[Russisches Original. Titelseite.]
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Freund, kann man sich denn über das
Überirdische unterhalten, wenn die energetische Grundlage des Seins nicht
erfasst ist? Viele verstehen überhaupt nicht, was mit diesen Worten gesagt
wurde; andere nehmen an, dass sie die Bedeutung der Grundenergie kennen, aber
über diese nicht richtig nachdenken können. Aber ihr wisst, dass es notwendig
ist, den Gedanken an die Idee der Energie zu üben, bis das Gefühl über sie
genauso real ist, wie das Gefühl über jeden beliebigen irdischen Gegenstand.
Wir sprechen über das Gefühl, denn das Wissen allein kann sich nicht dem
Verständnis der Energie nähern.
Wenn der Mensch zulässt, dass sich auf dem
Grund nur eine einheitliche Energie befindet, so wird das für den Fortschritt
noch nicht ausreichend sein. Man muss lernen, sich alle unzähligen Qualitäten
dieser Energie vorzustellen.
Die gewohnte Begrenztheit des Denkens
versucht, die Eigenschaften der Energie zu begrenzen, und verhindert auf diese
Weise die Weite des Verstehens. Erhabenes Denken ermöglicht es, der schädlichen
Beschränkung zu entrinnen. Aber es ist nicht leicht für den Menschen, die
wunderbare Stufe hohen Denkens inmitten des alltäglichen Elends zu errichten.
Nur Wenige sind vorbereitet zu verstehen, dass genau diese Schwierigkeiten dem
erhabenen Denken helfen sollen.
Nur Zweckmäßigkeit wird dem Nachdenken über
die Qualitäten der Grundenergie helfen, diese Qualitäten können widersprüchlich
erscheinen. So kann der Blinde die ihm unbekannten Erscheinungen nicht
erfassen, aber jeder, der über das Überirdische nachdenken möchte, muss es
verstehen, die zahlreichen Eigenschaften der Grundenergie zu erfassen.
Es werden auch die Recht haben, welche sich
das Überirdische als etwas unvergleichlich Höheres vorstellen. „Wie unten, so
auch oben“ - lasst diesen alten Ausspruch wegweisend zu der Erkenntnis der
Überirdischen Kräfte sein.
[Russisches Original. Seite 0.]
1. Urusvati kennt den Turm Tschung. Urusvati
weiß, wie sehr der Turm äußerlich einem natürlichen Felsen gleicht. Es ist
nicht schwer, den Zugang zum Turm zu verwehren. Ein kleinerer Erdrutsch kann
das Bauwerk unten verdecken. Ein kleiner Damm kann den Strom in den See lenken.
So kann man unverzüglich die ganze Gegend verwandeln, wenn die Zeit dafür
gekommen ist.
Die
Leute mögen lächeln und annehmen, dass ausgesandte Expeditionen früher oder
später zu allen Schluchten vordringen werden. Doch vergessen wir nicht, dass
bis zur Verwandlung der Gegend die Kraft des Gedankens jede Karawane
hinwegführen wird. Gleichfalls werden chemische Einwirkungen Neugierige nicht
vorlassen – so schützen Wir die Bruderschaft.
Selbst höchst vervollkommnete Flugzeuge können
Unseren Ort nicht ermitteln. Die in den umliegenden Höhlen lebenden Einsiedler
stellen unermüdliche Wächter dar. Wanderer können erzählen, wie bisweilen ein
entgegenkommender Sadhu* ihnen beharrlich zu einem bestimmten Weg riet und sie
vor den Gefahren einer anderen Richtung warnte. Der Sadhu selbst ist nicht weiter
gegangen, aber es war ihm geboten worden, den Wanderern nicht die Richtung zu
weisen. Die Sadhus wissen von der Gebotenen Stätte und können das Geheimnis
wahren. Mitunter sind sie selbst fast Räuber, aber über das heilige Geheimnis
sind sie zuverlässige Wächter. So darf man die Annahme nicht herabsetzen, dass
eine Unverletzliche Wohnstatt existieren kann.
Urusvati erinnerte sich an die Konturen der
Zugänge zu Uns und auch des Lichts aus dem Turm. Sie hat Mitarbeiter gesehen,
die nützliche Pflanzen sammelten. Vieler Einzelheiten erinnerte sich Unsere
Schwester. Solche Marksteine sind unvergesslich, sie verleihen Mut auf allen
[Russisches Original. Seite 1.]
Wegen. Auch Unsere tiefgelegenen
Archive hat Unsere Schwester gesehen. Man muss die gesammelten Materialien des
Wissens sehen, um zu erfassen, wie sich die Arbeit der Gemeinschaft gestaltet.
Man muss den Gesang hören, um das Leben Unseres Aschrams zu verstehen.
So werden Wir von Unserem Leben und Unseren
Arbeiten sprechen.
2. Urusvati hat viele Unserer Apparate
gesehen. Dem Aussehen nach unterscheiden sie sich wenig von bestehenden
gleichartigen. Aber ihr Gebrauch ist anders, denn es muss ihnen psychische
Energie hinzugefügt werden. Bereits seit langem ist bekannt, dass gewisse
Apparate nur im Beisein eines bestimmten Menschen funktionieren können. Jetzt
gibt es viele solcher Leute, die ganze komplizierte Apparate ersetzen können.
Auf diese Weise wird die Menschheit mit der in ihr selbst enthaltenen Kraft
vertraut.
Bei Uns jedoch ist bereits vor langer Zeit das
Prinzip angenommen worden, dass jeder Apparat verstärkt werden kann, nämlich durch
den Menschen. Man kann eine Verwandlung des gesamten Lebens erreichen, allein
durch die Zulassung der Erkenntnis der uranfänglichen Energie. Über Zeitalter
hinweg haben Wir Uns mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass die Konzentration der
Energie auf jedes Gebiet gerichtet werden kann. Die Energie vereinigt, wie der
Blitz, bei ihrer Entladung die angesammelten Kräfte.
Auf
dasselbe Prinzip sind die als magisch bezeichneten Erscheinungen gegründet. In
Wirklichkeit führt eine solche Bezeichnung nur in die Irre. Man kann jede
beliebige elektrische Maschine als einen magischen Apparat bezeichnen. Selbst
ihr habt, als ihr Levitation und Bewegung von Gegenständen durchführtet, dies
nicht durch Magie getan, sondern ihr habt nur eurer Energie keinen Widerstand entgegengesetzt.
Die aufgenommene, offenbarte Energie habt ihr in Tätigkeit versetzt, und sie
vereinigte sich mit der kosmischen Energie.
Man darf Unsere Spiegel nicht als Magie
bezeichnen. Sie fördern nur die Arbeit Unserer Energie. Vieles kann zur Verstärkung
der Wirksamkeit der Energie verwendet werden. Starke Magnete können kaum als
magisch bezeichnet werden, doch ihre Wirkung ist bemerkenswert. Der
feinstoffliche Körper und alle ihn betreffenden Experimente werden der
Wissenschaft angehören, jedoch keineswegs der Magie. So muss man den mit dem
unverstandenen Terminus Magie verbundenen Aberglauben beseitigen.
Der Mensch fürchtet sich beständig vor allem
Geheimnisvollen, wobei er vergessen hat, dass sich der Schlüssel zum Sesam[1] in
ihm selbst befindet. Man muss sich von allen störenden Umständen befreien, die
für jeden Menschen individuell sind. Unsere erfolgreiche Entwicklung hängt vom
freien Willen ab,
[Russisches Original. Seite 2.]
der auf das Gute gerichtet ist. Die
Kraft des Guten veranlasst sogar Maschinen, nicht für sich, sondern für die
Menschheit zu arbeiten. Derart wirken Unsere Apparate unter Unserer
Beteiligung.
Die Menschen mögen lachen, doch Ideen lenken
die Welt. Diese Worte sind im Statut der Bruderschaft eingetragen.
3. Urusvati hat einen Teil Unserer Archive
gesehen. Kunstdenkmäler sind nach Epochen gesammelt. Doch diese Sammlungen sind
kein Museum nach herkömmlichem Verständnis. Diese Gegenstände dienen als
Reservoir aufgespeicherter Auren. Die schöpferischen Abstrahlungen der früheren
Besitzer bleiben weit länger auf den Gegenständen erhalten als angenommen wird.
Wenn es gelingt, eine Reihe von Gegenständen zu sammeln, die in derselben Zeit
und mit demselben Streben hergestellt wurden, so wird man tatsächlich die Ausstrahlungen
einer Epoche erhalten. Auf solche Weise kann man den wahren Sinn bestimmter
Epochen studieren. Für die Psychologie ist eine solche Möglichkeit
außerordentlich wichtig.
Außerdem
befinden sich unter den Brüdern auch ehemalige Besitzer mancher Gegenstände.
Von Zeit zu Zeit wird der Gegenstand zur Erfüllung eines bestimmten Auftrages
in die Welt gesandt. Zudem wird ein Gegenstand mit der Eigenschaft eines
Magneten an einem bestimmten Ort vergraben.
Mögen die Unwissenden nicht über die Archive
der Bruderschaft spotten! Möge der Egoismus der Unwissenheit sich Unsere
Archive ruhig als Schätze von Geizhälsen vorstellen. Wahrhaftig, jedes Ding
erweist sich als ein notwendiger Apparat. Die Dinge können wichtigen
Beobachtungen dienen. Es ist wertvoll, das Verhältnis der alten Auren zu den
gegenwärtigen Ausstrahlungen zu beobachten. Es ergibt sich bisweilen geradezu
ein Kampf der Dinge oder eine wechselseitige Freundschaft.
Wir beobachten nicht nur mittels des geistigen
Sehvermögens, sondern Wir überprüfen auch mittels Unserer Apparate. Viele Experimente
mit alten Gegenständen werden von Uns durchgeführt. Es handelt sich hierbei
nicht um die sogenannte Psychometrie[2],
sondern um die Wissenschaft der Ausstrahlungen. Ebenso wie ihr die Nützlichkeit
von Früchten und Pflanzen beobachten könnt, vergleichen Wir die Sprache der
Dinge gemäß ihren Ausstrahlungen. So kann man beobachten, dass nur ein geringer
Teil heiliger Gegenstände schöne Ausstrahlungen besitzt. Allzu oft werden sie
aus Eigennutz hergestellt und fallen in noch habsüchtigere Hände.
[Russisches Original. Seite 3.]
Ebenso aufschlussreich ist die Sammlung von
Erfindungen. Indem die psychische Energie die Erfindung bestätigt, drückt sie
ihr ihren Stempel auf. Solche inneren Beschaffenheiten begleiten, qualvoll oder
wohltuend, die Entdeckungen. So mögen die Hände der Erfinder rein sein.
Wir beobachten die Erfinder aufmerksam. Wir
freuen Uns, doch noch öfter sorgen Wir Uns. So ist Unser Turm offen für alles
Neue. Es ist besonders erfreulich, wenn ein ausgesandter Gedanke von einem
würdigen Schaffenden aufgenommen wird.
4. Urusvati weiß, wie schwierig die
Gedankenübertragung auf Entfernung in der Regel ist. Viele Umstände können sie
beeinflussen. Der menschliche Organismus ist wie ein siedender Kessel und der
Raum wie ein leuchtender Diskuswerfer. Man muss sich nicht nur in der Gewalt haben,
sondern auch die chemischen Einwirkungen in Betracht ziehen, die in ihrem
Zusammenstoßen auch einem starken Willen Einhalt gebieten können.
Wir erhalten oft Vorwürfe, warum die
Gedankensendungen bisweilen ausgesetzt werden. Unsere Freunde legen sich keine
Rechenschaft darüber ab, dass Wir während solcher Unterbrechungen nicht Uns,
sondern sie schonen. Man muss die räumliche Spannung spüren können und die
Freunde schützen, die sich unter irdischen Bedingungen befinden.
Man darf nicht annehmen, dass die Beachtung
äußerer Formen bereits erschöpfende Ergebnisse bringt. Das Wichtigste verbleibt
in der Tiefe des Bewusstseins. Ein unreiner Diener kann keine reine Tätigkeit
ausführen. Ein noch so bestätigtes Ritual befreit den Diener nicht von unreiner
Denkweise. So irren viele, wenn sie annehmen, dass äußere Rituale auch innere
Abscheulichkeiten verdecken könnten.
Der Gedanke des Lehrers muss viele Hindernisse
im Raum überwinden. Ich bestätige, dass jede Handlung mit der Denkweise des
Lehrers in Übereinstimmung gebracht werden muss. Eine solche Hilfe wird wahre
Zusammenarbeit sein.
Wir besitzen auch Apparate, die
Gedankenübertragung auf Entfernung unterstützen. Die Menschen würden staunen,
wenn sie sähen, dass einige Apparate ihnen bekannt sind, jedoch einer
vollkommen anderen Anwendungsweise unterliegen.
Die Anwendung der psychischen Energie
verwandelt die einfachsten Motoren.
[Russisches Original. Seite 4.]
5. Urusvati hat Uns sowohl im grobstofflichen als
auch im feinstofflichen Körper gesehen. Nur wer solche Empfindungen erlebt hat,
vermag die mit ihnen verbundene Spannung zu beurteilen. Nicht selten geben Wir
nur das Antlitz oder die Hände zu erkennen, um keine Erschütterungen zu
verursachen. So kann man sich der schreibenden Hand erinnern; doch auch eine
derartige Erscheinungsform war bereits spürbar. Die Schwingungen können nicht
verborgen werden. Umso mehr muss man allerhöchste Vorsicht anwenden.
Nicht ohne Anlass sprechen Wir immer wieder
von Vorsicht. Die Menschen verstehen die Bedeutung dieser Eigenschaft nicht im
geringsten. Wie viele verderbliche Krankheiten erwachsen aus unzureichender
gegenseitiger Vorsicht. Doch umso mehr ist sie dort erforderlich, wo der
Unterschied der Schwingungen gewaltig ist. Es sind Scharfsicht und gegenseitige
Rücksicht erforderlich, um keinen Schaden zu verursachen.
Bei Unseren irdischen Reisen haben Wir des
öfteren Aufträge durch eine dritte Person übergeben lassen, die das Wesen des
Auftrages nicht kannte und nur formal handelte. Die Erscheinung Unseres
Schildes ist ebenfalls ganz von verschiedenen Vorsichtsmaßnahmen erfüllt. Die
Bedeutung einer solchen Sorge mag schwer zu verstehen sein. Die Menschen können
nicht alle Ursachen in Betracht ziehen, die Uns zwingen, sehr vorsichtig zu
sein. Aus Unwissenheit wollen die Menschen die mächtigsten Offenbarungen
erhalten, ohne an die Folgen zu denken.
Gleichfalls wollen die Menschen nicht den
Unterschied zwischen der Stärke der Schwingung eines gewöhnlichen und Unseres feinstofflichen
Körpers verstehen. Nicht selten haben die Menschen Materialisationen gesehen,
ohne besondere Erschütterungen zu fühlen, doch Unsere Schwingungen sind viel
spannungsreicher. Alles ist relativ, und gegenüber Rhythmus und Schwingungen muss
man eine ernsthafte Haltung einnehmen.
Heute habt ihr über die von Pflanzen
empfundene Angst gesprochen. Wenn schon in Pflanzen eine derart entwickelte
Schwingung vorhanden ist, muss sie in Menschen unermesslich stärker sein.
So
möge man nicht übersehen, dass diejenigen, die Unsere Schwingung erfahren
haben, sie niemals vergessen werden. In ihr ist Freude, doch auch eine solche
Anspannung, dass nicht jedes Herz ihr standhalten kann.
6. Urusvati kann die von Uns gesandten
heilsamen Schwingungen bezeugen. Diese Rhythmen sind vielfältig. Nicht alle können
sie erkennen. Der eine vermutet ein Erdbeben, der andere hat einen
Fieberschauer in Verdacht, ein weiterer schreibt sie seiner eigenen Unruhe zu,
und vor allem denkt man, dass einem etwas einfach nur so schien.
Nichtsdestoweniger
ist auf verschiedenen Kontinenten des öfteren Unsere heilsame Fürsorge spürbar.
Die Menschen erhalten Unterstützung
[Russisches Original. Seite 5.]
und fühlen eine unerwartete Genesung,
verstehen jedoch nicht, woher diese Hilfe kam. Wir sprechen nicht über
Dankbarkeit, Wir benötigen sie nicht. Doch eine bewusste Annahme der Hilfe
steigert die nützlichen Folgen. Jede Verneinung und jeder Spott lähmen sogar
starke Schwingungen. Wir eilen zu Hilfe. Wir eilen, Gutes zu überbringen, doch
empfängt man Uns oft?
Unwissende behaupten, dass Wir Revolutionen
und Unruhen einleiten würden. Doch oftmals haben Wir versucht, gerade Mord und
Vernichtung rechtzeitig zuvorzukommen und sie abzuwenden. Gerade Bruder Rakoczi
verwirklichte ein höchstes Maß an Menschenliebe und wurde von denen abgelehnt,
um die Er sich sorgte. Es sind Aufzeichnungen verblieben, die bereits allgemein
bekannt sind, doch gewisse Lügner bezeichnen Ihn als Vater der französischen
Revolution.
Desgleichen verstehen die Menschen Unsere
Haltung gegenüber Königin Viktoria nicht, aber die Geschichte selbst hat
bewiesen, wie sehr Wir Recht hatten. Unsere Warnung wurde abgelehnt. Es ist
jedoch Unsere Pflicht, die Völker zu warnen. Ebenso wenig wurde Unsere Warnung
an Moskau verstanden. Die Menschen werden sich nicht so bald auf die
Wirklichkeit besinnen und Vergleiche anstellen. Man kann viele historische
Fakten aus dem Leben verschiedener Länder nennen. Man kann sowohl an Napoleon
als auch an das Erscheinen eines Ratgebers bei der Annahme der amerikanischen Verfassung
erinnern, und ebenso an die Offenbarung an Schweden wie auch an die Weisung an
Spanien.
Mögen die Menschen sich erinnern, dass bereits
vor zehn Jahren auf die Zerstörung Spaniens hingewiesen wurde. Es wurde ein
Zeichen der Rettung gegeben, doch aus Gewohnheit wurde es nicht angenommen. Wir
eilen überallhin zu Hilfe. Wir freuen Uns, wenn sie angenommen wird. Wir sorgen
Uns zu sehen, welches Schicksal die Völker vorziehen.
7. Urusvati kennt Unsere Stimmen, sowohl ertönend
als auch stumm. Man kann sich über einen solchen Unterschied bei den
Übertragungen wundern. Doch es gibt viele Ursachen jenseits der irdischen
Bedingungen.
Oft raten Wir dazu, Einigkeit zu wahren. Eine
solche Weisung wird nicht allein als moralische Belehrung gegeben. Uneinigkeit ist
dem widerwärtigsten Missklang ähnlich. Nichts verletzt den Raum so sehr wie
Dissonanz. Doch wenn die Menschen von boshafter Uneinigkeit erfüllt sind,
ergeben sich unmittelbar verheerende Zerstörungen im Raum. Solche Menschen
schaden nicht nur sich selbst, sondern schaffen auch räumliches Karma*, in das
sie viele ihnen Ähnliche mit hineinziehen. Es ist entsetzlich, mit einem solchen
neugeschaffenen Chaos zu kämpfen.
[Russisches Original. Seite 6.]
Menschen, die Uneinigkeit hervorrufen, werden
Urheber des Chaos genannt. Schwerwiegend sind die Auswirkungen solch boshafter
Lästerer. Wir sind gezwungen, ständig mit ihnen zu kämpfen. Man darf sich nicht
wundern, dass ein solcher Kampf gewöhnlich härter ist als der Zusammenstoß mit
manchen räumlichen Strömen. Überall, wo man dem freien Willen des Menschen
begegnen muss, findet ein besonderer Energieaufwand statt. Die Macht des freien
Willens ist gewaltig; sie gleicht den mächtigsten Energien. Die Menschen können
durch Bosheit die Zerstörung von ganzen Schichten der Astralwelt erreichen. Wie
viele Anstrengungen erfahrener Weber werden erforderlich sein, um diese Wunden
des Raumes zu heilen!
Wir müssen gegen die Uneinigkeit kämpfen.
Nicht durch Odengesang mit Harfen, sondern durch Arbeit und Kampf. Wenige nur
werden zur Bruderschaft streben, wenn sie von Arbeit im Schweiße des Angesichts
hören.
8. Urusvati hat Tropfen Unseres Schweißes
gesehen. Urusvati weiß, welch schmerzhafter Zustand durch räumliche Spannung
entsteht. Doch anders ist Arbeit auf weite Entfernungen nicht möglich. Jede
Zusammenarbeit ist hilfreich. Nicht ohne Grund sprechen Wir von Zusammenarbeit.
Es handelt sich dabei nicht nur um eine moralische Vorschrift; im Gegenteil, ein
solcher Rat ist eine weitere Voraussetzung für den Erfolg der Arbeit.
Wenn sich die Menschen nur dessen bewusst
würden, an welcher sichtbaren und unsichtbaren Zusammenarbeit sie teilnehmen
können! Wenn die Menschen nur begriffen, wie sehr sie ihre Kräfte durch eine Zusammenarbeit
mit der Bruderschaft vermehren könnten. Wenn sie doch über Zusammenarbeit
nachdächten, die in jedem Augenblick offenbart werden kann. Doch nicht nur, dass
die Menschen sich nicht im Denken der Bruderschaft nähern, sie halten
Betrachtungen über die Bruderschaft sogar für lächerlich.
Jeder kann seine Kraft in jedem Augenblick
hinzufügen; man muss sich nur vorstellen, dass auf den Höhen ununterbrochen an
der Hilfe für die Menschheit gearbeitet wird. Nur ein einziger dieser Gedanken
bewirkt bereits ein Anwachsen der Energie. Er wird das Bewusstsein dem Dienst
an der Menschheit näherbringen. Er wird dem Bewusstsein eingeben, dass Liebe
zur Menschheit möglich ist. Unter irdischen Bedingungen ist es oft schwer, sich
die Möglichkeit einer solchen Liebe vorzustellen. Doch möge der Gedanke an die
Existenz der Bruderschaft dazu beitragen, das Herz zu öffnen. Dann wird die
Zusammenarbeit sich nicht als eine Pflicht, sondern als Freude erweisen. Und
sowohl Schweißtropfen als auch heilige Schmerzen werden die Krönung der Erkenntnis
sein. Lasst uns diese Worte nicht als abstrakte Überlegung nehmen, da eine solche
Verneinung das beste Gefäß verschließen wird – das Herz. Jeder Tropfen Schweiß
durch
[Russisches Original. Seite 7.]
Arbeit, jeder Schmerz um die
Menschheit lebt im Herzen.
Möge Ruhm dem Herzen zukommen, das aufgenommen
hat!
9. Urusvati war in Unserem Laboratorium.
Urusvati hat eine der Formeln der Atomenergie gesehen. Das äußere Gedächtnis
vermochte sie nicht zu bewahren, doch der innere Speicher hat sie aufgenommen. „Atomistische
Atome!“ rief Unser Bruder bei der Spaltung des Atoms aus.
Wie
die Ähren bis zur Frist der Getreideernte reifen, so muss auch die
Errungenschaft bis zur Stunde der Übergabe gehütet werden. Es ist ebenso schwer
zu entdecken, wie bis zur Frist zu bewahren. Unbesonnenheit möchte das Wissen
umherwerfen, so wie Hagel auf die Felder fällt. Der Unbesonnenheit ist es gleichgültig,
welche Missgeburten aus ungezügelten Leidenschaften erwachsen können. Die Frist
zu verstehen wird bereits eine Stufe zur Bruderschaft sein.
Die nordischen Tundren und die Wüste Gobi
hüten Schätze, doch darf man sich mit ihrer Übergabe beeilen? Nur ein hohes Niveau
des Bewusstseins eines Volkes kann über solche Kostbarkeiten verfügen. Wenn man
die Spirale der Evolution kennt, darf man Diamanten nicht unter Wagenräder
werfen.
Sogar
einer erprobten Geduld fällt es manchmal schwer, das Herannahen einer
erfolgreichen Karawane zu erwarten. „Vielleicht ist die Zeit schon gekommen?“,
so schlägt das Herz. Doch die Erfahrung des Verstandes flüstert: „Es ist noch
zu früh.“ Der Wettstreit des Herzens mit dem Verstand bietet den
erschütterndsten Anblick. Glücklich wird derjenige sein, der das Gebot des
Herzens richtig deutet.
Viele Formeln sind vorbereitet. Die Strahlen
aus dem Turm Tschung leuchten, wenn das Bewusstsein der Wissenschaftler mit den
Fristen übereinstimmt. Doch in ihrer Naivität verstehen die Menschen die
Harmonie der Fristen nicht. Sie möchten überall ihre Unordentlichkeit und ihre
Verantwortungslosigkeit aufdrängen. Es bedeutet ihnen wenig, wenn etwas sich
nicht vollzieht, wenn sogar ein großer Gedanke sich zerschlägt. Zudem fordern
sie, dass alles sich nach ihren eigenen Maßstäben vollzieht. Sie werden Erfolg
als Unglück bezeichnen und sich über Unheil freuen. Das Geringe erscheint ihnen
bedeutend, doch das Bedeutende als nichtig.
Die exakten Erkenntnisse aus Unserem
Laboratorium werden nicht angenommen werden, da die Formeln in ungewöhnlichen
Bezeichnungen ihren Ausdruck finden. Doch weshalb sollten Wir uralte
Bezeichnungen entstellen, auch wenn sie jetzt vergessen sind? Wenn einige
Formeln aus Atlantis* übriggeblieben sind, dürfen sie unmöglich durch heutige
wissenschaftliche Begriffe begrenzt werden. Die zusammenfassende und die
zergliedernde Wissenschaft haben sich voneinander getrennt. Umso schwerer ist
es, eine Harmonie zu finden, die in
[Russisches Original. Seite 8.]
der Bruderschaft wachsen kann.
10. Urusvati kennt Unsere Sprache. Doch Wir
müssen auch die Mundarten aller Völker kennen. Ständig entstehen Bedenken, in
welcher Sprache Gedanken gesendet werden müssen, um die beste Übermittlung zu
erreichen. Jeder sendet Gedanken in seiner eigenen Sprache, nämlich in der
Sprache, in der er denkt. Es wäre ein Fehler, Gedanken in einer fremden Mundart
zu senden, in der Annahme, dies sei bequemer für die Person, zu der ein Gedanke
geschickt wird. Eine solche fremdartige Wiedergabe schwächt nur die Kraft der
Sendung. Wenn die Menschen sich dazu zwingen, in einer fremden Sprache zu
denken, werden sie die inneren Bilder hervorrufen, die mit dem Volk jener
Mundart verbunden sind. Dadurch stören sie auch die Klarheit ihres eigenen
Denkens. Ich rate dazu, Gedanken nicht nur in seiner Muttersprache zu senden,
sondern dies auch in der einfachsten und gewohntesten Umgebung zu tun. Vertraute
Gegenstände werden weniger als alles andere die Aufmerksamkeit erschweren.
Selbst die Ausstrahlungen solcher Dinge werden keine Gereiztheit hervorrufen.
Wir verwirklichen die Gedankenübertragung in
einem fast leeren Zimmer. Die Wände sind in blauer oder grüner Farbe
gestrichen, wobei das letztere für viele Individuen besonders günstig ist.
Ebenso geben Wir einem passenden Sessel den Vorzug, damit die Wirbelsäule sich
in aufrechter Haltung befinde. Der Sessel soll den Körper nicht in der einen
oder anderen Weise stören. Ebenso wenig darf das Licht die Augen reizen. Besser
ist es, eine Lichtquelle hinter sich zu haben. Gewaltsame Anspannung darf es
nicht geben, sondern nur völlige Sammlung. Manchmal kann man eine Darstellung
derjenigen Person vor sich stehen haben, zu der die Sendungen gehen. Doch es
ist besser, ein solches Bild gedanklich vor sich zu haben. Ruhe und mitunter
die Harmonie von Musik begleiten die Gedankensendung.
Erinnert euch dieser Bedingungen, wenn ihr
euch Uns bei Gedankensendungen vorstellt.
11. Urusvati hegt den großen Wunsch, den
Menschen mehr Kenntnisse zu vermitteln, doch das Gefühlswissen zeigt die Grenze
der Möglichkeiten auf. Das Erkennen dieser Grenze ist für viele ein
Stolperstein. Großes Unglück ist gerade aus der Unachtsamkeit gegenüber dieser
Grenze entstanden. Es ist unmöglich, mit irdischen Worten zu bestimmen, wo sich
die angemessene Grenzlinie verbirgt. Das erweiterte Bewusstsein vermag einem
einzugeben, wo der Schaden beginnen wird. Ihr wisst selbst, wie oft die
Menschen eine Antwort fordern, die sie gar nicht aufnehmen können. Die Menschen
sagen: „Sagt es uns schnell, und wir werden entscheiden, was wir annehmen und
ablehnen werden.“ Sie möchten
[Russisches Original. Seite 9.]
gern Stäbchenziehen spielen und sich
nur die ihnen angenehmen Stückchen herausgreifen. Doch es interessiert sie dann
nicht, ob etwa der gesamte Aufbau zusammenbricht. Sogar Kinder wissen, dass man
das Ganze nicht zerstören darf. Aber die Erwachsenen bewerfen einander mit
Bomben und wundern sich sehr, wenn die eigene Bombe sie selbst verstümmelt. Sie
lieben es, Unseren Vergleich vom Bumerang zu wiederholen, sehen aber nicht die
Folgen ihrer ureigensten Schläge.
Die Menschen lieben es, Uns zu bezichtigen, dass
Wir vieles verneinen würden. Die Menschen versteigen sich bis zu solcher Lüge
und Schmähung zu sagen, Wir lehnten Christus ab. Kann man eine solche Lästerung
glauben? Doch nichtsdestoweniger sind viele Diener der Finsternis bereit, auch
eine solche Verleumdung zu verbreiten, aber nur, um Uneinigkeit zu verursachen.
Jeder aber, der den Aufbau und die Zusammensetzung der Bruderschaft kennt,
gerät über die Unwissenheit solcher Verleumdung in Entsetzen. Gewöhnlich beruht
eine Verleumdung auf Unwissenheit, doch selbst erwachsene Menschen scheuen sich
nicht, eine offenkundige Lüge zu wiederholen. Man kann viele Verleumdungen der
Bruderschaft anführen. Man kann darauf hinweisen, dass die Brüder für finstere
Kräfte gehalten wurden. Man kann aufzählen, wie die entsetzlichsten Katastrophen
der Bruderschaft zugeschrieben wurden. Wir wurden der Einschüchterung und der
Gewalt angeklagt. Besonders beharrlich damit sind jene, die Unser Wort nicht
hören wollen. Schämt euch, Ungläubige! Schämt euch, Unwissende! Schämt euch,
ihr Vertreter der Uneinigkeit!
Mögen sie sich, wenn es auch selten wäre,
fragen: „Irre ich mich nicht?“ Doch die Unwissenden können sich nicht irren, da
sie in ihren Fehlern leben und ihnen daher nicht mehr verfallen können.
Gegenwärtig möge diese Seite der Bruderschaft sich denen ins Gedächtnis
einprägen, die im Herzen entflammt sind. Jeder hat doch die Möglichkeit, jedenfalls
ein Körnchen der Wahrheit festzustellen.
12. Urusvati kann von jenem besonderen Gefühl
erzählen, das die Flüge im feinstofflichen Körper zu den fernen Welten
begleitet. Es ist schwer, mit irdischen Worten von den äußerst feinen
Empfindungen jenseits der Grenzen der irdischen Sphäre zu sprechen. Doch es ist
unerlässlich, solche Flüge kennenzulernen, damit das Bewusstsein die
überirdischen Empfindungen aufnehmen kann. Bei den Brüdern ereignen sich solche
fernen Flüge oft. Die Menschen streben gleichfalls nach den höheren Sphären,
doch leider lassen sie die Tätigkeit des feinstofflichen Körpers noch nicht
ganz zu. Im allgemeinen gelingen viele Experimente, doch nur unter
schwierigsten Umständen.
Es wird so viel von Strahlen gesprochen, die
den Menschen unsichtbar machen. Eine kommende Stufe wird die Erfindung eines
kleinen Apparates sein, den man ständig bei sich haben kann und der den Träger
unsichtbar macht. Doch danach verbleibt noch Unsere Stufe der Unsichtbarkeit,
wenn
[Russisches Original. Seite 10.]
Wir bestimmte Lichtstrahlen, die für
die Unsichtbarkeit nötig sind, aus dem Raum heranziehen. Etwas Ähnliches ist
es, wenn einzelne Teile des Körpers dematerialisiert werden. Vor kurzem habt
ihr davon gehört.
Flüge
in die fernen Welten erfordern unbedingt Beweglichkeit des feinstofflichen
Körpers, der in seiner Anspannung Feurigkeit erreicht. Nur über viele
Verkörperungen hin und durch unaufhörliche Bestrebung wird eine solche
Fähigkeit erlangt. Es ist unmöglich, sich diese Beweglichkeit gewaltsam anzueignen.
Unsere Schwestern machen bei solchen Flügen
besonders gute Fortschritte. Die Synthese des weiblichen Wesens unterstützt die
Flüge. Vergessen wir nicht, dass solche Flüge mitunter lange andauern, aber in
der Bruderschaft versteht man, den zurückgelassenen Körper zu schützen.
Lethargie ist oft nichts anderes als ein
weiter Flug, doch man weiß mit solchen Naturen nicht richtig umzugehen. Ihre „Krankheit“
hätte man im Altertum für heilig gehalten und ihre dabei erlebten Empfindungen
in Erfahrung gebracht. Wir besitzen viele Aufzeichnungen über solche
Untersuchungen. Beharrlich verzeichnen Wir jedes Gefühl, weil es in der
Unbegrenztheit unzählige Beobachtungen gibt. Es bleibt noch zu bemerken, dass
Funkwellen und ein Übermaß an Elektrizität häufig die Beobachtungen stören.
13. Urusvati kann die Namen von Mitgliedern
der Bruderschaft nennen; doch sie wird es nicht tun, da sie abwägen wird, ob eine
solche Bekanntgabe angemessen wäre. Bereits sieben Namen sind in aller Munde,
doch wo ist der Nutzen dessen? Notwendig sind Taten, aber keine Namen. Wenn Wir
daher Seiten des persönlichen Lebens der Brüder streifen, werden Wir von Taten
sprechen, jedoch keine Namen nennen. Die Menschen streiten nicht über Taten,
sondern vor allem über Namen. Die Offenbarung eines Namens bewirkte, dass Unser
Bruder bei Seinem irdischen Aufenthalt gezwungen war, sich scheinbar begraben
zu lassen, um Seine Handlungsfreiheit zu bewahren. Wir mussten ständig die
Namen ändern, um keine Neugier zu erregen. Wir mussten Uns eilends verbergen,
damit die Sache des Guten keinen Schaden erleide. Eine der ersten Bedingungen
der Bruderschaft ist es, das Wesen der Tat über alles zu stellen.
Es gibt zwei Arten des Denkens. Der eine
Gedanke erwächst aus dem Gefühl, anders gesagt dem Herzen, und der andere aus
dem Kopf in der Nachbarschaft des Verstandes. Selbstaufopferung erwächst aus
dem Herzen. Auf diesen Gedanken ist die Bruderschaft gegründet. So lebt auch
Unsere Zusammenarbeit aus dem Herzen.
Wenn Wir von Einigkeit sprechen, setzen Wir
voraus, dass das Herz lebendig ist. Die widerwärtigste
[Russisches Original. Seite 11.]
Erscheinung ist vorgetäuschte Einigkeit. Viele
haben davon geträumt, sich bereits der Bruderschaft zu nähern, doch gerade
durch Heuchelei wurden sie abtrünnig. Heuchelei kann in Unsere Wohnstatt nicht
eintreten. Es ist unmöglich, auf heuchlerische Weise am Großen Dienst
teilzunehmen.
Die Menschen verstehen nicht, wie man sich mit
gegenseitigem Gedankenlesen begnügen kann, doch bei Uns ist ein solcher Zustand
völlig natürlich und dient nur der Vereinfachung der Beziehungen. So ersetzen
Gedanken oft einen ganzen Wortwechsel. Sogar im gewöhnlichen Alltag verstehen
Menschen, die schon lange miteinander leben, die Gedanken ihrer Gefährten. Doch
bei gewissen Übungen kann man ohne jegliche Apparat die Gedanken eines
Mitarbeiters verstehen. Wir sprechen allein über dasjenige, was bei Uns angenommen
ist und für die Tat angewandt wird.
Mögen die zu Uns Strebenden die Arbeit
verstehen, die sich auf dem Boden des Empfindens des Herzens entwickelt.
14. Urusvati, vermagst du auch nur eine
Schwester der Bruderschaft, auch nur einen Bruder zu nennen, die im irdischen
Leben nicht Marter und Verfolgung ausgesetzt gewesen wären? Wahrhaftig, man
kann keine nennen. Jede Heldentat ist mit Verfolgungen verbunden. Der Zweikampf
mit der Finsternis ist unvermeidlich, und die Wellen des Chaos müssen über dem
mutigen Kämpfer zusammenschlagen. Doch auch solche Prüfsteine zeugen nur von
der Unbesiegbarkeit des Geistes. Unsere Mitarbeiter wurden sowohl verbrannt,
gekreuzigt, enthauptet als auch erwürgt oder durch Raubtiere getötet; sie
wurden in die Sklaverei verkauft, vergiftet oder in Kerkern eingeschlossen -
mit einem Wort, sie erlitten alle Qualen, um ihre Standhaftigkeit zu erproben.
Man darf nicht meinen, dass die Erweiterung
des Bewusstseins ohne Kämpfe erreicht wird. Jeder, der gemeinsam mit Uns dienen
will, weiß, dass er dem Druck der Finsternis standhalten muss. Mit Worten sind
alle dazu bereit, doch in der Tat wünscht jeder oder fast jeder, dem nach
Möglichkeit zu entgehen. Er wird nicht darüber nachgedacht haben, dass jede
solche Abweichung nur eine Verlängerung des Pfades bedeutet.
Irdische Güter sind offensichtlich, doch
unsichtbar in Wolken sind die überirdischen Welten. Jede Erfahrung der
Annäherung an die Feinstoffliche Welt kann die Vorstellung von der Unbegrenztheit
erleichtern. Sogar gewöhnliche Menschen sind in Träumen gleichzeitig in
verschiedenen Teilen der Erde sichtbar. Es liegt nichts Unmögliches darin, dass
der feinstoffliche Körper gleichzeitig an weit voneinander entfernten Orten in
Erscheinung treten kann. Das Studium der menschlichen Eigenschaften wird die Richtung
weisen und das Bewusstseins erweitern. Die Menschen werden auf natürliche Weise
Unseren Ufern nahen; frühere Boote werden nicht notwendig sein. Möge Santana*
sie zu den neuen Pfaden führen, die an jenem Ufer auf sie warten.
[Russisches Original. Seite 12.]
Es gibt viele, die warten; mögen sie vor allem
von den Schwierigkeiten des Pfades hören. Mögen sie sich den Kampf mit der
Finsternis klar vor Augen halten. Mögen sie nicht davon träumen, ihm
auszuweichen. Der Pfad zur Freude kann nicht leicht sein.
Freude wird herrschen. Von der Freude werden
wir sprechen, doch gegenwärtig lasst uns in der ganzen Rüstung des Geistes
erscheinen.
15. Urusvati geriet in großes Erstaunen, als
sie Unsere Anspannung bei Sendungen von Ideen auf weite Entfernungen sah. Wahrhaftig,
Wir sind erfüllt von Elektrizität, um die uranfängliche Kraft zu vermehren. Wir
verwenden auch eigentümliche elektrische Apparate, um eine besondere Atmosphäre
zu schaffen, die Gedankensendungen unterstützt. Ihr könnt bemerken, dass in der
Nähe von Elektrizitätswerken gesteigerte psychische Wahrnehmungen möglich sind.
Eine Übersättigung der Atmosphäre mit Elektrizität kann jedoch feurige
Krankheiten hervorrufen. Überall ist die rechte Harmonie notwendig.
Beachtet, dass Ich von Anspannung bei der
Sendung von Ideen gesprochen habe. Der an einen bestimmten Ort an eine
bestimmte Person gesandte Gedanke erfordert nicht eine solche Anspannung wie
eine räumliche Sendung. Sie trifft auf viele eindeutige Gegenwirkungen. Im
Umkreis solcher Sendungen brodelt eine wahre Schlacht, und daher ist eine
Rüstung aus elektrischen Wirbeln erforderlich.
Man darf nicht vergessen, dass solche Wirbel
verfeinerte Seelen in ihre Bahn ziehen, und diese Seelen können eine starke
Erschöpfung erfahren, da ihre Energie sich magnetisch dem allgemeinen Strom
anschließt. Wenn ihr eine unerklärliche Anspannung und Erschöpfung der Kräfte
spürt, überlegt, ob ihr nicht an räumlichen Sendungen teilnehmt.
Sogar in der Zeit allergrößter irdischer
Verwirrung senden Wir Gedanken, die dem Wunsch der Mehrheit der Menschheit
widersprechen. Die Menschen können nicht begreifen, dass Wahnsinn nicht durch
Wahnsinn geheilt werden kann. Sie streben danach, die Zerstörung zu wiederholen,
die schon einmal die Erde heimgesucht hat. Nach Möglichkeit halten Wir das
Gleichgewicht, doch die Summe des freien Willens ist imstande, die segensreichen
Weisungen zu überlagern.
Urusvati wird nicht vergessen, wie Wir Uns in
der Anspannung verwandelten. Möge die Menschheit nach einer heilenden Kur
verlangen, denn ohne ihr Einverständnis kann man sie nicht heilen.
[Russisches Original. Seite 13.]
16. Urusvati kennt drei Unserer Zustände in
der Bruderschaft. Jeder von ihnen hat seine Eigenheiten. Den grobstofflichen
Zustand darf man nicht als irdisch bezeichnen. Er ist derart verfeinert, dass
man ihn kaum für gewöhnlich halten kann. Der feinstoffliche Zustand hat sich so
sehr der irdischen Atmosphäre angepasst, dass er sich wesentlich von den
üblichen Hüllen der Feinstofflichen Welt unterscheidet. Schließlich erweist
sich der dritte Zustand, der sich zwischen dem grobstofflichen und dem
feinstofflichen befindet, bereits als ein noch nicht alltägliches Phänomen.
So sind alle drei Zustände dermaßen
ungewöhnlich, dass sie eine vollkommen außerordentliche Atmosphäre schaffen,
die für irdische Lungen und Herzen nicht leicht zu ertragen ist. Menschen müssen
sich an diese Atmosphäre gewöhnen, sonst bekommen sie, im besten Fall,
Herzklopfen. Dies ist keine Magie, sondern die natürliche Spannung der
Atmosphäre in Unserer Wohnstatt.
Jedes irdische Haus hat seine ihm eigene
Atmosphäre. Es ist begreiflich, dass die Atmosphäre umso gesättigter ist, je
mehr die Arbeit voranschreitet. In der Bruderschaft, wo jeder allergrößte
Anspannung bekundet, wo es so viele mächtige Apparate gibt, wo so viele
verschiedene Experimente gleichzeitig stattfinden, muss eine gesättigte
Atmosphäre herrschen. Vergessen wir auch weder die Magazine mit chemischen
Substanzen noch die Heilpflanzen. Ihre Emanationen sind überaus stark. Den
Aromen kann man ausweichen, doch bei den Ausstrahlungen ist dieses unmöglich.
Wenn es möglich ist, räumliche Ideen zu
senden, so muss am Ort ihrer Absendung auch große Harmonie herrschen.
Ein Lama spricht vom Aufenthaltsort erhabener
Rischis. Jeder beschreibt Schambhala* auf seine eigene Weise. Die Erzählung über
die Schätze ist richtig, da es verschiedene Schätze gibt. Die Legende von den
über die ganze Welt verstreuten Kriegern entbehrt nicht der Grundlage. Es gibt
viele Tore und Spiegel. Selbst die Legende von der Übergabe von Passierscheinen
für Schambhala durch den Taschi Lama[3] ist
symbolisch. Das Auftreten gleichgestalteter Symbole in verschiedenen Teilen der
Welt weist bereits darauf hin, wie sehr die Wahrheit sich verbreitet hat. Sogar
das alte Mexiko wusste vom Heiligen Berg, wo auserwählte Menschen wohnen. Es
ist nicht verwunderlich, dass alle Völker Asiens eine Erinnerung an die
Heiligen Berge bewahren. Die Beschreibung des Ortes entspricht annähernd der
Wirklichkeit, doch der Ungerufene wird ihn nicht erreichen.
Die Mehrheit der Menschen trachtet danach, Uns
zu finden. Es ist richtig, solche Reisenden zurückzuhalten. Vor allem ist es
notwendig, Uns nicht geographisch, sondern im Geist zu finden.
Ihr
wisst,
[Russisches Original. Seite 14.]
was man von Uns erwartet. Nicht
genug, dass man es erwartet, man fordert es sogar. Dabei zerreißen die Klagen
die letzten Fäden. Die Menschen kommen nicht auf den Gedanken, dass ihre Klagen
die ohnedies gesättigte Atmosphäre zusätzlich anspannen. Natürlich schreiben
sie Uns sogar Fehler nach ihrem eigenen Ermessen zu. Wir könnten weder reden
noch schreiben. Die Menschen verstehen die Unangemessenheit ihres Benehmens
nicht. Haltet diesen Hinweis nicht für Unzufriedenheit. Wir können es nur
bedauern, wenn Wir sehen, dass die Energie nicht dem rechten Nutzen zugeführt
wird. Statt zu klagen, ist es besser, miteinander zu sprechen. Ein herzliches
Gespräch geht besser als alles andere in die Harmonie Unserer Gemeinschaft ein.
Wenn Hilfe erwiesen werden kann, wird sie nicht auf sich warten lassen; darin
besteht die Schönheit des geistigen Schaffens.
Klar erkennbar arbeiten Wir an der Hilfe für
die Leidenden, doch die Tore darf man nicht mit Fäusten niederreißen. Es ist
gesagt: „Das Reich Gottes wird im Sturm genommen“ – jedoch im Geist. Auf diese
Weise möge man an die Bruderschaft denken. Möge man nicht vergessen, wo die
wahren Tore sind.
17. Urusvati hat nicht vergessen, dass Wir in
Unseren Archiven Modelle von Städten und anderen historischen Stätten besitzen.
Offensichtlich müssen solche Modelle auch eine innere Bedeutung haben. Sie
dienen in der Art von Teraphimen zur Herstellung einer Verbindung Stätten des
Altertums mit neuen Aufgaben. Dort nämlich werden denkwürdige Gegenstände
verwahrt, die von Zeit zu Zeit als Magnete zur gezielten Wirksamkeit in die
Welt gesandt werden.
Es hat eine große Bedeutung, wenn Unsere Boten
die vorgeschriebenen Orte nacheinander aufsuchen. Manchmal legen sie bestimmte
Gegenstände aus, doch andere Orte passieren sie nur und festigen auf diese
Weise die Aura des Ortes. Die Menschen lenken ihre Aufmerksamkeit nicht auf
solche Pilgerfahrten, doch das Auge des Historikers könnte die Regelmäßigkeit
solcher Reisen wahrnehmen. Nach einer gewissen Zeit kann man sich davon überzeugen,
dass sich alle diese geweihten Orte in der Geschichte der Völker als besonders wichtig
erwiesen haben.
Niemand kann bezweifeln, dass es außer den
Bewohnern des Bollwerks der Bruderschaft auf der Erde noch weitere Personen
gibt, die Unseren Auftrag tragen. Man kann durch die Jahrhunderte hindurch
verfolgen, wie in verschiedenen Ländern Personen auftraten, die viel
Ähnlichkeit bei ihren Aufgaben und Methoden der Ausführung besaßen. Gewöhnlich
verhalten sich die Menschen ihnen gegenüber misstrauisch und feindselig, da sie
etwas spüren, was nicht in Worte zu kleiden ist.
So kann man in Unseren Archiven sehen, dass
auf Landkarten bestimmte Grenzen markiert sind, die den heutigen nicht entsprechen.
Wie Funken sind die ausgelegten Magnete angedeutet.
[Russisches Original. Seite 15.]
Man
muss nur manchmal einige Jahre warten, um von der Bedeutung solcher ausgelegten
Magnete Gewissheit zu erhalten.
18. Urusvati nimmt im feinstofflichen Körper
beständig an Unserer Hilfe für die Menschheit teil. Unsere Mitarbeiter erweisen
mit ihren Flügen im feinstofflichen Körper den Menschen so viel Nutzen, wie es
keine Annalen zu fassen vermögen.
Man
muss daran denken: Wir zeigen Uns selten auf sogenannten spiritistischen Séancen.
Wir erachten solche Versammlungen aufgrund der disharmonischen Auren der Anwesenden
als schädlich. Es gibt fast keinen solcher Zirkel, der den Auren entsprechend
zusammengesetzt wäre. Man kann sich vorstellen, welche Wesen sich bei einer
nicht zusammenpassenden Stimmung zeigen und materialisieren können. Man hat
bereits die Aufmerksamkeit auf die Unsinnigkeit der erhaltenen Antworten
gerichtet, doch ein solcher offensichtlicher Umstand beweist nur, mit welchen Wesen
diese unvernünftigen Kreise zu tun haben.
Unsere Offenbarungen und Unsere Hilfe sind
vollkommen andere. Wir retten Menschen, die dessen würdig sind, in der Minute
der Gefahr. Mit kaum wahrnehmbaren Berührungen lenken Wir die Aufmerksamkeit
der Suchenden. Wir verhüten eine Entscheidung, die nicht nützlich wäre. Wir
helfen, das Gute zu vollbringen, und unterstützen es. Man muss verstehen, dass
Unsere Arbeit dem Wissen geweiht ist. Wir helfen jedem nützlichen Arbeiter. Wir
sind nicht durch konventionelle Unterschiede der Rassen und Klassen eingeengt.
Wir beobachten angestrengt, wo der Lichtstrahl selbstloser Heldentat aufblitzt.
Unser Tempel ist ein Tempel des Wissens. Wir sammeln für ihn alles Höchste und
bewahren in ihm sorgfältig die Bestätigungen der Zukunft.
Verliert das unmittelbare Gespräch mit Uns
nicht. Möge sie die höchste Äußerung eures Wesens werden. Lasst es nicht zu, dass
ein solches Gespräch zur formalen Ableistung einer Pflicht wird. Niemals wird
Zwang eine Stufe der Standhaftigkeit sein. Selbst die Arbeit im feinstofflichen
Körper soll eine ganz natürliche Äußerung des freien Willens sein. Versucht
nicht, jemanden zu einer solchen Arbeit zu zwingen. Der Wunsch danach soll im
Bewusstsein erweckt werden. Es ist schwer zu beurteilen, wie der Wunsch nach
Arbeit für die Menschheit geweckt werden kann. Jeder möge seinen Weg finden. Wir
helfen auf einem solchen Weg.
19. Urusvati ist Indien und Tibet für die
Verteidigung der Bruderschaft dankbar. Wahrhaftig, man kann Dank empfinden,
wenn die Kenntnis von der Bruderschaft so behutsam bewahrt wird. Gewöhnlich
[Russisches Original. Seite 16.]
werden sogar Gespräche über die
Bruderschaft nicht unterstützt. Die Namen werden nicht ausgesprochen, und man
wird sogar eher das Vorhandensein der Bruderschaft ableugnen, als sie zu
verraten. Selbst die Legenden über die Bruderschaft werden in einer Reihe mit
den heiligen Schriften aufbewahrt. Die westliche Neugierde wird vom Osten nicht
verstanden werden. Lasst uns prüfen, aus welchen Beweggründen heraus der Westen
danach trachtet, von der Bruderschaft zu erfahren.
Will der Westen etwa die Bruderschaft im Leben
nachahmen? Entschließt sich der Westen etwa, die Testamente der Bruderschaft zu
hüten? Will der Westen etwa seine Erkenntnisse vertiefen? Einstweilen ist er
nur neugierig und sucht nur nach einem Anlass zur Verurteilung. Auf dem Weg der
Verurteilung werden Wir keine Hilfe leisten.
