Blätter aus
dem Garten Moryas
1925
Erleuchtung
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Übersetzungsrecht beim Autor
Blätter aus dem Garten Moryas
II
(Erleuchtung)
Ein Gruß
den Suchenden!
Ein Gruß
den Trägern des Allgemeinwohls!
Ein Gruß des
Ostens.
BAND
ZWEI
Man fragt:
„Wer gab euch die Lehre?“ Antwortet: „Der Mahatma des Ostens!“
Man fragt:
„Wo lebt Er?“ Antwortet: „Die Wohnstätte des Lehrers soll nicht nur nicht bekannt
gegeben, sondern darf noch nicht einmal ausgesprochen werden. Eure Frage zeigt,
wie weit ihr vom Verständnis der Lehre entfernt seid. Selbst vom menschlichen
Standpunkt aus müsstet ihr begreifen, wie schädlich eure Frage ist.“
Man fragt: „Wann
werde ich brauchbar sein?“ Sagt: „Von dieser Stunde an und auf ewige Zeiten!“
Man fragt: „Wann
soll man sich auf die Arbeit vorbereiten?“ Sagt: „Verliert keine Stunde!“
„Wann erfolgt
der Ruf?“ Antwortet: „Seid selbst im Schlaf wachsam!“
„Wie soll
man in dieser Zeit arbeiten?“ Sagt: „Indem man die Qualität der Arbeit
steigert.“
__________________
Man muss Disziplin
des Geistes offenbaren, ohne sie könnt ihr nicht frei werden. Für den Sklaven
wird sie ein Gefängnis sein, für den Freien ein wunderbar-heilsamer Garten.[1]
Solange die
Disziplin des Geistes eine Fessel ist, werden die Tore verschlossen bleiben, und
in Fesseln kann man die Stufen nicht emporsteigen.
Man kann
die Disziplin des Geistes als Flügel verstehen.
Wer die Disziplin
des Geistes als Erleuchtung der zukünftigen Welten versteht, der ist schon
bereit.
Wer über die
Evolution erleuchtet worden ist, wird behutsam an sie herangehen und heiter die
Staubkörner vom Weg entfernen. Das Wichtigste ist, in ihm wird keine Furcht sein.
Und indem er Überflüssiges wegwirft, wird er Einfachheit erlangen.
Es ist
begreiflich, dass das Bewusstwerden der Evolution immer herrlich ist.
Wieder wird
man fragen: „Warum wird zu Beginn des Pfades viel Angenehmes zuteil und vieles
verziehen?“ – „Weil am Anfang alle Feuer entfacht werden und der Gerufene wie
eine Fackel voranschreitet. Es hängt von ihm ab, die Qualität seines Feuers zu wählen.“
Wer die Disziplin
des Geistes versteht, erkennt die Richtung[2] des
Feuers und gelangt zur Kooperation für das Allgemeinwohl. Das Ende des Pfades
kann von Tausenden von Feuern des Allgemeinwohls erleuchtet sein.
Diese
Tausende von Feuern entzünden den Regenbogen der Aura. Eben deshalb gleicht die
Disziplin des Geistes Flügeln!
TEIL
EINS
V
[1.] 1. Einst hielt man hundert Krieger bereits für
eine Macht.
Später
waren tausend schon ein Heer.
Mit der
Zeit haben Hunderttausende die Welt erobert.
Dann
erhoben sich Millionen, doch auch sie haben die Bahn des Geistes nicht
verändert.
Also werde
Ich 1.000.000.000 unter dem Banner des Geistes sammeln: Das wird das Zeichen
Meines Heeres sein.
Überlegt,
wann dieses Zeichen sich erfüllen wird, und sieben Banner werden bestätigt!
[2.] 2. Der Geist ist nur dann vollkommen, wenn er den
Kosmos erkennt. Das geschieht oft, doch wir verstehen es nicht, im Bewusstsein den
Verkehr mit der Wahrheit zu festigen.
Und der
Himmel erscheint lebendig, und wir sagen: „Fliegen schwärmen umher“ – so erklärt
man die besten Berührungen durch unsichtbare Flügel.
Die Leere
ist die Schatzkammer des Ursprungs. Doch ihr spürt den Pfad des Ursprungs.
[3.] 3. Denkt jeden Tag darüber nach, wie ihr Mein
Werk vollenden könnt.
Unterrichtet
die Nachfolger – lehrt Schönheit. Festigt ihr Auge.
Wozu Jahre,
wenn man in Wochen vollenden kann?
Ein einzelnes
Brüllen ist leichter zu ertragen, als die Gedanken verschimmeln zu lassen.
Deshalb
sage Ich: Gehen wir, daher werde Ich eure Kräfte vermehren.
[4.] 4. Ich sende diesen Meinen
Willen – arbeitet!
Berührt das
Irdische behutsam. Wenn man auf dem Pfad ist, braucht man kein üppiges Mahl[3].
[5.] 5. Mögen sie für die innere Arbeit den Schild der
Lüge verkaufen.[4]
[6.] 6. Ich will vom Karma* sprechen, das rein und
behutsam durchschritten wird:
Berührt vorsichtig
die geteerten Knoten des Schicksals.
Es ist viel
gefährlicher, bereits verhärtete, vergangene Ereignisse zu berühren, die sich
hinter euch herziehen. Deshalb warne Ich: Nichterfüllung
der Weisungen und Missachtung der Hierarchie schaden mehr, als es scheint.
Den Strom
des Karma kann man mit dem Eis des Verstehens verhüllen. Doch fürchtet euch
davor, diese Bedeckung zu zerstören. Unvernunft oder Grausamkeit sind auf Unserem
Schild verboten; Ich wiederhole: Bleibt dem aufgezeigten Pfad treu.[5]
[7.] 7. Zu wem sollen Wir sprechen? Ein Maultier kann
einen Karren ziehen,
kann dann der Geist des Menschen nicht den Körper
zwingen, sich an der Arbeit zu erfreuen?
Das Maultier
trägt den Reiter zu einem Schutz vor Unwetter, kann dann der menschliche Geist
sich durch den Strom des Karma beunruhigen?
[8.] 8. Man soll sich an die Erscheinung des Lehrers erinnern.
Man muss den Schild rein halten.
Ich sende den
vollen Schutz, Ich sende alle Möglichkeiten, doch haltet die Leitung fest.
Inmitten
der törichten Menge verhüllt das Feuer des Geistes. Lest Mein Buch und erschreckt
nicht durch die Stimme des Elends, denn der Blinde sieht nicht das, was euch
enthüllt wird.
Doch zu
eurem Nutzen sage Ich, erinnert euch öfters an Meinen
Namen.[6] Denkt
ihr, es ist ein Vergnügen, tote Länder zu sehen? Doch bemerkt den Absturz der
Welt der Lüge.
Lüge, Lüge,
Lüge – geh‘ zugrunde!
[9.] 9. Man soll die Lehre besser verstehen, man muss die
Lehre findig anwenden.
Lächelt den
kleinen Steinen zu.
VI
[10.] 1.[7] Der
Lehrer weist darauf hin: Versteht es, die Fäden zu fühlen, die euch durch die
Offenbarung von Wundern verbunden haben.
Mit
wunderbarem Bast sind eure Schuhe für den langen Weg umbunden.
Ebenso wie
die Vergangenheit, so gestaltet sich auch die Zukunft.
Man darf
vor Begegnungen nicht zurückschrecken, die vom Schicksal bestimmt sind, und man
darf Sendungen auf die Seiten des Lebens nicht außer Acht lassen.
So wurde es
vorbereitet, aber zerreißt Mein Gewebe nicht.
Der
Wirbelwind der Unvernunft trägt die besten Zeichnungen davon, die von Mir
gesandt wurden. Man soll die Schätze nicht verstreuen, die für die Welt hingegeben
wurden.
Minderjährigkeit
ist keine Entschuldigung.
Es ist
besser, nach der ersten Schlacht einen Sieg zu feiern, als unter der Erde
umherzuirren.
Deshalb
sage Ich: Geht zusammen und deckt euch mit dem einen Schild.
Möge jeder
seinen Atem reinigen, ohne Staub des Ärgers zu erzeugen. Und indem er die
Blumen der Hingabe sammelt, versteht er die Nützlichkeit Meines Pfades.
Führe Ich
euch mit Zwang? Zwang ist für Uns nicht charakteristisch.
Doch wenn
wir zusammen gehen, wie sollte man da keinen Rat erteilen!
Deshalb
sage Ich, deshalb sage Ich noch einmal: Denkt besser nach und stolpert nicht.
[11.] 2. Auf Unseren Waagen
wiegt das Streben des Geistes am schwersten von allem.
Der Erfolg
im Leben festigt sich nur durch die Elektrizität des Gebetes der Heldentat.
Die Lehre
des Geistes bildet einen Panzer für den Körper.
Die Blitze
der Welt verspürend, legt den neuen Grundstein für ein Buch für den Winter.
Ich lehre, weise
die Zukunft zu verstehen.
Der Erfolg
muss Meinen Leuten folgen.
Ihr könnt
weise Meine Meilensteine anwenden.
[12.] 3. Opfer, Opfer, Opfer! Dann das Empfangen und danach
der Triumph des Geistes.
[13.] 4. Jeder hält an einem Ziel fest. Ich sende das
Tor, das für den Geist geeignet ist; durch dies kann man ein verklärtes
Universum betreten, wo der Verstand in allen Welten eine Wohnung erhält.
Der Geist
lernt fliegen, wenn Leid die Sehkraft schärft.
Der Strahl
des Bewusstseins der Unbegrenztheit erleuchtet das gesandte Heil.
Es gibt
einen Weg der Erde und einen Weg der Flügel; untersuche und wäge ab.
[14.] 5. Ringsum sind dunkle Wolken, doch der
Morgenstern geht auf.
[15.] 6. Jede Minute, in welcher der Geist verstanden
wird, legt einen Diamanten in die Schatzkammer der Möglichkeiten.
[16.] 7. Durch Krankheit verstärken sich oft die
Errungenschaften.
Der heilige
Franziskus[8] und
die heilige Theresa[9] waren oft krank.
Pythagoras[10] war herzkrank. So
verloren die besten Lauten ihre Saiten.
[17.] 8. Die Weisheit der Mütter sieht die okkulten
Bedingungen bei der Geburt eines Kindes voraus. Der Geist der Mutter weiß, wie
der Feind versucht, dem neuen Wanderer zu schaden. Während der Übergangszeit
der Schwangerschaft ist es leichter, Gift zu senden. Es ist leicht, den Ärger
der Mutter zu schüren und das Heim mit dem Staub der Unzufriedenheit zu füllen.
Die Mütter
versuchen weise, ihre Augen auf die Antlitze der Heiligen zu richten oder sich
durch den Anblick der Natur zu trösten.
[18.] 9. Indem wir abgeben, erhalten wir. Indem wir
Besitz geringschätzen, empfangen wir himmlische Kleidung.
[19.] 10. Die Form wird vom Inhalt belebt und nicht
vergessen.[11]
[20.] 11. Dorinossimo[12],
kühn ergreift euren Schild.
Um eines
bitte Ich euch: Schwächt eure Kraft nicht durch Gold. Meine Lehre liebt Gold
nicht.
[21.] 12.[13] Es
kann keine Gnade geben, wenn das Karmagesetz bis zum letzten Punkt erfüllt
werden muss.
Karma holt
einen ein, doch seine Qualität kann durch ein freiwilliges Opfer für unbekannte
Menschen geändert werden.
[22.] 13. Säet besser, Säer! Bald wird die Erde bereit
sein! Wenn der Welt nicht durch eine besondere Offenbarung geholfen wird – wird
die Feste[14] nicht standhalten.
[23.] 14. Ich rufe jene in Mein Haus, die Ich nahen
sehe.
Ein hängendes
Schwert erfüllt den Geist mit Schmerz.
[24.] 15. Verrichtet erfolgreich das Mir angenehme und
für euch günstige Werk; ein freundschaftliches Werk, das Mein Haus vorbereitet.
Sammelt Bilder
der Liebe. Durch Liebe werdet ihr das Verständnis dafür erlangen, wie Mein Haus
besser auszuschmücken ist. Fragt beim Guten an, welche Einrichtung Meinem Haus
gebührt.
Durch
Ehrgefühl erkennt ihr Mein reines Haus, das sich in Schönheit offenbart.
Die
Offenbarung eurer Arbeit gleicht Blumen.
Ich werde
keinen Obolus[15] annehmen, doch werde Ich
zehnfach, hundertfach vergelten.
VII
[25.] 1. Sogar eine einfache Hausfrau sagt: „Beschmutzt
die Stufen nicht, sonst müsst ihr euren Kehricht selbst wegräumen!“
Auch jene, welche
die Aura des Lehrers und der mit Ihm verbundenen Menschen durchbohren, fügen
sich selbst Wunden zu; nicht durch Bestrafung, nicht durch Rache, sondern durch
den rückschlagenden Funken.
Deshalb
hüte man sich davor, Unsere Werke anzugreifen, besonders gegenwärtig, wo die
Elektrizität angespannt ist.
Möge man
sagen: „Besser nicht berühren.“ – denen und anderen, die nicht glauben, dass es
bei Sonnenschein Donner geben wird.
Aber jene
werden gesegnet sein, die den Panzer der Aura verstärken.
[26.] 2. Eine Antwort kann man nur reinen Herzens
geben.
Versteht
es, die Macht der Liebe mit einem Donnerwetter[16] zu
verbinden.
[27.] 3. Das Heil und die Gesundheit liegen im
Vertrauen; das Nötige wird immer vom Strahl bereitgestellt.
Irrtum
zerreißt das Gewebe des Körpers.
[28.] 4. Ein Zugeständnis an böse Hände sollte man nicht als Schaden betrachten.
Ein
Anhänger der Weisheit liebt es, weit vorauszublicken.
Gebietet
üblem Geschwätz mit einem Lächeln und ohne Gereiztheit Einhalt.
Der Erfolg
erschöpfter Menschen gleicht dem Strahl eines kleinen Springbrunnens, doch der
weise Hausherr leitet das Wasser mühevoll aus dem Ozean heran und ergötzt sich
an der ewigen Frische des Springbrunnens.
[29.] 5. Hört auf, über die Feinde zu sprechen, wenn eine
Heldentat das große Licht entzünden kann.
Einsamkeit übermittelt
eine bessere Botschaft als das Gerede der Massen.
[30.] 6. Der Waschkübel der Welt ist mit Bazillen
überfüllt. Das Gewebe, das es bedeckt, bebt, doch die zauberhafte Blume muss auf
der Erde mit menschlichen Händen gepflückt werden.
Ich bin mit
euch, doch wenn Ich still werde, bedeutet dies, dass Ich mit dem Schild die
euch gesandten Pfeile auffange.
Blickt in
Einigkeit auf den Tag, wo das Wissen in Mein Haus eintritt. Die Träger des
Wissens sind bereits geboren.
VIII
[31.] 1. Ich spreche von fremden Brücken und Toren.
Auf dem Weg
trifft man fremde Brücken. Man soll sie eilig überschreiten, ohne
hinunterzublicken, mit dem einen Wunsch, rasch das Ufer zu erreichen.
Zögert auch
nicht vor fremden Toren, sondern fordert Durchgang, ohne euch in eurer Ruhe
stören zu lassen, denn euer Weg ist festgelegt.
Mit reinen
Gedanken muss man die Poren vor schlechter Luft verschließen.
Wenn ihr es
aber schwer habt, wiederholt: „Ich gehe dennoch zu dem Herrlichen Garten, ohne
die festgesetzten Tore zu fürchten.
Warum
schwebt der Schild über mir? – Um mich zu schützen.
Wenn neue
Dämme sich erheben, werde ich sie überqueren, denn ich fürchte mich nicht!“
[32.] 2. Warum sich in die astrale Welt versenken?
Jene, die
gelitten, im Geist entflammten und gearbeitet haben, freuen sich. Doch hier
sind die Säer und dort die Schnitter.
Eine reiche
Ernte wird von allen irdischen Samenkörnern hervorgebracht.
Der Kern
wächst; das Verständnis erobert neue Ausmaße künftiger Samenkörner.
Warum also
die astrale Welt befragen?
[33.] 3. Nun etwas über den Boten:
Wie ihr im
Leben dem Briefträger entgegeneilt, so müsst ihr auch die Hand nach Unseren Sendungen ausstrecken.
Eine Front
stacheliger Hindernisse behindert Unsere Boten, doch ihr habt eine wunderbare
Schere, um die Sperre zu durchschneiden. Helft durch eine klare Aura, dass ihr
erreicht werdet.
Für eine
Taube ist es schwer, im Nebel zu fliegen.
Ich führe
euch den schnellsten Pfad und bin bereit, in einem Moment der Verwirrung einen
Boten zu senden, doch öffnet ihm die Türen; es ist hart, im Regen anzuklopfen.
Liebt die
Einsamkeit des Gedankens, wenn Funken des Verstehens einen Kranz der Erkenntnis
flechten.
Wie Ich
Mich für euch verbürge, so sollt ihr auf Mich vertrauen. Mit mächtiger Hand
bestätige Ich den Pfad zu den Höhen.
Empfangt
das Heil, wenn Meine Boten die Nachricht überbringen: „Er ist gekommen!“
Es wurden die
Stunde des Glücks und die Blumen am Weg gegeben.
Was habt
ihr mit langen Armen, mit Hunden und Tigern zu tun? Schafft das erhabene Werk
des lebendigen Gottes!
[34.] 4. Der Sinn ist geordnet, wenn ihr vom Berg herabblickt.
Man muss
die Funken bemerken, bald werden sie beginnen, sich zur Flamme des neuen Verständnisses
der Grundlagen zu vereinigen.
Einen Bogen
zwischen den Wegen des völligen Niedergangs und des Aufstiegs zu errichten, ist
nicht leicht.
Die Träger
des Geistes erkennen einander nicht.
Horcht auf
die Stimmen der seltsamen Gestalten auf eurem Weg und schreibt sie nieder.
Danach fasst diese Mitteilungen zusammen und zeigt damit eine Leiter
praktischer Möglichkeiten auf.
Das Messer
der Aufmerksamkeit wird geschärft und die Verbindung wird fester, wenn fähige
Funken eure Macht behüten, ohne Karma zu verletzen.
[35.] 5. Ich will erklären, warum es wichtig ist, die
gegebenen Worte und Bilder zu beachten:
Für Unsere Schüler ist es eine Gedankenübung, wenn ihnen aus
einer ganzen Mitteilung nur ein Teil oder ein einziges Wort gegeben wird. Und,
indem er die Richtung des Gedankens wahrnimmt, fügt jeder entsprechend seinem
Verständnis das hinzu, was er als das ihm Nächstliegende erfühlt. So wird das
persönliche Bewusstsein mit der Zeit durch ein gemeinsames verdrängt, und aus
einem einzigen Wort wird ein vielschichtiger Aufbau errichtet – wodurch man eine
Chiffre[17] des
Geistes erhält.
[36.] 6. Okkult gesehen, bedeutet der Kreis ein Abbild
des menschlichen Organismus, der durch Möglichkeiten erweitert wird. Die im
Mittelpunkt stehenden Figuren übernehmen die ehrenvolle Funktion des Herzens.
Das
Wachstum des Organismus und seine Verletzungen wirken sich auf das Herz aus.
Das Schwingen der Arme ruft Müdigkeit hervor, mehr noch das Nichterkennen des
Ziels der Bestrebungen.
Ihr kennt
bereits das Gleichnis vom Reigen[18] und
den Schilden. Ihr wisst bereits, dass Sieben die beste Zahl für einen Kreis
ist. Fünf stellt die Gliedmaßen des Körpers dar. Ergänzungen können nur
besondere Funktionen oder die Ablösung einer karmischen Bedingung beitragen.
Es ist
schwer, einen Kreis zu bilden, doch noch schwerer ist es, Veränderungen
vorzunehmen; denn man kann das Herz nicht durch eines der Gliedmaßen ersetzen,
und man darf keinen ungeordneten Geist einführen.
Für diesen
Fall gibt es nahe Zeugen, welche die Arterie des entfernten Herzens nicht
belasten werden.
[37.] 7. Nun über Karma:
Wenn man zu
der erratenen Last die Bindungen von Karma hinzufügt, wie schwer ist es dann,
das ganze ungeordnete Denken zu ertragen.
Man kann
dies erleichtern, indem man behutsam oberhalb des nervlichen
Empfindungsvermögens berührt.[19] Doch
das menschliche Denken wirft so leicht Gewichte auf die Waage, und wenn es nur dazu
ist, das Gewicht abzuwerfen, das zur Erde zieht.
Aber bei
jeder Bewegung der Hand schmerzt das arme Herz.
[38.] 8. Schwer ist die Aufgabe, zur Zahl der Feinde keinen
hinzuzufügen.
Man muss
die Steine an der Schwelle kennen, doch man soll sich nicht über sie grämen.
[39.] 9. Nicht ein, nicht zwei, sondern viele Herzen
sind auf euch gerichtet, und ein Netz der Möglichkeiten wird von geschickten
Händen gewoben. Zerreißt nur die Netze nicht. Achtet auf die Ereignisse eines jedes
Tages.
Der Luxus muss
euch verlassen.
Findet ein
besonderes Antlitz, geht selbst durch die Natur Meines Landes.
Bis in den
letzten Winkel des Gehirns müsst ihr euch in das Bewusstsein Meiner
Möglichkeiten vertiefen.
Es ziemt
niemandem, missmutig zu sein.
[40.] 10. Den Mücken behagt Luftzug nicht; sie können
weder heranfliegen noch stechen.
Ihr braucht
keine neuen Feinde. Diejenigen, die euch bestimmt sind, werden von selbst
kommen.
[41.] 11. Nur die Harmonie der Batterie[20] kann
die Kraft kontrollieren. Der Strahl kann seine Bedeutung nur offenbaren, wenn
ihr gemäß der Weisung handelt.
[42.] 12. Wenn ihr in Meinem Namen sprecht, so sagt: „Die
Hand des Schöpfers ist immer in Bewegung, deshalb bewegt sich alles.“ Ihr seht
auf dem Ring zwei Spiralen: Wie man auf der einen aufsteigen kann, so kann man
auf der anderen absteigen.
Selbst ein
Archat kann durch den Missbrauch eines Wunders absteigen.
Seid nicht
nur während des Verkehrs[21] mit
Mir standhaft, sondern auch dann, wenn es euch überlassen ist, selbst tätig zu
werden, denn nur so wird die Findigkeit des Geistes gestählt.
Wenn man euch
der Liebe zu Uns verdächtigt, reinigt euch durch Meinen Schild.[22]
Ich sende sieben
Gelegenheiten, um Findigkeit zu offenbaren. Viele Fensterscheiben können
zerbrechen, doch ein Haus ohne Dach ist schädlich.
Durch den Willen der Hierarchie könnt ihr den anvertrauten
Schatz bewahren.
Umgebt euch
mit dem nötigen Wunsch, und wiederholt, indem ihr auf den Ring seht: „Ich will
nicht absteigen!“
IX
[43.] 1. Seht die Begeisterung als eine große Macht
auf dem Weg zu Uns an.
Das Alte
den Alten. Mein Zeichen sollte man in einem neuen Buch bewahren, in einem neuen
Geist und durch eine neue Tätigkeit.
[44.] 2. Wenn Regentropfen ans Fenster klopfen – ist das
Mein Zeichen!
Wenn ein
Vogel flattert – ist das Mein Zeichen!
Wenn
Blätter vom Wirbelwind hinweggetragen werden – ist das Mein Zeichen!
Wenn die
Sonne das Eis schmilzt – ist das Mein Zeichen!
Wenn Wellen
die Trauer der Seele hinwegspülen – ist das Mein Zeichen!
Wenn ein Flügel
der Erleuchtung die unruhige Seele berührt – ist das Mein Zeichen!
Zählt die
Stufen, wenn ihr zum Tempel geht, denn jede siebente Stufe trägt Mein Zeichen!
Wenn ihr
für Mein Zeichen ein neues Verständnis zeigt, werdet ihr den Glanz des
Wetterleuchtens der Welten wahrnehmen.
Ich habe
euch die Tür geöffnet, doch eintreten könnt ihr nur selbst.
[45.] 3. Unverbrüchlich sage Ich: Solange ihr bei Mir seid,
solange ihr ohne Gereiztheit und solange ihr ohne Zweifel seid, sind die Ströme
der Möglichkeiten unzählbar.
Unaussprechlich
sind die Höheren Kräfte, die euch dienen.
Diejenigen,
die den Stein[23] tragen, strahlen Sterne
des Heils aus. Täglich werden neue Möglichkeiten[24] gegeben.
Flechtet
Körbe, um die Sterne einzusammeln. Breitet die Leinwand der Prunkzelte aus, um
die Gaben aufzufangen. So führe Ich!
[46.] 4. In den Morgenstunden arbeitet, am Abend
erfreut euch Meines Namens. Auf zum neuen Weg!
[47.] 5. Mein Strahl – ist euer Atem.
Meine Hand –
ist euer Banner.
Mein Schild
– ist euer Stolz.
Mein Haus –
ist eure Zuflucht.
Mein Berg –
ist euer Wunder.
Mein Wunsch
– ist euch Gesetz.
Mein
Erscheinen – ist euer Glück.
Möge der
Geist Unserer Bruderschaft mit euch sein.
[48.] 6. Während man durch die Lehre in das Wesen des
gesandten Glücks eindringt, muss man festen Schrittes gehen, in dem Wissen, wie
die größte Hoffnung der Menschheit aufersteht, die auf den Stein gegründet ist.
Lasst uns
betend unser Los erwarten.
[49.] 7. Böse Stimmen versuchen, Staub aufzuwirbeln,
doch erinnert euch daran, dass Gereiztheit nicht besser ist als Staub, geht ihr
darum aus dem Weg!
Ich lehre
durch die Erscheinungen des Lebens. Ich gebe täglich Zeichen.
Wie
Rosenblätter sind die Zeichen verstreut, denn die Zeit ist nah.
Denkt an
die Neue Welt, denkt an den Zug der Völker.
[50.] 8. Ich bezahle hundertfach, doch das, was ihr verloren
habt, schleppt sich hundertfach hinter euch her.
O Ball des
Schicksals! Wohin wirst du treffen und wohin zurückprallen? Das Licht ist dir
vorgezeichnet – beeile dich, Ball, damit du ans Ziel gelangst! Verhindere eine böse
Wendung!
[51.] 9. Wenn ihr an der Klagemauer steht, erinnert
euch daran: die Freude kommt!
Ich sage
euch: Wendet euch gen Sonnenaufgang, erblickt Meine Morgenröte!
Wie schön
ist das Salböl, mit dem man sich rechtzeitig versorgt hat!
Kostbar ist
die Blume, die zu Meiner Stunde gepflanzt wurde!
Verschüttet
den Kelch Meiner Stunde nicht!
Ein Wunder
kommt! Tretet das Erbe an, Wartende!
Das Gefäß
aus alten Zeiten ist zurückgekehrt!
[52.] 10. Warum wundert ihr euch über die gegebenen
Fristen? Wir erraten nicht, sondern Wir sehen.
Ihr fragt,
wie ihr euch versammeln sollt? Ich sage: Kommt betend zusammen.
Schweigt
besser, klappert nicht mit Gegenständen und schreit nicht, denn die Flügel des
Geistes wachsen in der Stille.
Betend
weiht eure Zeit dem Verkehr mit Uns, denn Wir tragen das Beste für den Verkehr
bei.
Die Leitung
des Verkehrs verbindet durch eine wunderbare Leiter mit den höchsten
Offenbarungen des Schöpfers – durch die Leiter des Geistes.
Ihr könnt
im Leben kämpfen und ihr könnt herausfinden, wann es Zeit ist, Meine Hand herbeizurufen.
[53.] 11. Wie soll man die Entwicklung der Werke
abwarten?
Wie Wellen
ihren Rhythmus haben, so wachsen die Werke in maßvollem Aufstieg und in
Erwartung eines gleichmäßigen Anwachsens.
Versteht die
Stunde der Trommel und erfasst den Gang des Lebens.
In
Augenblicken der Stille legt die Lehre in das Regal der Erfahrung.
Wie soll
man die Schriften der Weisen lesen? Man muss sich in die Einsamkeit
zurückziehen und das Gelesene seinen verschiedenen Stimmungen anpassen.
Nun bin ich
neu geboren,
nun bin ich
ein alter Mann,
nun bin ich
ein Verbannter,
nun bin ich
ein Herrscher,
nun bin ich
blind,
nun bin ich
einer, der die Welten erkannt hat.
Bei jedem
Beginnen wendet die erkannte Größe des Lotus an.
[54.] 12. Ihr sollt nicht zimperlich sein, schreitet
wie Löwen einher.
Das Gute
schmückt eure Rüstung.
Ich werde
euch die Offenbarung eines Anglers senden und die Hand in das Rad der Drohungen
stecken.
Ich halte
es für nötig, aus den Beispielen der Angriffe zu lernen.
Das Feuer
der Erde will hervorbrechen.
Meine
Weisung an die Schüler lautet: Meine gesetzmäßige Bitte ist, schreitet streng
einher, aber ohne Gereiztheit.
Gereiztheit
macht euer Gefäß gläsern und zerbrechlich.
Ein
silberner Kelch eignet sich besser für den Stein.
Ich halte
den Hagel der kleinen Pfeile auf.
Die Zeit
ist so nah, da die alte Bürgschaft sich erfüllt.
[55.] 13. Durch den Geist bewahrt die geistige Lehre, nur
der Geist kann das Reich Gottes auf die Erde bringen.
Ebenso einfach
wie Meine Worte nähert sich das Reich des Geistes.
Ebenso
einfach werden die trockenen Blätter des vergangenen Winters weggefegt.
Es gibt
keine Vergangenheit, es gibt das Licht der Zukunft – mit diesem schreitet
voran.
Ich rief
euch weg vom Strudel des Lebens.
Ich, Ich,
Ich schärfte eure Zähne.
Ich legte vor
euch die Farbe des Banners fest.
Versteht
die Lehre mit ganzem Flügelschlag.
Zu Mir
führt nur der höhere Pfad; auf dem niederen Weg kommt ihr nicht ans Ziel.
Haltet
Meine Weisungen unter weisem Verschluss.
Erhebt euch
durch die kühnsten Gedanken, denn Ich habe den Vorhang eures Prunkzeltes mit
einem Blitz hochgehoben.
Im Geist
vergesst die Nichtigkeiten.
Groß ist
das euch bestimmte Licht!
So schreitet
voran.
[56.] 14. Reine Gedanken werden durch unverdiente Urteile
der Einheimischen beschmutzt. Von jenseits der Wälder kann man schlecht hören.
Man muss Meine
Gesetze durch die von euch geliebten Werke verteidigen.
[57.] 15. Ich will euch sagen: Schreitet mit der ganzen
Kraft des Geistes mutig voran. Die Fesseln der Erde hindern euch nicht. Erfolg leitet
die Mutigen.
Wie es
Gebirgsblumen schwer fällt, auch nur eine Nacht im Sumpf zu verbringen, so habt
auch ihr es nicht leicht.
Ein
feindlicher Schlag lässt die Saiten klirren, doch mit Krallen kann man keine
Symphonie erbauen.
Mein Schild
hat viele Speere von euch abgelenkt.
[58.] 16. Leicht ist es, eine Grube auszuheben, aber
schwer, ein Haus zu erbauen.
Fremder
Spott verschmutzt die Ecken.
Doch mit
einer Feder eures Flügels fegt den Staub hinweg, deshalb hütet euren Flügel.
[59.] 17. Mein Zeichen kann euch ans Ziel bringen.
Stellt Mein
Haus vor euch hin. Nur durch diese Heldentat werdet ihr das Ziel erreichen.
Euer Los
ist es, die Massen zu meiden, doch sendet ihnen den höchsten Segen.
Rein ist
das Silber der Berge; man muss nur den Weg zu ihm[25]
finden. Doch der Schmutz dieser Tage ist nichtig im Vergleich mit dem zukünftigen
Licht.
Man kann
die beunruhigten Gedanken verstehen, wenn man den menschlichen Atem betrachtet:
Wie Rauch trübt er die Luft.
Das Leid
wird durch die Wellen des Äthers übermittelt.
Vor der festgelegten
Frist darf die Erde die von den Menschen selbst geschmiedete Kette nicht
zerbrechen.
[60.] 18. Groß ist das Licht, das durch Unsere Lehre gegeben
wurde.
Den Neuen
nur Neues.
X
[61.] 1. Es genügt, den Zeichen zu vertrauen, um eine
Welle der Kraft zu schaffen; so helfen wir uns gegenseitig bei der Offenbarung
des Lichts.
Tragt den
herrlichen, erleuchteten Gedanken in euch, Unser Haus zu erblicken.
Wenn ihr
die Offenbarung einer Heldentat spürt, erinnert euch daran: Es entzündet sich
ein wunderbarer Faden.
Leicht
erkennt Meine Seele, dass niemand euch aufhalten kann.
Ich sende
euch Freude, zeigt Aufmerksamkeit. Zeigt Ruhe, der Krampf geht zu Ende.
[62.] 2. Bei Leichtsinnigen rollt das Urteil wie ein
Rad.
Der Kühne
bittet um einen Bogen und erlegt den Vogel selbst.
[63.] 3. Erfolg muss man großziehen wie eine Blume.
[64.] 4. Mein Auge – ist euer Licht!
Meine Hand –
ist euer Schutz!
Mein Herz –
ist euer Anker!
Allein die
Liebe hält den Faden der Errungenschaft des Geistes fest.
Der Strudel
wird das Feuer nicht verschlingen.
[65.] 5. Ein Geschoss fliegt nach vorn, es kennt
keinen Weg zurück.
[66.] 6. Erfolg offenbart Flügel.
Suchende
der Heldentat, Ich beschütze euch auf dem Wellenkamm und stelle euch über den
Abgrund, wie auf einen uneinnehmbaren Turm.
[67.] 7. Wer einem anderen Böses wünscht, erlischt
selbst.
Finster
sind die Zeiten. Haltet den Schild fest.
Wie ein
Wasserspritzer wird der Abtrünnige zerstäubt.
[68.] 8. Zeigt einen festen Schritt. Hütet das Herz,
denn ein Gefäß, das die ganze Welt umfasst, muss behutsam getragen werden.
Schreitet einfach voran, ohne auszuschlagen[26].
Indem ihr die
Gereiztheit bändigt, schafft ihr eine neue Hülle für den Geist.
Auch ein
Ross läuft besser, wenn es nicht schäumt.
[69.] 9. Wie Funken Ozon erzeugen, so webt die Arbeit
der Geistwesen Hilfe.
Öffnet nur
das reine Fenster, und Hilfe fliegt herbei.
XI
[70.] 1. Die unsichtbare Belehrung geht ununterbrochen
vor sich.
Den
Unterschied des Geistes erkennt man nur an den Grenzen der Stufen.[27]
Das Wachstum
des Geistes erkennt man durch einen unsichtbaren Gradmesser.
[71.] 2. Man muss Mut fassen, um wie Löwen einherzuschreiten:
so wächst die Heldentat. Bedauert nicht das Vergangene und seid zu jeder Stunde
bereit, den Schild zu erheben.
[72.] 3. Ich gebiete den ganzen Mut – möge selbst eine
Taube zum Löwen werden. Nicht Wir, sondern ihr benötigt Mut.
Mit einem
Lächeln haltet die Zerstörung des Tempels auf. Nur mit Mut könnt ihr den Flug
bewältigen.
Alles kommt
zur rechten Zeit.
Erratet, dass
man wiederholen soll: „Mut und Geduld“. Möge man die Arbeit des Polierens eines
Steines betrachten: Wie fest und vorsichtig bewegt sich die Hand des Arbeiters,
und das alles für einen Tageslohn. Unvergleichlich wertvoll ist die Arbeit
eines Schöpfers.
[73.] 4. Und Wissen kommt nur bei Bereitschaft des
Geistes.
Befehl und Angst
ist nur für die Feinde.
[74.] 5. Ich gebe jedem nach seinem Verdienst: Wer
mehr opfert, erhält mehr. Ich versilbere jede Selbstaufopferung. Ich bändige
jede Vergesslichkeit. Ich schenke Freude!
Für wen der
feurige Weg gefährlich ist, für den ist es besser, mit den Küchenschaben zu erfrieren.
Genießt den
Strom des wunderbaren Segens, denn schmerzlich trifft der Hagel – besser ist es,
Meinen Strahl zu empfangen.
[75.] 6. Wer der Neuen Welt folgt, erhält einen silbernen
Stab.
[76.] 7. Ich sage: Jedem ist eine Aufgabe gestellt.
Wer fürchtet sich nicht, sich zu Uns zu erheben?
[77.] 8. Wir können den Faden geben, doch die Nadel
müsst ihr selbst schärfen; das Material ist gegeben, doch durchstechen müsst
ihr selbst.
Geht den
höchsten Weg.
Das Segel
soll schneeweiß sein.
[78.] 9. Durch Feuer, durch Rauch, durch Wunder und
durch Glauben schreitet voran.
Strahlt
jugendlichen Geist aus, möget ihr höchst jung und beweglich sein.
Das Segel
der Heldentat ist am festesten.
[79.] 10. Nur mit einem jubelnden Geist überquert man
die leuchtende Brücke.
Ich säe Zeichen – sammelt sie findig auf.
XII
[80.] 1. Eure Macht wird wachsen, nur wenn ihr die
Flamme bedeckt, werdet ihr eure Hände verbrennen. Möge die Flamme des Glaubens frei
leuchten.
Der Lehrer verfolgt
jeden Gedanken und ist bereit, die besten Körner des einen Geistes auszuwählen.
[81.] 2. M:. und das Begreifen der Lehre
Buddhas führen zum lebendigen Verstehen des Gesetzes, das auf dem Berg des
Lichts erdacht worden ist.
Sein Gesetz
ist eine große Hilfe auf dem Pfad zum Wissen.
Seine Lehre
ist Meine Freude. Meine Hand führt zum Wissen.
Lächelt,
wenn geistig Arme Gelehrte genannt werden.
Lächelt,
wenn über das Verständnis des Geistes respektlos gesprochen wird, wenn
verfälschte Bücher gelesen werden und wenn reine Gedanken die kleinen Seelen
erschrecken.
[82.] 3. Lernt es, die Höhere Weisung für
unabänderlich zu halten.
Seid
erstaunt, wenn die Wellen des Volkes die Bürgschaft des Altertums emporheben.
[83.] 4. Die Krankheiten des Geistes sind ebenso
ansteckend wie die des Körpers[28] –
das ist eine einfache wissenschaftliche Überlegung.
Schlage auf
den Tisch, und die Gegenstände werden erzittern – umso mehr erschüttert ein
Schlag des Geistes die Nerven.
Ihr könnt
alte Sachen dann berühren, wenn ihr im Bewusstsein die schädlichen Aufschichtungen
vertreibt.
TEIL
ZWEI
I
[84.] 1. Schmiedet in Liebe den Gipfel der Fähigkeit, euch
selbst zu beherrschen. Meine Lehre kann durch den Unverstand fremder Verleumder
nicht geschmälert werden. Ich sehe, wie welche sich heftig an die Stirn
schlagen, doch gewährt Zeit.
Was
bedeutet uns der Schmutz der Schwelle, wenn wir uns den Geboten Christi und
Buddhas nähern? – eine Austernmuschel ohne Inhalt.
[85.] 2. Zeigt Eile. Es ist schwierig, verlorene
Körner einzusammeln.
[86.] 3. Lernt, das Wunder auf die Lehre auszurichten,[29] um
den Schild auf allen Wegen zu offenbaren. Ich spüre jeden Augenblick, der für
euch nützlich ist.
Unsere
Front steht wie eine Mauer; bei jeder erfolgreichen Bewegung eurerseits huscht ein
Lächeln wie ein Wetterleuchten über alle Gesichter.
Wie ein
Gärtner zulässt, dass sich der Garten mit Knospen bedeckt, indem er die
Finsternis des Unkrauts[30]
vertreibt, so beobachten Wir die Bewegung der Hände der Auserwählten.
Erfreulich ist jede Findigkeit, denn der Schild wird von beiden Seiten
geschmiedet.
Umfangreich
ist Mein Werk, allen ist ein Platz zugeteilt. Durch einen weiten Blick werdet
ihr euren Anteil ermessen. Unerhörte Möglichkeiten gibt es hinter den Toren.
Gebt Uns Grund zur Freude!
[87.] 4. Es ist gut, in der Sonne zu sein, doch der
Sternenhimmel trägt ebenfalls zur Harmonie der Nerven bei. Der Mond hingegen
ist nicht für uns. Das reine Licht des Mondes zersetzt das Prana* Der
Magnetismus des Mondes ist beträchtlich, doch für Entspannung ist er nicht gut.
Oft ruft der Mond Bedrückung hervor, wie die Leute, die unsere Lebensenergie verschlingen.
Die Manifestation einer Wunderkraft wird bei Mondschein verstärkt.
Reines
Prana muss auf Anziehung ansprechen, sonst gibt es kein Wunder, sondern eine Zerstörung
des Lebensschatzes. Während der Erholung ist es gut, zu lachen, denn die
Schilddrüsen werden durch Lachen gereinigt. Die Reinigung der Drüsen ist das
wichtigste.
[88.] 5. Schambhala* ist der unentbehrliche Ort, wo
sich die geistige mit der materiellen Welt verbindet. Wie es beim Magneten
einen Punkt der größten Anziehung gibt, so steht das Tor zur geistigen Welt in
der Wohnstätte in den Bergen offen. Die Höhe des Gaurisankar[31]
verstärkt den magnetischen Strom.
Die
Jakobsleiter[32] ist das Symbol Unserer
Wohnstätte.
(…)[33]
[89.] 6. Aberglauben kann man nur durch Achtung vor
den angeborenen Kräften des Menschen vertreiben.
Man muss
wissen, wie die Menschen Mein Kommen erwarten. Der Wunsch der Menschen
schmiedet eine neue Sprosse für die Leiter.
[90.] 7. Die Dichte der Materie behindert jedes
Experiment des Geistes. Dies betrifft sowohl die Menschen als auch die ganze Natur.
Um Zugang
zu erhalten, muss man die Materie schmelzen. Beim Schmelzen erhält man ein
besonderes Gas, das sich mit der Substanz des Geistes verbindet. Beim Menschen
sondern die Nervenzentren bei jeder Ekstase von Glück oder Unglück ein Gas ab.
So erhält man eine Werkstatt des Geistes. Deshalb nennt man ein Missgeschick
eine Heimsuchung Gottes. Jedes schläfrige Leben ist der Tod des Geistes. In der
Natur zeigen sich Ekstasen: Gewitter, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Fluten. So
beginnt dieselbe Werkstatt des Geistes zu arbeiten, deshalb sind alle Funken der
Ekstase gesegnet. Wenn sie geschmolzen ist, lässt sich die Materie verbessern
und ermöglicht neue Formeln. Anstelle von langwierigen Forschungen genügt es,
die Elemente in Unseren Spiegeln zu reflektieren und
neue Formeln anzusammeln.
Dann
verbleibt noch der zweite Teil der Arbeit: Die Formeln geduldig und zur rechten
Zeit den Menschen zu übergeben. Über die Feuer der Ekstase wandert Unser Strahl
und klopft im Herzen an. Wo ist es, das Glück oder das Missgeschick, wenn der
Zutritt geöffnet ist? Indem ihr die geschmolzene Materie berührt, fühlt ihr den
Puls der Erde, und das Herz muss die Schwerkraft aushalten. Jene, die an dieser
Arbeit teilnehmen, müssen ihr Herz schonen.
Deshalb
sage Ich: Schützt das Herz, alles andere ist leicht zu reparieren. Es stellt
die Materie dar, während die Nerven dem Geist unterliegen. Auf das Klopfen des
Geistes öffnet sich die Tür des Sonnengeflechtes. Doch jeder Schlag der Materie
trifft das Herz. Jeder, der mit der Formel der Materie in Berührung kommen
will, muss sein Herz schonen. Unsere Medizin lehrt, wie man durch Atemübungen
das Herz panzern kann, doch darüber ein anderes Mal.
[91.] 8. Die Emanation der Nerven ist unwägbar,
geruchlos und unsichtbar, denn sie kommt vom Geist. Das Produkt des Herzens ist
das Blut, mit allen seinen irdischen Dimensionen. Wenn daher gesagt wird: „Man
muss mit dem Herzen fühlen“, bedeutet das, man muss es auf der irdischen Ebene
anwenden.
Die einzige
Brücke zwischen dem Verstehen des Geistes und der Annahme der Erde sind die
weißen Blutkörperchen. Doch ihr wisst, welcher Kampf ihre Existenz begleitet.
Erscheinen euch die weißen Blutkörperchen, die den Kräften der Erde unterworfen
sind und die das Wissen des Geistes tragen, nicht wie Weiße Brüder? Deshalb ist
Harmonie auf Erden so schwierig. Doch für Arbeiten an einem Ort, wo der Geist
in die Materie hinabgestiegen ist, müssen die Bedingungen beider Ebenen
vorhanden sein. Man soll sich vom Irdischen nicht entfernen und dennoch im
Geist verharren.
Für die
Überwindung der irdischen Formeln muss man einen dauerhaften Kanal des Herzens
besitzen, denn die Widerspiegelung der irdischen Zeichen führt gefährliche
Funken mit sich. Doch für die Erde muss alles auch auf der irdischen Ebene vollbracht
werden. Das ist der Hauptgrund für das Vorhandensein der Bruderschaft hier.
Deshalb
muss man über die Erde zu Uns gelangen und Uns entdecken wie Silbererz, das
Beste unter der Erdkruste.
[92.] 9.[34]
Jetzt erwächst ein großes Verständnis für die offenbarte Lehre aus den Bergen.
Es ist gut,
den Besitz von Dingen ohne das Gefühl des Eigentums zu verstehen. Es ist gut,
Dinge zu besitzen, um sie zu bewahren und sie mit einer heilsamen Aura zu
umgeben, mit dem Gedanken, sie an andere weiterzugeben. Die schöpferische Hand
ist dort zu Hause, wo man nicht am Eigentum haftet, und das Verbesserte trägt
die Freude[35] weiter. Und das Zeichen
der gebenden Hand wird stets behütet – darin liegt die Rechtfertigung der
Dinge. Mit diesem Verständnis kann die schwierigste Frage gelöst werden.
Ich spreche
für die Welt, denn das Hauptübel auf der Erde rührt vom Haften an nicht
existierendem Eigentum her. Dies dem neuen Volk mitzuteilen bedeutet, es von
der Angst vor dem Altern zu heilen.
Besitz ohne
Eigentum eröffnet allen den Weg ohne die übliche Vererbung. Wer fähig ist zu
verbessern, der möge besitzen. Das bezieht sich auch auf Land, Wälder und
Gewässer; sämtliche Errungenschaften der Mechanik und die verschiedenen Arten
von Erfindungen unterliegen demselben Prinzip. Man kann sich leicht vorstellen,
wie die Schöpfung des Volkes zu entstehen beginnt, besonders wenn man weiß,
dass nur der Geist die beste Lösung bringt. An den Herd des Geistes sind die
Fragen zu richten, wie etwas besser gemacht werden kann. Und das Schwert des
Geistes wird alles Böse besiegen. Wahrlich, es lohnt sich, es besser zu machen.
Das Gesetz ist einfach, wie alles im Geist.
[93.] 10. Die Ereignisse haben sich so aufgetürmt,
dass die Hüllen feinfühliger Menschen erbeben. Man muss die Erschütterung der
Nerven den kosmischen Perturbationen zuschreiben.
Man darf nichts
in den Regen hinausstellen, aber danach erstrahlt die Sonne besonders hell.
[94.] 11.[36]
Geldalmosen müssen abgeschafft werden: Hilfe kann durch Arbeit oder durch Sachen
gegeben werden. Sobald sich das Volk dem geistigen Pfad zuwendet, wird es keine
Arbeitslosen mehr geben. Unser Werk ist es, die Vollendung des Guten aufzuzeigen
– nicht für die unsichtbare Welt, sondern für euch selbst. Wir rufen auf Unseren Weg.[37]
[95.] 12. Sammelt die unglücklichsten und
unbekanntesten jungen Schüler und enthüllt ihnen die Gabe, wie man Menschen
beschenken kann. Gebt ihnen den Rat, die Satzung im Tempel zu schreiben. Schon
lange hat die Welt keine Versammlungen im Tempel mehr gesehen.
Und Christus
wird seine Gnade den Erkennenden schenken. Wir wollen den Tempel schön und
lebendig sehen. Und niemand wird die zum Licht Schreitenden verjagen, denn das wäre
sein Untergang. Wunder werden auf den Gesetzestafeln[38] des
Wissens empfangen.
Möge jeder,
der vom Geist erleuchtet ist, mutig in den Tempel gehen. Denn Unser Pfad ist
die Umwandlung der Erde in einen Palast. Es gibt keine Armen. Wer ist nicht gewillt,
Reichtum zu empfangen?
[96.] 13. Ich freue Mich zu sehen, wie ihr die
Einzelheiten Meiner Anweisungen versteht. Wenn Ich ein Ereignis vorbereite,
bedenke Ich alle Einzelheiten. Handelt ebenso, wir werden uns dann leichter
treffen.
Man darf das
viele, das einem bestimmt ist, nicht in den Wind schlagen, doch wenn man scharfsinnig
ist, braucht man vom Pfad nicht abzuweichen. Wichtig ist gespannte
Aufmerksamkeit. Ein wacher Geist schreitet dem Verstehen voran. Mein Strahl ist
bereit, das Wetterleuchten des Gedankens zu entzünden.
So
durchschreiten wir alle Gefahren, und Misserfolg verwandelt sich in Erfolg.
(…)
II
[97.] 1. Maitreya* sendet Mut. Maitreya nimmt das
Geschenk an. Maitreya spürt dessen Liebe. Maitreya segnet freudige Arbeit.
Maitreya sendet der Erde Arbeit im Namen des Wunders. Schreitet heiter voran!
Es ist Mir
eine Freude, Lächelnde zu führen. Nehmt die Lehre des Lichts in jeder
Erscheinung wahr. Findigkeit ist eine Eigenschaft Meiner Schüler.
[98.] 2. Ich zeige euch, wie man das für die Völker
notwendige Wunder sehen kann. Erkennt, wie man die Herzen der Menschen erreichen
kann.
Wie der Arm
nur von der Schulter her bewegt werden kann, so wird das Bewusstsein vom Gehirn
bewegt. Man muss das Gehirn sprengen, dann wird das Bewusstsein wie aus einer
Kanone vorwärts geschleudert.
Die Lehre
fliegt auf den Flügeln der Ereignisse. Sagt: „Ich will heute abwarten, denn
auch ohne mich kommt der morgige Tag, daher muss man sich stärken“. Wie kann man
raten, wann man welches Gerümpel auf dem Markt verkaufen soll? Wir zeigen uns
nicht, wenn wir neue Kleider anziehen. Lasst die anderen im Glauben, wir hätten
nichts anzuziehen. Auch die Schlüssel der Truhe sollten nicht klirren. Wir
ziehen Gardinen vor die Fenster.
[99.] 3. Das Gesetz des Überganges in die Welt des
Geistes ist nicht kompliziert. Man kann keinen Zustand mit dem anderen gleichstellen.
Wie der Staub eines Vulkans, so zahlreich sind die Geistwesen, die in die
geistige Welt zurückkehren. Natürlich, Materie ist ein Zustand des Geistes, und
das Blut oder sein Äquivalent unterscheidet sich so sehr vom Geist, der von
Prana genährt wird, dass die Grenzen in allen Welten eingerissen sind. Der
Geist begreift mit Mühe das Zurücklassen der Materie. Der erdgebundene Geist hüllt
sich in einen Astralkörper, der ihm die Illusion der Erde verschafft, hier, am
Herd der Begierden und Gewissensbisse. Der Geist hingegen, der hinausfliegt und
nur nach oben strebt, kann die astrale Ebene meiden, denn der Astralkörper ist
nur überflüssiger Abfall. Je weniger Kehricht, desto reiner das Bewusstsein.
Auf der
Erde ist es schwierig, sich vorzustellen, wie man die Materie verlassen kann,
ohne sie zu verachten, indem man sie für neue Formen aufgibt. Doch in der Aufgabe
beliebiger Gegenstände habt ihr das beste Beispiel. Der beste Schenker wird die
besten Geschenke ersinnen. Darum bietet die Materie, in die sich ein hoher
Geist gekleidet hat, den besten Nutzen, weil nichts verloren geht.
Natürlich
ist ein bewusster Verkehr für höhere Geister erreichbar, wenn der Umgang von
Fragen der Materie und des Blutes genügend befreit ist. Der von Prana genährte
Geist vereint sich nicht mit Blut; daher kann man die Welt nach dem Niveau des
Blutes unterscheiden; es existiert keine andere Scheidelinie.
Das Geisteskorn
setzt das Leben ununterbrochen fort, und der Luftballon der Nervenemanationen
trägt den Geist auf die von ihm aufgebaute Höhe. Es ist daher eine tiefe
Wahrheit, von der Unsterblichkeit als von einer wissenschaftlichen Tatsache zu
sprechen. Der letzte Gedanke beim Zurücklassen der Materie gleicht einem Pfeil.
Dieser Augenblick bestimmt die Richtung des Fluges, das Übrige wird nach Wunsch
hinzugefügt. Lasst uns zu wünschen verstehen. Bauen wir einen Regenbogen, der
die Stufen des Aufstiegs des Geistes verbindet.
[100.] 4. Nun wollen wir über den Tod sprechen.
Der Tod
bedeutet nicht mehr als ein Schneiden der Haare, bei dem ebenfalls Materie
abgegeben wird. Die Frage der Führer wird durch dasselbe Gesetz von Anziehung
und Abstoßung gelöst. Das Prinzip des Abgebens und des Helfens ist stark in der
geistigen Welt, deshalb ruft jeder Anruf eines in der Materie verkörperten
Geistes eine Antwort hervor. Es geht darum, wer fragt. Man
kann hohe Kräfte herbeiziehen und um sich herum festhalten. Aber auch die
niedrigsten Geister können sich festigen. Man erhält das, was man wünscht. Sobald
die Menschen die Nützlichkeit des reinen Abgebens verstehen, werden sie
Reichtümer erhalten.
Der Geist ist
das Licht der Schönheit der Sterne. Doch wenige Geister vereinigen sich mit dem
Licht, die meisten von ihnen verbleiben in den Astralkörpern. Es ist besser,
wie ein Stern zu leuchten, indem man das Wissen und die Möglichkeit bewahrt,
auf die Planeten zurückzukehren, um zu helfen. Man kann ein besseres Schicksal
wählen, doch hat nicht der Gebende die offenbarten Möglichkeiten?
Man kann
aufwärts zum Licht streben, um Hilfe zu erweisen, dann gibt es keine Trennung.
Wenn die Zurückbleibenden die Abgehenden als welche betrachten würden, die gesandt
wurden, um zum Licht zu gehen und um erleuchtet zu werden, dann wäre der Verkehr
besser. Je höher der Geist, desto mehr sieht er – das hängt vom Geist ab.
Ein hoher
Geist spürt, wohin er streben soll, er fliegt wie ein Pfeil. Der finstere trampelt
hinter dem Ofen. Deshalb ist der kühne Wunsch zu suchen wertvoll, denn jeder, der
sucht, findet. Wenn die Wünsche des Geistes erhaben
sind, kann er hohe Bilder finden, und indem er sie erschafft, trägt er zur
Vervollkommnung bei.
[101.] 5. Das Gesetz des Auffüllens des Raumes gleicht
dem Zement. Legenden, Prophezeiungen und verschiedene Zeichen sind nicht für
einzelne Personen von Bedeutung, sondern zum Zementieren des Raumes*.
Unsere Gespräche
enthüllen das Buch zum Wachstum des geistigen Verständnisses. Nicht durch
Wunder, sondern durch die tägliche Lebensweise arbeiten Wir. Ich bezeuge, dass
man vom Laich[39] lernen kann. Der Laich
trägt in der Kugel einen fertigen Organismus. So sättigt auch die verschiedenfarbige
Hülle des Gedankens den Raum.
[102.] 6. Eine Wolke ist kein Wunder, Abscheulichkeit
ist keine Heldentat, Zerstörung zeugt nicht von Vernunft, doch ein erwachter
Geist erfasst das Verständnis augenblicklich. Deshalb hat die Bruderschaft es
aufgegeben, Wunder zu offenbaren. Und Zeichen können Ereignisse nur wie Banner
begleiten. Man muss das Wunder als Mittel zum Überzeugen aufgeben, denn Wunder haben
niemals überzeugt.
Jemand spricht
von persönlichem Verkehr, doch die Luft ist für alle da, obwohl viele ihren
Nutzen nicht verstehen wollen – gerade ihren Nutzen.
Neue Bestrebungen
können auf den Gräbern der alten Vorurteile bestehen – das wäre noch eine
Errungenschaft.
Ich habe zu
euch bereits über das Verständnis des Geistes gesprochen. Wenn
der Strahl den Schüler mit dem Lehrer vereint, wird das wesentliche
Verständnis durch die Empfindung des Geistes mitgeteilt. Und weder ein Brief
noch ein Zeichen, sondern das unabänderliche Wissen des Geistes leitet die
Taten der Schüler. Dieses unabänderliche Wissen ist die schnellste Leitung: Nämlich
keine verstandesmäßige Entscheidung, sondern Wissen des Geistes.
Ich sende
euch Pfeile einfacher Errungenschaften. Der einfachste Pfad ist nicht allen
zugänglich, doch wenn ihr ihn aufnehmen könnt, Heil euch!
[103.] 7. Und der Ruf der Mutter wurde gehört! Nicht
durch Magie, sondern mit dem Geist werdet ihr durchkommen. Kann denn Magie den
Stein[40] festigen?
Auch das Volk kann sich nicht auf Magie gründen. Wenn aber jeder begreift, dass
der Weg des Geistes einfach ist und den Ruf der Mutter der Welt* heranbringt,
dann wird jeder die Tore offen finden.
Ohne
Wehklagen und Aufrufe kann jeder den Apparat des Lebens berühren, nicht mit dem
Verstand, sondern mit dem Geist.
Die Hände werden
ausgestreckt, nicht um zu flehen, sondern um aufzusammeln.
Der Ruf der
Mutter wird die Tore weisen, durch die es Zeit ist, einzutreten – gerade der
Ruf der Mutter. Wenn die Schrullen der Kindheit vergessen sind, kann nur die
Mutter aufrufen.
Das Mahl
ist bereit, die Stunde ist gekommen, wo ein neuer Tisch bereitet ist! Tretet heran, bevor das Geschirr zu heiß wird! Viele
werden die heiße Speise nicht schlucken können, doch die Kühnsten werden,
gleich dem Märchenprinzen, das Feuer der Welt aufsaugen. Und der Pfad des
Feuers wird den nächstliegenden Weg beleuchten.
[104.] 8. Wir denken an euch. Wir senden die Lehre,
wie man die Felswand durchsteigt, indem man sie in ein herrliches Tal
verwandelt. Die Menschheit spürt, dass man auf der Schneide des Schwertes nicht
gehen kann, und die letzte Möglichkeit wurde gesandt durch das Aufzeigen der
Tore.
Erfolg ist nur
ein Zeichen der richtigen Ausrichtung. Erfolg ist nur das Verständnis des Momentes.
Die Lehre ist nur das Hochziehen des Theatervorhangs. Wie wunderbar ist es, Ausführer
der Weltmysterien zu sein!
Schreitet heiter voran! Die ganze Kette ist von Wert.
Meine Hand offenbart
die Strahlen von den Bergen. Wir werden die neue Ära unverzüglich beginnen. Ich
lehre, nicht zu träumen, sondern dem Lauf der Ereignisse zu lauschen.
[105.] 9. Über Gedächtnis und Bewusstsein.
Wenn das
Gedächtnis für die Vergangenheit ist, so ist das Bewusstsein für die Zukunft.
Deshalb ersetzen wir Gedächtnis durch Bewusstsein. Mit dem Gedächtnis kann ich
nicht in den Bereich der Sonne eindringen, doch das Bewusstsein öffnet die
Tore. Museen und Bibliotheken ersetzen Uns das Gedächtnis, und deshalb sollte
der Schüler sich den Verlust des alten Gedächtnisses nicht zum Vorwurf machen.
Es wird einfach eine kleine Sache durch eine große ersetzt.
Das Bewusstsein
gleicht dem Verständnis des Geistes. Es wächst, indem es das ganze Wesen wie eine
Flamme umhüllt. Bei diesem Prozess behindern die Splitter des Gedächtnisses wie
Schlacken die Entflammung.
Wissen
bedeutet nicht, sich zu erinnern. Der Erfolgreiche eilt, ohne sich umzusehen. Der
Aufenthaltsort der Menschheit ist dafür da, sich an die Umwandlung des
Bewusstseins zu erinnern.
Woher
kommen die Kräfte Unserer Erfahrungen? Aus dem Sonnenbewusstsein, das sich als
Prana ergießt. Oberhalb der irdischen Gedankenaufschichtungen fließen die Ströme
der Weisheit der Sonne, und in diesen Bereichen beginnt die große gebotene
Lehre. Wir rufen dazu auf, die Welt zu umfassen. Doch nur das Instrument des
Bewusstseins ermöglicht die neuen Erfahrungen der Vereinigung des Geistes mit der
Materie.
Karma kann
einen harmonischen Körper nicht verkomplizieren. Daher ist der Pfad des
Aufstiegs von praktischem Nutzen.
[106.] 10. Jenseits der Wurzeln der ewigen Wahrheit gibt
es viel Staub. Die Zeit ist gekommen, die Auswüchse zu entfernen.
[107.] 11. Man muss Mein Buch besser verstehen. Die
Lehre, wie man auf der Erde schreitet, wurde denen offenbart, die den Himmel
als lebendig verehren.[41] Ein
Lehrer ist, wer fest auf der Erde gehen kann.
Ich wiederhole,
wie sehr man die Offenbarung im Leben verstehen muss, ohne die Erde zu
verlassen. Feinfühlig soll man in die täglichen Erscheinungen eindringen. Wenn
die Frist gekommen ist, kann sogar eine Ameise als Bote herbeikommen.
III
[108.] 1. Während man sich in die Höhen des Kosmos versenkt,
muss man ein Verhältnis zur Erde finden. Wir sind in jedem Moment bereit, alles
Irdischen zu verlassen, obwohl Wir jede Blume lieben. Weisheit liegt darin, woran
man eine Erinnerung mit sich nimmt: An eine Krone oder an den Wohlgeruch der
Freesien[42], an
Siegesrufe oder an Hirtengesänge. Das Liebste, das, was uns am wenigsten
gehört, ist das beste Reisegepäck. Gesang bringt uns Gesundheit, und Farbe heilt
Wunden. Deshalb sage Ich: Glücklich sind jene, die den Klang und die Farbe
verstehen.
Seit jeher kamen
Propheten mit dem Tönen und dem Blühen in Berührung. Die alte Lehre über den
Klang hat ihre volle Bedeutung. Kränze und Girlanden erinnern an das heilende Verständnis.
Jeder wird gemäß der Farbe seiner Ausstrahlung von den Blumen angezogen. Weiß
und Lila sind mit Violett verwandt, Blau mit Blau; deshalb rate Ich, mehr von diesen
Farben in den Räumen zu halten. Man kann sich auch an lebende Blumen halten.
Nach Farben ausgesuchte Pflanzen sind heilsamer. Ich rate zu mehr Freesien.
Unser silberner Strahl erinnert sehr an weiße Blumen. Farbe und Ton sind Unser bestes Mahl.
[109.] 2. Ein Wirbelsturm, der durch Verbrechen
hervorgerufen wurde, erstickt die alte Erde. Kohlendunst treibt umher und
verdunkelt den Verstand. Die eiserne Dusche ist unerträglich. Man muss sich
vorsichtig schützen: Erfolg liegt nicht in Hast, sondern im Verstehen der
Zeiten. Die Hand des Schicksals führt zu den unvermeidlichen Fristen. Wünscht
die Offenbarung der Neuen Welt herbei. Wir erschüttern die Staaten nicht, Wir
räumen nur die Fäulnis weg.
Es ist
wichtig, den Takt der Gezeiten zu verstehen: Entweder die erhabene Freude des Verständnisses
oder Zugrundegehen.
[110.] 3. Weder Traktate noch der Verstand, sondern
der Kanal des Geistes bringt die Wahrnehmung des Kosmos. Ihre derzeitige Lebensweise
hat die Menschheit von jedwedem Verständnis der Weltmacht entfernt. Eine klare
Sicht in die überirdischen Sphären bekundet sich nur in dem Moment an der
Grenze des Schlafes.
Wer diesen
heiligen Moment zu schätzen weiß, hat bereits den Schleier gelüftet. Nicht
Vision, sondern Bewusstsein ist wichtig. Nicht das durch Training Erzwungene,
sondern willentliche Offenbarung ist wertvoll.
Die herannahende
Zeit muss jedem feinfühligen Geist einen Dreifuß der Pythia[43] zur
Verfügung stellen: eine Art Demokratisierung der Merkmale der Aristokratie.
Doch ein jeder trägt unvermeidlich eine Waage in der Brusttasche, deren Täuschung
unmöglich ist. Jeder wiegt augenblicklich den Anteil ab, den er verdient. Dies
entspricht der Neuen Ära und erreicht leicht die Psychologie des Volkes. Wenn
man den Lauf der menschlichen Gedanken kennt, ist es leicht, die Folgen zu
beurteilen.
[111.] 4. Versteht es, Angriffe in Nutzen zu verwandeln.
Wünscht euch viele Feinde, aber schafft sie euch nicht.
Lasst uns
das gestern Begonnene beschließen: Die Abgeltung guter und schlechter Taten
muss beschleunigt werden. Die erste Bedingung einer Religion muss sein, eine praktische
Lösung für das Leben zu geben. Die himmlische Belohnung ist zu abstrakt, man
muss der Belohnung auf Erden näherkommen. Das Volk kann jetzt das spürbare, der
Welt zugängliche Wunder der Erneuerung der Möglichkeiten verstehen. Daher die
Hand des Unsichtbaren Freundes – oder ein scharfes Schwert. Und indem es an den
Nutzen sofortiger Belohnung denkt, wird das Volk einen neuen Pfad zum Tempel
finden.
Es ist
nicht notwendig, die Gottheit anzuflehen. Man muss selbst die beste Tat
beitragen.
[112.] 5. Die Erhabenheit des Kosmos lässt keinen Raum
für Überlegungen, sondern sie überwältigt und erhebt. Geistwissen begreift man
durch Wissen des Geistes.
Lenkt die
Aufmerksamkeit auf den silbernen Faden, der mit dem Geist des Führers verbindet
und mit der silbernen Offenbarung bis zum Regenten des Planeten. So erlangt ihr gleichsam eine Kette[44], die eine Leitung zum Höchsten Geist
verleiht. Eine höhere Individualität fürchtet Einheit nicht und sendet
Gaben von Entdeckungen über den silbernen Faden bis zu den Höchsten Sphären. Dasselbe
kann geschehen, wenn bei der Geburt ein Hoher Geist seine Leitung sendet.
Merkt euch,
dass in der Welt des Geistes jeder Fall möglich ist. Nicht durch eine erdachte
Formel, sondern durch die unbeschreibliche Macht des Geistes werden neue
Möglichkeiten geschaffen. Das ist schwierig, das ist wunderbar!
[113.] 6. Ich freue Mich über die prophetischen
Möglichkeiten, denn nur durch sie ist in Zukunft eine bessere Evolution
gewährleistet. Kenntnis der Vergangenheit ohne das Prinzip der Voraussicht
führt nicht voran.
[114.] 7. Die Reinigung der Religionen setzt eine neue,
unmittelbare Beziehung zur geistigen Welt voraus. Christus, Buddha und ihre
engsten Helfer wandten keine magischen Formeln an, sondern wirkten und schufen
in völliger Vereinigung mit dem Geist. Deshalb müssen bei der neuen Evolution
die früheren, künstlichen Methoden aufgegeben werden. Ursache und Wirkung. Die Mechanik
des Yogitums entspricht nicht mehr der Erneuerung der
Welt. Ein Lehrer, der unter einem Baum sitzt und Verbote erteilt, entspricht
nicht den Bedürfnissen.
Woher nehmt
ihr Kraft und Überzeugung? Indem wir uns mit dem Großen Geist vereinen, erkennen
wir Ursachen und Beweggründe und schaffen unverzüglich Wirkungen. Wir rufen
jene, die früher den erhabenen Pfad der persönlichen Erkenntnis und der
Verantwortlichkeit gegangen sind. Und Unsere Anrufe, von Tausenden von Händen emporgehoben,
gelangen ans Ziel. Weder Forderungen noch Schrecken sind notwendig, nur Vereinigung
bewegt ungeheure Massen. Indem wir das Heil wünschen, nehmen wir das Erbe der
Großen Träger des Heils an. Wir lassen das geistige Gefäß offen für den Empfang
der segensreichen Hilfe. Und nichts Böses wird uns berühren, denn wir wünschen
das vom Geist bestätigte Heil. Behutsam werden wir das Spinngewebe der
Schriften ins Lager bringen, denn wir gehen zu den Quellen.
Bereit zu
sein, zu entsagen, gekränkt zu sein, verletzt zu sein, freudig zu sein, jubelnd
zu sein, schweigend zu sein, bringend und gebend zu sein, und in diesem Leben
vom Licht der Sonne gelehrt zu sein – so wollen Wir euch sehen, und als solche
senden Wir euch aus. So hat euer Geist den Auftrag angenommen.
Nicht als
ein Königreich, nicht als ein Keller der Alchimie, nicht als magische
Beschwörungen, sondern aus dem Leben kommen wir und gehen zu Euch hinein,
Ältere Brüder und Schwestern, um die von Euch bewahrten, von uns angehäuften Archen
in Empfang zu nehmen, denn wir gehen in den einfachen Tempel des Erhabenen
Geistes. Und wir werden zu Euch zurückkehren, denn so wolltet Ihr uns sehen. Und
die Last, die Ihr uns auferlegt habt, tragen wir als den Kelch der
Unsterblichkeit.
[115.] 8. Teile von Gestirnen gelangen nicht zufällig
in benachbarte Sphären; sie sind eine eigene Art von Mitteln des Verkehrs.
Diese Zeichen werden von der heutigen Wissenschaft vernachlässigt. Es geht
nicht darum, dass ein Meteorstein Karate von Brillanten enthalten kann, sondern
um seine Bedeutung als Psychomagnet. Auf diesem Weg können die Völker die
Sphäre des Verkehrs erweitern. Bei der zukünftigen Koordinierung der Materie
ist diese Eigenschaft des Psychomagneten wichtig. Die Materie muss doch schließlich
mit dem Geist verschmelzen; so wie Glas schmiedbar werden kann.
Zu Beginn
einer neuen Stufe[45] der Evolution kann man
neue Heilverfahren anwenden, indem man die Menschen nach den Strahlen der
Gestirne einteilt. Über die Grenzen des Planeten hinaus zu gelangen ist die
nächste Entdeckung. Der Mensch ist nicht nur ein Betrachter der Welten, sondern
ein bewusster Teilnehmer, und sein Weg führt nicht durch Pfützen, sondern durch
das Leuchten der Sphären.
Man muss bloß
spüren, warum man das Licht suchen soll. Der Geist kennt es, es ist ihm
zugänglich, es ist ihm bestimmt. Wozu sonst ist die Leiter Unserer Bruderschaft
da? Sie stützt sich auf die Erde und verliert sich in den himmlischen Sphären.
[116.] 9. Haltet mutig den fürchterlichen Angriffen
stand. Euer Geist muss sich an jeder Tat erfreuen. Wenn die Hühner gackern,
gibt es Regen und eine gute Ernte. Auf der Tenne gibt es viel Staub, aber aus der
Tenne kommt das Brot.
[117.] 10. In der Wiederholung liegt eine Kraft, die
in der Religion nicht richtig angewendet wird, doch im Leben ist dieser Panzer notwendig.[46] Man
muss sich wiederholt einhüllen.
[118.] 11. „Wem es gelingt, die Stimme seines Geistes zu
vernehmen, wird sich über den Abgrund erheben.“ So sprach Sergius*. „Wer sich
in den Wald zurückzieht, kann die Reden der Leute nicht hören, und wer auf dem
Lager einschläft, hört die Vögel, die Boten der Sonne nicht. Wer bei der
Offenbarung eines Wunders schweigt, verzichtet auf seine Augen. Und wer zur
Hilfe für den Bruder schweigt, zieht den Splitter nicht aus seinem eigenen Fuß.“
So sprach Sergius.
Über
Sergius muss man erzählen, das Volk möchte von Ihm erfahren. So legen wir Farbe
auf das Bild des Sergius, indem wir es ausschmücken und von Seinem Leben und Seinen
Aussprüchen erzählen.
[119.] 12. Lasst uns über die Aura sprechen:
Eine
eiförmige Aura ist dem Astralkörper eigen. Die ganz gewöhnliche Aura ist schmal
und strahlt entlang des ganzen Körpers in einer Breite von ungefähr zwei Zoll[47]. Entsprechend
dem Grad der Geistigkeit beginnt sie, von den oberen Zentren aus zu wachsen. Zunächst
ausgehend vom Sonnengeflecht erweitert sie sich zum Gehirnzentrum und formt die
so genannte Sonnenaura. Blutandrang ist für die Verschiebung* der Aura
charakteristisch, als ob der Strom der Spannung seinen Druck verschiebt. Sogar
Ohnmachtsanfälle sind möglich. Schließlich schwindet die Strahlung der niederen
Extremitäten und es bildet sich ein Kreis. Während er sich mitten im Leben
befindet, wird der Organismus äußerst empfindungsfähig, besonders für Töne und
Farben. In dieser Übergangszeit ist möglichste Ruhe erforderlich. Die
Sonnenaura kann zehn bis fünfzehn Zoll[48] groß
sein. Natürlich nehmen ihre Ausmaße zu.
Ungeachtet
der Unbequemlichkeit des Übergangs der Aura kann man den beglückwünschen, der
die obere Ausstrahlung erlangt hat. Vorsichtig sollte eine Gelegenheit zur Ruhe
geschaffen werden. Danach bildet sich gleichsam ein neuer Panzer, und die Nerven
der Haut gehen in einen festen Zustand über. Man kann das Physische und das
Geistige nicht gleichmäßig aufteilen. Die Waage schwankt, und die Wellen
durchlaufen den Organismus. Man kann dies nicht als Krankheit bezeichnen, doch
man soll dem Organismus in jedem Moment behilflich sein, sich in dem neuen
Zustand zu festigen.
[120.] 13. Wie man früher die Einsamkeit spürte, so
muss man jetzt das Wissen des Geistes fühlen. Ein Geleitwort für jede neue Stufe:
Lasst dem Geist seinen Willen. Übt Umsicht und stellt dem geistigen Bewusstsein
gegenüber. Fragt euch selbst: Was will der Geist? Die Stufe des geistigen
Wissens ist wichtig. Wenn man sich ihr nähert, scheint es, als sei der Geist weit
entfernt, doch das ist nur scheinbar so; im Gegenteil, der Geist klopft kräftig
an. Es ist wichtig, das Wissen des Geistes zu ergreifen und unmittelbar zu
handeln. Wie er wünscht, so soll man handeln. Dies auf
die Details anzuwenden ist besser, als bei großen Dingen ein Risiko einzugehen.
[121.] 14. Wir wollen nun das Wissen des Geistes und
den Befehl des Willens vergleichen. Das Wissen erblüht, indem es Schutz offenbart
und die Grundlagen beleuchtet. Der Befehl des Willens strebt in fremde Sphären,
er erobert und annektiert. Der Befehl ist gekennzeichnet durch das Symbol des
Schwertes und des Pfeiles. Das Symbol des Wissens des Geistes ist die Blume.
Der Befehl kann dem Schüler von außen her durch eine eilige Sendung erteilt
werden. Dagegen erblüht das Wissen des Geistes von innen heraus und kann mit
keinem Kommandostab hervorgerufen werden. Wie eine Blume erblüht nämlich das Wissen
zur festgesetzten Zeit.
Wie kann
man eine Blume fördern? Stellt sie an einen ruhigen Platz, gebt ihr Sonnenlicht
und verbietet, sie zu berühren und ihre Blätter abzureißen. Ohne das Wissen des
Geistes ist es nicht möglich, das Wissen auf die Höhe zu bringen, die der Menschheit
bestimmt ist.
[122.] 15. Das Anwachsen der Werke gleicht den Lilien.
An einem Zaun hat sich die weiße Schwester verborgen. Sie hat keine Freundinnen,
doch die Stängel tragen bereits die Offenbarung des Neuen.
Eine
Inkarnation in Blumen ist nicht häufig. Andere streben die viel umfangreichere
Form der Bäume an, doch der Liebreiz der Blumen ist nicht immer erreichbar, um sich
ihnen zweimal zu zuwenden. Es kann kein Verbot geben, eine der tierischen
Verkörperungen durch eine pflanzliche zu verkürzen. Ich sage nicht, dass das
Bewusstsein vieler Insekten jenes schöner Blumen übertrifft. Es ist weise,
einige Inkarnationen als Blumen vorübergehen zu lassen. „Beeilt euch, beeilt
euch, Ich warte unter einem schönen Dach, um euch zuvorzukommen.“ So verkürzt
der Pfad der Schönheit den Weg.
[123.] 16. Dem, der euch betrügt, sagt: „Wie nützlich
ist dein Betrug für mich.“
Dem, der
euch bestiehlt, sagt: „Es ist offensichtlich, dass die Zeit für mich gekommen
ist, neue Sachen zu erhalten. Dennoch ist es wahrlich besser für dich, meine
Sachen nicht zu berühren. Schmähung und Diebstahl werden einen Blitz auf dich herabstürzen.
Dein Messer wird stumpf durch den unsichtbaren Panzer, und du wirst deine
stärkste Waffe selbst verderben. Und wohin wirst du gehen, wenn du ausgezehrt
und ausgebrannt bist?“
Ich sprach
zu euch über Lächeln und Stärke. Und denen, die mit Mir schwimmen kann ich am jährlichen
Tag der Erinnerung[49] ein
Schwert überreichen. Das Gesetz des Abgebens triumphiert, und jene, die
abgeben, werden empfangen.
Warum geht ihr
mit Ihnen? Es ist leicht und nützlich, mit Ihnen zu gehen. Schnell wie der Flug
des Falken, unerwartet wie die Verwandlung des Jonas[50],
unerschöpflich wie die Flamme!
Nur eine Abgabe
im Geist, und ihr werdet auf Erden zum Licht und zur Wahrheit gelangen. Unerschöpflich
ist diese Quelle! Auf der Erde, inmitten der Angst, der Hilfe beraubt und scheinbar
niedergeworfen, geben sie, bieten sie an, beschenken sie und folgen sie dem
Stern. Und deshalb freuen Wir Uns in der Jahresnacht. Sie schreiten nicht nur
voran und erleuchten ihre Aura, sondern haben sich entschlossen, unaufhaltsam weiter
fortzuschreiten, deshalb freuen Wir Uns.
[124.] 17. Wir beenden den Feiertag und beginnen mit
der Arbeit. Bestimmen wir: Was ist zu tun? Handeln. Aus dieser ewigen Tätigkeit
besteht Unser Feiertag. Doch auch ihr sollte nach Unserem Beispiel ohne Verdruss
tätig sein. Habt den Wunsch, in Ruhe zu wirken, in dem Wissen, dass Unsere
Quelle in euch unaufhörlich rinnt. Und wenn ihr denkt: „Wo sind Sie, die
Versprechungen gegeben haben?“ Wir stehen hinter euch. Wir freuen Uns und messen
das Wachstum der Blume eurer Aura. Denn das ist Unser
Garten. Jenseits der weiten Grenze vereint das Licht die Herzen.
[125.] 18. Visionen sind genauso real wie ein
Bildtelefon. Man kann sie für wirklicher halten als die physische Welt. Die
Frage ist nur, aus welcher Quelle sie kommen, doch das kontrolliert der Geist.
Auf eine gute Anfrage wird eine gute Antwort erfolgen.
Ich will
etwas sehr Wichtiges sagen: Die Menschen erforschen die Visionen zu wenig. Nach
dem Charakter der Visionen kann man nämlich die beste Geschichte des Intellekts
schreiben.
Selbst wenn
wir grobe Monumente von Visionen studieren, sehen wir bestimmte Perioden.
Natürlich haben die Visionen von feinfühlenden Geistern charakteristische
Formen.
Als man anfing,
aus Christus ein unerreichbares Idol zu machen, begann eine Periode von
Christus–Visionen in den lebendigsten Formen. Er zeigte sich als Nahestehender,
indem er ins Leben eintrat. Kurz gesagt, auf jeden allgemeinen Irrtum erfolgt ein
Korrektiv. In den Tagen der Erniedrigung der Frau kann man das Erscheinen der Göttlichen
Mutter verfolgen.
Jetzt, wenn
die ununterbrochene Fortdauer der Kette zwischen Erde und Himmel aufgezeigt
werden muss, gibt es eine Einheit der Erscheinungen auf den verschiedenen
Ebenen.
Nach
Augustinus[51] begann die Kirche in die
Dunkelheit des Mittelalters zu versinken, und Christus fand sich hinter goldene
Gitter gesperrt vor. Um diese zu brechen, stieg Christus sogar in niederen
Gestalten herab, nur um wieder die Größe der Gemeinschaft der Einheit zu
offenbaren. Die Weisheit des Altertums verstand die Wellen der Bedürfnisse der
Welt gut.
Natürlich
gibt es nur einen Weg aus der Einen Quelle. Wie die höchsten Geister, so kennen
auch die feinfühligen irdischen Apparate diese Einheit. Und die Welt der
Höheren Realität schimmert auf am Fenster des Wirbels der Rotation der
Planeten, der Teile des Geistes herbeizieht.
In Zukunft
wird das Gleichgewicht zwischen Geist und Materie[52] eine
klare Sicht ermöglichen. Aber derzeit kann man nur Splitter wahrnehmen. Deshalb
schützten die Alten dieses natürliche Teleskop so behutsam. Und die stärksten
Teleskope waren Frauen. Und die erste Bedingung für ihre Erhaltung war Ruhe.
[126.] 19. Hier übermittelt der Gesegnete[53]: „Alles
ist für alles und immer da.“ Merkt euch vier Gesetze: Das Gesetz der Aufnahme,
das Gesetz der Furchtlosigkeit, das Gesetz der Nähe und das Gesetz des Heils.
Die Gesetze
der Furchtlosigkeit und des Heils zu erklären, ist nicht notwendig; leicht ist
das Gesetz der Aufnahme zu verstehen, doch erforderlich ist es, das Gesetz der Nähe
zu erklären. Wenn man sich zu den bestimmten Zeiten den Heiligenbildern nähert,
so entsteht eine besonders gesättigte Atmosphäre, als ob Rauchwolken Himmel und
Erde bedeckten. Was einem soeben erst klar erschien, beginnt auseinanderzufallen,
wie wenn es sich in einem Wirbel auflösen würde. Sogar physisch ist diese Periode
schwer. Doch werden dazu einige Fristen bekanntgegeben, die als Meilensteine
dienen.
Wenn wir
jedoch wissen, dass den vom Schicksal bestimmten Menschen unverrückbare Fristen
zukommen, müssen wir diese Zeit ruhig vorbeiziehen lassen, als ob wir uns an
neue Gase akklimatisieren. Denkt daran, dass in dieser Zeit nicht nur der
Lehrer, sondern die ganze Bruderschaft beobachtet, und wenn vereinzelte Stimmen
zu euch gelangen, sollt ihr nicht überrascht sein. Es ist gut, in dieser Zeit
Blumen um sich zu haben. (…)
[127.] 20. In alten magischen Büchern kann man den Terminus
„Illuminatio Regale“ finden, was „Königliche
Erleuchtung“ bedeutet. Das ist ein so wichtiges Prinzip, dass Hermes[54] sein
Traktat mit den Worten beschloss: „Gesegnet sind jene, die den Pfad der
Erleuchtung gewählt haben!“
Das Symbol
der Salbung der Könige hat dieselbe Grundlage. Alle Kenner der Geheimen Kräfte
sind sich entschieden einig in der Bestätigung, dass die höchste Harmonie in
der Offenbarung der Macht der Erleuchtung liegt. Deshalb
ist der gesalbte König symbolisch zu verstehen, weil er, ohne sich von der Erde
zu entfernen, den Willen des Himmels ausdrückt. Über den konventionellen, unter
einer Kruste von Vorurteilen erstarrten Formeln gibt es ein Wissen, das gleichsam
in der Luft ausgegossen ist.
Errichte
einen Blitzableiter und sammle den himmlischen Pfeil. Für den einen ist er
gefährlich, für den anderen die beste Bewaffnung. Und die ganze Zukunft gründet
auf der Beherrschung der Erleuchtung. Das schwierigste Telefon wird sich in den
Händen des Menschen befinden.
(…)
IV
[128.] 1. Nicht im Scherz werden die Planeten jenseits
von Uranus erwähnt – oft kann sich der Geist, von einem kosmischen Wirbel
erschüttert, nicht anpassen und beobachten, doch dies ist nur eine Frage der
Zeit und der Technik. Unsere langwierigen Experimente bereiten auf vieles vor,
so auch auf langwierige Arbeit. Viele Unserer Experimente nehmen Jahrhunderte
in Anspruch. Wenn ihr also die Endlosigkeit der Arbeit verspürt, kennt ihr schon
eines Unserer Gefühle – jede Zeit ist ausgefüllt.
Töne und
Blumen sind für die weiteren Flüge notwendig. Die Töne des Lebens der Sphären
und die lebendige Emanation der Blumen gehen wahrhaftig in das Rezept von
Amrita* ein.
Es ist
wertvoll, sich dem Höheren Pfad zu nähern, ohne ein Medium zu sein und ohne das
Leben zu verlassen. Wo der Verstand herrscht, wo Furcht herrscht, wo Vorurteil
sich zu regen beginnt, dort haben es die weißen Blumen schwer. Seid einfach,
einfach, einfach, verlasst euch auf Liebe, Mut und Bereitschaft. Dies ist nicht
die Zeit für aufgeblähte Blasen; Hochmut ist unangebracht, wenn Jesus den
Fischern die Füße gewaschen hat.
In der
Einfachheit des Lebens und im Bewusstsein der Würde des Dienstes für die Neue
Welt öffnet die Liebe zum Würdevollen die Tore.
[129.] 2. (…) So, wie Wir über euch wachen, so
verfolgen Wir auch eure Entwicklung; Wir beobachten die Kinder der ganzen Welt
von der Wiege an und erwägen ihre besten Gedanken. Natürlich, nicht oft kommt
der Geist zur Entwicklung, und die Zahl der Abgefallenen ist groß, doch Wir
freuen Uns über einen reinen Gedanken wie über einen schönen Garten. Wundert
euch deshalb nicht, wenn ein Großer Lehrer einfache Sätze wiederholt. Indem Wir
diese Gedanken fixieren, ermöglichen Wir einer ausgezeichneten Blume des
Geistes, sich zu stärken. Deshalb ziehen Wir ebenso wie die großen kosmischen
Entdeckungen und die Weltereignisse auch behutsam die Blumen des Geistes groß.
So vielseitig ist die Arbeit Unserer Bruderschaft.
Es gibt
einen Gedanken, der ins Innere führt, und die Oberfläche des Geistes schwankt
nicht. Ein anderer Gedanke fliegt wie eine Kanonenkugel mit explosiver Ladung
in den Raum. Ein Strahl begleitet die fliegende Kanonenkugel. Jeder Geist weiß,
wann ein Gedanke wie ein Bumerang fliegt. Besonders erwünscht ist es, dass der
Gedanke eine eigene Färbung erhält, doch die geöffneten Zentren geben dem
Gedanken nicht nur eine Färbung, sondern umhüllen ihn mit der Farbe des
Menschen; dann beginnt die wahre Individualität. Nicht nur der Inhalt des
Gedankens färbt ihn, sondern alles Gesandte wird von der Farbe der
Individualität durchdrungen. So wird physisch ein Strahl gebildet.