Stellen wir uns eine Militärexpedition vor, welche
die Bruderschaft entdeckt. Sogar ohne Vorstellungsvermögen zu besitzen, wird
man sich ausmalen können, was aus einer solchen Entdeckung wird! Man kann sich
die Verfluchungen und Verdammungen vorstellen, die dann erfolgen. Die
Kreuzigung währt bis zum heutigen Tag! So wird man im Westen auch niemals das
Wesen Unserer Hierarchie verstehen. Der Begriff Obrigkeit führt nicht zur
Hierarchie. Wir haben festgesetzt: Testament – Macht – Opfer. Wer von den
Führern der Gegenwart reicht an solches Opfer heran?
Auch den Zustand des Ostens kennen Wir
ausgezeichnet, doch gerade angesichts dieser seiner Lage muss man umso mehr auf
seine Hochachtung gegenüber Unserer Gemeinschaft hinweisen.
Lasst uns nicht vergessen, dass viele Aschrams
in den Himalaja übersiedeln mussten, da die Atmosphäre der anderen Orte
unerträglich geworden war. Auch der letzte ägyptische Aschram war gezwungen, in
den Himalaja überzusiedeln, da jedem die Ereignisse in Ägypten selbst und den
angrenzenden Gebieten unübersehbar klar wurden. Rechtzeitig zum Harmagedon* mussten
alle Aschrams um Unsere Wohnstatt in den Bergen des Himalaja versammelt werden.
Man muss verstehen, dass Wir zur Zeit Unsere Wohnstatt nicht verlassen, sondern
nur im feinstofflichen Körper auf weite Entfernungen hin verkehren. So wird die
Aufzeichnung über das innere Leben Unserer Gemeinschaft vervollständigt.
20. Urusvati unterscheidet feinfühlig
fördernde und hemmende Ströme. Man kann sich vorstellen, welchen Einfluss die
Massen ausüben, wenn sie von ein und derselben Stimmung ergriffen sind. Eines
Tages wird man Experimente unter Beteiligung der Massen durchführen. Die
Ergebnisse werden zeigen, auf welch weite Entfernung die Energie der Massen
wirkt. Auch in Unserer Wohnstatt macht sich der Zustand weit entfernter Massen
deutlich bemerkbar. Nicht ohne Anlass sprechen Wir wiederholt davon, wie
notwendig die vom Guten bestimmte Einigkeit ist. Sogar rein physiologische
Experimente zeitigen verschiedene
[Russisches Original. Seite 17.]
Ergebnisse. In Bezug auf die
menschlichen Einwirkungen muss man verstehen, dass empfindliche Apparate ihre
Schwingungen sogar bei der Annäherung eines einzigen Menschen ändern. Das
heißt, die erregte und ungezügelte Aura der Massen kann die wertvollsten
Experimente stören. Daher rührt Unser blutiger Schweiß.
Wir müssen nicht nur die Mentalität entfernter
Massen ändern, sondern auch Unsere wissenschaftlichen Forschungen schützen.
Archimedes schützte seine Formeln gegen sichtbare Barbaren, doch um wieviel
schwerer ist es, wissenschaftliche Schätze vor unsichtbaren, erhitzten
Zerstörern zu behüten. Doch nicht nur zerstörerische Feinde bedeuten eine
Gefahr, sondern auch wohlgesinnte Menschen schaffen des öfteren zersetzende
Bedingungen. Dann sind Wir bereit, darum zu bitten, dass man Unsere Formeln
nicht verletzen möge. Es gibt viele Arten einer solchen Verletzung, aber ihre
Wurzel ist der Zweifel in all seinen Schattierungen.
Stellt euch Unsere Wohnstatt vor, wo jeder
Laut bereits die Harmonie der Schwingungen unterbricht. Wir haben Unsere
Laboratorien hinreichend isoliert, doch die psychische Energie kann nicht
abgeriegelt werden. Unsere Mitarbeiter, die nächsten wie die entfernten,
sollten sich klar machen, durch welche Verfassung sie Uns helfen können. Der
große Dienst wird immer ein gemeinschaftlicher Dienst sein. Jeder, der sich Uns
wenn auch nur einmal annähert, hat bereits die Verantwortung übernommen, Unsere
Arbeiten nicht zu behindern.
In Unseren Türmen gibt es viele Stockwerke.
Ununterbrochen finden viele Forschungen statt. Wer wäre denn derart
leichtfertig, es zu wagen, die angesammelten Energien in Unordnung zu bringen?
Der Rückschlag kann entsetzlich sein, und niemand vermag sich ihm zu entziehen,
wenn die grundlegenden Energien in Tätigkeit versetzt werden. Daher warnen Wir
so sehr besorgt davor, unliebsame Erschütterungen hervorzurufen.
21. Urusvati bewahrt eine Erleuchtung aus der
Kindheit, dass irgendwo der Lehrer des Lichts lebt. Nur die Erinnerung an die
Wirklichkeit kann im kindlichen Bewusstsein solch eine leuchtende Vorstellung
hervorrufen. Wir freuen Uns zu sehen, dass Unsere Mitarbeiter von ihren ersten
bewussten Stunden an bereits eine Vorstellung früherer Erfahrungen in sich
tragen. Ein unklarer Geist besitzt auch unklare Vorstellungen, doch ein von
vielen Errungenschaften erleuchteter Geist bewahrt eine deutliche Erinnerung.
Das durch niemanden angespornte kleine Mädchen
wendet sich selbst aus seinem eigenen Bewusstsein heraus der ihm bestimmten
[Russisches Original. Seite 18.]
Heldentat zu. Sogar prägnante
Belehrungen können nicht oft in der neuen Hülle bewahrt werden. Doch wenn ein
Wanderer sich in Unserem Auftrag auf den Weg macht und wenn er auch früher
schon mit der Bruderschaft in Berührung gekommen ist, erfährt er bereits vom
Kindesalter an Erleuchtung. Er sieht die Banner des Lichts. Wir nähern Uns ihm in
verschiedener Gestalt, er vernimmt silberhelle Klänge, und sein silberner Faden
ist zu Uns herauf gespannt.
Die Wanderin des Lichts schreitet beharrlich
voran, trotz der schlechten Verhältnisse der Kindheit. Indem sie sich innerlich
stärkt, erfährt sie schließlich, als Geleit auf dem Weg zur Heldentat, eine
Vision. Wir freuen Uns, wenn eine solche Heldentat nicht mit Worten, sondern mit
flammendem Herzen angenommen wird. Ein solches Entflammen kündigt sowohl
Erleuchtung als auch heilige Schmerzen an. Doch nur in der Annahme des Leides
wird auch der Keim weiser Freude gebildet. Zu ihr kann man ohne Leid nicht
gelangen. Doch allein in Unserer Nähe wird auch die Freude geboren.
Urusvati ist freiwillig in die Welt gegangen.
Schon bei früheren Berührungen mit der Bruderschaft wurde das Wort über das
Feuer beschlossen, das in den Tagen des Harmagedon erschallen sollte. Es ist
keine leichte Zeit! Es ist kein leichtes Wort, und die Bestätigung der
Bruderschaft ist nicht leicht, wenn alle Kräfte der Finsternis zum Kampf
rüsten. Doch Wir heißen den Kampf willkommen. Wir freuen Uns, dass die
Heldentat sich erhebt.
Glaubt nicht, Unser inneres Leben sei selbstzufrieden,
im Gegenteil, das Antlitz des Menschen wird von der Menschheit geschaffen.
Jeder silberne Faden erklingt wie eine Saite der Unbegrenztheit.
22. Urusvati kann die unvergleichbar hohe
Bedeutung des Herzens bestätigen. Nach dem Wirken aller übrigen Zentren tritt
die Bedeutung des Herzens hervor. Sogar Kundalini wird sich im Vergleich mit
dem Herzen als irdisch erweisen. Die Bedeutung des Herzens wird nicht
verstanden. Man hält es für den Mittelpunkt des Lebens, doch eine solche
Definition ist unzureichend. Das Herz ist die Brücke zwischen den Welten. Dort,
wo die gegenseitige Berührung der drei Welten besonders offen zutage tritt,
wird die Bedeutung des Herzens tief empfunden.
In Unserer Wohnstatt lebt die Verehrung des
Herzens. Bei Uns kommen durch viele Jahrhunderte getrennte Persönlichkeiten
zusammen. Es scheint, dass ihre Psychologie sehr unterschiedlich sein müsste,
verändern sich doch in einem Abstand von drei Generationen die Denkmethoden völlig.
Doch bei Unserer Zusammenarbeit lässt sich das nicht feststellen. Eine der
Hauptursachen dafür ist das erweiterte Bewusstsein, doch auch das allein ist
noch zu wenig; die Mitwirkung des Herzzentrums ist erforderlich. Nur das Herz
vermag die durch viele Jahrhunderte getrennten Bewusstseine zu vereinen.
[Russisches Original. Seite 19.]
Das Herz ist als Grundlage für alle
höchst feinstofflichen Tätigkeiten erforderlich.
Wenn die Gedankenübertragung auf Entfernung
von den Menschen angenommen ist, wird man die Voraussetzungen erklären müssen,
die solche feinstofflichen Tätigkeiten leiten. Man wird sagen, es sei Harmonie
notwendig, doch das legt noch nicht genau fest, welches Zentrum sich an der
Tätigkeit beteiligen wird. Das Herz wird auch bei der Gedankenübertragung auf
Entfernung die wesentliche treibende Kraft sein.
Stimmt eure Herzen, wenn ihr Gedanken sendet,
aber denkt daran, dass dem angespannten Herzen ein feuriger Brand droht. Nur
wer einen solchen, mit Worten nicht zu beschreibenden Brand erlitten hat, kann
von dessen unsagbarer Gefahr wissen. Diese Qual besteht in erhabensten,
heiligen Schmerzen. Sie entstehen als Folge der Unausgeglichenheit der Welten.
Gerade daraus entstehen verschiedene Herzerkrankungen. Der Mensch will sich
nicht um seinen Mittelpunkt sorgen, der in allen Welten sein feuriges Korn
bewahrt.
Ihr habt erfahren, dass es möglich ist, das
innere Feuer gewaltsam zur Äußerung hervorzurufen. Ein solcher Eingriff ist
durchaus möglich, doch sehr gefährlich, da ein solches Feuer mit dem räumlichen
Feuer in Berührung kommen und unheilvolle Folgen zeitigen kann.
Die Bedeutung des Herzens ist umso erhabener,
als es in Zukunft viele Apparate unnötig machen wird. Tatsächlich wird es in
der neuen Epoche Menschen geben, die sehr komplizierte Apparate durch sich
selbst ersetzen werden. Jetzt erfindet man noch Roboter, doch nach dem Fieber
des mechanistischen Denkens wird man seine Aufmerksamkeit wieder den Energien
des Menschen zuwenden.
In Unserer Wohnstatt sind die Forschungen
daraufhin ausgerichtet, den Menschen vom Joch der Maschinen zu befreien. Bei
diesem Prozess ist es notwendig, das Herz zu erziehen. Man muss der Stimme des
Herzens aufmerksames Gehör schenken können. Diejenigen, die Uns des Egoismus
bezichtigen, mögen sich der namenlosen Werke erinnern.
23. Urusvati hat oftmals Unsere Heilbehandlung
durch Schwingungen erfahren. Es beginnt die Zeit, in der die Medizin verwandelt
werden wird, und gleichberechtigt neben physischen Medikamenten wird man
Schwingungen und Suggestion anwenden. So werden die bekannten, außerordentlich
hohen Dosen an Medikamenten verringert werden, da nur ein kleiner physischer
Impuls erforderlich sein wird; die übrige Gesundung wird mit Hilfe von
Schwingungen und Suggestion erfolgen.
Die
Homöopathie hat bis zu einem gewissen Grad die Richtung der Medizin der Zukunft
vorausgesehen. Gewiss, gegenwärtig können nur diejenigen Homöopathen
erfolgreich sein, die über ein hohes Maß an psychischer Energie verfügen. Es
mag sein, dass sie nicht einmal wissen, worin der Erfolg ihrer
[Russisches Original. Seite 20.]
Behandlung besteht. Doch allmählich
erfahren sie von der Harmonie der inneren und äußeren Einwirkungen, dann wird
ein neues Heilverfahren seinen Anfang nehmen. Jetzt, unter den von Unwissenheit
bestimmten Bedingungen, entschließen sich die Ärzte nicht, wenigstens sich
selbst einzugestehen, dass in hohem Maße ihre psychische Energie tätig ist. Sie
sind bereit, den Erfolg den schwächsten Medikamenten zuzuschreiben, wobei sie
ihren eigenen mächtigen Einfluss vergessen.
Nur wenige richten ihre Aufmerksamkeit auf die
Schwingungen, die unzweifelhaft bei gewissen Schmerzen beginnen, tätig zu
werden. Gleichfalls bemerken sie nicht, dass nach Abklingen der Schmerzen auch
die Schwingungen enden, die gerade erst die Bettstelle erbeben ließen. Bei Uns
ist besonders die Heilung durch Schwingungen entwickelt worden, die auf weite
Entfernungen hin wirken kann, wenn der Kranke diese feinstofflichen
Einwirkungen aufnimmt. Die freiwillige Aufnahme ist unerlässlich, andernfalls brechen
sich die Ströme und es resultiert Unheil.
Wir müssen auch in Unserer Wohnstatt des
öfteren Schwingungen einsetzen, besonders, wenn es für den verdichteten
feinstofflichen Zustand[4]
notwendig ist. Nicht zufällig also sorgen Wir Uns um den verdichteten
feinstofflichen Zustand. Dieses seit langem vom Schicksal bestimmte Problem
erfordert ein besonders fürsorgliches Verhalten.
24. Urusvati versteht die Wechselbeziehung
zwischen Schlafen und Wachen. Für die einen ist der Schlaf der Gegensatz zum
Wachen, doch für Uns ist der Schlaf die Fortsetzung der Arbeit in einem anderen
Zustand. Es ist unmöglich, den Schlaf auf andere Weise richtig zu verstehen. Man
darf auf keinen Fall die unbedingte Lebensnotwendigkeit des Schlafes verneinen.
Bestimmte Bedingungen können die Dauer des Schlafes verkürzen, jedoch nicht
seine grundsätzliche Notwendigkeit ausschließen. Auf den Höhen ist es möglich,
sich mit vier Stunden Schlaf zu begnügen, doch die Voraussetzung dafür ist erst
ab einer bestimmten Höhe gegeben.
Glaubt nicht, wenn jemand versichert, er benötige
keinen Schlaf. Mit Ausnahme der üblen Krankheit der Schlaflosigkeit fassen die
Menschen den Schlaf als einen Teil des Daseins auf. Jeder schläfrige Zustand
bringt den Menschen näher an die Feinstoffliche Welt heran. Es kann jeden
möglichen Grad an Bewusstheit während des Schlafes geben, doch diese Klarheit
des Bewusstseins muss man entwickeln. Der Mensch muss sich immer wieder sagen, dass
er sich zur Arbeit begibt, wenn er in den Schlaf sinkt. Wenn sein freier Wille
sich dieses Axiom aneignet, wird es umso leichter werden, seine Kräfte in der
Feinstofflichen Welt anzuwenden. Mögen die Menschen nicht befürchten, dass auf
diese Weise die Erholung verloren ginge. Sie bleibt in vollem Maß erhalten, da
in der Feinstofflichen Welt auch feinstoffliche Qualitäten angewendet werden,
die einen nicht ermüden lassen.
[Russisches Original. Seite 21.]
Weitaus schlimmer ist es, wenn ein Mensch
sich, von irdischen Leidenschaften ergriffen, in den Schlaf zurückzieht, ohne
auch nur an irgendwelche Höheren Welten zu denken. Dann irrt dieser Mensch,
statt mit lichtvoller Arbeit und Erkenntnis befasst zu sein, in dunklen
Schichten umher, und man kann sich vorstellen, welche Begegnungen ihn dann
ermüden werden. Möge das Einschlafen zu einem bewussten Übergang in die Höhere
Welt werden. Der freie Wille wird einen wie Flügel emportragen. So spreche Ich
über den Schlaf, um zu zeigen, dass auch Uns in Unserer Wohnstatt Schlaf
eigener Art nicht fremd ist, der ein Übertragen des Bewusstseins in die Höheren
Welten darstellt.
Urusvati versteht es richtig, dass Wir die
Äußerung des freien Willens nicht behindern; darin besteht Stärke.
25. Urusvati hat vielen erläutert, warum man
Uns die Weltregierung nennt. Wahrhaftig, jeder Mensch spürt in
unterschiedlichem Maß, dass sich irgendwo der Mittelpunkt des Wissens befindet.
Dort, wo das Wissen ist, ist auch die Macht. Nicht ohne Grund sehnen sich die
einen nach Uns, während andere Uns hassen und Unsere Wohnstatt vernichten
möchten.
Bei Weltereignissen könnten Beobachter etwas feststellen,
das sich oberhalb der menschlichen Logik steht. Oftmals haben sogar Ergebene
Uns Verzögerung und Indifferenz vorgeworfen, doch diese eiligen Ankläger haben
selbst nur einen Ausschnitt der Ereignisse gesehen. Sie konnten die Ursachen
und Folgen nicht erkennen. Sie konnten die Nebenumstände nicht vergleichen. Sie
konnten nicht vorhersehen, wann gerade der entscheidende Schlag geführt werden musste.
Wer ist imstande, den Großen Plan und die ihm führenden Stufen zu erkennen?
Ihrem Teilverständnis gemäß setzen die
Menschen ihre eigenen Maßnahmen durch, doch Unsere Schüler unterbinden nie
gewaltsam den Beschluss des Lehrers. Sie verstehen, wie ihr eigener freier
Wille mit Unserem Beschluss in Einklang zu bringen ist. Man muss ein großes
Gleichgewicht besitzen, um das Vernünftige Unserer Führung anzuerkennen und
nicht seinen eigenen freien Willen zu verstümmeln. Wir sorgen Uns äußerst
aufmerksam um einen solchen Beschluss. Die besten der öffentlich erschienenen
Volksführer besaßen ein solches Gleichgewicht, und umso leichter war es, ihnen
Unseren Beschluss zu übermitteln.
Der „Grüne Lorbeer“[5], von
dem ihr oft gesprochen habt, vermochte Führerschaft mit Feinfühligkeit
gegenüber den Ratschlägen der Bruderschaft zu vereinen. Die Weisungen von Saint
Germain* nahm er in vollem Vertrauen auf, und darin bestand sein Erfolg. So mag
es gewesen sein, dass Saint Germain auch aus dem Grund kam, um einen künftigen
Führer vorzubereiten!
[Russisches Original. Seite 22.]
Auf der ganzen Erde lassen sich die Marksteine
Unserer Führung feststellen. Einige hohe Persönlichkeiten haben sie angenommen,
doch bedauernswerte Pseudo-Monarchen verwarfen Unsere Ratschläge und führten
ihre Länder dadurch ins Elend. Doch auch solche Zustände wenden Wir zum Guten.
Der Gedanke von der Tactica adversa* ist euch bekannt.
Man kann daran erinnern, dass vor dem großen
Krieg[6] ein
bestimmter selbstherrlicher Monarch Unsere Warnung erhalten hatte, doch er zog
es vor, den Thron einzubüßen und missachtete Unseren Erlass. Ebenso hörte ein
anderes Staatsoberhaupt Unseren Gesandten nicht an und zog es vor, sein Land in
Unruhen zu stürzen.
Man darf nicht sagen, dass in längst
vergangenen Zeiten Weisungen häufiger gegeben worden seien. Auch heute gibt es
ihrer viele, doch wie ehedem ist das menschliche Ohr taub.
Wir stehen auf der Wacht für die Welt.
26. Urusvati hat Freunde oft vor den Angriffen
der finsteren Kräfte gewarnt. Solche Warnungen sind überall notwendig. Man darf
nicht denken, dass die Finsteren ihre Zerstörungen einstellen werden. Verwesung
ist ihre Nahrung. Mord ist ihr Handwerk. Der Anschlag auf Geist und Körper ist
ihre Freude. Man darf nicht annehmen, sie würden nicht versuchen, auch hinter
die bestverteidigten Grenzen zu dringen. Sie ziehen es eher vor, zugrunde zu gehen,
als von ihrer zersetzenden Tätigkeit zu lassen.
Manche Leichtgläubige meinen, mechanisches
Rezitieren der Höchsten Namen schütze sie bereits vor finsteren Angriffen. Doch
nicht Mechanik, sondern das reine Feuer des Herzens allein vermag einen sicheren
Schild zu schaffen.
Die Winkelzüge der Finsteren sind
verschiedenartig. Neben gröbsten Anschlägen kann es die raffiniertesten
Berührungen geben, die auf die schwächste Stelle einwirken. Das Hineintragen
von Zweifel ist das Lieblingsverfahren der Finsteren bei ihrer Annäherung. Der
Zweifelnde ist bereits wehrlos. Man sollte meinen, ein solches Axiom sei ausreichend
bekannt, doch wie viele sind gerade an diesem Gift zugrunde gegangen!
Ich meine, dass insbesondere viele Gegner der
Wahrheit von solchen Einflüsterern hervorgebracht werden. Die offenkundigen
Wahnsinnigen sind nicht so gefährlich wie die kleinen Hinterlistigen. Neue
Arten von Giften werden erfunden, warum also nicht mit neuen Arten von
Hinterlist auftreten? An eine solche Überlegung über die finsteren Angriffe
solltet ihr euch erinnern, wenn ihr euch das Innere Leben der Bruderschaft
vorstellt.
[Russisches Original. Seite 23.]
Wir sind ununterbrochen auf der
Wacht. Es vergeht keine Stunde, in der man nicht irgendwo den ausgeklügeltsten
Angriffen der Finsteren Einhalt gebieten muss.
Glaubt nicht, dass sie nur Unsere Nachfolger
angriffen. Sie versuchen überall, jeglichen guten Aufbau zu zerstören. Nach dem
Gesetz der Schwingungen erfassen sie ausgezeichnet, wo die ihnen verhassten Keime
des Guten entstehen. Es ist nicht nötig, ihnen Allwissenheit zuzuschreiben,
doch sie wittern, wo sich ihre Antipoden befinden. Unsere Arbeit wird durch den
Verlust von Energie für die Ansprüche der Finsteren belastet. Sie wissen zwar, dass
sie letzten Endes nicht mit Uns kämpfen können, doch sie träumen davon, die in
den Raum gesandte Energie aufzusaugen. Wenn Wir daher auf Einigkeit und
Vertrauen hinweisen, rufen Wir dadurch zum schnellstmöglichen Sieg auf.
Viele Zeichen fliegen zu Uns. Niemand
vergegenwärtigt sich, wieviel Zwietracht in der Welt herrscht! Die Menschen
haben vergessen, dass jedes Land aus vielen Herzen besteht. Ihr Schmerz ist
Unser Schmerz.
27. Urusvati hat die Legende über den Aufbau
des Tempels durch die Djin gehört. Jede Sage enthält einen Teil Wahrheit.
Ebenso der Wahrheit entsprechend sind historische Angaben über alle Arten von
Verrat, die den Aufbau begleiten. Es ist gesagt worden, dass Verrat der
Schatten des Aufbaus ist. Der Schatten erweist die Höhe des Bauwerkes. Wir sind
durch alle Arten des Verrats geprüft. Man hat Uns mit jeglicher Hinterlist
versucht. Es ist gesagt: Um die Liebe zur Menschheit zu erhöhen, muss man ihre
Abgründe durchschreiten. Wer aber wird in sich genügend Geduld finden, um in
sämtliche Abgründe zu blicken und dabei die Zuversicht in den Aufstieg der
Menschheit nicht zu verlieren? Unsere Wohnstatt erscheint als ein Bollwerk
solcher Geduld. Und wer bei Uns war, wer von Uns gehört hat, wer in seinem
Herzen Unsere Berührung trägt, besitzt bereits die Rüstung der Geduld. Wir
schätzen diese Eigenschaft als Erfordernis für die Unbegrenztheit.
Die Menschen müssen in sich eine Vorstellung
von der Unbegrenztheit finden, sonst werden auch Unsere Türme unzugänglich
bleiben. Der Mensch muss sich in der Zeit von Leid und Elend Uns zuwenden. Ohne
es selbst zu wissen, erfährt der Mensch Unsere Fürsorge, wenn sein Herz nicht
versteinert ist. Sogar sehr Unerfahrene werden zum Aufbau zugelassen werden,
wenn sie einen löwenartigen Zustand und die Anerkennung der Hierarchie
bewahren. Mögen diese Arbeiter überzeugt sein, dass von ihrem Arbeitstisch aus
ein unsichtbarer Faden zu Uns gespannt ist. Mögen solche Mitarbeiter ihre Kraft
aus dem Bewusstsein des Vorhandenseins der Bruderschaft schöpfen.
[Russisches Original. Seite 24.]
Unsichtbar werden Wir ihnen helfen.
Wir werden die ihnen notwendigen Bücher heraussuchen. Wir werden ihre Gedanken
in der Hoffnung auf die fernen Welten vereinen. Wir werden ihr Vertrauen
festigen. Wir werden ihnen ein liebendes Herz finden. Mögen nur alle Schlangen
und Skorpione verbannt werden! Auf diese Weise macht ihr euch mit einer
wichtigen Seite Unseres Lebens vertraut.
Ihr könnt euch vorstellen, wie erfreut Wir
über jeden arbeitsamen Menschen sind, der des Vertrauens würdig ist. Solche
bestrebten Geister ängstigen sich nicht, erst Prüfungen abzulegen. Allein
Hinterlistige fürchten, dass ein Strahl des Lichts in die gewundenen Tiefen
ihres Inneren eindringen könnte. Geöffnete Herzen bilden einen herrlichen
Halsschmuck für die Höheren Welten.
Der Lehrer verleugnet seine Pflichten nicht.
Sein ganzer Tag ist von Pflichterfüllung bestimmt. Wem diese Worte schrecklich
erscheinen, möge nicht an die Bruderschaft denken.
28. Urusvati war von Unseren Blumen entzückt.
Wir haben in der Tat eine Vervollkommnung mancher Arten erreicht. Bedeutsam war
dabei vor allem die psychische Energie, die die Entwicklung der Pflanzen
fördert. Unter gleichzeitiger Anwendung der psychischen Energie gießen Wir mit
sodahaltigem Wasser und gehen auf diese Weise von der äußeren und inneren Seite
heran. In weitem Maß kann man mittels der psychischen Energie Einfluss nehmen.
Doch es ist notwendig, dies systematisch durchzuführen und nicht zu vergessen, dass
nicht wenig Zeit und Geduld erforderlich sind. Im allgemeinen verderben die
Menschen viele erfolgreich begonnene Experimente durch Mangel an Geduld. Bei
Uns sind zudem die Ausstrahlungen harmonisiert, und daher kann jeder den anderen
mit gleichwirkendem Willen ersetzen.
Die Menschen können nicht verstehen, wie sehr
solche Forschungen für sie selbst nützlich sind. Die psychische Energie bedarf
des Austausches. Wenn man sie den Menschen zuwendet, kann dies Erschöpfung
hervorrufen, doch die Berührung mit der Pflanzenwelt wird keinen Rückschlag
verursachen. So möge man nicht vergessen, dass Wir eine äußerst enge
Zusammenarbeit mit der Feinstofflichen Welt pflegen, und dieses Reservoir kann
die Energie leicht erneuern.
Vielen fällt es schwer, sich vorzustellen, wie
die Geschöpfe der drei Zustandsebenen zusammenarbeiten können, doch in
Wirklichkeit ist das nicht kompliziert. Feinstoffliche Mitarbeiter sind oft
sichtbar, denn dafür ist kein Ektoplasma erforderlich. Es gelangen hingegen
gewisse chemische Zusammensetzungen zur Anwendung, die auf eine Verdichtung von
Materie hinwirken. Sogar während des letzten Krieges[7] hat
man viele Erscheinungen bemerkt, doch ohne anzunehmen, dass die Ursache in
gewissen chemischen
[Russisches Original. Seite 25.]
Mithelfern liegen würde. Oft kann
etwas, das in der grobstofflichen Welt zum Zerfall führt, in gegenteiliger
Weise für die Feinstoffliche Welt dienlich sein, so verschieden sind die
Bedingungen.
Urusvati war erstaunt, dass auf Unseren Höhen
Blumen tiefgelegener Regionen existieren können. Man darf nicht meinen, dass eine
solche Akklimatisation rasch vonstatten gehen könne. Urusvati hat ihren
tibetischen Bekannten im Blumenbeet gesehen. Wir halten auch im Inneren der
Räume viele Pflanzen. Für viele Versuche sind die Lebensstoffe lebendiger
Pflanzen notwendig. So raten Wir dazu, des öfteren zu den Pflanzen zu sprechen.
Solche Ströme sind der Feinstofflichen Welt sehr nahe. Ich bestätige, dass Wir
Unsere Kraft allem Existierenden zusenden. Auf diese Weise entsteht jene
organische Einigkeit, auf die Wir so beharrlich hinweisen.
29. Urusvati weiß Unsere Hilfe zu schätzen.
Wer etwas schätzt, geht auch behutsam damit um. Jede echte Zusammenarbeit
erfordert vor allem Behutsamkeit. Man darf mit der Hierarchischen
Zusammenarbeit nicht nach seiner zufälligen Stimmung verfahren. Aus Hochachtung
muss man der Stimme eines Älteren Bruders aufmerksames Gehör schenken. Sogar
jene, die sich aus Unwissenheit Unsere Bruderschaft nicht vorstellen können, können
dennoch ein Verständnis für die Existenz überirdischer Stimmen entwickeln. Wer
sich Unsere Bruderschaft vergegenwärtigen kann, sollte sich gegenüber Unserer
Wohnstatt angemessen verhalten; er sollte verstehen, dass jedes leichtfertige
Schwanken den Gedankenfluss des Lehrers stören muss. Jedes unwürdige Wort wird
irgend etwas entstellen. Jeder zerrissene Faden bildet eine Schlinge. Es geht
nicht um Einschüchterung, sondern allein um den Wunsch nach besten
Errungenschaften.
Es ist richtig, sich der uralten Weisheit
Indiens zu erinnern, in der die Pflicht der höchsten Bestimmung des Menschen
entsprach. In seiner tiefsten Wurzel ist der Begriff der Pflicht ein und
derselbe, und er wirkt entsprechend in seinen Verästelungen. Uns ist der
Begriff des Lehrers heilig. Jeder von Uns hat einen Lehrer, und auf dieser
Leiter gibt es unzählige Sprossen. Auch an der Spitze eines Planeten zu stehen
bedeutet kein Ende. Es kann kein Ende geben, und darin gründet Freude. Wenn man
die unsagbaren Namen der höchsten Herrscher nennen wollte, würde dies großen
Schaden nach sich ziehen. Denn ein solcher Verrat könnte außerordentliche
Folgen zeitigen. Es könnte sichtbare und unsichtbare Zerstörungen geben. Umso
mehr muss man sich der Hierarchie gegenüber zu einer behutsamen Einstellung
erziehen.
[Russisches Original. Seite 26.]
Es hat eine Zeit gegeben, in der man es
verstand, sich dem Begriff des Höchsten gegenüber besser zu verhalten, doch
heute wird der Große Dienst nicht verstanden. Es scheint, dass sich die
Feinstoffliche Welt annähert und dass es bereits allzu viele Erwähnungen über
Uns gibt, doch der finstere Abgrund wird nicht kleiner. Sogar der Begriff des
Lehrers ist in Zweifel gezogen worden. Nicht nur einmal habt ihr erfahren, dass
Menschen, die genug über Uns wissen, unanständig über die Bruderschaft
gesprochen haben. In solchen Äußerungen ist Zerstörung enthalten.
Man will Uns die Art und Weise der Hilfe
vorschreiben, doch ein solcher Zwang bewirkt eine Brechung der Ströme. Ein sparsamer
Hausherr bedauert jede Verschwendung. Große Freude wäre bereits eingetreten,
wenn diejenigen, die von der Hierarchie wissen, ihre Leuchten freiwillig
dargebracht hätten.
Freiwilligkeit ist Unsere treibende Kraft.
30. Urusvati ist mit vielen Lichterscheinungen
vertraut. Solche Wetterleuchten werden als geistige Scharfsicht bezeichnet. Für
sich allein bedeuten die Lichterscheinungen nichts Ungewöhnliches, doch sie
sind wie Banner auf dem Weg zu Uns. Ein schwaches Nordlicht wird von den
Menschen nicht bemerkt; ebenso ist auch ein erstes Aufflammen des Geistes
vielen nicht offensichtlich.
Es lässt sich beobachten, wie kleine
leuchtende Punkte geradezu aufflammen und sich zu einem regenbogenfarbenen
Leuchten entwickeln. Auf eine solche Weise kann um Menschen herum eine
herrliche Aura aufflammen. Wir weisen darauf hin, dass solche
Lichterscheinungen in Unserer Wohnstatt besonders gut erkennbar sind. Seit
alten Zeiten wird dieses Licht gesammelt und kann auf Wunsch hell erstrahlen. In
Legenden werden Menschen erwähnt, die in der Lage sind, ein blendendes Licht um
sich herum hervorzurufen. So kann man sich auf Wunsch mit der feurigen Kraft
umgeben.
Die Menschen müssen sich an die Möglichkeit
solcher Erscheinungen gewöhnen. Schon jetzt können manche Leute Auren
unterscheiden, doch andere reiben sich die Augen und denken, dass mit ihrem
Sehvermögen etwas nicht in Ordnung sei. Mitunter erweckt ein schwaches Schimmern
inmitten des Tages den Eindruck von Verschwommenheit, so verschiedenartig sind
die Wahrnehmungen eines solchen Leuchtens. Bei Uns ist diese Eigenschaft so
weit entwickelt, dass man bei seinem eigenen Licht lesen kann.
Man muss sich vorstellen, wie der Begriff der
Finsternis allmählich schwindet, da alles Umgebende erfüllt ist von Feuern,
Lichtstrahlen, Lichtsäulen und Myriaden blitzender Punkte. Eine solche Umgebung
ist bei geöffneten ebenso wie bei geschlossenen Augen gleich wahrnehmbar. Die
Finsternis selbst verliert sich. Nur in den niederen Schichten der
Feinstofflichen Welt herrscht ein Zustand des Halbdunkels, denn deren Bewohner
können nicht an das Licht denken. Sogar eine solche Erscheinungsform hängt vom
Denken ab. Denken schafft
[Russisches Original. Seite 27.]
Licht. Gerade der Denkende sendet den
Befehl aus: Es werde Licht! So werden Wahrheiten gelehrt, doch die Menschen
halten sie für Märchen.
Nur im Geist und in der Erfahrung kann man die
höchst natürlichen Gesetze erfassen. Es ist nicht leicht, die Widerstände der
Umgebung zu bezwingen. Unsere Wohnstatt ist gerade dadurch so stark, dass es in
ihr keinerlei Zersetzung gibt. Der Wille aller fließt zu einem einzigen
mächtigen Strom zusammen. Der Dynamo der Einigkeit vermehrt alle Energien.
Nicht Magie, sondern der geläuterte Wille sendet den Befehl in die Welt aus: Es
werde Licht!
Man muss Unsere Wohnstatt als einen Triumph
der Einigkeit betrachten.
31. Urusvati versteht die Ursache der Langlebigkeit
Unserer Gestalten richtig. Die Verbindung mit der Feinstofflichen Welt verleiht
eine besondere, der Feinstofflichen Welt eigene Beschaffenheit. So verändert
sich die Gestalt nicht, es sei denn auf ausdrücklichen Wunsch hin. Der Gedanke
schafft Formen in der Feinstofflichen Welt. Es ist möglich, aus den Tiefen der
Zeitalter beliebige Formen hervorzurufen und zu verdichten, wenn genügend
Vorstellungskraft vorhanden ist. Doch gibt es neben den Bedingungen der
Feinstofflichen Welt in Unserer Wohnstatt noch die Erscheinung der Einigkeit. Eine
solche Voraussetzung kann in allen Einzelheiten des Daseins hilfreich sein. Sie
schafft eine heilsame Atmosphäre und schmiedet ein dauerhaftes Bewusstsein.
Ihr habt gehört, dass Unsere Brüder durch
Berührungen mit der irdischen Disharmonie erkranken. Nicht nur einmal haben Sie
unter der lang andauernden menschlichen Uneinigkeit gelitten. Daher suchen Wir
selten die Städte auf. Solche Besuche sind mit außergewöhnlichen Umständen
verbunden und pflegen nicht lange anzudauern. Anlässlich solcher Besuche
verweilen Wir in ein und derselben Stadt nur äußerst kurze Zeit. Es lassen sich
in der freien Natur Orte finden, an denen die Ströme der Zersetzung nicht allzu
stark sind. Sowohl in Frankreich wie in England gibt es in der Nähe der Städte
gelegene Wälder, in denen sich das für Uns unentbehrliche Ozon in ausreichendem
Maß vorfindet. Man darf sich nicht wundern, dass sogar Unsere gesammelte
Energie Ozon benötigt. Man soll nicht denken, dass Wir nicht stark genug wären,
um den Fluida der Massen standzuhalten. In der Tat könnten Wir die Energie bis
zu einer gewaltigen Anspannung konzentrieren, doch in allem bedarf es der
Angemessenheit und Behutsamkeit.
Ihr habt gelesen, wie belastend die Auren
mancher Irdischer für Unseren Bruder waren. Gewiss, Er wäre imstande gewesen,
sie mit einer einzigen Entladung von Energie zurückzuwerfen, doch eine solche
Tötung war nicht Teil des Auftrags Unseres Bruders. So ist es eben in vielen
Fällen notwendig, sich angemessen zu verhalten und den Strahl
[Russisches Original. Seite 28.]
auf den höchst möglichen Nutzen zu
richten. Eine solche Angemessenheit bestimmt die Vorschriften der Bruderschaft.
Den Ansturm der Finsternis zurückzuhalten, jene zu schützen, die ihre eigenen
Kräfte nutzen und alle nur möglichen Voraussetzungen für das Wohl zur Anwendung
kommen zu lassen, dies wird die Erfüllung Unserer Satzung sein.
32. Urusvati hat das Vorhandensein eines
bestimmten Stoffes erahnt, der das Gleichgewicht und die Langlebigkeit des
Organismus bewahrt. Ich werde die vollständige Zusammensetzung dieses Stoffes
nicht nennen, da er auf den grobstofflichen Zustand zerstörend wirken kann.
Starke Radioaktivität entspricht dem feinstofflichen Zustand, kann jedoch den
grobstofflichen Körper zersetzen. Unter irdischen Bedingungen ist sogar
Baldrian manchmal zu stark; daher ist es nötig, die Wechselbeziehungen
verschiedener Stoffe zu unterscheiden. Zum Beispiel wurde bei dem bekannten
Experiment Meines Freundes ein äußerst starkes Gift angewandt, das für jeden
Menschen tödlich gewesen wäre. Da der Körper Meines Freundes jedoch dem
feinstofflichen Zustand bereits nahe war, erwies sich selbst die Wirkung eines
Giftes als nützlich. Man könnte viele Beispiele nennen, bei denen die Wirkung
eines Giftes nicht zum Tod führte. Die Ursache dafür wäre in einem besonderen
Zustand des Organismus zu suchen.
Bei Menschen ist oft ein besonderer
physiologischer Zustand beobachtbar, wenn sie die Feinstoffliche Welt berühren,
ohne es selbst zu wissen. Besonders bemerkenswert ist, dass solche Menschen oft
überhaupt nichts von anderen Welten wissen. Irgendwo in der Tiefe des Bewusstseins
ist eine Möglichkeit verborgen, doch sie kann nicht in Worte gefasst werden. So
wenden Wir oft die Tactica adversa an, um das menschliche Bewusstsein zu
wecken. Dabei ist es notwendig, das Geschehen ad absurdum zu führen,
andernfalls können die Schlafenden nicht erwachen. Bei weltweiten Ereignissen
ist gerade diese Taktik unerlässlich. Es ist unmöglich, die Lage der Dinge in
ihrem tatsächlichen Fluss aufzuzeigen.
Ihr habt des öfteren bedauert, dass die große
Prägnanz des menschlichen Charakters früherer Epochen verlorengegangen ist. Man
muss anerkennen, dass dies der Wahrheit entspricht. Wir sehen, wie sehr die
psychische Energie nach und nach verkümmert. Sie wird nicht zur Tätigkeit
aufgerufen und gerät in einen Schlafzustand, wobei sie die ihr eigene
Feurigkeit einbüßt. Es gibt keine Reibung, die das Feuer hervorruft. Dadurch
ist Unsere Wohnstatt vereinsamt, und alle Erinnerungen an sie klingen abstrakt.
Wir werden Uns darüber nicht grämen. Ich bestätige, dass gerade die Schlacht
die Kraft der Bruderschaft unter Beweis stellt. Die in den Tagen des Harmagedon
herrschende Schlacht ist nicht unbedeutend!
Wir legen das Ohr an die Erde, und dort wächst
die Anspannung.
[Russisches Original. Seite 29.]
33. Urusvati freut sich, wenn sie bei jemandem
eine Erweiterung des Bewusstseins bemerkt. Man kann sich wahrhaftig freuen,
wenn ein weltweites Geschenk dargebracht wird. Die Erweiterung des Bewusstseins
darf nicht als eine persönliche Bereicherung gewertet werden; in jeder solcher
Läuterung wird auch das Allgemeinwohl mit inbegriffen sein. Die Welt begrüßt
jedes Aufblitzen von Erweiterung des Bewusstseins mit Freude – dies ist ein
wahrer Festtag!
In einigen Mysterien wurde die Erweiterung des
Bewusstseins mit dem Erwachen des Frühlings verglichen. Niemand vermag den
gesamten Wachstumsprozess der Gräser zu verfolgen, doch jedes Herz erfreut sich
der Frühlingsblumen. Ebenso unmöglich ist es, die Einzelheiten der Erweiterung
des Bewusstseins wahrzunehmen, die Verwandlung des Menschen ist jedoch
offensichtlich. Selbst der Verwandelte weiß nicht, wann seine Erneuerung
begann. Er vermag nicht zu erzählen, auf welche Weise sein neues Bewusstsein
gewachsen ist. Des öfteren wird ein Mensch die unbedeutendsten Ereignisse
aufzählen und außergewöhnliche Begebenheiten, die auf ihn einwirken, seiner
Beobachtung entweichen lassen.
Nicht zufällig sind die Drei- und
Siebenjahresfristen genannt worden; allein innerhalb solcher Perioden ist es
möglich, eine Veränderung des Bewusstseins zu bemerken. Doch Wir und Unsere
Vertrauten, die einen Auftrag erfüllen, können auch kürzere Fristen des Wachstums
des Bewusstseins feststellen. Ein Gärtner kennt sein Blumenbeet selbst am
besten, und so verfolgen auch Wir aufmerksam jede Ansammlung von Bewusstsein
jener, die Uns nahe stehen. Es gibt viele Gründe für solch eine Beobachtung.
Man kann bestätigen, dass jede vom Guten
bestimmte Annäherung an Uns im Verlauf mehrerer Jahrhunderte nicht folgenlos
bleiben wird. Wir können dankbar sein – diese Eigenschaft wird in Unserer Wohnstatt
als unerlässlich angesehen. Jede Bestätigung der Bruderschaft wird ihre gute
Ernte einbringen. Jede Unterstützung Unserer Arbeit wird gewürdigt werden.
Jeder in gutem Streben erfolgten Erwähnung der Bruderschaft wird nicht
vergessen werden. In Unseren Aschrams werden Aufzeichnungen eines solchen
wohltätigen Schaffens verwahrt. Wir lieben es, jedes Lächeln des Guten zu
bemerken. Und Unsere Schüler verstehen es ebenso, sich eines liebevollen Wortes
über die Bruderschaft zu erfreuen. Niemand kann diese lichtvolle Freude
gewaltsam vermitteln. Niemand kann Dankbarkeit anordnen. Nur ein erweitertes Bewusstsein
zeigt an, wann man des Guten noch mehr tun kann.
Die Menschen sprechen gar nicht gern über das
Bewusstsein. Denn jede Verbesserung ist ihnen lästig. Sind es viele, die nach
der Schule die Suche nach Erkenntnis fortsetzen? Man muss
[Russisches Original. Seite 30.]
das gesamte Leben völlig verwandeln,
damit Erkenntnis zu einem unablässigen Bedürfnis wird. Wir freuen Uns über
jedes Erwachen des Bewusstseins und bezeichnen als Zeichen des Erfolges den
Wunsch, über die Bruderschaft nachzudenken, selbst wenn es nur darüber wäre,
wie man sich der Bruderschaft zuwenden und ihr anschließen kann.
34. Urusvati ist bestrebt, jede Stunde nützlich
zu verwenden. Ein solcher Entschluss bildet sich in Unserer Wohnstatt heraus,
in der man keine Stunden zählt. Ist es angesichts der Dauer des Lebens möglich,
nach Stunden zu streben? Bei Uns gibt es keine irdischen Stunden, da die Arbeit
sich nicht nach künstlichen Maßeinheiten aufteilen lässt. Außerdem ergehen von
allen Enden der Erde her so viele Bitten und Hilfsgesuche an Uns, dass die
Tätigkeiten unmöglich nach Stunden eingeteilt werden können. Wir müssen das Bewusstsein
in einer solchen Anspannung halten, um in jeder Sekunde bereit zu sein, den
Willen an den Bestimmungsort zu lenken.
Zweifellos beschuldigt man Uns, dass Hilfe an
Unwürdige oder in unzureichendem Ausmaß übermittelt werde. Die Menschen
urteilen nach alltäglichen Maßstäben und können keinen Blick auf Ursachen und
Folgen werfen. Ich spreche nicht nur von der Angespanntheit der Arbeit, sondern
auch von Scharfsicht, die es ermöglicht, augenblicklich abzuwägen und zu
entscheiden, wann welche Handlung die nützlichste sein wird. Jede Bitte um
Hilfe trägt die Ausstrahlung des Vergangenen und den Wohlgeruch des Zukünftigen
bei sich. Es ist notwendig, solche Zusammenklänge in seinem Bewusstsein zu
vereinen und die Bedeutung der Disharmonie zu verstehen. Man darf das zur Tat
bereite Böse nicht unterstützen und muss dagegen dort Hilfe erweisen, wo ein
Mensch leidet. Oft sind Gegensätze unvereinbar, und allein die Kenntnis des Vergangenen
verhilft dazu, das Gleichgewicht zu finden. Indessen wird keine Bitte an Uns
zurückgewiesen. Bringt der Mensch doch bereits in der Minute des Ersuchens sein
Bekenntnis zum Ausdruck, und eine solche Realität lebt schon im Raum. Wir
werden an der Stimme des Bittenden nicht vorübergehen. Wir werden kein Flehen
abweisen, doch Wir werden alle heilsamen Substanzen sammeln, um in zweckmäßiger
Weise zu helfen. In diesem letzteren Begriff ist eine besondere Scharfsicht
enthalten.
Wir sind immerfort tätig und müssen in Unserer
eigenen Verantwortung entscheiden, wo die Hilfe notwendiger und dringender ist.
Unsere Schwester hat sich vor weit zurückliegender Zeit die Fähigkeit
angeeignet, jederzeit zu der nützlichsten Arbeit zu streben. Eine solche Eigenschaft
kann nicht schnell erworben werden. Man muss sie in unterschiedlichen
Erscheinungsformen bestätigen, damit sie zu einer Quelle der Freude wird. Diese
Quelle vermittelt Befreiung von Gereiztheit. Der Gedanke von Arbeit in
Unbegrenztheit verleiht auch ein Streben ohne Folgen. Es wird keinen Gedanken
[Russisches Original. Seite 31.]
über Vergangenes geben, und im Flug
nach vorn erzittern die Folgen des Gewesenen. So wird der interplanetare Wirbel
Lebensmut verleihen und die Freude des erweiterten Bewusstseins nicht
beeinträchtigen.
35. Urusvati erinnert sich vieler Wechsel
ihres langen Lebens. Solche Erinnerungen belasten das Bewusstsein nicht,
sondern bereichern es nur. Eine rechte Einstellung zu früheren Leben ist sehr
selten. Gewöhnlich begeistern sie nicht für die Zukunft, sondern ketten an die
Überreste der Vergangenheit. Daher ist es nur selten möglich, den Menschen eine
Kenntnis ihrer vergangenen Leben zu gewähren. Vieles lässt sich in das
gegenwärtige Bewusstsein nicht übertragen. Die Menschen können es überhaupt
nicht verstehen, warum sich berühmte und arbeitsreiche Inkarnationen
miteinander abwechseln. Das Trugbild eines Königs oder einer Königin hindern zu
erkennen, welche Vervollkommnungen noch nötig sind. Die irdische Denkweise
begreift nicht, wie sehr eine Verkörperung voller Arbeit das Bewusstsein über
alle Machthaber der Welt erhöhen kann. Umso wertvoller ist es, wenn schon im
irdischen Zustand ein Verständnis für den geistigen Aufstieg reift.
Viele, die von irgendeiner eigenen berühmten
Verkörperung erfahren haben, verfallen in Stolz. Noch schlimmer ist es, wenn
Menschen sich aus unechten Chroniken ungewöhnliche Charakterzüge herauslesen,
sie nachzuahmen beginnen und damit nur ihren Pfad verdunkeln. Alte Geister
haben irgendwann auch berühmte Verkörperungen durchlebt. Auf diese Weise
entsteht die Fähigkeit, die Massen zu führen, doch unter vielen Eigenschaften
wird eine solche Fähigkeit nicht die erste sein. Die Verfolgten lernen mehr als
die Verfolger. Alle Bereiche mühsamer Arbeit sind voller Entdeckungen.
Prüfsteine sind über alle Wegkreuzungen verteilt. Ich erinnere daran, weil auch
Wir über alle Prüfsteine hinweggeschritten sind. Wir haben den Schmerz
vergessen, und Leiden sind in Freude verwandelt worden. Selbst Unsere Peiniger
kämpfen irgendwo und steigen durch Arbeit empor. Unsere Wohnstatt könnte nicht
existieren, wenn Wir es Uns einfallen ließen, Unseren Peinigern zu drohen. Der
Verlauf des Karmagesetzes ist unanfechtbar.
Wir erinnern Uns Unserer Inkarnationen. Wir
müssen Uns ihrer nicht Unseretwegen erinnern, sondern um aller Begegnungen
willen, die Wir beschlossen haben, nicht zu vergessen. Das Erscheinen eines
Wanderers mitten auf den irdischen Pfaden bringt sogar ungleichartige Menschen
einander näher. Das Erwarten der Fristen, die Freude der Begegnung, die Trauer
des Abschieds – kein menschliches Gefühl geht verloren. Wer gemeinsam
[Russisches Original. Seite 32.]
sich gefreut oder getrauert hat, wird
das über lange Zeitalter hinweg nicht vergessen.
Urusvati erinnert sich vieler Begegnungen. Das
durch sie erzeugte Gefühl bleibt über Jahrtausende hin lebendig. Eine solche
Erinnerung an ein Gefühl kann eine Erweiterung des Bewusstseins begründen. Die
Feuer des Gefühls entflammen in voller Unanfechtbarkeit. Irdische Worte werden
sie nicht zum Ausdruck bringen, das Herz jedoch wird ebenso schlagen wie
Jahrtausende zuvor. Auch heute wird, ganz genauso wie ehemals in der Wüste, der
Regenbogen über Christus leuchten. Ebenso lebt die Freude über Hellas. So geht
auch der nordische Held nahe vorbei. Gleichfalls gibt es viele Begegnungen
sowohl in der Feinstofflichen Welt wie auch in dem Land, wo Wir gerade jetzt
sprechen.
Inmitten des inneren Lebens der Bruderschaft
darf man dieses lebendige Gefühl nicht vergessen. Die Wohnstatt des Wissens
kann ohne das Gefühl nicht leben. Ein Gedanke des Wissens wird auch ein Gedanke
des höchsten Gefühls sein. Ohne dieses wird es weder Märtyrer und Helden geben,
noch Sieger.
Wir besitzen sowohl künstlerische
Darstellungen als auch Teraphime, die einer Verstärkung der Hilfe dienlich
sind.
36. Urusvati versteht die Bedeutung der für
das Handeln unentbehrlichen Ruhe. Es gibt viele Erklärungen für diese
Eigenschaft. Die einen nehmen an, dass es ohne Willensanstrengung keine Ruhe
geben könne. Andere glauben, in der Ruhe einen angeborenen Charakterzug zu
erkennen, und die dritten sagen: Ein schiefer Anfang wird auch ein krummes Ende
geben. Das Phänomen der Ruhe ist von der Arbeitsmethode abhängig. All diese
Aussagen enthalten einen Teil Wahrheit. Oft jedoch vergisst man gerade das
Hauptsächliche, und zwar die Erfahrung. Auch ein junger, unerfahrener Seemann
gerät in Aufregung, wenn er ein Schiff betritt, doch nach zehn Seefahrten
überrascht er die Umgebung durch seine Ruhe.