Der Regenbogen
ist das beste Zeichen. Jede Andeutung eines Regenbogens weist auf die
Entwicklung des dritten Auges hin.
[130.] 3. Christus sprach: „Nicht im Tempel, sondern
im Geist werdet ihr beten.“ Wahrhaftig, religiöses Vorurteil ist die bitterste Vulgarität.
Oft bringen sogar religiöse Ekstasen mehr Schaden als Nutzen mit sich. Die
Masse schuf aus ihnen vulgäre Prozessionen, deshalb ist es wichtig, die Lebenskraft
derer aufzuzeigen, die auf allen Stufen der Leiter stehen.
Es ist an
der Zeit, die Brillanten wegzuwerfen, die das heilige Bild entweihen. Es ist an
der Zeit, die Reliquien zu verbrennen und dem Vermächtnis Christi zu folgen. Es
ist an der Zeit, in den Tempel des Geistverstehens einzutreten und die Kräfte
der Vervollkommnung des Wissens über die wahre Macht des Geistes zu weihen.
Nicht in fernen
Laboratorien, nicht in Klosterzellen, sondern im Leben werdet ihr echte
Aufzeichnungen sammeln; dort, wo Christus, nicht in den Falten eines Chitons[55],
sondern in der Schönheit der Arbeit, die Sucher nach
der Freiheit des Geistes sammelt.
Oftmals
mussten Heilige auf die Erde zurückkehren, weil sie der Menge zu viel von ihrer
Verzückung statt vom Aufbau des Lebens übermittelt hatten.
Wir sind
entschieden gegen Klöster, die Antithesen zum Leben sind; nur Pflanzstätten des
Lebens, Gemeinschaften, wo beste Arbeit geleistet wird, finden Unsere
Unterstützung. So freuen Wir uns, wenn Wir euren Aufbau sehen, und wissen, dass
die Erfahrung in treuen Händen ist.
Gerade aus
dem Leben heraus muss man ans Ziel gelangen. Die allgemein übliche Religiosität
ist nämlich nicht nötig. Nötig sind die Tatsachen des bewussten Verkehrs mit
der Wohnstätte des Lichts. Daher wollen wir nützlich sein und bewusst, ohne
Magie, zur praktischen Quelle vorwärtsschreiten. In dieser Einfachheit liegen
alle folgenden Geheimnisse, die den Menschen noch unerreichbar sind, die sie
sich bis zum Gürtel in Vorurteilen dahinschleppen. Es ist ihnen unmöglich,
Einfachheit, Schönheit und Furchtlosigkeit zu verstehen.
(…)
[131.] 4. Furchtlosigkeit ist Unser Führer. Schönheit ist
Unser Strahl des Verstehens. Einfachheit ist Unser Schlüssel zu den geheimen
Türen des Glücks.
Ihr könnt
besonders über die Einfachheit schreiben, denn nichts behindert derart den Weg,
wie wohlbeleibte Aufgeblasenheit. Es ist nötig, jede Regung von Eigendünkel mit
allen Kräften zu ersticken, ohne der Scheinheiligkeit zu verfallen. Das scheint
eine alte Wahrheit zu sein, die aber immer wieder wiederholt werden muss. Jeder
muss selbst erkennen, wo es ihm an Einfachheit mangelt.
(…)
[132.] 5. So segensreich Selbstvertrauen bei der Tätigkeit
ist, so verderblich ist Eigendünkel. Eigendünkel ist der Feind der Einfachheit.
Sogar große Geister waren dieser Krankheit ausgesetzt und mussten ein weiteres
Mal zur Arbeit zurückkehren, bis diese Hülle abgerieben war. Einer der
hindernden Umstände war das Fehlen von Einfachheit. Man kann Bastschuhe tragen,
ohne einfach zu sein. In Einfachheit kann man den größten Tempel errichten.
Einfachheit,
Schönheit und Furchtlosigkeit – Christus und Buddha haben über nichts anderes
gesprochen. Und es ist ein Segen, wenn der Geist von diesen Vermächtnissen
erbebt.
Achtet
darauf, dass Wir Uns ebenfalls bemühen, mit den einfachsten Worten zu sprechen,
um den Sturz des Turmes zu Babel zu beschleunigen. Und so sagt, dass Wir die
Wörterbücher verbrennen werden, wenn sie aus den von Christus geprägten Worten
einen Haufen tierischer Begriffe machen. Es wurde ganz einfach gesagt: „Betet nicht
auf beliebige Weise, sondern im Geist!“
Buddha ging
durch die Welt – und wurde vergessen. Jesus hat gelitten – und wurde vergessen.
Jetzt möge man sein Schwert über sich erheben, jeder nach seinem Verlangen.
Es wühlt
das Volk in seinen Lumpen, für alle liegt ein weißes Kleid bereit. Das
Affengewand geben wir in den Zirkus – dorthin, wohin auch die aufgeblasenen
Dummköpfe gehören. Ja, ja, ja.
Es ist besser,
bei Wilden zu sein, als in einer Apotheke mit falschen Arzneimitteln. So
sprechet.
[133.] 6. (…) Da Unsere
Schüler den Mikrokosmos der Bruderschaft in sich tragen, gibt es kein
gleichgültiges Verhalten ihnen gegenüber. In ihnen offenbaren sich schrittweise
die Einzelheiten Unserer Lebensweise: die Endlosigkeit der Arbeit; das Fehlen
des Gefühls der Vollständigkeit, selbst in Bezug auf Wissen; die Einsamkeit und
das Fehlen eines Heimes auf Erden; das Verständnis für Freude im Sinn des
Bewusstseins der Möglichkeiten, denn die besten Pfeile erreichen selten das
Ziel. Wenn Wir die Herzen der Menschen sehen, die zu demselben Garten
hinstreben, wie soll man da keine Freude offenbaren!
Furchtlosigkeit
vor endloser Arbeit ist besonders wichtig. Es ist wahr, durch das Bewusstsein
der endlosen Möglichkeiten des menschlichen Apparates wird es leichter.
Die
Schlange des Sonnengeflechts hilft, die Unruhe der Zentren zu überwinden; deshalb
war die Schlange das Symbol des Königs.
(…) Wenn
sich die Ringe der Schlange zu winden beginnen, wird der Organismus besonders
empfindlich. Die Blumen übermitteln ihre Lebensausstrahlung durch die Fasern
des Gewebes der weißen Blutkörperchen, welche die Zitadelle der Schlange
schützen. Wie die Schlange in der Natur die Blumen liebt, so nährt sich auch die
Schlange des Sonnengeflechts von ihnen.
Auch
Schweine treten auf Blumen herum, doch ohne Resultat. Deshalb kann man ohne (…)
Gebrauch der Lebensemanation an den besten Heilmitteln vorübergehen. Daher
kommt der Wunsch, ungepflückte Blumen zu sehen.
(…)
[134.] 7. Die Brechung der Strahlen – diese Klänge
gehen in das Orchester der Sphärenmusik ein. Man kann die Kristallität
der Feinheit mit der Macht eines Wirbelwindes darstellen.
Im Gehirn gibt
es ein Zentrum, das „Glocke“ genannt wird; wie ein Resonator nimmt es die
Symphonie der Welt auf und kann die tiefste Stille in einen donnernden Akkord
umwandeln. Man sagt: „Wer Ohren hat, der höre“[56].
So wird
auch das Rückenmark „Lanze“ genannt, denn wenn wir die Schläge abwehren wollen,
müssen wir diesen Kanal anspannen. Die Zentren der Schultern werden „Flügel“
genannt, denn bei einer selbstaufopfernden Heldentat verstärken sich die
Strahlen. Die Legende von den Flügeln ist sehr bildhaft. Genauso wie der Wunsch
der Alten, auf der Brust ein rundes Metallschild zu tragen.
Der
Scheitel wird „Brunnen“ genannt, denn die Wellen fremder Einflüsse dringen in von
dieser Richtung ein. Überall sehen wir im Altertum bedeckte Köpfe, die mit dem
Symbol des Priesters zusammenhängen, die jetzt durch Namen von Firmen ersetzt
werden, so geistig glatzköpfig sind die Menschen geworden.
Lasst Uns
mit einer Botschaft an die Neuankommenden schließen: Es gibt für euch so viel
zu lernen, um die Weisheit der Ruhe und der Tat zu erlangen. Man muss die maskierten
Gesichter erkennen und es verstehen, Meinen Namen zur
Rüstung jeder Tat zu machen.
Ich werde
in das bestimmte Land kommen – und man darf die Kerze bei dieser
Morgendämmerung nicht verschlafen; lernt es deshalb, feinfühlig zu sein. Und
versteht es, das lichte Gewand bei euch zu behalten. Wenn ihr aber müde werdet,
erinnert euch daran: Wir kennen keine Untätigkeit. Seid bemüht, euch dieselbe Gewohnheit
anzueignen, und liebt Blumen und Töne.
Schreitet
wie Löwen einher, doch beschützt die Kleinen, denn sie helfen euch, Meine Tür
zu öffnen. Habt Verständnis!
[135.] 8. Wenn viele irdische Apparate wegen ihrer
Schädlichkeit vernichtet werden müssen, dann kommt die Zeit, die Menschheit
durch einen natürlichen Apparat heranzuführen.
Der Apparat
ist die erste Stufe. Die wahre Errungenschaft ist es, wenn der Geist alle
Apparate ersetzt. Den Menschen auszurüsten ohne eine einzige Maschine – wird das
nicht eine Errungenschaft sein?!
Der Buchstabengelehrte
kann nur auf der Oberfläche der Erde wirken – der Gelehrte des Geistes kann
außerhalb der Grenzen wirken.
Der Aufbau neuer
Weltkombinationen geht nicht leicht vor sich. Die nutzlos gewordenen Zentren versuchen,
die Anstrengungen der Neuen zu erschweren.
Wir werden
das Gewitter und den Platzregen überleben. Unser Spiegel ist klar.
[136.] 9. Es war ein feines Gefühl, dass man allen Mut
sammeln muss, um ans Ziel zu gelangen. Es gibt langweilige und gefährliche
Übergänge, die man nur im Vertrauen zum Führer ertragen kann. Er muss einen ans
Ziel bringen, ohne die Kräfte zu überanstrengen. Würde Er die Kräfte
überfordern, womit sollte Er sie ersetzen?
Die hohe
Mission der Frauen muss von einer Frau offenbart werden. Und im Tempel der
Mutter der Welt muss die Frau weilen.
Die
Offenbarung der Mutter der Welt wird die Einheit der Frauen schaffen. Heute ist
es nämlich die Aufgabe, eine geistig–königliche Stellung für die Frau zu
schaffen. Und die Übermittlung des unmittelbaren Verkehrs mit den Höheren
Kräften ist für die Frau als psychologischer Anstoß notwendig. Natürlich wird durch
die neue Religion die notwendige Ehrerbietung kommen.
Ich fühle,
wie angespannt die Strömung und wie angespannt[57] die
Atmosphäre ist, doch bald wird sich der Druck der Sterne ändern. Sogar die
Annäherung eines freundlichen Planeten[58] ist
schwierig, denn neue Strahlen durchschneiden neue Schichten der Atmosphäre.
Natürlich sind sie besser als der Mond, doch der neue Druck ist noch nicht
richtig verteilt.
[137.] 10. Mit einem tiefen Symbol wies Christus auf
die Kinder hin. Genauso einfach werden wir zu den Toren des Großen Wissens
gelangen.
Wahrhaftig,
Wir stellen komplizierte und genaue Formeln auf, doch die Methode des Auffindens
liegt im geistigen Bewusstsein. Mit diesem Bewusstsein finden Wir nämlich neue
Wege, um dem Zugang des Denkens neue Sphären der Welten zu erschließen – bis zu
den Grenzen des Denkens. Denn wie in einen bodenlosen Ozean versenkt sich das
Bewusstsein, wenn es die neue Sphäre erfasst. So groß und mächtig ist die
Schöpfung des Kosmos.
[138.] 11. Urusvati[59] – es ist an
der Zeit, dies zu sagen, nennen wir den Stern, der sich unaufhaltsam der Erde
nähert. Von jeher war er das
Symbol der Mutter der Welt, und die Epoche der Mutter der Welt muss beginnen,
wenn sich Ihr Stern in nie dagewesener Weise der Erde nähert.[60]
Die große
Epoche beginnt, denn das Geistverstehen ist mit der Mutter der Welt verbunden.
Sogar jene, die den Termin kennen, blicken verwundert auf die physische
Annäherung des uns Bestimmten. Sehr wichtig ist der Anbruch dieser großen Epoche,
die das Leben auf der Erde wesentlich ändern wird.
Eine große
Epoche – Ich freue Mich so, wenn Ich sehe, wie neue Strahlen die Masse der Erde
durchdringen. Wenn sie auch anfänglich schwer sind, so bringen ihre Emanationen
doch neue Elemente ein, die für den Anstoß so notwendig sind. Neue Strahlen
erreichen die Erde das erste Mal seit ihrer Entstehung.
Heute erwacht
das weibliche Prinzip, denn die neue Welle hat uns heute erreicht, und neue
Herde wurden entzündet, denn die Substanz der Strahlen dringt tief ein.
Es ist
freudvoll, die Annäherung einer neuen Epoche zu spüren.
[139.] 12. (…) Das Erfordernis zu lügen[61]
nötigt die Priester der alten Religionen, die Völker in den Abgrund der
Finsternis zu stoßen. Ja, man kann sie am Fuß des Berges zurücklassen, wie Moses
es tat, doch die Gesetzestafeln müssen offenbart werden.
Wie erschien
doch alles vergänglich! Unsere Schüler, die zum letzten Mal auf der Erde
erschienen sind, empfinden ein Gefühl der Einsamkeit und Abgeschiedenheit. Nur
mit diesem Bewusstsein verstehen wir den Wert der Erde, doch nichts zwingt uns,
zurückzuschauen, wenn der Geist sein Kästchen bereits gepackt hat. Das Wesentliche
ist die Modifikation des menschlichen Gefühls der Freude. Was kann das für eine
Freude sein, wenn man die Unvollkommenheit des Lebens erkennt? Doch wenn der
Geist die Ausmaße des Kosmos berührt, dann wird diese Freude durch das
Bewusstsein der Möglichkeiten ersetzt.
Und als Ich
flüsterte: „Deine Freude wird vergehen“, hatte Ich den Übergang der
menschlichen Freude in ein kosmisches Konzept im Sinn, gleichwie beim Eintritt
in einen luftleeren Raum. Die Strahlen des neuen Lebens hüllen einen besser ein
als ein Moskitonetz, und es ist nicht nötig, sich zur Erde hin anzuspannen: Die
Harmonie liegt darin, dass wir für die Erde arbeiten. Für Außenstehende
erscheint das als Unsinn, doch ihr versteht, wie man jeden reinen irdischen
Gedanken erfassen und entwickeln kann, ohne das Zeitgenössische zu berühren.
(…) Und
wenn vom Christus bis zum Grashalm eine Linie gezogen würde,[62] erst
dann wäre der Raum mit Arbeit bedeckt. (…)
Groß ist
das Wissen vom Nichtvorhandensein des Todes. Alle haben es vergessen, sonst
würden die Menschen anders leben.
[140.] 13. Die Erzählung Maria Magdalenas[63]:
Ihr kennt
meine Lebensweise, wie man uns nachts kannte und sich am Tag abwendete. Auch zu
Christus ging man des Nachts, und am Tag wandte man das Gesicht von Ihm ab.
Ich dachte:
„Hier bin ich, die Niedrigste, und man schämt sich meiner bei Sonnenschein,
doch auch dem Höchsten Propheten wich man am Tag aus. So werden das Niedrigste
und das Höchste in gleicher Weise gemieden.“
Und so
entschloss ich mich, Ihn zu finden und Ihm am Tag die Hand zu reichen. Ich
legte mein bestes Gewand und ein Halsband aus Smyrna an, parfümierte meine
Haare und ging, um den Leuten zu sagen: „Bei Tageslicht treffen sich das von
euch Gemiedene, das Niedrigste und das Höchste.“
Und als ich
Ihn inmitten von Fischern sitzend sah, nur mit einem Sackleinen bekleidet,
blieb ich auf der anderen Straßenseite stehen und konnte mich nicht nähern.
Zwischen uns gingen die Leute vorbei und mieden uns beide gleichermaßen.
So wurde
über mein Leben entschieden, denn Er sagte zu Seinem Lieblingsjünger: „Nimm
eine Prise Staub und bringe sie jener Frau, damit sie dafür ihren Halsschmuck
eintauscht. Wahrlich, in dieser Asche ist mehr Licht als in ihren Steinen, denn
aus Asche kann man Steine machen, aber aus Steinen nur Staub“.
Das übrige
wisst ihr bereits, denn Er richtete mich nicht, sondern wog nur meine Ketten,
und die Ketten der Schande zerfielen in Staub.
Er
entschied einfach und es fiel ihm nie schwer, den einfachsten, für das ganze
Leben entscheidenden Gegenstand zu senden. Er rührte diese Sendungen so an, als
ob Er sie vergeistigte.
Sein Weg
war einsam, denn das Volk lief eilig auseinander, nachdem es von Ihm eine Gabe
erhalten hatte. Und als Er die Hände auflegen wollte, war es leer um Ihn.
Als Er
bereits verurteilt war, liefen die Furien der Schande hinter Ihm her und
winkten zum Schein mit Zweigen. Der Preis des Räubers war der Menschenmenge
würdig.[64]
Wahrlich,
Er sprengte die Ketten, denn Er übermittelte Wissen, ohne eine Belohnung anzunehmen.
[141.] 14.[65] Wie
verschieden verlaufen die Pläne des Aufbaus! Einst sagten Wir: „Gib alles ab“.
Jetzt gehen Wir weiter und sagen: „Nehmt alles, doch betrachtet es nicht als das
Eure“.
Ein
einfacher Verstand begreift, wie unmöglich es ist, irdische Dinge mitzunehmen[66]. Und
doch sind sie durch die Mitwirkung des Geistes geschaffen worden, weshalb man sie
nicht verachten sollte.
Wie kann
man an den Blumen der Natur vorübergehen? Doch die Schöpfungen der Arbeit[67] sind
ebenso Blumen der Menschheit. Wenn ihr Duft und ihre Farben unvollkommen sind,
so sollte man das bedauern.
[142.] 15. So findet jeder nützliche Gedanke Billigung.
Ein Schlag auf eine Saite ruft Gleichklang hervor. Eine klare und mutige
Formulierung des Gedankens ist sehr nützlich.
Uns kann
sowohl eine mittelalterliche Laute als auch Wagners „Walküre“[68]
erfreuen. Gut ist auch das alte chinesische Kristallinstrument. Die Reinheit
seines Tones entspricht der Reinheit der Farben. Es wird „Regenbogenharfe“
genannt. Posaunenklänge erzeugen ausgezeichnete Strahlen, und die
wirbelförmigen Ringe sind unersetzlich wie der Akkord der Saiten.
Wahrlich,
mit solchen Perspektiven lohnt es sich zu leben.
[143.] 16. Entsprechend dem Rhythmus der Weltbewegung
ist eine Wiederholung des Anwachsens notwendig.[69] Die
Offenbarung von Hast steht dem weltweiten Aufbau entgegen.
Der Aufbau
der Kristalle und Blumen zeigt, wie Vollkommenheit wächst.
[144.] 17. Trübe glüht die Verbindung zwischen
Christus und Buddha im menschlichen Verständnis.
[145.] 18. Über die Anwendung Meiner Heilmittel.
Sämtliche
Kräfte des Pflanzenreiches müssen auf das eine ausgerichtet werden, wofür sie
existieren: auf die Stärkung der Lebensfähigkeit. Man kann alle Krankheiten heilen,
indem man ihnen die Lebenskraft entgegenstellt.
Einige
Pflanzen sind wie ein Reservoir von Prana. Tannennadeln sammeln es wie elektrische
Nadeln. Und wie eine Verbindung zwischen dem Himmel und dem Inneren der Erde
ist der Planet mit lebendigen Fühlern[70] angefüllt,
welche die wahre Erneuerung des geistigen Gewebes sammeln und speichern.
Unwissenheit
kann eine Krankheit verbergen, doch es ist besser, sie im Feuer des Lebens zu
verbrennen. Nicht durch künstliche, entkräftende Reizmittel, sondern durch die
Lebenskraft wird das Gleichgewicht wiederhergestellt.
Man sollte
nicht unter den Mineralien zu suchen, denn sie sind schon lange jedes Einflusses
von Prana beraubt. Sie haben eine andere Bestimmung. Aber die Sonne spendet
Leben.
Es ist
wahr, der Mineralboden gewährt eine ähnliche Lebensgrundlage, doch dies ist nur
ein Pedal, das ohne Saiten nutzlos ist.
So ist
Meine Apotheke nur auf das Wesen gerichtet, das allen Menschen gemeinsam ist;
sie wird die Lebensfähigkeit ohne jede Tötung kräftigen, denn Pflanzen gehen
leicht in den nächstfolgenden Zustand über.[71]
Impfungen
sind gut, wenn ihnen Lebenskraft entspricht, sonst sind sie wie ein
zerstörendes Pflaster. Ein Wesen, das Lebenskraft besitzt, benötigt keine
Impfungen, denn es besitzt die so genannte Sonnen–Immunität.
In Dörfern
gibt es wenig Lebenskraft, denn Prana hilft nur, wenn es bewusst aufgenommen
wird. Die Ernährung des Geistes kann nur bewusst vor sich gehen.
Den
Anweisungen über die Heilmittel wäre noch hinzuzufügen, dass in Lemurien* die
Häute von Moschustieren geschätzt wurden. Auch spielte bei den Ritualen der
Königsweihe im alten Chorasan[72] ein
Kelch mit Zedernharz eine Rolle. Bei den Druiden[73]
nannte man den Kelch mit Zedernharz auch „Kelch des Lebens“. Erst später, in
der Zeit des Verlustes des geistigen Bewusstseins, wurde es durch Blut ersetzt.
Das Feuer
des Zoroaster*entstand durch Verbrennung von Harz in einem Kelch.
[146.] 19. Der halbe Himmel ist von einem
ungewöhnlichen Zeichen eingenommen. Rund um ein unsichtbares Gestirn erstrahlte
ein scheinbar unermesslicher Ring, und die Strahlen verliefen an seinem Rand.[74]
Die Furien
des Schreckens versteckten sich in Höhlen, erstickt von dem Leuchten dieses
Zeichens. (…)
Das Volk
verfügt über die besten Fähigkeiten.
Die gebende
Hand lebt weise. Und mögen die Orte ruhen.
Wem soll die
neue Erde übergeben werden? Dem, der eine Prise des alten Wissens bringt.[75]
Der Knoten
der Völker ist an einem leeren Ort befestigt.
Mögen die
Abgeschiedenen wiederkehren.
Wenn Meere Berge
bedecken und Wüsten an die Stelle des Meeresbodens treten können, ist es dann wirklich
unmöglich, sich das Wunder der Besiedlung der Wüsten vorzustellen? Der
Ackermann, der einfache Siedler gönnt dem Boden Erholung, indem er ihn sich mit
einer Schicht von Unkraut bedecken lässt. Genau so müssen auch im Plan (…) die
Erntestellen gewechselt werden. Dem Neuen gebührt ein neuer Ort.
Ich fühle
es, der menschliche Geist erhebt sich, doch nehmt auch die Unglücklichsten mit:
„Kommt herbei ihr Nackten, wir werden euch bekleiden; kommt herbei ihr Kleinen,
wir werden euch großziehen; kommt herbei ihr Stummen, wir verleihen euch
Sprache; kommt herbei ihr Blinden, denn bei uns erblickt ihr das vorherbestimmte
Reich.“
Wessen Hand
streckt sich nach dem Riegel Meines Hauses? Wanderer, du hast nichts, was dir
gehört, daher wirst du eintreten.
So gelangen
wir ans Ziel.
[147.] 20. Es ist an der Zeit, die Unvollkommenheit
der Materie zu beseitigen. Dafür muss das Volk sich des Geistes bewusst werden;
sonst wird der allgemeine Zustand die einzelnen Möglichkeiten gleichsam an sich
angleichen, so wie die Wellen des Ozeans einen gemeinsamen Rhythmus
beibehalten.
Daher ist
es an der Zeit, die Völker durch das Schwert oder durch den Blitz zu erheben, allein
um den Schrei des Geistes zu wecken.
[148.] 21. Wenn ihr das Klischee der ersten Schöpfungen
sehen könntet, würdet ihr entsetzt sein. Die Hauptschwierigkeit liegt darin,
dass man auf Materie nur durch Materie einwirken kann. (…) Die Leute
wiederholen wie Papageien die bemerkenswerte Formel: „Überwinde den Tod durch
den Tod!“, doch sie denken über ihre Bedeutung nicht nach.
Es ist
beschlossen worden, das künftige Schicksal in die Lebensbedingungen der
Kooperation des Geistes hineinzulegen. Die Schwierigkeit liegt in einer neuen Aufteilung
der Menschheit. Die frühere primitive Einteilung nach Kasten, Klassen und Tätigkeiten
ist durch die vielschichtige Unterscheidung nach Licht und Schatten ersetzt
worden. Diese wird wie ein geläuterter Kommunismus die besten Schichten der
Menschheit auswählen. Man muss ohne Details eine allgemeine Unterscheidung nach
Licht und Schatten durchführen, wie eine Einberufung zu einer neuen Armee.
Wie
schwierig ist es, auszuwählen, ohne besondere Maßnahmen zu ergreifen!
(…)
V
[149.] 1. Die Wellen der Ströme wachsen spiralförmig
an. Das Prinzip des spiralförmigen Wirbels ist in allem vorhanden.
[150.] 2. Die Mutter der Welt offenbart sich als
Symbol des weiblichen Prinzips in der neuen Epoche, und das männliche Prinzip
gibt den Schatz der Welt freiwillig an das weibliche Prinzip ab.
Wenn die
Amazonen als Symbol der Kraft des weiblichen Prinzips in Erscheinung traten, so
ist es jetzt unvermeidlich, auf die geistige Vervollkommnung der weiblichen
Seite hinzuweisen.
Im Namen
Christi sind große Verbrechen begangen worden, deshalb kleidet sich Christus heutzutage
in andere Gewänder. Man muss alle Ausschmückungen läutern. Ich spreche nicht
von leicht verschönten Schriften, doch selbst in die Bände des Origenes* sind Berichtigungen
hineingeschlüpft. Deshalb ist es an der Zeit, den Zustand der Welt zu ändern.
Die Triebfedern
können nicht vor der Frist wirken, Beschleunigung hieße, an den Saiten zu sägen.
[151.] 3. Wir kennen die Grenzen der Möglichkeiten für
Eroberungen des Geistes nicht. Das Geisteskorn ist selbstgenügsam, doch
entsprechend der Aura kann man die Richtung bestimmen.
Es gibt
nach innen gewendete und vom Potential des Geistes absorbierte Gedanken. Es
gibt Gedanken, die auf dem irdischen Plan nicht in Erscheinung treten.
[152.] 4. Man kann Städte errichten, man kann besseres
Wissen übergeben, doch das Schwierigste von allem ist, das wahre Bild Christi reinzuwaschen.
Denkt darüber nach, wie man den Leib Christi reinigen kann.
Wenn man Krumen
des Retters des Volkes sammelt und den Chiton in ein Arbeitskleid verwandelt,
kann man Erleuchtung finden.
Der Tempel
muss mit menschlichen Händen errichtet werden.
[153.] 5. Der Stern von Allahabad[76] wies
Uns den Weg, und so besuchten Wir Sarnath[77] und Gaja[78]. Überall
fanden Wir die Lästerung der Religionen. Auf dem Rückweg, bei Vollmond,
erfolgte ein denkwürdiger Ausspruch Christi.
Während des
nächtlichen Übergangs verlor der Führer den Weg. Nach einigem Suchen fand Ich
Christus auf einem Sandhügel sitzend, wie Er in den vom Mond beschienenen Sand
blickte. Ich sagte zu Ihm: „Wir haben den Weg verloren, Wir müssen die Stellung
der Sterne abwarten.“
„Rossul Morya, was bedeutet Uns ein Weg, wenn Uns die ganze
Erde erwartet?“
Er nahm
einen Bambusstab, zeichnete ein Quadrat um den Abdruck Seines Fußes und sprach:
„Wahrlich, Ich sage: mit menschlichem Fuß.“
Dann
drückte Er Seine Handfläche in den Sand, zeichnete ebenfalls ein Quadrat um sie
und sprach: „Wahrlich, Ich sage: mit menschlicher Hand“.
Zwischen
den beiden Quadraten zeichnete Er die Form einer Säule und überwölbte alles mit
einem Halbkreis.[79] Er sagte: „O, wie wird
Aum in das menschliche Bewusstsein eindringen! Hier fertigte Ich einen
Blütenstempel und darüber einen Bogen und legte somit in vier Richtungen hin
das Fundament fest. Wenn durch menschliche Füße und menschliche Hände der
Tempel errichtet wird, in dem der von Mir zugrunde gelegte Blütenstempel
erblüht, dann lasst die Erbauer Meinen Weg beschreiten. Warum warten Wir auf
einen Weg, wenn dieser vor Uns liegt?“ Er stand auf und löschte die Zeichnung
mit dem Stab.
„Wenn der
Name des Tempels ausgesprochen wird, wird dieser Entwurf in Erscheinung treten.
Meines Sternbildes gedenkend, sollen ein Quadrat und neun Sterne über dem
Tempel leuchten. Die Zeichen der Füße und der Hände werden über den Ecksteinen gezeichnet
werden.“ – So sprach Er selbst am Vortag des Neumondes. Die Hitze in der Wüste war
groß.
Das Zeichen
der großen Epoche ist der Morgenstern, der als erster Strahl aus der Lehre
Christi aufleuchtet, denn Wen soll die Mutter der Welt erhöhen, wenn nicht
Christus, der von der Welt erniedrigt worden ist?
„Gebt Uns
einen Gewölbebogen, durch den Wir eintreten können!“
[154.] 6. Die Berührung des Strahles der Bruderschaft
steigert die Scharfsichtigkeit der Wahrnehmung; deshalb muss man jede Wahrnehmung
in Betracht ziehen.
Sowohl
kleine als auch wichtige Ereignisse schlagen auf die Aura wie auf Saiten. Das
Anwachsen der Aura hat seine Vorteile, vielfältig erklingen diese Äols–Flügel[80]. Die
Last der Erde spielt ihre Symphonie auf ihnen. Man kann nicht sagen, dass ein
Mensch mit einer erleuchteten Aura bewegungslos wäre. Die äußere Hülle der Aura
wogt wie ein Meer. Welch eine Aufgabe für einen Wissenschaftler, die Ernährung
der Aura von innen und die Widerspiegelung von außen zu verfolgen. Wahrlich,
eine weltweite Schlacht!
Das Symbol
für die Last der Welt ist ein Mensch, der die Erdkugel trägt.[81] Alle
vielschichtigen Empfindungen steigern sich bis zum Schmerz. Man kann den
Eindruck erhalten, als sei man zwischen Hammer und Amboss geraten. Deshalb ist
die Errungenschaft der Regenbogen–Aura so praktisch, denn sie birgt die Assimilierung
des ganzen Seins in sich. Selbst die besten einfarbigen Auren müssen den Brand
selbst löschen, indem sie aus ihrem eigenen Ozean schöpfen. Dagegen ist es für die
Regenbogen–Aura leicht, die Strahlen widerzuspiegeln und aufzunehmen. Deshalb
ist die praktischste Tat – die Heldentat.
(…)
[155.] 7. Wenn ihr etwas nicht verstehen könnt, setzt
euch schweigend zusammen und denkt ein und denselben Gedanken. Ihr werdet bald
verstehen, wie praktisch so ein schweigender Rat ist. Wir leiten die Kraft des
Geistes in einen einzigen Kanal. Es ergibt sich eine ungewöhnliche Entladung,
die durch den Magneten verstärkt wird und mit dem Rhythmus übereinstimmt. Es
ist ein Gesetz, dass zwei übereinstimmende Gedanken die Kraft siebenfach verstärken.
Das ist keine Magie, sondern eine praktische Erwägung.
[156.] 8. Versteht es, den Wellen (…) in Schönheit zu
begegnen. Nicht der Empfang süßer Piroggen[82],
sondern das Schmieden eines Schwertes. Nicht gezuckerte Finger, sondern die
mächtige Hand des Geistkämpfers. Dem Feind entgegenzugehen, ohne ihn
anzuerkennen, und die Tore zu erreichen, ohne sich umzudrehen: Das ist Unser Weg.
Wir kennen
den Schritt der vorbestimmten Sieger. Wesentlich ist, dass ihr auf dem Weg
nicht springt. Wesentlich ist, dass Wir die Unbesiegbarkeit eures Schrittes bewundern
können.
Schicklicher
für den Strahl ist es, die Wandernden zu erleuchten, als Springenden hinterher zu
springen. Vieles vermochten die Menschen, doch selten konnten sie es in
Schönheit beenden. Bei der Morgen– oder bei der Abenddämmerung, beim Vormarsch
oder beim Rückzug, beim Flug oder beim Untertauchen denkt an Uns, die Wir euch
beobachten. Das wird schön und würdevoll sein. Muss man wirklich die
Geschichtsbücher öffnen, um zu sehen, wie Riesen das Überqueren eines Baches schwerfiel?
Wie Leichtes durch Unschönes verdunkelt wurde und der Verstand schwankte, weil
er das Urteil über die Schönheit verlor? Komplizierte Aufgaben bedeuten für den
Mathematiker bloß Freude. Dann bleibt die Macht des Schweigens, von der bereits
gesprochen wurde.
[157.] 9. Feuer versengt unvollkommene Gedanken. Wie
könnte man sonst einen Korb voll glaubwürdiger Errungenschaften sammeln? Sehr
wichtig ist der Versuch, den Gedanken durch den Strahl hindurchgehen zu lassen
Jeder drückt das Wesen seiner Aura aus, doch die einzelnen Gedanken sind in
ihrem Wert verschieden, je nach ihrer geistigen Konsistenz. Dann kann der Körper
des Gedankens durch einen besonderen Strahl geprüft werden. Das Vorhandensein
innerer Geistigkeit erleuchtet den Gedanken mit der Farbe der Aura; wenn aber
der Gedanke niedrig ist, verbrennt er unter dem Strahl. So ergibt sich nicht
nur eine Prüfung des Gedankens, sondern auch eine Desinfektion des Raumes.
Man kann
sich vorstellen, wie der Strahl den Raum durchdringt und schöne Schätze findet,
aber auch rote und orangefarbene Feuerchen, die wie verbrecherische Vergifter sind. Wie sollte man die Schichten über der Erde
nicht reinigen, wenn sie sogar dem Auge als orangefarbener Dunst erscheinen?
Die
Hauptsache ist, die Bazillen niederer Gedanken zu vernichten, die ansteckender
sind als alle Krankheiten. Nicht über ausgesprochene Worte, sondern über
Gedanken sollte man besorgt sein. Während eines Wortes werden zehn Gedanken
geboren.
[158.] 10. Es ist notwendig, über die Wahrhaftigkeit
der Grundlagen zu sprechen. Ihr habt bemerkt, dass Wir die astrale Welt als
eine Auftürmung[83] bezeichnen. Wir
unterstreichen, wie Wir sie meiden. Ihr wisst bereits, dass Astralkörper einen
Umfang und ein Gewicht haben und viele Besonderheiten des irdischen Lebens
mitnehmen. Die Relativität des irdischen Wissens ist bekannt. Natürlich nehmen
die Astralkörper keinen geringen Teil der Relativität mit sich, doch wenn sie
sich von der irdischen Hülle befreien, erlangen sie die Schöpfung des Geistes.
Ihr könnt euch aber vorstellen, wie sich die Relativität des Wissens in diesen
Strukturen widerspiegelt.
Neben einem
erdachten Olymp[84] kann man einer missgestalteten
Fabrik begegnen, die auf Erden nicht verwirklicht wurde. Es gibt auch
harmonische Oasen, doch im Allgemeinen herrscht ein phantastischer Friedhof
menschlicher Sorgen vor.
Es ist
unmöglich, sich in das astrale Klischee zu versenken, denn dann wird nur eine
falsche Vorstellung folgen. Deshalb sind die gewöhnlichen Medien schädlich.
Wir wollen
die Folgen des Dunstes der irdischen Küche nicht aufzählen, denn es ist
wichtiger, zu verstehen, wie man die Folgen der Relativität vermindern kann.
Man kann sie mit wirklicher Wahrhaftigkeit verringern; doch die Wahrheit kann
man nur durch Geistigkeit erkennen; deshalb ist die Erweckung der Geistigkeit
eine kosmische Bedingung.
[159.] 11. „Freude ist eine besondere Weisheit“, so
sprach Christus.
Nichts
speichert die Essenz von Prana so sehr wie Pflanzen. Sogar Pranayama* kann
durch den Umgang mit Pflanzen ersetzt werden. Und es ist nützlich, zu verstehen,
wie aufmerksam der Blick in den Aufbau der Pflanzen eindringen sollte. Die
Poren der Pflanzen erweitern sich nicht nur durch neue Blätter und Blüten,
sondern auch durch das Entfernen der abgestorbenen Teile. Das Gesetz der
Ernährung der Erde durch die Fühler der Pflanzen[85] gibt
die Möglichkeit, aus diesem Reservoir durch Riechen und Sehen wertvolle
Eigenschaften der Lebenskraft, die so genannte „Naturovaloris“[86], zu
schöpfen, die bei bewusstem Streben erlangt werden kann.
So wertvoll
lebende Pflanzen sind, die ihre Lebenskraft nicht verloren haben, so können
auch Präparate von in der Sonne getrockneten Pflanzen nützlich sein. Doch muss
man das Stadium der Verwesung vermeiden, denn die Verwesung ist in allem dieselbe
und zieht die unvollkommensten Geistwesen an. Deshalb sollte man den Zustand
der Schnittblumen beachten. Den Geruch der Zersetzung kann man spüren – nicht
das Äußere, sondern der Geruch ist das Merkmal.
Wenn es nicht
die Zeit für Blumen ist, ist es nützlich, kleine Nadelbäume zu halten. Sie speichern
wie eine elektrische Maschine die Lebenskraft; sie übertreffen noch das richtige
Atmen. Und anstatt durch rituelle Atemübungen kann man so einen höchst
kondensierten Vorrat an Prana erlangen. Gewiss, auch ein Zustand der Ruhe verstärkt
die Wirkung.
Das
lebendige Verständnis der Mächte der Natur führt ohne Magie zu einer Auffrischung
der Möglichkeiten.
[160.] 12. Man kann die Bedingungen der Erde nicht von
der Umgebung trennen, denn die mentale Welt hat keine engen Grenzen.
Wieder muss
gegen die astrale Welt gesprochen werden, denn in Zukunft ist es erwünscht, dieses
Stadium bedeutend zu verkürzen. Zur Zeit ist sie unvermeidlich, doch bei
Entwicklung des Geistes wird die Offenbarung des mentalen Körpers näherkommen.
Devachan*
ist ein Ort angenehmer Bewusstseine, doch zugleich auch gefährlich, da ein
schwacher Geist sich von einer solchen angenehmen Station nicht trennen will
und diese Station die höchste Unlust einflößt, sich wieder zur Arbeit zu begeben.
Und wenn die Zeit naht, diese Walhalla[87] zu
verlassen, drängt der Mentalkörper zur Heldentat, während der Astralkörper[88]
diesen Ort als angenehm für sich empfindet.
Gerade der
Geist gestattet jedoch kein Stehenbleiben, denn irgendwo in seinem Inneren erinnert
er sich an die schönen Welten. Jenseits aller Erinnerungen besteht ein
unaussprechliches, festes Bewusstsein der Möglichkeit der Rückkehr zum Licht,
von wo der Funke ausgegangen ist.
Wie kann ein
feinfühliger Geist einen Anfall von Weltschmerz verhindern? Es ist noch nie
vorgekommen, dass ein Mensch sich im Geist vom irdischen Plan löste, ohne dass sich
die Zentren zusammenzogen. Ähnlich verspürt ein mutiger Flieger, der sich von
der Erde löst, ein einmaliges Zittern im Herzen.
Das Ziel
und der Sinn des Daseins liegen darin, über die Grenzen des Bekannten hinaus nach
oben zu streben und einander zu helfen.
Wenn wir
uns ohne jede Mechanik an das Gefühl erinnern, auf einem Felsen vor einem
Phänomen der Natur zu stehen, zieht sich da nicht auch das Herz vor Entzücken
zusammen? Nach diesem Stadium kommt das Gefühl, die Unermesslichkeit zu
umfassen.
Einige
geben sich mit dem Prunk der astralen Welt leicht zufrieden, doch ihr findet
dort nichts, was euch entspricht; nur die[89] Mönchszellen
des Wissens weisen den Weg.
[161.] 13. Ihr habt bemerkt, dass jeder Große Lehrer
von der ununterbrochenen Fortdauer des Lebens sprach. Man kann auch
feststellen, dass gerade dieser Hinweis aus allen Lehren getilgt worden ist,
denn der Materialismus muss sich schützen. Auf der Erde ist dieser Umstand
besonders bedeutsam.
Man muss
wissen, dass die irdische Materie sehr grobstofflich ist. Auf Planeten, die niedriger
als die Erde stehen, ist die Materie sehr grob; auf denen, die höher als die
Erde stehen, harmoniert die Materie mit dem Geist. Daher erweist sich die Erde
als Wendepunkt.
Auf höheren
Planeten gibt es Unvollkommenheiten, doch keinen Widerstand der Materie. Dort
kann man leichter suchen, ohne seine Kräfte in unnötigem Kampf zu vergeuden.
Dort wird die Materie untrennbar vom Geist, ohne jede Gegensätzlichkeit.
Niemand
verneint den Wert der Materie, aber man kann nicht begreifen, warum die Räder in
einer Lokomotive mit dem Dampfkessel streiten sollen. Je besser der Dampfkessel
arbeitet, desto leichter haben es die Räder, sollte man meinen. Doch der Chef
der Räder ist davon überzeugt, dass sie der wichtigste Teil dieses Organismus
sind und lädt alle dazu ein, auf Rädern zu fahren; er verschweigt aber dabei,
dass die Räder ohne Antrieb nur bergab rollen können.
Die
Struktur von Materie und Geist enthält im Grundsatz keine Feindschaft. Warum
sollte man das Fortschreiten in die herrliche Unbegrenztheit aufhalten? Wozu sollte man illusorische Dämme um die Erde herum auftürmen?
Man kann die
unnötig aufgehaltenen Wanderer bedauern, denn diese irdischen Stationen werden
ihnen trotzdem über eine bestimmte Dauer hinaus nichts nützen.
Wozu Hunderte
von Wiederverkörperungen, wenn man mit zehn die Schwelle überschreiten kann?
Man soll
sich des letzten Großen Lehrers erinnern, der den
schmachvollen Tod für etwas auf sich genommen hat, was der Menschheit scheinbar
schon längst bekannt war!
[162.] 14. Man sollte daran denken, dass die raffinierte
Materie eine verschlingende Eigenschaft hat.[90] Wenn
sich jemand der Materie wegen ihres gegenwärtigen Zustandes nähert, so erlangt
er keine Immunität des Geistes und versinkt in die sogenannte Maya, denn ohne
Vervollkommnung des Wesens der Dinge wird ihre Hülle giftig.
[163.] 15. Das Wachstum des Verständnisses des Geistes
zieht auch die Mitarbeit der kleinen Wesenheiten herbei, welche die Luft
besiedeln. Deshalb kann man die Feindseligkeit der Materie bedauern. Man könnte
schon früher eine bewusste Zusammenarbeit mit der Materie erreichen.
Es ist verlockend,
unverzüglich einen materiellen Vorrang zu erhalten. Auch ein kluger Mensch ist
nicht abgeneigt, einen Titel in Empfang zu nehmen, ohne die Folgen zu erwägen.