Unsere Handlungen sind voller Ruhe. Wie
erfahrene Seefahrer kennen Wir die zahllosen Stürme und die Mittel für den
Kampf mit ihnen. Das Chaos und die Finsternis zu überwinden wird die
gewöhnlichste Bekundung Unseres Tuns sein. Keine unverhoffte Schlacht, sondern
Handeln wird der Inhalt eines jeden Tages sein.
Zu Recht nehmt ihr an, dass durch die Verlängerung
einer Linie eine andere verkürzt wird[8]; ein solches
Vorgehen jedoch muss mit bewusster Ruhe verknüpft sein. Sie
[Russisches Original. Seite 33.]
wird nicht unempfindlich von
Narkotika sein, sondern sie muss im Gegenteil besonnene und erfahrene Anwendung
zweckdienlicher Kräfte sein. Über Ruhe ist vieles gesagt worden, und nicht
selten wird sie beschrieben, als wäre sie ein erstarrter Eisklumpen. Welcher
Irrtum!
Ebenso verzerrt worden ist der Begriff des Nirwana.
Die Ruhe der Handlung wird höchste Anspannung, sie wird das Leuchten des
Blitzes und das schützende Schwert sein. Ruhe ist weder Schlaf noch ein
Grabhügel, denn aus ihr wird die schöpferische Idee geboren. So möge man daran
denken, dass Unsere Wohnstatt von Ruhe durchdrungen ist. Das Vorhandensein einer
solchen Spannung wird unsichtbar sein, da der Mensch eine solche Spannung nicht
wahrnehmen kann. Ungezählte Versuche beweisen, dass man lächeln, arbeiten und
Energie sammeln kann – gerade in solcher Ruhe.
37. Urusvati trägt Furchtlosigkeit in ihrem
Herzen. Wir können bestätigen, dass diese Eigenschaft durch Vertrauen und lange
Erfahrung aufgespeichert wird. Upasika[9] hat
ein Beispiel völliger Furchtlosigkeit im Leben gegeben. Unter allen Umständen
war sie mutig, und Furcht konnte sich nicht in sie einschleichen. Ein weit
zurückliegendes Leben Upasikas war voller Möglichkeiten der Angst. Auf üble
Weise entwickelten sich Verfolgungen, der Name wurde verleumdet, Mittel waren
nicht vorhanden und von überall her drohten Ankläger. Wahrhaftig, ein Prüfstein
der Furchtlosigkeit! Solche Beispiele können für mehrere Jahrhunderte
aufgezeigt werden. Jeder von Uns hat nicht nur einmal Gelegenheit gehabt,
Furchtlosigkeit zu beweisen.
Man darf nicht annehmen, dass Wir im irdischen
Leben vor allen Angriffen der Finsternis bewahrt gewesen wären. Wer einen
irdischen Auftrag ausführt, befindet sich auch unter irdischen Bedingungen.
Gewöhnlich glauben die Menschen, dass Wir Uns immerwährend in Gefahrlosigkeit
befinden; auf diese Weise machen sie aus Uns Wesenheiten, die gar nicht
existieren. Wir können verhältnismäßig viel überwinden, doch die Schlacht ist
eine echte Schlacht. Wir bleiben Sieger, da die Hierarchie des Lichts von der
Finsternis nicht überwältigt werden kann.
Wenn eine Unserer Schwestern ausruft: „Entsetzlich!“,
so beweist sie keine Furcht, sondern weiß nur die Anspannung zu schätzen.
Wir sind Wanderer in den fernen Welten; dort
kann man viele Lehrstunden in Furchtlosigkeit nehmen. Die fremden Bedingungen
der Planeten und die ungewohnte Atmosphäre können das Herz des Besuchers
beeinflussen. Unsere Schwester Urusvati kennt die bei fernen Flügen auftretende
Empfindung. Sie kennt
[Russisches Original. Seite 34.]
das besonders schwere Gefühl bei der
Rückkehr des feinstofflichen Körpers, können doch immer Komplikationen
auftreten. Und viel Mut ist bei einem solchen Experiment erforderlich. Man muss
sich die Skizzen ferner Flüge bei Uns ansehen, um den Grad der Kühnheit zu
erkennen.
Bei den irdischen Menschen ist das Streben zu
Flügen erwacht. Einige erinnern sich ihrer kühnen Träume, andere fliegen wie
Vögel fort, doch gerade das Streben nach oben verleiht diesem Jahrhundert sein
Zeichen. Schon vor langem wurden eiserne Vögel angekündet[10], und
eine solche Aussage bestätigt die neue Epoche.
38. Urusvati hütet den Gedanken von der Mutter
der Welt. Die Frauenbewegung hat eine besondere Bedeutung für die allernächste
Zukunft. Man darf diese Bewegung nicht als Behauptung einer Vorrangstellung
ansehen, sondern als Herstellung von Gerechtigkeit. Vieles ist über Angemessenheit
und Gleichgewicht gesagt worden; gerade für die Erkenntnis dieses Prinzips muss
man das volle Recht der Frau bekräftigen. Man darf nicht meinen, dass diese
Maßnahme allein zum Nutzen der Frau geführt werde; sie wird zum irdischen Gleichgewicht
beitragen und ist dadurch für die Harmonie der Evolution unabdingbar.
Wir leiten Maßnahmen zur Herstellung des
Gleichgewichts ein, doch bei dieser Arbeit treten besonders viele Widerstände
hervor. Unter den verschiedenen Völkern äußern sich Züge ein und desselben
überlebten Atavismus. Daher darf man nicht nach Nationalitäten urteilen und muss
sich unverzüglich in das Gewebe der verworrenen persönlichen Verhältnisse
vertiefen. Leider hilft selbst die Frau nicht immer in dieser Situation. Umso
mehr wissen Wir die Arbeit Unserer Schwestern zu schätzen. Während sie den
fernen Flügen entsagen, die dem Herzen teuer sind, suchen sie voller Eifer die
häuslichen Herde auf und führen unermüdlich Gespräche, die bisweilen überaus
belastend und langweilig sind.
Möge Unsere Schwester sich ins Gedächtnis
zurückrufen, wie oft sie im feinstofflichen Körper mit unbekannten Frauen
gesprochen hat. Wie oft war sie Zeugin von Streit und Missverständnissen, doch
die Tat der Aufklärung zögert nicht. Ganze Völker streben zum Wissen. Mit dem
Wissen wird auch das volle Recht eintreten. Wir können ein Diagramm der
Frauenbewegung aufzeigen, und das Resultat ist sehr erfreulich. Man darf nicht routinemäßig
denken. Die Welt ist jetzt aus dem gewöhnlichen Rahmen herausgetreten. Das
Schiff hat den Kurs verloren, dafür jedoch wird ein Wirbelwind die Bewegung
beschleunigen.
[Russisches Original. Seite 35.]
Wir führen das Steuer, doch auch die anderen
Seefahrer müssen mithelfen. Der Schrecken des Harmagedon kann durch die Offenbarung
eines Erfolgs abgelöst werden. Doch man muss das Harmagedon erkennen und die
Bedeutung der Hierarchie verstehen. Die Erscheinung der Frau in der
Weltwirtschaft setzt sich durch; nie zuvor wurden so viele Frauen zu hohen
Ämtern herangezogen. Unsere Ratschläge dringen auf weiten Gebieten durch.
39. Urusvati hat Mitleid mit den Menschen, die
die Bruderschaft ablehnen. Wir bedauern jeden, der sich selbst des Wissens um
das Bollwerk der Erde beraubt. Wenn ein Mensch das unerschütterliche Bewusstsein
in seinem Herzen hütet, dass irgendwo Arbeit zum Wohl der Menschheit vollbracht
wird, schließt er sich dadurch bereits an dieses rettende Denken an. Mag dies
zunächst ein Wunschtraum sein, mag es nur manchmal erglühen wie das Strahlen
eines Wetterleuchtens, doch jedes Wetterleuchten zeugt bereits von einer im
Inneren verborgenen Energie. Der Mensch darf sich nicht gegen die Verwirklichung
der Wahrheit erheben.
Jeder, der das Wort „Bruder“ ausspricht,
errichtet schon eine Brücke in die Zukunft.
Die Menschen sollten sich vor Augen halten, dass
jede Anerkennung ebenso wie jegliche Schmähung der Bruderschaft bis zu Uns
vordringt. Wie eine Stromwelle über die ganze Erde eilt, so erreicht auch der
Klang „Bruderschaft“ Unsere Wohnstatt. Vergesst nicht, dass das Wort „Bruderschaft“
von Uns gehört wird; es zieht wie ein Magnet alles damit Harmonierende zu sich
heran. Umso mehr kann man die Schmäher der Bruderschaft bedauern. Sie wollen
nicht begreifen, an welche Macht sie rühren. In ihrem bösen Unglauben werden
sie sagen: Die Bruderschaft existiert nicht. Wenn man ihnen aber vorschlägt,
ihre Behauptung zu beweisen, werden sie beharrlich wiederholen, dass sie die
Bruderschaft nicht gesehen hätten. Sie haben jedoch sehr vieles auf dem
Planeten nicht gesehen; bedeutet das etwa, dass all dies nicht existiert? Die
Schmäher können Unser Nichtvorhandensein gar nicht beweisen, und daher erregen
sie sich so sehr bei jeder Erwähnung Unserer Wohnstatt.
Es wäre sehr wünschenswert, die Schmäher
tiefgehender zu befragen und sie nicht in ihrem Ausbruch von Lästerung zu
belassen. Der Wahrheit entsprechend ist gesagt worden, dass nicht nur für jedes
böse Wort, sondern auch für die unausgesprochenen guten Worte Rechenschaft
gefordert werden wird. Viele treffende Aussprüche aus ferner Zeit unterweisen
die Menschheit mittels einfachster Wahrheiten; doch sie sind auch für die
heutige Zeit neu. So lasst uns sehr behutsam mit dem Begriff der Bruderschaft
umgehen. Lasst uns nicht vergessen, dass feinfühlige Apparate jedes Wort über
die Bruderschaft verzeichnen.
Lasst uns nicht zu denen zählen, die
absichtlich oder unabsichtlich Verrat üben. Um eine besondere Krankheit der
Lästerung handelt es sich, wenn ein Verzweifelnder die Höchsten Kräfte durch
Schmähungen zu einer Antwort zu veranlassen sucht.
[Russisches Original. Seite 36.]
Doch dies ist eine Krankheit. Man
darf ihr nicht die unwissenden und bösartigen Schmäher hinzurechnen. Sie
verzweifeln nicht, sondern ergötzen sich an der Zerstörung der besten Träume
der Menschheit. Sie können von der Bruderschaft keine Zeichen erhalten. Ihr
Werk wird nicht von schönen Gedanken angeregt. Und daher bedauern Wir alle, welche
die Bruderschaft ablehnen.
40. Urusvati nimmt in ihrem Herzen alle
Ereignisse der Welt wahr. Alle Handlungen lassen sich in herzliche und herzlose
einteilen. Eine solche Einteilung muss man besonders jetzt der Menschheit in
Erinnerung bringen. Herzliche Wahrnehmungen können sich vereinigen, ungeachtet
vieler Unterschiede. Herzlosigkeit jedoch bedeutet eine Vereinigung von
finsteren Kräften. Unter ihnen wird man keine Mitarbeiter der Bruderschaft
finden. Erinnert man sich all der Wege Unserer Mitbrüder, so wird man nicht
eine einzige herzlose Handlung finden. Die Erscheinung des flammenden Herzens
führte Sie auf den Scheiterhaufen, an das Kreuz und zu allen Qualen, die von
boshaften Unwissenden ersonnen wurden.
Wir haben Uns nicht vom Leben entfernt. Wenn
Wir Uns zeigten, unterschieden Wir Uns nicht von den übrigen Einwohnern. Ihr
selbst könnt bezeugen, dass Dsch. K.[11] sich
nicht von den Lamas unterschied, als Er zu einer Begegnung mit euch erschien.
Urusvati hat das Ungewöhnliche sofort gespürt, doch die äußere Erscheinung
hätte ebenso dem Klostervorsteher zugeschrieben werden können. So tragen auch
alle Mitbrüder und Mitarbeiter ein gewöhnliches irdisches Äußeres. Doch sogar
unter der Bedingtheit des Äußeren wird die Herzlichkeit aus jedem Blick und
jedem Lächeln hervorschimmern. Mag kann diese Eigenschaft der Herzlichkeit auch
mit einem anderen, mehr wissenschaftlichen Namen bezeichnen, doch Wir wünschen,
dass Unsere Wohnstatt mit einem mehr menschlichen Blick betrachtet wird.
In Büchern kann man einige unserer Titel
finden, die sehr feierlich sind. Man kann von Manus und Bodhisattvas lesen,
doch vergessen wir nicht, dass einige Völker solcher Titel bedürfen. Wir sind
Diener des Lichts und verehren die Hierarchie. Der erste Ruf wird der nach
Vervollkommnung sein, doch nicht nach würdigen Titeln. Das Wort „würdige Titel“
darf nicht im irdischen Sinne verstanden werden, wo die Menschen alle Arten von
Rängen und Auszeichnungen so sehr lieben. Wir dienen der unbegrenzten
Hierarchie. Wir fassen Führerschaft nicht als eine Auszeichnung auf, sondern
als unanfechtbare Notwendigkeit. Eine solche Verantwortung möge allen
menschlichen Gemeinschaften zugrunde gelegt werden.
Wir messen Titeln keine Bedeutung bei, da Wir
im Wechsel des Lebens eine Vielzahl von Titeln
[Russisches Original. Seite 37.]
in den verschiedensten Sprachen getragen
haben. Viele Namen sind vollständig aus dem Gedächtnis der Menschheit
verschwunden. Wer vermag die prachtvollen Gebieter von Atlantis zu nennen? Nur
in den Sümpfen von Tsaidam[12] kann
man bisweilen eine Luftspiegelung glänzender, ehemaliger Städte sehen. Urusvati
erinnert sich dieser Bauten und des großen Stieres[13].
Möge man sich ins Gedächtnis rufen, dass Wir
in Unseren Inkarnationen die Erinnerung an die bedeutendsten Ereignisse bewahrt
und sie in den Archiven der Bruderschaft festgehalten haben. Wer sich eine
Vorstellung von Unserem inneren Leben bilden will, möge nicht müßig sein,
sondern sich mit den vielen Einzelheiten bekanntmachen, aus denen das Statut
Unserer Wohnstatt besteht.
41. Urusvati kann feindlichen Strömen
widerstehen. Diese Fähigkeit tritt nicht ohne Grund und ohne Aufspeicherungen klar
hervor. Vor allem muss man die Überirdische Welt kennen, ohne sich von der Erde
zu entfernen. Die Ströme können auf verschiedenste Art in Erscheinung treten.
Es können psychische Einflüsse sein, es kann sich um ungewöhnliche Erkrankungen
handeln, und schließlich können sich alltägliche Komplikationen ergeben, die
eine weise Entscheidung erfordern. So muss man sich Unterscheidungsvermögen in
allen Bereichen aneignen.
Es ist notwendig zu verstehen, wie räumliche
Ströme die Psychologie ganzer Völker beeinflussen, wie Ströme neue Arten von
Krankheiten hervorrufen und wie höchst betrübliche Lebenserscheinungen ebenso
die Folge feindlicher Ströme sein werden. Beim Unterscheiden der Ströme darf
man nicht zu einem scheinheiligen, feigen oder abergläubischen Menschen werden.
Jedes Schwanken liefert den Menschen schon der Gewalt des Wirbels des Chaos
aus. Wir begrüßen besonders ein Gleichgewicht, das im irdischen Leben durch
vielgestaltige Erfahrung erworben wurde. In dieser fortschreitenden Bewegung
wird einen selbst Karma nicht einholen. Ein Denken, das die Wechselbeziehung
der Welten begriffen hat, schöpft aus ihnen bereits seine Macht.
Jeder Mitarbeiter der Bruderschaft tritt in
enge Berührung mit der Feinstofflichen Welt. Wir verfügen in dieser Welt über
ganze Festungen. Ihr kennt bereits deren Namen und habt schon von einem
wundersamen Baum sowie von aus Gedanken geschaffenen Bauwerken gehört. Man muss
besonders klar diese Verhältnisse erkennen, um nach Dokyud* gelangen zu können.
Der Gedanke, der durch keinen Zweifel gehemmt ist, führt zu Unseren
Überirdischen Wohnstätten. Die Wohnstätte im Himalaja steht in ständigem
Verkehr[14] mit den
Wohnstätten der Feinstofflichen Welt, und die irdische Schlacht dröhnt und donnert
auch in der Feinstofflichen Welt. Die Menschen wollen diese Wechselbeziehung
nicht verstehen, daher scheint Harmagedon
[Russisches Original. Seite 38.]
ihnen nur ein irdischer Konflikt der
Völker zu sein. Der hauptsächliche Wirkungsbereich des Harmagedon wird immer
noch nicht zur Kenntnis genommen. Wie aber könnte man an etwas teilhaben, wenn
nur ein kleiner Teil der Geschehnisse bekannt ist?
Wir bekräftigen, dass die Schlacht in der
Feinstofflichen Welt bei weitem heftiger tobt als auf der Erde. Tatsächlich
hallt ein Großteil der räumlichen Schlacht auf der Erde wider. Oft versucht die
Erde[15], die
Menschen vor der drohenden Gefahr zu warnen, doch vergeblich. Einer Unserer
Brüder sagte: „Lasst Uns nochmals zu den Menschen sprechen; doch es ist schwer,
zu Tauben zu sprechen“. So wird die Warnung ein Wort der Gerechtigkeit und des
Mitleids sein.
Ihr habt des öfteren eine unverständliche
Schläfrigkeit bemerkt. Sie zeugt von einer Teilnahme der Energie an irdischen,
weit entfernten Erfordernissen, oder sie zeugt von einer Zusammenarbeit mit den
Kräften der Feinstofflichen Welt. Man muss die Belange des Organismus
aufmerksam verfolgen. Man darf nicht an Zufall denken, wenn sich etwas
Bedeutungsvolles vollzieht. So kann man aus Unwissenheit sogar Unsere Rufe
unbeachtet lassen. Große Freude herrscht jedoch, wenn nicht nur die
Bruderschaft erkannt wird, sondern auch die Verbindung mit der Feinstofflichen
Welt.
42. Urusvati hat in schöner Weise Musikalität
in sich ausgebildet. Diese Eigenschaft erweist sich als Folge von viel Arbeit
im Leben. Gemäß dem Vermächtnis Platons darf Musikalität nicht nur im engeren
Sinne der Musik aufgefasst werden, sondern als Teilhabe an allen harmonischen
Künsten. In Musik, Gesang, Dichtung, Malerei, Bildhauerei, Baukunst,
Sprechkunst und schließlich in allen Erscheinungen des Klanges wird Musikalität
zum Ausdruck gebracht.
Nach der Offenbarung Hellas’ vollzog sich der
Dienst an allen Musen[16]. Die
Tragödie, Tänze und alle rhythmischen Bewegungen dienten der Harmonie des
Kosmos. Viel spricht man von Schönheit, doch wenig versteht man die Bedeutung
der Harmonie. Schönheit wird ein erhebender Begriff sein. Jede Darbringung an
die Schönheit wird bereits ein Opfer an das Gleichgewicht des Kosmos sein.
Jeder, der Musikalität zum Ausdruck bringt, opfert nicht für sich, nicht für
andere, nicht für die Menschheit, sondern für den Kosmos.
Die Vollkommenheit des Gedankens erscheint als
Äußerung schöner Musikalität. Der höchste Rhythmus wird auch die beste
Prophylaxe sein. Er wird zudem eine reine Brücke zu den Höchsten Welten sein.
[Russisches Original. Seite 39.]
So verwirklichen Wir in Unserer
Gemeinschaft die Schönheit.
Urusvati hat darauf hingewiesen, dass die
Sphärenmusik in rhythmischer Harmonie besteht. Gerade diese Eigenschaft bringt
der Menschheit Inspiration. Die Menschen denken gewöhnlich nicht über solche
Quellen der Inspiration nach, doch wenn sie es täten, würden sie Unsere Arbeit
sehr erleichtern.
Ihr wisst auch von besonderen
Musikinstrumenten, die es bei Uns gibt. Urusvati hat sie gehört. Die
verfeinerte Tonleiter und den Rhythmus der Schwester O. kann man als höchsten
Wohlklang ansehen. Nicht nur einmal hat ein solcher Gesang der Befriedung der
Welt gedient. Sogar die Diener der Finsternis weichen vor der Harmonie des
Gesangs zurück. Man muss alle Kräfte erkennen, die zur Entfaltung von
Musikalität führen.
Ein herzliches Gefühl macht sich nicht in
Worten selbst bemerkbar, sondern in deren Klang. In Harmonie wird keine
Gereiztheit enthalten sein. Schadenfreude kann dort nicht existieren, wo der
Geist sich erhebt. Nicht zufällig wurden im Altertum epische Vermächtnisse in
Gesangsform dargebracht, was nicht allein wegen der mechanischen Einprägung,
sondern auch zur Anregung der Inspiration geschah. So sind auch Rhythmus und
Harmonie die Ursachen dafür, dass Wir nicht ermüden.
Musikalität muss man von den ersten
Lebenstagen an zur Entfaltung bringen.
43. Urusvati war in allen Leben zu den Höhen
bestrebt – „Bergvogel“, so sprachen die Ärzte –, doch nicht aus
Krankheitsgründen, sondern aufgrund der inneren Suche nach den herrlichen
Bergen. In diesen Flügen kommt eine ungewöhnliche Hingabe zur Bruderschaft zum
Ausdruck. Jeder Berg erinnerte auch an Unsere Höhen. Jede Heldentat zeugt
bereits von den Wegen zu Uns.
Selbst die Luft der Berge ist nicht nur
wohltuend für manche Herzen, sondern sie erinnert auch an die Höhen oberhalb
zehntausend Fuß – so treffen geistige und körperliche Bedürfnisse zusammen. In
der Höhe reinigen die Elemente Feuer und Luft den Raum nicht nur physisch,
sondern auch innerlich. Erfahrene Herzen streben in die Höhe, da ihnen das
Wissen von der heilsamen Sphäre kündet. Überdies wird doch jeder, der die
Bruderschaft liebgewonnen hat, von überall her zu Uns streben.
Wir streben gleichfalls zu Sphären, in denen
Wir schon gewesen sind. Wir teilen Unseren Geist in viele Teile. Wir senden
Unsere Pfeile über Boten und Stellvertreter. Es gibt auch Stellvertreter, denen
Wir sogar in fernen Welten leitende Aufgaben anvertrauen. Solche Stellvertretung
[Russisches Original. Seite 40.]
ist mit irdischen Worten schwer zu
erklären. Der Mensch ist nicht imstande, alle Eigenschaften des Geistes zu
erfassen. Sogar auf der Erde kennt man Besitzergreifung, und gewöhnlich in
schlechtem Sinne. Man weiß auch von Doppelgängern, fasst dies jedoch ebenso wie
Besessenheit auf. Die Geschichte weiß aber von Menschen, die in allen
Existenzen unzertrennlich miteinander verbunden waren. Lasst uns diese
Eigenheit in die Unbegrenztheit erweitern, dann wird vieles möglich werden.
Vergessen wir nicht, wie verschiedenartig die
Verhältnisse der Feinstofflichen Welt und des Lebens in den fernen Welten sind.
Vom irdischen Standpunkt aus ist das Leben auf manchen Planeten schwerlich als
Leben zu bezeichnen, doch der Gedanke pflanzt sich in Keimen fort, und eine solche
Grundlage nennen Wir Leben. Unter den ersten Anpflanzungen erheben sich die
strahlenden Säulen eines Führers. Er kann Unser Mitbruder und Stellvertreter
sein. Wenn Wir nämlich in die nächste Sphäre hinüberwechseln wollen, kann der
Stellvertreter als Vorläufer[17]
auftreten. So existieren sowohl in den fernen Welten als auch auf der Erde
Unsere Boten, Vorläufer und Stellvertreter. Es lässt sich ein ganzes Netz von Beziehungen
wahrnehmen, und irdische Mitarbeiter können spüren, dass in den fernen Welten
ihre Mitbrüder arbeiten!
Heiliges Wort Bruderschaft! Möge es sowohl im
Angesicht der Gebirgshöhen als auch im Denken an sie leben. Wir verehren die
Hierarchie im Raum der Unbegrenztheit.
Mögen auch alle irdischen Wanderer lernen, dass
Wir sie auf allen Wegen zu Uns erwarten.
44. Urusvati trägt Feurigkeit in sich. Worin
besteht diese kostbare Eigenschaft? Eine gewisse Feurigkeit ist in jedem
Menschen vorhanden, doch es gibt besonders feurige Naturen, die mühelos mit den
fernen Welten verkehren können. Die Menschen verstehen unter Feurigkeit
gewöhnlich die Neigung zu Zorn, Jähzorn und Gereiztheit. Doch diese
Eigenschaften erweisen sich allein als irdisch. In solchen Äußerungsformen darf
man wahre Feurigkeit nicht suchen. Hingegen ist sie an dem Verkehr mit der
Unsichtbaren Welt und an der Mitwirkung an Unseren Aufträgen erkennbar.
Dabei darf man Feurigkeit nicht mit
Mediumismus in Verbindung setzen. Im Gegenteil, bei einer feurigen Natur sind
die Schleimhäute trocken und das Ektoplasma wird nicht abgesondert. Einzigartig
steht das Besondere der Feurigkeit da. Feurige Menschen empfinden keine Angst
und fürchten die Erscheinungen der Feinstofflichen Welt nicht.
Üblicherweise fürchten die Menschen jede solche
Erscheinung, und darin besteht ihre Entfremdung von der Feinstofflichen Welt.
Doch ohne eine solche natürliche Verbindung kann keine Verklärung des Lebens
eintreten.
[Russisches Original. Seite 41.]
Mittels aller erdenklichen Maßnahmen beeilen
Wir uns, den Menschen Furchtlosigkeit nahezubringen. Wir versuchen, ihnen den
Schaden der Furcht und die Sinnlosigkeit des Schreckens einzuflüstern. Seit
alters her jedoch haben sich die Menschen daran gewöhnt, den sogenannten Tod zu
fürchten. Man schüchterte die Menschen mit der Hölle ein, und gleichzeitig
verschwieg man die Bedeutung der Vervollkommnung. Es ist unmöglich, vom
Menschen Kühnheit zu verlangen, wenn er nicht weiß, warum er auf der Erde ist
und wohin er sich als Befreiter wenden soll. Wir beauftragen Unsere
Mitarbeiter, so oft wie möglich den Menschen die Bestätigung der erhabenen
Ewigkeit und der ununterbrochenen Fortdauer des Lebens zu wiederholen.
Wir verlassen die Erde freiwillig nicht. Wir
haben das irdische Leben bewusst angenommen. Wir könnten weit weg sein, haben
es jedoch vorgezogen, bei den Leidenden zu bleiben. Unsere Wache wäre nicht
standhaft, wenn Wir der Furcht verfallen könnten. Doch Wir wissen wie Ärzte,
welch verheerende Zustände die Angst im menschlichen Organismus hervorruft. Irdische
Ärzte sollten die besonderen, von Furcht verursachten Krankheiten bestimmen.
Könnten sie einige Zeit in Unserer Anspannung verweilen, würden sie verstehen,
wie überaus schädlich Furcht ist.
Glaubt nicht, dass Feurigkeit von allein
herbeigeflogen käme. Man muss sie in vielen Leben entwickeln.
45. Urusvati hat die irdischen Irrtümer von
Gefahrlosigkeit und Wohlversorgtheit überwunden. Weder das eine noch das andere
existiert unter irdischen Bedingungen. Doch ein solch finsteres Trugbild hat
die Mehrheit der Menschen verführt. Sie haben sich eingebildet, solche Türme
errichten zu können, in denen es möglich wäre, sich in völliger Gefahrlosigkeit
zu verbergen. Sie haben davon geträumt, solche Schätze ansammeln zu können,
durch die sie sicher versorgt wären, und haben dabei vergessen, dass man allein
außerhalb der irdischen Bedingungen zu solchen Festungen gelangen kann. Man
könnte fragen, ob Wir die Menschheit zur Verzweiflung treiben wollten. Hingegen
kann man sich vorstellen, dass Unverwundbarkeit sich allein jenseits der
Grenzen aller Gefahren festigt. Erst wenn wir die Nutzlosigkeit irdischer
Schätze erkannt haben, werden wir in den Besitz nicht abnehmenden Reichtums
gelangen. Fassen wir diese Weisungen nicht als abstrakte Moralpredigten auf. Nur
vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet kann man sich davon
überzeugen, dass das Erkennen des irdischen Wesens der Menschheit Freiheit des
Gewissens und Vervollkommnung gewährt.
Glaubt nicht, dass die Menschheit nach
Millionen Jahren ihrer Existenz die Grundlagen des Daseins erkannt hätte – ganz
und gar nicht. Gerade jetzt, da die Regale unter der Vielzahl von Büchern
[Russisches Original. Seite 42.]
fast zusammenbrechen, kann es geschehen,
dass materieller Nutzen und Trugbilder die Menschheit in besonderer Weise
überwältigen. Wir sind darum besorgt, dass die Menschen das Trügerische der
irdischen Verhältnisse erkennen.
Keiner der Lehrer hat der Menschheit Selbstsucht
und Eigennutz empfohlen. Diese Vipern sind nicht vom Licht geboren worden. Es
existieren schwarze Bruderschaften, in denen Lehren über alle schändlichen
Eigenschaften der Zerstörung, des Zerfalls und der Uneinigkeit verbreitet
werden.
Man muss sich in die Vorstellung hineindenken,
welch ununterbrochene Schlacht Wir gegen die finsteren Kräfte führen. Die
Menschen denken nicht daran, dass sie von erfahrenen Zerstörern umgeben sind.
Niemand wiederholt beharrlich, dass man sich an das Bollwerk des Guten wenden muss.
Wir erhielten Kunde, dass sich erneut eine Verschwörung gegen den Aufbau zu
organisieren beginnt. Wir eilen, dem zuvorzukommen, doch ihr wisst selbst, in
wieweit man Uns zuhört. Das bedeutet, dass wiederum die Tactica adversa
angewandt werden muss.
Wir freuen Uns über jedes Verstehen der
Wahrheit.
46. Urusvati hat sich die Macht gleichmäßigen
Leuchtens angeeignet. Vor langem haben Wir von der Untauglichkeit flackernder
Lampen gesprochen. Ein solches Flackern rührt entweder von Mangel an Öl oder
von einem fehlerhaften Zustand der Lampe her. Bei einer Verbesserung der Lampe
wird sich allmählich ein gleichmäßiges Leuchten ergeben, und alle werden für
das gleichmäßige Licht dankbar sein. Ebenso ist es bei der menschlichen
Vervollkommnung; nach mehrmaligem Fallen und Wiederaufstehen wird sich ein
mächtig strahlender Glanz einstellen, und dann nimmt die Hilfe für die
Menschheit zu. Wir begrüßen die Stufe gleichmäßigen Leuchtens, da Wir auf ihr
zusammenarbeiten können.
Es wäre unmöglich, sich Unsere Wohnstatt von
Dissonanz erfüllt vorzustellen. Sogar die Masse ist stark, wenn sie sich in
einer mächtigen Konsonanz vereinigt. So muss man bei der Zusammenarbeit das
Denken disziplinieren. Es gibt viele Missverständnisse bei Gedankensendungen.
Die Menschen geraten in Erstaunen, selbst wenn sie Gedankenschaffenskraft für
möglich halten, weil sie keine sofortigen Folgen sehen. Sie vergessen jedoch, dass
die Folgen sich unsichtbar an unverhofften Orten einstellen können. Sie
verlieren aus dem Blick, dass die Gedankenenergie über den geeignetsten Kanal
wirksam wird. Solche unverhofften Folgen ergeben sich ständig. Ihre Ursache ist
undiszipliniertes Denken. Die Menschen meinen, nur einen einzigen Gedanken
ausgesandt zu haben, doch in Wirklichkeit haben sie es zuwege gebracht,
Hunderte von höchst unerwarteten Sendungen ausschwärmen zu lassen, und deren
Ergebnis wird ebenso unerwartet sein. Viel Schädliches erwächst aus den
Gedankenflöhen, die unvermutet Menschen überfallen und beißen. Wenig
Aufmerksamkeit wird auf die Kanäle der Verbreitung von Gedanken gerichtet.
[Russisches Original. Seite 43.]
Wir erachten die Erhaltung des reinen Denkens
für überaus wichtig. Sie ist bei gleichmäßigem Leuchten möglich. Ein Gedanke
kann auf der Grundlage der vollen Fähigkeit zur Konzentration übermittelt
werden. Es gibt besondere Apparate, die eine Konzentrierung des Denkens
unterstützen. Sie sind bei Sendungen auf weite Entfernungen nützlich. Seid
nicht erstaunt, dass solche Apparate sich als Verbindung verschiedener
Legierungen erweisen. Die Legierung galt seit alten Zeiten als eine besondere
Wissenschaft und wurde „Chor der Metalle“ genannt.
47. Urusvati wahrt Angemessenheit. Aus dieser
Eigenschaft erwachsen sowohl Verehrung der Hierarchie als auch das Erkennen der
Menschen. Wir wahren Angemessenheit. Ein altes Sprichwort lautet: „Die Last
eines Elefanten zermalmt einen Esel.“ Es gibt viele Beispiele dafür, dass Egoismus
die Erkenntnis der Angemessenheit verhindert. Doch ohne die Fähigkeit zum
Vergleichen kann es auch keine Gerechtigkeit geben. Wir waren nicht nur einmal betrübt,
sehen zu müssen, dass werdende Denker den Faden der Verbindung durch
Eigendünkel zerrissen haben. Doch jeder sollte sich dessen erinnern, dass auch
hohe Persönlichkeiten das Unterscheiden und die Angemessenheit gelernt haben.
Jeder Lehrer war in Seinen vergangenen Leben
der Notwendigkeit ausgesetzt zu entscheiden, ob Er sich in die fernen Welten
zurückziehen oder auf der leidgeprüften Erde bleiben wolle. Es ist keine
geringe Angemessenheit für eine solche Entscheidung erforderlich, und jeder
bestätigte seine Wahl, das Leid der Unglücklichen mitzutragen. Wir gestatten
Uns selbst nur Flüge zur Vertiefung der Erkenntnis. Nur in seltenen Fällen
geben Wir die Möglichkeit zu längeren Aufenthalten auf anderen Planeten. Doch
auch solche Aufenthalte sind dann keine Loslösung, sondern im Gegenteil wie ein
Garn, das mehrere Fäden vereinigt. So ist die Bruderschaft, gegründet auf Angemessenheit
und Hingabe, unzerstörbar.
Die Menschen können Uns nachahmen, da jeder
die Grundlagen der Bruderschaft im Leben zu bekunden vermag. Nur finstere
Verneiner beharren auf der völligen Unanwendbarkeit des Bruderschaftsprinzips
auf der Erde. In Büchern habt ihr von Erbauern der Planeten und Führern der
Völker gelesen. Jeder sollte sich freuen, dass in seiner Zeit, jetzt, auf der
Erde, Lehrer existieren, zu denen der Weg nicht verboten ist. Jeder sollte die
Quelle schöpferischer Begeisterung darin finden, dass er in Verkehr mit einem
Führer treten kann.
Doch erinnern wir uns nochmals der Angemessenheit.
Ohne sie kann man sich die verzerrteste Vorstellung von der Bruderschaft und
der Wechselbeziehung zwischen Lehrer und Schüler bilden. Gewöhnlich lieben die
Menschen
[Russisches Original. Seite 44.]
es nicht, als Schüler bezeichnet zu
werden, doch Wir behalten auch für Uns selbst diese ehrenvolle Bezeichnung vor.
Jeder Lehrer ist auch ein Schüler, darin liegt hohe Angemessenheit.
Ihr seid zu Recht entrüstet, wenn man sich in
unzulässigen Worten über den Lehrer äußert. So etwas bedeutet, dass auch das
Denken weit entfernt von Angemessenheit ist. Wundert euch nicht, dass Wir
dieses Wort so oft wiederholen, doch ein solcher Begriff wird von den Menschen
besonders oft entstellt. Wir bestätigen Angemessenheit als eine der Grundlagen
Unseres inneren Lebens.
48. Urusvati steht in ständigem Verkehr mit
Uns. Es ist nicht leicht, die Ströme angespannter Energien zu empfangen,
während man sich im physischen Körper und im irdischen Dasein aufhält. Wir
erachten eine solche Vereinigung als eine besondere Errungenschaft. Man muss
imstande sein, sich den Eigenheiten der feinstofflichen Energien anzupassen.
Bei Träumen können sich die Menschen davon überzeugen, dass für inhaltsreichste
Traumgeschehnisse keine Zeit erforderlich ist. Augenblicklich lassen sich die
kompliziertesten Handlungen verstehen und lange Gespräche führen. Solche
Eigenheiten sehr feinstofflicher Wahrnehmungen sind auch für den Verkehr mit
Uns charakteristisch.
Der Mensch versteht komplizierte Sendungen,
sogar ohne zu wissen, in welcher Sprache sie gegeben wurden. Der Gedanke
erreicht die entsprechenden Zentren und offenbart das Wesen des Gespräches. Auf
diese Weise kommuniziert man auch im feinstofflichen Körper. Doch zu einer solchen
Wahrnehmung muss man sich ebenfalls erziehen. Es ist unmöglich, dies ohne Erweiterung
des Bewusstseins zu verstehen. Viele Fragen müssen ohne irdische Begrenzungen
verstanden werden. Oft haben die Menschen nur ein einziges Detail bemerkt und
es dann zu einem unanwendbaren Gesetz erhoben.
Die Zentren des Menschen sind überaus relativ
begriffen worden. Die Bezeichnungen selbst wechselten in den verschiedenen Sprachen
im Lauf der Jahrtausende. Einige mögen den „Kelch“ als „himmlische Achse“
bezeichnen, doch dadurch ändert sich seine Bestimmung nicht. Andere sprechen
von der Einwirkung der Mutter der Welt, doch Shakti[18] beinhaltet
ihrem Wesen nach bereits die erhabene Bedeutung der uranfänglichen Energie.
Zudem vergisst man die kollektive Tätigkeit der Zentren, die sich überaus
individuell vollzieht. Natürlich, ebenso individuell ist auch die Transmutation
der Zentren im feinstofflichen und im feurigen Körper. Sie bewahren ihr Wesen
in allen Körpern, doch ihre Entwicklung wird davon abhängen, wie man das
irdische Dasein durchschreitet.
[Russisches Original. Seite 45.]
Die Muskeln sind scheinbar genügend
wissenschaftlich erforscht worden, doch ihre Funktion hängt vom Charakter des
Menschen ab. Jeder Teil des Körpers wirkt individuell. Die Art des Gehens ist
von der psychischen Konstitution abhängig, und dadurch werden auch die Muskeln
in einem eigentümlichen Zusammenspiel arbeiten.
Die Relativität eines Urteils äußert sich
besonders prägnant im Urteil über die feinstofflichen Energien. Es ist
unmöglich, eine bestimmte Anzahl von Blättern der Lotusblüte festzusetzen.
Zudem wird sich jedes Blütenblatt vom anderen unterscheiden. Lasst uns die
Vielgestaltigkeit des Weltenaufbaus nicht begrenzen. Wachstum des Gewebes und
Verzweigungen der Nerven, die höchst unerwartet auftreten, verleihen dem
Organismus einen unverhofften Reichtum. Jede Beobachtung ist kostbar, doch
seien wir mit Verallgemeinerungen sehr vorsichtig.
Wir haben erfolgreich vieles erforscht, doch
gerade die Erkenntnis hat Uns Vorsicht im Ausdruck gelehrt. Jeder Neophyt
beeilt sich, das ihm zu Ohren Gekommene hinauszuschreien, ohne sich wegen der
Folgen zu beunruhigen. Mit der Erkenntnis jedoch stellt sich auch die Angemessenheit
ein.
Wir sind darum besorgt, wie das Verstehen des
Weltengebäudes besser und leichter fassbar zu vermitteln wäre. Vor allem muss
man die zeitlich überholten Zergliederungen aufgeben.
49. Urusvati hat Unsere Sammler von
Arzneipflanzen beobachtet. Einige von ihnen wissen, dass sie mit einem
bestimmten, wichtigen Ziel tätig sind, doch die Mehrheit sammelt ohne irgendein
Wissen. Sie liefern die gesammelten Pflanzen am vereinbarten Ort ab. Jemand holt
sie ab und bezahlt sie. Manchmal tun dies chinesische Kaufleute, aber auch das
offene Auftreten eines Sarten[19] oder
Hindus beunruhigt die kleinen Arbeiter nicht im geringsten.
Es ist unmöglich, nur mit knappen Worten einen
Hinweis auf die hohe Bedeutung von Arzneipflanzen zu geben. Unvermeidlich würde
sich ein Gerücht verbreiten, und die Gefahr einer Invasion entstünde. Wenn es
auch nicht schwer ist, sich vor solchen Expeditionen zu schützen, so ist es
weitaus schwerer, die Aufmerksamkeit der ortsansässigen Leute nicht auf sich zu
ziehen. Sie bewahren viele mündliche Überlieferungen und sind bereit, sie auf
die Wirklichkeit zu übertragen. Ihre Vorstellungskraft ist dermaßen entwickelt,
ihr Hör- und Sehvermögen derart scharf, dass sie vieles bemerken können, was
für andere unsichtbar ist. Sie kennen das Leben in den Bergen und können dort
Spuren finden, wo andere gar nicht daran denken, zu suchen.
Doch auch die ortsansässigen Leute verstehen
die Bedeutung der Geschützten Stätte- auf diese Weise entsteht eine
Schutzmauer. Sie ist unerlässlich, da für Unsere Apparate Verbindungen mit den
Städten nötig sind.
[Russisches Original. Seite 46.]
Mitunter erwerben seltsame Käufer
gewisse Dinge, deren Zweck ihnen selbst unbekannt ist. Solche Käufe gehen über
Nepal. Ich erzähle dieses, da keine Gefahr besteht, dass auch diese Wege
gefunden werden. Viele Märchen ranken sich um Unsere Wohnstatt.
Man darf nicht annehmen, dass viele
Jahrhunderte die Menschen nicht darin unterrichtet hätten, auf Unseren Rat zu
hören. Man vergesse nicht, dass Wir zu verschiedenen Zeiten in den Ländern des
Westens aufgetreten sind. Wir hatten sogar, neben den östlichen Aschrams, auch
Unsere Zufluchtstätten in westlichen Städten - in Lyon, in Nürnberg, in der
Umgebung von London, Petersburg und in Italien. So mussten Wir neben den
östlichen und ägyptischen Aschrams auch über Bollwerke in einigen großen
Städten verfügen. Man darf nicht vergessen, dass der Kampf mit den Kräften der
Finsternis die Notwendigkeit vieler Vorkehrungen bedingte.
So kann man eine nicht geringe Anzahl von
Aufgaben verfolgen, die der Menschheit zu verschiedenen Zeiten übermittelt
wurden. Die Homöopathie ist den Menschen als Mittel übergeben worden, um sie
von der Gefahr der ungeheuer hohen Giftdosen zu befreien. Vor langem gab es den
Traum von einer Weltsprache. Nur auf diese Weise kann man die Reinheit aller
Sprachen bewahren. Jeder möge die eigene und die Weltsprache kennen, so wird
man die beste Form für den menschlichen Verkehr finden können. Die Menschen
verstehen nicht, dass eine Verstümmelung der Sprache ein Verbrechen ist, da
viele ihrer Klangwurzeln eine tiefe Bedeutung haben. So bahnen Wir den Weg.
50. Urusvati hat gefragt, wie die finanziellen
Mittel Unserer Gemeinschaft entstehen. Vergessen wir nicht, dass viele Flüsse
überaus goldhaltig sind und sowohl Silber als auch Saphire in den Bergen nicht
selten vorkommen. Man möge ebenso wenig vergessen, dass Wir viele verborgene
Schätze kennen. Erinnert ihr euch, wie die Pfund Sterling in London ankamen?
Oft ist Unterstützung für Menschen erforderlich. So wird das Irdische mit dem
Überirdischen verbunden. Desgleichen ist es nötig, ständig mit der
Feinstofflichen Welt zusammenzuarbeiten. Man muss sämtliche
Verschiedenartigkeiten der feinstofflichen Schichten verstehen, um zu erkennen,
wie komplex die Arbeit in Unserer Wohnstatt ist.
Vor allem muss man auf der Erde helfen, doch
ebensolche Hilfe ist auch in der Feinstofflichen Welt erforderlich. Eine
Angstepidemie eigener Art erschüttert die Feinstoffliche Welt. Außer den
Schlachten sind dort regelrechte Krankheiten im Entstehen begriffen. Die
Menschen auf der Erde haben sich besonders daran gewöhnt, jegliche Ansteckung
zu fürchten. Und diese Befürchtungen tragen sie mit in die Feinstoffliche Welt
hinüber. Dort wird der Gedanke der Angst tätig. Wollen die Menschen tatsächlich
nicht anerkennen, dass sie all ihre irdischen Vorurteile
[Russisches Original. Seite 47.]
mit sich in die Feinstoffliche Welt
hinübertragen? Wenn es auf der Erde schon nicht leicht ist, sich von aller Art
verderblicher Auswüchse zu befreien, so ist dies in der Feinstofflichen Welt
umso schwerer. Dort kristallisieren alle irdischen Aufspeicherungen aus. Ich
meine, dass sich die Lage des Planeten um vieles verbessern würde, wenn die in
die Feinstoffliche Welt hinübergetragene Fracht von besserer Beschaffenheit
wäre. Ein Gedanke, nur ein einziger Gedanke, kann eine Vielzahl von Mikroben
vernichten.
Man stelle sich vor, wie viele Gegenwirkungen
jeden treffen, der nützliche Gedanken aussendet. Urusvati hat heute viele
Unserer höchst angespannten Ströme erfahren. Ein solcher Wechsel der Ströme
zeigt, welche Findigkeit bekundet werden muss. Es ringt doch jeder Strom mit
einem Widerstand. So erfordern die unaufschiebbaren Entscheidungen auch eine
Abwehr von überaus listigen Zerstörern.
Urusvati hat Uns während der ganzen Nacht
unterstützt und sogar genügend Zeit gefunden, in der Heimat zu verweilen.
51. Urusvati hat sich immer beeilt, ihren
Aufenthalt in der Feinstofflichen Welt abzukürzen. Ein solches Bestreben
beweist Hingabe an die unmittelbare Arbeit mitten unter den Leidenden. Wenn die
auf der Erde lebenden Menschen sich nach ihrer Herzlichkeit oder Herzlosigkeit
einteilen lassen, so existiert desgleichen eine Einteilung in solche, die
danach streben, lange in der Feinstofflichen Welt zu verweilen und solche, die
zur Vervollkommnung durch Inkarnation eilen.
Wir fühlen mit den Eilenden, ganz ungeachtet
der Paradoxität von Eile in der Unbegrenztheit. Wir heißen jede Vervollkommnung
gut, da in ihr das Allgemeinwohl angelegt ist. Wir haben Uns dem Großen Dienst
geweiht und rufen alle zu ihm auf, die um die unbekannten Leidenden Sorge
tragen können.
Gerade auf der Vorstellung über die
Unbekannten gründet sich Unser Bollwerk. Eine solche unzählbare Menge von
Unbekannten, die der Fürsorge bedürfen, gibt es sowohl auf der Erde als auch in
der Feinstofflichen Welt. Möge man Unsere Wohnstatt als Großen Dienst bezeichnen.
Wir alle sind zu unserer Zeit auf die Erde
geeilt und haben die allerschwierigsten Aufgaben erwählt. Solche Umstände
bewirkten eine Stählung und lehrten, Verfolgungen zu verachten. Die Verwirklichung
der Wahrheit wird immer von der Lüge verfolgt werden. Niemand sollte annehmen, dass
solche Verfolgungen nur außergewöhnlichen Menschen beschieden seien. Solche
Berührungen mit dem Chaos sind unausweichlich.
Ihr habt bemerkt, dass die Völker in ihrer
Vorstellung Schambhala in den Norden verlegt haben. So existiert schließlich
[Russisches Original. Seite 48.]
bei den Samojeden und den
Kamtschadalen die Überlieferung von einem wunderbaren Land jenseits von
Mitternacht. Die Ursachen einer solchen Verlegung sind unterschiedlich. Der
eine will den Ort Unserer Wohnstatt geheim halten. Ein anderer hat seine
Verantwortung bei der Berührung mit etwas Schwierigem von sich fortgeschoben.
Ein weiterer hat vielleicht seinen Nachbarn eines besonderen Glücks
verdächtigt. Doch im Wesentlichen ergibt sich, dass alle Völker von dem Geschützten
Land wissen und sich selbst für unwürdig halten, dieses Land in ihren eigenen
Grenzen zu haben.
Wir besitzen eine umfangreiche Sammlung von
Literatur zu diesem Thema. Es ist unmöglich aufzuzählen, wie viele legendäre
Helden mit Unserer Wohnstatt verbunden sind. Ihr wisst von Ghessar Khan [20]und
vom Priesterkönig Johannes[21].
Möge jeder die Grenze zwischen Wahrheit und Volksphantasie erkennen. Unsere
Wohnstatt kann nicht über lange Zeitalter hinweg bestehen, ohne ihre
Ausstrahlungen dem Volksgedächtnis eingeprägt zu haben. Ebenso muss man sich
daran erinnern, dass man Uns in der Feinstofflichen Welt besser kennt als auf
der Erde. Von dorther kommen die undeutlichen Erinnerungen, auf die sich die
Eile derjenigen gründet, die die Bedeutung des Großen Dienstes verstanden
haben.
52. Urusvati hat es vermocht,
wirklichkeitsgerechte Beziehungen zur Feinstofflichen Welt zu wahren. Ich werde
erläutern, weshalb wir sie als wirklichkeitsgerecht bezeichnen. Üblicherweise
verneinen die Menschen die Existenz der Feinstofflichen Welt gänzlich, und mit
einer solchen Lüge sprechen sie bereits eine Schmähung aus. Andere treten,
obwohl sie die Feinstoffliche Welt grundsätzlich anerkennen, unter Vorurteilen
an sie heran. Eine solche verzerrte Einstellung unterscheidet sich bisweilen
wenig von einer Verleumdung. Es ist nicht schwer zu verstehen, wie nachteilig
sich eine solche Einstellung im kosmischen Sinne auswirkt. Beide Irrtümer
vergiften die Atmosphäre und stoßen dasjenige zurück, was in Zusammenarbeit mit
dem irdischen Dasein stehen sollte.
Man kann unmöglich die Annäherung der
Feinstofflichen Welt erwarten, wenn sie von der Erde aus verneint, verdammt und
gefürchtet wird. Eine wirklichkeitsgerechte Einstellung wird die Feinstoffliche
Welt gelassen, aufrichtig und wohlwollend annehmen. Der Magnet des Wohlwollens
ist in allen Welten wirksam. Wie kann man denn das verneinen, was ebenso wie
wir selbst existiert!
Man muss nicht nur die Unsterblichkeit des
Geistes anerkennen, sondern auch lernen, an alle Erscheinungen der
Unbegrenztheit heranzugehen. Die Feinstoffliche Welt kann sich in klarer Weise
nähern, wenn man sie nicht vertreibt. Es existieren zwei Arten von Mut. So kann
man die Verwegensten, im irdischen Sinne Mutigen antreffen, die bei der
Erwähnung von Gespenstern erzittern. Doch echter Mut
[Russisches Original. Seite 49.]
fürchtet keinerlei Erscheinung von
Gespenstern. Sie können sich in der entsetzlichsten Art und Weise zeigen, doch ein
erfahrener Beobachter weiß, dass sie dort keinen Schaden anrichten können, wo
Mut lebt.
In vielen Inkarnationen bildet sich eine
wirklichkeitsgerechte Einstellung zu allen astralen Erscheinungsformen heraus.
Man könnte fragen, ob verschiedene feinstoffliche Wesenheiten sich Unserer
Wohnstatt nähern. Natürlich, sie können sich nähern, jedoch keinen Einfluss
ausüben. Jeder irdische Ort ist von feinstofflichen Wesenheiten erfüllt. Die
Frage ist nur, inwieweit sie in das irdische Leben eindringen.
Der Lehrer muss vor allem die Zusammenarbeit
der Welten untereinander verständlich machen. Man kann die Bewohner der Erde
unmöglich in dem Irrtum über ihre Isoliertheit belassen. Man muss, bevor es zu
spät ist, das Wissen über die unmittelbare Zusammenarbeit der Welten vermitteln.
Wir werden nicht auf Bezeichnungen beharren, die verschiedenen Bewohnern der
Feinstofflichen Welt verliehen worden sind. In einer Reihe von Lehren sind den
Überirdischen Boten feierliche oder einschüchternde Namen gegeben worden.
Wir kämpfen nicht mit Namen und vergeuden
keine Energie mit Erwähnungen der vielen Schichten der Feinstofflichen Welt.
Diese ganze Vielfalt mag für die menschliche Phantasie notwendig sein – wenn
sie sich nur entwickelte! So begrüßen Wir eine wirklichkeitsgerechte Einstellung
zur Feinstofflichen Welt. Ihr Widerschein ist in der ganzen Welt zu finden.
Unsere Wohnstatt wird für all diejenigen näher sein, die eine der Wirklichkeit
entsprechende Einstellung zu den Erscheinungen der Feinstofflichen Welt finden
konnten.
53. Urusvati ist sich der Bedeutung der
Volkskunst tief bewusst. Wir richten das Denken auf Unsere bevorzugte Kooperative
und auf die Volkskunst. Es ist an der Zeit zu verstehen, dass die Volkskunst
eine begeisterte Bestätigung der Würde sein wird. Neben allen anderen Arbeiten
finden Wir die Zeit, um vielfältiges künstlerisches Schaffen zu inspirieren.
Nicht nur die Künstler, die sich der Kunst gänzlich gewidmet haben, sondern das
gesamte Volk muss seine Gedanken dem künstlerischen Schaffen zuwenden. Möge der
Alltag durch die Hände der Familie künstlerisch gestaltet werden. Möge die
freie Zeit mit künstlerischem Tun erfüllt werden, und möge das Volk singen. In
Chören ist die erhabene Kraft der Harmonie enthalten.
Die Schulen müssen unbedingt in allen Künsten
unterrichten. Man darf dies nicht gewaltsam tun, doch jeder Anfänger ist
bereits fähig, die Schönheit der Kunst zu spüren. Es wäre ein Fehler, wenn nur
eine bestimmte Klasse von Künstlern sich daran machte, künstlerisch tätig zu
sein und ihre Früchte mechanisch vervielfältigt würden. Eine solche
Mechanisierung hilft dem Volk nicht. Jeder sollte es versuchen, dem künstlerischen
Schaffen zu dienen. Möge das Volk den Sport des künstlerischen Schaffens lieben
lernen, da
[Russisches Original. Seite 50.]
der Marathon des künstlerischen
Schaffens unvergleichlich bedeutender ist als der Marathon der Läufer.
Man wird fragen, ob Wir Unsere Wohnstatt schön
gestalten. Wahrhaftig, Wir tun es. Jeder von Uns war einmal ein Künstler. Man
kann in sich selbst aus dem „Kelch“ der Aufspeicherung einen beliebigen Vorrat
künstlerischen Schaffens hervorrufen und ihn in den verschiedenen Bereichen der
Kunst ausdrücken. Wenn die Menschen lernten, ihre vergangenen Leben in
besonnener Weise zu erkennen, könnten sie jeden Nutzen aus der früheren
Erfahrung gewinnen. Doch die Menschen sind nicht imstande, von ihren
Errungenschaften vernünftigen Gebrauch zu machen. Eine solche einfache Wahrheit
erfordert einen mühsamen Prozess der Aneignung.
So ist es unmöglich zu beschreiben, wie man
mittels des Gedankens künstlerisch schaffen kann. Die Menschen glauben nicht, dass
Saiten unter den Strömen des Denkens erklingen können. Sie werden nicht
glauben, dass kalte Farben sich unter dem Druck des Denkens zu harmonischen
Gestaltungen sammeln können. Indessen wissen die Menschen, welche Zeichnungen
ein Rhythmus im Sand gestalten kann. Die Menschen betrachten mit Freude
Frostblumen. Die Menschen wundern sich nicht, wenn Saiten unter fernen Rhythmen
erklingen. Doch das Denken bringt die stärksten Rhythmen hervor, und in solchen
Schwingungen kann man künstlerisch schaffen.
Haltet Uns nicht für Magier und Zauberer, wenn
ihr von Spiegeln erfahrt. Gerade diese Konzentration des Denkens fixiert die
Bilder. So muss man vor allem das Denken verfeinern.
54. Urusvati hat sich die Eigenschaft Augenblicklichkeit
angeeignet. Diese Eigenschaft wird leichthin ausgesprochen, doch selten im
Leben angewandt. Es ist leicht auszurufen: „Der Gedanken ist augenblicklich“,
schwer jedoch, sich eine solche Augenblicklichkeit anzueignen. Im Wirbel der
Ereignisse senden Wir manchmal nur ein einziges Wort, aus dem man den ganzen Sinn
feststellen muss. Für die Mehrheit blitzt ein solches Wort ohne Folgen auf,
doch ein erweitertes Bewusstsein erfasst aufmerksam jedes Zeichen. Es gibt
viele Gründe für eine solche Kürze. Manchmal ist ein Wirbel dermaßen
angespannt, dass jeder Laut bereits das Mögliche überschreitet. Auch sind
mitunter derart viele Ohren bereit, diese Sendungen aufzufangen, dass es
unzulässig ist, die ungebetenen Zuhörer zu informieren. In einer ruhigen Stunde
ist es möglich, eine gesonderte, unerreichbare Leitung zu errichten. Während
einer wirbelartigen Schlacht jedoch können sogar die besten Ströme plötzlich
gestört werden, und ihre übermäßige Spannung kann für den Empfänger schädlich
sein.
Gemeinsam mit der Fähigkeit zur Augenblicklichkeit
hat Urusvati sich auch den Sinn für Authentizität angeeignet. Unsere Stimmen
sind an ihrer Klangfarbe erkennbar. Eine Uns nahestehende Person täuscht sich
nicht in Unseren Stimmen. Doch außer der klanglichen Wahrnehmung existiert noch
der Sinn für
[Russisches Original. Seite 51.]
die Authentizität. Eine solche Empfindung
irrt niemals. Ein Kind erkennt die Schritte von Mutter und Vater, ohne zu
irren. Um wieviel tiefer fühlt dann das Herz die Sendung des Lehrers!
Unwissende sagen, dass es Irrtümer geben, dass
jemand die Stimme des Lehrers nachahmen könne. Ein erweitertes Bewusstsein kann
nicht irren, da das Gefühl keinen Irrtum aufweisen wird. Im Wirbel der
Anspannung kann es eine Erschütterung geben, doch dann kann man nochmals
fragen. Besonders erschwerend ist, dass die Menschen keine Vorstellung von der
Existenz von räumlichen Kämpfen besitzen. Doch im irdischen Zustand ist es
schwer, sich eine Schlacht inmitten der Unbegrenztheit vorzustellen.
Sogar die Stimme der Stille wird falsch
verstanden. Ungeachtet dessen prägt sie sich dem Bewusstsein ein oder, genauer
gesagt, erklingt im Bewusstsein. Jeder aufgenommene Gedanke verhallt schwingend.
Ebenso beginnt der Empfänger des öfteren, einen Gedanken zu wiederholen. Dieser
Prozess hat einen bestimmten Namen: Einprägen des Gedankens. Ihr wisst, wie
sehr notwendig es ist, das Empfangene mehrmals zu wiederholen, damit es nicht
verfliegt. Die geringste äußere Erschütterung prägt bereits das Empfangene.
Dies ereignet sich sogar bei einem erweiterten Bewusstsein.
Die Verwunderung darüber, dass die Bewohner der
Feinstofflichen Welt nicht über die Schlachten im Raum sprechen, ist begründet.
Die Höheren schonen die Erde. Die Niederen wissen nichts von der Schlacht.
Ebenso ist es auf der Erde; obwohl einige Kriege stattfinden, wissen doch
manche Bewohner nichts von ihnen oder belegen sie mit anderen Bezeichnungen.
Auch in der Feinstofflichen Welt finden Verwirrungen und Zerstörungen statt,
doch die niederen Massen begreifen nicht deren Ursachen. Die niederen Schichten
sind zahlreicher als die höheren. Zudem erreichen die Verwirrungen nicht die „Gesegneten
Gefilde“, von denen ihr wisst. Daher bleiben die Helden auch nicht dort,
sondern streben zur Tätigkeit im Großen Dienst.
Wahrlich,
im Himmel ist es wie auf der Erde.
55. Urusvati vermag Freude zu vermitteln. Eine
solche Fähigkeit ist in der Disziplin des Willens enthalten. Nicht durch Dinge,
sondern aus der Überzeugung heraus erwächst das Bewusstsein der Freude. Es kann
keinen Zustand geben, der sich nicht in Freude wandeln ließe. Wenn Wir
wiederholt von Freude sprechen, rufen Wir sie herbei als eine erhabene
Realität. Man darf sich Unsere Wohnstatt nicht ohne Freude vorstellen. Die
angespanntesten Schlachten sind mit Freude gesättigt; ohne sie wird es keine
Tätigkeit geben. Doch wenn man die Bedeutung und den Wert der Freude für sich
begriffen hat, wird dies eine Entscheidung für eine bedeutende physiologische
Grundlage sein.
[Russisches Original. Seite 52.]
Unwissende verbinden die Empfindung von Freude
mit einer gesunden Verdauung oder mit Erfolg im Leben. Freude lebt jedoch jenseits
von Gesundheit und Erfolg. Sie kann selbst inmitten von Krankheit und unter
Beschimpfungen existieren. Solch ein Gefühl wird nicht nur während vieler
Lebenswechsel entwickelt, sondern auch bei einem weisen Aufenthalt in der
Feinstofflichen Welt.
Die Menschen überlasten sich mit Dingen, die
nicht nur auf der Erde unnötig sind, sondern erst recht in der Feinstofflichen
Welt. Jedes unnötige Ding wird bereits eine schwere Last sein. Doch ebenso
unerträglich ist ein unvernünftiges Schaffen in der Feinstofflichen Welt. Man
kann dort so viel Unheil anrichten, dass man hiervon in allen Leben verfolgt
wird. Freude kann sich unmöglich entwickeln, wenn man viele schmutzige Schwänze
hinter sich herschleppt. Freude gibt es über die Zukunft, doch sie kann nicht
in der Vergangenheit leben.
Man muss verstehen, dass Wir die Freude als
etwas Schöpferisches und Begeisterndes zu erläutern suchen. Freude wird ein
zuverlässiger Magnet sein. Wir wollen, dass die Menschen verstehen, wo ihr
Allheilmittel liegt. In Freude können sie ein besseres und höheres Gespräch
führen. In Freude werden sie unerschütterliche Mitarbeiter finden. Sie
wünschen, dass es der Welt in Freude gut ergeht.
Wir können bestätigen, dass Verzagtheit die
Schwelle Unserer Wohnstatt nicht überschreiten wird, denn dort lebt Freude.
Mögen die Menschen sich daran erinnern, dass niemand sie ihrer Freude berauben
kann. Sogar ein Apparat arbeitet besser, wenn wir ihn in freudiger Weise
benutzen. Ausnahmslos alles kann berichtigt und verbessert werden, und nichts
wird den Pfad der Vervollkommnung versperren können.
Für Uns ist es ein Festtag, wenn Wir sehen, dass
Unsere Mitarbeiter den Schild der Freude erkannt haben.
56. Urusvati versteht die Bedeutung ärztlicher
Vorsicht. Wir erweisen Uns immer als Ärzte in all ihrer Wirklichkeit. Wir
müssen mit ärztlicher Zielsetzung an die Menschen herantreten. Wir begegnen
unentwegt Kranken und müssen vor allem für Gleichgewicht sorgen. Die Menschen
suchen Uns besonders dann, wenn das Elend bei ihnen bereits begonnen hat. Man muss
nicht nur Maßnahmen zur Erhellung des Bewusstseins ergreifen, sondern auch die
Krankheiten behandeln.
Die Menschen verstehen nicht, dass Wir mit
ihnen wie mit gefährlichen Kranken umgehen müssen. Wenn Wir euch Vorsicht
anraten, bedeutet dies nicht, dass Wir euch für unvorsichtig halten. Im
Gegenteil, Wir lenken nur die Aufmerksamkeit darauf, dass sich jemand in einer
ungewöhnlichen Anspannung befindet und besondere Vorsicht erforderlich ist.
Wenn ihr euch in die Lage eines Arztes versetzt fühlt, werdet ihr dem Ziel viel
näher kommen.
[Russisches Original. Seite 53.]
Besonders jetzt sind die Menschen angespannt
und bedürfen daher einer weisen Einflussnahme. Oft wird man genötigt sein,
ihnen in Einzelheiten beizupflichten, um das Wichtigste zu bewahren. Man wird
Mut zusprechen müssen, um von Angst zu befreien. So sollte ein Lehrer des
Lebens sich die gesamte Methode eines weisen Arztes zu eigen machen. Nicht
selten kann einer Erkrankung mit einem einfachen Wort der Ermutigung Einhalt
geboten werden. Lasst uns nicht kleinlich zu analysieren suchen, wo und wann
die Krankheit begann. Vor allem verurteilt ein Arzt nicht, sondern sieht die
beste Möglichkeit voraus, um die Zersetzung zu beseitigen. In jeder Krankheit
kommt Zersetzung zum Ausdruck. So muss man auch bei menschlichen Irrtümern
heilkräftige Substanzen anwenden.
Vor kurzem habt ihr von einer Besessenheit
gehört - ein fast hoffnungsloser Fall, da die Kranke es leid geworden war zu
kämpfen und zu einem Opfer des Besitzergreifers wurde. Durch den persönlichen
Magneten kann man die Entwicklung des Entsetzlichen zum Stillstand bringen, auf
schriftlichem Weg jedoch ist es bereits unmöglich, Einfluss auszuüben.
Desgleichen begünstigt auch die bisherige Umgebung eine Verstärkung der
Krankheit. Gewöhnlich müssen solche Besessenen vor allem an einen neuen Ort
gebracht und die gesamte Umgebung erneuert werden. Die Menschen begreifen
nicht, wie sehr die Umgebung die Entwicklung mancher Krankheiten fördert. So muss
man sich die Einstellung eines Arztes angewöhnen. Unser inneres Leben ist von
ärztlichen Tätigkeiten erfüllt.
57. Urusvati wird mit Uns gemeinsam sagen:
Versteht es, gut zu sein. In diesem einen Wort ist eine ganze Weltanschauung
enthalten. Es ist unmöglich, einen ähnlichen Begriff anzuführen, der so sehr
entstellt wurde wie dieser. Von tatenloser Scheinheiligkeit bis zu unverhüllter
Grausamkeit findet alles seinen Platz unter der Maske des Guten. Man muss es
wahrhaft verstehen, auf eine Art gut zu sein, die nicht nur für uns selbst,
sondern auch für die anderen nützlich ist.
Wir senden Gedanken über das Gute, über die
Arbeit und über die Tat. Das Gute kann nicht ohne die Tat existieren. Das Gute
wird nicht herrschen, wo es keine Arbeit gibt. Das Gute wird es nicht geben,
wenn man sich dem Bösen nicht widersetzt. Das Gute wird nicht herrschen, wenn
wir nicht die Verantwortung übernehmen, das Böse zu unterscheiden. Lasst uns
die Verwesung wahrnehmen und es nicht versäumen, das Licht hineinzutragen.
Schön ist jenes Wort, welches sagt, dass durch das Hineintragen des Lichts die
Finsternis gelichtet wird. Doch man muss das Licht hineintragen, und eine
solche Tat wird bereits voller Selbstaufopferung sein. Licht erleuchtet auch
furchterregende Ungeheuer. Natürlich werden sie sich auflösen, doch es wird
Augenblicke geben, in denen sie sich mit dem abscheulichsten Gesicht zeigen
werden. Solche Augenblicke muss jeder Lichtträger durchleben. Er darf seinen
Schritt nicht verlangsamen und muss das Ungeheuer kühn betrachten. Es wird
jedoch kein vollständiges Lossagen von der
Furcht sein, wenn der Lichtträger
[Russisches Original. Seite 54.]
die Augen in der Hoffnung abwendet, dass
das Licht das Ungeheuer auflöst. Nicht nur das Licht, sondern auch die
uranfängliche Energie wird den Schlag versetzen, der die Finsternis vernichtet.
Ihr habt bereits erfahren, dass Wir den Pfeil
erst im letzten Moment senden. Dies muss man verstehen und wissen, wo sich die
letzte Grenzlinie befindet. Für alle Entscheidungen muss man die Verantwortung auf
sich nehmen. Die Menschen fliehen vor ihr mit aller Kraft, und dadurch sind
solche Kämpfer unzuverlässig. Wir erproben jeden Mitarbeiter, doch wenige sind
es, die eine solche Aufgabe freudig annehmen. Man weicht aus und versucht, sich
zu verbergen, wenn die Stunde der Enthüllung anbricht. Möge sich erweisen, wer
gut und wer böse ist. Möge sich erweisen, wer zur Tat bereit ist und wer das
träge Halbdunkel vorzieht, von dem es nicht weit bis zur Finsternis ist.
Unsere Wohnstatt ist überaus friedliebend,
doch bereit zum Kampf für das Gute. Wir haben Kenntnis davon, wann die
finsteren Verräter neue Angriffe beginnen werden. Doch für jedes Zurückwerfen muss
man die beste Stunde auswählen. Erneut gelangen wir zu den karmischen Gesetzen.
Jede Handlung hängt von etwas Vergangenem ab, und die Folgewirkung wird
inmitten nebensächlicher Umstände ihren Verlauf nehmen. Es ist unerlässlich,
sie zu erkennen und dementsprechend seine Taten zu gestalten. Ich spreche
deshalb davon, weil viele meinen, dass Wir die Karmagesetze missachten könnten.
Es bedarf vieler Voraussetzungen, um Folgen zu
vermehren oder zu verringern. So werden Wir auf der Wacht stehen, damit das
Gute keinen Schaden erleidet.
58. Urusvati lehnt sich gegen jegliche
Quälerei auf. Dies geschieht nicht infolge von Nervenschwäche, sondern aus der angeborenen
Erkenntnis heraus, dass im Namen der Menschenwürde Quälerei nicht zugelassen
werden darf.
Es gibt viele Arten von Quälerei in Bezug auf
Menschen und Tiere. Man muss daran denken, dass das Karma der Peiniger überaus schwer
ist. Die Einführung gesetzlich legitimierter Quälereien können nicht sämtliche
vollbrachten Ungerechtigkeiten rechtfertigen. Man muss das primitive Bewusstsein
erhellen, damit die Zweibeiner begreifen, was man tun darf und was nicht. Ein
erfahrener Arzt erkundigt sich vor allem nach dem Befinden des Kranken. Dessen
Zustand ist höher einzuschätzen als die Wirkung von Medikamenten. Doch welches
Befinden kann denn auf der Erde herrschen, wo niemand vor den verschiedensten Quälereien
geschützt ist?
Das Befinden kann die kompliziertesten Fragen
des Staates entscheiden. Es muss
[Russisches Original. Seite 55.]
jedoch die Unverletzlichkeit der
Persönlichkeit gewahrt werden. Doch wird die Würde etwa gewahrt? Wir werden Uns
nicht mit der Unparteilichkeit der Gerichte trösten, denn sie wird von gröbster
Willkür mit Füßen getreten. Es ist einfach, über Sadismus zu sprechen, doch
entsetzlich zu sehen, dass dieser unvorstellbare Wahnsinn nicht unterbunden
wird. Man könnte meinen, dass jene grundlegende Eigenschaft des Menschen, über
die Wir sprechen, nicht verstanden wird, so viele Quälereien, sowohl kleinere als
auch entsetzliche, gibt es auf der ganzen Erde! Das bewusste Peinigen des
Nächsten unterscheidet sich nicht von den rohesten Epochen. So kann man sich
der Massen in den römischen Zirkusarenen erinnern, doch können sich die
heutigen Massen etwa eines würdigen Verhaltens rühmen? Hat etwa die Veränderung
der Kleidung das Bewusstsein beeinflusst? An einen solchen Zustand muss
erinnert werden, damit man weiß, womit Wir in Unserer Wohnstatt zu kämpfen
genötigt sind.
Es existiert eine Gesellschaft zum Schutz der
Tiere, doch keine zum Schutz des Menschen. Mögen die Hartherzigen nicht wagen,
sich als barmherzig auszugeben. Schwer ist es, die Hartherzigkeit umzuerziehen.
Wir unternehmen gewaltige Anstrengungen, indem Wir stärkste Gedanken aufbieten,
doch sie dringen oft nicht in die versteinerten Herzen ein.
Man kann die Energien des Sonnenaufgangs und
das Sonnenprana sammeln, es erfordert jedoch eine unermessliche Geduld, um mit
der Quälerei zu kämpfen. Fortwährend erstehen vor Uns Beispiele raffiniertester
Quälerei, gerade als ob die Menschen sich verabredet hätten, das Karma des
Planeten zu erschweren. So sind nicht nur Krieg und Unruhen, sondern auch die
Schule und die Familie von niederträchtigen Quälereien erfüllt. Man muss
verstehen, wieviel Qual und Wehklagen Unsere Wohnstatt erreichen. Man muss
allen helfen.
59. Urusvati erkennt mit Hilfe des
Gefühlswissens übermenschliche Handlungen. Betrachten wir die Arten der
menschlichen Handlungen. Sie können Handlungen des freien Willens sein, sodann
karmische Handlungen und schließlich Handlungen unter dem Einfluss von
Besessenheit. Doch außer diesen kann es noch eine besondere Art von Taten geben,
die unter den aufgezeigten keinen Platz findet. Wir nennen sie übermenschlich.
Auserwählte Menschen führen Unsere Aufträge aus. Sie bieten ihr bestes Können
auf, und dennoch kommen solche Handlungen nicht aus dem freiem Willen erfolgen
und noch weniger aus Besessenheit. Ebenso unmöglich ist es, sie als karmisch
begründet zu bezeichnen, weil dabei altes Karma erfüllt oder neues Karma
angelegt werden kann. Angesichts dieser Vergleiche kann man zu der Schlussfolgerung
gelangen, dass solche Handlungen eine besondere Äußerung von oben gesandter
Kräfte sind.
[Russisches Original. Seite 56.]
Solche Handlungen wurden im Altertum
als heilig bezeichnet, da man von ihnen etwas verspürte, was nicht der Erde
angehörte.
Das Erkennen solcher Taten kann im
Gefühlswissen inbegriffen sein. Es ist schwierig, sie menschlichen Gesetzen
entsprechend einzuteilen, doch ein erweitertes Bewusstsein kann ihre Gegenwart
spüren. Auch verhält es sich so, dass die höheren Ränge der feindlichen Kräfte in
besonderer Weise die Träger solcher Aufträge hassen. Die Finsteren können deren
Aufgaben nicht erkennen. Sie können auch das Ausmaß solcher Aufträge nicht
bestimmen, und umso mehr geraten sie in Wut.
Es lassen sich viele Beispiele aus der
Geschichte anführen über Personen, die Unsere Aufträge trugen. Solche Aufgaben
sind von vielfältiger Art. Manchmal übergeben Wir nur eine einzelne Tat zur
Ausführung, doch zuweilen zieht der Auftrag sich über den Verlauf eines ganzen
Lebens hin. Wir übernehmen Bürgschaften für Auserwählte. Jedes Mitglied der
Gemeinschaft schlägt eine aufmerksam beobachtete Person vor und nimmt sie in
seine Obhut. Dafür benötigen Wir langandauernde Erprobungen, die sich über
einige Leben hinziehen.
Man muss davon überzeugt sein können, dass das
Wesen des Auftrags ausgeführt werden wird. Wir berücksichtigen nicht die
Einzelheiten, da örtliche Bedingungen neue Erscheinungen bringen können. So
bestehen Wir auch nicht auf untergeordneten Fristen, da Uns das Wesen der
Bekundung wichtig ist. Wo Erfolg und wo Misserfolg eingetreten ist, können nur
Wir entscheiden. Viele Komplikationen veranlassen Beurteilungen über Ursachen
und Folgen. So oft richten Wir Unsere Aufmerksamkeit in die Zukunft, um eine
unzeitgemäße Ausführung zu verhindern.
Es könnte gefragt werden, warum Wir nicht
bereits früher den Begriff der übermenschlichen Handlungen in den Vordergrund
gerückt haben. Man darf jedoch nicht ausführlich über solche Aufträge sprechen,
da anderenfalls die Mehrheit der Menschen in Dünkel verfiele und für ihre
eigenmächtigen Handlungen irgendwelche angeblichen Aufträge vorgeben würde. Im
allgemeinen wird die Einteilung in die vier Arten des Handelns nicht
verstanden, doch wenn das Gefühlswissen einem diese Grenzen nicht eingibt, wird
kein Verstand sie bestimmen.
„Die Geschichte von dem Stückchen Brot“ wurde
von dem einen gern gelesen, doch für andere war sie eine überaus langweilige
Erzählung. So wird auch eine Betrachtung menschlicher Handlungen vielen
langweilig erscheinen. Doch lasst Uns an die Bürgschaften denken, die mit den
übermenschlichen Taten verbunden sind. Mögen die Menschen Uns helfen, ihnen zu
helfen.
[Russisches Original. Seite 57.]
60. Urusvati kann bestätigen, wie leer ein
Leben ohne den Verkehr mit Uns für denjenigen ist, der sich bereits der
Bruderschaft angeschlossen hat. Oft muss man die Unterstützung fühlen können
und einen Entschluss mit den Grundlagen vergleichen, die durch lange Erfahrung erprobt
wurden. Die Lehre wird besonders lebendig, wenn sie mit der bestehenden Quelle
verbunden ist. Kalt und dunkel ist es, wenn man einsam zwischen den
gegnerischen Lagern einherschreitet. Natürlich, auch die Feinstoffliche Welt vertreibt
die Einsamkeit, doch unermesslich ermutigend ist es, sich Unsere Wohnstatt zu
erkennen. Nicht dort in der Unbegrenztheit, sondern hier ist das Bollwerk
offenbart. Doch sogar diejenigen, die den genauen Ort der Wohnstatt nicht kennen,
können sich auf den Weg zu ihr begeben: Die Richtung wird das Streben des
Denkens weisen.
Wenn ein Künstler Unsere Wohnstatt auch nur
annähernd darstellen würde, könnte sogar eine solche Widerspiegelung jemand
anderem als Teraphim dienen. Der beste Teraphim im menschlichen Leben jedoch
ist das Herz. Von Herz zu Herz entwickelt sich ein mächtiger Magnet. Eine solche
Zugkraft ist sogar physisch stark. Die Anziehung zu Unserem Herzen kann so
stark werden, dass es unmöglich wird, sie zurückzuhalten. Sie wird „Feuriger
Wagen“ genannt. Solche feurigen Empfindungen erfordern eine große Harmonie, da
sie sich andernfalls in einen chaotischen Wirbel verwandeln.
Wer Uns verstehen gelernt hat, ist davon
überzeugt, dass er nicht abgewiesen wird. Seine Gedanken sind bekannt, und groß
ist die Erleichterung, wenn man sich vor ihm nicht verbergen muss. Er weiß, dass
jeder gute Gedanke die Verbindung mit Uns festigt. Und ohne in Worte gefasste
Äußerungen, sondern nur mit einem tiefen Erbeben des Herzens erreicht Uns die
gute Sendung. Aus Unerfahrenheit kann es noch unnötige Appelle geben, doch
Harmonie und Hingabe errichten die wahre Zusammenarbeit. Wir freuen Uns, wenn
die Stufe wahrer Zusammenarbeit erreicht wird; dann wird bereits das geringste
Zeichen verstanden. Eine weise Kürze der Äußerungen wird geschätzt, und man
kann sagen: Unsere Freude ist eure Freude.
Solange die Menschen von Magie, Zauberei und
Hexenkunst träumen, sind sie nicht die Unsrigen. Für Unsere Wohnstatt ist nur
das Herz notwendig. Wenn es ein leidendes Herz ist, wird es sich zu einem
zuverlässigen Herzen entwickeln. Das schöne Herz muss auf der Erde leiden. Ein
Fisch kann nicht ohne Wasser leben; ein Adler kann sich ohne Freiheit nicht
freuen. Wir möchten Unseren Freunden Einfachheit eingeben, denn die
Kompliziertheit des Lebens ist bereits in Schaden ausgeartet. Es ist notwendig,
über gewisse Enthüllungen Schweigen zu bewahren. Bei Uns liegen viele Formeln
bereit, doch ist es noch zu früh, die Wissenschaftler mit
[Russisches Original. Seite 58.]
ihnen zu inspirieren. Allzu nah beieinander
liegen eine gute Bestimmung und eine schadenbringende Anwendung.
Mögen die Menschen, die Uns kennengelernt
haben, versuchen, dieses Wissen auszulöschen. Sogar den verräterischen Abtrünnigen
werden unheilbare Wunden geschlagen. Wir werden nicht weiter über die Folgen
sprechen, da dies jemand als eine Drohung ansehen könnte. Jeder Weber grämt
sich über einen zerrissenen Faden und freut sich über ein festes Garn – so ist
es auch im menschlichen Geist.
61. Urusvati wird sich nicht entziehen und
sich nicht fürchten, in der Zeit der Schlacht mit Uns zu sein. Viele
erschrecken schon bei der Erwähnung einer Schlacht. Andere geraten angesichts der
langen Dauer des Kampfes in Verwirrung. Dritte schließlich verfallen in
endgültiges Entsetzen, wenn sie erfahren, dass die Schlacht ohne Ende ist. Die
Menschen lieben es, bei Unbegrenztheit Endlichkeit zu haben.
Man könnte lächeln, wenn man das Entsetzen der
Menschen sieht, die sich als Kenner des Okkultismus dünken. Leicht fällt es ihnen,
Traktate zu schreiben, doch erblassen sie beim Wort über die Schlacht. Sehr
weit von Tätigkeit entfernt sind viele, die so hochmütig und wichtigtuerisch
von ihrer eigenen Einweihung sprechen. Wie soll man sie dazu anhalten, die
Schlacht für das Gute liebzugewinnen! Es gibt keine Worte, die einen Feigling
in einen Tapferen verwandeln. Nur die Gefahr kann dazu anspornen, zur Tat zu
streben. Gerade der Feigling muss sich der Gefahr stellen. Die Menschen flehen
oft darum, vor Gefahr behütet zu werden, doch für ihr Wachstum ist die Gefahr unerlässlich.
Ebenso kann die Unendlichkeit der Schlacht
einige unwissende Menschen sehr beunruhigen. Es ist unmöglich, zu
Unvorbereiteten von der Unbegrenztheit der Schlacht zu sprechen. Mögen sie
lieber bei ihrem Begriff von Sieg bleiben, so wie sie ihn fassen können.
Natürlich, bei einem solchen Verständnis von Sieg schwebt über ihnen auch
drohend das Trugbild der Niederlage. Angesichts der Schlacht in der
Unbegrenztheit kennen Wir keine Niederlage.
Wir werden die finsteren Hierophanten nicht
herabsetzen, denn sie sind keine geringen Gegner. Ihre Mittel sind raffiniert,
und sie wissen von der Unbegrenztheit. Doch Wir wissen auch noch etwas, das
sich außerhalb ihres Wissens befindet. Sie verstehen, dass etwas für sie
Unzugängliches existiert. Gewaltig ist ihre Wut über diese Beschränkung, doch
so ist das Gesetz. Es ist erstaunlich zu verfolgen, mit welch niederträchtigen
Methoden sie die Menschen anlocken. Das bedeutet, dass man sich nicht auf vergängliche
irdische Ideen stützen darf, sondern auf unwandelbare Werte.
Man könnte Uns fragen: Geraten Wir während der
Schlacht in Erschöpfung? Ein solcher Ausdruck ist unpassend;
[Russisches Original. Seite 59.]
es wäre zutreffender, nach dem Grad
der Anspannung zu fragen – sie ist groß. Wenn Schwester Urusvati das Fallen
Unserer Schweißtropfen gehört hat, kann man sich die Anspannung aller Energien
vorstellen! Wenn die Haare in einem elektrischen Wirbel zu Berge stehen, kann
man sich Unsere Anspannung vorstellen! Wir verbergen nicht, dass die Schlacht
Momente allerhöchster Anspannung mit sich bringt. Wenn sich hier jemand
fürchtet, möge er sich der Schlacht für das Gute nicht nähern. Wenn hier jemand
menschliches Urteil fürchtet, denke er nicht über die Ethik nach. Wenn hier
jemand um sein irdisches Leben zittert, möge er dahingehen, um in der
Finsternis ganz zu verfaulen. Es lässt sich beobachten, dass ein Feigling schneller
als ein Tapferer zugrunde geht. Man kann sich davon überzeugen, dass der, der
den Tod fürchtet, ihn herbeiruft. So wird an allen Erscheinungen sichtbar, dass
es nützlich ist, ein Bewusstsein für das Gute zu entwickeln. Wir werden nicht
länger bei den Epidemien der Furcht verweilen, denn wenn Wir über die
Bruderschaft sprechen, kann die Furcht keinen Platz haben.
62. Urusvati zeigt sich im feinstofflichen
Körper gewöhnlich mit einem hellenischen violetten Gewand bekleidet. Lasst uns
den Grund dafür aufmerksam betrachten. Die Farbe des Gewandes entspricht
gewöhnlich der Farbe der Aura, doch das Gewand selbst wird einer besonders
vertrauten Epoche entlehnt. So bleibt auch in der Feinstofflichen Welt die
Schönheit der Gewandungsart unbestreitbar lange bewahrt. So pflegen wir auch in
der Welt der Gedanken unsere frühere Bekleidungsweise. Menschen, die sich keine
Erinnerung an die Vergangenheit bewahren, geraten in der Feinstofflichen Welt oft
in Verlegenheit. Sie erinnern sich an einzelne Bekleidungsteile verschiedener
Epochen, und daraus ergibt sich die vielfältigste Verwirrung. Sie gewahren die
Notwendigkeit, sich unverzüglich ein Gewand zu schaffen, doch ihre
undisziplinierte Vorstellungskraft vermag nur irgendwelche Bekleidungsfetzen
hervorzubringen. Wenn sie in der Umgebung die verschiedenen Gewänder sehen,
beginnen die Neuangekommenen, in Gedanken eilig umherzuirren, und jeder
Gedankenstoß trägt ihnen einen unerwarteten Gegenstand herbei.
Genau das gleiche geschieht mit gedanklichen
Bauwerken, und letzten Endes ergibt sich die Notwendigkeit, viele hässliche
Ansammlungen zu vernichten. Nicht ohne Anlass raten Wir dazu, das Denken
anzuspannen und die Empfindung der Harmonie zu verstehen. Entschieden jede
geistige Aufspeicherung wird in der Feinstofflichen Welt von Nutzen sein. Wir
lieben einfache Gewänder, die nicht bei der Arbeit stören. Es ist besser, wenn
jeder im Leben die für ihn geeignetste Bekleidungsart verwirklicht, sie wird
ihm in der Feinstofflichen Welt nützlich sein. Es ist sehr traurig, wenn man
auch dort
[Russisches Original. Seite 60.]
eine ungeeignete irdische Bekleidungsweise
pflegt. Gewiss, der Führer klärt über Hässlichkeit und Ungeeignetheit auf, doch
einige sind derart stumpf, dass sie nicht einmal den Sinn der Ratschläge
verstehen. Es kommt hinzu, dass solche Bewohner nur mit Worten kommunizieren möchten
und keinen gedanklichen Verkehr durchzuführen verstehen.
Die niederen Schichten der Feinstofflichen
Welt weisen viel Hässlichkeit auf. Es ist unabdingbar, die Erde davon zu
reinigen. Wenn Ich so von der Kraft der Schönheit spreche, habe Ich nicht nur
die Erde im Sinn, sondern auch die Feinstoffliche Welt. Wir leben zur Hälfte in
der Feinstofflichen Welt. Viele Unserer Nächsten befinden sich im
feinstofflichen Körper. Es lässt sich vorstellen, welche Vielfalt das innere
Leben Unserer Wohnstatt aufweist, wo das irdische Äußere mit den überirdischen
Welten in Berührung kommt – hell entflammen das Feuer und die Strahlen!
63. Urusvati ist fähig, den Wert alles
Existierenden anzuerkennen. Jede Erscheinung ist bereits die Folge von
Gedankenarbeit. Selbst wenn die Erscheinung in Involution verfiele, bliebe
dennoch irgendwo in ihr ein Funke der höchsten Energie verborgen. Gewöhnlich lieben
es die Menschen, eine Sache gänzlich zu verwerfen, wenn auch nur ein einziger
Teil ihrem Verständnis nicht entspricht. So verfährt ein unkluger oder
unerfahrener Hausherr, doch die Erkenntnis wird ihn jede schöpferische Kraft
schätzen lehren, befände sie sich auch in der ungeeignetsten Hülle. Sogar Djins
können einen Tempel erbauen. Sie verstehen zwar nicht den Sinn des Bauwerks,
doch die ihnen innewohnende Kraft kann einen ausgezeichneten Maurer abgeben.
In jeder Legende ist ein Teil Wahrheit
enthalten. Man erzählt von dem unterirdischen Volk Agartha – ein solches Volk
gibt es nicht. Die Grundlage dieser Sage jedoch hat sich im Umkreis Unserer
Wohnstatt gebildet. Die unterirdischen Gänge existieren nicht in jenem Ausmaß,
wie in der Legende angegeben, doch Wir verfügen trotzdem über genügend
ausgedehnte Gänge. In anderen Sagen wird von Weißwasser und dem Himmlischen
Jerusalem erzählt – beide Sagen haben eine Beziehung zu Unserer Wohnstatt. Es
wäre töricht, alle Sagen abzulehnen, ohne sich in ihren grundlegenden Sinn zu
vertiefen. Jede von ihnen bewahrt einen äußerst genauen Hinweis, der oftmals bewusst
verschleiert worden ist. Nicht selten verhüllen Wir selbst den grundlegenden
Sinn einer Legende, da andernfalls die Erkenntnisfähigkeit der ortsansässigen
Leute vieles entdecken könnte. Ebenso ist es manchmal erforderlich, es in
strenger Weise zu verhindern, dass bestimmte Grenzen überschritten werden. So muss
man in allem eine genaue Einschätzung der Lage vornehmen.
[Russisches Original. Seite 61.]
Wir werden nicht jede Lage präzise
beurteilen, da die Mitarbeiter verstehen sollten, wie sehr alles von den
dringlichsten Entschlüssen erfüllt ist. Mögen sie sich vor Augen halten, welch
große Anzahl an Berichten in Unserer Wohnstatt zusammenströmt! Jeder Bericht
erfordert eine unverzügliche Entscheidung. Daneben dürfen Wir jedoch die
irdischen Beteiligten nicht erschrecken und müssen in allem den angemessenen Funken
Energie finden. Vergessen wir nicht, dass viele nützliche Helfer wiederholte
Erinnerungen benötigen und eine Belehrung nicht auf den ersten Rat hin
aufnehmen können. Dies übt die Geduld sehr. Gereiztheit ist doch nichts anderes
als Willensschwäche. Eine nebelhafte Denkweise liebt Wiederholung, doch die
Ereignisse drängen.
Wir legen höchstes Maß an Behutsamkeit an,
damit die Mitarbeiter sich nicht unnötiger Gefahr aussetzen. Man kann sich
jedoch vorstellen, wie schwer es ist, den Menschen zu schützen. Er selbst
stürzt dem Unglücksschlag entgegen und entrüstet sich dann über die Führende
Hand. Dermaßen gesättigt ist Unsere Atmosphäre. Allein die Zusammenarbeit mit
der Feinstofflichen Welt gestattet es Uns, die Möglichkeiten zu erweitern.
64. Urusvati achtet die Fristen. Seid nicht
erstaunt, dass Wir zum Gegenstand der Fristen zurückkehren. Er ist für Unser
inneres Leben allzu wichtig. Man könnte den Menschen viele Fristen mitteilen,
doch die Mehrheit könnte sie nicht zu ihrem Nutzen aufnehmen. Insbesondere wird
Ichsucht ein Hindernis darstellen, da sie den Menschen dazu veranlasst, alle
Mitteilungen auf sich selbst zu beziehen. Man kann den Tag eines bedeutenden
Ereignisses aufzeigen, doch der Mensch wird auf seiner gewohnten Schlafstatt
erwachen und gereizt fragen: „Wo ist es denn nun, das besondere Ereignis?“
Gewöhnlich halten es die Menschen für unmöglich, dass sich die Ereignisse nicht
nach ihrem Plan vollziehen. Gereiztheit und Zweifel werden nur hinderliche
Grundlagen bilden, und Uns sind solche Splitter nicht nützlich, da ihre
Beseitigung die Energie stark beansprucht. Wenn die Menschen doch nur die
Energie schonen würden, die gerade ihrem Nutzen dient.
Es ist ebenfalls schädlich, neidisch zu sein,
wenn man von dem Aufstieg eines anderen hört. So könnte man erfahren, dass
jemand Unsere Wohnstatt allein wegen eines einzigen Dienstes erreicht hat, den
er einem Unserer Brüder erwiesen hat[22].
Jeder wird denken, dass er ebenfalls bereit sei, einen Dienst zu erweisen, doch
hat er vergessen, dass ein solcher Dienst nur die letzte Perle in der ganzen
Kette der Selbstaufopferung war. Auch halten die Menschen es nur schwer für
möglich, dass ein Mensch von scheinbar gewöhnlichem Äußeren in seinem Herzen
viele Aufspeicherungen tragen kann. Über viele Leben hinweg leuchten die Feuer
[Russisches Original. Seite 62.]
des Dienstes hell, und wer könnte
denn über den Aufstieg des Herzens urteilen?
Die Menschen lieben es ganz und gar nicht, dass
sich in ihrer Nähe etwas Besonderes zeigt. So wird vieles verworfen, was für
Unsere Arbeit von Nutzen sein könnte.
Auch Wir haben mit gewöhnlichsten Antlitzen
auftreten müssen. Wir mussten sogar konventionelle Titel tragen, um auf diese
Weise leichter in noch so abgeschlossene und abseitsstehende Kreise gelangen zu
können.
Wir sind unentwegt darum bemüht, dass sich
jede Einflussnahme fristgemäß vollzieht. Wenn Unsere Widersacher die Welt in
Verwirrung und sogar in Krieg hineinziehen, müssen Wir Vorsorge dafür treffen, dass
die Folgen der Ereignisse sich für den Fortschritt der Völker als nützlich
erweisen. Daher nennt man Uns die Weltregierung. Die Menschen fürchten solche
Bezeichnungen, beten jedoch selbst gern zum Höchsten und sind bereit, Seine
Hand zu ergreifen. Wenn wir uns das Höchste und einen lebendigen Glauben daran
vorstellen, warum ist es dann nicht möglich, sich eine Weltregierung
vorzustellen? So kann man auch dem Höchsten Begriff der Hierarchie Verehrung
erweisen.
Die Fristen werden sichtbar; mögen die
Menschen sie mit voller Behutsamkeit zur Kenntnis nehmen.
65. Urusvati hat nicht nur einmal fremde
Schmerzen auf sich genommen. Eine solche Eigenschaft entwickelt sich als Teil
des Großen Dienstes. Anfangs ist sie sehr schwer, doch später wird eine solche
Übernahme und Selbstaufopferung wie zu einer zweiten Natur. Die Ärzte sollten
nicht nur die Übertragung von Empfindungsfähigkeit, sondern auch die Übergabe
ganzer Krankheiten mit allen Symptomen erforschen. Dabei können solche Symptome
sehr kompliziert sein. Kann sich doch die Krankheitserscheinung aus
verschiedenen Quellen gleichzeitig verstärken. Zudem kann die Übernahme eines
Schmerzes sich noch durch eine persönliche Veranlagung verstärken. Zunächst
bleibt die Übernahme von Krankheiten auf die nächste Umgebung beschränkt, doch
später weitet sich eine solche Selbstaufopferung auf sehr weite Entfernungen
hin aus.
Man wundere sich nicht, dass Unsere
umfangreichen Beziehungen auch vielfältige Schmerzen mit sich bringen; der
Mensch jedoch gewöhnt sich an jeden beliebigen Zustand. Wenn Wir daher zur Vorsicht
raten, sehen Wir die Möglichkeit einer Ausweitung der Schmerzen voraus.
Indessen bedürfte die Menschheit normalerweise keiner Schmerzen. Ein solcher naturwidriger
Zustand ist die Widerspiegelung eines fehlgerichteten Lebens.
[Russisches Original. Seite 63.]
Mitunter möchte man die Menschen bitten:
Belastet Unsere Arbeit nicht mit solchen Sendungen. Fallt Unseren Mitarbeitern
nicht zur Last, die in hohem Maße sowohl physischen als auch geistigen Schmerz
auf sich nehmen. Die Mehrheit der Menschen ruft bei Krankheit laut nach Hilfe,
während sie sich tags zuvor die Komplikationen selbst geschaffen hat. Man kann die
Ärzte nur bitten, sich in die Ursachen der Erkrankungen zu vertiefen, um sie
gleich von Anfang an zu unterbinden. Viele Krankheiten sind nicht nur physisch,
sondern auch geistig ansteckend. Man kann sehen, dass die letzte Ansteckung oft
am Anfang steht und sich dadurch die Übergabe eines Schmerzes verstärkt.
Man kann von besonderen Schmerzen bei
bemerkenswerten Personen lesen; es handelt sich hierbei nicht allein um heilige
Schmerzen, sondern auch um eine Übernahme fremden Leidens auf sich selbst. In Bezug
auf Unsere Wohnstatt lässt sich sagen, dass es dort keine Krankheiten gibt,
Leid jedoch zur Genüge. Dies ist bei der Fürsorge für die Menschheit
unvermeidlich.
66. Urusvati hat richtig bemerkt, dass bei der
Mehrheit der zu Uns Strebenden das Interesse nachlässt, wenn sie von Unseren
Arbeiten erfahren. Doch Wir locken niemanden an. Ein zuverlässiger Mitarbeiter wird
nur derjenige sein, der auf karmische Weise an den Großen Dienst herangeführt
wird. Man darf die Liebe zur Arbeit nicht erzwingen wollen. Jeder Zwang auf diesem
Gebiet erzeugt nur Widerwillen. Der Anklopfende sollte angehört werden, doch
wird es nicht weise sein, Marktbummler zu sammeln. Jeder hat beobachten können,
dass Freunde sich auf besonderen Wegen einander nähern. Weder geburtsrechtliche
noch rassische Begriffe haben hier eine Bedeutung.
Besonders muss man verstehen, dass Wir keine
Quantität erwarten – und wir sind auch nicht zahlreich. Doch eine solche enge
Zusammenarbeit ist besonders und kostbar. Kann doch jenseits irdischer
Zusammenarbeit die Teilnahme der Feinstofflichen Welt herbeigerufen werden. Für
gewisse Einflussnahmen sind solche Mitarbeiter sehr nützlich. Sie haben nichts
mit jenen Hüllen gemein, die auf spiritistischen Séancen erscheinen und die
Kräfte der Teilnehmer aussaugen. Mit solchen Hüllen kann man unmöglich
irgendetwas Nützliches aufbauen. Gewiss kann bisweilen ein harmonischer
Zusammenklang der Anwesenden die Möglichkeit bieten, dass ein höherentwickelter
Geist auftritt, doch eine solche Harmonie ist sehr selten und erfordert große
Gewöhnung aneinander. Unsere Zusammenarbeit mit den höheren Sphären der
Feinstofflichen Welt hat eine andere Aufgabe. Flammarion[23] ist
Uns nützlich, und Marconi[24] wird
es sein, denn sie können die Kräfte der Feinstofflichen Welt in besonnener
Weise nutzen;
[Russisches Original. Seite 64.]
und auf der Erde vermochten sie zu arbeiten
und verstanden den Dienst. Die Bewohner der höchsten Sphären können sich leicht
materialisieren, ebenso wie Erdbewohner höchster Auslese leicht die
Feinstoffliche Welt aufsuchen können.
Urusvati hat wiederum vom Kummer der Schwester
O. gehört. Man darf wahrhaftig nicht in Entsetzen geraten, wenn der irdische
Zerfall nie dagewesene Ausmaße erreicht. Solche Prozesse am Ende des Kali Yuga
können nicht durch einen Erlass aus der Welt geschaffen werden. Sie müssen
ausgelebt werden, und der durch ihre Wirbel an die Oberfläche gebrachte Unrat muss
sich einem Umarbeitungsprozess unterziehen. Es ist nicht leicht, wenn so viel
Unrat unschädlich gemacht werden muss. Möge die Spreu vom Weizen getrennt
werden! Wir bestätigen, dass die Sorge um jedes Korn groß ist.
Die Erscheinung untauglicher Elemente ist zur
Endzeit eines Yuga gewöhnlich sehr weitreichend. Das Harmagedon in seinem
stürmischsten Stadium bedeutet die Reinigung vom Unrat. Der Fürst der Erde
sieht es jedoch anders; er schätzt den Unrat und hofft, ihn vermehren zu
können. Es gibt Hausherren, die ihr Haus nicht gern reinigen, und so enden die
entstandenen Aufspeicherungen meist in einer Feuersbrunst.
Wer also die Arbeit fürchtet, möge Unsere
Existenz vergessen.
67. Urusvati weiß, dass man Unsere Freunde
unmöglich nach irdischen Maßstäben erkennen kann. Die Verstreuung Unserer
Mitarbeiter kann man nicht mit dem irdischen Verständnis abstimmen. Sie können
sich in den unterschiedlichsten, ja sogar einander entgegengesetzten Lagern
befinden. In Kämpfen können sie auf beiden Seiten auftreten. Es ist unmöglich,
dem irdischen Bewusstsein den Grund für solche Gegensätzlichkeiten zu erklären,
doch Unsere Wohnstatt handelt nicht irdischen Gesetzen gemäß. Ein erweitertes
Bewusstsein vermag zu begreifen, dass es Verbindungen jenseits unserer
grobstofflichen Gesetzmäßigkeiten geben kann. Ist es denn so schwer
vorstellbar, dass Unsere Freunde sich an verschiedenen Teilen der Welt befinden
und in ihrer jeweiligen, ganz individuellen Art und Weise dem menschlichen
Wahnsinn Einhalt gebieten können? Ohne einander kennen zu müssen, sind sie dennoch
für ein und dasselbe Allgemeinwohl tätig.
Oftmals haben Unsere Freunde darum gebeten,
ihnen ein gemeinsames Zeichen zu geben, an dem sie sich gegenseitig erkennen
können. Doch solche Versuche sind unschön geendet. Sie haben vor allem
verschiedene Verräter ermuntert. So haben Wir aufgehört, über äußere
Unterscheidungsmerkmale nachzusinnen, und nur im engsten Kreis gestatten Wir
ein Zeichen Unserer Wohnstatt. Man sollte
[Russisches Original. Seite 65.]
auch hierbei in keiner Hinsicht
irdische Bedingungen vermuten. Das Herz kann auch jenseits irdischer
Begrenzungen etwas erahnen. Der Gedanke an Uns kann ganz in der Tiefe des
Herzens brennen.
Unser Mitarbeiter wird sich selbst nicht als
eingeweiht bezeichnen, noch sich seiner Ausnahmestellung brüsten. Unsere
Maßstäbe liegen jenseits irdischer Kategorien. Auch wenn Unsere Freunde dazu
genötigt sein sollten, irdische Auszeichnungen anzunehmen, kennen sie deren
Wert.
Einmal erschien Unser Bruder bei einer
Regierungsstelle, bedeckt mit Auszeichnungen, und sein Freund sagte lächelnd: „Schwer
sind die irdischen Auszeichnungen!“ Doch Unser Bruder erwiderte: „Dem Schlüsselmeister
sind die Schlüssel auch nicht leicht.“ Mit einer solchen Einstellung muss man
irdische Auszeichnungen annehmen.
Sollte es etwa unmöglich sein, dass Wir erste
weltliche Stellungen einnehmen?! Wir lassen dies jedoch nur manchmal, als ein
besonderes Opfer, zu. In weitem Maße muss man die überirdischen Möglichkeiten
verstehen. Bei Uns ist man sehr betrübt, wenn es notwendig werden sollte, einen
Bruder oder eine Schwester auf eine irdische Reise gehen zu lassen. Wer wird
ein solches Opfer verstehen? Wer wird sich bemühen, gegenüber einer
ungewöhnlichen Erscheinung behutsam zu sein? Wird eine solche Reise nicht dem
Tragen eines Kreuzes gleichen? Den Menschen wurden herrliche Symbole gegeben,
doch selten dringt jemand in ihre tiefe Bedeutung ein.