Der Friedhof ist voll von hohen Titeln, dies ist das Denkmal für den Zaun der Isolierung
der Materie.
Die Materie
ist gewiss sehr bedeutsam, doch nur wenn Geist vorhanden ist, erhält sie ihre
heilige Bedeutung. So wie der größte Bewunderer der
Materie ohne Geist unharmonisch[91] ist, so ist es auch ein Adept ohne
Intellekt. Doch im Geist kann man immerhin fliegen, während die Materie
keine Flügel hat. Denn Geistigkeit auf der Erde kann das Hohe Tor öffnen.
Und wenn
der Mensch sicher vor Furcht ist, kann er den Ursprung der Wirklichkeit
erkennen.
[164.] 16. Die Qualität der Strahlen ist unendlich verschieden,
doch zwei Kategorien von Strahlen kann man leicht unterscheiden: Die einen, die
der gegenwärtigen Menschheit eröffnet werden können; die anderen umfassen
Strahlen, die von den Menschen ein geistiges Verständnis fordern, und ohne
diese Eigenschaft können diese Strahlen zerstörerisch sein.
(…)
Jeder
Strahl kann nur im Bereich der Farben seiner Gattung Schutz bieten.
Wenn für einen
violetten Strahl sogar ein höheres Gelb unangenehm ist, wie wird dann erst alle
die Gattung der Roten die äußere Hülle der Aura beschädigen! Bei Vervollkommnung
tritt ein neuer Schutz in Erscheinung, während wir verschiedene Strahlen begreifen,
indem wir sie mit dem eigenen Strahl absorbieren. Wir beschirmen uns gleichsam vor
Ermüdung, die durch die verschiedenen Aufflammungen unserer
Farbenskala entsteht.
Zum
Beispiel: Jemand, der eine violette Aura besitzt, beginnt alles in Wellen von
violetter und blauer Farbe zu sehen; das bedeutet, dass sich sein Schild
festigt. Das bedeutet, dass er anstelle von Stichen und Wunden mit seinem
eigenen Ozean überschwemmt wird und fremde Farben gleichsam in den
Aufspeicherungen seiner Aura versinken. Die Schwierigkeit bei diesen Aufspeicherungen
besteht allerdings darin, dass sie nicht von außen zugesandt, sondern nur von
innen hervorgebracht werden können. Und deshalb ist es ein gutes Zeichen, wenn
das Feuer des Geistes in der eigenen Farbe strahlt.
Jede
einfarbige Aura enthält drei Wellen, die den drei wesentlichen Naturen
entsprechen: der körperlichen, der astralen und der mentalen.
[165.] 17. (…) Wir sehen das Fortschreiten der vom
Schicksal bestimmten Ereignisse und das Erscheinen von stillen Gestalten, die gleichsam
außerhalb des Lebens wandeln, obwohl Wir sie nach ihrer Heldentat einschätzen.
Doch ihr Leben verläuft zwischen einer gewissen Absonderung und der Heldentat,
die sich offenbart wie ein Funke in der Dunkelheit.
Die
kommenden und die vergangenen Ereignisse fließen vollkommen unbemerkt dahin. Ob
es sich um einen Thron, eine Klosterzelle oder den Arbeitsplatz eines Schusters
handelt, ist ohne Bedeutung, die aufgespeicherte frühere Aura begleitet diesen
letzten Weg. Gewiss, sie wächst weiter und bedeckt gleichsam eine nie
dagewesene Feinfühligkeit, doch ihre Beschaffenheit ändert sich nicht mehr, und
von früher Jugend an kann man diese einzigartigen Kinder unterscheiden, die
ihre eigene Welt der Manifestation des Geistes in sich tragen.
Sehr selten,
fast nie beschränken sie sich auf ein spezielles Fachgebiet. Gerade das Fehlen
einer Spezialisierung ist charakteristisch für sie, und es ist, als ob die Hände
nach dem Kelch ausgestreckt sind.
Wenn man die
früheren Leben überblickt, kann man Repräsentanten von Religionen,
Königreichen, Wissenschaften, Kunst und Technik sehen, die sich reisefertig
machen und zu jeder Stunde bereit sind, ohne Bedauern abzureisen.
Die Kombination
von richtiger Bewertung der Schönheit der Materie mit der Bereitschaft, sich in
die Errungenschaften des Geistes zu vertiefen, bringt die Heldentat gleichsam zur
Reife. Der Wirrwarr des Lebens wirkt nicht mehr anziehend, und schließlich wird
einem bewusst, dass es so nicht weitergehen kann.
Eine
Heldentat kann entweder verhältnismäßig kurzzeitig oder momentan sein. Das Aneignen
der Notwendigkeit, eine bestimmte Tat zu vollbringen, wird von weither
herangetragen, und ganz einfach wird dieser Lebensschritt getan.
Also ist es
das Schwierigste, die Begeisterung für die Materie und für die Offenbarung des
Geistes aufzunehmen. Und wie viele herrliche Forschungen sind aus Bedauern über
die Materie oder durch geistige Absonderung aufgehalten worden. Manchmal kann
man sich die Verwandtschaft des Geistes mit der Materie leicht vorstellen; in
diesem Fall muss man die Ursache in vergangenen, ausgewählten Leben suchen.
Der erlesenste
Einsiedler, der die Schönheit der Welt verdammt, verschließt sich selbst die
Tore. Auch der Wissenschaftler, der die Höhere Quelle vergisst, beraubt sich
der Flüge in das Reich der Eroberungen. Kinder begreifen diese einfache
Bedingung, doch die Erwachsenen lehnen sie als Dummheit ab.
Nur auf den
besonderen Wegen des Verkehrs kann man sich im Zug der Heldentat bewegen. Und
das zu erwarten, was der Geist erwägt und wofür er weiß, dass die Zeit gekommen
ist, ist so schmerzhaft, als ob die Zeit stehen geblieben wäre und ein Brand
den angesammelten Reichtum vernichtet hätte. (…)
Wahrlich,
Christus sagte: „Ihr kennt weder Stunde noch Tag.“[92] Er
enthüllte auch eine andere Formel, indem er sagte: „Warum hast Du mich
verlassen, Herrscher“,[93] und
er meinte damit das Wissen des Geistes, denn im letzten Moment, bevor wir eine
irdische Runde beenden, tauchen wir gleichsam in einen luftleeren Raum ein, um dann
mit allen angesammelten Feuern aufzuflammen. Indem wir das Bewusstsein der
Vergangenheit zurückhalten, wird der Sprung über den Abgrund vollführt.
(…)
[166.] 18. Sogar irdische Gegenstände bewahren eine
besondere Atmosphäre um sich herum. (…) Bereits vor dem Lesen könnt ihr von dem
Wesen der Art eines Dokumentes durchdrungen sein. Die Lehre wird bedeutend tiefer
eindringen, wenn man vor allem das Wesen einer Offenbarung übermitteln kann.
Ich bürge dafür, dass man sich sehr rasch an den feinfühligen Apparat gewöhnen
kann. Intuition entfaltet sich normal durch Zulassung des Geistes.
Sehr oft
sagen die Leute: „Wir wundern uns über nichts mehr“, und dann sind sie
überrascht beim ersten unerklärlichen Geräusch.
Nun werdet
ihr fragen, wozu die Einsamkeit der letzten Verkörperung erforderlich ist? Das
ist eine Bedingung, die vom irdischen Standpunkt her sehr schwer zu erklären, gleichwohl
aber unabänderlich und einfach ist, wenn ihr die Grenzen des irdischen Daseins
überschreitet. Sogar bei der gewöhnlichen Annäherung an einen Hafen kann man
eine ähnliche Erscheinung beobachten: Das Leben auf dem Schiff hört auf, die
Reise geht dem Ende zu, die Passagiere sind mit dem Ausladen beschäftigt, und
die nicht lange zurückliegenden gemeinsamen Beschäftigungen scheinen schon nicht
mehr zu existieren.
Wieviel stärker
ist das Gefühl eines Organismus, der sich vollkommen veränderten Bedingungen
nähert. Ebenso stark ist das Gespür für den Strom des Strebens zum Mittel des
Ausdrucks der letzten Handlung.
[167.] 19. Es kommt auch vor, dass vor dem Hinscheiden
alle Stimmen verstummen, und wenn man auch dieses Gesetz kennt, wird einem
angst und bange.
In den
ägyptischen Mysterien gibt es einen Moment, wo der Einzuweihende in
vollkommener Dunkelheit vor eine Schwelle gestellt wird und, ohne den Schritt
zu verlangsamen, ins Ungewisse treten muss.
Besonders
jetzt, da Christus auf Wunder verzichtet hat, soll dieser Moment des Eintretens
ins Unbekannte auf besondere Weise verlaufen. Denn die kommende Epoche muss die
Grenzen zwischen den Welten auslöschen. Und die ägyptischen Mysterien haben
sich in die Formel verwandelt: „Mit
menschlichen Füßen.“
[168.] 20. Ein Sperrnetz* muss den Körper umgeben. Es
ist sehr wichtig, dass die Aura in einem Netz von Lebensfunken endet; deshalb
müssen selbst lila und blaue Auren einen Umkreis von rubinfarbenen Funken haben.
Die Offenbarung
einer vom Irdischen weit entfernten Farbtönung macht den Besitzer irdischen
Erscheinungen gegenüber sehr empfindlich. Die Breite der Aura wächst oft, wobei
die irdischen Zeichen verdrängt werden. Teros* und Tamas* müssen wie Brüder
arbeiten, denn die Vertreter von Tamas und Teros müssen unzertrennlich sein.[94]
Der Geist füllt
[die Aura] mit Ausstrahlungen, doch das Netz macht sie kompakt. Durch das Bewusstwerden
des Netzes kann man die Ausstrahlungen schützen, doch ohne Teros kann man das
Netz nicht ausdehnen, dessen Strahl wie ein Scheinwerfer die Einbruchstelle
ausfindig machen muss. Daher kann die mangelnde Entsprechung beim Kontakt mit
der äußeren Welt herrühren. Diesen einfachen Zustand muss man sich besonders zu
Eigen machen. Denn das Netz wird vom gewöhnlichen Bewusstsein und vom Befehl
des Willens reguliert.
Auf den
ersten Blick erinnern die springenden Funken nur an die Bewegung eines
Apparates, doch sie erweisen sich als Wächter, die bereit sind, den Feind zurückzuschlagen.
(…)
VI
[169.] 1.[95] Man
kann jetzt sagen, weshalb beschlossen wurde, auf Wunder zu verzichten. Der Weg
der Wunder ist von Harmonie zu weit entfernt. Entweder geht das Wunder
verloren, dann ist es einfach schädlich; oder es zieht den Menschen auf eine
Stufe hinauf, die er in der umgebenden Atmosphäre nicht halten kann; oder es fällt
in die Augen von Neidern und ruft Böses hervor.
Mutig die
Möglichkeit zu erkennen, in das volle Licht einzudringen, und bewusst
ungewöhnliche Erscheinungen zu verdecken – das bedeutet, Harmonie näher zu
bringen. Den Weg des erweiterten Bewusstseins zu gehen – das bedeutet, sich wirklichen
Taten anzunähern.
Der Strahl
des Verstehens der uns bestimmten, unermesslichen Macht kann bereite Seelen
vereinen, aber ohne diese Bereitschaft verwandelt sich jegliches Wunder in
Neugierde.
Man kann
über Kräfte verfügen, doch nicht um sie zu demonstrieren, sondern für
fortschrittliche Taten. Wenn das Wesentliche für die Masse nicht sichtbar ist
und keine Aufmerksamkeit erweckt, weil es durch die Folgen verdeckt wird, dann
wird dieses Wesentliche in das Bewusstsein des Volkes eindringen und es an die von
Hand geschaffenen Fakten gewöhnen. Auf diese Weise werden die Folge der höheren
Geistschöpfung die von Hand vollbrachten Taten sein. Dem Geist gebührt es, im
Geist zu verbleiben. Möge die Hand die irdische Richtung weisen, denn Schöpfung
von Hand erregt keinen Hass.
Im Altertum
verhüllte man bei der Übermittlung der Gebote Gottes das Antlitz; später ging
man daran, die Materie durch die Verkündigung von Kräften zu überwinden, die man
sich noch gar nicht angeeignet hatte. Natürlich rief das die Inquisition ins
Leben. Das Wesen der Inquisition besteht in der Verfolgung des Ungewöhnlichen.
Als Wirkung
einer Kooperation das Ungewöhnliche zum dem uns Bestimmten zu machen, zwingt
sogar die Dümmsten dazu, es anzunehmen. Deshalb mögen die Wunder nur im
Bewusstsein der wenigen verbleiben, die fähig sind, in die Unbegrenztheit zu blicken.
So ergibt
sich das Gegenteil wie im Altertum: Früher haben die Priester die Wunder für
die Massen gehütet, jetzt sind die Wunder nur noch für die Priester da.
Das Streben
nach einer wahren Kooperative ist die Grundlage der Evolution. (…) Den Weg der Unwissenheit
kann man nur durch Erweckung der schöpferischen Tätigkeit beseitigen. Mögen
ihre Formen auch ungeheuerlich sein, möge in den Hinterhöfen aus kleinen
Strahlen eine Sonne geschaffen werden, es bricht doch der schäumende Strom durch
die Mauern der Materie. Neue Entdeckungen werden das Sammeln verstärken. An die
Stelle der Börsenspiele möge das Streben nach Entdeckungen treten, unterstützt
von Kooperativen. (…)
(…)
[170.] 2. (…) Das Chaos der Splitter kann durch
Schönheit begriffen werden. Welcher andere Maßstab könnte sonst für die
Buntheit der Gedankenschlacken angewendet werden? Wenn ihr einen Haufen von
Güte, Bereitschaft und Beweglichkeit findet, so könnt ihr nur mit der Schaufel
der Schönheit an ihn herangehen. Ein wunderbares Feuer ist im Verkehr mit dem
Volk enthalten.
(…)
Unzufriedenheit bedeutet nur das Wissen um
Möglichkeiten. (…) Zufriedenheit ist der Tod des Geistes. (…)
[171.] 3. Dorthin, wo das Volk wartet, senden Wir Unsere Auserwählten.
Über den
irdischen Strahlen leuchten die Strahlen des Geistes. Verbrennt die Kleider des
vergangenen Tages. Ein Maulwurf ist kein Weggenosse. Ich
glaube nicht, dass bis zur Offenbarung alle Maulwürfe der Welt eine Grube
gegraben haben werden.[96] Hände weg, Hände weg, Hände weg!
Unser
Schild wird von irdischen Händen geschmiedet. Die offenbarte Macht kommt durch
die Menschen. Es ist nicht nötig, dass Engel mit Posaunen die Ohren betäuben,
wenn sich menschliche Hände finden, die fähig sind, den Kelch in Empfang zu nehmen.
(…)
[172.] 4. [97]Ein standardisiertes
Leben muss man klug umgehen. Die besten Menschen sind der mit Wolken
überlasteten Welt immer voraus gewesen.
Wer das
Neue Land erreichen will, muss nicht nur alle Vorurteile ablegen, sondern auch einen
neuen Weg betreten.
Die
Verwirklichung des Lebens muss auf die Anwendung der örtlichen Bedingungen aufbauen.
Wenn es irgendwo hundert Sprachen gibt, muss man hundert Psychologien
verstehen. Ein Ausdruck für alle gleicht der Säule eines Staatsgebäudes.
Die Einheit
in der Vielfalt ergibt das Ergebnis der Ernte.
Die Frucht
muss durch Veredeln der neuen, erforderlichen Ströme wachsen; deshalb werden
Wir oft vom Neuen Land sprechen, das ist am dringendsten.
[173.] 5. Wir wandern vom Kleinen zum Großen, vom
Alltäglichen zu den Welten, und niemand wird das als unwesentlich bezeichnen,
und niemals wird sich das Ergebnis als unrichtig erweisen.
Jemand
fragt: Warum wird die Lehre wie Körner ausgestreut? Antwortet: Nur aus
verschiedenen Fäden kann man ein vielschichtiges Muster schaffen.
Man wird
fragen: Warum gibt die Lehre keine vollständigen Verordnungen? Antwortet: Weil
in Vollständigkeit Tod liegt.
Man wird
fragen: Warum können die Teile der Lehre nicht logisch verbunden werden?
Antwortet: Weil es hässlich wäre, nur einen Kopf oder nur eine Hand wachsen zu
lassen.
Man wird
fragen: Warum wird nicht zuerst die Formel für den Himmel ausgesprochen und
dann der Fluch für die Erde? Antwortet: Weil jeder Faden des Gewandes der
Mutter von oben nach unten verläuft und umgekehrt.
Man wird
fragen: Warum darf man das, was vom Schicksal bestimmt ist, nicht auf einmal
offenbaren? Antwortet: Die Säulen eines Hauses werden der Reihe nach errichtet.
Und wenn die Arbeiter sagen: „Lasst uns sie alle gleichzeitig aufstellen“, wird
der Baumeister sagen: „Ihr beabsichtigt, zu zerstören!“ So enthält ein Tropfen eine
ganze Welt.
Die
Offenbarung unbegrenzter Möglichkeiten gibt euch die Ruhe für die Aufnahme.
Wie wirkt
sich ein Erdbeben auf das Existierende aus, wie verschiedene Winde, wie
Gewitter? Wie wirken die verschiedenen Auren der Menschen auf Pflanzen? Man
könnte ein ganzes neues Institut errichten.
Wahrlich,
man kann den Faden der kosmischen Koordination finden, wenn man den Puls der
einzelnen Elemente vergleicht. Daran ist nichts Neues, doch die Bedeutung der ganzen
weltweiten Zusammenarbeit kann man anschaulich sogar für jene Leser manifestieren,
deren Geist den Schaben gleicht, die sich in den Winkeln festsetzen.
Näht weiter
als weit![98] Setzt in den Schulen eine
Belohnung für die größte Anzahl der vorgeschlagenen Fragen aus! Bisher wurde
man für Antworten belohnt, jetzt für Fragen.
[174.] 6. Bevor der Astralkörper austritt, gibt es ein
Fließen[99] aus
der Wirbelsäule. Einzelne Zentren entwickeln sich verschieden, und es kommt die Zeit, wo man dieses unterschiedliche
Wachstum durch Ruhe normieren muss; genauso wie man ein gestimmtes Klavier
eine Zeitlang nicht berühren und nicht mit einem Metallgegenstand darauf
schlagen sollte.
Ein ganzer
Felsen bekommt einen Riss, wenn man mit einem anders gestimmten Metall darauf
klopft. Obwohl diese Erscheinung gut bekannt ist, ist es schwer, sie sich für
den menschlichen Organismus vorzustellen. Nur durch Erfahrung kann man spüren,
inwieweit ein Geflüster unerträglicher sein kann als eine Explosion. Dabei muss
man bedenken, dass die Kombinationen der Nerven so unterschiedlich sind, dass
es schwierig ist, die Wirkungen durch Gesetze zu bestimmen.
Der
physische Zustand ist derart mit dem Geist verbunden, dass nur persönliche Erfahrung
zeigen kann, wie man die wahre Annäherung der Feuer behüten soll. Die Feuer
sind die Quellen der Strahlen.
[175.] 7. Der Weltgedanke übermittelt eine weltweite Botschaft[100],
und der Aufbau des Neuen Landes kann sich nur durch weltweites Verstehen vollziehen.
Benötigen
Wir Beredsamkeit? Der Weg der Verbindung mit dem Geist ist viel mächtiger. Wenn
ihr seht, wie mit einer Geste große Entscheidungen durchgeführt werden, dann
wird klar, dass der Wert der Worte weder in ihrer Anzahl noch in ihrer äußeren
Form, sondern in ihrem inneren Wesen liegt.
Man muss
sich noch kürzer fassen. Der Schmied soll nicht mit dem Hammer klirren. Die
Lehre Christi kann auf eine Handfläche geschrieben werden.
(…)
[176.] 8. Der Flug des Geistes wird nicht nach Stunden
berechnet; wenn der Geist zwischen den Planeten dahineilt, geschieht dies
außerhalb der Zeit; es ist nur ein Augenblick, der nicht verlängert werden
kann, sonst gibt es einen Riss zwischen dem verdichteten[101] und
dem mentalen Körper. Doch man muss bedenken, dass der Geist, der außerhalb der
Zeit wirkt, auch ohne Zahl[102] begreift.
Und der Geist kann bis zur vierzehnten Stufe des Gehörsinns begreifen, während er
in der irdischen Sphäre nur die neunte erreichen kann.[103]
Die
Abstufung des Gehörsinns erlaubt es dem Menschen, verschiedene Elemente zu
seinen Mitarbeitern zu machen. Selbst das Geräusch des Regens ist nicht ohne
Bedeutung. Viele Wege bereichern die irdische Schöpfung.
[177.] 9. Man kann die Finsternis zerstreuen, indem man
die Richtung der Gedanken ändert. Nicht Worte, sondern schnell laufende Gedanken
weben die Aura.
Wir möchten
Unsere Werke im geistigen und im materiellen Sinn einträglich gestalten. Ich bestätige,
dass die Qualität der Gedanken dafür von großer Bedeutung ist.
Man soll
die wohltuende und nützliche Einheit unterstreichen, und dass Wir Dummheit gut einschätzen
können. Natürlich findet bei einem großen Werk auch die Dummheit eine Wohnung, aber
nicht im obersten Stockwerk.
Leben kann
jeder, doch die künftige Welt verlangt Erleuchtung des Bewusstseins, nicht jedoch
das Murmeln erhabener Aussprüche.
Wir
schätzen eine finanzielle Geschäftsabrechnung mehr als sinnlose, flauschige
Aussprüche. Man muss an die Welt denken und praktische Gedanken zum Ausdruck bringen.
Am Vorabend
der Errichtung des Neuen Tempels muss man Findigkeit zeigen und die Menschen
durch Scharfsinn in Staunen versetzen. Es ist unbequem, in Windeln zu gehen.
[178.] 10. Ich bürge dafür, dass es leichter ist, Berge
zu überqueren, als eine menschliche Schleppe zu entfalten.[104]
Unser Strahl ist in vollem Suchen bestrebt.
Man muss
Unseren Schild begreifen. Wahrlich, Tapferkeit ist notwendig.
[179.] 11. In einer vernünftigen Religion gibt es
keine Verwirrung.
(…)
[180.] 12. Jene, die Gott ablehnen, haben Ihn nicht
gesehen. Doch wie sieht der Gott der Kneipenbesitzer aus? Groß ist die
Bestechlichkeit Christi, die für eine Kerze jeglichen Verrat verdeckt![105]
Es gibt
nichts Schlimmeres als eine Kerze der Gemeinheit. Christus braucht solche
Verehrer nicht, denn ihre Kerzen verrußen sein Gewand. Die Spuren solcher Geschenke
können weder mit dem Wasser des Jordans noch des Urdars[106]
weggewaschen werden.
(…)
[181.] 13. Eine
Legende über Buddha:
Ein reiner
Mensch wollte Buddha sehen und hielt seine Aufmerksamkeit an den
verschiedensten Gegenständen fest. Seine Hände ergriffen die weisen Bilder
nicht, seine Augen durchdrangen nicht die Gegenstände der Verehrung, und die
Erscheinung trat nicht ein.
Endlich,
als er sich im Gebet verneigte, spürte der Suchende, wie der Faden eines
Spinngewebes sich auf seine Stirn herabließ. Er wischte ihn weg. Da ertönte
eine klare Stimme: „Warum verjagst du Meine Hand? Mein Strahl folgt dir,
gestatte Mir, dich zu umarmen.“
Darauf
begann in dem Menschen die Sonnenschlange[107] zu
erzittern, und er fand den weggeworfenen Faden. Und in seinen Händen
verwandelte sich dieser in vierzig Perlen, und jede trug das Antlitz Buddhas.
In der Mitte befand sich ein Stein, und auf ihm stand geschrieben: „Kühnheit, Verwegenheit,
Freude.“
Der
Nachfolger Buddhas empfing die Freude, denn er kannte den Weg zu ihr.
___________
Ich denke an
Flügel. Die Werke sind wahrlich beflügelt. Die Rosse durcheilen den irdischen
Raum, und mit dem Wind jagen die schöpferischen Bestrebungen. Auf in den Kampf,
auf in den Kampf, auf in den Kampf!
Wahrlich,
majestätisch ist das Bild des Ozeans des Geistes! Es erschallt und klingt der Ton
des Rufes, und jene, welche die Waffe des Geistes in Empfang genommen haben,
streben zum Thron, denn die Jungfrau der Welt hat ihr geistiges Kleid
vollendet.
Auf in den
Kampf! Auf in den Kampf! Auf in den Kampf! Ich höre den Ruf und neige das Haupt
vor dem Gebot des Gesegneten Herrschers.
[182.] 14. Es ist notwendig, über jene etwas zu sagen,
die Mich stören und bedrohen. Leichtsinnig ist es zu hoffen, dass man einen
Riss im Gewebe der Welt leicht stopfen kann. Selbst ein einfacher Laut ruft ein
unerwartetes Echo aus der Ferne hervor. Um wie viel tiefer durchdringt eine
Sendung des Geistes den Raum! Und diese Wunden sind fast unheilbar.
Die Hand,
die dem Plan der Herrscher eine Wunde zufügt, weist den Schild zurück. Man kann
ein Haus zerstören, man kann Bäume spalten, aber den Plan der Herrscher
behindern?!
Ich spreche
keine Drohung aus, sondern eine einfache Wirkung. Wenn der Mensch mit dem
kosmischen Wirbelwind in Berührung gekommen ist, zieht jede Abweichung die
nächste Welle nach sich. Unter diese zu fallen, ist wie unter die Fußsohlen
eines Giganten zu geraten.
Wir bitten
im Guten, weist die Führende Hand nicht zurück, sonst wehe den
Zurückbleibenden.
Und welche
Ehre bedeutet es denn, Mir eine Wunde zuzufügen? Zuerst gib alles zurück, was
du von Mir erhalten hast. Doch das schaffst du nicht, auch wenn du die Leber
und das Herz hinzufügen würdest.
Wie kannst
du den schlagen, der dir Talent verliehen hat? Wo wäre dann der Unterschied zu
einem Räuber? Beschmutze nicht die Hand des Gebenden, denn dieser Schmutz wird
sich in deinen Aussatz verwandeln. Deshalb verehrt Unsere Bruderschaft das
Bewusstsein der Dankbarkeit.
Daher
begreife deinen Nutzen!
(…)
[183.] 15. Die Lehre über das Opfer wurde euch bereits
gegeben. Opfer ist Macht. Macht ist Möglichkeit. Das bedeutet, jedes Opfer ist vor
allem eine Möglichkeit.
Es ist an
der Zeit, die Heuchelei aufzugeben, dass Opfer eine Entbehrung sei. Wir nehmen
keine Entbehrungen an, sondern gewähren Möglichkeiten.
Lasst uns
sehen, welche Möglichkeiten aus den sogenannten Opfern geboren werden. Wo ist ein
wahres Opfer, das erniedrigen kann? In Unserer Schatzkammer gibt es eine große
Sammlung von Opfern, und jedes war dem von Nutzen, der es gebracht hat. Wir
sprechen nicht von Opfer, denn ein Opfer ist eine höchst gewinnbringende
Unternehmung.
Kleinkrämer
lieben es, über die Ausgaben zu jammern und sich als übervorteilt darzustellen.
Doch ein wirklicher Kaufmann des Lebens betrachtet jede Ausgabe als Gewähr für
das Geschäft. Ihr habt nicht durch Opfer verloren, sondern durch Raub.
Christus
hat geraten, geistige Reichtümer auszuteilen. Doch da die Schlüssel dazu so
weit entfernt sind, haben die Menschen diesen Rat auf die Verteilung von
geraubtem Geld übertragen. Zunächst wird geraubt, dann unter Tränen abgegeben,
und schließlich ist man noch über seine Güte entzückt. Gerade so, als ob der
Lehrer Stühle und alte Pelzmäntel im Sinn hatte, als er vom Verteilen sprach!
Der Lehrer wies auf den unwägbaren Reichtum hin. Nur eine geistige Gabe kann
die Waagschale bewegen.
Lasst uns
die Reihen der Mitarbeiter untersuchen: Ist jemand um etwas beraubt worden?
Nein, alle sind bereichert worden. Ist es denn keine Bereicherung, zum Herrscher
eines Neuen Reiches zu werden? Dieses Reich ist so wohlhabend, dass man ohne
besonderen Schaden auch einen Teil des Geschirrs zerschlagen kann. Die Hände
werden immer größer, und das Buch der Dankbarkeit kann überprüft werden.
Ich rate
den Kaufleuten des Lebens, für alle Posten Vertreter bereitzuhalten.
Bei großen
Unternehmungen beruht das Werk auf dem Werk und nicht auf einer Persönlichkeit.
Wer kann
behaupten, dass er abgegeben hat? Wir schlagen Unsere Handelsbücher auf und weisen
nach, wie viel jeder erhalten hat. Und deshalb ist es gar nicht so leicht, zu
opfern, wenn das Opfer eine Möglichkeit ist; und die Möglichkeit ist ein Nutzen;
und der Nutzen ist eine vernünftige Zusammenarbeit; und Zusammenarbeit ist der Alatyr–Stein[108],
der entweder auferstehen lässt oder verbrennt.
Selbstlosigkeit
kann die Tore des Verstehens öffnen, doch das abgenutzte Opfer von nicht benötigten
Sachen wird mit der Eigenliebe auf demselben Ast schaukeln.
[184.] 16. Jede Wiedergeburt steht mit einem
bestimmten Charakter in Verbindung, der die engste Verbindung zur gegenwärtigen
Zeit aufweist.[109]
Das Wissen
über vergangene Auftritte kann einem wachen Geist behilflich sein, doch für den
schlummernden ist es nicht nützlich. Das lunare Leben[110]
muss ausgelebt werden.
[185.] 17. [111]Über
die Unabänderlichkeit und die Beweglichkeit des Planes.
Diese
Bedingungen lassen sich besonders schwer vereinen, obwohl ihre Grenzen sich durch
das Verstehen des Strahles des Sonnen–Bewusstseins klar abzeichnen. Zur
Durchführung des Planes im Leben muss man zu jeder Stunde bereit zur Beweglichkeit
sein.
Wie oft machten
Wir Uns nach Ägypten auf und fanden Uns in der Mongolei wieder. Wie oft fanden
Wir eine Handschrift und schlossen sie wieder ein. Wie oft begannen Wir, Mauern
zu errichten, und legten sie in Schutt. Wie oft haben Wir das bereits heimwärts
gelenkte Pferd wieder in die Dunkelheit der Nacht gejagt, denn hätten Wir zu
Hause übernachtet, hätten wir den Plan der Unabänderlichkeit beraubt.
Die
scheinbare Veränderlichkeit ist nichts anderes als das Vibrieren des Lebens.
Die Wege zu den Meilensteinen der Unabänderlichkeit atmen und wogen wie Wellen.
Wenn Wir
den Plan bestätigen, ist Unser Wesen schon für den kürzesten Weg bereit.
Obwohl Wir
eben europäische Kleider angelegt haben, sind Wir bereit, auch den mongolischen
Kaftan[112] hervorzuholen. Kaum
haben Wir einen Wohnsitz festgelegt, sind Wir auch schon bereit, wieder abzufahren.
Eine solche
Beweglichkeit kann nur aus dem Bewusstsein der Unabänderlichkeit des Planes
geboren werden.
Unser Weg
ist nicht der eines ewigen Wanderers, sondern der eines bestrebten Eilboten.
Die Unabänderlichkeit des Planes erleuchtet das Bewusstsein durch die Offenbarung
von Kräften. Wir überschreiten alle Hängebrücken, wenn das Licht des Planes
klar ist. So muss man die Unabänderlichkeit des Planes verstehen, damit nichts ihn
verdunkelt. Jener Plan ist unabänderlich, der allen nützlich ist.
Wir sehen
niemanden, für den der Plan des Neuen Landes nicht nützlich wäre, und deshalb
schreiten Wir auch in der Dunkelheit scharfsichtig voran. Wenn der Lehrer sagt:
„Laufe durch den Strom“, so heißt dies, dass für einen Fußauftritt vorgesorgt
ist, doch treffe mit dem Fuß auch auf den Stein.
Der eine
beginnt eine Brücke zu bauen, der andere wird einen Schwimmer anheuern, der
dritte wird sich hinsetzen und Niedrigwasser abwarten, doch es wird sich einer
finden, der einen silbernen Faden des Geistes webt und auf ihm schwerelos hinübergeht,
denn Ich werde seine Last auf Mich nehmen.
So leben Unabänderlichkeit
und Beweglichkeit unter einem Dach: zwei Schwestern der Heldentat.
Ein schönes
Streben führt zum Höchsten Licht.
[186.] 18. Er, der alle Religionen verstanden hat, Er,
der alle Völker durchwanderte, erklärt: „Ich teile jedem nach seiner
Entwicklung zu. Jeder webt seinen Geldbeutel. Jeder, der sich fürchtet, wird
Mir die Rechnung begleichen. Das Lächeln für Meinen Feind wird sich in eine
Grimasse verwandeln, darum überlasst Mir Meine Feinde.[113]
Wer über
seinen Bruder falsch denkt, hängt sich einen Pud[114] an
seine Füße. Unkraut lässt den Geist erstarren. Ich kann Goldmünzen nicht in
Nesseln streuen. Einen Garten von Beleidigungen anzulegen, ist keine große
Ehre. Wer besser sieht, wird eine reife Ernte haben.
Ihr, die
ihr Mir begegnet seid und geantwortet habt, gebt Mir Meine Sorgen und Meine
Freuden über euch. Durch die Kraft Christi, durch die Kraft Buddhas, durch die
Kraft des Messias, der von den Propheten der Wahrheit bestimmt wurde, richtet
die Waage ein.
Zeigt Uns
all das Große und seid beschämt über den kleinen Wurm, der das richtige Maß
verdirbt. Wer gibt, kann empfangen.
Rechnet
nach, wie viel jeder gegeben hat. Wir werden richtig rechnen.
Links:
Angst, Eigenliebe, Eigennutz, Misstrauen, Herabsetzung, Selbstbemitleidung,
Missdeutung der Lehre, schmutziges Geflüster, Verrat durch Tat und in Gedanken.
Rechts: Abgabe,
Mitleid mit anderen, Kühnheit, Furchtlosigkeit, Hingabe, Unanfechtbarkeit, Scharfsichtigkeit,
Beweglichkeit, das Bewusstsein des Schildes, der Pfad und das Licht der
Heldentat, Verherrlichung des Tempels des Geistes, Gerechtigkeit im Verstehen,
Lobpreisen des Heils.
Links:
Verlust und Bezahlen. Rechts: Empfangen.
Jeder misst
sich selbst zu, denn Wir sehen und hören. Denn es gibt weder Tag noch Nacht,
und der Bote sattelt bereits das Pferd.
Ich sende
euch Meine Errungenschaften, die jahrhundertelang verschlossen waren, haltet
den Schlüssel dazu sauber.“
So
verkündet es.
[187.] 19. Das Gleichnis vom Fragenden:
Dgul Nor zählte zu den größten Weisen. Er hatte das Glück,
einen Lehrer aus dem Heiligen Unterirdischen Land zu erhalten, der aber der Sprache
und der rechten Hand beraubt war.
Der
strebsame Schüler stellte eine Frage, und der Lehrer nickte mit dem Kopf. Nun
stellte der Schüler zwei Fragen, und der Lehrer nickte zweimal. Bald stellte
der Schüler ununterbrochen Fragen, und der Lehrer nickte unaufhörlich. Die
Befragung dauerte drei Jahre, und drei Jahre lang nickte der Lehrer.
„Das heißt,
Deiner Erfahrung nach ist alles möglich?“
Und der
Lehrer nickte nicht nur, sondern verneigte sich bis zum Boden, öffnete die Kleidung
an der Brust und zeigte das Bild des Gesegneten[115],
der mit beiden Händen gab.
So wurde die
Weisheit bestätigt und die Schöpfung des Lebens gepriesen.
Wahrlich,
in einem einzigen Seufzer begreifen wir den Raum. Und kein Wort kann das Unermessliche
übermitteln. Und kein Gedanke kann das Licht erfassen.
Doch wenn
man sich bei Sonnenaufgang der Sonne zuwendet und den Strahl mit dem
Sonnengeflecht[116] aufnimmt, kann man den
Sieg über den Ozean spüren, denn durch Licht kann man das Licht des Geistes
berühren. Doch dieses Bewusstsein ist nur in dem Geist vorhanden, der sagen
kann: „Ich habe alles abgegeben, um alles zu empfangen.“
So hat
nicht die Verneinung, sondern nur die Bestätigung die Hand Buddhas über sich. (…)
[188.] 20. Es gibt zwei Arten von Flügen des leichten
Körpers[117]: Entweder er fließt aus
den Füßen und wandert ziellos umher, oder er dringt durch die oberen Zentren
und fliegt in geistiger Mission – im Nu setzt er sich über Meere hinweg, lehrt
Menschen und sättigt Auren.
Es muss
gesagt werden, dass nur außergewöhnliche Strebsamkeit und Findigkeit den
feinstofflichen Körper dazu bewegen können, sich auf die Berührung mit einem
physischen Gegenstand zu konzentrieren; denn der Geist ist gewöhnlich bestrebt,
auf den Geist zu wirken, wobei er übersieht, dass Gegenstände ausgezeichnete
Leiter sein können.
Nicht nur
der Astralkörper, sondern auch der Mentalkörper ist tätig. Natürlich tritt auch
der Astralkörper aus, doch Wir schätzen die Tätigkeit des Astralkörpers nicht;
für Uns ist das Bewusstsein des Mentalkörpers wichtiger. Die Spitze der Kraft noch
zuzuspitzen, ist nicht so einfach.
[189.] 21. Zufriedenheit und Wachsamkeit sind zwei
Begleiter Unserer Werke. Wenn die Menschen nur die Folgen ihrer Unzufriedenheit
sehen könnten; wenn die Menschen nur die tödliche Wirkung der Schläfrigkeit
begreifen könnten – sie würden diesen beiden Hauptmitarbeitern der Finsternis
aus dem Weg gehen. Der böse Stachel der Unzufriedenheit dringt sogar in die
besten Orte ein. Dumpfe Schläfrigkeit trübt den Kopf des Siegers.
Wenn ihr die
Fürsorge für euch kennt, könnt ihr sie denn durch Unzufriedenheit verbrennen,
die große Werke spaltete und den Blitz auf den Sender herabrief?
Merkt euch,
bei Uns gibt es keine Unzufriedenen. Und auch keine Schläfrigkeit, mit der die
dunklen Mächte euch besprengen.
Ist in
diesen giftigen Aromen nicht Erstarrung verborgen? Schläfrigkeit ist nicht Unsere Schwester. Jene, die sich dem Licht genähert haben,
werden sich nicht mit Unzufriedenheit durchbohren und werden nicht versteinern.
Schläfrigkeit
und Staub muss man meiden. Die Offenbarung des Schildes muss man schätzen.
Ich wiederhole
das noch einmal, doch mehr kann Ich nicht tun, denn das Gesetz verbietet eine
Wiederholung für Taube.
(…)
VII
[190.] 1. Sagt den Neuen: Man muss die Verantwortung
für die Gedanken erkennen.
Früher war
man für die Tat verantwortlich, dann erkannte man die Bedeutung des Wortes, und
jetzt ist es Zeit, das Feuer des Gedankens zu erkennen. Besser ist es,
schweigen und die Gedanken reinigen zu können.
Kann etwa
das Knurren eines Tigers schlimmer sein als verräterisches Denken? Nicht nur
durch ihr Handeln, sondern auch durch ihr Denken sammelt die Menschheit ein
schweres Karma an. Wegen des Gedankens erleidet der Geist Qualen, denn zwischen
Worten und Gedanken besteht kein Unterschied.
Ein Tor ist,
wer diese Warnung als Drohung auffasst. Es gibt keine Drohung, Wir haben nur
Beispiele und sind besorgt. Jedem steht es frei, in den Abgrund zu springen,
doch warnen muss man ihn.
Ich denke,
nun ist es nicht mehr notwendig, die Bedeutung des Gedankens zu wiederholen.
Auch wenn die
Zeit schmutzig ist, wollen wir lieber an die Zukunft denken.
[191.] 2. Jeder teilt sich selbst zu. Man kann aus dem
besten Plan einen Hühnerstall machen.
Gold und
Silber zuzumessen ist nicht Unsere Beschäftigung. Man
muss alle Bedingungen vergessen, dann entflammt das Licht. Jeder freudige
Verlust ist ein unermesslicher Gewinn.
Die
Kühnheit der Verzweiflung ist Selbstaufopferung. Aber die höchste Kühnheit
erwartet keine Belohnung. Verzweiflung erwartet keine Belohnung.
In Unserer
Sprache ist Verzweiflung die Bezeichnung für eine Grenze. Nahe dieser Grenze
liegt die Heldentat. An ihrem Haus kann man eine eiserne Klammer befestigen.
Ich hämmere
im Regen, warum soll man bloß den Blitz fürchten?
Manchmal enthält
der Bettelsack eines Bettlers eine größere Furcht.
[192.] 3. Ein Gleichnis über Christus:
Der Abend
war angebrochen. Christus saß auf der Schwelle. Ein Schriftgelehrter trat
herbei und fragte: „Warum sitzt Du im Durchgang?“ Christus antwortete: „Weil Ich
die Schwelle zum Geist bin. Wenn du eintreten willst, so trete durch Mich ein.“
Ein neuer
Schriftgelehrter fragte: „Ist es wahr, dass der Sohn Davids auf dem Platz der
Hunde sitzt?“ Christus antwortete: „Wahrlich, du schmähst David, Meinen Vater.“
Es wurde
dunkel, und ein dritter Schriftgelehrter fragte: „Warum sitzt Du da, als ob Du dein
Haus fürchten würdest?“ Christus antwortete: „Ich warte, bis die nächtliche
Dunkelheit mich von deinem Anblick befreit. Wahrlich, möge die Finsternis in
die Finsternis verschwinden.“
Dann stand
Er auf und wies auf den Berg Morya, wo der Tempel stand.[118] „Mein
Großvater ließ den Tempel aus Stein errichten, dennoch sitzt Er unter dem
Leinen des Zeltes.“
Der
Schriftgelehrte sprach: „Ein Wahnsinniger, er zählt
Salomon[119] noch zu den Lebenden.“
Und sie gingen
in Unwissenheit.
Da trat
Maria aus dem Haus, und als sie Christus sah, sprach sie: „Lehrer, teile unser
Abendbrot!“
Christus
antwortete: „Die Gabe des Herzens strahlt in der Dunkelheit.“
[193.] 4. Ein Gleichnis über Christus.
Ein
Mitglied des Synedrions[120]
fragte Christus: „Würdest Du zu uns kommen, wenn wir Dich riefen?“ Christus
antwortete: „Ich gehe lieber auf den Friedhof, denn dort gibt es keine Lüge.“
Das
Mitglied des Synedrions fuhr fort: „Warum erkennst Du uns nicht an, wenn sogar
Dein Vater von einem unserer Mitglieder vermählt wurde?“
„Wartet,
bis euer Haus einstürzt, dann werden Wir kommen.“
„Wozu
werdet Ihr kommen, um zu zerstören oder aufzubauen?“
„Weder zur
Zerstörung noch zum Aufbau, sondern zur Reinigung, weil Ich nicht in das
Elternhaus zurückkehre.“
„Dann
verehrst Du Deine Vorväter nicht?“
„Zum
Festmahl reicht man neue Gefäße; um den Großvater zu ehren, trinkt man nicht
aus seinem Kelch.“
[194.] 5. Gleichnisse über Buddha.
Ein Hirte
sah unter einem Baum einen Menschen sitzen, der in Betrachtung versunken war. Er
setzte sich an die Seite des Mannes und versuchte, es ihm gleichzutun und
nachzudenken. Er fing an, seine Schafe zu zählen und in Gedanken den Gewinn
ihrer Wolle abzuschätzen.