68. Urusvati verspürt sogar weit entfernte
Erdbeben und belastenden atmosphärischen Druck. Unwissende werden sagen: Wozu
solche krankhaften Wahrnehmungen, wenn sie doch die Erdbeben nicht verhindern
können? Solche Bemerkungen gleichen vielen anderen Aufständen gegen das Wissen,
wenn bei bestimmten wissenschaftlichen Entdeckungen Zweifel geäußert werden.
Wer kann behaupten, dass Wir die Wahrnehmung der Schwingungen des Planeten keinem
wissenschaftlichen Nutzen zuführten? Leider werden feinfühlige Organismen nicht
erforscht, und dadurch lässt man die Gelegenheit zur wissenschaftlichen
Beobachtung verstreichen. Über Jahrhunderte hinweg haben die Menschen gern über
versäumte Erscheinungen geklagt, doch vor deren Umrissen verschließen sie sich
durch Zweifel. Feinstoffliche Wahrnehmungen sind indessen mit einem erweiterten
Bewusstsein und der Wissenschaft von den Schwingungen verknüpft. Beide Faktoren
sind voll tiefer Bedeutung und liegen der Umgestaltung des Lebens zugrunde.
Ebenso lassen sich viele Besonderheiten des
Verkehrs[25] mit
Uns beobachten. Bisweilen erfolgt Unsere Antwort unverzüglich, und zwar so
schnell, dass kaum die Frage beendet werden kann. Doch es kommt auch vor, dass
eine Antwort für eine längere Zeit zurückgehalten wird. Dies lässt sich
[Russisches Original. Seite 66.]
mit dem Zustand der Atmosphäre oder
Unserer Beschäftigung erklären. Es kann eine Vielzahl von Bedingungen geben,
und man muss sie beobachten. So lasst uns auch nicht vergessen, dass eine
Verzögerung der Antwort nicht selten davon abhängt, dass die Nachricht vor unbefugten
Zuhörern geschützt werden muss. Solch ein Umstand ist bedeutungsvoll, da man
die Gedankensendungen unterwegs abfangen kann. Daher raten Wir dazu, äußerst
vorsichtig mit Worten wie mit Gedanken umzugehen. Man könnte eine ganze
Wissenschaft begründen, die sich mit dem Studium der Verbreitung der Energie
von Worten und Gedanken befasst. In Abhängigkeit von diesen menschlichen Erzeugnissen
besteht auch ein Einfluss auf die Pflanzenwelt und andere planetare
Verhältnisse. Bei Uns werden Experimente mit Schwingungen durchgeführt, und
Unser Bruder V. ist ganz mit ihnen beschäftigt. Viele Wissenschaftler sollten
ihm für seine Hilfe danken.
Bei Uns herrscht Freude, wenn solche Saat gut
aufgeht.
69. Urusvati weiß von den Uns Nahestehenden,
die sich in die fernen Welten zurückgezogen haben. Unwissende könnten diese
Abwesenheit in übelwollender Weise auslegen, und nur einige werden solche Flüge
als besondere Missionen verstehen. Es ist nicht leicht, sich vorzustellen, dass
zwischen den Welten ein gedanklicher Verkehr stattfinden kann. Es fällt den
Menschen nicht leicht, sich von dem irdischen Bollwerk zu lösen und
anzuerkennen, dass sich alles Wesentliche nicht auf der Erde, sondern dort
befindet, wo die von den Menschen sogenannte Leere ist. Man muss sich von Grund
aus verwandeln, um zu verstehen, dass die irdische Schönheit nur deshalb als
solche erscheint, weil die Menschen die überirdische Schönheit nicht kennen.
Vieles wird auf der Erde in verzerrter Weise verstanden. Die Menschen sind
willens sich vorzustellen, dass zwischen den Welten eine ebensolche Feindschaft
besteht wie auf der Erde.
Die Menschen halten es nicht für möglich, dass
das Haupt der Bruderschaft sich in eine ferne Welt begeben kann. Ebenso wenig
werden sie verstehen, weshalb manche hingebungsvolle und gebildete irdisch Tätige
ihre Mitbrüder verlassen können. Nur irdische Begrenzungen sind es, die es
nicht gestatten, die Gemeinschaft auf mehrere Welten zu erweitern. Ebenso ist
es nicht leicht sich vorzustellen, dass die Bewohner in neuen Körpern in
unterschiedlichen Umgebungen das Korn eines klaren irdischen Bewusstseins
bewahren können. Die uranfängliche Energie ist indessen überall dieselbe. Eine solche
Verbindung ist dauerhafter als alle existierenden Substanzen.
Nicht nur über die fernen Welten sind die
Menschen unschlüssig, sondern auch die Erde betreffend wird vieles falsch
verstanden. Ihr wisst zum Beispiel, dass der Pantschen Rimpo-tsche Pässe für
Schambhala ausgibt. Es scheint, als hätte eine solche Tradition keinen Sinn,
doch nicht für Schambhala wird
[Russisches Original. Seite 67.]
der Pass ausgegeben, sondern über
Schambhala. Seit alter Zeit existierte eine Art Erinnerung an Schambhala, die
den Menschen die Fähigkeit gab, in diese Richtung zu denken. Später wurde der
Sinn entstellt, und es entstanden irgendwelche unsinnigen Pässe. Genauso verstehen
viele zu Recht nicht, weshalb unwissende Lamas sich für Beschützer Unserer
Bruderschaft halten können. Doch zum einen sind hier ungewöhnliche Lamas
gemeint, und zum anderen wird die Erscheinung Schambhalas von ihnen trotz allem
als ein heiliger Schatz gehütet.
70. Urusvati ist zu Recht entrüstet angesichts
der Unwahrheiten, die man über Uns schreibt. Wenn man tatsächlich in einem Buch
alle über Uns erfundenen Geschichten sammeln wollte, erhielte man eine noch nie
dagewesene Sammlung von Lügen. Symbolische Redensarten, durch die Jahrhunderte
entstanden, haben sich zu wirklichkeitsfremden Sammlungen über irgendwelche
Schätze verwandelt, auf denen die Herrscher Schambhalas angeblich thronen. In
den ausgeschmückten Erzählungen aus Tibet ist es schwer festzustellen, wie sich
die entsetzlichsten Übertreibungen angehäuft haben, doch dort hat das Volk den
Ort des Weltmittelpunktes ausgeschmückt darstellen wollen. Die Kämpfer
Schambhalas sind unüberwindlich und unzählbar. Der Führer vernichtet alles Böse
und verwirklicht die Herrschaft des Guten – so denkt der Osten und bewahrt im
Herzen die Legende über den Sieg des Lichts. Jede Ausschmückung zum Ruhm des
Lichts ist verzeihlich, doch die Denkweise des Westens ist entgegengesetzt. Er
möchte alles entweihen, die schützende Hülle in einem solchen Maße
herunterziehen, bis er zu nichts anderem als einer gemeinen Herabsetzung
gelangt ist.
Richtet eure Aufmerksamkeit darauf, wie man im
Westen über die Weiße Bruderschaft spricht. Die Mitglieder der Bruderschaft
sitzen im Restaurant, denken sich Erschütterungen der ökonomischen Grundlagen
aus, schneiden auf, irren sich, führen andere irre, verstehen es nicht, Menschen
richtig auszuwählen, ziehen Staaten in Aufstände und Kriege, denken über
Verschwörungen nach und bringen Dynastien zu Fall, mischen sich unentwegt in
das ruhige Leben der Familien ein, fügen der Kirche Schaden zu und verstehen es
nicht, die Überlieferungen des Altertums zu wahren – mit einem Wort, man kann
alle möglichen unverzeihlichen Verbrechen aufzählen, und das Finsterste davon
wird Uns zugeschrieben werden. Dabei lasst uns nicht vergessen, dass alle diese
Beschuldigungen von Leuten vorgebracht werden, die über die Weiße Bruderschaft
ein äußerst wichtigtuerisches Wort führen.
So kann man hören, dass Bruder R. in den
Karpaten lebte, doch das wäre ebenso richtig, wie dass Ich in London wohne.
Bruder R. ist unzweifelhaft in den Karpaten gewesen, ebenso wie Ich mich in
London aufgehalten habe, doch es ist unzulässig, die Menschen irrezuführen,
indem man Uns einen solchen ständigen Wohnsitz zuschreibt. Ebensowenig darf man
annehmen, Bruder H. lebe in Deutschland,
[Russisches Original. Seite 68.]
auch wenn einige seinen Wohnsitz gern
auf die Gegend um Nürnberg festlegen möchten. Es lassen sich viele Beispiele
anführen, wie die Menschen willkürlich über Uns verfügen, während sie sich
obendrein selbst bestenfalls als eingeweiht bezeichnen und im schlechtesten
Fall als Mahachohane.
Unwissende füllen Bücher mit angeblich von Uns
autorisierten Mitteilungen und Anweisungen, doch geben sie Unsere Anweisungen
wider, als seien es persönliche Wünsche. So kann man sich vorstellen, wie sehr
Unser Leben durch solche Hirngespinste erschwert wird. Um Uns dann vollends zu
diskreditieren, werden irgendwelche Portraits in Umlauf gesetzt und
Versammlungen organisiert, auf denen die verräterischsten Persönlichkeiten sich
nicht schämen, Fremden etwas von außerordentlichen Visionen vorzuflüstern.
Natürlich existieren besondere Vereinigungen,
die auf schlimmste Zerstörungen ausgerichtet sind. Von ihnen sprechen Wir
nicht, ihre Herkunft ist völlig klar. Wir möchten hingegen die Aufmerksamkeit
auf das Verhalten jener lenken, die beharrlich von der Weißen Bruderschaft
sprechen und sie gleichzeitig mit Schimpfworten bedenken.
71. Urusvati hat wiederholt die Beobachtung
gemacht, dass bei Gesprächen mit Uns eine Veränderung der Ströme eintritt. Es muss
erläutert werden, dass eine solche Erscheinung nicht auf Unserem Einfluss
beruht, sondern auf räumlichen Strömen, die durch Berührung mit Unseren Strömen
in Schwingung versetzt werden. Dies muss man beachten, da man anderenfalls
Unserem Strom eine Qualität beimessen könnte, die ihm gar nicht eigen ist. Der
Lehrer ist ständig darum besorgt, dass der Verkehr mit Ihm nicht zu einer
Belastung führt.
Die Erscheinung störender Ströme kann von der
Stimmung Anwesender abhängen. Im allgemeinen sollte man jede aufkommende
Stimmung beobachten. Oft legen sich nicht einmal die Teilnehmer Rechenschaft
darüber ab, in welcher Verfassung sie sich befinden. Wir haben Menschen
beobachten müssen, die in völliger Offenherzigkeit ihre derzeitige Stimmung
bestritten. Aus vielerlei Gründen können die Menschen sich nicht auf ihren
jeweiligen Zustand konzentrieren. Sie befinden sich derart unter dem Einfluss der
äußeren Maja*, dass es ihnen scheint, als sagten sie die Wahrheit[26], während
sie sich im Gegenteil selbst belügen.
Unsere Wohnstatt vertieft vor allem das Bewusstsein,
um jegliche Einwirkung von Maja zu vertreiben. Eine solche Erkenntnis lässt
sich nicht leicht erringen, doch dafür befreit sie von den Ansammlungen
täuschender Empfindungen. Die Arbeitsfähigkeit wächst, wenn man sich von der
Last der Zweifel befreit, die durch störende Ströme hervorgerufen werden. Jede
Brechung von Strömen
[Russisches Original. Seite 69.]
führt zu einer Art elektrischen Entladung.
Nur ein verfeinertes Bewusstsein unterscheidet solche Entladungen von
Krankheitsempfindungen. Wie oft kann man eine unerwartete Temperaturerhöhung,
Schüttelfrost, stechende Schmerzen und Muskelkontraktionen beobachten.
Entladungen gebrochener Ströme können auf solche Weise wirksam werden, doch wer
solche Erscheinungen kennt, wird dann nicht den Beginn irgendeiner Erkrankung
vermuten.
72. Urusvati kennt Unsere Zusammenkünfte zur
Konzentration des Willens. Der Wille eines jeden von Uns ist genügend
diszipliniert; es treten jedoch Erscheinungen auf, die eine gemeinsame
Konzentration erfordern, und dann raten Wir allen Nächsten zur Ruhe. Wir
wissen, dass ein solcher Rat schwer in die Tat umzusetzen ist, doch ist Ruhe
mitunter besonders notwendig. Jede Verwirrung in den Auren der Nächsten schadet
dem gemeinsamen Zustand der Konzentration.
Man wird sagen: Wie kann es Ruhe geben, wenn
die Welt erschaudert? Gerade wenn die Welt sich in einer besonderen Anspannung
befindet, ist eine ungewöhnliche Ruhe erforderlich. Die Probleme lassen sich
dann schon nicht mehr mit den gewöhnlichen Mitteln lösen. So ist es notwendig,
aus tief verborgenen Reserven die gesamte uranfängliche Energie hervorzurufen.
Man muss die völlige Unanfechtbarkeit hervorrufen, auf der Ruhe gründet. Es
gibt jedoch viel irdische Ungeduld; sie bohrt sich Pfeilen gleich in die
Konzentration. Beginnt, diese Pfeile zu entfernen, und ihr werdet eure
Aufmerksamkeit vom Wichtigsten ablenken. In der entscheidenden Zeit wird es das
Wichtigste sein, sich Unserer Konzentration anzuschließen.
Mitunter sagen wir: Seid zu Uns mit aller
Kraft bestrebt. Für Unwissende wird ein solcher Ruf unsinnig sein, doch die
Wissenden werden verstehen, wieviel Dringlichkeit in ihm liegt. Es ist nicht
leicht, sich auf einen einzigen Gegenstand zu konzentrieren. Über viele Jahre
hinweg arbeiten die Menschen daran, diese Eigenschaft in sich zu entwickeln,
doch in einer Stunde höchster Anspannung kann eine kleine Fliege die Bestrebung
stören. Alle haben Wir einmal solche Übungen durchschritten. Ihr Erfolg hängt
nicht von einer besonderen Begabung ab, sondern vom angespannten Wünschen.
Jeder möge versuchen, zu seinem Lehrer zu streben, doch so zu streben, dass er
dabei alles ihn Umgebende vergisst. Tag oder Nacht, warm oder kalt, schnell
oder langsam zu vergessen – das alles liegt in der Macht des Menschen. Und eine
solche Bestrebung ist Uns entschieden nützlich, da sie Ströme im Raum
verursacht, die zusammen mit Unseren Strömen streben.
[Russisches Original. Seite 70.]
Stellt euch vor, welch mächtige
Entladungen bewirkt werden, wenn man solche Gedanken in mehreren Ländern
aussendet!
Wir sagen den Menschen: Äußert keine Bitten;
Wir wissen, was ihr benötigt. Die Menschen können sich nämlich nicht auf das
Wichtigste konzentrieren, und solche Bitten sind nur hinderlich. So werden Wir
alles tun, was möglich ist, und die Menschen mögen Uns nur ihren guten Willen
senden. Wir beklagen Uns nicht über jene, die sich in der Auswahl ihrer Wünsche
verlieren, sondern raten nur zu einer einfachen Methode, um aus dem irdischen
Labyrinth herauszukommen, und die besteht im Streben des Herzens zu Uns. Möge
es eine schweigende Bestrebung sein. Möge das Herz das Zeichen geben. Alle
haben Wir solche Zeiten der Bestrebung durchlebt und können daher sagen: Je
stärker sie ist, desto besser. Eine solche Bestrebung bildet eine Verdickung
des Blutes, was wohltuend sein kann, wenn dieser Vorgang auf Ruhe gründet. Wenn
aber eine solche Ruhe nicht gegeben ist, muss man sie über den Willen aufbauen.
Jeder Mensch kann erkennen, dass sich die
Ereignisse seines Lebens nicht so gestaltet haben, wie er es vorher vermutet
hatte. Oft kann man Spuren des höchsten Einflusses finden. Wenn man diese
Einwirkungen mit selbständiger Tätigkeit verbindet, wird man Harmonie
erreichen.
Der Mensch wird fragen: Seid Ihr immer bei
uns? Wir können es sein, wenn ihr es wünscht. Wir sprechen von vielen
Eigenheiten Unseres inneren Lebens zu euch. Wir selbst haben alle
Schwierigkeiten durchschritten, und wenn Wir uns zum Schlafen legten, wussten
Wir nicht, ob Wir am nächsten Morgen erwachen würden. Jeder von Uns hat es
gelernt, unerschütterlich den Pfad des Lehrers zu gehen.
In den schwersten Tagen spricht der Lehrer: „Denkt
daran, dass ihr glücklicher als viele andere seid. Lasst uns dankbar sein.“
73. Urusvati ist fähig, die Hüllen der Maja
klar zu erkennen. Wenn Wir von Hüllen sprechen, bedeutet dies, dass es etwas
Verborgenes gibt. Solch Verborgenes ist die uranfängliche Energie. Weise ist
derjenige, der in den verschiedenen Schöpfungen erkennen kann, wo die ewige,
unzerstörbare Grundlage lebt. Ohne ein solches tiefes Erkennen wird sich alles
als Maja erweisen, als grundloses Trugbild. Es ist unmöglich, nur unter Gespenstern
zu leben. Gerade die Grundlage des ewigen Lebens erfordert die bewusste Erkenntnis,
wo sich jenes Dauerhafte befindet, an das sich der müde Wanderer anlehnen kann.
Unvermeidlich wird der Mensch zu der Suche nach der ewigen Grundlage kommen.
Der Gedanke an seine Unzerstörbarkeit kann den Menschen zur Tat bewegen. Ein solches
Streben zur Tat ist ein Zeichen
[Russisches Original. Seite 71.]
von Gesundheit.
Man könnte Uns fragen: „Unter welchen
Bedingungen ist es für Euch leichter, den Menschen zu helfen?“ Natürlich bei Tätigkeit.
Wir können den um Hilfe Bittenden sagen: „Seid tätig, denn in einem solchen Zustand
ist es für Uns leichter, zu helfen.“ Sogar eine wenig erfolgreiche Tätigkeit
ist besser als Untätigkeit. Wir können Unsere Energie derjenigen Energie
hinzufügen, die von euch gezeigt wird. Man darf sich nicht darüber wundern, dass
eine gleichartige Substanz sich leicht mit einer ähnlichen vereint. Wenn Wir
daher Unsere Energie anwenden wollen, suchen Wir danach, wo Wir sie auf eine
nützlichere Weise hinzufügen können. Nicht um den Menschen aufzuwecken, senden
Wir Energie, sondern zur Verstärkung bereits angespannter Kräfte. Ein Mensch,
der geschlafen hat und plötzlich aufgeweckt wird, kann die törichtesten
Handlungen begehen. Man darf die Schlafenden nicht unerwartet in Unruhe
versetzen, doch wenn ein Mensch sich in bewusst wachem Zustand befindet, können
Wir ihm helfen.
So wird man euch auch jetzt noch fragen: „Was
tun?“ Antwortet: „Handelt!“, denn in dieser Bewegung wird auch Unsere Hilfe
kommen. So bitten Wir und Unsere Brüder: „Seid tätig! Es ist Entwicklung
notwendig, es ist Verfeinerung der uranfänglichen Energie notwendig, sonst
werden die Hüllen der Maja alle Zugänge fest verschließen.“
Wir raten oft zur Tätigkeit. Wenn ihr den
Freunden schreibt, ratet ihnen, tätig zu sein. Jetzt sind die Kräfte der Natur
angespannt. Der Fliehende geht zugrunde, doch der Widerstehende wird neue Kraft
finden. Wir helfen dem Kühnen, und in Unserer Wohnstatt ist man tätig. Eine
neue Anspannung wird nicht Erschöpfung bedeuten, sondern Erneuerung.
74. Urusvati ist zu Recht über noch bestehendes
Überlebtes betrübt. Die ewig lebendige Weisheit ist eine Sache, doch eine
andere der verschlissene Plunder, der die Entwicklung erschwert. Auf allen
Lebensgebieten kann man schädliches Überlebtes wahrnehmen. Es nistet unter dem Purpur[27],
unter der Toga und unter verschiedenen Ornaten. Sie sind dermaßen von dem
ursprünglichen Sinn abgewichen, dass es fast nicht vorstellbar ist, wie
unsinnige Bräuche einstmals erhabene Symbole zum Ausdruck bringen konnten.
Diese heute befremdlichen Zeremonien besaßen im fernen Altertum ihre besondere
Bedeutung, die gewöhnlich ganz verlorengegangen ist.
Staatsoberhäupter
vereinigten dereinst auch höchste geistliche Ämter auf sich. Später
[Russisches Original. Seite 72.]
standen sie an der Spitze von
Vereinigungen, die ein höheres Ziel verfolgten. Mit der Zeit ging diese Mission
verloren, und die Staatsoberhäupter wurden Diener unbedeutender und schädlicher
Institutionen. Solche Beispiele lassen sich aus vielen Gebieten anführen.
Besonders betrüblich jedoch ist, dass einige Fragmente von Zeremonien
übriggeblieben sind, die ihre innere Bedeutung bewahrt haben. In den Händen
Unwissender aber bringen solche Fragmente nur Schaden hervor. So sorgen Wir
entweder für eine Reinigung oder eine Beseitigung solcher ritueller Fragmente,
die nur das Bewusstsein trüben.
Man sagt über Uns, dass Wir Gegner von
Zeremonien seien. Das ist unwahr, da einige Zeremonien hohe Schwingungen
hervorrufen und die Gefühle läutern können. Wir haben viel über Rhythmus
gesprochen, und keiner von Uns wird zur Harmonie führende Rhythmen missbilligen.
Gerade habt ihr einen schönen Gesang gehört; er kann die herrlichen Tore
öffnen. Unterscheidet daher äußerst umsichtig, wo sich unsinniges Überlebtes
und wo sich eine Stufe der Schönheit vorfindet.
Der Lehrer muss in Erinnerung rufen, dass ein
Rhythmus seinen Einfluss auf das gesamte Nervensystem ausüben kann. Umso
gefährlicher sind die Überreste alter Zeremonien, die sich bis in unsere Zeit
hinein bewahrt haben und nur das Bewusstsein verwirren. Worte, die in
verschiedenen geistlichen Diensten verwendet werden, sind einst in die
Beschwörungsformeln finsterer Geister eingegangen, doch nun werden sie ohne
Sinn und sogar in fehlerhafter Skandierung[28]
ausgesprochen. Solche lautlichen Umstellungen können dann jedoch eine andere
Bedeutung haben; daher sollte man die alten Quellen studieren und anhand ihrer
den Staub des Alters entfernen. Wir sprechen nicht von grober Verletzung,
sondern von einer Läuterung des Denkens.
Bei Uns herrscht große Traurigkeit, wenn gute
Schwingungen plötzlich gestört werden und sich statt eines Aufbaus Zerstörung
ergibt.
75. Urusvati versteht den Schaden der
Rachsucht. Eine solche Vorstellung kann sich nur unter irdischen Beschränkungen
entwickeln. Stellt euch Unser Leben mit seiner klaren Einsicht in frühere
Existenzen vor, dann wird eine solche Vorstellung wie Rachsucht sich als
gänzlich unmöglich erweisen. In jedem Leben wird es viele Anlässe zu Rachsucht
geben. Doch summiert man sie für viele Leben auf, so wird sich eine lange
schwarze Schleppe ergeben, und mit einem solchen Anhängsel wird man nicht weit
kommen.
Beobachtet, wie sehr jene Menschen sich
schaden, die sich selbst auf eine einzige irdische Existenz
[Russisches Original. Seite 73.]
begrenzen. In den verschiedensten
Bereichen errichten sich die Menschen Schranken. Wenn Wir die Menschen in die
Zukunft lenken wollen, begreifen sie überhaupt nicht, wie man an eine solche
Denkweise herangehen soll. Der eine meint, er sei für immer an einen einzigen
Ort gebunden; ein anderer redet sich ein, dass er bei einer einzigen Arbeit
bleiben solle; ein dritter ist davon überzeugt, dass er eine Umstellung nicht
ertragen könne; einem vierten schließlich dünkt es, dass er an der ersten
Krankheit sterben müsse – so denkt sich ein jeder seine Fesseln aus, ohne zu
wissen, dass er bereits in den vergangenen Leben alle Arten der Existenz
durchlebt hat. Ein solchen Bedingtheiten unterworfenes Leben auf Erden bei
völliger Unwissenheit über die Vergangenheit verleiht keine Möglichkeit, über
die Zukunft nachzudenken.
Die Menschen verlassen die Erde, ohne daran zu
denken, dass sie dorthin zurückkehren müssen. Wenn sie sich jedoch wenigstens
teilweise der Vergangenheit erinnern und es lernen würden, über die Zukunft
nachzudenken, würden sie sich vor vielen Irrtümern bewahren.
Nicht die Furcht vor der Hölle, sondern der
Wunsch nach Vervollkommnung führt die Menschen zur Verbesserung des Lebens.
Wir leben in der Zukunft, wir kennen die
Vergangenheit, Wir fürchten nicht die Unbegrenztheit und erwarten jede
Vorwärtsentwicklung. Die Zukunft ersteht vor uns als erhabene Wirklichkeit. Nur
eine feine, verschlossene Tür trennt uns von der Zukunft, die bereits durch
jeden unserer Atemzüge ihre Form annimmt. Wenn das Bewusstsein in die Zukunft
übertragen wird, kann man dann noch rachsüchtig sein? Man sollte nicht einmal
Zeit für eine solche Schmähung finden. Die Menschen sollten von dem
unabänderlichen Gesetz wissen und sich nicht mit ihrem menschlichen Bewusstsein
in das Karmagesetz einmischen. Auf diese Weise lernen wir, nicht nur im
feinstofflichen Körper zu fliegen, sondern auch im Bewusstsein. Lasst uns
verstehen, dass jeder Augenblick bereits Vergangenheit ist, doch uns ist die
Zukunft gegeben. So raten Wir jedem, der Unsere Wohnstatt liebt.
76. Urusvati kann etwas ihr Anvertrautes
bewahren. Es ist nicht leicht, das Gleichgewicht zwischen Bewahrung und
Verbreitung zu finden. Anfänger eilen, alles Erfahrene preiszugeben, ohne über
die Folgen nachzudenken. Viel Elend ist durch solche unüberlegten Preisgaben
entstanden, doch die Erfahrung schmiedet die Maße der Vernunft. Nur mit der
Zeit lassen sich die rechten Wege der Verbreitung finden. Der Weg wird schwer,
wenn man verstehen muss, wieviel der Gesprächspartner überhaupt fassen kann.
Wir schätzen es, wenn das Allheilmittel in dem richtigen Maß verabreicht wird,
nicht mehr und nicht weniger. Man kann an Begebenheiten erinnern, als nach
langwährenden Gesprächen
[Russisches Original. Seite 74.]
eine Frage gestellt wurde, die das
völlige Nichtverstehen des Zuhörers offenbarte. Ebenso aber kann großer Schaden
die Folge sein. Daher lautet Unser Rat, dass die Bücher der Lehre auf die Kreuzwege
des Lebensweges gelegt werden mögen, auf dass sie selbst ihr Schicksal finden.
So verweisen wir auf die besonderen Wege der Verbreitung.
Es können solche Wanderer vorüberziehen, denen
das Buch nicht gegeben wurde, deren Herz jedoch ebenso für die Wahrheit brennt.
Die äußere Erscheinung steht einem richtigen Urteil oft im Wege. Der eine ist
allzu schön gekleidet, der andere allzu zerlumpt – viele nichtige Überlegungen
behindern nützliche Begegnungen.
Unter den umherziehenden Sadhus kann es
widerwärtige Individuen geben, doch lassen sich auch hervorragende und
erfahrene finden. Ein kluger Beobachter wird zufälligen Erscheinungen keine
Bedeutung beimessen. So muss man in allem das innere Wesen erkennen. Man kann
Uns nahestehende Personen treffen, ohne sie zu erkennen. Oft müssen wir
bedauern, dass eine nützliche Sendung nicht erkannt wird. Das Gesetz des freien
Willens erlaubt jedoch nicht, zu insistieren. So weist auch die Verbreitung der
Lehre ihre eigenen Wege auf. Im Altertum sagte man: Eile mit Weile. Und ein solches
behutsames Gleichgewicht wird auch mit der Verbreitung der Bücher der Lehre
verbunden sein. Über Jahrhunderte hinweg lässt sich verfolgen, wie eine von Uns
gegebene Lehre verbreitet werden sollte.
Die Volksmassen beginnen zu begreifen.
77. Urusvati weiß, dass jede mechanische
Erscheinung einen kleinen Teil der unsichtbaren Welt eröffnet. Ihr habt von
Filmen gesprochen, die etwas für die Augen Unsichtbares aufnehmen können,
während sie gleichzeitig Teile des physischen Körpers nicht aufnehmen. Dies ist
durchaus möglich. Ausstrahlungen lassen sich manchmal mit den gewöhnlichsten
Filmen aufnehmen. Starke Ausstrahlungen der uranfänglichen Energie können einen
Menschen ganz oder teilweise verhüllen. Natürlich könnten Skeptiker fragen: „Warum
ergeben sich solche phänomenalen Photographien vergleichsweise selten?“
Ursachen dafür gibt es viele, vor allem die Abhängigkeit von der uranfänglichen
Energie und schließlich eine Unaufmerksamkeit bezüglich der Filme. Es gibt eine
große Anzahl sogenannter schon verdorbener Filme. Niemand unterzieht sich der
Mühe, diese erfolglosen Filme genau anzusehen.
Wenn man sich mit photographischen Experimenten
beschäftigen will, erwartet man unverzügliche Resultate.
[Russisches Original. Seite 75.]
Sofortige Folgen kann es jedoch nur
in Ausnahmefällen geben, wenn die Menschen sich bewusst oder unbewusst
vorbereitet haben – ohne Ursache geschieht gar nichts.
Bei Uns werden viele Experimente mit Filmen
durchgeführt. Es lässt sich zuverlässig sagen, dass die neuesten Filme für die Experimente
geeignet sind. Erfinder helfen bei den Fragen betreffend die unsichtbare Welt.
Außer den mit Apparaten gemachten Aufnahmen lassen sich auch Aufzeichnungen
erlangen, indem man einen Film in der Hand hält oder ihn nachts unter das
Kopfkissen legt.
Mit allen Mitteln sollte man die Fakten über
die unsichtbare Welt weiter verbreiten. Im Erfassen dieser Wahrheit liegt der
Erfolg der Evolution, und danach wird auch die Erkenntnis der feinstofflichen
Energien folgen. Wenn Wir von der Sichtbarkeit vieler Erscheinungen sprechen,
halten die Menschen es dennoch für ein Märchen. Solche Menschen kann man
unmöglich in Unsere Wohnstatt führen. Vor allem werden sie sich nämlich zu Tode
erschrecken. Alle feinstofflichen Merkmale werden ihnen als nie dagewesen und
unzugänglich erscheinen.
Unsere Apparate sind Telegraphenempfängern
ähnlich, jedoch für feinere Schwingungen. Bei einer solchen Anspannung ist eine
Verdichtung von Prana* erforderlich. Die Seufzer Unserer Ozonapparate könnten
für das Atmen lebender Wesen gehalten werden. Unsere Beleuchtung kann hell
brennen, etwa in der Art von Neonröhren. Solche mechanischen Einrichtungen
können durch die Erkenntnis der Unsichtbaren Welt verstärkt werden.
78. Urusvati hat Explosionen schwarzer
Geschosse gesehen. Was bedeutet das? Muss man diesen Anblick als etwas Symbolisches
verstehen oder als eine Erscheinung echter Geschosse? Bedauerlicherweise muss
man die Existenz solcher unheilvollen Geschosse in der Feinstofflichen Welt
bestätigen. Durch sie breitet sich ein giftiges Gas aus, welches das braune,
die Erde vergiftende Gas noch verstärkt.
Die finsteren Kräfte wenden äußerst
zerstörerische Mittel an, um die irdische Atmosphäre ganz zu durchdringen und
eine tödliche Gefahr zu verursachen. Sie ziehen aber die Gesetze des Universums
nicht in Betracht und hoffen, über Erzeugen von Verwirrung ihren Sieg zu
erreichen. Sie sind nicht nur gefährliche, sondern auch törichte Gegner, weil
sie das Gleichgewicht des Planeten nicht schonen. Wer die furchtbaren
Explosionen schwarzer Geschosse gesehen hat, kann ermessen, welche Gegenwirkung
notwendig ist, um die schädlichen Folgen zu beseitigen.
[Russisches Original. Seite 76.]
Urusvati weiß, wie sehr sich solche Schlachten
auch auf die Gesundheit auswirken. Außer giftigen Dünsten entsteht auch eine
Art elektrischer Entladung, die, ähnlich einem Erdbeben, eine Erschütterung
bewirkt. Die sich ergebenden Symptome sind mit denen stärkster Erschütterungen
vergleichbar. Viele Menschen nehmen sie wahr, verstehen jedoch ihre Ursache
nicht. Bei starken Menschen treten unerwartete Schmerzen auf, doch da sie sich
rasch wieder legen, denkt man nicht weiter darüber nach. Der Organismus jedoch
erfährt eine heftige Erschütterung und weist viele Erkrankungen auf. So toben
die finsteren Kräfte über die Menschheit hinweg.
Ihr könnt euch vorstellen, wieviel Energie
aufgewendet wird, um solche Versuche der Finsternis zu vereiteln! Wir haben
gesagt, dass Wir auf der Wacht stehen, doch nicht zur Beobachtung, sondern um
der Schlacht willen. Die Menschen können mithelfen, doch sie möchten nichts
davon wissen, dass jeder sein Denken und seine Kraft für das Allgemeinwohl
einsetzen kann.
Wer die schwarzen Geschosse gesehen und das
räumliche Stöhnen vernommen hat, wird seine Pflicht gegenüber der Menschheit
nicht mehr vergessen.
79. Urusvati hat die Berührung mit der
schwersten irdischen Erscheinung erfahren: Die Wahrnehmung absoluter
Finsternis. Sie ist furchtbar, da die Verdichtung von Traurigkeit dem
Erdrosseln gleicht. Wodurch entsteht eine solche höchst schädliche Finsternis?
Ist sie vielleicht nicht mehr als eine geistige Vorausschau, die, wie das
Gefühlswissen, den Organismus in der Wahrnehmung von irgend etwas Künftigem
versenkt? Sie ist in der Tat viel gefährlicher; sie stellt die Fluida der
Zersetzung des Planeten dar. Umso verständlicher ist die unaussprechliche
Wehmut irdischer Bewohner, wenn sie mit ihr in Berührung kommen. Ein
Unterschied wird nur darin bestehen, dass viele solche Berührungen unbewusst
empfinden. Einige jedoch haben die vernichtendste Finsternis gesehen. Es ist
klar, dass sie diese besonders schwer fühlen müssen. Stark krankmachende
Empfindungen können auftreten, und sogar ein Aufflammen von Zentren, wenn man
in der irdischen Schicht in Berührung mit der absoluten Finsternis kommt.
Wir kennen diese Berührung. Es ist unmöglich, dass
sie keine Einwirkung auf die psychische Energie hätte. Umso notwendiger ist ein
Vorrat an Prana, um den Druck der giftigen Stoffe zu bewältigen. Eine Berührung
mit der Finsternis ist jener mit einem verwesenden Leichnam ähnlich. Wenn ein
besonderer Druck der Finsternis zu erwarten ist, verstärken Wir besonders die
Lebenskräfte. Personen, die unter Unserer Aufsicht stehen, erhalten dann einen
besonderen Vorrat an Kräften, um dem Druck
[Russisches Original. Seite 77.]
der Finsternis standzuhalten.
Für viele wird die Erzählung über die
Finsternis ein Lügenmärchen sein, doch sogar die Skeptiker kennen tödliche
Gase, die aus dem Erdboden entweichen. Erweitert man diese Vorstellung, wird
man als höchsten Grad die absolute Finsternis erreichen. Wir haben sie Urusvati
gezeigt, damit sie als lebende Zeugin bestätigen kann, was sie gesehen und dass
sie die Empfindung der tödlichen Wehmut bei der Berührung mit diesem Feind des
Planeten erfahren hat. Genau das gleiche Gefühl ist bei Wesen vorhanden, die
von einer Riesenschlange überfallen werden.
Man darf nicht meinen, dass die Finsternis nur
einzelne Personen berührte, sie entfaltet eine breite Wirkung: Von einer
schlechten Stimmung bis zur gefährlichen Erkrankung sind überall Spuren
giftiger Einwirkungen sichtbar. Wenn von oben her schwarze Geschosse
herniederfallen und von unten her Finsternis aufsteigt, dann ist, so scheint
es, die Lage der Menschheit hoffnungslos. Doch die Weisen sagen: Denkt nicht an
die gegenwärtige Lage, denkt lieber über die weitere Entwicklung nach!
80. Urusvati hat die Hymnen der Natur
vernommen. So nennen Wir die Harmonien, die bei der Überwältigung der
Finsternis aufkommen. Sie sind beinahe das gleiche wie die Sphärenmusik,
gehören aber mehr der Erde an als den höheren Räumen. Die Menschen wehren jede
Erwähnung der höchsten Harmonie ab. Erklingt sie ihnen dennoch, so gestehen die
Menschen sich eher ein Ohrenklingen ein.
Viele, die sich selbst für Okkultisten halten,
verschließen sich fest vor den natürlichen Wahrnehmungen. Die Mehrzahl der
Bücher führt sie in die Irre, indem sie ihnen irgendwelche Formeln vorschreibt,
die irgendwann einmal für ganz andere Zwecke aufgestellt worden sind. Oft
ziehen Wir es vor, neue Menschen zu treffen, die nicht mit unanwendbaren
Formeln vollgestopft sind. So hören jene die Sphärenmusik oder die Hymnen der
Natur, die ein in Liebe angespanntes Herz haben. Wer Formeln über das Herz,
über Liebe oder über Mitleid verlangt, öffnet sein Ohr für die höchsten
Harmonien nicht.
Glaubt nicht, dass wir die Bücher und die Arbeit
derjenigen verwerfen wollten, die das Universum zu verstehen suchen –
keineswegs. Wir bedauern nur, dass solche Erkenntnisbemühungen ungeschickt im
Leben angewandt werden. Unsere Anhänger ähneln nicht denen, die sich der
volkstümlichen Unterhaltung widmen. Wer sich Unserer Wohnstatt anschließen
will, möge öfter mit Hilfe des Herzens Zwiesprache halten und Uns über das Herz
Rufe zusenden, auch wenn sie schweigender Art sein sollten. Manchmal werden
solche Rufe als gedankenlos bezeichnet, da sie sich bereits ohne Gedanken über
das Gefühl geäußert haben. Die Grenze zwischen Denken und Fühlen ist sehr
gewunden,
[Russisches Original. Seite 78.]
und dennoch versteht ihr solche
Grenzen, die wie die Facetten eines einzigen Edelsteins sind. Nur das Licht
vermag solche Facetten darzustellen, und das Licht des Herzens wird gerade eine
solche klare Offenbarung eines Edelsteins sein.
Man könnte annehmen, dass dies alles sehr
kompliziert sei, doch tatsächlich lässt es sich in drei Worten zum Ausdruck
bringen: „Ich liebe Dich, Herrscher!“ Das ist auch die Leitung zu Uns. Eine solche
Leitung ist bei weitem stärker als die Bitte: „Hilf mir, Herrscher!“. Wir
wissen selbst, wann geholfen werden kann, doch leicht fliegt die Hilfe auf den
Schwingen der Liebe. Sie entgeht den widrigsten Hindernissen.
Lasst uns einander lieben.
81. Urusvati hat Recht, wenn sie die Liebe zur
Bewegung verwirklicht. Ohne Liebe kann man die Notwendigkeit der Bewegung zu
verstehen. Man kann Unterweisungen über das Gesetz der Weltenbewegung hören;
man kann verstehen, dass die geringste Unterbrechung der Bewegung den gesamten
Weltaufbau stören würde, aber ohne Liebe ist es unmöglich, das Prinzip der Bewegung
im eigenen Leben anzuwenden. Eine solche Bewegung ist nicht das Gedränge auf
dem Markt, sie ist nicht die Hast auf dem öffentlichen Platz, sondern sie ist
der Nerv des schöpferischen Lebens, der das Bewusstsein zur Vervollkommnung
anspornt.
Der Müßiggänger wird nicht verstehen, von
welcher Art Bewegung Wir sprechen, denn er verlegt sich auf Untätigkeit und
zieht es vor, von der kosmischen Bewegung wie ein lebloses Sandkörnchen gerollt
zu werden. Es ist richtig, wir alle sind noch kleiner als Sandkörnchen
angesichts der Unbegrenztheit, doch jede Bewegung unseres Bewusstseins wird
bereits eine große Zusammenarbeit darstellen. Es ist nicht leicht, den Menschen
Liebe zur Bewegung einzuflößen, doch mögen sie verstehen, dass Wir in Unserer
Arbeit die Bewegung des Weltalls offenbaren.
Urusvati weist zu Recht beharrlich auf die
Einigkeit hin. Wir nennen die Einigkeit eine heilkräftige Arznei, sie erscheint
als Harmonie der Bewegung, doch Einigkeit darf man nicht befehlen. Durch
keinerlei Zwang kann man schöpferische Einigkeit herstellen. Die Menschen
blicken auf den Rat zur Einigkeit wie auf Ketten. Sie ziehen es vor, die
zerstörerischen Kräfte der Elemente hervorzurufen; sie ziehen es vor, erdrückt
zu werden, aber keine Anstrengung für eine Zusammenarbeit zu unternehmen. Wir
werden nicht ermüden, von der Einigkeit zu sprechen und Mitleid mit den
Unvernünftigen zu haben, die sich ihre eigene Zerstörung vorbereiten. Ist es
etwa nicht klar gesagt worden? Ist die Menschheit denn nur durch die bitteren
Folgen zu belehren?
So soll von Uns der Rat zur Bewegung und zur
Einigkeit ergehen.
Unsere Gemeinschaft ruht auf diesen Prinzipien.
[Russisches Original. Seite 79.]
82. Urusvati weiß, wie unverhofft sich
bedeutende Erscheinungen einstellen. So hat sie gerade eine Schicht der
Feinstofflichen Welt gesehen, allerdings nicht im feinstofflichen, sondern im
physischen Körper, mit geöffneten Augen und in völligem Wachzustand. Sie hat
gesehen, wie angefüllt die Feinstoffliche Welt ist. Zugleich konnte sie sich
über die Massen wundern, die ohne Arbeit umherschweifen. Natürlich wurde gerade
diejenige Schicht der Feinstofflichen Welt gezeigt, die Uns großen Kummer
bereitet. In ihr wird zeitgenössische Bekleidung sichtbar, die auch die
irdische Denkweise verstärkt. Es handelt sich um kleingeistige Stadtbewohner,
die sich wie auf dem Platz einer heutigen Stadt zusammendrängen. Es betrübt Uns
sehr, dass diese Masse in keiner Weise der Evolution zugänglich ist.
Es lässt sich weiterhin beobachten, dass ihre
Denkweise dermaßen egozentrisch ist, dass sie nicht bestrebt sind, über die
Grenzen ihres eigenen Kreises hinauszugelangen. So entsteht ein Gedränge, doch
keine Bewegung. Sie stecken sich gegenseitig an und können nicht nach oben
blicken, ganz so wie auf der Erde. Doch die Beobachterin kann bezeugen, wie erstaunlich
angefüllt diese Schichten sind.
Man darf nicht oft eine Betrachtung der
Feinstofflichen Welt mit geöffneten Augen zulassen. Ein solches Experiment kann
eine Anspannung des Organismus hervorrufen und ist schädlich für das
Sehvermögen. Doch zum Gedenken an den Feiertag des Sergius* haben Wir eine
klare Vision vermitteln wollen. Nur im Schlaf und im feinstofflichen Körper
kann man sich leicht der Feinstofflichen Welt nähern. Mögen sich aber auch im
irdischen Körper die Umrisse des Unsichtbaren dem Gedächtnis einprägen.
Wir sehen die Feinstoffliche Welt mit
geöffneten Augen. Es ist nicht leicht, eine solche Klarsicht zu erlangen. Wir
beherrschen mehrere Arten der Klarsicht, doch diejenige mit geöffneten Augen
ist die schwierigste. Urusvati kann mit offenen Augen jene Erscheinungen der
Feinstofflichen Welt sehen, die irgendwie zugänglich zu werden wünschen; in
diesem Moment jedoch sprechen Wir vom Versenken des Blickes in die
Feinstoffliche Welt, ohne selbst an ihr teilzuhaben, einfach so, als ob man auf
eine Straße der Feinstofflichen Welt geriete. Jenes unverkennbare Leben muss
man sich bisweilen ins Gedächtnis zurückrufen, um dann umso stärker über diese
Schichten hinaus zu streben.
83. Urusvati versteht die Einheitlichkeit der
Gesetze in allen Welten. Gewöhnlich hegt man die Vorstellung, die Gesetze der
physischen Welt seien im geistigen Sinne nicht anwendbar. Doch jedes
Lebensbeispiel erinnert daran, dass die innere Grundlage eines Gesetzes
unwandelbar ist. So legt der Mensch, der sich auf die Höhen begibt, vorher jede
Last ab, da sie ihm dort unerträglich wird.
[Russisches Original. Seite 80.]
Ist es nicht genauso in der geistigen
Welt? Ein Mensch, der von großer Höhe hinunterstürzt, nimmt beim Fall an
Geschwindigkeit zu. Ist es nicht genauso in der geistigen Welt? Es ist
unmöglich, einen Fall aus großer Höhe aufzuhalten. Sogar die weichste Unterlage
wird für den Fallenden tödlich sein. Ist es nicht genauso in der geistigen
Welt? Auf diese Weise kann man alle Grundlagen der Welten miteinander
vergleichen und zu der Gewissheit von der Einheit der Gesetze gelangen. Mit
einem solchen Maßstab muss man an die Feinstoffliche Welt herantreten.
Einige Eigenschaften werden weniger sichtbar
sein als in der grobstofflichen Welt, doch stattdessen werden einige andere
klarer hervortreten. In den niederen Schichten nimmt jede sinnliche Begierde
noch zu, doch dafür verstärken sich in den höheren Sphären die besten
Eigenschaften. Das Gefühl der Pflicht erstarkt, und das äußert sich in
besonderer Weise im Moment der Wiederverkörperung: Ein hoher Geist widersetzt
sich einem natürlichen Daseinswechsel nicht. Er freut sich selbst über die
Möglichkeit, einen neuen Aspekt seines Lebens zu vervollkommnen. Er hilft
selbst mit, schwierige Aufgaben zu finden, um an ihnen das erneuerte Bewusstsein
zu erproben. Jeder hohe Geist strebt auf einen schweren Weg, doch der Schwache
wird sein feiges Müßiggängertum zu bewahren suchen.
Zu Uns kommt man nur auf schwierigen Wegen. Es
ist unmöglich, einen einzigen Bruder, eine einzige Schwester zu nennen, die
keine schwierigen Wege durchschritten hätten. Jeder hätte seinen Weg
erleichtern können, tat es aber aufgrund der Dringlichkeit des Aufstiegs nicht.
Man kann sich die Atmosphäre vorstellen, die durch solche Anstrengungen
komprimiert wird!
Ohne daran gewöhnt zu sein, wird niemand
solche Schwingungen ertragen. Doch außer der Kraft der Schwingungen strahlt
klar auch die Einheitlichkeit der Anspannung. Sie tritt in der Tat in einer
einzigen Richtung hervor. Es herrscht völlige Einmütigkeit, und die
Vielfarbigkeit der Ausstrahlungen bildet einen herrlichen Regenbogen – derart
erfüllt ist die Atmosphäre Unserer Wohnstatt.
84. Urusvati weiß, wie sehr der Mensch
ununterbrochen von der uranfänglichen Energie gelenkt wird. Von großen
Heldentaten bis zu gewöhnlichen Alltagserscheinungen befinden die Menschen sich
unter der Einwirkung der uranfänglichen Energie. Sie hat derart viele
Bezeichnungen erhalten, dass sie in den Augen der Menschheit ihre Einheit
verloren hat. Es ist an der Zeit, wieder zu ihrer grundlegenden Bedeutung
zurückzukehren, und daher ist es besser, nicht einen der früheren Begriffe zu
verwenden, sondern auf den einfachsten und bedeutsamsten einzugehen, nämlich
auf den der uranfänglichen Energie.
[Russisches Original. Seite 81.]
[Leere Seite]
[Russisches Original. Seite 82.]
Das Wichtigste ist, dass die Menschen
sich dazu erziehen, ihre Gegenwart wahrzunehmen; dann wird auch die
Zusammenarbeit mit ihr bekundet werden.
Man sollte sich nicht wundern, wenn Wir von
einer Zusammenarbeit mit der uns selbst innewohnenden Energie sprechen. Wie
kann man denn mit sich selbst zusammenarbeiten? Vergessen wir jedoch nicht, dass
die uranfängliche Energie in allem Existierenden ausgegossen ist und dass unser
Funke dieser Energie mit den höheren Strömen ein und derselben Macht
zusammenarbeiten muss. Auf diese Weise werden wir die Führung, von der so viel
gesprochen wird, besser verstehen. In der Tat, es gibt ebenso Beschützer wie
Verführer. Jeder Inkarnierte hat sowohl Freunde als auch Feinde um sich herum.
Die vergangenen Leben werden sicherlich um den Menschen herum viele Kümmernisse
und Hass ansammeln. Wenn ein Mensch Hilfe herbeiruft, spürt er, dass sich um
ihn herum etwas Wirkliches befinden muss. Und, in der Tat, der Mensch irrt
darin nicht. Doch wenn er sich noch die Gegenwart der uranfänglichen Energie
ganz bewusst machte, wäre sein Anruf noch wirksamer.
Wir möchten jede Art von guter Zusammenarbeit
begründen. Wir wären hoch erfreut zu sehen, dass die Menschen sich ihrem zuverlässigsten
Führer zuwenden. Die uranfängliche Energie zeigt dem Menschen nämlich das Maß
des Erlaubten an. Er vernimmt die Stimme des Gewissens, doch die Energie
vermittelt den Anstoß zu dieser Stimme. Jeder innere Antrieb ist eine Folge der
Energie. Doch wir können solche Folgen zu einer Reife weiterführen, indem wir
sie anerkennen. Eine solche Anerkennung wird wie das Hervorrufen von Kräften
sein. Unter den Zeremonien alter Mysterien kann man die Beschwörung von Kräften
finden. Das darf man nicht nur als eine Abschirmung gegenüber finsteren Mächten
verstehen, sondern gerade als einen Aufruf derjenigen Kräfte, die in der Tiefe
des Organismus verborgen sind. So kann jeder seine Kräfte vervollkommnen, indem
er sie anerkennt.
85. Urusvati fühlt den Magnetismus der Dinge. Eine
solche Fähigkeit ergibt sich durch die Synthese vieler feinstofflicher
Empfindungen. Lasst uns nicht von einer Darstellung der Geschichte jedes
einzelnen Gegenstandes sprechen, da allzu viele Aufschichtungen Hinweise aus
verschiedenen Zeiten mit einbringen könnten. Außerdem wäre es nicht dienlich,
wenn die Menschen bei jeder Berührung eines Gegenstandes gleich einen ganzen
Bericht von dessen Leben geben würden. Es ist wichtig, das Wesen der Dinge erfassen
und deren Harmonie spüren zu können; besonders wichtig ist dies für das
tägliche Leben, um ungünstigen Dingen ausweichen zu können.
[Russisches Original. Seite 83.]
Viele Gegenstände erfahren im Lauf ihrer
Existenz ungünstige Nachbarschaften, die auf sie einwirken. Sogar Gegenstände
aus neuester Produktion tragen die Ausstrahlungen ihres Herstellers. Es ist
unmöglich, sich in solche Einzelheiten der Dinge zu vertiefen, doch die
uranfängliche Energie sollte rechtzeitig das Wesen der Dinge, die sie umgeben,
erkennen. Man sollte keine Gegenstände in seiner Nähe belassen, die eine
bedrückende Empfindung verursachen.