Beide saßen
schweigend. Schließlich fragte der Hirte: „Herr, worüber denkst Du nach?“
Dieser sprach: „Über Gott.“
Der Hirte
fragte: „Weißt Du, worüber ich nachdachte?“ „Auch über Gott.“ „Du irrst, über
den Ertrag aus dem Verkauf der Wolle.“
„Wahrlich,
ebenfalls über Gott, nur hat Mein Gott nichts zu verkaufen, dein Gott aber muss
zuerst auf den Basar gehen. Doch es kann sein, dass er am Weg einem Räuber
begegnet, der ihm behilflich ist, zu diesem Baum zurückzukehren.“
So sprach
Gautama: „Geht auf den Basar und denkt schneller nach, damit ihr zurückkehrt.“
___________
Auf einem
Schiff reiste ein Affenhändler. In seinen Mußestunden lehrte er seine Affen,
die Matrosen nachzuahmen, wie sie die Segel setzten. Es erhob sich aber ein
Sturm, und die Matrosen eilten, die Segel zu reffen. Die Affen, die nur
wussten, wie man die Segel aufzieht, folgten ihnen und hissten wiederum die
Segel. Das Schiff ging unter, weil der Lehrer nur an schönes Wetter gedacht
hatte.
So sprach
Buddha, der Erneuerer des Lotus des Lebens.
[195.] 6. Ihr fragt, warum Ich gegen Magie spreche, wenn
Ich selbst auf das Zementieren des Raumes hinweise, auf die Bedeutung der
Einwirkung des Zirkels und auf andere Gegebenheiten, die an Magie gemahnen?
Doch der
Unterschied liegt darin, dass Magie ein Surrogat[121] für
das Leben darstellt, während Wir lehren, das Dasein zu verbessern und von den
Möglichkeiten auszugehen, die das Leben selbst bietet.
[196.] 7. Es ist gut, darauf hinzuweisen: „Lest die
alten Weisungen besser.“ Ich lehre das Neue, wenn das Alte angewendet worden
ist. Ich lehre das Nützliche, sobald ihr zu der durchdachten, aufgezeigten und
angenommenen Zusammenarbeit durchgedrungen seid.
Den besten
Erfolg beim Verzinnen erzielt man, wenn das Feuer nicht verbrennt. Der Erfolg
wird „verzinnt“, wenn seine Hülle im Geist vollendet wurde.
Der Hammer
arbeitet, die Ketten klirren, und die grauen Menschen finden weiter ihr
Vergnügen im Kelch der Unzucht. Und sie wissen nicht, dass der Uhrzeiger vorgerückt
ist, dass morgen die Türen ihrer spitzfindigen Unterhaltungen geschlossen sein
werden und dass Mein Torhüter ihnen sagen wird: „Im Morgengrauen wurde der
Altar für den Herrscher der Weisheit errichtet“. Und die Grauen werden davongehen.
Streng und
unbeugsam steht Meine Wache, man kann den Stahl ihrer Helme nicht mit dem Gold
der Grauen vergleichen.
[197.] 8. Die Trennung geht der Begegnung voraus, die
Begegnung geht der Trennung voraus, daher ist es weiser, sich über die Trennung
zu freuen.
Eine
Weisung an alle Kämpfer: „Wenn jemand ausscheidet, müssen die anderen weiter in
die bisherige Richtung marschieren. Wenn das Banner gehisst ist, fliehen die
Soldaten nicht. Wenn die Lagerfeuer brennen, drängen sich die Krieger nicht zusammen
und nehmen nicht den Platz eines anderen ein. Wenn das Signal zum Nachtmarsch
gegeben wird, beklagen sich die Krieger nicht, sondern marschieren vorsichtig.“
Vor jeder
Offenbarung habt ihr einen Augenblick gleichsam der Leere oder der kosmischen
Stille bemerkt. Vom Kleinen bis zum Großen ist dieser Augenblick proportional.
Es ist begreiflich, dass die physische Welt auf der Hut ist, wenn sie eine
geistige Entladung durchlässt. Deshalb ist es eine schwierige Aufgabe, die
physische Welt aus ihrer Trägheit herauszuführen.
[198.] 9. Unser Ideal ist es, nicht Lehrer, sondern
Mitarbeiter zu sein. Doch dazu bedarf es des festen Bewusstseins, dass beiderseitig
alles entschlossen zum Nutzen beigetragen wird. Wenn Anzeichen eines solchen
Beitrages in Erscheinung treten, wird die Herrschaft über die physische Welt
errichtet.
In den
irdischen Kirchen ruft man Christus an und wundert sich über Sein Schweigen;
indessen fühlt ihr, wie man Ihn im irdischen Leben erwecken kann, ohne
Bußgewänder anzulegen und ohne den Raum durch Unzufriedenheit zu erschüttern.
So werden Pläne geschmiedet.
[199.] 10. Wie verschiedene Meere unterschiedliche
Wellen aufweisen, so muss auch die Anziehungskraft des Raumes auf verschiedene
Weise gefestigt werden. Nicht nur durch den Inhalt, sondern auch durch die Anwendung
wird vieles verstärkt.
[200.] 11. Am schrecklichsten ist es zu sagen: „Wir
haben bereits alles erreicht.“ Der Lehrer selbst wird diese verderbliche Formel
niemals aussprechen. Wir kennen den Plan, und Wir nehmen unermüdlich die
Einzelheiten wahr.
[201.] 12. Warum spüre ich den Geist der Berge? Der
Lehrer sendet Seinen Schild.
Der Lehrer
will euch einen Berg errichten sehen.
Der Lehrer
träumt davon, zu sehen, dass nichts euch in Verwirrung bringt.
Der Lehrer
spürt, wie mutig ihr voranschreiten müsst.
Der Lehrer gibt
einen Hinweis, wenn ernste Gefahr droht.
Der Lehrer
rät, Tapferkeit bereit zu halten.
Der Lehrer hilft, die böse Hand zu überwältigen.[122]
Der Lehrer
wiederholt nicht ohne Grund längst bekannte Gedanken.
Der Lehrer
blickt voraus.
Der Lehrer
ordnet an, den Geist unerschütterlich zu bewahren.
Der Lehrer
wünscht, dass ihr das Grauen vertreibt.
Der Lehrer
will, dass ihr euer Urteil ruhig gestaltet.
Der Lehrer bewahrt
euch vor Kummer.
Der Lehrer
rät, kühne Pläne zu hegen wie bisher.
Der Lehrer
ist um eure Gesundheit besorgt.
Der Lehrer schickt
euch auf den Weg.
Der Lehrer
hat genug gewarnt.
[202.] 13. Indem ihr über das Opfer lernt, erhaltet
ihr Macht. Dem Opfer folgt Erfolg. Seine[123]
Lehre ist dauerhaft, denn sie beruht auf dem Opfer. Erfolg ist nichts anderes
als der Rückschlag des Opfers. Erfolg kann leihweise vor dem Opfer gesandt
werden, doch grausam ist das Los des Schuldners. Wenn man heute noch mit wenig zahlen
kann, wird die Zahlung in einem Jahr ansteigen. Bevor ein Jahr vergeht, wird
der Schuldner krumm werden.
Ich will
ein Gleichnis anführen:
Ein Häftling
hielt das Geständnis seines Verbrechens zurück, doch zu Hause hatte er Reichtum
zurückgelassen, der ihm unerwartet zugefallen war. Das Geräusch jeden Schrittes
erinnerte ihn an die Begnadigung. Er sandte Boten, um dem Richter seinen
Reichtum zu opfern. Dabei hätte ihn ein einfaches Geständnis befreit und ihm
seinen Reichtum bewahrt.
Doch es ist
leichter für den Menschen, im Gefängnis zu sitzen, als das rettende Geständnis
auszusprechen. Wenn der Richter freisprechen soll, muss er das rettende „ja“
hören. Habt den Wunsch, abzugeben.
[203.] 14. Über die Ringe der Scharfsicht und des
Hörens.
Der erste Ring
betrifft nahestehende Personen und Offenbarungen der Zukunft. Der zweite beschränkt
sich auf die Angelegenheiten der Gegenwart und der nahen Zukunft. Der dritte ergreift
die Vergangenheit, von der die uns Nahestehenden berührt werden. Der vierte ergreift
vergangene Ereignisse. Der fünfte liegt in den Grenzen der gegenwärtigen Welt.
Der sechste offenbart den künftigen Weltenlauf. Der siebente umfasst alle
Zeichen.[124]
Man kann
stark sein im ersten Ring ohne die Möglichkeit, die folgenden zu beherrschen. Daher
ist es am besten, den siebenten Ring zu entwickeln, denn ihm sind alle
Offenbarungen zugänglich, jedoch ohne die persönliche Anziehung und ohne die Einschränkung
durch die persönliche, beinahe enge Sphäre. Es ist besser, wenn man nach einem
persönlichen Zeichen etwas über die Bewegung von Ländern erfahren oder einen
Schimmer der kosmischen Ordnung erhalten kann.
Man muss wissen,
dass das Bewusstsein der Schönheit sehr selten inmitten der Geistigkeit lebt.[125] Ein
vernünftiges Verständnis der Schönheit[126] erweist
sich als die seltenste Eigenschaft, die von den Herrschern höher als vieles
andere geschätzt wird.
Es ist
besser, unter Schwierigkeiten an etwas Großes heranzugehen, als etwas Kleines
leicht zu beherrschen.
Durch eine
Reihe geschichtlicher Ereignisse zeigen Wir den Weg der Evolution.
[204.] 15. „Zustand der geöffneten Schätze“ nannte man
es in den alten Kulten, wenn die Priesterin sich in das achte Stockwerk
zurückzog, wohin der Zutritt verboten und die Treppen mit Leopardenfellen
belegt waren, damit kein Laut durchdringen konnte.
Der „Zustand
der geöffneten Schätze“ wurde so geachtet, dass eine Ruhestörung als religiöses
Vergehen bestraft wurde.
Alles
Unharmonische ist besonders schädlich, deshalb ist ein Donnerschlag weniger
gefährlich als das Piepsen eines Neugeborenen. Diese einfache Wahrheit wurde
nie niedergeschrieben. Theoretisch kann man für das Harmonische überhaupt keine
Grenze ziehen, denn die Tonalität der Tonart der Geistigkeit ist individuell.
Die
Menschen des Altertums wussten, dass Schätze nicht wiederholbar sind, und
bewahrten sie vor Zufälligkeiten. Beim Öffnen der Schätze beobachtete der
Älteste des Tempels, welche Tonleiter am meisten berührte. Der Ton wurde von
einer bestimmten Farbe begleitet, so fand man die Bedingungen für jeden
einzelnen Fall heraus.
[205.] 16. Das Lächeln der Entschlossenheit ist der
beste Führer. Man soll das Ziel erkennen und sich in den Plan des Lehrers einbringen.
Jeder (…) Wunsch
ist schädlich, doch das Streben zur Heldentat ist notwendig. Wünschen ist keine
Heldentat. Heldentat ist das Bewusstwerden der Notwendigkeit. Ein Wunsch kann wachsen;
auf einen Wunsch kann man verzichten oder man kann ihn ändern. Der Strom eilt
nicht nach Wunsch, sondern nach unausweichlicher Notwendigkeit.
Der Geist weiß,
wo der Anstoß des Wunsches und wo der Fels der Notwendigkeit ist. Ich sehe, wie
der Strom der Wahrheit dahineilt, nichts kann seinen Lauf versperren.
Wie oft hilft
der vertrauensvoll ausgesprochene Name des Herrschers, eine Brücke der Hilfe zu
errichten.
Wir sehen weit,
aber nicht alles ist schön. Bei der Arbeit für die Menschheit muss man sich oft
die Hände waschen.
Und wenn es
euch schwer wird, bezieht das nicht auf euch, sondern denkt an die Wellen der weltweiten
Einwirkungen.
Nur im
Bewusstsein der vollen Notwendigkeit werdet ihr hinüberschwimmen.
Hier ein Muster
für das Vorgehen der Finsteren: Zuerst säen sie Unglauben, dann überschwemmen
sie mit Wünschen und blähen diese zu Verbrechen auf – und ernten doppelt.
Denkt
darüber nach, wie ihr euch der Menschheit besser verständlich machen könnt.
Bei Uns
gibt es über die heilige Sprache hinaus die Sprache des Schweigens. Die verfluchte Sprache der Ablehnung und Verneinung
zerreißt den Saum des Kleides.
[206.] 17. Wenn Ihr euch nach rechts wendet, seid auch
bereit, nach links zu gehen; und wenn ihr am Ufer anlegt, seid bereit, wieder loszusegeln, denn jede Höhere Weisung dient dem Heil und
der Beschleunigung. Während ihr die Stille spürt, haltet den Atem an, denn es
könnten Schritte erklingen.
Besser
einige Unannehmlichkeiten, aber dafür das Herannahen von Ereignissen. Besser eine
kurze Müdigkeit, aber dafür ein enges Herantreten an den Lehrer. Besser
quälende Wege, aber dafür Herantreten an den Lehrer. Besser in den Staub
versinken, aber dafür den Geist reinigen. Besser auf bedingte[127]
Maßnahmen verzichten, aber dafür das Licht ergreifen. Besser Bedauern über
einen Strahl, aber dafür das Licht Christi. Besser anderen geben, aber dafür das
große Entzücken des Geistes. Besser den Geist der Weisung unterwerfen, aber
dafür zum Lehrer selbst gelangen. Wahrlich, versteht es, zu hüten und zu
bewahren.
Und wenn
ihr ein wunderbares Märchen spürt, dann spricht euer Geist die Wahrheit. Und
wenn ihr die Grundzüge des künftigen Lebens aufzeichnet, leuchtet Unser
Spiegel. Und wenn ihr die Teile der Welt zählt, bebt Unser Banner. Und wenn ihr
mit Adleraugen durch den Raum blickt, klopft das Licht an Meinen Turm.
Wenn ihr
daher an gemeinsamen Besitz denkt oder an die Heilung der Menschheit, spüren
Wir Flügel.
Vertreibt
kleinliche Gedanken, sie sind bedrückend für Uns.
[207.] 18. Ihr könnt beim Kartenspielen die besten
Karten erhalten, doch es hängt von euch ab, sie am besten anzuwenden.
Ich spreche
von den Bildern der Zukunft. In Übereinstimmung mit den Eigenschaften der Auren
sind diese Bilder real und gehen in eine bestimmte Richtung.
Gewiss, ein
böser Wille kann den Wanderer in eine andere Richtung stoßen, und dann sieht er
Zeichen anderer Art.
Wenn man
daher Bilder der Zukunft empfängt, ist es wichtig, sich zu erinnern, bei
welchem Geisteszustand sie gegeben wurden. Dem Strahl wird eine entsprechende
Möglichkeit gegeben, sonst wäre die Gerechtigkeit verletzt. Ebenso sollen auch
die Fristen verstanden werden.
Für
kosmische Fristen werden die offenbarten Gefäße verwendet[128]; sie
bringen eine Kette von Mitarbeitern, und deshalb wird der Ersatz von
Mitarbeitern gemäß der Erklärung der Auserwählten vorgenommen.
Wenn Wir
das Lahmen eines Mitarbeiters wahrnehmen, ersetzen Wir ihn trotzdem ohne Wunsch
der Älteren nicht. Wenn der Geist der Auserwählten einen Verrat am Werk
erkennt, mögen sie sich mit folgenden Worten an Uns wenden „Du, unser Bürge,
ersetze den Mitarbeiter.“ Das heißt, dass ein Glied der Kette sich löste und
das Bewusstsein der Auserwählten sich von den Wirkungen der Aura des
Scheidenden befreit. Dieser nimmt sein Schicksal auf sich, denn jedem steht es
frei, sein eigenes Haus zu bauen.
Wir können
aufrufen, Wir können Bilder der entsprechenden (…) Richtung zeigen, doch die
Anwendung Unseres Rufes bleibt dem guten Willen überlassen.
Nur Hingabe
und die Erkenntnis der Vernunft des Planes gewährleisten die Realität der
Bilder der Zukunft.
Von den
Bergen hat man einen weiten Ausblick, doch das Verlangen, sich in eine Grube zu
verkriechen, kann man nur beweinen.
In
vergangenen Zeiten warf man den Schuldner in eine Grube, die Gehenna[129]
genannt wurde; warum denn freiwillig hineinkriechen?! So lasst uns die
Ausführungen über Lebenswichtigkeit der Fristen und die Spiegel der Zukunft beenden.[130]
Ich möchte
alle auf ihren Plätzen sehen – mit mehr Verständnis für die Heldentat und ohne
persönliche Vorteile zu erwarten. Ist es möglich, einen Krieger einen Helden zu
nennen, der voller Erwartung auf eine Belohnung in den Kampf geht?
In
vergangenen Zeiten war der Lehrer Mohammed gezwungen, den Kriegern des Islam
Freuden im Paradies zu verheißen; soll Ich etwa das Funkeln von Rubinen
versprechen? Man muss ohne Erwartung vorwärtsschreiten, sonst ist es schade um
die verlorene Zeit der ewigen Evolution.
[208.] 19.[131] Nun beenden Wir das Gesetz der Angemessenheit*.
Ein
Baumeister muss wissen, wie stark er die Träger eines Hauses belasten darf.
Durch fehlende
Angemessenheit entstehen Zerstörung, Lästerung, Lüge, Verrat und viele andere
hässliche Erscheinungen.
Kann denn
ein Gebäude Bestand haben, wo dem Floh die Eigenschaften eines Giganten
zugeschrieben werden; wo man den Schürhaken öfter sucht als den Herrn; und wo
man den Wirbelwind mit einem Mückenflug vergleicht?
Eine
Bedingung der Bruderschaft[132] ist
die vollständige Entsprechung von Gedanken und Ausdruck: Das ist das Bollwerk
der Wahrheit und der Schönheit. Ohne Stillschweigen und
Übertreibung ist es leicht, sich im Leben zu üben.
Aufmerksam
beobachten Wir Unsere Mitarbeiter, damit ihre
Ausdrücke den Bedeutungen entsprechen. Nur auf diese Weise können
unterschiedliche Wesen zusammenarbeiten.
Entsprechend
der Schönheit ergeht das beste Urteil, denn es ist unschön zu sagen: „Ich sperre
den Riesen in ein Kästchen“ oder: „Der Adler schwebt wie ein Huhn“.
Wie oft
werden die besten Apparate durch fehlende Angemessenheit zerstört, was durch
ein wenig Aufmerksamkeit leicht vermieden werden könnte.
[209.] 20. Wenn ihr die empfohlenen Bücher lest,
werdet ihr Funken finden. Legt die Bruchstücke der Verehrung Maitreyas in eine
Schatulle, so sind von Mir Bruchstücke des Einen Steines über das Antlitz der
Erde ausgelegt worden. Ein neues Wunder wird die Völker sammeln! Unser Strahl
wird den Zweifel vertreiben.
Die Bande
der Heldentat gleichen der Arbeit in einem Laboratorium. Die Hand zittert
nicht, wenn sie die Flüssigkeit für Versuche abmisst, denn der Forscher weiß,
dass ein verschütteter Tropfen das Haus in die Luft sprengen kann. Nur Glaube
und Kühnheit halten die Hand des Forschers ruhig.
VIII
[210.] 1. Der Strahl Christi ist genauso
wissenschaftlich wie der Strahl der Sonne, doch für die Masse bedeutet bereits
das einfache Auffinden eines Gegenstandes ein Wunder. Ist etwa der
Rassenwechsel ein Wunder? Ist etwa das Kommen des Lehrers ein Wunder? Ist etwa die
Erscheinung Christi ein Wunder? Prophezeite man nicht in früheren Zeiten
Wunder? Ein Wunder stört die Harmonie, wogegen die kosmischen Ereignisse nur die
Evolution verwirklichen.
Auch Träume
und Visionen sind keine Wunder, sondern ein Faden des Lebens, nämlich das
Bewusstwerden des Wesens des Kommenden, das nur so weit offenbart wird, als es
Karma nicht verletzt. Wenn die Menschen die Träume und das Bewusstsein ohne
Vorurteile annehmen könnten, könnte der Pfad verbessert werden.
Neue Bilder
spiegeln sich oft missgestaltet. Entweder vergrößert der Spiegel oder er zieht
zusammen, als ob die Oberfläche durch einen ungewöhnlichen Druck erzittern
würde.
Gegenüber
dem sogenannten Alpdrücken, das eine wichtige Bedeutung haben kann, soll man
sich vorsichtig verhalten.
[211.] 2. Nun sage Ich etwas sehr Wichtiges. Der höhere
Kanon „Mit deinem Gott“ ist die Grundlage der Neuen Welt. Früher las man: „Mein
Geist frohlockt über Gott, meinen Erlöser“. Nun aber sagt: „Mein Geist frohlockt
über Gott, deinen Erlöser.“
Feierlich
sage Ich: Darin liegt Erlösung. „Es lebe dein Gott!“ So sagt es einem jeden; und
indem ihr eure Götter austauscht, werdet ihr zu dem Einzigen gelangen.[133]
Dort, wo
man steckenzubleiben droht, kann man zart auftreten, wenn man ohne Verneinung
ist. Dort, wo man zu ersticken droht, kann man hindurchgehen, indem man „Deines
Gottes“ gedenkt. Dort, wo es Verehrung der Materie gibt, könnt ihr nur durch
sie hindurchschreiten, indem ihr die irdische Materie zum Kosmos emporhebt. Das
Wichtigste ist, dass man sich nicht nur an der Erde binden soll.
Warum gibt
es eine Legende über den Abstieg Christi in die Hölle? Der Lehrer wandte sich
an die niederen Ebenen der astralen Welt und sprach: „Warum soll man sich durch
irdische Gedanken ewig an die Erde binden?“ Und viele empörten
sich und rafften sich wieder auf.
So findet
den Gott eines jeden und preist Ihn. Man kann mit dem Verstand begreifen, doch
wichtig ist, im Lächeln des Geistes zu verstehen. Wenn das Schwierigste leicht
wird wie der Flug der Vögel, dann vereinen sich die Steine selbst zu einem Gewölbe,
und Christus, der Maurer, wird jedem erscheinen.
[212.] 3. Die Synthese der Geistigkeit ist die
seltenste Gabe, sie entzündet nämlich das Licht der Welt. Mit dem Licht der
Welt ist nichts zu vergleichen. Das Licht verbrennt, doch sein Strahl wird
gesucht.
[213.] 4. Macht euch keine Feinde: Das ist ein Vermächtnis
für alle. Kennt eure Feinde, hütet euch vor ihnen und macht ihrer Tätigkeit ein
Ende, doch seid nicht boshaft. Und wenn ein Feind freiwillig unter euer Dach
kommt, erwärmt ihn, denn euer Dach ist groß, und der Neuangekommene wird euren
Platz nicht einnehmen. Und sollte es euch schwerfallen, eine tiefe Abneigung zu
überwinden, so überdeckt sie mit dem Lächeln des Lichts.
Das Gefühl
der alten, erdichteten Rechnungen ist dem Plan der Herrscher wahrhaftig nicht
angemessen. Denn wenn wir die Dinge in ihrer ursprünglichen Form und die Erdichtungen
auf die Waage legen, die mit den Kräften des Hasses ausgedacht wurden, so werden
die Erdichtungen schwerer wiegen.
Im Namen
der Angemessenheit muss man für die Menschen die richtige Stelle finden, sonst
werden wir mit derselben Stimme über das Zentrum des Planeten und über einen
Tintenfleck sprechen. Ein Musikstück, das in einer einzigen Tonart gespielt
wird, ruft Abneigung hervor; deshalb rufen Wir auf, die Zweckmäßigkeit der Angemessenheit
zu verstehen.
Wenn ihr
ein langes Gespräch über eine leere Schale bemerkt, so lenkt die Aufmerksamkeit
des Gesprächspartners auf die Unzweckmäßigkeit des Nichtigen. Für viele Leute
ist diese Disziplin dringend nötig.
Fürchtet
euch nicht, wenn man euch als Verrückte bezeichnet, denn euch wurde der Pfad eröffnet.
Vergesst nicht, die Feinde zu loben.
Lasst Uns
das Gespräch über die Feinde beenden.
[214.] 5. Nun über die Unangemessenheit der Fristen.
Neben den Wellen
des Ozeans treten kleine Bächlein von Ereignissen in Erscheinung. Kann man ein
Bächlein mit dem Ozean verwechseln? Doch auf Erden beeilt man sich immer, das
Persönliche mit dem Weltweiten zu vermengen. Wie die Hand die Stärke eines
Gewebes fühlt, so muss auch der Geist die Tiefe der Ereignisse unterscheiden.
Ein Moment
der Zufälligkeit, der Stille oder des Unwohlseins darf nicht der Welle zugeschoben
werden. Wenn ein Wanderer auf dem Weg Rast macht, bedeutet das nicht, dass er
von seinem Pfad abgekommen ist.
Eine Hauptwelle
steigt augenblicklich empor, doch vor jeder Welle erstarrt das Boot. Das
empfindlichste Boot zuckt am stärksten zusammen, denn der Staub der Explosion erfüllt
bereits die Atmosphäre.
Deshalb
darf die Angemessenheit der Fristen und Ereignisse nicht vergessen werden.
Die
Beschleunigung des Stromes kann besonders auf den Organismus einwirken. Die Kompliziertheit
der Ereignisse scheint manchmal sogar den Faden zu zerschneiden, das ist aber nur
zeitweilig, und zwar so lange, bis der Organismus die doppelte Portion des Weltstromes
verdaut hat. Die Komplexität der physischen Bedingungen kann die physischen
Empfindungen verstärken – man sollte sich nicht ermüden, denn von den Wellen
des Ozeans kommt schon die nächste an die Reihe.
[215.] 6. [134] Der
Erfolg einer Beschleunigung geht ebenso wie eine Verzögerung wellenartig vor
sich. Wenn man daher eine Welle der Beschleunigung wahrnimmt, muss es einem rechtzeitig
gelingen, so viele Samenkörner wie möglich in sie hineinzuwerfen.
[216.] 7. Die Gesetze über das Erscheinen der Lehrer
sind mit dem Plan der ganzen Kultur verknüpft. Das Karma wickelt sich ab wie
eine Rolle, und die Zeichen der abtretenden irdischen Macht beginnen, zu
flackern.
Denen, welche
die Zukunft kennen, fällt es schwer, dieses abtretende Flackern zu beobachten.
Wie der gestrige Tag ist das Morgen. Und der Schritt wird nicht in Fuß[135],
sondern nach Zeiten von drei Jahren gemessen; so ergibt sich ein Schritt von
Giganten, die sich nicht fürchten, durch ganze Jahrhunderte hindurchzuschreiten.
So sickert die Psychologie des Geistes auf die Erde durch.
Für die
irdischen Hüllen gleicht jedes Jahrhundert einer Bedrohung. Doch die Brücke des
Geistes verleiht die Flügel der Wahrheit.
Jenen, die
eine Zeit von drei Jahren durchschreiten, kommt es manchmal vor, als ob sie
nicht leben. Ein auf besondere Weise angetriebener Ballon scheint manchmal
bewegungslos zu sein, weil seine Trägheit der Umgebung nicht entspricht.
[217.] 8. Wer das Wissen um die Zukunft in sich trägt,
kann sogar auf schwankenden Steinen mutig dahinschreiten.
Erfolg ist,
wenn das Ende schön ist. Erfolg ist, wenn man sich auf einen neuen Weg begibt.
Der Wunsch
ist bereits ein Teil der Erfüllung. Schreitet mutig zum Licht voran!
Trennung
ist die Schwelle zum Wiedersehen. Und Sergius sprach: „Man muss fortgehen, sonst
kann man sich nicht treffen.“
[218.] 9. Ich will an den Kult der Hohen Priesterinnen
erinnern. Es gab eine Gruppe unter ihnen, die mittels chemischer Präparate
einen hohen Zustand erreichte, andere erreichten diesen Zustand mittels
magnetischer Ströme; es gab auch niedrige Grade von Beschwörung und mechanischen
Drehungen. Dann begann die Selbstversenkung an der Schwelle des Schlafes oder
durch Vertiefung in einen glänzenden Gegenstand. Man hielt das Wissen für das
höchste, das ohne alle sichtbaren Bedingungen aus dem Inneren kommt.
Der Weg der
Weltevolution, wie er sich vor euren Augen vollzieht, ruht auf anderen
Bedingungen, und es kommt die Zeit, wo die psychischen Kräfte zugunsten des
Geistes stark verringert werden müssen. In den letzten Jahrzehnten haben die
niederen Schichten der Natur von den niederen psychischen Kräften in so hohem
Maß Besitz ergriffen, dass Gefahr für die Evolution entsteht.
Nicht durch
die niederen Schichten der Trugbilder und Auftürmungen, sondern nur durch
Kooperation mit den Höheren Plänen kann man vorankommen[136].
[219.] 10. Und nun über die Ringe der
Aufnahmefähigkeit.
Wenn die
Kreise der Scharfsicht zentrifugal vor sich gehen, so verlaufen die Ringe der
Aufnahme zentripetal. Von Symbolen und dunklen Umrissen streben sie
spiralförmig zu einem zugespitzten Faktum: Hellrufen, Hellsehen, Hellhören, Hellverstehen,
helle Heldentat und Hellwissen.
Man muss
begreifen, dass ein Faktum nicht in die Kategorie des Rufes eingeht, weil in
dieser Kategorie eine zugespitzte Tat missverstanden werden kann, wodurch sich
die Gefahr nur verstärkt.
Ich möchte
über jene, die einen Ruf benötigen, nichts Nachteiliges sagen, doch ein Faktum
in ihren Händen würde das gleiche bedeuten, wie ein geladenes Gewehr in der
Hand eines Waffenunkundigen.
Gewiss, die
Grenze des Rufes ist sehr relativ, doch wenn man in den Ring des Verstehens
übergehen kann, freuen Wir Uns sehr.
Jeder Kreis
ähnelt einer Karawane. Natürlich besteht eine Karawane aus mehr als einem
Pferd, doch dafür kann ein einziges Pferd die ganze Fortbewegung aufhalten. Scheuen
oder Straucheln können den Weg in Verwirrung bringen. Deshalb sind die Begriffe
Heldentat und helle Heldentat sehr unterschiedlich. Man kann das Aufflammen einer
Heldentat zum Stillstand bringen, das Feuer einer hellen Heldentat aber nicht.
Die Flamme
der hellen Heldentat mag von kosmischen Wirbeln flackern, doch man kann sie nicht
vom Kopf herunternehmen. Versteht somit, warum bis zu einem bestimmten Grad ein
Symbol als ein bedingtes Zeichen notwendig ist, während es später unerträglich wird
und beginnt, wie eine Hülle abzufallen.
Wie
Sphärenmusik erklingt das Sein auf den Wegen der Unübersehbarkeit und der Unwiederholbarkeit.
Wie ein
Vogel sich zunächst schüttelt und dann fliegt, so sprüht das Wort aus Unserer
Esse, und nachher kann es nur bestätigt werden. Okkult betrachtet, ist der
erste Augenblick wichtiger (…) als eine Wiederholung. Doch wenn man das Sieden
der Esse erfassen kann, glänzt es mächtiger als ein Befehl.
[220.] 11. Ich sagte euch bereits, dass die Mutter der
Welt Ihren Namen verbirgt. Ich zeigte euch bereits, wie die Mutter der Welt Ihr
Gesicht verhüllt. Ich gedachte bereits der Mutter Buddhas und Christi.
Gewiss, jetzt
ist es an der Zeit aufzuzeigen, dass die gemeinsame Mutter beider Herrscher
kein Symbol ist, sondern die Große Offenbarung des Weiblichen Uranfangs, der
die geistige Mutter Christi und Buddhas darstellt.
Sie ist es,
die Sie belehrte und für die Heldentat weihte.
Seit jeher
sandte die Mutter der Welt zur Heldentat. In der Geschichte der Menschheit legt
Ihre Hand einen unzerreißbaren Faden.
Am Sinai
erklang Ihre Stimme. Sie nahm die Gestalt der Kali[137] an,
Sie ist die Grundlage von Isis[138] und
Ischtar[139].
Nach Atlantis, als dem Kult des Geistes ein Schlag zugefügt wurde, begann die
Mutter der Welt, einen neuen Faden zu weben, der jetzt erstrahlt.
(…)
Man kann
viele Beispiele anführen, wo auch Hohe Magier unerwartete Wirkungen und den
Wunsch hinterließen, in den niederen Schichten der Materie Unterstützung zu
finden.
Eine solche
Widernatürlichkeit kann man als den Kanal des Intellekts bezeichnen; sie kann
den Verkehr mit den anderen Welten für lange Zeit aufhalten.
Jetzt sucht
man bereits mechanisch das, was geistig bestimmt ist.
Die Lehre
der künftigen Epoche wird die Vereinigung des Geistes mit dem Intellekt sein.
Der Lauf
der Planeten gestattet es, den Verkehr zwischen den Welten zu beschleunigen,
und die Entwicklung des menschlichen Geistes verläuft auf neuen Wegen.
Die Gestirne
gestatten die Beschleunigung des Weges der Menschheit.[140]
[221.] 12.[141]
Jetzt noch etwas über die Mutter der Welt.
Die Mutter
ist die Schönheit; die Welt ist Selbstaufopferung. Durch diese beiden Grundlagen
werden nämlich die Tore geöffnet.
Die Brücke
zwischen den Planeten und die Verkürzung der Rassenrunden beruhen auf diesen
beiden Grundlagen.
Wozu ein stufenweiser
Weg, wenn eine einzige Erleuchtung über die Grenzen erhebt?
Wer auf dem
Weg zu den fernen Welten ist, trifft nach dem Verlassen der Erde gewöhnlich einen
Boten. Diesem Boten sagt der Befreite, ob er es vorzieht, einen neuen Weg zu nehmen
oder erneut der Erde zu helfen. Natürlich ziehen viele einen neuen Weg vor,
doch es gibt welche, die sich für den Weg hier entscheiden.
Wahrlich,
es ist besser, im Pflanzenreich abzuwarten und dem Insektenreich auszuweichen.
Man kann sogar einen ganzen Planeten überspringen.
[222.] 13. Jetzt, in den schweren Tagen der Annäherung
des Mars, wo die niederen vergangenen Ströme beunruhigen, denken Wir nur an die
Zukunft.
Die nie
dagewesenen Abweichungen der Planeten unterstützen das Erwachen des
Bewusstseins. (…) Der Raum wird verdichtet und der Strahl des Mars wird vom
Licht der Mutter der Welt überflutet.
[223.] 14. Heiler, sage den Kranken: Der Genuss von Wein
reduziert den Erfolg um die Hälfte. Die Einnahme von Narkotika raubt sogar
Dreiviertel der Lebenskraft.
Selbstverständlich
gehören in Meine Apotheke keine Narkotika. Bevor man Arzneien verwendet, sollte
man drei Jahre inmitten von Prana verbringen.
(…)
[224.] 15. M:. hat viele Magnete auf der Erde
zurückgelassen, daher sage Ich: Meinen Weg kann man leicht beschreiten. Die Arbeit
für die Vereinigung mit höheren Planeten verlangt, dass auf den Planeten
Geister existieren, die in bewusster Arbeit harmonisiert sind. Gewöhnlich kommt
die Anfrage von unten und die Antwort von oben. Je höher, desto mehr Einigkeit
herrscht.
Die
bestehende Isolierung (…) muss schließlich in den vorbestimmten Kreis hineingeführt
werden. Sonst werden nicht nur die Erde, sondern auch der Mars und der Saturn
in ihrer Entwicklung zurückbleiben.
Warum gehen
nur so wenige auf den Jupiter, wo doch die Atmosphäre der Erde vollkommen
überfüllt ist?
Man möchte
sagen: „Liebe Wanderer, seht in die Höhe, und wenn ihr, anstatt an den
Illusionen der Erde festzuhalten, weiterfliegen möchtet, dann werden auch die
Flügel wachsen. Stattdessen habt ihr die ganze astrale Ebene mit armseligen
Hütten überflutet. Die gleiche Verleumdung, der gleiche trügerische Rauch
findet sich auch dort, ihr aber habt vergessen, dass von euren Gespenstern auch
noch Qualm ausgeht. Die Strahlen der Sonne verblassen durch eure stumpfsinnigen
Gelage. Leere Hüllen schaffen leere Hüllen.
Doch stellt
euch vor: Wenn die Gespenster danach trachten würden, eine wunderschöne
Bewegung zu erschaffen, dann könnten sich die Strahlen von Sanitätern in Strahlen
des Lichts verwandeln.“
Der Gedanke
schafft nämlich jenseits der Grenzen der Erde. Daher lernt, die Gedanken zu
beherrschen.
[225.] 16. Für einen bewusst entwickelten Geist könnte
sich der Aufenthalt auf der Astralebene auf einen Zeitraum von vierzig Tagen
beschränken, doch die verschiedenen irdischen Bedingungen haben diese Zeit bis
zur Unendlichkeit verlängert. Unglückliches Bedauern bindet jene, die von der
Erde weggetragen werden.
Am besten wird
diese Auswirkung in der Legende von Lot[142]
vorgestellt. Sie verließen die Stadt, um ein neues Leben zu beginnen, und nur
eine Bedingung wurde ihnen gestellt: nicht zurückzublicken. Doch Lots Frau sah
sich um und band sich an die Erde.
Die Religion sagt: Wer sich zu den Vätern begibt, wird bei
ihnen wohnen; wer zu den Engeln geht, wird bei diesen wohnen; wer zu Gott geht,
wird bei Ihm wohnen. Das heißt, wer sich für den größtmöglichen Fortschritt bestimmt
hat, erlangt die höchste Errungenschaft. Daher wird das beste Geleitwort
für den von der Erde Scheidenden sein: „Beeile dich und blicke nicht zurück“.
Wie verhält
es sich nun mit den Nahestehenden? Je höher du aufsteigst, desto besser und
näher wirst du sie sehen. Natürlich wird man gewöhnlich von den letzten
Nahestehenden aufgehalten. Deshalb hängt die Verkürzung des Aufenthaltes auf
der astralen Ebene von der richtigen Kooperation ab.
Je höher,
desto angenehmer ist der Aufenthalt, und an der Grenze zur Mentalebene kann der
Geist ausruhen, denn dort unterliegt er bereits einer höheren Anziehung. Doch die
unteren Schichten muss man bewusst meiden. Es ist notwendig, dass der Ausbruch
des Bewusstseins das Geisteskorn so weit wie möglich hinüberwirft. Darum ist
der Augenblick des Hinübergehens so wichtig, um sich selbst in eine hohe Schicht
zu befördern. Wenn man einmal in den niederen Schichten hängengeblieben ist,
ist es sehr schwierig, danach aufzusteigen.
Wenn der
Geisteszustand es zulässt, ist es viel besser, das letzte Aufflammen der Emanation
der Nerven für den Flug zu nutzen, so wird die niedere Schicht sich lichten[143].
Es ist
wichtig, die Atmosphäre der niederen Schichten zu vernichten, die dann nicht länger
auf die Erde drücken wird. Die Kooperation zwischen oben und unten ergibt die
schnellste Wirkung.
Es wurde
bereits richtig das unbewusste Hinübergehen vermerkt. Dem kann man leicht
abhelfen: Wenn der Wunsch nach einem hohen Flug schon vorher gestärkt wurde,
wirkt die Emanation der Nerven fast automatisch.
Sehr gut
sind Gebete für umherirrende Seelen, aber eines ist unrichtig bei ihnen: Sie
sprechen immer von Ruhe, doch richtiger wäre zu sagen: „Beeile dich!“
Jeder
sollte dies lesen und es sich merken. Man hilft damit nicht nur sich selbst,
sondern auch dem Weltplan.
IX
[226.] 1. Die Arbeit für die Zukunft wird die Gegenwart
umgestalten. Wenn die Menschen verstehen würden, dass nur die Zukunft existiert,
würde die Kooperation näher heranrücken.
Es gibt
zwei Arten von Wissen: Das eine lässt sich in Worten ausdrücken, das andere,
exakte wird vom Geist verstanden, aber nicht in Worte gekleidet. Auch lässt
sich durch Worte nicht erklären, wie dieses Verstehen vor sich geht, doch ist
es wahrlich herrlich.
Unsere Experimente
und Flüge bringen Gefühlswissen herbei. Und wenn der feinstoffliche Körper den
Geist hindert, weiter als in bestimmte Sphären vorzudringen, so berührt die Erleuchtung
des Geistes ein viel weiter entferntes Strahlen des Kosmos.
Es wäre
töricht und grob, das Licht des Wissens mit rauen Worten zu übergeben. Das wäre
ebenso lächerlich wie die unsinnigen, bedingten Bezeichnungen.
Eines kann
Ich euch zuflüstern: Es ist richtig, dass Urusvati sich[144] gegen
Herabsetzungen auflehnt, da sie die Möglichkeit des Wissens durch das Fenster
persönlicher Flüge vorausahnt.
[227.] 2. Ich glaube, dass man das Wunder der
Elementargeister[145]
erklären kann. (…) Ihre Form hängt von den Bedingungen ihres Strebens ab; wenn
sie in den Fokus des Blickfeldes der Menschen gelangen, werden sie von der
menschlichen Form absorbiert. Der Mensch sieht sie in menschlicher Form und die
Tiere sehen sie als Tiere, denn sie haben keine Hüllen.
Ich
versichere, dass schreckliche oder herrliche Formen vom Reflex der Nerven
abhängen. Das Potential der Elementale ist immer bereit, durch eine verstärkte
Widerspiegelung zu antworten und Unsere Sendung in einer bestimmten Richtung zu
verstärken.
Man soll
jedoch nicht glauben, dass die Elementargeister Unsere Ausgeburt sind. Genauer
ist es, ihre Manifestation einen Funken zu nennen, der mit einem Reservoir
angespannten Dynamits in Berührung kommt, und das Bewusstsein dieser Funken
flammt durch die Berührung mit dem menschlichen Geist auf. Natürlich gibt es
verschiedene Grade von ihnen, ebenso wie die Spannung der Energie des Dynamits
verschiedenartig ist.
Man kann die
Spannung dieser Energie mechanisch hervorrufen, doch sind Wir gegen diese Art
von Magie, weil sie die Regelmäßigkeit der elementaren Wellen stört und voll
von Rückschlägen ist. Man kann sich dieser Energie außerhalb der üblichen irdischen Bedingungen bedienen.
Strahlen
können die Wellen der Elementarkräfte ins Gleichgewicht bringen. Natürlich
macht auch ihr von ihnen Gebrauch, doch solange diese Einwirkung vom Geist
kommt, ist sie weniger gefährlich.
Es ist
leicht, viele Fabriken in Fokusse der Magie zu verwandeln.
Natürlich
ist es schwierig, die Kooperation der Elementarkräfte mit gewöhnlichen Worten
wiederzugeben. Auf diese Weise haben der Dynamo und der magische Zirkel eine
wissenschaftliche Grundlage. Gewiss, derzeit arbeiten die Menschen so eifrig in
den Bergwerken des Bösen, dass es unmöglich ist, ihnen den Zutritt zu naheliegenden
Möglichkeiten zu gewähren.
Der
Zusammenstoß der beiden Uranfänge ist unvermeidlich, und je früher er kommt,
desto besser.
[228.] 3. Die Elementargeister streben zur Vereinigung
mit dem Menschen. Sie durchlaufen das Bewusstsein in den niederen Formen der
Elemente, daher sind seltene Fälle des Wachstums bis zum menschlichen
Bewusstsein möglich. Ebenso kann auch der Mensch in Ausnahmefällen einen ganzen
Planeten überspringen. Doch wenn man streng plant, kann man natürlich die
Hauptmasse in die ursprünglichen Formen einreihen.
Ihr wisst,
wie verschieden die Evolutionen sind. Man kann ein weiteres Verständnis annehmen.
Man kann den
Elementarkräften ein eigenes Gespräch widmen. Dieses Gebiet ist sehr schön.
[229.] 4. Der Weg des Aufbaus nimmt einen ganz in
Anspruch, doch kann dafür gebürgt werden, dass die Stufen der Selbstverleugnung
auch Freude bringen. Die Schönheit des Kosmos bringt nämlich im Bewusstsein die
Selbstverleugnung näher. (…)
(…) Das Bewusstsein
der kosmischen Einsamkeit ist nur das Bewusstsein der direkten Pfade, denn nur
mit diesem Bewusstsein kann der Mensch in andere Welten fliegen, um anderen nur
um ihretwillen zu helfen.