Der Magnetismus der Dinge zeigt sich auch bei
Ringen, die ihr Aussehen verändern. Ich erinnere an einen Ring, dessen Farbe
sich in Abhängigkeit von den Ereignissen änderte. Der Magnetismus des Wassers
ist euch bekannt, doch der Magnetismus einiger Metalle zeigt sich schwerer. So
hatten Wir einen Ring zu Uns genommen, um ihn zu magnetisieren. Lasst uns
solche Gegenstände nicht als verzaubert bezeichnen, sie sind nur mit der
uranfänglichen Energie der Person in Harmonie gebracht worden, die sie trägt.
Nicht der Ring hat die Ereignisse angezeigt, sondern die uranfängliche Energie
seines Besitzers. Reines Silber schwingt mit der uranfänglichen Energie. Der
Ring Urusvatis wurde jeweils rot, schwarz oder gelb, ganz in Abhängigkeit von
den stattfindenden Ereignissen. Wir führen derartige Experimente durch, da Wir
in besonderer Weise die Ausstrahlungen der uranfänglichen Energie untersuchen.
Verbindungen
mit der Feinstofflichen Welt helfen sehr. Die drei wesentlichen Welten werden
bisweilen mit drei Meeresströmungen verglichen. Ein erfahrener Seefahrer
schenkt der angeschwemmten oberen Schaumschicht keine Beachtung. Er fürchtet
keine mittleren Wogen und sieht einen Sturm an der Tiefenströmung voraus.
Ängstigen wir uns nicht vor dem Schaum des Körpers. Richten wir unsere
Aufmerksamkeit auf die feinstofflichen Erscheinungen, und lernen wir, das Wesen
an den feurigen Zeichen zu erkennen. Ist doch die uranfängliche Energie feurige
Substanz. Wir sind tatsächlich Brüder und Schwestern durch das Feuer. Wenn ihr
daher an Uns denkt, umgebt Unsere Bilder mit Feuer. Und Wir werden euch am
feurigen Korn erkennen.
86. Urusvati kennt die Bedeutung großer
Anspannung. Wir sagen: Wendet euch Uns zu. Man muss jedoch darüber nachdenken,
wie man sich Uns zuwenden soll. Man kann sagen: Mit ganzem Denken und ganzem
Herzen! Es ist leicht, das zu sagen, doch schwer, es zu tun. Sich mit ganzem
Herzen zuzuwenden bedeutet, liebzugewinnen. Wo aufrichtige Liebe herrscht, ist
kein Platz für Zweifel. Sogar wenn etwas unklar ist, wird der Liebende nicht verurteilen.
Wo Verurteilung aufkommen
[Russisches Original. Seite 84.]
konnte, herrschte keine volle Liebe.
In Tagen großer Erschütterungen kann es keine
halben Gefühle geben. Man muss sich derart zusammenschließen, dass es nicht den
kleinsten Riss gibt. Die feindlichen Kräfte nisten in solchen Rissen. Das Gift
zersetzt die eingerissenen Hüllen. Unsere Waffe liegt in uneingeschränkter
Liebe. Mögen alle Unsere Freunde diese sichere Rüstung anlegen. Man darf sich
nicht damit trösten, dass ein kleiner Splitter nicht gefährlich sei; sogar der
kleinste kann unheilvolle Geschwüre verursachen. In Unserem angespannten Leben
sind Risse mangelnden Vertrauens sehr empfindlich spürbar.
Besonders oft raten Wir dazu, die Gesundheit
zu wahren. Lassen Wir es etwa zu, dass Unsere Mitarbeiter unbedacht sind?
Wahrhaftig nicht, Wir sehen die Angriffe der Finsteren voraus. Sie bemühen sich
besonders eifrig, das Leben der hellen Arbeiter zu verkürzen. Sie nutzen jede
Schwächung des Organismus aus, um die schwache Stelle zu treffen. Man darf den
Gedanken, dass Unsere Hilfe erschüttert werden könnte, nicht zulassen. Jeder
schwankende Schritt kann den Fuß verrenken. Wir können beschützen, wenn die
Menschen selbst Uns die Möglichkeit dazu geben. Nicht selten durchtrennt
unwürdiges Denken den Faden. Oft senden die Menschen sehr schädliche Gedanken
aus, ohne es zu bemerken. Doch in den Stunden großer Erschütterungen muss man
es verstehen, sich mit ganzem Herzen dem Lehrer zuzuwenden, ja sogar zum Lehrer
zu gehen, und wissen, dass Er keinen Augenblick versäumen wird zu helfen.
Glaube
ist unanfechtbares Wissen. Erachtet das Bezeigen von Vertrauen als Mittel zum
Erfolg. Gewöhnlich entsteht Misstrauen aus einer unzureichenden Vorstellung von
Unseren Arbeiten. Man muss jeden Zustand den Weltverhältnissen gegenüberstellen.
Ebenso muss man erkennen, wie viele menschliche Fehler eine Hilfe erschweren.
Die Menschen vernichten die besten Möglichkeiten. Wir weisen auf die
Unabdingbarkeit der Einigkeit hin, aber noch nicht einmal drei Menschen können
diese Forderung erfüllen. Wenn sie doch wenigstens angesichts der Gefahr zur
Einigkeit eilen würden, wenn schon nicht mit dem Herzen, so doch zumindest mit
dem Verstand. So muss man in den Tagen großer Erschütterungen denken.
87. Urusvati weiß, mit welchem Eifer Wir Uns
mit der Astrochemie befassen. Die interplanetaren chemischen Einwirkungen stellen
die Wissenschaft der Zukunft dar. Gleich unter welcher Bezeichnung, an den
Lehrinstituten wird diesem Gegenstand
[Russisches Original. Seite 85.]
große Aufmerksamkeit gewidmet werden. Es wäre
richtig, ein solches Fach „Psychochemie“ zu nennen, da nicht nur Himmelskörper,
sondern alles Existierende starke Chemismen ausstrahlen. Es ist bereits an der
Zeit, die Aufmerksamkeit auf solche Wechselwirkungen zu richten, nicht nur
unter dem Gesichtspunkt des sogenannten Magnetismus, sondern gerade unter dem
der chemischen Reaktionen.
Jeder Händedruck bringt schon eine gewisse
chemische Reaktion hervor. Auf diesem Wege können nicht nur physische
Infektionen übertragen werden, sondern es werden auch psychochemische
Substanzen erzeugt. Die Menschen verneinen nicht nur solche Einwirkungen,
sondern geben noch nicht einmal zu, dass alle interplanetaren Räume von starken
chemischen Strahlungen erfüllt sind. Zwar spricht man viel von der
Spektralanalyse, doch die damit zusammenhängenden Schlussfolgerungen bleiben in
den Grenzen der Abstraktion. Indessen üben sie einen überaus bemerkenswerten Einfluss
auf das irdische Leben aus. Würde man wenigstens teilweise erkennen, dass alle
Körper Ausstrahlungen aufweisen, wäre der nächste Schritt die Erkenntnis des
Chemismus solcher Ausstrahlungen. Vom Kleinen kann man zum Großen gelangen, und
so auch zu den interplanetaren Einwirkungen.
Wir befassen Uns in größtem Eifer mit dieser
Psychochemie. Die Feinstoffliche Welt unterstützt solche Forschungen, da sie
voller feinstofflichster Chemismen ist. Eine solche Eigenschaft unterstützt
ferne Verbindungen, und es ergibt sich eine Art feinfühliger Unterscheidung. Jeder
Mensch kann mit solchen Versuchen beginnen und dabei verfolgen, warum er
Anziehung oder Abstoßung bei verschiedenen Gegenständen empfindet. Geduldiges
Beobachten wird dazu verhelfen, ein ganzes System solcher Erscheinungen zu
entdecken. Später jedoch wird man auch in Chemielaboratorien entsprechende
Experimente beginnen. Unterdessen wird man verstehen können, weshalb sogar
reine Substanzen gewisse unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Gerade sie saugen
psychochemische Einwirkungen auf. So lasst uns mit allem Existierenden
umsichtig sein, ohne aber an Effizienz zu verlieren.
88. Urusvati ist empört, wenn sie von dem
Krieg erfährt, über den auch Unsere Schwester O. sich so entsetzt. Wir alle
grämen Uns über die Bekundungen der menschlichen Roheit. Die roheste Äußerung
des freien Willens ist der Krieg. Die Menschen wollen nicht darüber nachdenken,
welche Art von Strömen sie hervorrufen und welche Bedeutung dieser Massenmord
hat! Die alten Testamente haben wahrheitsgemäß darauf hingewiesen, dass
derjenige, der das Schwert erhebt, durch das Schwert umkommen wird[29].
[Russisches Original. Seite 86.]
Das Karma des Angreifers ist von dem des
Verteidigers verschieden. Man kann zeigen, wie sehr alle Angreifer sich den
schwersten Folgen aussetzen, und in der Feinstofflichen Welt ist ihre Situation
nicht leicht. Die Menschen trösten sich gewöhnlich damit, dass große Sieger im
Verlauf eines irdischen Lebens das Karma nicht zu spüren bekommen. Doch Karma
tritt nicht sofort hervor. Es nähert sich auf einem besonderen Weg. Und
schließlich - setzt sich das Leben etwa nicht ohne Unterbrechung fort? Weise
erkennen ihre irdischen Leben als eine einzige Perlenkette.
Nun lasst uns die Angreifer daran erinnern, dass
sie ihr Karma nicht allein durch Mord erschweren, sondern auch durch die
Verunreinigung der Atmosphäre, die bei jedem Krieg stattfindet. Eine solche Vergiftung
der Erde wie auch anderer Sphären wird sich auf lange Zeit hin auswirken.
Ihr, die ihr gewaltsam in das Land eures
Nachbarn einfallt – hat euch etwa niemand jemals gesagt, welche Folgen euer
Brudermord hervorrufen wird?
Unsere Wohnstatt ist Zeuge vieler Kriege
gewesen. Wir können sagen, wie sehr dieses Übel sich in völlig unerwarteten
Formen vermehrt. Die Menschen wissen, dass Schüsse Regen auslösen können,
werden aber giftige Gase nicht die entsetzlichsten Erscheinungen hervorrufen?
So kann man sich vorstellen, wie sehr betrübt Wir darüber sind, diese roheste
Erscheinung des freien Willens sehen zu müssen. Dieser Wille wurde jedoch als
höchste Gabe überreicht.
89. Urusvati versteht die Bedeutung des
Schweigens. Doch welcher Art sollte das Schweigen sein? Die Menschen sind der
Auffassung, dass das Nichtaussprechen eines Lautes bereits Schweigen sei. Doch
um seine wahre Macht zu entfalten, muss das Schweigen das gesamte Wesen
ergreifen und erfüllen, dann wird sich ein Verkehr mit der höheren Welt
einstellen und ein Anwachsen der Energie erfolgen. Wir kennen diese Stunden des
Zustroms von Energie. Es kann bestätigt werden, dass ein solches Schweigen
höchste Anspannung darstellt.
Man muss sich eine solche Fähigkeit anerziehen;
jeder erlangt sie allmählich. Man kann in verschiedenen Leben verfolgen, wie
die Erkenntnis dieser Energie angesammelt wird. Der Mensch kann aus jedem
beliebigen Zustand heraus damit beginnen, seine Möglichkeiten zu vertiefen. Je
eher er an eine Vermehrung seiner Erkenntnisse herangeht, desto besser.
Wenn in Unserem Turm Schweigen herrscht, bedeutet
das, dass sich eine besondere Anspannung entwickelt. Der Verkehr mit der höheren
Welt stellt ein Schöpfen neuer Kräfte dar. Wie alles Existierende bedürfen auch
Wir einer solchen
[Russisches Original. Seite 87.]
Ansammlung. Es wäre falsch
anzunehmen, dass Wir keiner Erneuerung der Energie bedürften. Ich zeige Uns von
einer menschlichen Seite, um so das Band mit der Menschheit stärker zu
festigen. Wir wünschen keineswegs, Uns als über den Wolken schwebende Wesen
darzustellen, im Gegenteil, Wir möchten den Menschen nahestehende Arbeiter
sein. Auf diese Weise möge sich Vertrautheit bilden, die eine Schwelle zur
Zusammenarbeit sein kann, die besonders notwendig ist.
90. Urusvati hat erfahren, dass eine Brechung
des Sehvermögens Erinnerungen an frühere Verkörperungen heben kann. Man könnte
meinen, die Fähigkeit zu einer solchen Konzentration des Sehvermögens sei jedem
Menschen eigen, doch zwei Bedingungen machen dies zu einer Ausnahmeerfahrung im
irdischen Körper: Erforderlich ist eine besondere, natürliche Anspannung der
psychischen Energie, und ebenso unerlässlich ist eine außerordentliche
Anspannung der Sehnerven. Wie sich in einem Kaleidoskop aus einzelnen Teilchen
ganze Bilder gestalten, so formen sich aus der Tiefe der Ausstrahlungen Bilder
des Vergangenen.
Ich bestätige, dass dieses Experiment im
irdischen Körper schwer durchzuführen ist. Wir lassen es nur selten zu, da es
sich nachteilig auf das Sehvermögen auswirkt. So kann man im irdischen Körper
viel Bemerkenswertes sehen, doch die Lebensbedingungen erlauben es oft nicht,
diese natürlichen Möglichkeiten anzuwenden. Auch bei Uns müssen jene, die sich
im physischen Körper aufhalten, umsichtig solche Anspannungen berücksichtigen.
Die Menschen werden wahrscheinlich nicht verstehen, weshalb sogar in Unserer
Wohnstatt die irdischen Gesetze Anwendung finden müssen. Für die Menschen ist
entweder alles möglich oder alles unmöglich. Sie wollen nicht verstehen, dass
es die Gesetze des Weltalls sind, die geachtet werden müssen.
Viele Male haben die Menschen sich erst an Uns
erinnert, als eine Tat bereits vollbracht war, oder sie bedachten Uns mit
Vorhaltungen, wenn etwas sich noch nicht vollzogen hatte. Wir möchten nach
Möglichkeit eine größere Anzahl von Voraussetzungen schaffen, die einen
natürlichen Verkehr mit Uns unterstützen. Früher sprachen Wir nicht darüber,
wie leicht man mit Uns in Verbindung treten kann, doch jetzt halten Wir es für
notwendig, die Menschen daran zu erinnern, dass Wir bereit sind, dort zu
helfen, wo die Umstände für einen solchen Verkehr gegeben sind. In den
vorausgegangenen Büchern sind viele Voraussetzungen für eine Harmonisierung des
menschlichen Bewusstseins aufgezeigt worden. Jene, die sich die Lehre
aufmerksam aneignen, können den Weg des Verkehrs mit Uns leicht verstehen.
[Russisches Original. Seite 88.]
Wir sind keine Wahrsager, Wir sind keine
Rächer, Wir sind keine Bedrücker, doch Wir sind die Weber von Flügeln, Wir sind
die Schmiede der Rüstung, Wir sind die Führer des Denkens. Man muss jedoch
verstehen, dass eine vielschichtige Energie einer umsichtigen Handhabung
bedarf. Durch höchst unangemessene Berührungen kann man großes Unheil verursachen.
Wir haben an das Beispiel erinnert, wie leicht man frühere Verkörperungen
schauen kann, doch darunter kann das Sehvermögen leiden. Ebenso muss auch beim
Verkehr mit Uns die Macht des Herzens angewandt werden, kein Zwang, sondern
ganz natürliche Bestrebung, die im Fundament des ganzen Lebens angelegt sein muss.
91. Urusvati kennt das Maß der Bestrebung.
Dieses Maß muss im Bewusstsein verwirklicht werden. Es ist unmöglich, es
mittels des Verstandes zu erzwingen. Nur mit den Augen des Herzens kann man erkennen,
ob nicht irgendeine Möglichkeit bleibt, die Bestrebung noch mehr zu steigern.
Man kann sich über jede Bestrebung freuen, die im höchsten Ausmaß erfolgt. Ein solches
volles Ausmaß erzeugt Sphärenmusik. Eine besondere Harmonisierung entsteht,
wenn alle Saiten des Herzens erklingen. Nehmt solche Vergleiche nicht als
Symbole; schon vor langem haben Wir von den Augen des Herzens gesprochen. Der
Mensch sieht nämlich mit ihnen und hört mit den Ohren des Herzens. Wie könnten
wir ohne diese Organe existieren!?
In Unserer Wohnstatt verwenden Wir besondere
Apparate, welche die Tätigkeit des Herzens verstärken. Wir würden Uns freuen,
könnten Wir sie zu breiter Verwendung übergeben, doch menschliche Hände würden
damit nur Herzschmerz schaffen. Man darf derartige Apparate nicht ohne Übereinstimmung
der Gedanken anwenden, sonst überlasten sie das Herz nur. Zudem müssen die umgebenden
Verhältnisse beachtet werden. Ihr wisst, wie leicht es ist, sich mit Uns in Verbindung
zu setzen, wenn die Feuer des Herzens entflammt sind und wenn der Geist in Begeisterung
triumphiert. Daher sagen Wir: Hütet euch vor Gereiztheit und Furcht. Diese
nichtigen Beschränkungen entfernen euch nicht nur von Uns, sondern belasten Uns
zudem. Sucht im Naheliegenden, sucht im Kleinen, sucht im Alltäglichen. Wir
sprechen von den Pfaden, die in die fernen Welten führen sollen. Das Nichtige
ist für solche Vorbereitungen untauglich.
Man kann Beispiele des Anschlusses an die
Bruderschaft nennen. Gerade in verschiedenen Jahrhunderten ist ein hohes Maß an
schöpferischer Begeisterung erkennbar. Wenn die Bruderschaft den Auftrag
erteilt, ein großes Opfer zu erbringen, kann das ohne Begeisterung eintreten?
Das Ausmaß der Bestrebung
[Russisches Original. Seite 89.]
wird von der Begeisterung geschaffen.
Wir fördern ein solches erhabenes Fortschreiten. Mögen nicht Tand und Staub den
herrlichen Pfad beschmutzen. Lasst uns nicht über die Einzelheiten des Pfades
in Zweifel geraten. Sogar Abgründe kann man auf dem Regenbogen des Lichts
überschreiten. Doch der Regenbogen kommt nach dem Sturm. So lasst uns den
höchsten Grad der Bestrebung im Gedächtnis bewahren.
Keine menschliche Verwirrung, keine Lästerung
wird den Pfad des herrlichen Opfers beschmutzen.
92. Urusvati weiß, dass Zusammenarbeit mit Uns
Großer Dienst und Verehrung der Hierarchie ist. Soviel Zersplitterung hat die
Welt erfüllt, dass man weltweit eine Vereinigung der Begriffe finden muss. Wir
werden mit vielen Namen in verschiedenen Sprachen benannt. Auch Unsere Arbeit
wird von den Menschen unterschiedlich aufgefasst. Man darf unmöglich eine noch
weitergehende Aufspaltung zulassen. Nicht eine einzige Lehre ist geblieben, die
nicht durch Falschauslegung gespalten worden wäre. Sogar die Bewegung der vor
weniger als einem Jahrhundert gegebenen Lehre ist bereits in viele sich
gegenseitig bekämpfende Gruppen zerfallen. Daher ist es notwendig, die Begriffe
zu vereinigen.
Der uranfänglichen Energie sind viele Namen
gegeben worden. Es ist unmöglich, sich nicht darüber zu wundern, wie die
Menschen über ein und dasselbe streiten. So schlagen Wir vor, alle zufälligen
Bezeichnungen zu vergessen und sich der uranfänglichen Energie zuzuwenden. Eine
solche Vereinheitlichung sollte die Wissenschaft nicht kränken, da sie
versteht, dass sich unter verschiedenen Aspekten eine einzige, grundlegende
Energie verbirgt. Genau das gleiche lasst uns auf Unsere Namen beziehen. Möge
nur der Begriff „Bruderschaft“ übrigbleiben, und es wird nicht mehr nötig sein,
sich den vielsprachigen Bezeichnungen zuzuwenden.
In jeder Periode gibt es Jahrhunderte der
Zersplitterung und darauf eine Phase der Vereinigung. So muss man sich auf das
Folgende vorbereiten. Diese Weisung sollte nicht als Rat zur Übung im Sammeln
von Begriffen aufgefasst werden. Man sollte sie hingegen als dringende Hilfe
zur Zusammenführung der Aufteilungen der Menschheit verstehen, worin auch die
Richtung des Großen Dienens und die Annahme der Hierarchie mit inbegriffen sein
wird. Dies wird von den Menschen bisher nur unklar verstanden.
Ihr tut recht, indem ihr das Buch über die
Hierarchie mit einem hohen Anspruch verbunden herausgebt. Viele ertragen die
Vorstellung von einer freien Annahme einer solchen Hierarchie nicht. Man darf
nichts erzwingen, wenn das Bewusstsein
[Russisches Original. Seite 90.]
verdunkelt ist; allein der freie
Wille wird irgendwann den Weg zum Großen Dienen aufzeigen. So kann man sehen,
worauf Unser inneres Leben gerichtet ist. Denkt über die Einheit von allem nach,
gerade in Tagen entsetzlicher Absonderung.
93. Urusvati hat es seit langem erahnt, Wer der
Gründer der Bruderschaft ist. Man kann eine lange Reihe von Leben und von
Aufenthalten in der Feinstofflichen Welt verfolgen, doch bei all ihrer
Verschiedenartigkeit wird man immer eine einzige grundlegende Aufgabe des
Daseins feststellen können. Desgleichen kann man sehen, dass irdische Tempel
und Festungen eingestürzt sind, doch dass die Ideen, die sie geschaffen haben,
nicht vergehen. Diese Ideen nähren nicht nur ganze Geschlechter, sondern
erblühen sogar nach Jahrhunderten herrlich in neuem Verstehen. Wir messen Schwankungen
des Bodens keine Bedeutung bei, wohl wissend, dass das Wesen unerschütterlich
ist.
Man kann eine Reihe von Inkarnationen
miteinander vergleichen und sich über die Verschiedenartigkeit ihrer äußeren
Form sehr wundern: Herrscher, duldender geistiger Lehrer, Held, Einsiedler,
Führer von Völkern, weiser Regent, Mönch, Philosoph und schließlich, in der
Feinstofflichen Welt, Arzt und Heiler irdischer Völker. Es wäre zu langwierig,
alle vergangenen Leben aufzuzählen, doch immer waltete derselbe Dienst und
dieselbe Zielsetzung. Beim Dienst in der Feinstofflichen Welt herrscht mehr
Ungestörtheit, da es möglich ist, sich in einem festgesetzten Kreis zu bewegen,
in dem die Energie nicht ziellos beansprucht wird. Auf der Erde indessen ist der
Dienst bedrückend, weil weniger eine fortschreitende als eine verteidigende
Energie erforderlich ist. Man muss sich im Verlauf der Jahrhunderte daran
gewöhnen, die Energie nur dort auszugeben, wo sie nützlich sein kann. Erinnert
euch jedoch daran, dass jedes Aussenden von Energie mit einem auf das Wohl
gerichteten Ziel Wirkung zeigt.
Wir haben die Ruinen ehemals heiliger Stätten
aufsuchen müssen, die Wir selbst einst errichtet hatten. Es gibt ihrer viele in
Ägypten und Griechenland, wie auf der ganzen Erde. Doch Wir wissen, dass die
Mauern ihren Dienst erfüllt haben und jetzt nicht mehr gebraucht werden.
Ungeachtet dessen verliert das Wesen seine Frische nicht – so sprechen Wir, die
Wir viel erfahren und gesehen haben. Die Menschen begreifen oft das Verhältnis
von Vergangenheit und Zukunft nicht. Unsere Wohnstatt bewahrt so viele Beispiele
des Großen Dienstes, dass man bezeugen kann, wie lebendig alle erbrachten Opfer
sind.
Inmitten all Unserer Arbeiten vergessen Wir
jene nicht, die ein herrliches Opfer dargebracht haben.
[Russisches Original. Seite 91.]
94. Urusvati weiß sehr gut, dass es überaus
schwierig ist, die Ströme des freien menschlichen Willens in Übereinstimmung zu
bringen. Es hat bisher kein Kataklysma die Aufmerksamkeit der Menschheit auf
den Tatbestand lenken können, durch den es geschaffen wurde. Lasst uns daran
erinnern, dass zu Zeiten vergangener großer Kataklysmen die Überlebenden sich
keine Mühe gaben, über die Ursachen des Geschehens nachzudenken. Sie hielten
sich für unschuldige Opfer irgendeines grausamen Schicksals. Sie verbesserten ihr
Bewusstsein nicht, und statt eine Läuterung einzuleiten, begannen sie in ihrem wahnsinnigen
Willen neue Schlachten.
Die Ströme des Willens prallen heftig
aufeinander, und eine undisziplinierte Denkweise erfüllt den Raum mit überaus
zerstörerischen Explosionen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die
Unwissenden erneut sagen, dass Wir drohen und einschüchtern wollten. Doch mögen
sie sich den Gesetzestafeln
der Geschichte zuwenden. Mögen sie die Katastrophen der Menschheit genau
studieren. Nicht vom Himmel sind diese Katastrophen ausgegangen, sondern von
den menschlichen Herden. Die Menschen verfolgen ausgerechnet ihre Retter, was
man mit einem Musikanten vergleichen kann, der alle Saiten noch kurz vor dem
Auftritt zerreißt.
Es wird unausweichlich sein, dass Wir der
Grausamkeit bezichtigt werden, wenn Wir an die natürlichen Folgeerscheinungen
von Unwissenheit und Wahnsinn erinnern. Es fehlen die irdischen Worte, um die
Menschen nachdrücklich genug davor zu warnen, sich ins Verderben zu stürzen,
den ganzen Planeten zugrundezurichten und den Raum zu verschmutzen. Eine über
Jahrhunderte hinweg angesammelte Geduld ist erforderlich, um der Menschheit
Rettung zu bringen und dabei zu wissen, wie sehr sie abgelehnt und gekreuzigt
werden wird. An jedem Tag und zu jeder Stunde beschimpft man Uns irgendwo und
weist die helfende Hand zurück.
Man kann sich vorstellen, welche Ströme eines
von Wahnsinn bestimmten Willens jegliche, auf das Wohl gerichtete Bewegung
zugrundezurichten suchen! Warum über ferne Hierophanten des Bösen nachdenken,
wenn die Menschen, während sie angeblich das Böse bekämpfen, es selbst bis zum
Äußersten vermehren. So ist die Lage der Erde. Die undankbaren Söhne der Erde
eilen, die Katastrophe näher heranzurücken, und jede Warnung wird als eine
Beleidigung aufgefasst. Auf diese Weise hat die Welt die Wahrheit über Golgatha
aufgezeichnet.
So muss man auch diese Seite Unseres inneren
Lebens kennen. Nehmt sie zur Kenntnis und arbeitet daran, Verständnis für die
Wirklichkeit zu offenbaren.
95. Urusvati kennt die irdische Stickigkeit.
So bezeichnen Wir einen Zustand der Atmosphäre, wenn
[Russisches Original. Seite 92.]
unter der Anspannung unterirdischen
Feuers und der Einwirkung menschlichen Wahnsinns schwere räumliche Ströme eine
unerträgliche Niedergeschlagenheit schaffen. Wir kennen solche Perioden. Die
Menschen suchen eine solche Lage mit Sonnenflecken oder mit dem Vorüberziehen
von Kometen zu erklären; doch derartige äußere Bedingungen können keine in
solchem Maße unerträglichen Druckverhältnisse schaffen. Selbst das
unterirdische Feuer ist nicht imstande, ohne Mitwirkung des Menschen den ganzen
Planeten so weitgehend einzukesseln.
Die Menschen spüren Niedergeschlagenheit, eine
nervöse Unbesonnenheit bemächtigt sich ihrer, doch sie können nicht bestimmen,
worin die Ursache liegt. Viele verweisen auf Massenepidemien, auf neue
Krankheitsformen, erkennen jedoch nicht ihr eigenes Verhalten als den
Hauptgrund an. So entwickelt sich die irdische Stickigkeit. Feinfühlige Herzen
erfahren sie in besonders schwerer Weise. Sogar physische Stickigkeit und eine
Niedergeschlagenheit des Herzens machen sich bemerkbar. Man kann hier zu einer
besonderen Behutsamkeit im Umgang mit dem Herzen raten. Eines lässt sich zum
Trost sagen: Solche Druckverhältnisse können nicht lange anhalten. Sie können
sich unter einem Zustrom von Prana auflösen oder ein Kataklysma nach sich
ziehen. Doch mitunter ist sogar ein Kataklysma besser als diese tödliche
Stickigkeit.
Wir kennen diese Stickigkeit.
96. Urusvati kennt die Bedeutung der Synthese.
Eine Verneinung dieser Grundlage zerstört wahrlich oft überaus nützliche Taten.
Das Verstehen der Bedeutung Unserer Wohnstatt leidet unter willkürlicher
Abgrenzung. Die einen halten Uns für Einsiedler am Kailas, andere sehen Uns als
Wesenheiten der Feinstofflichen Welt an – solche Unterteilungen zerstören die
Synthese Unseres Daseins.
Die Menschen wollen überaus logische
Argumente, um ihre Annahmen zu erweitern, nicht annehmen, doch auf diese Weise wird
gerade der Sinn Unserer Existenz untergraben. Wenn Unser Zentrum als Verbindung
zwischen den Welten fungiert, müssen in ihm die Bedingungen sowohl der
physischen als auch der feinstofflichen Welt zum Ausdruck kommen. Eine solche
einfache Überlegung kann jedoch nur derjenige anstellen, der die Erhabenheit
der Synthese versteht.
Alle Menschen können entsprechend ihrer
Anerkennung der Synthese eingeteilt werden; es lassen sich viele finden, die den
Nutzen der Synthese wütend verneinen, doch sie kennen die Geschichte der
Menschheit nicht.
[Russisches Original. Seite 93.]
Gab es etwa keine Epochen blühender
Entwicklung und zeitweiliger Erkenntnis der Synthese? So hat sich jede
Zusammenarbeit der Zentren als eine Erweiterung des Bewusstseins erwiesen.
Glaubt nicht, dass begrenztes Fachwissen den
Ruhm einer Epoche entscheiden könnte. Allein wohlwollende, zusammenfassende
Synthese wird den Antrieb zu einer neuen Fortentwicklung des Bewusstseins
verleihen.
So lasst uns nicht vergessen, dass
Beschränkung einem Verstehen Unserer Bruderschaft im Wege stehen kann.
97. Urusvati kennt das Gleichgewicht zwischen
Harmonie und Evolution. Unwissenheit stellt diese verwandten Begriffe oft in
einen Gegensatz zueinander. Wahrhaftig, kann Evolution unharmonisch sein? Kann
es Harmonie ohne Evolution geben? Die Menschen jedoch möchten Harmonie als
etwas Unbewegliches und Tatenloses sehen. Die Menschen wünschen, dass Harmonie
ihre Verantwortungslosigkeit verschleiern möge. Wenn die Welt erbebt, ziehen
die Menschen es vor, in süßem Vergessen dazusitzen und einen solchen tödlichen
Zustand mit dem erhabenen Wort „Harmonie“ zu bezeichnen.
Starke Akkorde der Harmonie sind jedoch
überaus angespannt, und indem sie anwachsen, nähern sie sich der Evolution.
Ebenso liegt das Wohl der Evolution in ihrer stetigen Steigerung der Bewegung.
Herrlich ist das Bewusstsein, dass die Welt in bestrebter Bewegung unaufhörlich
evolviert. In einem statischen Zustand kann es keine Evolution geben. Doch die
Menschen werfen keinen Blick in die Zukunft und sinnen insgeheim über einen nicht
existierenden Zustand der Unbeweglichkeit nach. Die Evolution ist herrlich, da
sie in ihrer Spirale in ewigem Aufstieg voranschreitet. Sogar die Konvulsionen
des Chaos werden den Aufstieg der Spirale nicht zum Stillstand bringen.
Nicht immer können die Menschen im irdischen
Zustand nützliche Steigerungen wahrnehmen. Jede Steigerung erfolgt unter
Qualen, bei Blitz und Wirbelwind. Nur ein vollkommenes Bewusstsein kann im
Sturm das Aufblitzen der Wahrheit erkennen. Und jeder aufsteigende Denker muss
seine Erkenntnis der Wahrheit im Leben in die Tat umsetzen. Ohne eigene
Anwendung im Leben kann der Mensch nicht als Denker bezeichnet werden. Der
Gedanke ist Leben, und das Leben wird durch den Gedanken in Bewegung versetzt.
So versteht ihr die beiden Grundlagen Unseres Daseins. Wir leben in Harmonie
für die Evolution. Wir müssen evolvieren, da wir uns anderenfalls in Mumien
verwandeln.
Man muss die Bewegung der Evolution liebgewinnen;
in ihr ist Ewigkeit begriffen.
[Russisches Original. Seite 94.]
98. Urusvati erfüllt den Auftrag: Heldentat
und Tapferkeit! Beide Begriffe sollten über die Bestätigung von Beispielen von
Helden anerzogen werden. Man muss an Helden erinnern, die übermenschliche
Aufgaben bewältigt haben. Dabei ist es notwendig, die ganze Kompliziertheit der
sie umgebenden Verhältnisse zu verstehen. Die Geschichtschroniken berichten
nicht davon, wie sehr sie aus Nah und Fern bedroht waren. Die Menschen glauben,
dass heldenhafte Handlungen plötzlich und ohne lange Vorbereitungen aufkommen können,
doch in Wirklichkeit sehen wir, dass viele Gedanken Gestalt annehmen müssen,
ehe sich der Entschluss zu einer selbstaufopfernden Tat bilden kann.
Die kühnsten Helden könnten von Visionen aus
der Kindheit, von Träumen, von rufenden und befehlenden Stimmen erzählen. Von
frühester Kindheit an formten sich Gedanken, auf welche die Antwort erst sehr
viel später kommt. Der Held konnte berichten, wie sehr eine bestimmte Kraft
seinen Handlungen die Richtung gegeben hat. Der Held könnte unerwartete Worte aussprechen,
deren Bedeutung er erst mit der Zeit verstand. So erfüllt Unser Einfluss viele
Tatmenschen und festigt ihre Tapferkeit. Man sollte dankbar sein für Unsere
beständige Sorge um die Herausbildung von Helden.
Unsere Wohnstatt ist ein Zentrum kühnster
Entscheidungen. Dabei muss man große Geduld bekunden, um den freien Willen mit
dem Konzept der Aufgabe in Übereinstimmung zu bringen. So könnte man Uns an
Unserer Geduld gemessen als Prüfsteine bezeichnen.
Man sollte nicht annehmen, dass alle
potentiellen Helden zu einer Entscheidung gelangen, da sich der freie Wille
nicht selten einer Entscheidung widersetzt. Doch wenn die Menschen verstehen,
wie sehr Wir bemüht sind, ihre erfolgreiche Entwicklung zu unterstützen, werden
sie darüber nachdenken, wie nützlich eine Zusammenarbeit mit Uns ist. Heldentat
und Tapferkeit werden dann entflammen und als höchste Freude aufgefasst werden.
99. Urusvati wird mit Uns gemeinsam sagen: „Das
gegenwärtige Jahrhundert ist die Epoche des Gedankens.“ In der Tat, erst im
gegenwärtigen Jahrhundert begann man zu verstehen, dass der Gedanke Energie
ist. Kein Denker vergangener Zeiten enthüllte die Bedeutung des Gedankens als
Beweger der Welt. Zur Erkenntnis der Mechanik des Gedankens waren erst das
Wissen der Mechanik allgemein und viele andere Entdeckungen erforderlich.
Es ist richtig, dass Platon von der Kraft des
Gedankens wusste, doch er bestätigte vorerst nur die Macht der Ideen. Doch bis
zur festgelegten Frist durfte man die Erkenntnis der Mechanik des Gedankens den
Massen nicht übergeben. Erst jetzt erkennen einige Forscher immer mehr
Eigenschaften
[Russisches Original. Seite 95.]
des Gedankens. Für solche einfachen
Beobachtungen waren viele Jahrhunderte der Entwicklung erforderlich, und nun
erst kann man darauf hinweisen, dass der Gedanke ein mechanischer Beweger ist.
Doch um wieviel schneller und umfassender
könnte sich ein Urteil über den Gedanken im Bewusstsein der Massen bilden, wenn
die Menschen Unsere Existenz anerkennen würden. Überaus mächtige Gedankenströme
fliegen aus Unserer Wohnstatt. Die Gedankenübertragung auf Entfernung aus einer
starken Quelle könnte leicht verstanden werden. Indessen richten jene Menschen,
die sich mit Gedankenübertragung befassen, ihre Aufmerksamkeit zu wenig auf
ihren eigenen geistigen Zustand. Erneut kann man an die alte Wahrheit von der
Notwendigkeit erinnern, vor einem Experiment die Hände zu reinigen. Es ist
anzuraten, dass Beobachter vor Experimenten ihre Aufmerksamkeit auf ihre eigene
harmonische Verfassung richten. Bei einer fehlenden Übereinstimmung des eigenen
Zustandes mit dem Vorhaben ist eine überzeugende Entwicklung des Experiments
nicht zu erwarten. Auf eine solche Weise kann allenfalls das erste Stadium
einer Übertragung erreicht werden, doch wünschenswert wäre es, mit der
Entwicklung von Übertragungen auf weite Entfernung rascher voranzukommen.
Man sollte natürlich jenen Wissenschaftlern
dankbar sein, die Vorurteile überwinden und die Menschen veranlassen, über ihr
Vermögen nachzudenken. Wir senden ununterbrochen Gedanken, auf dass sie,
Pfeilen gleich, das Bewusstsein der Menschheit erwecken. Mögen die Menschen
spüren, wie viele Boten an ihre Türen klopfen.
100. Urusvati erinnert sich, dass bereits vor
zehn Jahren auf die Ereignisse in Spanien im voraus hingewiesen und desgleichen
die Jahre anderer großer Ereignisse genannt wurden. Man könnte fragen: Warum
konnten die einen Ereignisse lange im voraus aufgezeigt werden, andere, noch
größere jedoch unerwähnt bleiben? Eine solche Frage hat vom irdischen
Standpunkt aus unzweifelhaft ihre Berechtigung. Doch man müsste ebenso mit
einer Frage entgegnen: Warum können die einen Ereignisse für wichtiger als die
anderen gehalten werden? Vergessen wir nicht, dass außer den irdischen auch
noch überirdische Maßstäbe existieren. Ereignisse können das menschliche Urteil
erschüttern und gleichzeitig dennoch keine Spuren auf den Tafeln der Geschichte
hinterlassen. Andererseits können Ereignisse eintreten, die nur von lokaler
Bedeutung zu sein scheinen, in Wirklichkeit jedoch Hebel für eine Wende des
Weltgeschehens darstellen. Solche Konflikte zwischen irdischen und
überirdischen Urteilen können eine Verwirrung der Geister verursachen.
Uns sind nicht wenige Beschuldigungen zu Ohren
gekommen, dass Wir absichtlich die wichtigsten Ereignisse
[Russisches Original. Seite 96.]
verheimlicht und nur auf zweitrangige
hingewiesen hätten. Darauf sagen Wir: Kleingläubige, woher habt ihr eure
Gewichte, um die Weltereignisse wahrheitsgetreu abwägen zu können? Könnt ihr
etwa ein Urteil über die Wechselbeziehungen der Völker auf euch nehmen, welche
die Folgen ihres Karma erfüllen? Sogar über einzelne Personen sollte man
behutsam urteilen.
Oft erweist sich ein Führer der Anerkennung
nicht wert, die er zu Lebzeiten erreichte. Erst die Folgeerscheinungen können
zeigen, welche Ernte die Saat des Führers einbringt. Sehen kann man nur den
heutigen Tag, doch den künftigen Tag muss man spüren. So erweisen sich die
Weltereignisse als ein Mosaik, das man nur von den Bergen aus genau erkennen
kann.
Inmitten von Sturm und Wirrnis vollendet sich
Karma und die Fristen erfüllen sich. Ein Land, das gestern noch ein Riese war,
kann morgen ein Zwerg sein. Die Menschen mögen sich über ein solches Schicksal
wundern, doch Wir sehen die Kette der Ursachen.
Man muss lernen, das Große vom Kleinen zu
unterscheiden.
101. Urusvati versteht die Bedeutung von
lebenden Leichnamen. Üblicherweise ruft diese Erscheinung Verwunderung hervor.
Die Menschen sehen, dass Personen weiterhin auf der Erde wandeln, die als lebende
Leichname bezeichnet werden, und so bilden sich Zweifel an der Richtigkeit des
gegebenen Hinweises. Doch warum einen Begriff nur auf äußere, physische
Erscheinungen begrenzen? Unser Apparat weist auf den Tod hin, und ein solcher Hinweis
ist um vieles wichtiger als der physische Augenschein.
Selbst in den höchsten Ämtern können Wir
einige lebende Leichname benennen; jeder von ihnen trägt auch eine physische
Krankheit in sich, doch diese ist nur eine Nebenursache. Die Hauptsache besteht
darin, dass der feinstoffliche Körper ausgetreten ist und dann nicht mehr
gänzlich in den physischen wieder eintritt. Solche Puppen können nicht mehr
selbständig handeln. Sie befinden sich am Gängelband der anderen, ohne es
selbst zu bemerken. Sehr erdgebunden denken sie an den Tod mit Grauen. Sie
spüren, dass sie dem irdischen Leben nicht mehr völlig angehören. Gewöhnlich
handelt es sich um sogenannte Materialisten, die jede Andeutung einer
Fortsetzung des Lebens im feinstofflichen Körper fürchten. Vielleicht fürchten
sie auch, einen Blick auf ihre eigenen Taten zu werfen. Jedenfalls sind solche
[Russisches Original. Seite 97.]
lebenden Leichname erkennbar und als
leere Hüllen zu verstehen. Ich weiß, dass solche Puppen überaus gereizt
reagierten, würde man sie beim Namen nennen. Wir werden dies nicht tun, da ihr
auch so wisst, von wem Ich spreche. Ebenso wisst ihr, wen Wir als leeren Ort
bezeichnen.
Lasst uns keine irdischen Maßstäbe anlegen,
sondern schauen wir in die Zukunft. Viele Handlungen kann man zu Recht als
Wahnsinn bezeichnen, doch bei der Kompliziertheit der Beziehungen können sowohl
die Djins als auch die Wahnsinnigen nicht unverzüglich vernichtet werden. Wir
befinden uns in den Wogen der Weltereignisse, und es ist unmöglich, Knoten zu
zerschlagen, die eine Katastrophe auslösen können. Die Menschen verlangen nicht
selten von Uns, bestimmte Verhältnisse zu beenden, ohne aber zu ahnen, dass die
Enden solcher Fäden sich für sie in ein Fangnetz verwandeln können.
Wir haben viele Sorgen, Ich wiederhole dies,
da die Menschen Uns für in Purpur gehüllte Prediger halten, die mit Harfen auf
Wolken sitzen.
Möge die Beschreibung Unserer Sorgen und
Arbeiten im Gedächtnis erhalten bleiben.
102. Urusvati fühlt die Wechselbeziehung der
Welten. Ihre Grenzen sind indessen gewöhnlich nicht erkennbar. Die Welten teilen
sich in viele Zustände auf und gehen sogar ineinander über. Nur das
Gefühlswissen vermag die Grenzen solcher Unterteilungen zu erkennen, noch
schwieriger jedoch ist es, die Evolution der Welten klar zu verstehen. Wenn
alles durch Bewegung lebt, kann der Zustand der Welten kein bewegungsloser
sein.
Wir haben bereits über den verdichteten Astralkörper*
gesprochen, andererseits begreift die physische Welt die Energie des Gedankens
und verändert auf diese Weise erheblich das Wesen des physischen Körpers. Das
heißt, zwischen der feinstofflichen und der physischen Welt entstehen, geradezu
vor den Augen der Menschheit, neue Daseinszustände. Auf die gleiche Weise
beginnen sich auch zwischen der Feinstofflichen und der Feurigen Welt neue
Daseinsformen zu bilden. Diese neuen Bindeglieder schaffen eine Zugkraft nach
oben. Niemand sollte daran zweifeln, dass in Unbegrenztheit ein solches
grenzenloses Anwachsen möglich ist.
Wenn wir uns einen sehr großen Helden auf der
Erde vorstellen, wird er natürlich in der Feinstofflichen Welt erst recht eine
einzigartige Macht darstellen. Die Berührung mit dem gereinigten Feuer des
Raumes wird ihn in die Feurige Welt ziehen. Und es gibt keinerlei Grenzen, die
[Russisches Original. Seite 98.]
den Aufstieg eines von Zweifeln freien
Geistes behindern könnten.
Zweifel ist wie ein Riss in einem Luftballon. In
Unbegrenztheit befindet sich alles in Bewegung. Ich sage dies deshalb, um daran
zu erinnern, dass die natürliche Bestimmung des Menschen nach oben gerichtet
ist. Aber Zweifel sind nichts anderes als eine durchlöcherte Tasche, in ihr
kann man keine Diamanten tragen.
Kehren wir zu Unserer Wohnstatt zurück. In ihr
gibt es keinen Zweifel. Die Anziehung nach oben ist gewaltig. Und es sind
starke Anstrengungen erforderlich, um sich nicht von der Erde abzuwenden. Die
irdischen Ketten wurden freiwillig und bewusst auferlegt. Die Opferbereitschaft
erwächst aus Liebe; und die Erfahrung früherer Leben hat die Liebe zu den
Leidenden entstehen lassen. Die Erfahrung entzündet entweder die Liebe, oder
sie verschärft noch den Hass. Doch wer wird der erste sein, der am Pfahl des Hasses
brennt? Wird das nicht gerade der Hassende selbst sein?
Liebe muss weise und tatkräftig sein. Bei
einem solchen Verständnis kann man aber leicht stolpern oder in
Scheinheiligkeit verfallen. Allein Arbeit zum Nutzen der Welt wird Gleichgewicht
verleihen. Arbeit wird sowohl Freude als auch das Verstehen der Unbegrenztheit
vermitteln. Und sie wird zum Verständnis der Bewegung der Welten führen.
Man wird fragen: Worin besteht das beste
Pranayama? Wie lässt sich der beste Rhythmus herausbilden? Wie wird der Wurm
der Verzagtheit besiegt? Durch Arbeit. Allein bei der Arbeit entsteht der
Antrieb zur Vervollkommnung. Bei der Arbeit wird auch die Feurige Taufe*
erfolgen.
103. Urusvati kennt die Stunde der
Dringlichkeit. Es ist nicht leicht, Dringlichkeit mit Harmonie, Mäßigung mit
Unaufhaltsamkeit zu verbinden. Es lassen sich viele scheinbare Gegensätze
nennen, doch das Leben wird für alles einen Platz finden. Wir müssen nur die
Tat als höchste Grundlage bestätigen, dann wird das Gefühlswissen den Rhythmus
der Tat bestimmen. Die Welt schreitet unaufhaltsam voran, und das Tempo der
Arbeit sollte sich diesem Lauf in die Unbegrenztheit anpassen.
Wir haben bereits von der Anziehung nach oben
gesprochen, doch es kann auch einen ewigen Fall in den Abgrund geben. Allein Arbeit
kann jene Qualität liefern, die sich als Rettungsring erweisen wird. Man muss
es lieben, dem gesamten Leben Qualität zu verleihen. Der geringste Verlust an
Qualität drückt alle vorwärts gerichteten Bewegungen nieder. So bedauert ihr zu
Recht jene Völker, die die Erhabenheit des gesamten Lebens vergessen haben. Lasst
uns jedoch nicht verzweifeln, wenn
[Russisches Original. Seite 99.]
das Herzenspotential groß ist. Die
Stunde der Dringlichkeit hilft. denn sie spannt alle Kräfte des Menschen an.
Glaubt nicht, dass Unsere Wohnstatt nicht auf
die Stunde der Dringlichkeit achtete. Eine solche Dringlichkeit zeigt sich
nicht nur in einer einzigen Beziehung, sondern in ganzen Gruppen von
Beziehungen und kann anhand der allgemeinen Spannung bestimmt werden. So kann
man auch jetzt sehen, wie sehr die Ereignisse drängen. Die Menschen versuchen,
diese Dringlichkeit nicht zu bemerken, doch solche Versuche ähneln dem Taumeln
von Blinden.
Lasst uns die Stunde der Dringlichkeit
verstehen.
104. Urusvati wahrt selbst in der Stunde der
Gefahr Feierlichkeit. Nur wenige verstehen die Kraft eines solchen Schildes.
Inmitten tobender Stürme steht der Fels unverbrüchlicher Feierlichkeit fest,
ohne zu schwanken. Man kann jede den Menschen umgebende Macht wissenschaftlich
erforschen. Der Mensch selbst kann jede beliebige Kraft in sich hervorrufen und
sich aus ihr einen undurchdringlichen Panzer schmieden. Ebenso muss man
verstehen, dass Feierlichkeit die beste Brücke zu Uns ist. Unsere Hilfe fliegt
schnell über den Kanal der Feierlichkeit, überaus langsam jedoch auf dem Weg
der Furcht und Niedergeschlagenheit.
Man möge wissen, dass Wir in der Stunde der
Gefahr hellblaue Strahlen der Hilfe senden. So hatten Pandits[30] ein
Erdbeben vorausgesagt, doch vollzog es sich dann in nur geringem Ausmaß. Jemand
wird von einem Fehler der Pandits sprechen, doch er wird nichts von den
Maßnahmen wissen, die Wir ergriffen haben. So suchen die Menschen oft die
Ereignisse irgendwo weit entfernt, während diese sich hinter ihrem eigenen
Rücken vollziehen. Doch der weiße Schwan der Feierlichkeit wird auf dem
direkten Wege fliegen.
Lasst uns nicht vergessen, dass jede Hilfe
angenommen werden muss. Wenn Wir auf die Einigkeit als Mittel zum Erfolg
hinweisen, wird ein solcher Rat rein wissenschaftlich sein. Für Uns ist eine
bestimmte Spannung der Energie notwendig, die von den Beteiligten durch
Einigkeit zu erbringen ist. Eine Lücke zerreißt das gesamte Gewebe. Wer vermag
zu beurteilen, ob es leicht ist, das zerrissene Gewebe wiederherzustellen? Die
Menschen wollen über solche einfachen Fragen nicht nachdenken und sind bereit,
ihr eigenes Wohlergehen der Gefahr auszusetzen. Wer wird denn entscheiden, wann
die Nichtbeachtung eines Ratschlages sich als unheilvoll erweisen kann?
Wir lenken des öfteren die Aufmerksamkeit der
Menschen auf Uns, um auf diese Weise leichter einen Kontakt herzustellen. Doch
der freie Wille ermöglicht es ihnen offensichtlich nicht, der Stimme der
Bruderschaft Gehör zu schenken.
[Russisches Original. Seite 100.]
105. Urusvati spürt, wie weitreichend die
irdische Saat bei echter Zusammenarbeit sein kann. Niemand weiß, wie weit ein
menschlicher Gedanke sich in unversehrtem Zustand fortbewegen kann. Niemand
kann gänzlich erfassen, welche Art Auftrag ihm in der Feinstofflichen Welt
anvertraut worden ist. Jedem aber ist ein Körnchen des Guten verliehen worden,
damit er um dieses herum seine irdische Erfahrung aufschichte. Die Menschen
denken jedoch nicht über diese Teilchen des Guten nach, da sie keine
Vorstellung von jenen Höchsten Welten hegen wollen, denen die herrlichen Wellen
des Guten entspringen.
Wenn die Menschen sich solcher ihnen
anvertrauter Körnchen des Guten erinnerten, würden viele Erscheinungen des
Bösen von allein beseitigt werden. Wir senden den Menschen Gedanken über das
ihnen als Auftrag gegebene Gute, doch solche Sendungen werden oftmals nicht nur
nicht angenommen, sondern sogar unter Aufbegehren abgelehnt. Ein solches Aufbegehren
erwächst aus dem Unwillen, sich der Welten zu erinnern, wo das irdische Leben bloß
als ein Staubkörnchen erscheint.
Die Menschen können sich nicht vorstellen, dass
ihre prunkvollen irdischen Ansammlungen vor dem gedanklichen Schaffen in den
Höchsten Welten verblassen. Aus einem solchem irdischen Egoismus erwächst auch
die Ablehnung der Zusammenarbeit. Es ist indessen nicht mehr möglich, ohne
Zusammenarbeit weite Bereiche zu erkennen. Es ist unerlässlich, die Höheren
Welten zu erkennen. Es ist unerlässlich, damit zu beginnen, über sie
nachzudenken. In einem solchen Denken wird man sich auch wieder der zusammen
mit einem Auftrag verliehenen Körnchen des Guten erinnern. In der Stunde vor
Sonnenaufgang wird man sich daran erinnern, dass man den Auftrag übernommen
hat, einen feinstofflichen und herrlichen Aufbau auf die Erde zu bringen. Wird
doch jedem, der sich auf eine Verkörperung vorbereitet, seinen Fähigkeiten
entsprechend ein Auftrag zur Verwirklichung des Guten mitgegeben. Im Wirbelwind
des freien Willens kann der Mensch diesen kostbaren Auftrag zurückweisen, doch
irgendwann wird er zurückkehren, um die verstreuten Samenkörner wieder
zusammenzusuchen.
Unter Unseren Arbeiten ist jene besonders
schwierig, die Menschen an ihre Bestimmung zu erinnern. Die Menschen bezeichnen
Uns sogar als Unsichtbare Regierung, möchten jedoch nicht einmal den
einfachsten Rat befolgen. Wie viele Ratschläge werden verworfen und der
Verspottung ausgesetzt. So handeln jene, die Uns als Heilige und Weise verehren.
106. Urusvati weiß, dass unter den
feinstofflichen Wahrnehmungen eine der schwierigsten das Hellhören ist. Sehr
viele Einflüsse können in ein solches Hören gewaltsam eindringen. Es ist
aufschlussreich,
[Russisches Original. Seite 101.]
dass sogar starke Stimmen oder
Gedanken durch einen einzigen Laut gefärbt werden können. Der Gedanke vermag zu
erklingen. Dieser Umstand wird von den Menschen nicht begriffen. Ebenso schwer
fällt es ihnen zu lernen, dass dasjenige Wort erklingen wird, auf das gedanklich
die Betonung gesetzt wurde.
In einer Zeit schwerer Ströme wird auch eine
Gedankensendung unerwünschten Einflüssen ausgesetzt sein. Gerade jetzt führen
wir Unser Gespräch unter äußerst schwierigen Voraussetzungen. Im Altertum
bereits hat man bemerkt, dass belastende kosmische Perioden sehr lange andauern
können. Heute jedoch werden, ungeachtet der Erfolge der Wissenschaft, solche
kosmischen Bedingungen nicht als Realität anerkannt, und es bleiben nur noch
Streitgespräche über die Einflüsse der Sonnenflecken und verschämte Andeutungen
über Einwirkungen des Mondes. Letzteres wird dem Bereich der Zauberei
zugeordnet, und nur wenige Wissenschaftler wagen es, an die Einwirkungen des
Mondes auf das irdische Leben zu erinnern. Ängstlich denken sie an die
vergessene Lehre des Ostens, in der bereits auf die Bedeutung des Mondes
hingewiesen wurde.
In den Puranas[31] kann
man viele wissenschaftliche Hinweise finden. Urusvati hat schon vor einigen
Jahren von Uns über die Bedeutung des Jahres zweiundvierzig gehört. Nun findet
diese Frist ein breites Interesse. Das Ende des Kali Yuga muss man bemerken, da
mit ihm viele kosmische Ereignisse verbunden sind. Aus mehreren Gründen ist
diese Frist verschleiert worden, und nur wenige haben erraten, dass die
gigantischen Zahlenzeichen sich als Symbole erweisen würden. Auch die Hinweise
über Vischnu, den Avatar Krischna[32],
sind symbolisch. Ihr versteht sehr gut, auf welchen Begriff diese Hinweise sich
beziehen. Schon jetzt kann jeder eine ungewöhnliche Zunahme von Ereignissen
bemerken. Harmagedon ist lange vorhergesagt worden. Die Besonderheiten des Kali
Yuga sind in den Puranas beschrieben, doch sogar wache Geister haben ihre
Aufmerksamkeit nicht auf solche Hinweise gerichtet.
Das Ungewöhnliche der Ereignisse beunruhigt
die Menschheit wenig. Nichtsdestoweniger ist auch die Verwirrung der Geister
vor langem prophezeit worden. Die Bekanntgabe einer solchen wichtigen Frist bringt
auch in Unsere Wohnstatt einen besonders angespannten Rhythmus hinein.
Die Menschen klagen: „Damit kann ich nichts
anfangen.“ Doch eine solche Haltung resultiert aus dem Wechsel des Rhythmus.
Das innere Bewusstsein hat das Zukünftige schon aufgenommen,
[Russisches Original. Seite 102.]
die mechanische Routine hängt aber noch
an den Formen des Kali Yuga. Durch diese Spaltung des Bewusstseins erwächst Uns
eine weitere Anspannung des Arbeitsrhythmus. Über der Erde schweben drohend
alle möglichen Erschütterungen. Karma arbeitet verstärkt. Man muss daran
denken, dass Karma-Dev[33]
nicht auch nur eine Stunde verstreichen lässt. So spannt diese Macht sich vor
dem Wechsel des Yuga besonders an. Lasst uns dessen bewusst werden und ganz von
Tapferkeit erfüllt sein.
107. Urusvati weiß, dass die meisten
Krankheiten durch Suggestion entstehen. Es wird viel über Autosuggestion
gesprochen, doch weniger Aufmerksamkeit widmet man der Suggestion auf
Entfernung. Mittels des Gedankens kann man auf Entfernung Krankheiten
behandeln, doch genauso kann man Krankheiten auf Entfernung hervorrufen. Ein solcher
Umstand wird zukünftig erforscht werden, doch jetzt halten es nur wenige für
möglich, dass eine Krankheit mittels eines Gedankens aus der Ferne verursacht
werden kann. Hierbei ist es besonders bemerkenswert, dass der Gedanke direkt
oder indirekt sein kann, doch die Pfeile dringen in die Zellen ein, die anfällig
für eine Erkrankung sind. Der Begriff des sogenannten bösen Blickes hat eine
uralte Begründung. Ein solcher Gedanke war vielleicht nicht darauf
ausgerichtet, eine bestimmte Erkrankung hervorzurufen, doch die Energie des
Bösen wird den Organismus an seiner schwächsten Stelle verletzen oder ihn
seines Selbstschutzes berauben.
Es ist lehrreich zu beobachten, dass ein
Gedanke nicht nur äußere Krankheitssymptome verursachen, sondern auch ruhende
Krankheitskeime veranlassen kann, zu erwachen und das Werk der Zerstörung zu
beginnen. Ist das etwa kein Beweis der Gedankenenergie? Eine Unzahl solcher
Gedankensendungen irrt auf der Erde umher.
Die Ärzte vermuten, dass Infektionen allein
auf mechanischem Weg erfolgen, vergessen jedoch die hauptsächliche treibende
Kraft solcher Infektionen. So sollte die Wissenschaft des Gedankens als überaus
vielschichtig aufgefasst werden. Radiowellen können sich gegenseitig stören,
und Gedankensendungen können unerwartete Verwirrungen hervorrufen. Die Menschen
bemerken sie nicht, doch dadurch ist noch nicht erwiesen, dass solche
Erscheinungen nicht existieren. Es existiert vieles, was noch nicht bemerkt
wird.
Ihr könnt euch jetzt vorstellen, wie
kompliziert Unsere Arbeit ist, wenn Wir nicht nur Gedankensendungen verstärkend
unterstützen, sondern auch vielen bösen Elementen Einhalt gebieten müssen, die
Seuchen in Umlauf bringen. Wir können beobachten, wie sehr die Menschen
[Russisches Original. Seite 103.]
selbst gefährliche irdische
Krankheiten erzeugen. Im wahrsten Sinne des Wortes verhexen sie sich
gegenseitig. Solche Einwirkungen wurden ehemals der Zauberei zugeschrieben,
doch von solchen Hexenmeistern des Gedankens gibt es mehr, als man denkt.
Gerade jetzt entwickeln sich ungewöhnliche
Krankheiten. Die Menschen bemerken sie nur mit Mühe und wollen nicht über ihre
Ursachen nachdenken. Man könnte sagen, dass aus Sicht des Spießbürgers nichts
Neues geschieht. Man darf jedoch nicht vergessen, dass gerade jetzt viele kondensierte
Energien in das Alltagsleben Eingang finden und das menschliche Denken dadurch
neue Impulse erhält.
Viel Neues, gerade über sich selbst, sollte
der Mensch erfassen.
108. Urusvati hat einen Lichtstrahl gesehen,
der von einer Vielzahl von Augen erfüllt war. Auch eine solche Evolution muss
man sehen. Man muss sich ihrer Realität vergewissern. Ein besonderer
Lichtstrahl ist erforderlich, um solche räumlichen Formen sichtbar werden zu
lassen, die Wir als Prototypen der Schöpfung bezeichnen. Die Klischees großen
Gedankenschaffens sind in den Schichten des Akascha* festgelegt. Man kann sich
davon überzeugen, wie sehr der Raum von vielerlei Arten schöpferischer Werke
der großen Baumeister erfüllt ist. Im Strom mächtiger Gedanken wird eine Vielzahl
Formen geboren.
Betrachten wir die Werkstatt der Augen. Sie
ist sowohl im Ausmaß als auch im Ausdruck vielgestaltig. Manche bewegen sich
schnell und strahlen, andere sind halb geschlossen, wieder andere erinnern an
östliche Blicke, weitere hingegen konzentrieren sich in der Art von nördlichen
Blicken. Man kann sehen, wie der Gedanke unaufhaltsam aus den Schätzen des
Akascha schöpft und die Bedürfnisse der Welten sättigt.
Jetzt gerade blitzt ein Fischschwarm in
höchster Vielgestalt in dem Lichtstrahl auf. Ein Gedanke muss ungewöhnlich deutlich
sein, um solche harmonischen Formen zu schaffen. Jede nebelhafte Vorstellung
schafft monströse Formen. Es ist sehr wichtig, wenigstens einmal einen Blick in
die Schatzkammer des Akascha zu werfen. Eine solche Betrachtung kann jedoch der
irdischen Sehfähigkeit schaden, und so gehen Wir mit Unseren Mitarbeitern
behutsam um. Doch bei den Aufzeichnungen über Unser inneres Leben möchten Wir
aufführen, dass Unsere Schwester auch im irdischen Körper solche Schätze des
Gedankenschaffens gesehen hat. Solche Betrachtungen dürfen nicht oft wiederholt
werden. Die Menschen verseuchen die niederen irdischen Schichten in einem
solchen Ausmaß, dass viele Experimente für den Organismus gefährlich werden. So
kann
[Russisches Original. Seite 104.]
Unser hellblauer Lichtstrahl viele
äußerst feinstoffliche Erscheinungen sichtbar werden lassen, doch kann er nur
selten offenbart werden.
Urusvati hat gesehen, dass dieser Lichtstrahl
sich in einem Zweikampf mit Ausbrüchen von Feuer befindet. Nur im äußersten
Notfall jedoch kann man einen solchen starken Lichtstrahl auf der ganzen Erde
anwenden.
Erinnern wir uns gleichfalls, dass ihr Unsere
Abbilder auf einer polierten Holztafel gesehen habt. Es handelte sich hierbei
um dieselben Grundlagen wie bei der Television, doch ihr habt dies bereits vor
siebzehn Jahren gesehen. Man muss solche Erscheinungen notieren, denn später
wird man sie mit nachfolgenden wissenschaftlichen Entdeckungen vergleichen
können. Es wird vieles in die Welt geworfen, lange bevor es erkannt wird.
109. Urusvati weiß, wie behutsam man sich
gegenüber der psychischen Energie verhalten muss. Es scheint, als könne der
Mensch sein Verhältnis gegenüber der uranfänglichen, alles durchdringenden
Energie ermessen. Wird man sich nicht stolz als Hüter dieser unermesslichen,
unbegrenzten Kraft emporheben? Trotzdem wacht der Mensch über die uranfängliche
Kraft. Es sind ihm Kriterien anvertraut, und er weiß genau, wann er dem von
oben verliehenen Segen Gewalt antut.
Der Missbrauch der uranfänglichen Energie ist
mit der Wirkung von Alkohol verglichen worden, der in kleinen Dosen bei
Krankheiten wohltuend und bei Missbrauch zerstörerisch ist. So kann auch die
psychische Energie segensreich, aber auch zerstörerisch sein. Nur ein
erweitertes Bewusstsein wird verstehen, in welchem Maß man aus der Quelle der
Energie schöpfen kann, ohne die Harmonie zu stören. Die Menschen meinen, die herrliche
Energie unbegrenzt nutzen zu können, doch sie vergessen die Gesetze des
Aufbaus, die Möglichkeiten gewähren, gleichzeitig aber auch Grenzen errichten.
Der Gesegnete[34]
selbst gebot den Mittelweg, auf dem man wahre Behutsamkeit gegenüber der
uranfänglichen Energie offenbart. Unsere Wohnstatt lebt nach dem Gesetz des
mittleren Weges. Jeder, der an Unsere Wohnstatt zu denken wünscht, muss sich
fragen, ob er die Schönheit des mittleren Weges versteht. Niemals werden
Zerstörung und Hässlichkeit in den Bereich des mittleren Weges eingehen. Das
Fundament ruht auf dem Besten, auf den Besten für das Beste. So führt der
Mittelweg die Besten auf dem besten Arbeitsfeld. Gerade
[Russisches Original. Seite 105.]
die Arbeit wird die Grenzen der
Harmonie nicht überschreiten und sich so der Grundlage der Feinstofflichen Welt
nähern.
Urusvati hat die Massen in der Feinstofflichen
Welt gesehen. Nicht in diesen Schichten wohnen Jene, von Denen Wir sprechen.
Man muss aber die verschiedenen Schichten kennen. Man muss erkennen, wovon die
Erde umgeben ist. So wird man rascher verstehen können, weshalb Wir in einem
ständigen Kampf stehen.
110. Urusvati strebt danach, schon im
irdischen Leben die Zeichen der drei Welten zu erkennen und nähert sich damit
der Fülle des Seins. Wo aber sind die Funken der Feurigen Welt zu suchen?
Können sie gar inmitten des irdischen Staubes verstreut sein? Gerade in jeder
irdischen Erscheinung werden Funken der Feurigen Welt verborgen sein. Umso mehr
muss man alles Umgebende erkennen.
Man muss lernen, sich verfrühter Schlussfolgerungen
zu enthalten, denn sie können einen schädlichen Einfluss ausüben. Es ist
notwendig, den Schaden unangebrachten Tadels zu verstehen, da man anderenfalls
einem Menschen ähnelt der, vor dem Ertrinken gerettet, zuallererst über seine
verdorbene Kleidung klagt. Oft haben wir Menschen gerettet und erhielten nur
Klagen über ihre dabei geschädigten Kleider. Nicht selten ist ein Leben um den
Preis des kleinen Fingers gerettet worden, über den in der Folge jedoch mehr
Gerede entstand als über das ganze Leben.
Lasst uns die von fern aus der Feurigen Welt
herübergekommenen Zeichen nicht übersehen, doch vernachlässigen wir auch nicht
die Hilfe, und erinnern wir beharrlich daran, dass die Kostbarkeiten der drei
Welten zu hüten sind.
Urusvati hat das in einigen Schichten der
Feinstofflichen Welt herrschende Bewusstsein richtig verspürt. Insbesondere die
Schwermut der Hoffnungslosigkeit ist es, die jene Schichten erdrückt, und die
Ursache liegt allein im Unvermögen zu denken und Vorstellungen zu entwickeln.
Niemand lehrt die Fähigkeit, auf allen Wissensgebieten denken zu können.
Niemand sorgt sich um die Entwicklung der Vorstellungskraft; doch ohne diese
Flügel ist es unmöglich, sich in höhere Schichten emporzuschwingen. Man muss
sich indessen davon überzeugen, wie schön der Aufstieg dorthin ist, wo das
Denken in einem geläuterten Zustand herrscht. Dort wird der Gedanke zum Gefühl,
und das irdische Herz kann diese schöpferische Glückseligkeit empfinden.
Lasst uns keinen Augenblick versäumen, um auch
schon im irdischen Leben die Fülle des Seins zu verspüren. Man kann einen
solchen Zustand als Begeisterung oder Vergeistigung bezeichnen, doch die
Beschaffenheit solch eines Zustandes verklärt das ganze Leben.
[Russisches Original. Seite 106.]
Sucht daher jedes kleinste Zeichen im Herzen
und bewahrt im Gedächtnis, dass die Freunde von den fernen Bergen sich um euch
sorgen und für euch arbeiten.
111. Urusvati weiß, wie vielgestaltig der
Große Dienst ist. Gewöhnlich wird er gar nicht verstanden, doch sofern man ihn für
möglich hält, stellt man ihn sich als eine Art klösterlicher Einförmigkeit vor.
Indessen muss der Große Dienst auf alle irdischen Erfordernisse eingehen, und
dafür muss der Dienende die Lebensverhältnisse kennen. Er darf den Unwissenden
nicht kränken, muss den Verzweifelnden behutsam zu überzeugen suchen und muss
verschiedene Arbeitsgebiete kennen, um entsprechende Anregungen geben zu
können. Auf diese Weise muss der Dienst überall Nutzen bringen, und der Diener
des Guten wird auch ein bedeutsames Wort finden, um in eine lichte Zukunft zu
weisen.
Lasst uns nicht meinen, eine solche Zukunft
sei lediglich Maja. Besonders jetzt, an der Schwelle eines neuen Yuga, müssen
wir alle verstehen, dass eine überaus lichtvolle Zukunft möglich ist, und dass
allein das vom Menschen verursachte Böse einen möglichst raschen Beginn der
lichtvollen Epoche verhindern kann.
Man
wird fragen: Wie kann man die Gefahr der Existenzbedrohung des gesamten
Planeten mit der Möglichkeit einer lichtvollen Epoche vereinbaren? Den Menschen
ist die volle Möglichkeit gegeben, in eine glückliche Epoche großer
Entdeckungen einzutreten. Doch wenn der freie Wille sie von einer Fortentwicklung
fernhält, können sie eine Katastrophe beliebigen Ausmaßes schaffen. So können
die Menschen sich nicht beklagen, dass ihnen die herrliche Zukunft nicht
aufgezeigt worden wäre. Nur böser Wille kann die Völker zu einem planetaren
Kataklysma treiben. Es ist unmöglich, die freie Wahl zu ermessen, die von
zahllosen Möglichkeiten erfüllt ist, doch die Menschen sinnen am allerwenigsten
darüber nach, wie man die verliehene Freiheit anwenden könnte.
Wir beobachten erstaunliche Kontraste in der
Denkweise. Die Wissenschaftler schicken sich an, die Zukunft aufzubauen, ohne
die über ihnen schwebenden Keulen der Wilden zu bemerken. So sendet Unsere Wohnstatt
unaufhörlich Warnungen aus, doch die Menschen wischen sie beiseite und wollen
die Gefahr nicht sehen. Möge irgend jemand ruhig die Unvernünftigen retten, nur
aber nicht ihren illusorischen Aufbau stören. Jetzt ist eine schwere Zeit, da
die Menschen die Zerstörung und den Krieg nicht bemerken, die in der
Feinstofflichen Welt größte Verwirrungen verursachen.
[Russisches Original. Seite 107.]
112. Urusvati weiß, wie fest der Schild ist,
der durch das Bewusstsein der Rechtschaffenheit gebildet wird. Unerlässlich
sind nicht allein Vertrauen und Glaube, sondern ebenso ein unerschütterliches
Bewusstsein der Rechtschaffenheit.
Woraus konnten Helden und Märtyrer ihre
Unerschütterlichkeit schöpfen? Gerade aus dem Bewusstsein ihrer
Rechtschaffenheit. Sie konnten beliebige Schmähungen erfahren, und ihr Geist jubelte
nur. So verläuft auch in Unserer Wohnstatt das Leben auf der Grundlage der
Rechtschaffenheit aller Arbeiten.
Möge niemand annehmen, Wir seien so weit von
der Erde entfernt, dass Uns keinerlei irdische Verwirrung erreichen könnte.
Doch jeder irdische Ansturm prallt an der Festung der Rechtschaffenheit ab. Zum
Großen Dienst gehört die unüberwindliche Standhaftigkeit des Bewusstseins der
Rechtschaffenheit. Die Menschen verlieren den Boden unter ihren Füßen gerade
dadurch, dass sie das Bewusstsein der Rechtschaffenheit verlieren. Man kann
sich unmöglich bewegen, ohne festen Boden unter sich zu spüren. Der Geist
jedoch muss sich auf eine ebensolche Festigkeit des Bewusstseins stützen.
Menschen, die viele Gefahren durchschritten
haben, können bezeugen, dass nur das volle Bewusstsein der Rechtschaffenheit
sie über den Abgrund geführt hat. Möge daher jeder sich solcher Momente der
Gefahr erinnern und sich vergegenwärtigen, was gerade ihn rettete. Wir sind
natürlich jederzeit bereit, eine helfende Hand zu reichen, doch für eine solche
Handreichung ist volles Vertrauen erforderlich. Es wird jedoch nur dort
erblühen, wo das Bewusstsein der Rechtschaffenheit vorhanden ist. Wir bestehen
auf diesem Bewusstsein, da sich dann auch die Zusammenarbeit leichter gestalten
lässt. Die ausgesandte Energie erreicht das Ziel, und es entstehen keine
krankmachenden Erschütterungen. Mögen die Menschen sich des festen Schildes der
Rechtschaffenheit erinnern.
113. Urusvati hat bei ihren Flügen in die
fernen Welten die Besonderheiten jener Daseinszustände erfahren. Es könnte
unverständlich erscheinen, dass auf der Grundlage der Einheit der Welten derart
viele Unterschiede existieren, und dies sogar bei Erscheinungen, die rein
äußerlich an irdische erinnern. Ebenso beeindruckend sind ihre inneren
Besonderheiten. Die Farben erinnern bisweilen fast an irdische Farbtöne, doch
ihr Wesen ist vollkommen andersartig. Die Gewässer sind in ihrer Tiefe und
Durchsichtigkeit nicht mit den Meeren auf der Erde zu vergleichen. Selbst die
Atmosphäre erscheint in Regenbogenfarben. Doch solche Regenbogenfarbigkeit
gleicht nicht dem irdischen Regenbogen. Die Fische fliegen, doch ihre Farben
sind einzigartig
[Russisches Original. Seite 108.]
gegenüber den irdischen. Das Gefieder
der Vögel ist in seinen Farben dem der prachtvollsten Vögel der Erde ganz
unähnlich. Die Bewohner erinnern an irdische, beeindrucken jedoch gleichzeitig
durch ihr äußerst feinstoffliches Gewebe. Alle Klänge erinnern fast an
schönsten irdischen Gesang, doch die Bedeutung der Stimmen ist eine andere.
Solche Unterschiede versetzen das irdische Bewusstsein in großes Erstaunen. Man
muss sich an die uneingeschränkte Mannigfaltigkeit erst gewöhnen.
Wohl dem, der schon im grobstofflichen Körper
bereit ist, die Vielfalt der Welten wahrzunehmen. Glaubt nicht, eine solche Wahrnehmung
sei leicht. Man muss viele Erfahrungen gesammelt haben, um die Wirklichkeit
annehmen zu können. In dem Begriff „annehmen“ ist der Sinn der Evolution
enthalten.
Man kann gelehrten, anscheinend kulturell
hochstehenden Menschen begegnen, die die Möglichkeit der Existenz verschiedener
Welten nicht annehmen können. Aus diesem Grund halten sie auch die Existenz der
Feinstofflichen Welt nicht für möglich, doch feinstoffliche Wahrnehmungen gestatten
keinen Zwang.
Wer die Vorstellung von der Feinstofflichen
Welt von sich weist, bereitet sich selbst für den dortigen Aufenthalt eine
armselige Hütte. Man muss in sich eine breite Annahme entwickeln, da ohne sie
keine Flüge im feinstofflichen Körper möglich sind. Ein zaghafter
feinstofflicher Körper wird bei Austritt aus dem physischen ziellos
umherschweifen und mit Schrecken um sich blicken. Es ist nicht leicht, frei in
die Feinstoffliche Welt einzutreten, um furchtlos zu beobachten und zu lernen.
Die Massen in der Feinstofflichen Welt sind, ebenso wie das gesamte Leben in
den fernen Welten, voller ungewohnter Eigenarten. Die leuchtende Materie ähnelt
den irdischen Hüllen nicht. So muss man inmitten unzähliger
Verschiedenartigkeiten das Verstehen der Einheit offenbaren.
Unsere Wohnstatt kann als Beispiel der
Vielfalt in der Einheit dienen.
114. Urusvati kennt außer den sogenannten
heiligen Schmerzen auch noch weitere schmerzhafte Empfindungen, deren Herkunft
bisher unbekannt ist. Man muss ihre Ursache im Verkehr mit der Feinstofflichen
Welt suchen. Der grobstoffliche Körper kann Stöße erhalten und schmerzhafte Einwirkungen
spüren. In gleicher Weise kann auch der feinstoffliche Körper Einflüssen
verschiedener Kräfte ausgesetzt sein und sie in der Folge seinem
grobstofflichen Körper übertragen. Ein beträchtlicher Teil nervlicher
Empfindungen ist auf Reflexe der Feinstofflichen Welt zurückzuführen.
Man darf nicht meinen, man würde beim
Passieren der verschiedenen Schichten der Feinstofflichen Welt keine
schmerzhaften Empfindungen verspüren. Sie sind wie Stichwunden, die sich als
Schmerzen in den Nervenzentren auswirken.
[Russisches Original. Seite 109.]
Dort hat Urusvati falsche Lehrer und deren
Anhänger gesehen. Auch solche Begegnungen können in der Feinstofflichen Welt
stattfinden, und man muss ihr tatsächliches Vorhandensein erkennen, auch wenn
sie unangenehm sind. Solche Erscheinungen lehren Vorsicht und vermitteln die
Erkenntnis der verschiedenen Formen des Daseins. Allein der Erfahrene gibt sich
nicht mit voreiligen Schlussfolgerungen ab, sondern bereichert durch eine neue
Erkenntnis seinen „Kelch“ mit Aufspeicherungen.
Wir haben seinerzeit vieles bei Versuchen mit
dem grobstofflichen und dem feinstofflichen Körper gelernt. Wir haben
beobachtet und im „Kelch“ der Aufspeicherungen die einzelnen Erscheinungen
zusammengefügt, während Wir Uns noch über ihre Verschiedenartigkeit wunderten.
Gerade von dieser Methode sprechen Wir zu Unseren Mitarbeitern. Besonders
schädlich ist es, Gesetze zu verkünden, wenn man gerade erst Einsicht in einen
millionsten Teil all der Erscheinungen genommen hat, die diese Gesetze
begründen. Glaubt nicht, dass Ich aus Bescheidenheit spreche, sondern nur aus
dem Erkennen der Größe des Weltenaufbaus.
115. Urusvati erinnert sich, dass sich durch
eine einzige Berührung ihrer Hand der Zustand eines anderen Menschen gewandelt
hat. Man kann beobachten, dass auch Wir die Gedankensendungen ergänzen, indem
Wir die linke Hand emporheben. In der Tat kann man bisweilen auch einen eher
niederen Magnetismus mit einbringen, der sich an den Fingerspitzen befindet.
Man muss aber grobe Magnetisierung von der Verstärkung einer Gedankensendung
unterscheiden.
Bei Uns kann man oft sehen, wie eine bestimmte
Art von Sendungen im Stehen mit erhobener Hand erfolgt, andere hingegen eine
ruhige Position in einem Sessel erfordern. Hierbei werden in der Regel die
Hände entweder über der Brust gekreuzt oder auf die Knie gelegt, um ein
Abfließen des Magnetismus zu verhindern. Solche unterschiedlichen Haltungen des
Körpers zeigen, wie sehr die psychische Energie sich mit den übrigen
Körperfunktionen verbindet. Gerade jetzt erhalten solche Hinweise eine besondere
Bedeutung, da man beginnt, die Gedankensendungen zu erforschen, ohne aber die
Begleitumstände zu beobachten. Im Osten richtet man die Aufmerksamkeit nicht
nur auf die physische Haltung, sondern auch auf viele hinzutretende äußere
Umstände.
In alten Aufzeichnungen finden sich viele
symbolische Ausdrücke, deren Sinn jedoch heute verlorengegangen ist. Der uralte
Brauch der mündlichen Überlieferung besaß einen tiefen Sinn. Die Lehre wurde
von einer bevollmächtigten Person übermittelt und bedurfte keiner symbolischen
Verschlüsselungen. Indessen können bedingte Aufzeichnungen verhängnisvolle
[Russisches Original. Seite 110.]
Irrtümer schaffen. Die Wolken der
Unwissenheit können Bruchteile des Übermittelten verschleiern. Eine
vorsätzliche, böse Behauptung ist imstande, sogar das Offensichtlichste zu
verzerren. Man kann sich vorstellen, welche Anstrengungen erforderlich sind, um
das Denken auf den Weg der vernünftigen Beseitigung aller schändlichen
Entstellungen zu lenken.
Man
kann sehen, dass viele nicht verstehen, wie sehr sie ihre Kräfte in dem Wunsch
aufwenden, die Stimmung der ihnen Nahestehenden zu verderben. Eines Tages wird
ein Anschlag auf die Stimmung verurteilt werden. Die Beschädigung eines
Musikinstrumentes wird verurteilt, doch um wieviel mehr sollte die Stimmung des
Menschen geschützt werden! Die Verletzung der Stimmung darf nicht von neuem
beginnen.
116. Urusvati kennt den inneren Zusammenhang zwischen
Schlacht und schöpferischem Aufbau. Vom irdischen Gesichtspunkt aus scheinen
Schlacht und Aufbau Gegensätze zu sein. Doch Wir sagen: Aufbau bedeutet
Zerstreuung der Finsternis. Und so ergibt sich statt eines Gegensatzes eine Verbindung.
Oft klagt man Uns an, dass Wir mit der Ankündigung der Schlacht Schrecken
einflößten und Unsere Schlacht fast ohne Ende sei.
Die Menschen behaupten, Aufbau sei friedvoll,
die Schlacht hingegen vernichtend. Ist aber ein Aufbau ohne geordnete
Gestaltung der Elemente vorstellbar, ohne tapfere Überwindung von Hindernissen?
So ist auch Unsere Schlacht eine Überwindung des Chaos. Wenn eine solche Verteidigung
nicht besteht, werden die Wogen des Chaos über allen Errungenschaften
zusammenschlagen. Man muss unerschrocken die Erkenntnis der Schlacht und des
Aufbaus als wirksame Grundprinzipien des Daseins annehmen.
Wenn Wir von Bewegung sprechen, meinen Wir
gerade jene Überwindung der Finsternis. Wir sprechen von der Unerlässlichkeit,
die Schlacht nicht als ein brudermörderisches Gemetzel, sondern als eine
herrliche Verteidigung der gesamten offenbarten Welt lieben zu lernen. Es ist
unmöglich, in scheinbarer Ruhe zu verharren, wenn das Chaos tobt. Man kann an
einen alten Sinnspruch erinnern, nach dem zum Verständnis der Welt einige
Erdbeben durchlebt werden müssen. Allein an den Grenzen des Daseins kann man
auch den Flug in die Unbegrenztheit spüren.
Viele werden das Gesagte nicht verstehen; für
sie ist die Schlacht ein Gegensatz zum Aufbau. Es ist unmöglich, gegenüber der
Masse von der unendlichen Schlacht zu sprechen. Nur einige wahre Forscher
werden feststellen, wie sehr ihre kühnen Experimente einer Schlacht ähneln.
Alte
[Russisches Original. Seite 111.]
Darstellungen lichtvoller Geister
haben sie mit der notwendigen Rüstung ausgestattet. Doch auch jeder andere Wissenschaftler
tritt an seine Untersuchungen in der Rüstung des Wissens heran.
Wir besitzen physische und geistige Rüstungen.
Unseren Nachfolgern raten Wir, sich diejenige Rüstung anzueignen, die sie vor
dem Angriff des Chaos schützt. Lasst uns Unsere Worte über die Rüstung nicht
als ein Symbol nehmen, verstehen wir sie im Gegenteil als eine von unserem Bewusstsein
geschaffene Verteidigung. Man kann die Festung stärken, wenn die Brücke zum
Turm Tschung fest ist.
117. Urusvati kennt den Begriff des Sieges.
Wenn Wir den Aufbau unter dem Schutz der Schlacht beginnen, so bedeutet dies, dass
Wir die Verwirklichung des Sieges verstehen. Möge die Saite des Sieges erklingen.
Mögen die Zeichen des Fortschritts wahrgenommen werden, denn in Unbegrenztheit
kann es keine Niederlage geben. Möge auch Unser Ruf als lebenswichtiger Rat
angenommen werden.
Urusvati hat sich der Leitung zur Bruderschaft
richtig erinnert. Allein entlang dieser Leitung kann man eine Vorstellung von
der Verschiedenartigkeit der hinzutretenden Nebenumstände gewinnen. Unsere
Bruderschaft stellt ein Laboratorium sämtlicher Lebensbereiche dar. Auf der
ganzen Erde verbreitet sich eine Lehre, die neues Wissen über die
feinstofflichen Energien einführt. So erfolgen auch Unsere Siege unter
feinstofflichen Bedingungen.
Bisweilen ist eine Reihe von Jahren
erforderlich, um mit irdischen Augen die Formen des richtigen Weges zu
erkennen. Man sollte begreifen, in welchem Ausmaß alle Umstände sorgsam bedacht
wurden – und nur einige werden das Ausmaß richtig erkennen können. So lernt von
Unserer Geduld. Möge die unerschütterliche Bestrebung der Bruderschaft als
Beispiel bei allem Tun dienen.
Unser inneres Leben stellt eine feinstoffliche
Abbildung aller irdischen Wege in all ihrer Mannigfaltigkeit dar; Wir raten
daher zu einem beweglichen, schnell reagierenden Geist. Die Alten sprachen von
der Wahrscheinlichkeit aller Unwahrscheinlichkeiten – so lehrte man die
Erweiterung des Bewusstseins. Wir haben mehrfach die Erzählung vom
schwerfälligen Feldherren wiederholt, der von einem Hügel aus die Niederlage
eines Teiles seines Heeres sah, sich aber nicht umwenden konnte, um ihren
eigentlichen Sieg zu sehen.
118. Urusvati weiß, dass den Völkern vieles
über die Bruderschaft und die Feinstoffliche Welt überbracht worden ist. Wir
besitzen Aufzeichnungen über sämtliche Mitteilungen. Vergleicht man die
Aussagen miteinander,
[Russisches Original. Seite 112.]
kommt viel Material zutage, das in
seiner Gesamtheit ein aufschlussreiches Bild der Feinstofflichen Welt liefert.
Diese Nachrichten wurden absichtlich verstreut. Man kann sie unter den
Kulturschätzen verschiedener Völker finden.
Bei Uns sind weder Gewalt und Zwang noch
komplizierte Darstellungen gestattet. Das menschliche Bewusstsein muss gleich
einer Biene von überall her Kenntnisse sammeln, um frei und ungezwungen seine
Weltsicht aus ihnen zu bilden. Allein durch eine solche auf Arbeit beruhende
Ernte wird die Selbstvervollkommnung vorangebracht.
Viele erwarten, ein geschlossenes
Weltanschauungssystem zu erhalten. Solche Menschen möchten wie Blinde geführt
werden, doch Unsere altbewährte Methode besagt: „Erkenne dich selbst!“ Wir sind
bereit, in großzügiger Weise Funken des Weltmosaiks auszuteilen, aber das
Muster muss der Mensch selbst fertigen.
Die Menschen beklagen sich darüber, dass sie
keine Nachrichten über die Feinstoffliche Welt fänden, dabei sind viele ausgestreut
worden; man muss nur seine Aufmerksamkeit auf die Bücherregale lenken. Es wäre
unsachlich, davon auszugehen, dass sämtliche historischen Legenden um der
Täuschung willen erdacht worden wären. Jeder von Uns ist im Verlaufe
zahlreicher Leben selbst im feinstofflichen Körper aufgetreten und hat viele
Erscheinungen gesehen.
Sollte es gar möglich sein, dass Ich in der
Eigenschaft eines Arztes aus der Feinstofflichen Welt getreten bin, um
Heilmaßnahmen allein aus betrügerischer Absicht zu vollführen? Wir können auf
viele Bände mit Aufzeichnungen von Erscheinungen verweisen, die von irdischen Menschen
bezeugt wurden. Man sollte die verschiedenen Beobachtungen veröffentlichen,
damit höchst unerwartete Beobachter ihre ungewöhnlichen Erfahrungen kundtun
können.
Es können nicht alle Menschen
unterschiedlichen Glaubens lügen. Über die Bruderschaft sind viele Nachrichten
ausgesandt worden, möge der Wanderer sie nur sammeln. Auch jetzt erweist sich, dass
Unsere Worte nur für wenige geeignet sind, doch sie sind ausgesprochen und
festgehalten.
119. Urusvati spürt richtig die Verwirrung der
Ströme. Wir sind angespannt um das Gleichgewicht bemüht. Während solcher
Verwirrungen muss man den Apparat der psychischen Energie besonders schonen. Es
kann sich sowohl ein gewisses Abschweifen des Organismus als auch ein quälender
innerer Stau bemerkbar machen. Ich rate dazu, in solchen Stunden weniger zu
essen, was jedoch nur ein relativer Rat
[Russisches Original. Seite 113.]
ist. Die psychische Energie kann in
ihren Bewegungen einem stürmischen Meer gleichen.
Bei einer Störung des Gleichgewichts erfährt
die Energie übermäßige Wallungen, wie Ebbe und Flut. Sie kann zur Hilfe eines
anderen abfließen, doch eine große Frage ist dabei, wie sie aufgenommen wird,
denn es können überaus schädliche Rückschläge erfolgen. Bei den Flutwellen der
Energie ist es von Bedeutung zu erkennen, woher diese Wellen anrollen. Mitunter
können sie von einer so schwerwiegenden Beschaffenheit sein, dass sie eine
gefährliche Bedrückung im Bereich des „Kelches“ hervorrufen. Eine besondere Anspannung
ergibt sich, wenn belastende räumliche Ströme durch den freien Willen noch
verstärkt werden. Solche Anstürme können eine Art Knäuel verdichteter Energie
bilden. Ein fremder Impuls kann eine zweischneidige Wirkung haben.
Es ist Uns unmöglich, solche Stürme nicht
wahrzunehmen, die schwerwiegende Risse in das über Jahrhunderte geflochtene
Gewebe schlagen. Lasst uns die Gefahr, die durch den freien Willen der Menschheit
erhöht wird, nicht unterschätzen. Obwohl das höchste Gut, kann er auch zu
großen Katastrophen verleiten. Man kann die Menschen unmöglich überzeugen,
einander nicht mehr zu schaden, doch man kann fortfahren, für das Gleichgewicht
zu kämpfen.
Wir befinden Uns nicht nur im Turm, doch
Urusvati hat schon manchmal Unsere spannungsgeladenen Ausrufe und eiligen
Weisungen gehört. So macht euch ein Bild davon, welche Anspannung sich um
Unseren Turm herum aufbaut, wenn die Wogen der Energie im Raum tosen.
120. Urusvati kennt die Bedeutung des Momentes
zwischen Schlafen und Wachen. Dieser Augenblick wird als Diamant des Bewusstseins
bezeichnet. Im Verlauf dieses Übergangszustandes des Bewusstseins gehört der
Mensch gleichermaßen der grobstofflichen als auch der feinstofflichen Welt an.
Wenn die Menschen in bewusster Weise an solche lichten Momente herangingen, würde
bei der Erforschung der psychischen Energie vieles vereinfacht werden.
Für ein klares Erkennen dieses heiligen
Momentes ist keine geheime Einweihung erforderlich. Jedem ist die Möglichkeit
gegeben, beider Welten teilhaftig zu sein, wenn nur nicht ein unglückseliger
freier Wille den Menschen zu einer tödlichen Verneinung aufstacheln würdee. Wir
lieben das Wort „Tod“ und alle seine Ableitungen nicht. Doch alle unwissenden
Verneiner können als tot bezeichnet werden.
[Russisches Original. Seite 114.]
Es ist richtig, dass zur klaren Erkenntnis des
diamantenen Augenblicks eine besondere Schwingung notwendig ist. Doch auch eine
solche Schwingung wird durch ein reines Streben erzeugt. Für eine derartige
Bestrebung bedarf es wiederum eines bewussten Erkenntnisvermögens. Weder durch
Magie noch durch Zauberei kann man den herrlichen Augenblick wahrnehmen. Wenn
der Mensch Eindrücke aus der feinstofflichen in die grobstoffliche Welt
hinüberträgt, ist er fähig, auch das Feurige Tor zu erahnen.
Wir verstärken und vertiefen diese diamantenen
Augenblicke durch ein klares Erfassen ihrer Bedeutung. Denn sie sind so kurz, dass
keine Anspannung der Kräfte erforderlich ist. Es kann langandauernden Verkehr
mit der Feinstofflichen Welt geben, doch die Beherrschung beider Welten ist kurz.
Wir sprechen jetzt weder von Unserer Leitung noch über die weltweite Kommunikation.
Meine Worte kommen nicht aus der Feinstofflichen Welt, sondern mittels
Übertragung auf Entfernung. Jetzt sprechen Wir über den Besuch der
Feinstofflichen Welt, wenn der feinstoffliche Körper in den grobstofflichen
zurückkehrt. Unsere Gespräche gehören dem Bereich der Gedankenübertragung auf
Entfernung an, doch jener zwischenweltliche Augenblick tritt bei jedem Menschen
ein, man muss ihn nur klar erkennen.
Wenn Urusvati Geschehnisse in Unserem Turm
sieht, handelt es sich dabei um eine besondere Art der sogenannten Television,
die Gespräche hingegen entsprechen einer telegraphischen Direktübertragung.
Diese Gesprächsverbindung kann nicht jedem eröffnet werden. Es ist nicht
möglich, jedem den direkten Verkehr mit Uns zu eröffnen. Jetzt aber sprechen
Wir von etwas anderem, nämlich von dem diamantenen Augenblick, der zwischen
Schlaf- und Wachzustand während der Rückkehr des feinstofflichen Körpers in den
grobstofflichen bemerkt werden kann. Jede Erinnerung an die Feinstoffliche Welt
wird für die Evolution der Menschheit sehr nützlich sein. Sogar der mahnende
Hinweis auf die niederen Schichten wird eine angebrachte Warnung sein. Das
Denken der Menschheit bewegt sich in die Richtung einer Erkenntnis der Welten.
Selbst Harmagedon in seinem wütendsten Stadium kann diese vorherbestimmte
Erkenntnis nicht aufhalten.
Einige Menschen suchen alle Welten als
materiell zu bezeichnen, und letztendlich ist die Geistmaterie ja auch überall
dieselbe. Auch der Turm Tschung besteht aus Materie. Man möge sich jedoch nicht
mit Terminologien belasten; die Zeichen der drei Welten werden offenbar, und
der Erdenmensch vermag sogar die Funken der Feurigen Welt zu sehen.
121. Urusvati weiß, dass Wir der Menschheit in
ständigem Bemühen die ihr vorbestimmten
[Russisches Original. Seite 115.]
Entdeckungen eingeben. Erinnern wir
uns der Luftschifffahrt. Nach den Flugschiffen der Atlantier schien die
Eroberung der Luft auf lange Zeit hin unmöglich, doch der Gedanke an Flugzeuge
durfte nicht verloren gehen. So kamen viele legendäre Erzählungen über
Luftschiffe, eiserne Vögel und fliegende Teppiche auf. Schon Salomon bediente
sich eines Flugapparates. Schließlich legte Unser geliebter Leonardo den
Grundstein für die wissenschaftliche Luftschifffahrt. So kann man in den
verschiedenen Wissensbereichen feststellen, wie sich Ideen durch Anstöße von
außen von poetischen Legenden zu wissenschaftlich Berechenbarem
weiterentwickelten.
Es lässt sich auf die Mythen von Ikarus[35] oder
Simon Magus[36] verweisen. Solche
Beschreibungen können auch an Flüge in die Feinstoffliche Welt erinnern. So
wird der Mensch dereinst die Fähigkeit zur Levitation wieder in sich
hervorrufen, doch dafür muss vor allem die psychische Energie erkannt werden.
Solche Vorhersagen lassen sich auch auf anderen Gebieten verfolgen. Wir
versäumen nicht, die Menschen an diese Möglichkeiten zu erinnern, die sich
ihnen nähern und die die Evolution beschleunigen können.
Vergessen wir nicht, dass heutige Berechnungen
sehr unvollkommen sind, da in ihnen einige Faktoren fehlen. Bis auf den
heutigen Tag berücksichtigt man die uranfängliche Energie und viele Ströme
stärkster chemischer Verbindungen nicht. Die Wissenschaftler schenken Unseren
Ratschlägen selten Gehör. Es ist zu beobachten, dass sich viele Entdeckungen
scheinbar als Folge irgendwelcher Zufälle ergeben. Ob in ihnen nicht ein
Flüstern vom Turme Tschung zu vernehmen war?
Oft sind Wir gezwungen, einen Hinweis nicht
einem Spezialisten, sondern einem aufnahmefähigeren Schaffenden aus einem
anderen Arbeitsbereich zu geben. Die Ehefrauen und Schwestern von Erfindern
können erzählen, wie sie durch Gefühlswissen einer vorbestimmten Entdeckung die
Richtung gaben.
Beharrlich werden Wir immer wieder von den dringlichsten
Bedürfnissen der Menschheit sprechen.
122. Urusvati erinnert sich, dass Wir in
ständigem Bemühen für die Erhaltung des Schönen sorgen. Bereits in Voraussicht
des Harmagedon haben Wir damit begonnen, Ratschläge über die besten Verfahren
zur Sicherung der Weltschätze bekannt zu machen. Wir wissen, dass die finsteren
Kräfte alle Bemühungen in Gang setzen werden, um die Verwirklichung dieses
dringenden Erlasses zu verhindern. Die Finsteren wissen nur zu gut, welch
mächtige Emanationen von
[Russisches Original. Seite 116.]
Kunstgegenständen ausgehen. Inmitten
finsterer Anstürme können solche Emanationen die beste Waffe sein.
Die Kräfte der Finsternis streben danach, die
Kunstgegenstände entweder zu vernichten oder zumindest die Aufmerksamkeit der
Menschheit von ihnen abzulenken. Man muss daran erinnern, dass ein
zurückgewiesenes, der Aufmerksamkeit entzogenes Kunstwerk seine segensreiche
Energie nicht ausströmen kann. Zwischen einem kühlen Betrachter oder Hörer und einem
verschlossenen Werk wird es keine lebendige Verbindung geben. Die Umsetzung des
Denkens in ein schöpferisches Werk hat eine sehr tiefe Bedeutung, anders
gesagt: sie erweist sich als ein anziehender Magnet und ein Sammler von Energie.
So lebt jedes Kunstwerk und unterstützt den Austausch und die Ansammlung von
Energie.
Inmitten des Harmagedon könnt ihr euch davon
überzeugen, welch starke Wirkung Kunstwerke ausüben. Die ganze Epoche ist von
jener Unruhe um die kostbaren Werke geprägt. Unsere
Archive sind voller Gegenstände, welche die Menschen verlorengegangen wähnen.
Vielleicht werden einige von ihnen beizeiten zu den Völkern zurückkehren, die
sie nicht zu schützen vermochten.
Wir
haben viele Kunstwerke gerettet. Wir sahen, dass die Finsteren ihre Schliche vermehrten, um
solche heilsamen Bedingungen zu erschweren. Aus den höchsten Sphären wissen Wir
jedoch, wann es notwendig ist, der Menschheit zu helfen. In der Feinstofflichen
Welt ist ein entsprechend vorgezeichneter Plan schon seit langem bekannt. Wir
halten eilige Maßnahmen nicht zurück, da im Prozess des Harmagedon die Absicht
besteht, alle Energien der Menschheit zu zersetzen. Dies erhoffen sich die
Finsteren, doch Wir wissen, was ihnen entgegenzusetzen ist. So seht, in welche
Richtung Unsere Sorge geht.
123. Urusvati sieht, wie sehr kosmische Ströme
nicht nur auf Weltereignisse, sondern auch auf das Leben einzelner Menschen Einfluss
haben. Es lassen sich ungewöhnliche Erkrankungen und ganze Epidemien
beobachten, die nicht mit den üblichen Ursachen erklärbar sind. Man kann sehen,
dass die Menschen anfällig werden für Erkältungskrankheiten und unerwartete
Nervenschmerzen. Schon die Behandlung solch besonderer Beeinträchtigungen des
Organismus erfordert ungewöhnliche Maßnahmen.
Es lässt sich feststellen, dass sich auch die
psychische Energie während solcher Perioden in einem ungewöhnlichen Zustand
befindet. Das Sperrnetz wallt auf, lodert auf und kann
[Russisches Original. Seite 117.]
dann äußere Einwirkungen durchlassen.
Wir warnen die Menschen rechtzeitig, damit sie sich an solchen Tagen besonders
vorsehen. Wir möchten nicht sagen, dass sich dann die Gefahr verstärkt, die
Anfälligkeit jedoch wird spürbar. Vergessen wir nicht, dass die finsteren
Kräfte solche Stunden gern ausnutzen. Man muss nicht nur die äußere Gesundheit,
sondern auch das nervliche Gleichgewicht schonen.
Überhaupt ist es notwendig, sich in besonnener
Weise gegenüber den finsteren Kräften zu verhalten. Sie zu leugnen ist
Unwissenheit, doch genauso wird es schädlich sein, bei ihrer Erwähnung in Angst
zu geraten.
Urusvati hat ihre von abscheulich bis schön
reichenden Antlitze gesehen. Sie können sich mit einem strahlenden Glanz
umgeben und verschiedene Vorteile in Aussicht stellen.
Man wird fragen: Können die Hierophanten des
Bösen sich Unseren Türmen nähern? Natürlich können sie dies, obwohl diese
Annäherung für sie schmerzhaft ist. Ihre Wut reißt sie weit fort. Wir sind
bisweilen genötigt, Uns starker Entladungen zu bedienen, um ungeladene Besucher
zurückzuschlagen. Mit solchen Entladungen schlagen Wir die Finsteren, die sich
Unseren Brüdern nähern.
Man kann an besondere Ströme erinnern, die ihr
nachts gespürt habt. Sie können gleichermaßen heilsam und beschützend sein. Das
Streben zu Uns kann solche Ströme verstärken. Fremdeinflüsse können Risse im
Sperrnetz verursachen, doch Unsere Ströme helfen.
124. Urusvati hat Unser Schutzgewebe gesehen.
Wir verbreiten unsichtbare Ströme dieses lichttragenden Gewebes. Es ist ein
Hindernis für finstere Angriffe. Es beschützt Dokyud, wo sich Unsere
Mitarbeiter vor der Übernahme einer neuen Aufgabe erholen.
Man muss verstehen, dass Unsere Lichtstrahlen
und Ströme besonders wohltuend sind, wenn sie bewusst aufgenommen werden. So
kann man sagen, dass der Nutzen Unserer Einwirkungen sich hundertfach
verstärkt, wenn sie im Herzen aufgenommen werden.
Die Menschen klagen und schmachten, da sie die
Realität Unserer Sendungen nicht anerkennen. Ständig kann man von Leiden und
Einsamkeit hören, doch keine Unserer Botschaften
[Russisches Original. Seite 118.]
wird angenommen und erweckt
allenfalls ein unanständiges Urteil. Sogar Unsere offenkundigsten Erscheinungen
werden vergessen und auf alltägliche Weise erklärt. Doch jede Bestrebung zu Uns
erzeugt bereits Keime des Guten, man muss es nur Uns überlassen, die besten
Wege auszuwählen.
Urusvati bemerkt sogar kurze Offenbarungen des
Schutzgewebes, doch viele richten ihre Aufmerksamkeit noch nicht einmal auf
länger auftretende Zeichen. Wie soll man solchen Menschen Einzelheiten Unseres
inneren Lebens anvertrauen! Statt Erkenntnis werden sie nur Vorwände zu neuen
Verneinungen finden. So müssen Wir und alle wahren Mitarbeiter klar
unterscheiden, was man mit Nutzen sagen kann. Man wird nicht zur Lehre
aufrufen, denn das ungeöffnete Herz vermag nicht zu erkennen, worin der Nutzen
besteht und wo die Schönheit liegt. Ein klares Verstehen der Lehre erfordert
ein offenes Herz. Möge man sich öfter an Uns wenden und den Gedanken an Unsere
Wohnstatt lieben lernen.
125. Urusvati weiß, wie sehr Wir das Gefühl
der Feierlichkeit schätzen. Gerade Feierlichkeit verleiht dem
aufwärtsgerichteten Streben Standhaftigkeit. Dieses Gefühl erblüht besonders an
den Gedenktagen der Großen Helden.