[230.] 5. Mögen Wirbelstürme die Luft verdunkeln, aus
ihren Schlacken glänzt das entstehende Silber, das die Farben der Erde
vergeistigt.
Unter dem Vorstoß
der Verwirrung kann es schwere Minuten geben, denn der Vulkan eines ganzen
Teiles der Welt ist mächtig.
In alten
Zeiten riet man, in einer Stunde der Verwirrung wiederholt eine kurze Anrufung
auszusprechen und durch die Schläge der Wiederholung die Welle der Einwirkungen
abzuwehren. Später arteten diese Maßnahmen in sinnlos wiederholte religiöse Worte
aus – doch nichtsdestoweniger bleibt das Prinzip. Aber manchmal verlangt unser
Geist nach bestimmten Wiederholungen oder Aufzählungen.
In den
besten Zeiten des Priestertums wählte man die Worte: „Adonai“[146], „Ischtar“, „Halleluja“ und „Aum“ aus. Auch nutzte man die
Wiederholung des Alphabets und von Zahlen. Gewiss, praktisch liegt die Kraft
nicht in den Worten selbst, sondern im Schaffen von Schwingungen.
Es geht
darum, dass manchmal durch einen Aufruf des Geistes eine nützliche Schwingung
geschaffen werden kann. Doch Gewohnheiten sind gleich Erstarrung, und sogar ein
kräftiges Mittel verliert seine Wirkung.
Zuweilen
kann man zu Zeiten von Wirbelwinden seine eigene, unschädlich machende
Schwingung schaffen.
Wenn ein
giftiger Atem einen zu berühren droht, ist es am besten, (…) auszuatmen. Ebenso
kann man durch den Willen gleichsam einen schützenden Schleier schaffen.
Während der Mysterien hüllten sich die Priesterinnen in einen unsichtbaren
Schleier, so dass sie weder sehen noch hören konnten, als ob der Faden des
Daseins durchtrennt wäre; dies war eine eigene Art von Reinigung, wenn die
Atmosphäre voller Verwirrung war.
Ich
erinnere an das Mysterium der schützenden Schwingung, denn es hatte seinen
Ursprung in Asien.
Die
Menschheit benötigt neue Wege, und das Fenster zur Astralwelt muss offen sein.
Dem Weisen ist kalt auf der rauen Erde.
[231.] 6. Ich habe gesagt, Ich sage und Ich werde
sagen: „Helft, Mein Land aufzubauen.“ Und gedenkt dieser Unserer Bitte nicht in
der Wärme und Zufriedenheit, sondern in der Kälte und im Augenblick der Bedrückung.
Es wurde
gesagt, dass Ereignisse eintreten werden, die viel Mut erfordern, und dass es
steile Abgründe geben wird, die man nur im Namen des Lehrers überschreiten
kann.
Man wird
sagen: „Am Feuer ist es warm“. Antwortet: „In der Kälte beeile ich mich.“
Man wird
sagen: „Der Pelz ist vortrefflich“. Antwortet: „Zum Gehen ist er zu lang.“
Man wird
sagen: „Schließt die Augen“. Antwortet: „Auf der Wache ist dies nicht erlaubt.“
Ihr könnt
die Brücke durch unerschütterliche Kraft überqueren, und im Moment der Bedrückung
gedenkt Unserer Bitte, denn der Große Plan ist herrlich wie der Glanz der
Elemente.
(232)[147] Die
Elemente sind räumliche Materie, weder wägbar noch messbar, halbamorphe
Kristalle in Form von sogenannten elementaren Erscheinungen. Die Substanz des
nicht offenbarten Geistes sättigt die Substanz des Raumes.
Vom
Menschen sagt man: Er wird geboren und stirbt; vom elementaren Geist kann man
sagen: Er flammt auf und erlischt. Wie ein Pfeil bohrt sich das Bewusstsein des
offenbarten Geistes in die Materie der Elemente hinein und sammelt wie ein
Magnet die geschmolzene Substanz. Die Geburt des elementaren Geistes ist
bedingt durch die Berührung mit dem offenbarten Bewusstsein. Wahrhaftig, die
Kooperation ist unübersehbar!
Und die
Qualität, die Erscheinung und die Dynamik des Geistes hängen vom Geist des Schöpfers
ab. Daher wird schlechtes Denken als Urvater des Hässlichen verurteilt. Die
Kraft des Bewusstseins ruft einen entsprechenden Reflex in der Materie des
Raumes hervor. Und die aufflammenden Brennpunkte des Raumes bleiben in der Nähe
des Erzeugers. Ein unbedeutendes Bewusstsein wird verlöschende Funken
hervorrufen, doch ein potentiell anwachsendes Bewusstsein kann Giganten
entstehen lassen. Es ist eine Fabrik des Guten und des Bösen, daher ist die
Qualität der Gedanken so wichtig.
So haben Wir
ein Bild der Evolution des Lebens des Raumes herausgemeißelt und können die
Menschheit nur bitten: Werdet besser und beschmutzt nicht die Schwingungen des
wunderbaren Lichtes.
Die Sphären
der Elemente sind von blendender Schönheit, und sie zu beschmutzen kommt dem
Vernichten einer wunderschönen Blume gleich. (…) Und der Zustand der Materie
des Raumes, der von Kombinationen neuer Strahlen durchdrungen ist, erlaubt
einer Neuen Epoche zu beginnen. Man soll alles Heil sammeln.
[232.] 7. (233) Der Gesegnete erzählte folgendes
Gleichnis über das Rad des Gesetzes:
Zu einem
geschickten Schreiber kam ein ehrenwerter Mann und beauftragte ihn, einen Anruf
an Gott abzuschreiben, wozu er genügend Pergament mitbrachte.
Gleich
danach kam ein Mann mit dem Auftrag, einen Brief voller Drohungen abzuschreiben,
übergab dem Schreiber ebenfalls ein Pergament und drängte, die Arbeit bald
fertig zu stellen.
Um ihn zufriedenzustellen,
änderte der Schreiber die Reihenfolge und beeilte sich mit dessen Auftrag, wobei
er in der Eile das Papier des ersten Auftrags ergriff. Der Auftraggeber mit den
Drohungen zeigte sich sehr zufrieden und eilte davon, um seinen Zorn
auszulassen.
Dann kam
der erste Auftraggeber, sah auf das Pergament und fragte: „Wo ist das Papier,
das ich dir gab?“ Als er erfuhr, was sich zugetragen hatte, sagte er: „Das Papier,
das für die Gebete bestimmt war, trug den Segen der Erfüllung, wogegen das für
den Drohbrief bestimmte Papier diese Wirkung nicht hatte. Unzuverlässiger
Mensch, indem du das Gesetz der Fristen verletzt hast, hast du einem Gebet die
Kraft entzogen, die einem Kranken helfen sollte. Nicht genug dessen, du hast Drohungen
in die Tat umgesetzt, die voll unerhörter Folgen sein werden. Die Arbeit eines
Archaten, der mein Papier segnete, war vergeblich. Vergeblich war die Arbeit
des Archaten, die dem Übel seine Kraft entziehen sollte. Du hast einen
boshaften Fluch in die Welt gesetzt, der unweigerlich auf dich zurückfallen
wird. Du hast das Rad des Gesetzes vom Weg gestoßen, und dieses wird dich nicht
vorwärts führen, sondern deinen Weg durchkreuzen.“
Schreibt
Gesetze nicht auf totes Pergament, das der erste Dieb davontragen kann. Tragt
die Gesetze im Geist, und der Atem des Heils wird das Rad des Gesetzes vor euch
hertragen und euren Pfad erleichtern.
Die
Unzuverlässigkeit eines Schreibers kann eine ganze Welt ins Unglück stürzen.
[233.] 8. (234) Mein Strahl offenbart das Zeichen des
Geistes und spürt eine grausame Schlacht.
Man kann
sich die Neue Welt als das Los des Geistes vorstellen; man kann sie an der
Bedeutung des Wissens erkennen. Die Triebfeder des Geistes bringt Gesundheit.
Die Jahre eilen dahin und geben dem Geist eine Grundlage. Der Geist ruft und verwandelt
das Zeichen des Priesteramtes in geistige Verwunderung angesichts des Schicksals
des Menschen.
[234.] 9. (235)[148] Freunde!
Legt euren Taten vier Steine zugrunde. Erstens,
die Verehrung der Hierarchie. Zweitens,
das Bewusstsein der Einheit. Drittens,
das Bewusstsein der Angemessenheit. Viertens,
die Anwendung des Kanons „Mit deinem Gott.“[149]
Zur Bekräftigung des ersten Steines ruft eure ganze Liebe hervor. Erinnert euch an die
schönsten Lächeln aus eurer Kindheit, an die leuchtendsten
Sonnenstrahlen und an das erste Lied eines Vogels vor dem Fenster.
Für den zweiten Stein legt
die Waffen des Tages an, holt die Rüstung eurer Taten hervor und erfrischt eure
Wahrnehmung mit einem Schluck nüchternen Wassers.
Für den dritten Stein wählt
in eurem Arbeitszimmer die längste senkrechte Linie und betrachtet sie als
Maßstab für den Plan. Legt eure ganze Unzufriedenheit, Gereiztheit und Müdigkeit
in Gedanken neben den Maßstab des Weltenplanes, und wenn ihr vergleicht, werdet
ihr nicht einmal den kleinsten Platz für illusorische Stimmungen finden.
Für den vierten Stein stellt
euch die Unendlichkeit der Sternenwelt vor. Wahrhaftig, Gottvater hat viele
Häuser, welches von ihnen werden wir beflecken? Erinnert euch an den gegebenen
Kanon und stellt euch vor, wie ihr aus einem verschlossenen Haus ans Licht heraustretet.
So wird alles zu euch kommen, dessen ihr bedürft.
Zeichnet
auf den ersten Stein eine Taube,
auf den zweiten einen Krieger,
auf den dritten eine Säule und
auf den vierten die Sonne.
(…)
[235.] 10. (236) Ihr mögt in Meinen
Weisungen vielleicht Unverständlichkeiten oder bestimmte Worte bemerkt haben, die
am heutigen Tag unklar sind. Denkt an die Bedingung, dass die Führung Karma
nicht berühren darf.
Das Gespür
für das Wohl muss einem eingeben, wie die Meilensteine entlang des Pfades zu
setzen sind.
[236.] 11. (237) Am besten ist, zu streben: Jeder hat
seinen eigenen Pfad. Es ist nützlich, den Organismus für die Aufnahme der Lehre
des Lehrers einzustimmen.
Unser
Strahl arbeitet ununterbrochen, doch notwendig ist Konzentration des Geistes. Am
besten ist es, die Weisungen des Lehrers in den verschiedenen Erscheinungen des
Lebens zu suchen. Es ist gut, beten zu können. Das Gebet oder das geistige
Gespräch ist die höchste Offenbarung, doch dafür sind geistige Verfeinerung und
geistige Festigkeit notwendig.
Die
Kenntnis des Höheren Verkehrs ist gefährlich und kann eine Schwächung des
Organismus nach sich ziehen, wie durch Narkotika.
[237.] 12. (238) Den Menschen fehlt es oft an
Disziplin des Geistes und an dem Gefühl für das Maß. Der Schlüssel zur
nächstfolgenden Errungenschaft ist die schwierigste Stufe auf dem Pfad. Deshalb
betrachten viele Anfänger den Weg des Adepten als Zwangsarbeit. Das ist eine wenig
schmeichelhafte Ansicht, doch Ich ziehe die Strenge der Weisung des Geistes
vor.
Die
Verzweiflung der geistigen Leere vor der Salbung war denen, die in das
Mysterium der Isis eingeweiht wurden, gut bekannt. In der Nacht vor der Salbung
wurde der Einzuweihende in einen besonderen Raum gesperrt, wo er den ganzen Kelch
seiner Verzweiflung durchlitt, seine Kleider zerriss und im Geist Todesqualen
erlitt.
Vor
Sonnenaufgang fiel er in eine besondere Erstarrung, und bei Sonnenaufgang, als
die Sonne die Pylonen des Tempels beschien und die Priester das Morgengebet
anstimmten, sperrte der Hohe Priester die Tür auf, weckte den Einzuweihenden und
führte ihn in einen blendend hellen Raum; dort erhielt er einen neuen Namen und
wurde neu geboren für die Begeisterung des Geistes. (…)
X
[238.] 1. (239) Auf bestimmten Stufen ist ein reiner
Aufenthaltsort unerlässlich. (…) Hygiene des Geistes meint auch Hygiene des
Körpers. Die menschlichen Ausdünstungen sind für einige Seiten des geistigen
Lebens schädlich. (…)
Rituelle
Waschungen müssen sowohl buchstäblich als auch symbolisch verstanden werden.
Der höchste
und letzte Akt aller Mysterien zeichnet sich durch das Fehlen eines
Zeremoniells aus. Oft sprach der Einweihende zum Neophyten: „Da bist du zu Mir
gekommen, versehen mit dem Geheimnis, doch was kann Ich dir noch geben, wenn
die Krone der Vollendung in dir selbst bewahrt ist?! Setze dich, öffne die
letzten Tore und Ich will dir den letzten Aufstieg durch Mein Gebet erleichtern“.
[239.] 2. (240) Mögen die besten Krieger des Heiligen
Grals[150] sich
zur Heldentat versammeln. Über allen Freuden steht das Lächeln der Heldentat. Lächelnd
empfangt die Taufe der Heldentat. Lächelnd sprecht den strengsten Befehl aus.
Der Lehrer geht hinter euch. Im Kampf unterstützt er eure Hand und im Rat weist
er die Lösung.
Überall gehen
Wächter hinter euch. Die Zeit fliegt dahin, beeilt euch, euch Wissen zu sichern.
Freudig nehmt die Strenge der Heldentat an!
[240.] 3. (241) Freudig erbebt die Luft in der Stunde vor
Sonnenaufgang, in der Stunde, zu der Buddha die Größe des Kosmos erkannte und
der Herrscher Christus im Garten Gethsemane betete[151].
[241.] 4. (242) Es gibt wenig Arbeiter. Auf der Jagd
nach Wundern verloren die Menschen die Führende Hand. Wir gehen wieder in die
Welt. Wieder erbringen Wir den Beweis für den Geist.
(…)
[242.] 5. (243) Es ist besser, die Schwächen der Menschheit
zu kennen, als sich von Bildern zu nähren, die durch Gedanken geschaffen wurden.
Die Wahrheit ist schwer zu ertragen, doch ist es an der Zeit zu wissen, dass
die Welt von Schatten besiedelt ist. Vor einer Katastrophe sind immer nur die Schatten
unterwegs. Der Hammer ist erhoben, entsetzlich ist der Tanz der Schatten, die
den Geist vergessen haben.
Die Schatten,
die nicht wissen, die Schatten, die verloren haben, kennen die Neue Welt nicht.
Ich spüre, das feindliche Lager wird fallen. Ich spüre, wie das Gold ihres
Schmuckes dunkel wird. Ich spüre, wie der Vergnügungstempel verhasst sein wird.
Hell ist Unser Weg.
[243.] 6. (244) Der menschliche Mechanismus ist
kompliziert: eine besondere, bewusste Evolution. Vom Augenblick des Entstehens
des Bewusstseins an gibt es keine gemeinsame Evolution mehr. Alles ist auf
einer unendlichen Mannigfaltigkeit der Arten aufgebaut. Es ist schwierig, allgemeine
Gesetze aufzustellen. Sogar grundlegende (…) Gesetze, wie das Gesetz der
Vervollkommnung und das Gesetz des Ausgleichs, können nicht in einer einzigen
Formel ausgedrückt werden.
Die offiziellen
Erklärungen in den Büchern sind in der Praxis nicht so einfach, nur ein
besonders erleuchteter Verstand kann in den Aufbau der Evolution des Menschen
eindringen. Viele Lanzen sind über dieser Frage zerbrochen worden. Man kann
anklopfen.
[244.] 7. (245) Heute ist es schwierig, sich den Fall
Alexandrias[152] vorzustellen. Es ist
besser, nicht an die Jahre der Übergangszeit zu denken.
Entsetzen
ergreift einen angesichts des religiösen Aberglaubens dieser Zeit. Origenes
schritt noch auf den heißen Kohlen der alten Welt. Er kannte die Vermächtnisse
Jesu und litt, als er das Unverständnis der Massen sah. Er kannte die
Geheimnisse der alten Mysterien und litt, als er das Unverständnis gegenüber
der Einen Quelle sah. Er kannte die Einfachheit der Lehre Jesu und litt, als er
die Errichtung von Kirchen sah.
Er arbeitete
einsam und litt unter den zu großen Widersprüchen des Geistes. Bei
ungewöhnlicher Klarheit und Einfachheit seiner geistigen Erkenntnisse war sein ganzes
Wesen ungewöhnlich vielschichtig.
Origenes
sühnte in sich selbst den Sturm des frühen Christentums. Da er ein eifersüchtiger
Hüter des Wissens war, empörte ihn der Verfall des Wissens innerhalb der
Priesterschaft.
[245.] 8. (246) Ich wiederhole: Die Sorglosigkeit der
Welt ist verbrecherisch. Ist es möglich, dass man die Gefahr nicht erkennt?
Feuerzungen künden den nahen Sturm des Geistes an, doch die Menschen wollen
Unser Signal nicht begreifen.
[246.] 9. (247) Die Ereignisse überstürzen sich. Ich
bemühe Mich, den Wahnsinn im Zaum zu halten.
Wenn ihr alle
Verbrechen sehen könntet, die begangen werden! Doch Wir werden einem Panther
nicht ermöglichen, zu springen. Wer den Geist sucht, erlangt die Führende Hand.
Wer Wissen sucht, erhält Belehrung. Wer im Leid verweilt, empfängt Trost. Wer
das Schwert erhebt, wird geschlagen.[153] Wer
verspottet, wird entfernt. Wer Übel verursacht, wird niedergeschlagen. So gebiete
Ich.
(10. 248)
Es ist erstaunlich, wie die Welt zerstört wird! Die Zerstörer und die, die sich
selbst zerstören, werden hinweggefegt. Neue, Neue kommen. Von reinen Orten her
werden Neue erscheinen: Der Nomade und der Pflüger, die Waisen und die
Vagabunden, der Mönch und der Sträfling, der Wissenschaftler und der Sänger –
mit einem Wort, alle, die stark im Geist sind, eine
Legion eigener Art mit geistigem Verständnis.
Man muss
wissen, dass sich unter den verstoßenen Menschen echte Perlen befinden.
Empfangt jeden, der zu euch kommt und ein Wort über den Geist spricht. Sogar in
den verhärteten Augen eines Räubers leuchtet bisweilen der Gedanke an Heldentat.
Und selbst ein Gefangener versteht es, auf der Wacht ein Opfer zu bringen.
Ich möchte
eure Truppen als wahre Wohnstätte für starke Geister sehen. Denkt dabei daran,
dass Christus unter Räubern betete und Buddha das Sakrament einem Räuber
enthüllte. (…) So schreibt es nieder.
(11. 249) (…)
XI
[247.] 1. (250) Ich freue Mich über ein vollständiges Verständnis[154] der
Bedeutung der Zukunft. Jetzt ist eine besonders wichtige Zeit. Die alten
Vorurteile offenbaren einen Berg von Unverständnis. Die Wege der Menschen sind
finster. Wahrlich, nur Unsere Anstrengung kann den Lauf der Ereignisse ändern.
Tierische Gewohnheiten füllten die Freizeit der Menschheit aus.
Christus
lehrte Mitleid, doch das Gesetz der Liebe wurde niedergetreten.
Gautama,
der Buddha genannt wird, betete um Mut und Energie, doch Seine Nachfolger gaben
sich der Trägheit hin.
Konfuzius[155]
lehrte ein geordnetes Staatswesen, doch Seine Nachfolger gaben sich der
Bestechlichkeit hin.
Es ist
schwer zu sagen, welches Verbrechen schlimmer ist. Deshalb darf man nicht über
Völker sprechen, sondern nur über Persönlichkeiten. Trägheit ist entsetzlich
und kann an Verbrechen grenzen. Es ist schwer, die Folgen der Trägheit
mitanzusehen, sie macht den Menschen zum Vieh.
Ich sage: Sie
ist eines der hauptsächlichen Hindernisse auf dem Pfad. Manchmal ist ein Mörder
auf der geistigen Ebene beweglicher.
Auch
Bestechlichkeit beraubt den Menschen des Vertrauens der Bruderschaft, denn der
Verrat dieser Leute ist groß. Auch das Fehlen von Mitleid macht einen Menschen
ungeeignet zur Heldentat; denn diesen Seelen fehlt die Tapferkeit.
[248.] 2. (251) Gewiss, das ganze Universum besteht
aus verschiedenartigen Uranfängen. Unter „Uranfang“ verstehe Ich eine Reihe von
Grundelementen.
Als Urelemente
bezeichnen Wir die Elemente, die sich in einem freien Zustand befinden, das
heißt jene Elemente, die noch keine wechselseitige Verbindung eingegangen sind.
Eines der Hauptcharakterzüge der schöpferischen Kraft ist die Notwendigkeit von
Verbindungen.
Für Uns ist
der universelle Uranfang das Grundgesetz des Kosmos, das nur teilweise
erforscht werden kann. Gewiss, das ist schwer, doch die Möglichkeiten bestehen.
Viele von Uns haben dies geistig begriffen, doch ist es unmöglich, es durch
eine allgemeine Laborformel auszudrücken, solange noch unerforschte Zyklen
vorhanden sind.
Der Kosmos
spielt wie ein Kristall mit vielen Facetten. Der Verstand vermag nur eine der glitzernden
Facetten des Kristalls zu erfassen. Das ist nicht traurig, sondern freudig.
Selbstverständlich können Fleischer die ganze Feinheit der Begriffe nicht übermitteln.
[249.] 3. (252) Man vergisst die Erholung und beginnt,
in seiner Torheit herumzufaseln. Es gibt wenig
Vorstellungsvermögen, wenig Verständnis, wenig Wissen und wenig Gefühl für das
Maß; es gibt keine Schönheit, keine Heldentat und keine Wünsche, bequemen
Gewohnheiten zu entsagen.
Seid
bereit, auch komische Figuren zu sehen. Man muss führen können – man muss, man
muss, man muss.
Wenn ihr
wüsstet, wie oft Wir gezwungen sind, Sandhaufen zu loben und sie als Schlösser
zu bezeichnen. Gewiss, es freut Uns, wenn der Erbauer über Unser Lob vor
Begeisterung entflammt und bereit ist, neue Haufen zu errichten. Erinnert euch
daran.
[250.] 4. (253) Disziplin ist der Anfang von allem.
XII
[251.] 1. (254) Wir wollen über den Herrscher Buddha
sprechen.
Die
Menschen erfassen die Grundlage der Lehre des Gesegneten nicht. Die Grundlage
ist Disziplin.
Geistig und
körperlich strebte der Mönch der Gemeinschaft danach, auf dem Pfad zu bleiben. In
den ersten Jahren ertrug er schweren Gehorsam. Es war ihm untersagt, sich durch
die Übungen eines Styliten[156] abzutöten,
doch war es ihm auferlegt, den Kampf allein nach den Grundlagen des Geistes zu
führen. So streng lehrte Buddha die Schüler. Wahrlich, nur am geistigen Kampf
fanden sie ihre Freude, deshalb spricht man von den Dornen des Pfades.
Erst als
der Wille des Glaubenskämpfers löwenähnlich wurde und der silberne Zügel des
Geistes auf den Gefühlen des Schülers glänzte, lüftete der Herrscher ein wenig
den Schleier und gab eine Aufgabe.
Erst dann
wurde der Schüler allmählich in die Geheimnisse des Wissens eingeweiht.[157]
[252.] 2. (255) Der Gesegnete sprach: „Wahrheit ist
die einzige Quelle der Tapferkeit.“ Richtig verstandene Wahrheit ist das
herrlichste und weiseste Kapitel im Buch des Kosmos.
[253.] 3. (256) Devachan ist kein obligatorischer
Zustand. Devachan gleicht einem Kräftereservoir, in dem sich eine Erneuerung
des Geistes vollzieht. Doch viele Seelen verfügen über einen großen Vorrat an
Kräften und bedürfen seiner nicht – sie erwarten den Zeitpunkt einer neuen
Inkarnation. Deshalb ist es wichtig, die wahre Lehre über die Skandhas* zu begreifen.
Das Gesetz
der Fristen ist genauso wichtig wie das Karmagesetz. Das Gesetz der Fristen
steuert die Verbindung der Skandhas.
Der Geist
kann Mängel des physischen Körpers bessern – das Wesentliche ist der Geist.
Es gibt
kein ungeheures Gedächtnis, sondern nur die Fähigkeit, Tatsachen und Bilder
hervorzurufen.
Die
Astralebene ist noch voll irdischer Möglichkeiten, doch weiter oben herrscht
nur geistiges Wissen vor; Bewusstsein existiert nur in der irdischen Hülle. Im
Astralkörper gibt es noch einen Rest persönlichen Bewusstseins. Doch dieses
Bewusstsein ist nicht das Wissen des Geistes.
Das
Bewusstsein ist eine Verbindung von Skandhas.
Bewusstsein ist eingeschlossenes Wissen des Geistes. Das Wissen des Geistes
besitzt die Klarheit der Vorstellung, doch es kann sich nur dann aktiv offenbaren,
wenn es in eine Verbindung von Skandhas eintritt und
das Bewusstsein der gegebenen Verbindung befruchtet.
Dabei habe Ich
die ganze Zeit die Geistwesen im Sinn, die Karma und dem Gesetz der Fristen
unterliegen. Die Evolution der freien Geistwesen ist eine andere.
Wir wollen näher
auf die Frage des Einflusses von Karma auf das Wesen des Geistes in anderen
Sphären eingehen. Das ist wichtig zu wissen, man muss den Unterschied zwischen
Bewusstsein und Wissen des Geistes erfassen können.
[254.] 4. (257) Ich sage: Groß ist die Vielfalt in den
anderen Welten. Nennt Mir einen Menschen, und Ich werde euch seine Evolution
sagen, doch ein allgemeines Gesetz aufzuzeigen, ist fast unmöglich.
Stolz des
Geistes ist eine Stufe zur Heldentat. Wenn alle Menschen Könige des Geistes
wären, gäbe es nur halb so viel Schaden.
[255.] 5. (258) Nun über die Fristen.
Das
Karmagesetz und das Gesetz der Fristen gleichen dem doppelgesichtigen Januskopf[158], eines
lässt das andere entstehen.
Karma
bringt die Frucht der Taten und ruft die Frist der Offenbarung hervor.
Merkt euch:
Persönliches Karma, Gruppenkarma und kosmisches Karma müssen sich verbinden,
dann ist die richtige Frist gekommen. Oft zieht die Entwicklung des
persönlichen Karma das Gruppenkarma nach sich. Einige Geistwesen werden
gänzlich von Karma gelenkt, das heißt, dass das Wissen des Geistes gering ist.
Dann stellt Karma die einzige Möglichkeit der Evolution dar.
[256.] 6. (259) Neue, Neue, Neue – für Alte gibt es
keinen Platz beim neuen Aufbau. Warum sich an die Alten wenden, wenn das
Wetterleuchten der Neuen Welt bereits den Horizont erleuchtet? Wenn der
Reisende das Pferd antreibt, um das Ziel zu erreichen, wenn Wir auf die Uhr der
Evolution schauen und das Ohr auf den Wüstensand legen, hören Wir ferne Stimmen:
Sie sprechen über eine noch nie dagewesene Epoche.
[257.] 7. (260) Im Kosmos gibt es keine Unveränderlichkeit.
Selbst ein einfacher Gegenstand erweist sich in zwei aufeinander folgenden
Augenblicken als verschieden.
TEIL
DREI
I
[258.] 1. (261) In einem eigenen, wenn auch
durchlöcherten Boot ist es natürlich besser als in einem fremden Schiff. Wir
schätzen nur das Fahren im eigenen Boot.
[259.] 2. (262) Gewiss, das Leben ist schön, doch
bisher urteilte man nach tierischen Instinkten, und daher war es nicht möglich,
die Schönheiten des Lebens zu zeigen.
Ägypten war
eine hohe Kultur, doch man kann nicht sagen, dass die heutige Kultur niedriger
ist. Die Kultur war im Norden Indiens konzentriert, doch nur vereinzelte
Menschen besaßen Wissen. Die Kasten behinderten die Kultur – törichter Moder. Gerade
der Herrscher Buddha wollte diesen Standesunsinn verbannen. Freudvoll war die
Lehre des Herrschers.
[260.] 3. (263) Wahrlich, der Herrscher Buddha könnte
sich offenbaren. Der Herrscher ist auch vielen erschienen, doch wollte Er Seine
Lehre zur einzigen Quelle machen und gab deshalb Sein persönliches Erscheinen
auf.
Anbetung gab
es nicht in der Lehre des Herrschers, nur Wissen und persönliche Heldentat.
Gerade dies war der charakteristische Zug der Lehre des Herrschers. Gerade deshalb
war der Löwe Sein Symbol. Wir nennen den Herrscher oft den König des Gedankens!
Ihr habt
die Unwirklichkeit der euch umgebenden Welt richtig verstanden. Wenn Ich euch
sagte: Geht den Höhenpfad des Lebens, so wiederholte Ich die Worte des
Herrschers. Wie ihr seht, erkannte der Herrscher die Wirklichkeit der
umgebenden Welt für den gegenwärtigen Zyklus an und lehrte Seine Schüler ihre
Pflicht.
[261.] 4. (264) Schließt die Visiere fest. An der
Grenze der Ereignisse herrscht Schweigen. Am Vorabend der Schlacht bereitet
still die Waffe vor.
Während man
früher unter Zurufen des Volkes durch die Städte schritt, werden Wir diese
jetzt still im Morgengrauen passieren. Während früher die Begrüßung lärmte, ist
jetzt die Zeit der Heldentat.
Uns ist eng
durch die menschliche Verehrung.
Güte und
Strenge ist ein und derselbe Begriff. Früher sandten Wir den Friedenszweig[159]. (…)
Früher war die Taube Unser Symbol, jetzt ist es der Kelch der Heldentat.
Ja, jedes
Zeitalter hat sein Symbol.
[262.] 5. (265) Die Epoche des Handeltreibens
für persönliche Zwecke ist vorüber. Die kleinen Räuber wird es nicht mehr geben.
Es ist besser, an den Nutzen des Volkes zu denken.
Ich liebe
es nicht, über Belohnung für Arbeit zu sprechen, doch der Ausgleich wird nicht
auf sich warten lassen. Ich spreche über die Freude der Arbeit. Der kooperative
Aufbau ist die einzige Rettung.
[263.] 6. (266) Schätzt die Weite des Gedankens. Ich
lehre euch, die Giganten des Willens zu schätzen.
Um euch
herum knüpfe Ich ein unsichtbares Heilige Band.
Unsere
Weisung ist: Nehmt das Zeugnis Meiner Ankunft auf die Schultern. Erhebt den
schweren Schild gemäß dem festen Willen eures Bewusstseins. Wir sagen: „Herrscher,
ich will Deinem Land helfen, mein Geist ist in den Panzer der Furchtlosigkeit gekleidet.
Hell leuchtet Dein Stern auf dem Schild. Ich fange alle Pfeile Deiner Gegner
mit dem Schild auf. Ich will Dir helfen.“
[264.] 7. (267) Ich möchte von zwei Feldherren Akbars
erzählen.
Der eine
erhielt sehr ausführliche, der andere nur höchst unvollständige Weisungen.
Schließlich
wandte sich der zweite an Akbar und sagte: „Warum habe ich keine ausführlichen
Weisungen verdient, wo ich so viele Siege errungen habe?“ Akbar antwortete: „Deine
Verständigkeit hielt den Strom der Worte zurück. Möge jeder Augenblick, der durch
dich erspart wurde, mit der besten Perle gewürdigt werden.“
Daher ist
die Freude jener groß, die begreifen und einen Trank aus der Quelle ersparen
können.
Das Wesen
der Lehre kann man mit der Anforderung bestimmter Momente eines Kampfes
vergleichen. Ich will nicht verheimlichen, dass nach einem Erfolg immer
finstere Informationen durchsickern; man muss diesen Geschossen Zeit lassen,
vorüberzufliegen, vor allem dann, wenn die Festung auf der Landkarte des
Feindes eingezeichnet ist. Aber wenn die Geschosse den Boden ringsherum
aufwühlen, wird er für die künftigen Fundamente besser vorbereitet sein. So
kann derjenige, der Geduld hat, die künftigen Grundlagen legen.
Wenn wir in
Stille sitzen[160], wird die Verbindung
gefestigt.
Die
Offenbarung eines neuen Wachstums kennzeichnet eine neue Stufe, und wir[161]
kennen bereits die raffinierten Feinde. Doch hinter uns[162] wurden
neue Kräfte aufgerufen, und deshalb brauchen wir keine alten Wege.
[265.] 8. (268) Der Hauptfehler ist, dass die Fragen
und die Bedürfnisse des Lebens nicht formuliert werden; dabei kann ich in jedem
Augenblick fragen, doch was versäumt wurde, wird nicht wiederholt. Es wurde
gesagt: „Ihr kennt weder Tag noch Stunde.“[163]
Ich bitte,
den Gedanken wie ein Schwert zu schärfen. Lernen kann man endlos.
Wenn Ich
bitte: „Helft Mein Land aufbauen“, so wende Ich Mich nicht an Skelette, sondern
an lebendige, schöpferische Geistwesen. Jedem ist sein Opfer bestimmt. Das
Symbol der offenen Augen ist so wichtig.
[266.] 9. (269) Helft, Mein Land aufzubauen. Das
Zittern der alten Welt will man nicht sehen. Nicht Strenge, sondern Besorgtheit
um den schönen Plan zwingt Mich zu Wiederholungen. Und warum aus Amrita ein
Linsengericht machen?
Wiederholt
jede Stunde: „Nichts kann mich hindern, zum Lehrer zu eilen. Ich habe tausend
Augen und meine Kraft wächst nur bei Beweglichkeit.“
Beweglichkeit
und Findigkeit sind unzertrennlich.
[267.] 10. (270) Ihr kennt bereits den magischen
Zirkel, ihr wisst um seine wissenschaftliche Bedeutung. Der Plan hat die
Besonderheit, dass beschlossen wurde, den Schutz dieses Zirkels aufzuheben, da
er sich als ein kosmisches Hindernis erweist.
Aus einer
eigenen Art von Ängstlichkeit haben die Menschen sich mit verschiedenen
künstlichen Zirkeln umgeben. Nun ist es an der Zeit, herkömmliche Formeln hinter
sich zu lassen. Es ist an der Zeit, der Erde und dem Himmel mit einem erwachten
Geist zu begegnen. Es ist an der Zeit, mit offenen Augen der Ausgeburt der
Elemente zu sagen: „Ich fürchte euch nicht! Denn ihr könnt den mir gewiesenen
Weg nicht versperren!“
Es ist an
der Zeit, zum Licht zu sprechen: „Ich komme als dein Helfer und strecke meine
Hand nach der Sonne selbst aus. Und solange der Silberne Faden unversehrt ist,
werden die Sterne selbst zu meinem Panzer.“
So einfach
ist der dem Menschen gebotene Weg. Und schließlich werden die Idole der Symbole
durch den Strahl des Lichts ausradiert. Und es wird Uns erlaubt sein, nicht
Götter, sondern Mitarbeiter zu sein. Das ist das Gebot der Einfachheit.
II
[268.] 1. (271) Scheut euch nicht, die Rüstung eures Bruders
näher zu untersuchen. Nur durch sorgfältiges Abtasten jedes Ringes des Panzerhemdes
kann man feststellen, welche Seite des Bruders am wenigsten geschützt ist. Die
Rüstung, die nur außen glänzt, hält noch nicht einmal dem leichtesten Pfeil
stand.
Wenn ihr
daher einen schwachen Ring bemerkt, könnt ihr sagen: „Bruder, im Namen des
Lehrers, prüfe dein Panzerhemd und vollende seine Härtung, sonst ist es besser,
ohne Panzer zu kämpfen.“
So prüft
vor jedem Kampf die Waffe. Schrecklich ist das Los dessen, der nur den Griff in
den Händen hält.
Wir freuen
Uns besonders, wenn sich die Größe des Planes in Einfachheit ausdrückt. Merkt
euch, Einfachheit besitzt eine anziehende Kraft. Dieser Magnet entspricht dem neuen
Haus.
Denken wie
Rindvieh erlaubt den Vögeln nicht zu singen, doch Mein Marsch geht nur mit
Gesang vor sich.
[269.] 2. (272) Man wird euch fragen: „Was ist euer Himmel?“
Sagt: „Ein Himmel der Arbeit und des Kampfes.“ Aus Arbeit entsteht
Unbesiegbarkeit und aus Kampf Schönheit.
Ja, Ich
sagte bereits heute: Ich gehe Selbst! Meine Pfeile fliegen nämlich in Mein
Land, und bunte Triebe erwarten die Gärtner.
An den
Wänden sind Meine Zeichen, und im Flüstern ist Mein Atem.
Mögen die Büsche
wild wachsen – es ist leichter, sie auseinander zu schieben als sie anzupflanzen.
Fürchtet nichts, Unsere Blumen sind verschiedenartig, doch durch die Stimme der
Herrscher werdet ihr Ordnung schaffen.
Beachtet,
wie Unser Feld zuwächst. Die nützlichen Triebe sind grün, die trockenen fallen
ab und werden schwarz. Man kann bereits eine Landkarte des neuen Kampfes
zeichnen. Ihr werdet Kampfgebiete des Geistes hinzufügen und die Berge des
früheren Stolzes schwärzen.
Wie Ich
schon sagte: Es ist besser, unter Zerlumpten als unter Heuchlern zu sein.
Gewöhnt euch daran, das Feuer des Geistes in den Augen wahrzunehmen.
Der Frack ist
des Sternes des Kampfes beraubt, der an den Kaftanen leuchtet.
So wollen
wir uns heute merken: Ein Himmel der Arbeit und des Kampfes.
[270.] 3. (273)[164] Neben
der Angemessenheit muss man die Notwendigkeit verstehen. So wird die letzte
Prüfung die der Notwendigkeit sein; mit anderen Worten, jeder Prüfling muss
sagen, was er für das Notwendigste hält. Entsprechend der Qualität der
sofortigen Antwort wird sein Bewusstsein bemessen.
[271.] 4. (274)[165] Der
Grad der Nützlichkeit kann sich ändern. Die Grade der Nützlichkeit sind doch so
zahlreich wie die Blätter eines Baumes.
Wenn wir
uns nach dem unaufschiebbaren Advent sehnen, sollten die Wege unaufschiebbar
gereinigt werden. Man muss sich daran gewöhnen, Tag und Nacht die Weisungen zu
erfüllen und von den Statuten durchdrungen zu sein.
Ich liebe
keine Scheinheiligkeit. Möge der Strahl die Heldentat erleuchten. Wohin soll
Ich den Strahl senden, wenn anstelle des Schildes nur nasser Mull vorhanden
ist? Die Hauptsache ist die Unaufschiebbarkeit und die Festigkeit der Hand beim
Schlag.
So, wie Ich
euch jeden Schild sende, so sollt auch ihr jeden Moment nutzen. Ihr schreitet
doch nicht des Lohnes wegen und nicht aus Furcht voran, sondern im Bewusstsein der
kosmischen Schönheit.
[272.] 5. (275)[166] Ich
will euch erzählen, wie die Differenz zwischen Buddha und Devadata[167]
entstand.
Devadata
fragte: „Womit wird jede Tat begonnen?“ Der Gesegnete antwortete: „Mit dem Allernötigsten,
denn jeder Augenblick hat seine Notwendigkeit, und diese nennt man die Gerechtigkeit
der Tat.“
Devadata
fragte weiter: „Wie wird die Notwendigkeit sichtbar?“ Der Gesegnete antwortete:
„Der Faden der Notwendigkeit zieht sich durch alle Welten, doch wer ihn nicht
begriffen hat, bleibt in einer gefährlichen Schlucht ungeschützt vor den
Steinen.“
So konnte
Devadata die Linie der Notwendigkeit nicht erkennen, und diese Dunkelheit
verhüllte ihm den Pfad.
Deshalb
spürt ein kühnes Pferd sogar mit der Spitze seines Hufes, auf welchen Stein es
zuerst treten muss. So spürt man auch die Reihenfolge der Beweglichkeit, der Angemessenheit
und der Notwendigkeit.
Viele
Unserer geschichtlichen Aufzeichnungen werden für Aufschriften alter
Gesetzgeber gehalten.
Oft
erschwert sogar der Name Christi oder Buddhas die Leichtigkeit einer Aufnahme,
doch Schriftzeichen auf einem unbekannten Stein ziehen leichter aufrichtige
Aufmerksamkeit auf sich.
Ist es denn
notwendig zu erklären, dass das beste Ergebnis dann erzielt wird, wenn der Funke
des Geistes aufflammt? Daher muss man wissen, wann es besser ist, einen Namen
zu erwähnen, und wann es nützlicher ist, das Wesen des Testamentes aufzuzeigen.
Erinnert euch daran, wenn ihr euch auf verschiedenen Pfaden befindet.
[273.] 6. (276) Da haben Wir sieben Diener auf den
Markt gesandt, um Weintrauben zu holen.
Was sehe
Ich? Der erste verlor das ihm gegebene Geld. Der zweite tauschte es gegen
berauschenden Wein ein. Der dritte versteckte es. Der vierte übersah, dass die
Trauben grün waren. Der fünfte zerdrückte bei der Prüfung der Reife den ganzen
Zweig. Der sechste wählte klug aus, stieß jedoch irgendwo an und verschüttete
sie aus Unachtsamkeit. Der siebente brachte einen reifen Zweig und fand noch
Blätter, um ihn zu schmücken.
So gingen
die Sieben auf ihre Weise einen Weg zur selben Zeit.
Haltet die
Satzung der Neuen Welt ein. Bringen wir den Geist und den Körper dar, denn es
gibt keine schönere Heldentat. Ich denke, dass wir jetzt die verworrenste Zeit
durchleben. Die Reflexe der Ereignisse drängen sich vor den Toren.
Ihr wisst,
wie ein Schiff auf einer Welle voranstrebt. Daher ist es Recht, nicht das
Gehör, sondern den Geist zu nähren.
[274.] 7. (277) Über das Auslegen von Magneten.
Der Magnet
schmiedet die Projektion der Evolution der Planeten. Der Magnet offenbart die
Unabänderlichkeit. Der Magnet bestätigt den menschlichen Weg.
Es gibt
verschiedene Arten von Magneten. Entweder ist er der ungeteilte Körper eines
führenden Planeten; oder er ist ein Teil des Körpers, der mit den übrigen
Teilen verbunden ist; oder er ist ein fremder Gegenstand, der durch Berührung
mit dem Magneten Verbindung erhalten hat.
Der Magnet
bleibt entweder unsichtbar und zieht den Lauf der Ereignisse an; oder er dient
als Zentrum einer bewussten Tat; oder er erleuchtet den Menschen, der ihn fand.
Man kann in
der Geschichte der Menschheit sehen, wie ein Netz von Magneten gleich einem
wegweisenden Feuer aufflammte.
Wie
arbeitet nun ein Magnet? Er setzt die Ideen des Raumes in die Tat um. Viele Magnete
liegen unter den Fundamenten von Städten. Viele wurden gefunden.
Ich
wiederhole, dass das Symbol von Brillanten in einem aus dem Raum gesandten
Meteor wissenschaftlich aufgefasst werden muss.
Man muss
jede Minute nutzen, morgens und abends. Das spießbürgerliche Leben ist zu Ende,
die Zeit der Heldentat ist angebrochen. Das Schicksal ist bereit, auf alle Lasten
eine Antwort zu geben, doch nehmt sie auf euch.
Der Strahl
kann durchs Fenster scheinen.
[275.] 8. (278) Die Eigenschaft, unsichtbar zu sein, ist
oft die Rettung. Die Eigenschaft, schweigsam zu sein, ist oft die Rettung. Die
Eigenschaft, ein Träger von Geheimnissen zu sein, ist ehrenvoll. Die
Eigenschaft, Vertrauen zu erhalten, ist ehrenvoll. Durch die Macht des ständigen
Gebetes wächst der Geist.
[276.] 9. (279) Ich denke, man muss alle Signale entzünden,
man muss die Zeichen leicht verstehen. Jedem Gerufenen werde Ich Zeichen geben,
aber sie müssen angenommen werden. Ich kann sagen, dass man manchmal zu übermäßigen
Zeichen Zuflucht nehmen muss. Doch sie können nicht immer benutzt werden.
Ich
erinnere Mich: Einmal gelang es, einen Menschen aus einem Feuer zu retten, doch
er beachtete die Zeichen nicht und brach sich immerhin ein Bein. Ein anderes
Mal musste, um jemanden vor einer verderblichen Unterschrift zu bewahren, neben
dem geistigen Einfluss eine so große Muskelkraft aufgewendet werden, dass die
Hand des Betreffenden für lange Zeit lahm war. Um jemanden vor einem
gefährlichen Tier zu retten, war es erforderlich, ihn vom Gehweg zu stoßen. So
sollte man keine außerordentlichen Einflüsse erzwingen, sondern feinfühlig auf
die rettende Richtung achten.
[277.] 10. (280) Man muss einen geistigen Aufstieg
ermöglichen. Bei Uns verehrt man den Lehrer durch die Tat. Bei Uns lebt man mit
einem wunderbaren Traum. Unser Weg ist mit Hufeisen der Heldentat übersät. Über
Unseren Zelten leuchten die Strahlen der Tapferkeit. Es ist Uns eine Freude, von
der Flamme der Wahrheit versengt zu werden. Unser Weg ist dreifach verlängert.
Bedeutet es
nicht ein Glück, gegen die leblose Materie anzukämpfen und mit der Lanze des
Geistes Funken des schöpferischen Geistes zu entzünden?
Der Lehrer,
der Lehrer, der Lehrer trägt den Pfeil der Weisung bei sich.
Niemals
werde Ich die ruhige Wasserfläche wählen, sondern Ich nehme den Donner völlig
an, und Meine Schriftenrollen werden wie Blitze das Gewölbe des Weltalls
verwandeln. Ich sende eine Taube als Boten, doch Ich selbst werde als Adler herabsteigen!
So möge
jeder Meiner Kämpfer seine Rüstung vorbereiten!
[278.] 11. (281) Ihr wisst bereits von den beiden
Feldherren Akbars, nun wollen wir etwas über einen dritten hinzufügen. Er
fragte: „Warum wird es in gleicher Weise getadelt, wenn man zu spät oder zu
früh ist?“ Akbar antwortete: „Mein Freund, das sind keine gleichen Werte. Wenn
Voreiligkeit Findigkeit enthält, dann ist ihr Wert größer, denn Verspätung ist nur
mit dem Tod verbunden. Voreiligkeit wird gerichtet, doch Verspätung ist bereits
verurteilt.“
[279.] 12. (282) Meine Weisung lautet: Versteht die
Bedeutung dessen, was vor sich geht. So, wie Ich versprochen habe, heute eine
Weisung zu geben, so seid auch ihr zur Tat bereit.
Wenn Ich
sehe, dass man auf Kamelen reiten soll, so reitet!
Wenn Ich
sehe, dass man fliegen soll, fliegt!
Wenn Ich
sehe, dass man segeln soll, segelt!
Wenn Ich
sehe, dass man sich in eine Höhle verkriechen soll, verkriecht euch!
Wenn Ich
sehe, dass man zur Mitternacht erscheinen sollte, erscheint!
Wenn Ich
sehe, dass man vor Sonnenaufgang eintreffen soll, kommt rechtzeitig!
Wenn Ich
sehe, dass man das Heiligtum mit dem Schild bedecken soll, bedeckt es!
Wenn Ich
sehe, dass man nicht einschlummern soll, schlummert nicht ein!
Wenn Ich
sehe, dass man Mir vertrauen muss, vertraut!
Euer
Mantram möge sein: „Im Namen der Mutter der Welt und Meines Vaters will ich
helfen, Dein Land aufzubauen!“
Wir stärken
unsere Kraft mit dem Feuer der Bereitschaft und schreiten auf goldenem Sand
voran, denn wir gehen zu den Herrschern.
[280.] 13. (283) Ihr könnt lieber über Meinen Wunsch berichten,
alle bei der Arbeit zu sehen.
Man muss
die Aura anspannen, anders kann sie nicht wachsen.
Man muss klar
verstehen, wie nutzlos himmlische Strahlen sind, wenn ihnen keine Emanationen
aus den Nervenzentren entgegenkommen.
Ich sprach
bereits über das Verstummen der Sprache und über gebrochene Hände – das sind
die Folgen einer himmlischen Einwirkung ohne irdische Antwort.
[281.] 14. (284) Ich möchte Kooperation nicht auf dem
Papier und in Beteuerungen sehen, sondern in der Tat. Richtig ist es, nicht
über die Liebe zu sprechen, sondern sie durch die Tat zu zeigen. Richtig ist
es, die Beteuerung von Hingabe abzuschaffen, sie offenbart sich in der Tat.
Richtig ist es, keine überflüssigen Worte zu äußern, sie werden bei der Tat
benötigt. Es ist kläglich, wenn Krieger während eines Angriffes die Reihen
verlassen, um den Führer ihrer Liebe zu versichern. Wahrlich, jetzt ist die
Zeit des Angriffs, und jeder Stein muss mit einer gelungenen Bewegung ergriffen
werden. Sendet geschickt eure Pfeile ab.
Ich sprach
vorhin über die Nutzlosigkeit der Strahlen bei mangelnder Entsprechung der
Emanationen. Müdigkeit und Gereiztheit können einen einer notwendigen Botschaft
berauben. Man muss verstehen, jenseits von Gefühlen zu Uns zu gelangen.
[282.] 15. (285) Nun wenden Wir Uns von den kosmischen
Plänen ab und dem Tragen von Steinen zu, und auf jeden zeichnen Wir das Symbol
des Kreuzes.
Ich
erinnere daran, wie Buddha Schüler für eine Heldentat auswählte. Wenn bei einer
Beschäftigung die Schüler Müdigkeit überfiel, stellte Buddha ganz unerwartet
eine Frage und verlangte unverzüglich Antwort. Oder er stellte den einfachsten Gegenstand
vor sie hin und verlangte, diesen mit nicht mehr als drei Worten oder mit nicht
weniger als hundert Seiten zu beschreiben. Oder er stellte den Schüler vor eine
verschlossene Tür und fragte: „Womit wirst du sie öffnen?“ Oder er rief Musikanten
unter das Fenster und ließ sie Hymnen mit vollkommen gegensätzlichen Inhalten
singen. Oder wenn er eine lästige Fliege bemerkte, veranlasste er den Schüler,
Worte zu wiederholen, die unerwartet ausgesprochen wurden. Oder Er ging vor den
Schülern hin und her und fragte, wie oft Er vorbeigegangen sei. Oder wenn Er
Furcht vor Tieren oder Naturerscheinungen bemerkte, stellte Er die Bedingung, dies
zu überwinden.
So härtete
der mächtige Löwe die Klinge des Geistes.
Merkt euch
das und wendet es an!
[283.] 16. (286) Man kann die Uschas[168] der
Neuen Morgendämmerung offenbaren. Schon verbrennt die Kraft des Lichts die
Finsternis. M:. ist ein
unerschütterlicher Geist.
Mein Geist
weiß, wie Macht geschmiedet wird. Ich schlage vor, Mich nicht anzubeten,
sondern herbeizurufen. Und Meine Hand wird nicht zögern, zur Zeit des Kampfes
zu erscheinen.
Wie
durchquerten Wir die Wüsten? Wie konnten Wir den schwarzen Pfeilen entkommen?
Wie konnten Wir auf ungezähmten Pferden reiten? Wie konnten Wir mit einem
Verräter in einem Zelt schlafen? Wie konnten Wir vor dem Feuer des Federgrases[169] Unser Schicksal verstärken? Wie konnten Wir die Steine des
Stromes überwinden? Wie konnten Wir in der Dunkelheit der Nacht den Weg finden?
Wie konnten Wir unverständliche Wünsche begreifen? Wie konnten Wir den Pfad des
Lebens erkennen? Wahrlich, durch Wachsamkeit des Geistes!
Jede Minute
sind Wir bereit, demjenigen das Brot des Lebens zu reichen, der den gleichen
Pfad der Wachsamkeit des Geistes wählt.
Mein Strahl
kann die Taten des Geistes erleuchten.
Meinem
Strahl gehorchen die Wesen, die sich in den schützenden Purpur der Tapferkeit
gekleidet haben. Wo sich der staubige Schimmel der Angst zeigt, verwandelt sich
das Schwert des Strahles in eine Geißel.
[284.] 17. (287) Ihr wisst, wie schwer es ist, die
Herzen der Menschen zu erreichen. Der Geist dringt nicht durch und die Hülle
verdichtet sich. Wie soll man jene willkommen heißen, die gleich einem Adler
umherblicken und für die der Dunst der Zukunft klar wie ein Spiegel ist?
Obwohl die
Ereignisse des Kampfes gewaltig sind, kann Ich den Treuen das eine versprechen:
Wir werden in jeder Lage ihre Würde behüten. Diese feindlichen Ströme werden
Wir zum Nutzen verwandeln.
Eine
Weisung an Meine Krieger wird nicht zweimal ausgesprochen. Lasst uns lieber
Unsere Wege besser bauen und die Möglichkeiten bezeichnen.
Wir wollen
uns nicht ängstigen, wenn diese Möglichkeiten auf den ersten Blick zu sehr
zerstreut sind. Das Gras wächst auch nicht augenblicklich, aber
glücklicherweise sehe Ich junge Köpfe, die würdig sind, sich der lockeren
Saiten anzunehmen.
Ihr müsst
euch auf das Unbekannte und das Unsichtbare verlassen.
[285.] 18. (288) Wenn Menschen abreisen, fühlen sie
zweierlei: Entweder, dass sie lange an diesem Ort lebten, was bedeutet, dass
ihre Aura mit den Gegenständen verwachsen ist. Oder sie haben das Gefühl, als
ob alles um sie herum zu Ende gekommen ist, was bedeutet, dass die Aura sich
strebend emporschwingt.
Es ist sehr
wichtig, diese zwei Arten von Menschen zu unterscheiden. Oft kann man anhand
eines äußeren Zeichens über die grundlegende Einteilung urteilen.
Wer sind
denn Meine Leute? Wer sich an keinem Ort zuhause fühlt; wer nicht an die
Kostbarkeit der Dinge denkt; wer es liebt, in die Berge zu gehen; wer den
Gesang der Vögel liebt, wer die Luft der Morgenstunde zu schätzen weiß; wer die
Tat mehr würdigt als die Zeit; wer die Blumen versteht; wer Furchtlosigkeit
zeigt, ohne es zu bemerken; wer keinen Klatsch liebt; wer die Freude an Schönheit
schätzt; wer das Leben jenseits der Grenzen des Sichtbaren versteht; wer spürt,
wann man einen Teil von Amrita aufnehmen kann; wer sich beeilt, die Weissagung zu
erfüllen. Diese Meine Leute können Meine Macht in Anspruch nehmen.
Als König
im Land der Wirbelwinde kann Ich ihnen einen Tautropfen vom Baum Elgario[170]
senden, der das Leben der Zukunft erschließt.
[286.] 19. (289) Ich will euch berichten, wie ein
Feldherr[171] einen seiner größten
Siege errang. Er setzte die Steppe hinter seinem Heer in Brand und gab den
Gefangenen tausend Pferde, um sich zu retten. Diese flohen entsetzt zum Gegner
und verbreiteten dort Angst. Ihnen nach jagten die Scharen Timurs[172] und
überrannten, da sie keinen anderen Ausweg sahen, den Feind schneller als die
Flammen.
Ein
unvernünftiger Führer entzündet hinter dem Feind einen Brand, doch der weise
entfacht das Feuer hinter den eigenen Reihen.
Ähnlich war
es auch, als die ersten Auswanderer Asien verließen. Sie vernichteten hinter
sich Brücken und Wege, damit ihnen keine Rückkehr in den Sinn kam.
(290) Es gibt ein orientalisches Rätsel, das lautet: „Was
möchte gern vergraben werden?“ Antwort: „Das Samenkorn.“
Die Saat
eines Planes muss nämlich im Boden versenkt sein, doch wenn sie zu keimen
beginnt, wächst sie nur nach oben.
Der Lehrer
sieht neue Möglichkeiten, und der Steppenbrand jagt die Reiter nur in eine
Richtung.
[287.] 20. (291) Unter den staubigen Gänseblümchen
erhebt sich die Lilie des Himmlischen Purpurs. Es ist besser, neben der Himmlischen
Blume zu leben, denn irdische Blumen sind die einzige lebendige Verbindung
zwischen Erde und Himmel.
Bei der
Bildung von Blütenstaub schlagen sich gleichsam Kristalle von Prana nieder.
Ohne zu scherzen, kann man sagen, dass sich in den Blumen der Himmel auf der
Erde niederlässt.
Wenn die
Erde keine Blumen mehr hätte, würde die Hälfte ihrer Lebenskraft verloren gehen.
Genauso wichtig ist der Schnee, und die Schneeberge stehen da als Leuchttürme
der Rettung.
III
[288.] 1. (292) Wenn man an Größe zunimmt, knacken der
Fußboden und die Zimmerdecke. Die Menschen verstehen nur sehr schwer den
Unterschied zwischen „es kann sein“ und „es wird sein“. Es scheint ihnen, dass
was sein kann, auch sein wird. Doch wo ist die Heldentat und wo der Wunsch,
durch alle Wände zu gehen?
[289.] 2. (293)[173] Stellen
wir uns die Erde voll von drahtlosen Stationen vor. Nur wenige werden von hoher
Spannung sein. Nur sie werden das Leben des Planeten lenken. Genauso gibt es
Geistwesen von hoher Spannung, die ihre Akkumulatoren in vergangenen Existenzen
aufgeladen haben. Der Wesenszug, der sie von anderen
unterscheidet, ist das feste Bewusstsein der Unauflösbarkeit ihres inneren Ich,
wodurch der Begriff einer höheren Freiheit entsteht. (…) Und an die
Stationen hoher Spannung schließt sich ein Netz kleinerer Stationen an, die von
ihm ständig Wellen aufnehmen. So speist ein Geist mit hoher Spannung seine
Umgebung und gleicht einem einsamen Turm, der über den Raum herrscht. Daher werden
die Menschen schon in jungen Jahren zu solchen Magneten hingezogen und belasten
sie sogar.
Heldentat
ist kein Verzicht, sondern Aufnahme und Bewegung. Wenn Ich also sagte: „er hat verzichtet“,
muss man dies verstehen als: „er hat aufgenommen“. Man kann unmöglich das Wesen
des Verzichtes darstellen, denn neben ihm nistet das Verbot, doch Aufnahme
weist auf bewusstes Verständnis hin.
Wie
entsagte die Herrscherin den Welten? Weil Sie die Größe des Aufbaues der
Zukunft erfasst hat, kann nichts das Wachstum des Geistes aufhalten.
Treue ist
die Eigenschaft eines Geistes von hoher Spannung, und die Offenbarung von
Aufnahme macht eine wahre Heldentat zum freudigen Empfang. So kann sich die
Heldentat entwickeln, denn ein heller Empfang führt den nächsten nach sich.
Man hat die
Glaubenskämpfer richtig als Schwimmer dargestellt, so trägt die Welle der
Weltenenergie jene, die sich in ihren Strom gestellt haben.
Wieder muss
man an den Unterschied zwischen Drohung und Fürsorge erinnern. Als Ich einen berühmten
Reiter mahnte, er möge es lernen, von einem galoppierenden Pferd abzuspringen,
meinte er, dies sei gegen die Gebräuche seines Steppenlandes. Doch als ein
rasendes Pferd ihn zu einem steilen Ufer brachte, musste er ungeschickt abspringen
und blieb danach lahm.
Doch es ist
leicht, sich durch Treue der Welle der Welt anzuschließen. Wir streben nur nach
Freude.
[290.] 3. (294)[174] Strebt
am Ruß der Gegenwart vorbei in die Zukunft.
[291.] 4. (295)[175] Beherrscht
dies: Man muss nicht zerstören, sondern mehr Geduld aufbringen.
Es ist
schrecklich zu sehen, wie klein die Zahl derjenigen ist, die ohne Ausreden und
ohne Klagen dem Aufruf folgen. Man kann den Menschen das Kostbarste geben, doch
in der Stunde des Aufrufs vergessen sie alles, was sie schon erhalten haben.
Wie kann
man an die Neue Welt denken, wenn sie die alte noch nicht begriffen haben? Ein
Igel hat viele Stacheln, doch diese machen ihn nicht zum König.
Unsere angeordnete
Hilfe kann erblühen, wenn sie von jenen angenommen wird, denen sie gesandt
wurde. Es freut Uns, wenn die Hand nicht zurückgewiesen wird.
[292.] 5. (296)[176] Lebt
nicht von Einkünften aus Geldanlagen. Dieser Profit ist unsauber.
Der beste
Umsatz von Gütern besteht im Tausch von Waren; im äußersten Fall kann man einen
Tausch gegen Geld zulassen, wenn dieses unmittelbar zurückgetauscht[177]
wird.
Seid nicht
unzufrieden, außer mit euch selbst. Lasst nicht andere tun, was ihr selbst tun
könnt – so zerstört ihr die Sklaverei der Diener. Wiederholt nicht zweimal, was
mit einem Mal gesagt werden kann. Geht nicht nur einen Weg, denn selbst der
Stein der Schwelle nutzt sich ab. Schwimmt nicht, wo man fliegen muss. Seht
euch nicht um, wo man sich beeilen muss. Zerreißt euch nicht den Mund mit
schlechten Reden, wo man schweigend vorübergehen sollte. Bedeckt euch nicht mit
Strahlen, sondern mit dem Stahl der Heldentat. Ein Sattel ist nicht nötig, wo
Flügel wachsen. Nicht die Faust, sondern der Hammer schlägt den Nagel ein. Nicht
der Bogen, sondern der Pfeil erreicht das Ziel. Nicht mit Meinem Gott, sondern mit
deinem. Sperrt nicht mit einer Grenze ab, sondern mit dem Feuer des Gedankens.
[293.] 6. (297) Denkt darüber nach, dass nichts euch
gehört, umso leichter wird es euch fallen, Dinge nicht zu beschädigen. Denkt
darüber nach, wie ihr am besten jeden Ort verschönern könnt, umso mehr werdet
ihr euch vor Schmutz bewahren. Denkt darüber nach, wie jede neue Sache besser
als die alte sein muss, dadurch verwirklicht ihr die Leiter des Aufstieges. Denkt
darüber nach, wie schön der morgige Tag ist, dadurch werdet ihr lernen, euch nach
vorne zu wenden. Denkt darüber nach, wie grausam das Dasein der Tiere ist, dadurch
werdet ihr beginnen, das Niedere zu bemitleiden. Denkt darüber nach, wie klein
die Erde ist, dadurch verbessert ihr euer Verständnis der Verhältnisse. Denkt
darüber nach, wie schön die Sonne ist, die sich hinter der Sphäre der Erde
verbirgt, dadurch könnt ihr euch vor Gereiztheit bewahren. Denkt darüber nach,
wie weiß die Tauben im Licht erstrahlen, dadurch stärkt ihr die Hoffnung. Denkt
darüber nach, wie blau der Himmel ist, dadurch nähert ihr euch der Ewigkeit. Denkt
darüber nach, wie schwarz die Finsternis ist, dadurch werdet ihr euch vor der
Kälte des Abfallens bewahren. Denkt mutig über die Höheren Antlitze nach, dadurch
folgt ihr der Linie der Einheit. Denkt darüber nach, welch ein Glück es ist,
auf der Erdoberfläche zu wandeln und sie mit dem Bewusstsein des Geistes zu
sättigen. Denkt darüber nach, welch ein Glück es ist, unter den Strahlen der
Gestirne zu wandeln und der Mittelpunkt zehntausend Jahre alter Strahlen zu
sein.
Denkt an
Unsere unermüdlich Führende Hand, dadurch werdet ihr euren Lebensfaden in die Länge
ziehen.
[294.] 7. (298) Wenn jemand deinen Weg versperrt, tritt
schweigend zur Seite, wenn du deinen Weg kennst. Wenn du ein Nachtlager finden
musst, halte eine gute Botschaft für den Wirt bereit. Wenn die Stunde des
Abschieds naht, finde einen Gruß für die Zurückbleibenden, wenn dein Weg breit
ist. Wenn am Weg ein Baum blüht, breche ihn nicht um, er könnte auch
Nachkommende noch erfreuen. Wenn du den Ruf eines Grußes vernimmst, versalze
ihn nicht. Wenn du einen Vogel singen hörst, schüttele nicht den Baum. Wenn du
Kinder siehst, die sich nähern, sage: „Wir haben euch erwartet.“ Wenn du zum
Mahl eilst, tritt auf trockene Steine. Wenn du daran denkst, dich auszuruhen, festige
den Zustand deiner Gedanken. Wenn du etwas Angenehmes erhältst, trage es nicht
in dein Notizbuch ein. Wenn du an Kränkung denkst, sieh dich um, wo Schmutz auf
dem Boden ist.
[295.] 8. (299) „Es ist besser, die notwendige
Botschaft entgegenzunehmen, als sich vor dem Boten zu verbergen. Es ist besser,
auf einer staubigen Straße die Tore nicht grell anzumalen. Es ist besser, ein
Pferd in den Gemüsegarten zu lassen, als auf Steine. Es ist besser, dem Wachtmeister
zu verzeihen, als einen Prozess mit der Behörde zu führen. Es ist besser, sich
die Karotten entgehen zu lassen, als sich der Erbsen zu berauben. Es ist besser,
auf einem Brett zu schlafen, als auf einem Ameisenhaufen. Es ist besser, einen tüchtigen
Tadel zu erhalten, als über Sirup zu grinsen[178]. Es
ist besser, mit einem Esel befreundet zu sein, als auf den Fuchs zu hören. Es
ist besser, einen Arzt zu rufen, als einen Dämon zur Ader zu lassen. Es ist
besser, über die Qualen der Vergangenheit zu erschrecken, als über die Zukunft
im Zweifel zu sein. Es ist besser, am Morgen zu urteilen und am Abend zu
verzeihen. Es ist besser, am Tage zu denken und in der Nacht zu fliegen.“ So
steht es in dem Buch „Die Perle der Träume“, das in China geschrieben wurde.
[296.] 9. (300) Die Lehre über die neuen Möglichkeiten
des Lebens zieht praktisch veranlagte Köpfe an. Und wenn eine Erscheinung
möglich wird, wird sie angenommen werden, wie die Fotografie auf Entfernung. Es
ist erfreulich zu erkennen, wie sich die beiden Welten unter den Augen der
Menschheit vereinigen. Die Bedingung der geistigen Reinheit wird als materielles
Verstehen des Lebens anerkannt werden. Und wieder, wie zu den ältesten Zeiten
der Priesterschaft, doch diesmal zur Anwendung für das Volk, erglänzt das Feuer
der Erkenntnis. Das Wichtigste ist: Man muss die Kräfte der sichtbaren Natur
und die Macht der Unsichtbaren Quellen ins Gleichgewicht bringen.
Man kann
leicht einen Apparat der sichtbaren Wissenschaft mit den Leitungen der Höheren
Welt in Einklang bringen. Zum Beispiel wird Hellhören leicht verstanden werden als
ein drahtloses Telefon, das bald eingeführt werden wird. (…) Doch gerade dann
wird man die Aufmerksamkeit auf Unterschiede in der Qualität der Nachricht lenken,
und wenn man die Besonderheiten der Vermittler vergleicht, wird man die
Zweckmäßigkeit der Geistigkeit verstehen.
Wie
Fotografie niemals schöpferische Tätigkeit ersetzen kann, so wird ein physischer
Apparat niemals Geistigkeit ersetzen.
Ein
besonderer Schaden kann in Phänomenen gefunden werden, weil die Entladung von
zwangsweise zusammengeballter Materie die hasserfüllte Atmosphäre der ruhelosen
Elektronen hervorruft. Nichts schadet dem Organismus so sehr wie nutzlose
Phänomene.[179]
[297.] 10. (301) Ich freue Mich zu sehen, wie Blitze der
Erleuchtung über das Wohl des Volkes in euren Gedanken aufleuchten. Man muss diese
Gedanken in den Raum werfen. Wenn ihr doch jeden Tag eine halbe Stunde der
Zukunft widmen würdet! Wahrlich, das Feuer eurer Vorhaben wird von Uns
willkommen geheißen.
Mögen die
Dinge des Alltags verschwinden, doch möge das Land der Zukunft in Gedanken
Gestalt annehmen.
Was reinigt
den Geist besser als Gedanken an das Wohl der Mitmenschen! Was stählt den
Panzer der Festigkeit besser, als der Wunsch, andere zum Licht hinzuführen! Was
ruft ein schöneres Lächeln hervor, als das Bewusstsein, das allerletzte Kind lachen zu sehen! So bitte Ich, an die Zukunft zu denken und
jeden Tag dem Halsband der Mutter der Welt eine Perle hinzuzufügen. So denkt
kurz und einfach darüber nach, wie ihr den Herd der Welt verschönern könnt.
Man soll
keinen Vergleich mit der Vergangenheit ziehen, denn die Furche der
Vergangenheit ist gewöhnlich ein Nest voller Fehler. Man kann an fremden Ufern
vorüberschwimmen; bewundern soll man nur die Welt des Lichts, das allem, was lebt,
gegeben ist. Das Licht ist die beste Brücke zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren.
Wenn man
nicht beim Abendfeuer, sondern bei Sonnenschein an die Zukunft denken kann,
erleuchten die Tautropfen von Prana die denkende Stirn.
[298.] 11. (302) Mögen ebenso die neuen Länder die Macht
der Hinwendung eines reinen Herzens begreifen. Mögen sie verstehen:
Verlogenheit des Denkens hindert daran, die geistige Hinwendung zu erlangen.
Sagt allen,
die daran denken, mit Uns zu sein, sie sollen auf ihre Gedanken achten. Eine Heldentat
wird durch reine Gedanken geboren. Keine angeberische Tat wird Früchte tragen,
wenn sie nicht von den Flügeln regenbogenartiger Gedanken emporgetragen wird.
Ich
verstehe, wie schwer es ist, die Gedankenflöhe einzufangen. Deshalb wiederhole
Ich: Lüftet die Gehirnwindungen, damit die kleinen Hüpfer keinen Anlass haben,
ihre Nachkommenschaft anzusiedeln. Ein Talent für zottiges Denken bringt die
kleinen Insekten hervor und schneidet die besten Wege ab. Mit Ungeziefer
behaftete Körper bewirken, dass man einen Menschen meidet; wie viel mehr muss
ein mit Ungeziefer behafteter Geist abstoßen!
Wenn die
Gedanken breit fließen, kann sogar ihre unangenehme Richtung nicht endgültig
schädlich sein. Doch wenn das Denken dem Inhalt eines Tropfens sumpfigen Wasser
gleicht, gibt es keine Möglichkeiten, das Gesicht der Neuen Welt zu offenbaren.
Man muss
das Denken festigen und sich die vier gegebenen Regeln genau merken. (…) Man
muss sich daran erinnern; man muss verworrene Gedanken meiden.
Ich bitte
sehr, die Schönheit des Himmels hervorzuheben und sie mit Gedanken an die
Zukunft zu verbinden.
[299.] 12. (303) Man kann die Fristen der Völker an
den Wellen des Verstehens der Religion erkennen. Dort, wo offensichtlicher
Unglaube herrscht, ist die Ernte des Herren bereits nahe. Dort, wo heuchlerische
Pracht regiert, steht das Schwert bereit. Das Beispiel des Saulus[180]
sollte eine Lehre sein.
Jetzt, am
Fest des Jahrestages, verstehen wir[181],
wie der zerlumpteste Landstreicher eine Heldentat offenbaren und ein Chiton stinkende
Geschwüre verbergen kann. So sehen wir die neue Einteilung der Welt. Man kann
den Landstreichern viel verzeihen, doch die Blindheit der goldenen Paläste kann
die Waagschale der Gerechtigkeit nicht senken.
[300.] 13. (304) Schreibt die Legende auf (…): Ich
habe schon darüber gesprochen, dass man eine Sprache durch das innere
Bewusstsein verstehen kann. Diese Fähigkeit wurde durch die Hohepriesterin verkündet
und zeitigte glänzende Ergebnisse. Botschafter aus fremden Ländern redeten zu
ihr in ihrer Sprache, und sie verstand sie. So entstand die Legende von der
ewigen Sprache (…).
Doch das
Volk wünschte sich in Massen von dieser Auffassung zu überzeugen. Es wurden
viele Ausländer herangebracht, und die Hohepriesterin wurde trotz Protestes aus
dem achten Stockwerk herbeigeholt. Doch vor dem Volk wurde nichts offenbart,
und die Fremden wiederholten vergeblich ihre Reden.
So wurde
eine der besten Möglichkeiten zerstört. Doch diese Möglichkeit kann man anwenden,
wenn man die Beschaffenheit der Aura studiert; denn diese ist eine Brücke
sowohl zum Segen als auch zur Ansteckung.
Die
Fähigkeit, die Muttersprache eines anderen zu verstehen, hängt nicht vom Ohr
ab, sondern von der Berührung der Zentren des anderen über die Aura. Deshalb
ist es besser zu sagen, „ich habe verstanden“, als „ich habe gehört“.
Bezüglich
der Aura ist daher weniger ihre Farbe als ihre innere Spannung von Bedeutung.
[301.] 14. (305) (…)
Meine Hand wird
nicht müde, zu führen, so schreitet auch ihr voran, ein jeder durch die ganze
Kraft. Es ist richtig, die Kraft für das Schwere aufzuwenden, denn alles
Leichte ist der Zukunft nicht angemessen.
Was sagt
eine Mutter dem Sohn vor dem Feldzug: „Lass dir nichts gefallen!“ So verstehen auch
Meine Krieger, wie man auf sich allein gestellt kämpft.
Wenn auch
die Kette des Kreises Erleichterung bringt, so wird doch Findigkeit dadurch
erprobt, dass man auf sich allein gestellt ist.
[302.] 15. (306)[182] Selten
bevorzugen Wir Wasserwege. Das Element Wasser steht im Gegensatz zum
Magnetismus der Berge. Die Pfeile der Blitze durchdringen das Wasser ohne größere
Folgen. Wir sind bemüht, jeden Strom zu isolieren.
Metalle
sind nicht nach ihrem Preis einzuschätzen, sondern nach ihrem Widerstand. Man
soll keine kupfernen Gegenstände tragen. Die Alten wussten, wie viel nützlicher
Bronze ist. Auch Zink sollte nicht mehr im Haushalt nicht verwendet werden.
Durch Berührung (…) ist nicht nur Ansteckung möglich, sondern der Kanal dieses
Metalls überträgt auch Krankheiten, deshalb sollten Kupfermünzen abgeschafft
werden. Am besten ist Kleingeld aus Silber.
Die
verbrecherische Spekulation muss unablässig verfolgt werden, denn die Erde
krankt an Spekulationen. Jede Epoche hat ihre Krankheit – die heutige Krankheit
ist Spekulation. Man soll nicht denken, dass die Menschheit schon immer an
dieser Krankheit litt. Sie ist ein Merkmal der vor sich gehenden Zeitenwende,
denn sie kann nicht allmählich vergehen, sondern der Paroxysmus[183] der
Evolution ist notwendig, um die Seuche auszumerzen.
IV
[303.] 1. (307) Gebet ist das Bewusstwerden der
Ewigkeit. Gebet birgt in sich Schönheit, Liebe, Wagnis, Tapferkeit,
Selbstaufopferung, Standhaftigkeit und Streben. Wenn ein Gebet jedoch
Aberglaube, Furcht und Zweifel enthält, gehört eine solche Beschwörung zu den
Zeiten des Fetischismus.
Wie soll
man also beten? Man kann Stunden der Bestrebung verbringen, doch es gibt auch
ein blitzschnelles Gebet. Damit stellt sich der Mensch ohne Worte
augenblicklich in die ganze, ununterbrochene, bis in die Unbegrenztheit
reichende Kette.
Ist ein
Mensch entschlossen, sich mit der Unbegrenztheit zu vereinen, atmet er gleichsam
die Emanation des Äthers ein und erhält ohne mechanische Wiederholungen die beste
Schließung des Stromes. So kann man im Schweigen, ohne Zeit zu verlieren, einen
Strahl der Erfrischung erhalten.
Nur
entwickelte Geistigkeit kann durch einen einzigen Seufzer das menschliche
Bewusstsein erheben. Doch Wir müssen wiederholt über das Gebet sprechen, weil
danach gefragt werden wird.
Es sind
keine Beschwörungen erforderlich, es sind keine Bitten erforderlich, der Staub
der Demut ist nicht erforderlich und es sind keine Drohungen erforderlich, denn
wir versetzen uns in die fernen Welten, in die
Schatzkammer der Möglichkeiten und des Wissens. Wir spüren, dass sie für uns
bestimmt sind, und wagemutig nähern wir uns ihnen.
So erinnert
euch an das Testament: „Betet nicht auf beliebige Weise, sondern im Geist!“
[304.] 2. (308) Wenn wir beginnen, Materie zu zerlegen,
sehen wir, wie die freiwerdenden Atome beginnen, sich ihrem Grundton nach zu ordnen;
und indem sie in den Äther entweichen, bilden sie einen Regenbogen, der als Sphärenmusik
erklingt.
Wenn sich
ein ganzer Planet auflöst, wird das Ergebnis natürlich ein Regenbogen sein. Man
kann dies bei der Zerlegung jeder sichtbaren Materie beobachten.
Unser
Strahl sendet Myriaden von gereinigten Atomen, die einen Menschen einhüllen,
wenn sich in seiner Nähe kein astraler Wirbelwind befindet. Das ist die
Grundlage der geistigen Ruhe, andernfalls werden Reste von Karma den Gegenstand
der Sendung verdecken.
Und niedere
Geister zerreißen den Strahl gleich Affen ohne jeden Nutzen, indem sie an dem
wertvollen Gewebe zerren, weil die Atome der Materie für ruhelose Hüllen ungeeignet
sind.
Daran muss
man sich erinnern, wenn man den Geist im Gebet mit der Unbegrenztheit vereint.
[305.] 3. (309) Jetzt merkt euch nur, dass ihr euch im
Falle der Gefahr zuerst mit dem Bewusstsein der persönlichen Unverwundbarkeit
umgürten und dann das Bewusstsein Meinem Strahl entgegensenden müsst.
Stellt euch
in Gedanken vor, wie euer Funke zu Meinem Strom hineilt. Eine solche wechselseitige
Verbundenheit stärkt den Strom und ist gut bei Ermüdung. Es kann auf dem Pfad verschiedene
Ereignisse geben, bei denen der wechselseitige Strom besonders nützlich ist. Es
ist am besten, jede Möglichkeit zu verstärken.
[306.] 4. (310) Bedrängt und bedroht sprach Akbar zu
seinen Feldherren: „Je weniger sich die Substanz erregt, desto klarer ist die
Widerspiegelung des Gipfels.“
Nach der
Besichtigung seiner Armee sagte Akbar: „Ein Viertel wurde durchgeführt, ich sah
satte Leute – das übrige werden wir sehen nach einem heißen Tag, nach einem
Regentag und nach einer schlaflosen Nacht.“
[307.] 5. (311) Nun, wenn ihr gefragt werdet: „Erkennt
ihr die Astrologie an?“, so antwortet: „Verneint ihr etwa die Medizin?“
Wenn man
euch fragt: „Besteht Ihr auf dem Leben des Geistes?“, antwortet: „Verneint ihr etwa
die Entwicklung der Materie?“
Wenn man
fragt: „Warum kümmert ihr euch um verweste Lehrer?“, antwortet: „Ist es
möglich, dass die Wissenschaft für euch noch unzugänglich ist?“
Wenn man
euch fragt: „Es scheint, ihr seid nicht abgeneigt, Pergamente zu lesen!“, antwortet:
„Geht wieder in die Schule, danach können wir darüber sprechen.“
Wenn man
euch fragt: „Wie stellt ihr euch das Weltall vor?“, antwortet: „Wie einen Tropfen
Wasser.“
Wenn man
euch fragt: „Warum habt ihr selbst den Lehrer anerkannt?“, antwortet: „Weil Er
Selbst Sich an uns wandte, um unser Wissen zu entwickeln.“
[308.] 6. (312) Ich will die Eigenschaften aufzeigen,
die das Allgemeinwohl verlangt:
Erstens:
Beständigkeit im Streben. Zweitens: die Fähigkeit, aufzunehmen, denn schlecht ist ein Gemeindemitglied[184], das verneint, doch der nach Wahrheit
Suchende ist des Allgemeinwohls würdig. Drittens: die Fähigkeit zu arbeiten, denn
die Mehrzahl kennt den Wert der Zeit nicht. Viertens: der Wunsch, ohne
Vorurteile und Eigennutz zu helfen. Fünftens: Verzicht auf Eigentum und die
Annahme der Früchte der schöpferischen Tätigkeit anderer zur Verwahrung.
Sechstens: Vertreiben der Furcht. Siebtens: Wachsamkeit zu zeigen inmitten der
Finsternis.
Dies muss
man jenen sagen, die von Furcht ergriffen sind und sich mit Verneinung bedecken.
Man muss
darauf hinweisen, dass Millionen von Menschen auf das Öffnen der Tore warten. Ersetzt
nicht die Fesseln der Mühsal durch die Ketten der Angst! Angst kann mit Aussatz
verglichen werden, beide bedecken den Menschen mit dem Raureif der
Widerwärtigkeit.
Die graue
Dämmerung der Erniedrigung ließ einen zerlumpten Begriff des Lebens entstehen.
Doch jetzt muss dieser in Gewitter und Sturm zu Ende gehen.
[309.] 7. (313) Kein Hellsehen kommt dem Wissen des
Geistes gleich. Die Wahrheit kann durch dieses Wissen kommen. Das Verständnis
für die Bedürfnisse der Zeit kommt nur auf diesem Weg.
Der
prophetischen Ekstase fehlt die Genauigkeit der Zeit und des Ortes, doch das
Wissen des Geistes sieht die Qualität eines Ereignisses voraus. Und der Weg des
Wissens des Geistes erblüht ohne sichtbare Merkmale; er gründet jedoch auf dem
Öffnen der Zentren.
Bei den
Priestern (…) zählte man das Wissen des Geistes zu den höchsten Offenbarungen,
denn es konnte durch keine körperlichen Übungen erreicht werden, sondern bildete
sich durch Aufschichtungen aus früheren Leben.
Daher
drückt sich die Pflege des Wissens des Geistes nicht durch Übungen aus, sondern
durch die Verbesserung der Lebensbedingungen der Blutgefäße, welche die Nerven
nähren. Die Hauptaufmerksamkeit muss dem Blutdruck geschenkt werden, denn wenn
die Nerven die Emanationen der weißen Blutkörperchen aufsaugen, empört sich
besonders die entgegengesetzte Polarisation.
[310.] 8. (314)[185] Man
wird weiter fragen: „Wer ist größer, Christus oder Buddha?“ Antwortet: „Es ist
unmöglich, die fernen Welten zu messen. Wir können nur durch ihren Glanz
entzückt werden“. Der Strahl Christi nährt die Erde ebenso, wie der Regenbogen
Buddhas die Bestätigung des Gesetzes des Lebens bringt.
Die Neue
Welt offenbart die Verwirklichung kühner Erkenntnis. Hier werden die Gestalten
der Lehrer als Freunde ins Leben eingehen. Die Weisung der Lehrer wird auf dem
Regal der Lieblingsbücher stehen.
In der Zeit
der Abschaffung des Geldes ist es notwendig, dessen Macht durch die Verwirklichung
geistiger Hilfe zu ersetzen.
Wissen muss
schließlich auf wissenschaftlichem Weg die Brücke des Strebens zum Geist
errichten.
Der
schändliche Zustand der Gesellschaften für Psychische Forschung muss durch ein kühnes
und wahrhaftes Urteil ersetzt werden.
Wie kann
man mit Scheinheiligen und Schwindlern zusammensitzen, die nur ausgezeichnet
ihren eigenen Geldbeutel hüten?!
Heldentat muss
offenbart und vom Staub der Vorurteile befreit werden.
Kann sich
ein anständiger Mensch mit Heldentat beschäftigen? Der Platz auf seiner Brust
reicht nicht aus, um alle irdischen Auszeichnungen anzubringen. Er weiß nicht, wie
er alle großväterlichen Bräuche aufnehmen soll. Aber Gewohnheit macht
gewöhnlich.
Deshalb
bitte Ich euch, zum Himmel zu blicken, als wäre es das erste Mal.
Ich bitte
euch, euch über den Schmutz der Städte zu entsetzen, als wäre es das erste Mal.
Ich bitte
euch, an Christus und Buddha zu denken, als wäre es das erste Mal.
Ich bitte
euch, euch selbst anzusehen, als wäre es das erste Mal.
Ich bitte
euch, euch die Neue Welt vorzustellen, als wäre es das erste Mal.
Das
winzigste Staubkorn des Eigentums des vergangenen Tages wird zum Mühlstein am
Hals.
[311.] 9. (315) Das Unerwartete ist die Schwester der
Beweglichkeit. Beweglichkeit ist die Schwester der Heldentat. Heldentat ist der
Bruder des Sieges. Denn jede Heldentat schließt einen Sieg in sich ein,
vielleicht einen unsichtbaren, doch einen, der tiefe Räume bewegt.
[312.] 10. (316) Was leidet am meisten? Natürlich die Angemessenheit!
Ich habe
schon oft über sie gesprochen, doch es ist notwendig, erneut zu dieser alten
Spur zurückzukehren. Selbst die wenigen, welche die Bedeutung der Angemessenheit
spüren, erinnern sich ihrer nur in besonderen Fällen. Wenn man zu ertrinken
droht, erinnert man sich an die besten Regeln. Weit bedeutsamer ist es, sich
ihrer im Alltagsleben zu erinnern. Die kleinsten Gedanken werden vom Wirbelwind
eines richtigen Urteils fortgetragen. Gut oder böse, nützlich oder schädlich
ordnet sich selbst ein, denn dort, wo große Bäume wachsen, sieht man das Gebüsch
nicht.
Wenn man seine
Anstrengungen darauf verwendet, die staubigen Scherereien in schöne Heldentaten
zu verwandeln, wird sich der raue Schlehdorn sogleich in einen Wald von Masten verwandeln.
Wenn wir den Gedanken bis an die Grenzen der Wunder treiben können, werden wir
nicht so lange über eine durchlöcherte Schuhsohle sprechen.
Ich rate
dringend, Klatsch auszurotten, dadurch kann man einen vollen halben Tag freiräumen.
Die Tasse Kaffee oder das Glas Bier bleiben allein.
Die Zeit für
das Essen sollte abgekürzt werden, um ein menschenähnliches Gesicht zu bewahren.
Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit, als bei Tisch über Nichtigkeiten zu
schwatzen. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit, als mit kleinen Erbsen zu
verleumden. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit als eine Tat, zu der man
gerufen wurde, hinauszuschieben. Es gibt keine schlimmere Unangemessenheit, als
beleidigt zu sein wie ein kleinlicher Krämer. Es gibt keine schlimmere
Unangemessenheit, als sich einer Verantwortung zu entziehen. Es gibt keine
schlimmere Unangemessenheit, als das Denken an die Schönheit einzustellen. Angemessenheit
ist wie eine Säule, die das Haus trägt.
Wenn wir
mit dem Ausmalen eines Raumes beschäftigt sind, zerstören wir da die Säule des
Gewölbes? Eignet euch Angemessenheit gründlich an.