Besonders bedeutsam ist es, dass die
Menschheit Unsere Brüder unter verschiedenen Namen verehrt. Man kann ganze
Bücher über die Verehrung Unserer Bruderschaft zusammenstellen. Die Menschen
nehmen an, dass ihr Held nichts mit Uns gemein hätte. Waren jedoch die höchst
verehrten, ja vergötterten Giganten der Menschheit nicht die Begründer der
Bruderschaft?
Vergessen wir nicht, dass Sie unter einem besonderen
Lichtstrahl auf der Erde erschienen, so dass Ihre Geburt sich mit manchen
Legenden verband. Wir werden diesen Sagen nicht widersprechen, sie regen die
Feierlichkeit an und verhelfen dazu, die Großen Charaktere anzunehmen. Wir
korrigieren auch nicht die nur bedingt gültigen Termine der Feiertage. Was Uns
betrifft, so senden Wir gute Gedanken zu den von der Menschheit festgesetzten
Feiertagen. Man darf die Feierlichkeit nicht verletzen, wenn man weiß, welche
Heldentat mit den Gedenktagen verbunden ist.
Die Menschen kennen nicht einen Bruchteil der
Bedeutung der Heldentaten der Großen Lehrer. Sie haben aus den herrlichsten
Opfertaten etwas Alltägliches und gar Eigennütziges gemacht. Doch selbst
[Russisches Original. Seite 119.]
bei dieser Herabsetzung bewahren die
Menschen noch einen kleinen Teil Feierlichkeit. Helfen wir in aller Geduld
dabei mit, auch den kleinsten Keim des herrlichen Gefühls der Feierlichkeit zu
bewahren. Es führt zu den fernen Welten. Es verwandelt das Leben und schafft
Helden. In dieser Weise wollen wir die Gedenktage ungewöhnlicher Heldentaten
begleiten.
Der Dienst zeigt sich in der Heldentat und ist
in jeder Art menschlicher Verhältnisse möglich. Die Offenbarung einer Heldentat
ist Unsere Freude. Wir zeigen den Weg auf, doch gehen muss man ihn mit
menschlichen Füßen, so lautet das vom Großen Erretter gegebene Gesetz.
Die bezeigte Heldentat wird in Unseren
Archiven verzeichnet. Unwissende suchen die Wirklichkeit in ein Trugbild zu verwandeln,
doch glücklicherweise bewahren Wir die Nachweise der Heldentaten. So lasst uns
einer ungewöhnlichen Heldentat einen großen Tag weihen.
126. Urusvati tut recht, indem sie die
Mitarbeiter anspornt, aus den Büchern der Lehre alles die uranfängliche Energie
Betreffende herauszuschreiben. Man muss die Teile des Mosaiks zu einem ganzen
Buch zusammenstellen. Hierbei lasst uns nicht vergessen, dass einige Personen
flüstern, dass alle Bücher der Lehre über ein und dasselbe sprechen würden.
Unwissende, die die Bücher unaufmerksam lesen, sehen nicht, dass bei jeder
Annäherung an einen bestimmten Gegenstand eine neue Einzelheit über ihn
eingeführt wird. Man muss die Aufzeichnungen fortlaufend machen, nur dann wird
man die spiralförmigen Wendungen der Mitteilungen bemerken. Möge man die
Anziehungskraft in der Aneinanderreihung der Ratschläge und Hinweise finden.
Bei einer solchen sorgfältigen Arbeit kann man Unsere Methoden erforschen.
Wir weisen vor allem auf Möglichkeiten hin,
ohne jedoch in das Karma einzugreifen. Welcher Art aber wird das Ehrgefühl
eines Forschers sein, der Unsere Worte wiederholt, ohne sie auf seine Arbeit
anzuwenden? Das Bewusstsein bereichert sich allein im Verlauf des
Denkprozesses. Mechanische Wiederholung führt nicht zu einer neuen Synthese.
Man beobachte, wie Wir das Denken führen, ohne die selbständige Tätigkeit zu
verletzen. Wir weisen den Weg, doch jede Wendung des Pfades muss selbst erkannt
werden.
Unser inneres Leben ist durch bestimmte
Methoden bedingt, die wiederum auf unabänderlichen Gesetzen gründen. Unsere
Wohnstatt kann allein durch die Erfüllung der Gesetze der Evolution existieren.
Ihr habt bemerkt, dass Wissenschaftler in völlig unerwarteter Weise Voraussagen
der Lehre bestätigt haben. Außer der Verbreitung der Lehre kann man darauf
hinweisen, dass
[Russisches Original. Seite 120.]
Wissenschaftler oft scheinbar
zufällige Impulse erhalten. Unsere Gedankensendungen gehen um die ganze Welt.
Wir geizen nicht mit der Aussaat in den Raum. Der Raum ist voller verschiedener
Ideen. Irgend jemand hat diesen Zustand als „Verdauung der Unbegrenztheit“
bezeichnet.
Besonders muss man sorgfältige Arbeit lieben
lernen, denn nur dabei kann man sich mit den Methoden der Bruderschaft vertraut
machen.
127. Urusvati erinnert sich, dass sich bei der
ersten Begegnung mit Uns die übrigen Passanten irgendwie zerstreuten. Die
Annahme, dass dies eine Folge Unseres Gedankenbefehls war, ist richtig. Nun
aber sagen Wir, dass keine einzige Mitteilung wiederholt gegeben werden kann,
und zwar wegen der außergewöhnlich gestiegenen Spannung. Man kann diese beiden
Beispiele einander gegenüberstellen, um die Einwirkung des Harmagedon zu
verstehen.
So könnte man fragen: Können sich denn im
Verlauf von nur zwei Jahrzehnten solch starke kosmische Anspannungen
entwickeln? Fragen solcher Art zeigen nur, wie wenig die Bedeutung des
Harmagedon verstanden wird. Wenn man von dem nahen Ende des Kali Yuga weiß,
sollte man anerkennen, dass ein solches Ereignis nicht ohne weltweite
Erschütterungen vonstatten gehen kann. Jene Kräfte, die im dunklen Zeitalter
besondere Macht innehaben, werden um ihr Bestehen kämpfen. Sie ziehen eine
allgemeine Katastrophe ihrem Rückzug vor.
Wir müssen Unsere Kräfte der Lage des Planeten
anpassen. Bei einer derartigen Anspannung kann schon der kleinste unangemessene
Machtaufwand das Gleichgewicht verletzen.
Die Menschen wollen gewöhnlich Angemessenheit
und Zweckmäßigkeit nicht verstehen. Sie meinen, Unsere Macht könne jeden
beliebigen Widerstand brechen, ohne auf das kosmische Gleichgewicht zu achten.
Diese einfache Überlegung wiederholen Wir den Menschen mehrfach, da
anderenfalls selbst die Belesenen unter ihnen in Verzweiflung verfielen. Sie
rufen aus: Wenn vor zehn Jahren etwas möglich war, warum findet es denn jetzt
keinen Platz mehr? Dies bedeutet, dass sie die kosmische Bewegung nicht
verstehen. Nicht ohne Grund rufen Wir zu Tapferkeit und Geduld auf.
Wir senden Wissen über die Frist vom Ende des
Kali Yuga, und die Mehrheit der Menschen horcht auf.
[Russisches Original. Seite 121.]
In den Puranas sind viele sichtbare
Einzelheiten solcher weltweiten Ereignisse benannt, doch auf die wesentlichen
Umstände konnte in den alten Aufzeichnungen nicht hingewiesen werden. Unerwähnt
blieben die Anspannung der räumlichen Ströme und die Suche der besten Menschen
nach der uranfänglichen Energie. Diese beiden Umstände zeigen sich jetzt
besonders klar. Umso klarer wird daher die Bedeutung des nahenden Endes des
Kali Yuga.
128. Urusvati ist mehrmals vor allzu
gefährlichen Flügen zurückgehalten worden. Der Lehrer muss vor allzu gewagten
Forschungen schützen. Die höheren Sphären sind ähnlich der Sonne glühend heiß,
die niederen Schichten für ein hohes Bewusstsein belastend, und man darf nicht
einfach alle Schichten bis hin zur Verbrennung des feinstofflichen Körpers
durchfliegen. Die Trennung der Schichten der Feinstofflichen Welt wird gerade
durch das Bewusstsein gekennzeichnet. Der Übergang zu einer höheren Schicht muss
allmählich erfolgen. Zur Wahrung des Gleichgewichtes sind einem Führer gegeben,
die ähnlich wie Ärzte aufzeigen, wie der Übergang in besonnener Weise vollzogen
werden muss. Jegliche Störung des Gleichgewichts in der Feinstofflichen Welt
zeitigt Erschütterungen.
So wahren auch Wir das Gleichgewicht in
Unserer Wohnstätte. Dies ist an der Grenze zwischen der grobstofflichen und der
feinstofflichen Welt unerlässlich, die sich für Uns so klar zeigt.
Es fällt den Menschen nicht leicht zu verstehen,
wie sehr sie in der Feinstofflichen Welt Wissen benötigen, das sie sich vorher
auf der Erde aneignen müssen. Und nicht allein Wissen, sondern ebenso Empfänglichkeit
und Fassungsvermögen. Sobald sich die Menschen diese beiden Eigenschaften
abverlangen werden, werden sie gerade dadurch eine Öffnung der Wahrnehmung
entwickeln. Diese Öffnung führt zum Feurigen Tor.
Eine solche Lehrstufe ist nicht schwer für
jene, die die Existenz der Bruderschaft klar erkannt und angenommen haben. In
der schwersten Minute schützt und warnt der Führer, doch eben erst im letzten
Moment.
Urusvati erinnert sich an einen schweren
Aufstieg, an glatter Wand im Schnee. Die Hand des Lehrers streckte sich aus, um
zu helfen. Und Urusvati verzweifelte nicht und überwand die Schwierigkeit.
Anhand dieses Beispiels kann man die
Mitarbeiter daran erinnern, wie schwer der Aufstieg vor sich geht. Man muss
sich vor Augen halten, wie sehr sich auch andere Mitbrüder bemüht haben.
Es kann keinen Aufstieg ohne Mühe geben.
[Russisches Original. Seite 122.]
129. Urusvati möchte die Flüge zu fernen
Welten mit den Flügen in die höheren Sphären der Feinstofflichen Welt an der
Grenze zu den feurigen Bereichen miteinander vergleichen. Grundsätzlich gehen
beide Flüge im feinstofflichen Körper vonstatten, jedoch auf verschiedenen Ebenen.
Gefahren sind bei beiden Flugarten möglich. Bei der Annäherung an ferne Welten
kann eine Druckveränderung wahrgenommen werden. Lasst uns außerdem nicht
vergessen, was der Schwester I. widerfahren ist. Ein solches Ereignis barg die
Gefahr eines Risses des Verbindungsfadens in sich. Noch größere Gefahren können
bei einem eigenmächtigen Flug in die feurigen Sphären auftreten. Der
feinstoffliche Körper kann verbrennen, wenn er nicht schon durch eine langsame
Annäherung vorbereitet ist.
Man darf nicht vergessen, dass der
feinstoffliche Körper auch in einem hochentwickelten Zustand dennoch ein
materieller Körper und daher, wenn auch höheren, so doch materiellen Gesetzen
unterworfen ist.
Feurige Erscheinungen sind in der irdischen
Welt selten, da sie bis zu einem gewissen Grad Löcher in die irdischen
Schichten brennen. Sie wirken nicht nur auf menschliche Herzen ein, sondern verwandeln
alle Sphären, mit denen sie in Berührung kommen. Eine solche plötzliche Verwandlung
kann jedoch eine Erschütterung außergewöhnlicher Art hervorrufen, nach der bei
allen grobstofflichen Wesen keinerlei Gleichgewicht mehr anzutreffen wäre.
Anders gesagt, das feurige Schwert würde seine grobstoffliche Scheide
durchbrennen.
Wir können nur selten mit der Feurigen Welt in
Berührung treten. Gewöhnlich erfolgt der Verkehr über die entsprechenden
Sphären der Feinstofflichen Welt nach der Maßgabe, dass überall das Gesetz der
Zweckmäßigkeit streng zu beachten ist. Bei einer Erweiterung des Bewusstseins
wird man ohnehin dieses Gesetz umso bewusster anwenden. Die grobstoffliche Welt
umgibt Unsere Wohnstatt, und Wir übernehmen die Verantwortung, das
Gleichgewicht nicht zu verletzen.
Unser Bruder V. hat nicht vergessen, dass er
mitten in einer Stadt eine Explosion zuließ. Man darf jedoch nicht gestatten, dass
sich ein Unglück ereignet. So muss auch bei den Flügen die Zweckmäßigkeit
streng beachtet werden. Es ist nicht von Nutzen, schon vor der Eröffnung des
Feurigen Tores zu verbrennen. Wir sind für jegliches Karma, das wir berühren,
verantwortlich.
Möge das Streben zu den höchsten Sphären ein
herrlicher Aufstieg sein.
[Russisches Original. Seite 123.]
130. Urusvati weiß, welche Gefahren Uns
umgeben. Unwissende Menschen meinen, Wir könnten in der gesamten Unbegrenztheit
keinerlei Gefahren ausgesetzt sein. Natürlich sind Wir in Bezug auf die
irdischen Bedingungen durch Unser Wissen hinreichend geschützt. Doch alles ist
relativ, und wenn der Gedanke in die Unbegrenztheit strebt, gelten ganz andere
Maßstäbe.
Es ist notwendig, unter allen Bedingungen ein
heldenhaftes Gefühl zu bewahren. Allein mittels dieses Maßstabes lässt sich
auch der Fortschritt in die Zukunft verstehen. Wir teilen die Helden in unbewusste
und bewusste ein. Jene, die wissen, wofür sie arbeiten und leiden, werden
bereits solche bewussten Helden sein. Sie fürchten keine Gefahren, auch wenn
sie deren wahre Ausmaße kennen. Inmitten räumlicher Ströme, inmitten bösen
Willens, inmitten des Grauens leben die tapferen Helden, mühen sich und
schaffen. Die Helden wissen, dass ihr irdisches Leben in jedem Augenblick jäh
beendet sein kann, doch dieses Wissen vermindert ihre Anspannung nicht. Sie
wissen, dass sie unter allen Umständen die Heldentat fortsetzen werden. Nichts
wird ihrem Willen, sich in jeder Sphäre zu behaupten, hinderlich sein können.
Der Unterschied zwischen unbewussten und bewussten
Helden ist groß. Die ersteren vermögen hell zu entflammen, um im nächsten
Augenblick wieder zurückzuweichen; bewusste Helden jedoch werden nicht
zurückweichen, sondern den Weg fortsetzen, wobei sie all ihre über Jahrhunderte
angesammelten räumlichen Erfahrungen in sich tragen. Sie können Wissen in
Gefühl umwandeln und ihr Herz damit füllen. Wo das Herz davon erfüllt ist,
vollzieht sich der Flug in die Zukunft. Die harte Kenntnis der Gefahren
verleiht dem Helden nur Freude.
Ich spreche hiervon, um auf die
unverbrüchliche Grundlage Unseres inneren Lebens hinzuweisen. Beispiele von
Heldentum kann man in den früheren Leben Unserer Brüder sehen. Wird euch Unser
zwar schweres, aber herrliches Leben etwa keine Rüstung sein?
131. Urusvati versteht die Schönheit der
Zusammenarbeit mit der Feinstofflichen Welt. Wenn sich jemand einen solchen Verkehr
wie mit einer Totenwelt vorstellt, so bezeigt er damit nur sein Unwissen. Wir
arbeiten beständig mit dieser lebendigen Welt. Wir werden besonders dadurch
gestärkt, dass die Eigenschaften Unserer Mitbrüder aus der Feinstofflichen Welt
eine außergewöhnliche Erweiterung des Bewusstseins vermitteln. Wer sich im
grobstofflichen Zustand befindet, ist in der Lage, die eine Seite einer
Erscheinung zu erfahren, doch das Verständnis Unserer Wissenschaften ergibt
sich erst durch die Hinzufügung des Wissens der Feinstofflichen
[Russisches Original. Seite 124.]
Welt. Man darf sich nicht durch einen
Horizont rein physischer Sichtweise einschränken. Es wird die Zeit kommen, da
die Menschen ihr Leben durch natürliche Mittel bereichern werden, doch dafür muss
man anerkennen können, dass überall Leben vorhanden ist.
Man könnte fragen: Verursacht die
Zusammenarbeit mit nicht verkörperten Wesen und solchen im verdichteten Astral[körper]
keine Schwierigkeiten? Nicht im geringsten. Die Zusammenarbeit erfolgt auf der
Ebene des vereinten Bewusstseins. Solche Arbeiter gleichen sich annähernd in
ihrem Denken, und eine solche Vereinigung bildet eine wahre Gemeinschaft.
Es ist richtig, dass eine Volksgemeinschaft
die Krönung der Errungenschaft bildet, doch das erfordert ein vereintes und
verfeinertes Bewusstsein. Zahlreiche Bedingungen müssen vorher erfüllt sein, um
die Vereinigung der Bewusstseine und Zusammenarbeit zu erreichen. Nur in den
höheren Schichten der Feinstofflichen Welt beginnt man zu verstehen, worin die erfolgversprechende
Kraft besteht, doch erneut zur Erde zurückgekehrt, vergessen die Menschen den
Wert der Gegenseitigkeit. Desgleichen vergessen sie Unsere Existenz, obwohl sie
doch dieses Wissen in der Feinstofflichen Welt hatten. Sie haben Unsere
Mitbrüder getroffen und die Bedeutung Dokyuds verstanden.
Indessen rücken die Fristen näher – entweder
nehmen die Menschen an, was ihnen bestimmt ist, oder sie ziehen eine
Katastrophe vor.
132. Urusvati erinnert sich an ihren Besuch
Dokyuds. Es ist in der Tat eine große Freude, die zur Heldentat strebenden
Kinder zu sehen. Genauso bemerkenswert ist die Beobachtung, wie wenig sich jene
der grobstofflichen Welt wieder nähern können, die noch nicht alle
Aufspeicherungen aus der grobstofflichen Welt umgewandelt haben. Die Annäherung
an diese ruft eine Anspannung des feinstofflichen Körpers hervor. Dieser Prozess
äußert sich auch in einer Absonderung eigentümlichen Schweißes, mit dem
allerdings auch Lebenskraft entweicht. So muss der Führer darauf achten, dass
der innere Zustand dem Motiv des Dienens entspricht.
Vor nicht langer Zeit hat Urusvati einen Ort
besucht, wo solche Menschen sich aufhalten, welche die Erde hochbetagt
verlassen haben. Man kann bekräftigen, dass es leicht ist, mit Kindern und
Hochbetagten zu arbeiten, die in der irdischen Hülle ihre Aufgabe erfüllt haben.
Umso schwerer ist dies mit Menschen mittleren Alters. In ihnen befindet sich
eine Menge unausgelebter Aufspeicherungen, dazu viel Unzufriedenheit, Unwillen,
die Hierarchie anzuerkennen, verworrene Wünsche und Feindseligkeiten gegenüber
allem Existierenden.
[Russisches Original. Seite 125.]
Bei denen, die ein langes Leben verbracht
haben, lässt sich eine Wesensstruktur erkennen, die eine Anerkennung der
Hierarchie ermöglicht. Wesen aus den höheren Sphären werden in der
Feinstofflichen Welt nicht immer wahrgenommen. Obwohl ihr Erscheinen deutlicher
ist als in der irdischen Welt, finden sich auch in der Feinstofflichen Welt
Verneiner. Die Unwissenden werden im Verlauf ihres irdischen Lebens derart
unbeweglich, dass sie ihre Verneinung auch in die mittleren Schichten der
Feinstofflichen Welt mit hinübertragen. Diesen Umstand muss man im Gedächtnis
behalten, um für die Lehrerschaft in der Feinstofflichen Welt vorbereitet zu
sein.
Urusvati hat jene gesehen, die zu den Lehrern
eilen. Hier wollen Wir daran erinnern, dass Unsere Mitbrüder verschiedene
Schichten der Feinstofflichen Welt aufgesucht haben. Auch für Uns war es in den
niederen Schichten nicht leicht. Bruder K.[37]
erkrankte, als er einen irdischen Auftrag erfüllte, doch die niederen
feinstofflichen Schichten sind nicht weniger schwer zu ertragen. Urusvati kennt
diese Last und die dort herrschende Atemnot. Es ist besser, alle
Schwierigkeiten des Heldentums zu kennen, als sich nur einen Gesang in den
Wolken vorzustellen. Wir betonen die schwere Seite mit Nachdruck. Zum einen, um
die Wahrheit nicht zu verbergen; zum anderen versteht ein Mensch, wenn er die
Freude der Heldentat erfährt, dass selbst die größten Schwierigkeiten im
Vergleich mit der Erhabenheit der Erleuchtung nichtig sind. Sogar ein kleiner
Junge, den Urusvati gesehen hat, strebte zur Heldentat. Auf allen Gebieten wird
ein solcher Arbeiter Freude finden.
133. Urusvati weiß, wie schwer es manchmal
ist, Versammlungen verkörperter Menschen aufzusuchen. Sogar ein Besuch in der
Feinstofflichen Welt ist leichter. Doch auch Wir erkennen es völlig an, dass
eine Einflussnahme auf dem irdischen Plan mehr Energie erfordert als der
Verkehr mit der Feinstofflichen Welt. Dort, wo die Gedankenenergie die ihr
gemäßen Bedingungen vorfindet, ist es auch leicht, sich mit ihr zu verbinden.
Doch unter irdischen Bedingungen ist das Denken derart verworren, dass eine
Sendung eine verstärkte Anspannung erfordert.
Urusvati weiß auch, dass die Anwesenheit auf
irdischen Versammlungen für den unsichtbaren Teilnehmer sehr ermüdend ist.
Solche Anwesenheit kommt oft vor, und die Menschen können den unsichtbaren
Gesprächspartner spüren. Nicht selten fühlen sie, dass jemand sie etwas fragt
oder ihnen antwortet. Die Erscheinung ist in der Regel derart klar, dass sie
meinen, etwas physisch Hörbares vernommen zu haben, und bei ihrem Nebenmann
zurückfragen. Es lassen sich historische Episoden anführen,
[Russisches Original. Seite 126.]
in denen Staatsmänner klare Stimmen
und Warnungen gehört haben. Leider haben die meisten von ihnen dieser Hilfe
keine Beachtung geschenkt.
Nicht nur einmal haben Wir Napoleon gewarnt,
der auch solche Stimmen bestätigte, trotzdem jedoch den Weg des Irrtums
fortsetzte. Seit alters her halten Wir es für Unsere Pflicht, solche Tätigen zu
warnen, welche die Evolution in eine ungünstige Verwicklung führen könnten.
Urusvati hat vor kurzem einigen
Kriegsversammlungen beigewohnt. Die Teilnehmer spürten, dass sie ihre
Befürchtungen äußern mussten, doch niemand ahnte, wem gegenüber sie sich
bekennen mussten. Auf diesem Wege reift nicht selten eine Entscheidung heran,
welche anderenfalls unausgesprochen geblieben wäre. Eine solche Einflussnahme
nennen Wir „unhörbare Überzeugung“.
134. Urusvati besitzt Wissen über Teraphime.
Man könnte fragen: Widerspricht der Sinn eines Teraphims nicht der Macht des
Gedankens? Wenn die stärkste Erscheinung der Gedanke ist, wozu braucht man dann
einen Gegenstand, auf dem Gedanken konzentriert aufgeschichtet werden? Man kann
bestätigen, dass für starke Gedankensendungen Teraphime nicht notwendig sind,
doch sie können Kraft der Sendung sparen. So sollte jede Energie in besonnener
Weise verwendet werden. Ein Gegenstand, auf dem Energie angesammelt ist, wird
bereits ein Multiplikator von Energie sein. Solche Gegenstände bewahren ganze
Schichten von Gedanken und können fortlaufend verstärkt werden. Seit alters her
hat man die Teraphime für etwas Heiliges gehalten, doch jetzt erhält auch
dieser Begriff einen wissenschaftlichen Sinn.
Wir haben zahlreiche Teraphime, welche die Sendung
von Hilfe an Unsere Nächsten erleichtern. Es ist notwendig zu verstehen, dass
solche Gedankenaufschichtungen heilkräftig sein können. Auch unterstützen sie
Sendungen von Schwingungen. Alle nützlichen Maßnahmen müssen Berücksichtigung
finden.
Als ein bedeutsamer Teraphim der Bruderschaft
erweist sich ein Stein aus den fernen Welten. Es ist schon viel über diesen
Stein geschrieben worden. Ein Teil von ihm macht seinen Weg als Bote in der
Welt, wobei er in den Händen Auserwählter auftaucht. Die Menschen haben den
Stein „Gral“ genannt und ihm noch viele andere Namen gegeben. Überlieferungen
aller Jahrhunderte bewahren Teilchen des Wissens von der Bedeutung des Steines,
doch
[Russisches Original. Seite 127.]
die hauptsächliche Bedeutung ist
nicht erwähnt. Der Stein beinhaltet einen gewissen Stoff, der die Bewahrung von
Schwingungen aus den fernen Welten ermöglicht. So dient auch ein Teilchen des
Steines der Vereinigung mit der Bruderschaft. Auf diese Weise ergibt sich
wiederum eine wissenschaftliche, chemische Grundlage für einen Umstand, der in
die Geschichte der Menschheit eingegangen ist. Wir betonen besonders den
genannten wissenschaftlichen Gehalt, da die Unwissenden bereit sind, alles
Existierende in das Dunkel ihrer Vorurteile zu stürzen. Urusvati kennt diesen
Stein Unserer Wohnstatt. Wir lagern ihn in einer besonderen Räumlichkeit,
welche die Bewahrung der Schwingungen fördert.
Man kann bemerken, dass Meteore keiner
Erforschung in Bezug auf Schwingungen unterzogen werden. Einige von ihnen
beinhalten Teilchen bemerkenswerter Metalle. Trotz deren geringer Menge können
sie beobachtet werden. Es darf nur der Verstand des Forschers nicht durch alte
Methoden eingegrenzt sein.
Man könnte nach den Umständen beim Auffinden
des Steines fragen. Der Ort seines Auftretens lag nämlich auf dem Grund
Schambhalas, womit er die chemische Bedeutung der Wohnstatt verstärkte. Es
könnten viele Erscheinungen beschrieben werden, die um diese Sendung aus den
fernen Welten herum erfolgt sind. Ihr wisst bereits von einigen Hütern von
Teilen des Steines. Auch könnt ihr bestätigen, auf welche Weise der Stein
eintrifft. Und ihr könnt darüber staunen, wie unterschiedlich die Länder und Helden
sind, die mit dem Stein verbunden sind. Durch eine solche Erzählung gestärkt
und begeistert vollbrachten sie viele Heldentaten.
Leidenschaftliche Widersacher der Bruderschaft
haben ebenfalls von dem Stein gehört, und diese Sage ist ihnen besonders verhasst.
Sie kennen das Wesen seiner Erscheinung nicht und toben in Furcht.
Mögen zuverlässige Personen das Wort über den
Stein hüten.
135. Urusvati weiß, dass der Gedanke an das
Schöne zum Lehrer führt. Auch in Stunden höchster Verwirrung schaffen die
Gedanken über das Schöne die beste Brücke zur Bruderschaft. Wie zu einer
heilsamen Medizin kann man nämlich dazu raten, das Denken auf etwas Schönes zu
richten. Die Menschen begreifen nicht, welch mächtiges Mittel ihnen gegeben
ist. Sie ziehen es vor zu klagen, gereizt zu sein und zu weinen, ohne zu
verstehen, dass diese Wege nur die besten Leitungen unterbinden.
Zum besseren Verständnis lässt sich das
Beispiel von Upasika anführen. Auch in den schwersten
[Russisches Original. Seite 128.]
Minuten war sie zu Uns bestrebt.
Diese Willenskraft schuf eine mächtige Schwingung. Nichts und niemand konnte
sie dazu veranlassen, auch nur indirekt den Lehrer zu verurteilen. Selbst offenes
Unglück konnte sie nicht dazu führen, die Bruderschaft zu vergessen. Sogar bei
einem Schiffsuntergang hielt sie fest den Gedanken an die Bruderschaft
aufrecht, und eine solche Entschlossenheit verstärkte die heilige Schwingung.
Auch Urusvati weiß, dass ein Gespräch oder ein
Gedanke an Uns heilige Schwingungen näherbringt. So kennen auch Wir die Macht
hohen Denkens. Wir versammeln Uns, um gemeinsam über das Schönste nachzudenken.
Dabei erlegen Wir einander nicht ein und dieselbe Vorstellung auf, sondern
jeder wählt das Schönste, das ihm nahe ist. So ergibt sich eine Symphonie, die
der Sphärenmusik nahekommt. Diese Akkorde klingen wie Siegesposaunen und fassen
derart große Harmonie in sich, dass schon deren einfache Wahrnehmung das Herz
zur Freude erhebt.
Inmitten schwerster Kämpfe erinnert euch des
Schönen. Wie ein Allheilmittel kann das Schöne das Herz des Arbeiters festigen.
Haltet euch vor Augen, dass Ich nicht nur euch dazu rate, sondern dass Wir
selbst in Unserer Wohnstatt eine solche Sendung des Heils anwenden. Jeder hat
seine Gefahren und Sorgen, doch ist es eine Freude zu wissen, dass der
Schutzschild ein gemeinsamer ist.
136. Urusvati kennt die Teilnahme an irdischen
Schlachten im feinstofflichen Körper. Es scheint erstaunlich zu sein, dass
dabei die Waffenspitze den feinstofflichen Körper nicht verletzt, da sie doch
auf alles Existierende gerichtet ist. Der Grund liegt darin, dass eine Waffe bewusst,
unter Anteilnahme des freien Willens, angewendet werden muss, während es in
einer physischen Schlacht nicht möglich ist, eine bewusste Handlung gegen einen
unsichtbaren feinstofflichen Körper auszuüben. Hieran lässt sich erkennen, wie
wesentlich es ist, dass eine Tat bewusst erfolgt.
Auf alten Bildern kann man des öfteren himmlische
Helfer in Schlachten sehen. Urusvati kann bezeugen, wie schnell und
gleichzeitig unverwundbar sie zwischen den Kämpfenden hindurchflog. Ihr könnt
euch vorstellen, wie oft Wir an menschlichen Zusammenstößen teilnehmen. Wenn
Wir auch für die menschlichen Waffen unangreifbar sind, skann es doch räumliche
Geschosse geben, die von den Hierophanten der Finsternis auf Uns gerichtet
sind. Solche unsichtbaren Schlachten sind kein Märchen. Eine Sache ist es,
einen Lichtstrahl von Unserem Turm aus zu senden, doch eine ganz andere ist ein
Flug zu einem Zweikampf im Raum. Die Menschen
[Russisches Original. Seite 129.]
glauben nicht an solche Zweikämpfe.
Doch auch im irdischen Zustand kann man fliegen, und Flüge im feinstofflichen
Körper sind bereits hinreichend bezeugt.
Sowohl in irdischen wie in feinstofflichen
Schlachten hat die Fähigkeit, zu Uns zu streben, entscheidende Bedeutung. Man
kann nur endlos wiederholen, dass das Streben zu Uns einen sicheren Schild darstellt.
Die Hilfe kann unermesslich verstärkt werden, wenn weder Unzufriedenheit noch
Klagen noch Mutlosigkeit oder Misstrauen herrschen. Ihr Menschen, gebt den
unsichtbaren Helfern Gelegenheit, euch die helfende Hand zu reichen! Wie viele ließen
ihre lichten Flügel ob des menschlichen Misstrauens hängen!
Wenn Bewusstheit sogar die Spitze einer Waffe
verstärkt, zieht lichtes Bestreben Hilfe an. Dies alles sind keine
Moralpredigten, sondern wissenschaftliche Hinweise. Ein selbstloser Flug stellt
bereits eine Tat des Glaubens und des Gefühlswissens dar. Urusvati strebt
freiwillig in die Schlacht. Und sie rät dazu, Kräfte für den Sieg anzusammeln.
Man kann des öfteren an Schlachten teilnehmen. So schätzen Wir jedes Streben, dem
Licht zu helfen.
Scheinheilige werden heuchlerisch sagen: „Ist
es denn an uns Geringen, dem großen Licht zu helfen?“ Doch schon vor langer Zeit
wurde gesagt: „Jeder Atemzug möge ein Lob des Herrn sein“.
In einem einzigen Wort des Guten wird schon
die Tat der Hilfe geboren.
137. Urusvati erinnert sich, mit welch einem freundlichen
Schein ein Hierophant des Bösen auftreten kann. Gleichfalls lässt sich daran
erinnern, dass die finsteren Wesen ständig versuchen, die von Uns gesandten
Lichtstrahlen zu berühren, ähnlich wie es beim Abfangen einer telegraphischen
Mitteilung geschieht. So lassen sich viele Versuche der Finsteren beschreiben.
Auch darf man den Glanz der Ausstrahlung nicht
vergessen, mit dem sie sich zu umgeben vermögen. Einen Anfänger als Beobachter
kann die Tatsache eines solchen Leuchtens verwirren, doch wenn man das Strahlen
der Energie kennt, kann es keinen Zweifel mehr geben, umso mehr, als viele der
Finsteren die Kraft des Strahlens nicht erreichen können. Außerdem können ihre
Ausstrahlungen nicht jene Schwingung vermitteln, die den menschlichen Körper
erbeben lassen könnte.
Wir haben schon eine Reihe von Orten genannt,
an denen sich die Finsteren versammeln. Wir werden sie nicht von neuem
aufzählen, da es wenige gibt, denen es hilft. Wenn Wir Baltimore oder New York
nennen würden, so wäre dies nicht die vollständige Adresse. Selbst die Nennung
der Straße oder die Beschreibung des Hauses
[Russisches Original. Seite 130.]
würden nicht dazu verhelfen, das
finstere Nest zu finden. Es lässt sich erraten, dass sogar deren
Versammlungshaus ein ganz alltägliches Aussehen hat. Keine Darstellungen
Satans, sondern kirchliche Gegenstände wird man dort in Fülle finden. Nur wer
mit dem Herzen erkennt, wird spüren, wo sich die verschlagenen Wesen aufhalten.
Vergessen wir nicht ihre Gewandtheit und ihren Eifer, denn viele der besten
Mitarbeiter stehen ihnen in der Eigenschaft des Eifers nach. So übertragen die
Finsteren Schmerz und zerstören Leben, nur um an der Zersetzung teilnehmen zu
können.
Viele Unserer Energien müssen für den
Widerstand gegen die finsteren Winkelzüge aufgewendet werden. Bei Uns gilt es
als ein besonderer Sieg, wenn ein Hierophant des Bösen zurückweichen muss.
138. Urusvati weiß, dass Wir niemals die
Vergangenheit bedauern. Kostbar ist das Streben in die Zukunft. Besondere
Energie wird angezogen, wenn der Gedanke in der Zukunft lebt. Die glänzendste
Vergangenheit ist nicht mit den Möglichkeiten der Zukunft vergleichbar. Die
Wissenschaft bestätigt, wie heilkräftig der Gedanke an die Zukunft und wieviel
Gift in der Klage über die Vergangenheit verborgen ist.
Wir schlagen vor, die Vergangenheit zu kennen,
doch unser Herz muss vom Streben in die Zukunft erfüllt sein. Möge sich durch
solches Denken die Fähigkeit entwickeln, die besten Möglichkeiten der
Menschheit zu erkennen.
Glaubt nicht, dass die Absage an das sich Versenken
in die Vergangenheit leicht sei. Man muss viel Wissen ansammeln, um die Spirale
der Evolution zu erkennen, die unaufhaltsam vorwärtsstrebt. Die Menschen
richten ihre Aufmerksamkeit gewöhnlich auf den gestrigen Tag und kommen nicht
darauf, dass jeder Morgen neues Wissen bringt. Unter jeder Art menschlicher
Verhältnissen ist jeder herankommende Tag voll neuer Ansammlungen. Die Nacht
bringt den Verkehr mit der Feinstofflichen Welt und eine Erneuerung der
Energie. Auch wenn die Menschen sich nicht an ihre nächtlichen Errungenschaften
erinnern, so spüren sie doch des Morgens das Anwachsen der Kräfte. Forscher
erklären dies auf beschränkte, materialistische Weise, doch erfahrenere
Beobachter erkennen andere Ursachen.
Ich spreche jetzt vom Vorzug jener, die es
vermögen, jeden Morgen als den Beginn einer neuen Erfahrung zu begrüßen. Gerade
die Hymne des Pythagoras bei Sonnenaufgang war ein Gruß an den Beginn neuer
Erkenntnis. Bei einem solchen Höhenflug des Denkens kann es kein Bedauern der
Vergangenheit geben.
Der Gedanke an die Freiheit der Geisteskräfte
kann zu schöpferischer Freude führen. Wir bedauern die Vergangenheit nicht.
[Russisches Original. Seite 131.]
139. Urusvati weiß, dass viele entscheidende
Augenblicke in Schweigen verlaufen. Wahrhaftig, zuerst der Wirbelwind, dann
Donner und Blitz, doch die Grundlage ist Schweigen. Wenn Ich euch vorschlage,
euch in Schweigen zu vereinen, so vollzieht sich in dem Augenblick irgendwo
etwas Bedeutsames. Eine solche in Schweigen aufgebaute Konzentration sammelt eine
besondere Energie, die in ihrem Potential sogar mächtiger als Donnerworte ist.
Manche erkennen das Schweigen als Teil der Tat. Bisweilen ist Unsere gesamte
Wohnstatt in tiefes Schweigen gehüllt, und das bedeutet, dass sich etwas
Besonderes vollzieht.
Oftmals haben die Menschen gefühlt, dass es
vor einer bestrebten Tat notwendig war, eine Zeitlang in Schweigen zu
verharren. So schafft der erfahrene Redner einen Moment des Schweigens und
offenbart einen tiefen Seufzer, bevor er das entscheidende Wort spricht. Einige
verstehen die Bedeutung eines solchen Schöpfens von Prana, doch andere handeln
vollkommen unbewusst. Die Macht des psychischen Fundamentes wächst durch Bewusstwerdung.
Wir freuen Uns, wenn Wir erfahren, dass sich ein großes Ereignis in Bewusstheit
vollzogen hat. So ist ein Strom des Strebens imstande, den Äckern der
Menschheit Nutzen zu bringen.
Es könnte sein, dass sich gerade jetzt ein
Ereignis von hoher Bedeutung vollzieht, doch die Menschen verstehen das Wesen
dessen nicht, was vorgeht. Erst wenn sie die Aufzeichnungen der Chronisten
gelesen haben, merken sie, wie folgerichtig der Vollzug der Ereignisse war.
140. Urusvati weiß, dass viele meinen, Unsere
Aufträge gingen über ihre Kräfte. Natürlich legen diese Menschen den Maßstab
einer durchschnittlichen Lebensweise an. Sie zögern, ein unbeugsames Streben in
sich zu entfalten. Zudem begrenzen sie sich durch ein gespenstisches Trugbild
der Gegenwart. Indessen ist die so genannte Gegenwart nur die Zeitspanne
zwischen dem gesehenen Blitz und dem gehörten Donner. Der Blitz ist schon
vorbei und der Donner kommt unvermeidlich, was also könnte der relative
Zeitraum zwischen den verbundenen Erscheinungen bedeuten? So verwirrt die Gegenwart
die Menschen nur, da sie nur ein Trugbild darstellt.
Wenn die Menschen die Bedeutung dessen
verstehen, was sich bereits vollzogen hat, werden sie auch die unabänderlichen
Folgen einschätzen; eine solche Zukunft ist eine Realität.
Wir geben keine unausführbaren Aufträge. Wir
wissen, wie sehr die Kräfte des Menschen
[Russisches Original. Seite 132.]
einer realen Zukunft dienen können.
Wir warten nur darauf, bis der Bote ganz vom höchsten Grad der Bestrebung
erfüllt ist. Bei einer solchen Anspannung wird unser Magnet tätig und bildet
einen festen Panzer. Für einen weiten Weg taugt furchtsame Unschlüssigkeit
jedoch nicht. Jeder kann in seinem Herzen selbst erkennen, ob in ihm höchste
Bestrebung handelt oder ob er sich in quälender Angst nur dahinschleppt.
Möge der Mensch sich daran erinnern, wie vielen
Gefahren er entging, als er mit ganzem Herzen vorwärtsstrebte. Wie viele
verschlossene Tore erwiesen sich nur als ein leichter Vorhang; so kann man die
Realität der Zukunft anerkennen, wenn Unbeugsamkeit zu ihr führt. Mögen die
Menschen sich erinnern, wieviel ihnen mit Unserer Hilfe gelang und wie sie die
Hilfe als Berührung der führenden Hand wahrnahmen. Manche schüttelten sie von
sich wie eine lästige Fliege, es gab aber auch solche, die sie in Dankbarkeit
annahmen. Stark ist der Mensch, wenn er von Dankbarkeit erfüllt ist! Vieles
kann man solchen Flügeln hinzugeben. Solche Menschen fürchten Unsere Aufträge
nicht. Sie wissen, wie sehr belastet Wir selbst sind und Uns dennoch freuen, in
den herrlichen Garten zu gehen.
141. Urusvati kennt das Maß der
Entschlossenheit, das zur Erfüllung Unserer Aufträge notwendig ist. Nicht
bereite Personen werden über die vielen Dinge klagen, die sie aufgeben müssen.
Einige werden jammern, dass sie sich körperlich vom Bereich Unserer Türme
entfernen müssen. Doch sie vergessen, dass die geistige Verbindung unverletzt
bleibt und die Entfernung ohne jegliche Bedeutung ist.
Derjenige aber, der das erforderliche Maß der
Entschlossenheit kennt, wird nichts Vergangenes beklagen, wenn ihm der Weg in
die Zukunft gewiesen ist. Nicht nur Bereitschaft, sondern vor allem
Entschlossenheit ist erforderlich. Ihr versteht den Unterschied dieser beiden
Worte. Wir lehren, Entschlossenheit zu entwickeln, damit keinerlei irdische
Umstände ihr Maß beeinflussen können. Des öfteren hat ein unbedeutender irdischer
Gegenstand nicht nur auf das Schicksal eines einzelnen Menschen, sondern auch
auf das eines ganzen Volkes eingewirkt. Es ist beschämend, wenn ein von
Menschenhand geschaffener Gegenstand den Weg zur Heldentat versperren kann.
Wir lehren die Menschen, das Zeitliche zu
überwinden, welches die erhabene Unbegrenztheit
[Russisches Original. Seite 133.]
verdeckt. So verweisen Wir auf die
überirdischen Sphären, um den Denkhorizont zu erweitern. Wenn die Menschen sich
daran gewöhnt haben, an die Höheren Welten zu denken, können sie nicht länger
den Vorrang des Irdischen bekunden. Bei dieser Denkweise werden die Menschen
leichter Entschlossenheit in sich finden, die Offenbarung von Heldentat und die
Erfüllung Unserer Aufträge. Sie werden nicht länger über irdische
Schwierigkeiten nachsinnen, da sich viele Aufgaben allein mit einem höheren Maß
an Begeisterung lösen lassen. Man muss von Unserer Hilfe derart überzeugt sein,
dass der Magnet des Vertrauens die unbesiegbarste Energie herbeizieht. Unser
inneres Leben ist von dem Streben erfüllt, zu helfen.
142. Urusvati weiß, wie aufmerksam man sich
gegenüber Unseren Hinweisen verhalten muss. Die Menschen sind geneigt, sogar
kosmische Gegebenheiten auf sich selbst zu beziehen. Natürlich erweist sich eine
verfeinerte Aufmerksamkeit als Folge großer Hingabe. Aus Liebe und Hingabe
erwächst die Fähigkeit, den Worten des Lehrers Gehör zu schenken. Mit den
Jahren kann man sich davon überzeugen, wie rechtzeitig all Unsere Hinweise
gegeben wurden. Oft nennen Wir zur Erinnerung nur ein Land, eine Stadt oder
einen Namen, doch wenn man diese Angaben miteinander vergleicht, kann man eine
ganze Kette von Ereignissen erhalten.
Harmagedon
hat im Jahr 31 begonnen, und nun wird auf das Jahr 42[38] hingewiesen,
in dem die nächste Stufe weltweiter Entscheidungen eintreten wird. Das Jahr 42 haben
Wir schon genannt, was umso bemerkenswerter ist, als man genau dieses Jahr
schon in den Massen hört. Um jeden Hinweis herum entwickelt sich eine ganze
Reihe von Ereignissen mit weltweiter Bedeutung.
Erinnern wir uns, in welch kurzen Worten über
China gesprochen worden ist, und in diesem Zusammenhang nicht nur über das
Schicksal eines Volkes, sondern über Ereignisse, die viele Länder betreffen.
Allein ein feinhöriges Ohr kann rasch die bezeichneten Namen erfassen.
Bisweilen verändern Wir einen Namen ein wenig, um heimliches Zuhören zu
vereiteln. Wenn aber dieser Name dann im Leben auftaucht, wird das
Gefühlswissen sofort die Aufmerksamkeit darauf lenken. Die Technik der
Vorhersehung wird eine wichtige Wissenschaft der Zukunft darstellen, doch kann
sie erst gegeben werden, wenn das menschliche Denken gesundet.
Zu Recht bedauert ihr die Geringschätzung der
Geisteswissenschaften; nur eine besonnene Zusammenarbeit aller Wissenschaften
wird das Verständnis von der Einheit des Wissens verleihen. Jeder
[Russisches Original. Seite 134.]
Fanatismus dagegen beruht auf
Verneinung und Verurteilung. So kann man sehen, womit Wir kämpfen müssen. Die
Menschen aber sparen in der Beziehung zu Uns nicht mit Verurteilungen. Nicht
nur Fanatiker, sondern sogar Denker versuchen, Unsere Belehrungen zu berichtigen.
Erinnern wir uns jenes Schriftstellers, der vorschlug, Unsere Aufträge zu
begrenzen, ohne aber vorher Unseren Rat überhaupt ganz durchgelesen zu haben.
Man kann viele nennen, die versuchten, die Tätigkeit der Bruderschaft zu
behindern. In der Folge haben einige der ungerechten Verurteiler bereut, doch
der angerichtete Schaden muss ausgelebt werden. Solche auszulebenden Geschwüre
bilden das schwerste irdische Los. Die gegenwärtigen schweren Tage sind nichts
anderes als das auszulebende Leid unzähliger Aufspeicherungen. Lasst uns
aufmerksam auf das Stöhnen der Erde hören.
143. Urusvati kennt viele physische
Einwirkungen auf die psychische Energie. Wir haben auf die räumlichen Ströme
hingewiesen, die den gesamten Organismus des Menschen beeinflussen. Doch außer dieser
Erscheinung kann man sehen, wie sehr jede physische Energie die Anspannung
aller Zentren erhöht. So unterstützt beispielsweise eine starke Elektrisierung
die erste Stufe der Gedankenübertragung auf Entfernung. In Amerika kann man sich
hiervon überzeugen, doch die Experimentatoren denken nicht daran, welche
Energie ihre Versuche fördert. Bei zunehmender Entwicklung spürt die psychische
Energie solche umgebenden Umstände nicht, doch am Anfang der Versuche ist diese
Einwirkung durchaus wahrnehmbar. Jede Anspannung führt schon zu einer
Entwicklung unserer Energien.
Ein Wissenschaftler stellte die Behauptung
auf, er könne besonders angespannt denken, wenn er vor einem Kaminfeuer sitze.
Ein anderer befand, dass kochendes Wasser in solcher Weise auf ihn Einfluss
habe. Und ein dritter konnte berichten, dass seine erfolgreichsten
Entscheidungen während eines Gewitters fielen. Es ließen sich viele Zeugnisse
darüber anführen, wie sehr sogar die alltäglichste Anspannung eine Kräftigung
des Denkens bewirkt. Bleibt nur zu beobachten, was gerade die Energie
unterstützt oder niederdrückt. Wir haben vor allem auch diese Beobachtungsgabe
entwickelt. Man kann sie bei allen Lebenserscheinungen anwenden. Die Kraft des
Gedankens, die durch natürliche Erscheinungen vermehrt wird, wirkt auf weiteste
Entfernungen.
Wir haben schon davon gesprochen, dass die
Erscheinung des Bumerangs die Angreifer der Bruderschaft zurückschlägt.
[Russisches Original. Seite 135.]
Die Unwissenden werden darauf
bestehen, Wir seien rachsüchtig, doch es geht allein um sogenannte Entladungen
von Energie. Wer eine geladene Leydener Flasche[39]
berührt, bekommt einen Schlag, doch wäre er töricht, von Rache oder Bosheit der
Flasche zu sprechen. Man muss sich einfach den Lebenserscheinungen gegenüber aufmerksam
verhalten und zugeben, dass in den fernen Welten und sogar auf der Erde auch
noch bisher Unsichtbares existieren kann.
144. Urusvati vermag ein ganzes Schema von Behandlungen
mit Schwingungen auf Entfernung zu erkennen. Diese Behandlungsweise wird
künftig in den medizinischen Alltag eingehen, doch zur Zeit erregt sie nur den
Zorn der Ärzte. Wir schenken Einwirkungen durch Schwingungen besondere
Aufmerksamkeit, die sehr viel häufiger angewendet werden, als es die Menschen
vermuten. Hierbei muss daran erinnert werden, dass die Folgen solcher
Einwirkungen umso stärker sind, wenn sie bewusst aufgenommen werden.
Indessen ruft, von wenigen Ausnahmen
abgesehen, diese von Uns geübte Behandlungsweise keine sichtbare Aufmerksamkeit
hervor. Die Menschen sind bereit, die Schwingungen mit den unsinnigsten
Vermutungen zu erklären. Sie stellen jedes kleine Symptom von Unpässlichkeit
fest, doch starke Empfindungen von Schwingungen beachten sie nicht. Manches Mal
erzittern sie unter dem Einfluss lichter Ströme, ermitteln aber gleich eine
Ursache. Überhaupt werden sie es ablehnen, dass Schwingungen über weite
Entfernungen hinweg übertragen werden können. Sogar der drahtlos
funktionierende Telegraph kann die Menschen nicht veranlassen, sich Parallelen
zu vielen anderen Lebensgebieten vorzustellen.
Urusvati kann bezeugen, wie oft verschiedene
Zentren mittels Schwingungen beeinflusst werden und wie schnell Schmerzen
beendet sind. Es ist nicht vorstellbar, dass diese verschiedenartigen
Schwingungen nur im Patienten selbst entstehen, denn auch äußere Einwirkung ist
dabei notwendig.
Wir bestätigen, dass unter den menschlichen
Erfindungen auch diese Behandlung mittels Schwingungen ihren Platz einnehmen
wird. Eine Vielzahl von Erkrankungen, wie auch Neuralgien und psychische
Erkrankungen, werden dadurch heilbar sein. Den Krebs in seinen ersten Stadien
überwinden Wir mittels solcher Schwingungen, Steine können aufgelöst und die
Drüsen wieder zu ihrer normalen Tätigkeit hingeführt werden. Nach der gleichen
Methode werden auch einige Hauterkrankungen leicht heilbar sein.
Man könnte fragen: Hängt der Behandlungserfolg
wesentlich von einer bewussten Aufnahme
[Russisches Original. Seite 136.]
ab? Sehr sogar, mehr als die Hälfte,
da die bewusste Aufnahme die gesamte psychische Energie des Organismus in
Tätigkeit versetzt, und dieser Verbündete ist in allen Fällen unerlässlich.
145. Urusvati weiß, dass oftmals unbekannte
Namen, Ortsbezeichnungen und fremdsprachliche Worte aus den Tiefen des Bewusstseins
auftauchen. Die Wissenschaftler nennen letzteres das Unterbewusstsein, doch
vergessen sie, dass sich räumliche Mitteilungen im Kelch der Menschen ablagern,
durch einen Impuls von neuem auftauchen und schon in das Gehirn übergegangen
sind.
Worin besteht jener Impuls? Oftmals ist es ein
Strahl von Uns, der die Oberfläche des Kelches entflammt und dadurch
entsprechendes, verborgenes Wissen hervorruft. Darum muss man sehr aufmerksam
auf ein solches Aufblitzen von Wissen achten. Es stellt sich ähnlich wie das
Hellhören dar, doch Wir senden den Lichtstrahl, der die Wissensblitze aus den
Tiefen des Bewusstseins hervorruft. Im Leben eines jeden Tages muss man
erkennen, wie rechtzeitig solche Mahnungen gesandt werden.
Die Menschen behaupten, selten höhere Weisun