[313.] 11. (317)[186] (…)
Wenn man die Angemessenheit nicht beachtet, wird auch die Entschlossenheit
zerstört. Unsere Entschlossenheit geht bis zur äußersten Grenze.
Es ist
nicht jene Entschlossenheit, die bequem einhergeht und den persönlichen
Gewohnheiten entspricht. Es ist nicht jene Entschlossenheit, die für den Körper
nützlich ist. Unsere Entschlossenheit ist nur durch die Grenzen des Geistes
beschränkt. Deshalb ist es unmöglich, Unser Streben zu versperren. Krieger[187] und
Sammler schreiten mit Unserer Entschlossenheit voran.
Wenn
Schüchternheit hindert, ist es besser, die überschrittenen Brücken zu verbrennen.
Wenn Geiz hindert, ist es besser, die Geldbörse über den nächsten Fluss zu
werfen. Wenn Stumpfsinn hindert, ist es besser, die Rosse selbst laufen zu lassen.
Wenn Rachsucht hindert, ist es besser, ein ausgestopftes Abbild des Feindes
zwischen den Ohren des Pferdes aufzuhängen. Nur Schönheit kann die
Entschlossenheit fördern. Dann erscheint es als kindliche Laune, an den
Geldbeutel und an den Feind zu denken.
Wie die Mitte
eines Magneten anzieht, so ist die Grundeigenschaft der Entschlossenheit
Unbesiegbarkeit. Gewiss, die Unbesiegbarkeit der Entschlossenheit ist
überzeugend und erweist sich als eine unabänderliche Bedingung der wahren
Mysterien. Das Mysterium muss als eine führende Tat des Lebens betrachtet
werden. So ist Unsere Entschlossenheit mit dem führenden Begriff verbunden.
Wendet Entschlossenheit an!
[314.] 12. (318) Entschlossenheit bedingt das Gesetz
der okkulten Facetten.
Sogar ein
Stein wird zur Offenbarung des inneren Feuers mit Facetten geschnitten. So wird
auch der Pfad zum Licht durch deutliche Umrisse unterteilt. Natürlich kann man
anstatt Facetten auch Haufen kleinen Schotters errichten, doch dies ist
beklagenswert.
Ein
vernünftiger Weg zerfällt in Teile von je ungefähr eintausend Tagen. Diese
dreijährigen Perioden, die äußerlich ähnlich sind, unterscheiden sich in der
Qualität des geistigen Bewusstseins vollkommen. Je klarer der Umriss, desto
planmäßiger ist der Weg.
Gewöhnlich
dient das erste Jahr dieser dreijährigen Periode der Vorbereitung, das zweite
der Tat, und das dritte ist eine dunkle und mühsame Schwelle.
Lasst uns
mit einer neuen Facette beginnen. Man kann sie „irdische Heimatlosigkeit“
nennen. Man muss alle bisherigen Erwägungen verwerfen und sich in die Wüste der
endlosen Stille stürzen, wo Gewitter und Wirbelwinde einen mit einer leuchtenden
Kuppel umgeben. Inmitten der Gewitter zeigt sich ein neues Gewebe.
Möge die
zukünftige Facette „die Lichtbringende“ genannt werden – so werden wir sie
aufbauen.
Lasst uns
die Rosse mutig in den Dunst der Wüste lenken. Das Prinzip des heimatlosen
Wanderns muss durchlebt werden. (…) In derselben Weise sind alle Suchenden
vorangeschritten.
Man kann
diese Facette, wo sich die Grenzen der Länder verwischen, willkommen heißen.
[315.] 13. (319) Über den okkulten Mord:
Es gibt unvergleichlich
mehr unsichtbare als blutige Morde. Aus Hass, Unwissenheit und Furcht senden
die Menschen giftige Pfeile aus, deren Kraft groß ist. Eines der besten
Verteidigungsmittel ist das Konzept des okkulten Zirkels. Doch die beste Arznei
muss nach genauen Anweisungen eingenommen werden.
Die Macht
eines Zirkels ist so groß, dass selbst etwas, was die Zeichen der Gestirne sagen,
geändert werden kann. Es ist bekannt, dass ein Zirkel Tod und Krankheit abgewendet
hat.
Die Offenbarung
der Bedeutung des Zirkels muss geschützt werden, wie jedes gestimmte
Instrument. Man darf nicht vergessen, dass jede Handlung unter den Mitgliedern
eines Zirkels umsichtig sein muss. Jeder Nutzen kann sich in Schaden
verwandeln, wenn zugelassen wird, dass in den Gemüsegarten eines Bruders Steine
geworfen werden.
Wie kann man
wissen, wo ein unvernünftig geworfener Stein einschlägt? Oft lenkt die
Beschaffenheit der Aura den Stein ab, und anstatt den Fuß trifft er die
Schläfe.
Daher ist
es unerlässlich, Steine aus dem Verkehr zu ziehen und mit allen Kräften den
Schatz des Zirkels zu hüten. Ich habe gewarnt.
[316.] 14. (320)[188] Über
die Eigenschaften der Tat.
Wenn eine
Tat klein ist, bedarf sie der Hilfe verschiedener, von Menschenhand
geschaffener Sachen. Wenn eine Tat ein großes Ausmaß annimmt, benötigt sie
keine irdischen Dinge. Das ist der erste Prüfstein der Tat.
Wenn ein
Magier von einer ganzen Apotheke spricht, heißt das, dass es sich bei seiner
Tat um ein sehr kleines Vorhaben handelt.
Die zweite Eigenschaft der Tat ist ihre Beweglichkeit. Gleich dem Wirbelwind
der Urmaterie muss eine wahre Tat von Möglichkeiten erbeben. Nur ein Flug kann
den lichtbringenden offenbarten Gedanken vollenden.
Die dritte Eigenschaft der Tat ist ihre Unerwartetheit.
Jede Handlung, die den Verstand verblüfft, ist die Folge eines unerwarteten Gedankenganges.
Die vierte Eigenschaft der Tat ist ihre Unfassbarkeit. Nur diese Eigenschaft schützt
die Tat vor verderblichen Angriffen.
Die fünfte Eigenschaft der Tat ist ihre Überzeugungskraft. Wie jeder Blitz unser[189]
Bewusstsein mit dem Kosmos verbindet, so muss jede Tat einschlagen, wie das
Aufblitzen eines Schwertes.
Die sechste Eigenschaft der Tat ist ihre Gesetzmäßigkeit. Nur das Bewusstsein
der Grundlagen der Evolution der Welt treibt die Tat bis zur Unabänderlichkeit
voran.
Die siebte Eigenschaft der Tat ist ihre reine Ausführung. Auf diese Art kann
man Schweres bewältigen, ohne zu ermüden.
Man muss
die Tätigkeit des Körpers und die des Geistes gleichermaßen begreifen. Denn
nach allem, was gesagt wurde, wird gleichwohl die Tätigkeit der Gedanken nicht
geschätzt.
Ich möchte
Mich gerade an jene wenden, die an die Materie glauben. Eure Gedanken sind mit
den Emanationen der Nervenzentren gesättigt und ihrem spezifischen Gewicht nach
schwerer als viele Mikroorganismen. Ist denn euer Gedanke keine Materie? Wie
genau müssen wir unsere Gedanken abwägen! Wir sind für sie ebenso
verantwortlich wie der Mensch, der Kohlendunst missbraucht.
Es ist einfacher,
von der Materie her zu denken, denn wo sind ihre Grenzen? So wird die Lehre des
Geistes neben jener der Materie stehen. So werden jene, die den Geist verneinen,
auch die Materie verneinen.
[317.] 15. (321)[190] Über
die Eigenschaften der Erwartung: Die höchste Erwartung ist die Erwartung der
Evolution der Welt. Die gewöhnlichen Erwartungen teilen sich in dunkle, schläfrige
und wachsame. Das Chaos der dunklen bringt dem Raum nur Schaden. Die schläfrigen
Erwartungen sind wie glühende Kohlen. Die wachsamen Erwartungen äußern sich in
der Bereitschaft, zu jeder Stunde Neues anzunehmen.
Ich sagte bereits:
„Versteht zu wünschen“, und so sage Ich auch: „Versteht, zu erwarten“. Versteht
es, die Eigenschaft der Erwartung zu läutern. Tragt die Erwartung wie eine
unauslöschliche Fackel durch den Sturm!
Die innere Eigenschaft der Erwartung ist ihr Anwachsen.
Womit könnte man dieses Merkmal besser in Verbindung bringen als mit der
Evolution der Welt? Eine solche Erwartung muss unser ganzes Leben durchdringen.
Sie muss unsere Arbeit mit dem Beben der Tat erfüllen. Denn in dieser
Vereinigung liegen das Beste und das Schönste.
Wenn ihr
das Haus von Schwankenden betretet, sagt ihnen: „Erwartet die Evolution der
Welt!“
V
[318.] 1. (322) Man wird fragen: „Wie könnt ihr von
einem Schöpfer sprechen, den ihr nicht kennt?“ Antwortet: „Geschichtlich und
wissenschaftlich kennen wir die Großen Lehrer, welche die Eigenschaft unseres
Bewusstseins geschaffen haben.“
„Schränkt
ihr nicht eure Freiheit ein, wenn ihr den Einfluss der Ideologie der Lehrer
anerkennt?“ Antwortet: „Die Eigenschaft der Freiheit ist bemerkenswert; wenn
sie besteht, kann nichts sie begrenzen. Man kann den Körper fesseln, doch nichts
kann das Bewusstsein schmälern, außer Hässlichkeit. Wenn wir die Höhen der
Freiheit berühren, müssen wir uns vor Hässlichkeit schützen. Wenn wir die
Materie rühmen wollen, ist es notwendig, weise über die Schönheit zu denken.
In der Schönheit
offenbart sich die Unbegrenztheit. In der Schönheit erstrahlen die Lehren der Sucher
des Geistes. In der Schönheit fürchten wir uns nicht, die Wahrheit der Freiheit
zu offenbaren. In der Schönheit entzünden wir das Strahlen eines jeden
Wassertropfens. In der Schönheit verwandeln wir Materie in einen Regenbogen.
Es gibt
keine Hässlichkeit, die nicht in den Strahlen des Regenbogens der Zerlegung untergeht.
Es gibt keine Fesseln, die sich nicht in der Freiheit der Schönheit lösen.
Wie können
wir die Worte finden, um das Weltall zu berühren? Wie sollen wir über die
Evolution der Formen sprechen? Wie können wir das Bewusstsein zum Studium der
Grundlagen erheben? Wie können wir die Menschheit zur wissenschaftlichen Erkenntnis
der Welten antreiben?
Jede
Erkenntnis wird in Schönheit geboren.
Versteht es,
offen–strahlend zu denken, und nichts Erschreckendes wird euch berühren. Merkt
euch: „Bei Uns gibt es keine Verbote.“
[319.] 2. (323) Es wurde gesagt: „Eine Schmähung des
Geistes ist schlimmer als alles andere, denn wer gegen den Geist spricht, erweist
sich als Unwissender!
Es ist über
Heilige gesprochen worden, doch wer kann sich mit diesem unerklärlichen Begriff
bezeichnen?
Die, die
Wunder vollbringen, sind gelehrte Magier. Die, die ihr Leben hüten, sind praktische
Menschen.
Nur wer
bewusst dem Persönlichen entsagt und sein Bewusstsein in den Begriff der Weltevolution
übertragen hat, kann nach Unserem Verständnis als Glaubenskämpfer bezeichnet
werden. Es ist unerlässlich, dass sich dieser Prozess bewusst, außerhalb der
zufälligen äußeren Bedingungen vollzieht.
Es ist
unmöglich, eine neue Religion gewaltsam einzuführen, sie würde zu einer
schändlichen Missgestalt.
Der Weg der
Abkehr vom Hässlichen im Leben ruft den Geist zu wahrem Suchen auf. Dann wird
die offensichtliche Verbindung der Welten untereinander zu wissenschaftlichen
Überlegungen zwingen.
Dieser
unaussprechliche Gedanke erweist sich als der Beginn der geistigen Disziplin.
Dieses Suchen ohne jedes persönliche Element erweckt den Reflex der Tat – es
wird Heldentat genannt.
Überhaupt
ist es besser, das Wort „Heiliger“ durch die genau definierte Bezeichnung „Glaubenskämpfer“
zu ersetzen.
Die Offenbarung
von Heldentat im Leben hört nicht auf, und ohne Heuchelei sind Wir imstande,
ihre offensichtlichen Offenbarungen festzustellen.
Man muss die
Heldentat im Leben mit den Händen schaffen.
[320.] 3. (324) Ein Prophet ist ein Mensch, der
geistige Weitsicht besitzt. Genauso, wie es auf dem physischen Plan sowohl
Kurzsichtigkeit als auch Weitsichtigkeit gibt, ebenso einfach ist die Weitsichtigkeit
des Geistes zu verstehen.
Es wäre völlige
Unwissenheit, Prophezeiungen abzulehnen.
Es wäre
sehr dumm, Propheten zu missbilligen.
Wenn wir
wissenschaftlich und unvoreingenommen die Prophezeiungen, die zufällig erhalten
blieben, untersuchen, was sehen wir? Wir finden Menschen, die – entgegen dem
persönlichen Nutzen – einen Blick auf die nächste Seite der Geschichte geworfen
haben, sich entsetzten und dem Volk eine Warnung gaben.
Unter den
sogenannten Prophezeiungen findet man keine persönlichen Absichten, keinen
verbrecherischen Eigennutz und keine Verleumdung. Die Symbole der Darstellungen
erklären sich durch die Färbung der fernen Sicht.
Wann werden
die Wissenschaftler Zeit finden, Prophezeiungen wissenschaftlich zu untersuchen
und geschichtliche Vergleiche anzustellen?
Das wäre
ein schönes Buch für einen jungen Wissenschaftler!
Ja, Freunde,
es ist an der Zeit zu lernen, kulturell an offensichtliche Erscheinungen heranzugehen.
Sonst werden sich die künftigen Errungenschaften für die Menschen wie
Elektronen für Säuglinge in der Wiege darstellen. Eure Uniformen und Togen
verdecken eure furchtsame Kindlichkeit nicht.
Ihr fragt: Wer
hat eure Titel und Bezeichnungen geschaffen? Wahrlich, ihr würdet entsetzt
sein, die Ursprünge eurer Zufriedenheit zu sehen. Die Zwerge des Eigennutzes haben
versucht, die Giganten des Allgemeinwohls zu verdrängen.
Aus euren
Orden kann man nicht nur Strumpfbänder[191],
sondern auch Leinen für Haustiere flechten – setzt euch auf die Leinen! Und das
Strahlen der Neuen Welt dringt nicht in eure Höhle ein! Doch
möge der Wirbelwind die Wurzeln hinwegfegen, die das Morgenrot verdecken!
Es gibt
nichts Schöneres als einen Sonnenaufgang, und die Sonne geht von Osten auf!
[321.] 4. (325) Ist es denn möglich, dass es euch
schwerfällt, die Bedeutung der Astrologie zu verstehen?
Wenn es
euch an Wissen mangelt, so schlage Ich vor, einen Versuch zu unternehmen: Man
muss vier Organismen nehmen: Eine Pflanze, einen Fisch, einen Vogel und ein Tier.
Sagen wir, eine Lilie, einen Karpfen, eine Taube und einen Hund. Nehmt nun von
jedem sieben Exemplare und errichtet für jede Gruppe einen Raum ohne Tageslicht,
durchdrungen von farbigem elektrischem Licht. Die Glasscheiben sollten den
Farben des Regenbogens so nahe wie möglich kommen. Nur zur Nacht kann man das
Maß des Lichts abschwächen. So kann man ungefähr vier Monate hindurch
Beobachtungen anstellen.
Nach dieser
Zeit wird selbst ein Blinder die unterschiedlichen Folgen verstehen können. Es fehlt
dabei nämlich die Hauptbedingung: Das Sternenlicht, dessen chemische Zusammensetzung.
Es ist unmöglich, die Bedeutung der physischen Einwirkung der Planetenkörper
nicht zu begreifen.
Die
Aufmerksamkeit und die Erwartung der Menschheit sollten auf die fernen Welten gerichtet
werden. Deshalb muss alles, was diese Angelegenheit betrifft, ohne Vorurteile
untersucht werden. Wenn man genaues Wissen benötigt, kann die Astronomie damit in
Erstaunen versetzen.
[322.] 5. (326)[192] Man
kann Weisungen geben, Versprechungen machen und einschüchtern, doch nur
Verständnis bringt vorwärts. Was kann das Bewusstsein der Anwendbarkeit des
Verständnisses ersetzen?
Man wird
sagen: „Wie schön! Wie mächtig! Wie erhaben!“ Doch alle diese Ausbrüche
gleichen Irrlichtern über einem Sumpf und verlöschen so leicht[193],
wie sie entstehen. Reine, aber oberflächliche[194]
Gedanken gleichen den Stäubchen eines Regenbogens: Der erste Wind trägt sie in
den Raum hinaus. Der Wert dieser Staubteilchen ist nichtig.
Wir
schätzen den Gedanken, der eine Entscheidung bringt. Die Entscheidung wird nach
der Qualität ihrer Anwendbarkeit bewertet. Die Anwendbarkeit wird vom Wissen
des Geistes beurteilt, und dann ergibt sich eine Tat, über die man sich freuen
kann. Wer sich freut, glaubt auch. Sogar der Glaube muss begründet werden – so
kann die Lehre leben[195].
Wir
überlegen gut, Wir wenden dauerhaft an. Wenn man euch beschuldigt, berechnend
zu sein, weist dies nicht zurück. Denn Berechnung ist das Gegenteil von
Unvernunft, und Unvernunft ist das Gegenteil von Wissen des Geistes. Und
welchen Kreis auch immer wir für uns festgesetzt haben, wir kehren trotz allem
zum großen Wissen des Geistes zurück.
Ich fühle nicht,
sondern ich weiß – das ist kein Aberglaube, sondern Unabänderlichkeit. Wenn wir
die Unabänderlichkeit berühren, so ist es, als ob wir den Magneten des Planeten
berühren würden; dann stehen wir fest.
[323.] 6. (327) Meidet Einförmigkeit sowohl des Ortes
als auch der Arbeit. Einförmigkeit entspricht nämlich dem größten Irrtum – dem
Begriff des Eigentums.
Ein Sklave
des Eigentums verliert vor allem die Beweglichkeit des Geistes. Ein solcher Sklave
hört auf zu verstehen, dass jeder Tag der Arbeit mit einer besonderen
Eigenschaft des Geistes gefärbt werden sollte. Ein solcher Sklave kann den Ort
nicht wechseln, denn sein Geist ist ständig an sein irdisches Haus gebunden.
Fragt euch
selbst: Fällt es euch leicht, an einen anderen Ort zu ziehen? Fällt es euch
leicht, die Art der Arbeit zu wechseln? Wenn es euch leichtfällt, so bedeutet
dies, dass ihr den Wert des Allgemeinwohls verstehen könnt.
Wenn euch
jede Reise zwingt, euer geistiges Testament zu machen, und euch ein Wechsel der
Arbeit unglücklich macht, bedeutet dies, dass ein Heilmittel genommen werden
muss. Dann sollten euch die gefährlichsten Reisen und ein Wechsel der verschiedenartigsten
Arbeiten verordnet werden. So entwickeln sich Mut und Findigkeit, denn die primäre
Ursache ist Furcht.
Der Keimling
des Gefühls des Eigentums ist ebenfalls Furcht. Man möchte sich irgendwie an
die Erde binden. Als ob eine elende Hütte ein genügender Anker für den Geist
sein könnte! Als ob ein Haufen eigener Sachen vor dem Blitz schützen könnte!
Periodisch wurden der Menschheit die schädlichen Spielsachen des Eigentums weggenommen,
doch der Vater der Lüge, die Furcht, webt bereits wieder ihre Spinngewebe, und
es werden neue Schrecken ersonnen. Schaffen wir daher die Furcht ab. Mit ihr
schwinden auch Eigentum und Langeweile.
Wie viel neue
Gesundheit liegt im Wechsel des Ortes und der Arbeit!
[324.] 7. (328) Nirwana* ist die Eigenschaft der
Aufnahme aller Taten, die Sättigung mit dem All–Umfassenden. Durch das Beben
der Erleuchtung strömt wahres Wissen ein. Die Sprachen haben für diesen Prozess
keine genaue Definition. Die Ruhe ist nur ein äußerliches Merkmal, welches das Wesen
des Zustandes nicht zum Ausdruck bringt.
Buddha
erwähnte die Ruhe, doch nur diese äußerliche Bedingung wurde von den Hörern
aufgenommen. Denn es hörten ihn immerhin Leute, denen Ruhe nahelag. Die Tat als
Verdienst wird wenig verstanden.
Ihr liebt
einen wissenschaftlichen Aufbau – Wir auch. Wenn ihr von der Theorie der
Wirbelringe, der Theorie der Wellen, der Theorie des Magnetismus, der Anziehung
und Abstoßung gehört habt, so müsst ihr verstehen, dass es auf der Erde Orte
von sehr verschiedener Bedeutung gibt. Selbst Dummköpfe haben über das merkwürdige
Schicksal vieler Städte nachgedacht. Die Kombination eines Physikers, eines
Astrochemikers, eines Biologen und eines Astrologen würde die beste Antwort ohne
jede Mystik ergeben. Die Errichtung großer Städte muss genau geplant werden. Die
geringste Bedeutung von allem hat die gegenwärtige Politik, denn dieser Begriff
ist der Wissenschaftlichkeit und der Schönheit beraubt.
Wenn ihr
die Bedingungen einer zukünftigen Stadt ermesst, lasst euch nicht durch einen
scheinbar weiten Begriff täuschen, Kleinigkeiten sind oft charakteristischer.
Auch bei
der Wahl von Mitarbeitern richtet die Aufmerksamkeit auf die Einzelheiten bei
kleinen Handlungen.
Wenn Wir
das Wesen eines Menschen durch die Pupille seines Auges feststellen, kleiden Wir
ihn in die Gewohnheiten kleiner Taten. Die geringste Bedeutung von allem messt
den Worten zu, die wie Wasser fließen. Die kleinen Taten, die das ganze Leben durchdringen,
kennzeichnen die Natur eines Menschen am besten – aus ihnen erwachsen die größeren
Taten. Wir glauben nicht so sehr an zufällige Heldentaten. Eine mutige Tat kann
man auch aus Angst vollbringen.
Bewusste
Taten sind nötig, sie allein führen zum Nirwana.
[325.] 8. (329) Stellen wir uns einen Menschen vor,
der sich den Gedanken angeeignet hat, dass seine Augen verschieden sehen.
Natürlich wird er Recht haben, doch durch diesen einen Gedanken zerstört er
sein Sehvermögen. Die Koordination der Reflexe ist schwierig, doch nur sie
gewährleistet die Arbeit des Apparates. Die Verschiedenheit der Augen ergibt
die Wölbung des Bildes.
Ebenso
können zwei verschiedene Wahrheiten in einem gesunden Organismus zusammenwachsen.
Jemand, der von dem Gedanken an verschiedene Wahrheiten ergriffen ist, gleicht
einem Menschen, der über die Verschiedenheit seiner Augen nachsinnt; er
verliert die Schärfe der Vorstellung.
[326.] 9. (330) Draußen vor dem Fenster ertönte ein
Ruf. Ein Arbeiter winkte ab: „Störe mich nicht, ich bin beschäftigt!“ Ein
zweiter versprach zu kommen, doch vergaß es. Ein dritter kam nach der Arbeit,
doch der Ort war bereits leer. Der vierte erbebte beim Ruf, legte sein Werkzeug
beiseite und ging unverzüglich hinaus: „Hier bin ich!“ Das nennt man das Erbeben
der Feinfühligkeit.
Nur dieses Erbeben,
das durch das Bewusstsein des Tages und der Nacht erleuchtet wird, führt zum
Wissen des Geistes; über den Verstand hinaus öffnet das Erbeben die Tore, das sogar
von menschlichen Apparaten hörbar ist.
Wenn ihr
das Erbeben der Feinfühligkeit in euch nicht unterdrücken könnt – Heil euch!
[327.] 10. (331) Fragt einen Komponisten, ob er
einstimmige Chöre und Symphonien liebt? Er wird eure Frage unsinnig nennen,
weil es in Unisono keine Symphonie gibt. Für einen neuen Klang ist der
Komponist bereit, ein höchst unerwartetes Instrument heranzuziehen.
Ebenso sollt
ihr euch bei der Bildung von Gruppen über die scheinbare Verschiedenheit der
Mitglieder nicht wundern. Nicht durch die Herkunft, nicht durch die
Gewohnheiten, nicht durch die Fehler, sondern durch den Geist sind sie verbunden.
Durch den unwägbaren, unsichtbaren, unhörbaren Geist vereinigen sie sich zu
einem Chor. Deshalb macht niemandem wegen des Timbres[196]
seiner Stimme Vorwürfe – wichtig ist ihre Qualität.
Es ist erfreulich
zu erkennen, dass die Qualität ständig verbessert werden kann, wenn Disziplin
des Geistes vorhanden ist.
[328.] 11. (332)[197] In Religionen
und Gesetzen werden Verrat, Verleumdung und Beleidigung getadelt, doch wird
nicht darauf hingewiesen, warum diese Handlungsweisen ihrem Wesen nach schädlich
sind; daher haben diese Tadel den Anschein von Verboten. Doch jedes Verbot ist
relativ und nicht überzeugend.
Schaden und
Nutzen müssen ihrem Wesen nach erklärt werden. Den Schaden des Verrats, der
Verleumdung und der Beleidigung kann man leicht an einfachen Fällen erklären.
Gewiss, der Schaden wird nicht den Verratenen, sondern den Verräter treffen.
Die ganze
Welt wird aufgeteilt entlang einer Grenze zwischen dem persönlichen und dem
Allgemeinwohl. Wenn wir in der Sphäre des Allgemeinwohls in aufrichtiger
Absicht tätig sind, steht das gesamte Reservoir der kosmischen Aufspeicherungen
hinter uns. Dieser Kelch der besten Heldentaten beginnt über einen unsichtbaren
Strahl zu wirken.
Stellt euch
vor, dass eine mit Bosheit erfüllte Kerze euch zu verbrennen versucht: Ihr habt
noch keine Maßnahmen ergriffen, da nähert sich hinter euch bereits eine
mächtige Harzfackel. Führt diesen Versuch durch, und ihr werdet sehen, wie die
Kerze schmilzt, verkohlt und verlischt. Das ist keine Bestrafung, sondern eine
den Naturgesetzen gehorchende Wirkung.
Man verrät,
verleumdet und beleidigt die Träger des Allgemeinwohls, doch das Los dieser
versengenden Feuer ist nicht beneidenswert. Daher sind Verrat, Verleumdung und
Beleidigung unpraktisch.
Daher denkt
nicht an Rache; denn bereits die Alten sagten im bildlichen Sinn: „Die Rache
ist mein, ich will vergelten“[198]. Wird
denn das Leben eines Verräters leicht sein?
Genauso
wurde in Religionen und Gesetzen gegen Diebstahl gesprochen, doch klingt dies
ebenfalls wie ein Verbot. Es sollte hingegen darauf hingewiesen werden,[199]
dass Diebstahl als ein Begriff schädlich ist, der das Gefühl des Eigentums noch
verstärkt. Diebstahl ist für die Evolution der Welt schädlich, und das Los
derer, welche die Evolution der Welt schädigen, ist nicht beneidenswert. Sie werfen
sich selbst weit zurück.
Es ist unwichtig,
dass irgendein Gegenstand in andere Hände übergeht, doch wichtig ist, dass zwei
Menschen einen Anfall[200] des
Gefühls des Eigentums empfinden.
Das Gesetz
über den Diebstahl ist unvollkommen, denn gegen die wichtigsten Diebstähle, die
des Wissens und der schöpferischen Ideen, kann nicht vorgebeugt werden.
Diebstahl
wird ausgerottet durch das Verschwinden des Privateigentums.
[329.] 12. (333)[201] In
Religion und Gesetzen wird die Unmäßigkeit sehr verurteilt, doch wiederum ohne Erklärung.
Die Praktikabilität der Mäßigung beim Essen und Reden kann man im Verlauf
einiger Monate wahrnehmen. Natürlich sind Wir seit jeher gegen Fanatismus und
Quälereien; der Körper kennt das Maß des Brennstoffes. Über die geschlechtliche
Mäßigung[202] muss ausführlicher
gesprochen werden, dieser Frage wird vom gegenwärtigen Denken viel zu viel Raum
eingeräumt.
Die uralten
Mysterien sagten: „Der Lingam[203] ist
das Gefäß der Weisheit“, doch mit der Zeit wurde dieses Wissen in hässliche
phallische Kulte umgewandelt, und die Religionen begannen etwas zu verbieten,
ohne zu wissen warum. Indessen sollte man einfach sagen: Die Tatsache der Zeugung
ist so wunderbar, dass man nicht mit gewöhnlichen Maßstäben an sie herangehen
darf.
Man kann [den
Samen] wiegen, man kann ihn in ganz kleine Teile zerlegen, doch trotzdem bleibt
noch eine unfassbare und unaussprechliche Substanz übrig, die genauso
unersetzlich ist wie die Lebenskraft eines Samenkorns. Wir werden zur gegebenen
Zeit die Aufmerksamkeit auf einige erstaunliche Eigenschaften dieser Substanz
lenken, die gesehen werden können, doch jetzt muss man beipflichten, dass eine
solch außergewöhnliche Substanz sehr wertvoll ist und einige wichtige
Eigenschaften aufweisen muss; das wird sogar ein Dummkopf verstehen.
Der beste
Beweis ist natürlich das Experiment. Wenn wir zwei Individuen vergleichen, von
denen einer die Lebenssubstanz vergeudet, wohingegen der andere sie bewusst
bewahrt, werden wir erstaunt sein, wie feinfühlig der geistige Apparat des
zweiten sich entwickelt. Die Qualität der Arbeit wird eine ganz andere sein,
und die Zahl seiner Vorhaben und Ideen wächst. Die Zentren des Sonnengeflechts
und des Gehirns werden gleichsam von einem unsichtbaren Feuer angefacht. Daher
ist Mäßigung keine pathologische Entsagung, sondern eine vernünftige Tat. Leben
geben, bedeutet nicht, den ganzen Vorrat an Lebenssubstanz zu vergeuden.
Wenn die Menschen
als ersten Schritt an den Wert der Lebenssubstanz dächten, würde dies die
Notwendigkeit von Verboten bedeutend vermindern.
Verbote
müssen widerrufen werden; dies ist das Gesetz des Strebens. Aber ein
unersetzlicher Wert wird gehütet werden, das ist das Gesetz der Erhaltung[204]. Lasst
uns die Dinge wahrheitsgetreuer betrachten, alles Unersetzliche wird an erster
Stelle der Erhaltung stehen.
Können wir wirklich
eine Kostbarkeit in den Raum hinauswerfen? Gewiss wird sich diese Kraft an die
Elemente anschließen, aus denen sie mit so vielen Schwierigkeiten herausgezogen
wurde; anstatt einer Zusammenarbeit mit der Evolution ergeben sich Abfälle, die
der Umarbeitung unterliegen.
So wollen
wir uns Mäßigung als Flügel vorstellen.
[330.] 13. (334) Die beiden Merkmale der Echtheit
einer Lehre sind: erstens Streben zum Allgemeinwohl und zweitens Anerkennung
aller früheren Lehren, die dem erstgenannten Merkmal entsprechen. Man muss bemerken,
dass die ursprüngliche Form einer Lehre keine verneinenden Bestimmungen enthält.
Doch abergläubische Anhänger beginnen, anstelle des Heils die Testamente mit
Verneinungen zu umzäunen. So erhält man die verderbliche Formel: „Unser Glaube
ist der beste“, oder „Wir sind die Gläubigen, alle anderen sind Ungläubige.“
Von hier ist es nur ein Schritt zu den Kreuzzügen, zur Inquisition und zu den
Meeren von Blut im Namen jener, die Mord verurteilen. Es gibt kein schädlicheres
Tun als das Aufzwingen eines Glaubens.
Wer mit Uns
gehen will, muss vor allem die Verneinung vergessen und ein erneuertes Leben
führen, frei von jedem Zwang auf andere. Die Menschen werden durch Schönheit
und leuchtendes Wissen angezogen. Nur wenn sie von Hoffnung erfüllt ist, das
Leben verschönert und Taten offenbart, kann die Lehre zur wahren Evolution
beitragen. Das Leben ist doch kein Markt, wo man vorteilhaft den Eintritt ins
Himmelreich erkauft. Das Leben ist doch kein Grab, wo man vor der Gerechtigkeit
eines Unbekannten Richters zittert!
Die Wissenschaftler
haben einen, ihrer Meinung nach, scharfsinnigen Trost angeboten: „Der Mensch
beginnt vom Moment der Geburt an zu sterben.“ – ein dürftiger und trauriger
Trost. Wir aber sagen: Der Mensch wird ewig geboren, besonders im Moment des so
genannten Todes.
Die Diener
verfälschter Religionen spornen ihre Zöglinge zum Ankauf von Plätzen auf dem
Friedhof an, wo sie bei frühzeitiger Vorsorge vorteilhafter und ehrenvoller
liegen werden als andere, die ärmer sind und daher keine längeren Gebete verdienen.
Der Weihrauch für diese Armen wird nicht echt sein, und die Sänger werden sehr
schlecht singen.
Sagt
endlich, welche echte Lehre hat diese Missbildung angeordnet?! Wahrlich, es ist
genug der Gräber, Friedhöfe und Einschüchterungen!
Man muss
wissen, wie heiter die Lehrer auf den Übergang zu künftigen Offenbarungen geblickt
haben; am wenigsten sorgten sie sich um einen Platz auf dem Friedhof.
Die
Einstellung zum Tod ist ein sehr wichtiges Zeichen für den Charakter einer
Lehre: in ihr ist das Verständnis für die Wiedergeburt enthalten.
Ich bitte
darum, sich gegenüber der Wiedergeburt streng wissenschaftlich zu verhalten.
Wenn ihr einen
anderen Aufbau des Weltalls vorschlagen könnt, werden Wir für euch den
Lehrstuhl eines Professors im Seminar bereithalten und versprechen außerdem,
euch erster Klasse zu bestatten, denn ihr seid in den Augen der Gebildeten tatsächlich
im Begriff, zu sterben.
Lest
aufmerksam die von euch gedruckten Schriften der Lehrer, und ihr werdet euch
wundern, wie einmütig sie zu allen Zeiten über den Wechsel des Lebens sprachen.
Der Weg des
Lichts zeigt sich, wenn ihr es wagt, wissenschaftlich und ohne Vorurteile zu
sehen.
Die Mutigen
sind mit Uns – Freude den Mutigen!
[331.] 14. (335) Die Tätigkeit des Geistes ist unberechenbar
schnell. Der Gedanke ist ein Reflex des Geistes, und daher ist die Bewegung des
Gedankens unglaublich schnell.
Nur über
viele Stufen beginnt auf einer Skala der Langsamkeit die Berechnung der
Lichtgeschwindigkeit.
Wenn die
Bedeutung des Geistes groß ist, welchen Wert hat dann das Kind des Geistes: der
Gedanke? Welche Bedeutung der Gedanke hat, zeigt sogar ein unkomplizierter
Apparat für das Studium des Spektrums der Aura. Die Aura ändert ihre Farbe
nicht nur durch bewusste Gedanken, sondern im selben Maß wirken auch die
umherschwirrenden Fliegen aus dem Reservoir unseres Geistes, die den Verstand
und das Gedächtnis nicht erreichen.
Überall
wird über die gleich große Bedeutung der Gedanken und der Tat gesprochen; das
kann man leicht feststellen. Nehmt die Wirkung des Gedankens an einen Mord oder
des Mordes selbst auf das Spektrum der Aura: die Folge wird dieselbe sein.
Es fällt
den Menschen schwer zu lernen, dass der Gedanke dieselbe Wirkung hat wie die
Tat. Wer an der Evolution der Welt teilnehmen will, muss die Bedeutung des
Gedankens verstehen.
Wenn ein
Gedanke in physische Farben umgewandelt wird, ist seine Wirkung auf Entfernung
ebenso offensichtlich wie die der Strahlung von Lichtwellen. Man muss wissenschaftlich
an die Theorie der Kraft der Gedanken herangehen. Man soll dies nicht auf
außergewöhnliche Persönlichkeiten beziehen, dieses Gesetz gilt für alle.
Die wichtigste
Folge wird die Unzweckmäßigkeit von Lüge und Heuchelei sowie Behutsamkeit
gegenüber seinem Nächsten sein.
Selbst
wenig schlaue Wissenschaftler wissen, dass durch einen einzigen vorbeifliegenden
Gedanken die ganze Aura physisch gefärbt wird. Ein Gedanke ist scheinbar ganz
geheim, und doch ist seine Folge eine physische Färbung, die wissenschaftlich
festgestellt ist.
Ein
Messapparat für die Aura wird den Unwissenden den besten Beweis liefern.
Mit
zivilisierten Unwissenden müssen Wir wie mit Kindern umgehen. Ein verbrannter
Finger lehrt sie den Umgang mit Feuer. Wir sprechen über Vorurteile, doch nicht
einmal jeder Minister weiß, was für eine Bestie das Vorurteil ist. Gehen wir zur
Freude über!
[332.] 15. (336) Es wird gesagt, dass Arbeit ermüdend sein
kann und sogar schädlich für die Gesundheit ist. So sprechen faule und unbewegliche
Menschen.
Versteht: Richtig
eingeteilte Arbeit kann ihrer Natur nach nicht ermüden. Man muss nur verstehen,
wie man die Gruppe der arbeitenden Nerven richtig wechselt, dann wird keine
Ermüdung eintreten. Versucht nicht, Erholung in Untätigkeit zu finden. Untätigkeit
ist nur die Mikrobe der Müdigkeit. Nach einer Anspannung können die Muskeln schmerzen,
doch wenn ihr in Untätigkeit versinkt, werdet ihr den ganzen Schmerz spüren. Wenn
ihr aber die entgegengesetzten Zentren in Tätigkeit versetzt, könnt ihr dem
Reflex der vorangegangenen Anspannung vollkommen entgehen. Gewiss, damit ist
eine große Beweglichkeit gemeint, die sich durch bewusste Erfahrung entwickelt.
Wenn ein
Arzt eine abwechslungsreiche Behandlung verschreibt, findet man die Zeit und die
Möglichkeit, diese durchzuführen. Genauso kann man eine vernünftige Abwechslung
der Arbeit finden – das betrifft alle Arten von Arbeit.
Schlimm ist
es, in eine Unbeweglichkeit des Verstandes zu geraten, welche die Tätigkeit der
höheren Zentren behindert.
Man muss
sich merken, dass bestimmte Körperstellungen vermieden oder wenigstens
gewechselt werden sollten. Eine gebückte Haltung bei getreckten Beinen stört
das Sonnengeflecht. Das Zurückwerfen des Kopfes stört das Gehirnzentrum. Nach
vorn ausgestreckte Hände belasten das Zentrum der Aorta. Liegen auf dem Rücken stört
das Kundalini–Zentrum, kann es aber auch anregen.
Klares
Denken kommt ungestüm, wenn man die Stellung des Lichts ändert. Man braucht
sich nur dem Licht zuwenden oder sich von ihm abkehren, und die Einwirkung wird
spürbar sein.
Merkt euch
vor allem, dass jede Stellung ihren Vorteil hat, doch wenn man sich in eine
Wetterfahne für fremden Wind verwandelt, wird das System des Aufstiegs gestört.
[333.] 16. (337) Der Erfolg wird die Strebenden nicht im
Stich lassen, denn es ist schwierig, einen Pfeil im Flug zu treffen. Wie schnell
kommen die Fristen für die Verurteilten heran, doch muss man durch den erzielten
Fortschritt den gestrigen Tag vom morgigen unterscheiden.
Völker
haben sich erhoben, Könige sind abgetreten – ist das etwa Zufall? Nur ein
Blinder nimmt den Fortschritt der Evolution nicht wahr. Jedes junge Herz erbebt
im Vorgefühl der neuen Formen. In diesen Momenten ist jede neue Form, sei sie
auch unvollkommen, wertvoller als eine aufpolierte alte.
Um sich
Sonnenträger nennen zu können, muss man die Finsternis vergessen.
Wie sollte
man die zur Sonne Strebenden nicht unterstützen? Es ist leicht, ihnen die
Bedeutung von Sonnenprana zu erklären. Der
Sonnenstrahl wird ihnen neue Tiefen beleuchten – man muss nur aufnehmen.
Jeder
Gerufene erhält den ganzen Kelch. Wenn er den Boten nicht empfängt, erhält er
einen Teil des für ihn Bestimmten. Wenn er diesen Teil nicht aufnehmen kann,
wird ihm ein Teilchen dieses Teiles gegeben – so misst sich ein jeder seinen
Anteil zu.
Denen, die
ein Teilchen ihres Teiles gewählt haben, muss man sagen: „Selbstverkleinerer,
ihr habt euch durch die Gewohnheit des Leichtsinns selbst aus dem Garten
vertrieben! Spürt, wie leicht es gewesen wäre, den Boten des Kelches zu
empfangen. Zusammen mit ihm hättet ihr einen kleinen Baum der großen Freiheit gepflanzt.
Wie schwer ist es jetzt, in die Augen der Vorübergehenden zu blicken und den zu
suchen, der bei euch anklopfte. Was heute leicht ist, ist morgen unerreichbar.
Rüstet euch daher mit aller Wachsamkeit!“
Man kann
eine Weisung wiederholen, doch man darf die Augen nicht mit Gewalt öffnen. Möge
der Schläfer schlafen! Aber kann man denn beim Funkeln des Himmels und beim
Beben der ganzen Erde schlafen?!
[334.] 17. (338) Wir wollen uns einiger Vorfälle
erinnern, die sich viele Male in verschiedenen Leben wiederholt haben. Man
erwartete den Boten zehn Jahre lang, aber am Tag vor Seinem Kommen verschloss
man die Tür. Oder man wählte ein Teilchen des Teiles und bildete sich ein, dass
alles zugelassen und erlaubt sei. Oder, nachdem man ein Teilchen gewählt hatte,
verfiel man in seliges Nichtstun und wunderte sich, wie das Teilchen immer
schmaler wird. Oder, nachdem man ein Teilchen gewählt hatte, war man darauf
bedacht, die alten Gewohnheiten beizubehalten, als ob man in einem Teil des
Busens etwas Gutes, im anderen aber liebgewordene Küchenschaben bewahren könne.
Oder, nachdem man ein Teilchen gewählt hatte, entschloss man sich, gerade nur
für eine Minute aus dem Zug zu springen, und vergaß, dass ein solcher Sprung in
voller Fahrt einen unheilvoll zurückwirft. Oder, nachdem man ein Teilchen
gewählt hatte, dachte man daran, den Bruder zu verleumden, und vergaß, dass
Verleumdung schmerzhaft auf die Stirn schlägt.
Ihr fragt: „Wie
soll man denn handeln, um das erwählte Teilchen nicht zu beschmutzen?“ Ich kann
den Rat geben: Nehmt statt eines Teilchens den ganzen Kelch des Allgemeinwohls
an. Diese Annahme schützt euch vor jeglicher Unsauberkeit. Statt ängstlich zu
zögern, entschließt euch, als ein Experiment für sieben Jahre den Plan des
Allgemeinwohls anzunehmen. Wenn Mein Rat schlecht ist, könnt ihr wieder eure
Küchenschaben einführen.
Wem der
Kelch des Allgemeinwohles schwer erscheint, dem sagen Ich: Die Lehre ist keine
gezuckerten Zirbelnüsse[205],
die Lehre ist kein silbernes Zitterspiel. Die Lehre ist ein mächtiges Silbererz,
eingesetzt und bewahrt. Die Lehre ist ein heilkräftiges, enthülltes und bestrebtes
Harz.[206]
Den
Schwankenden sage Ich: Hütet euch davor, Verräter zu werden; denn das Schicksal
selbst eines kleinen Verräters ist entsetzlich!
Denen, die
sich mühen, sage Ich: Eine kleine Kraft heranzuziehen bedeutet bereits ein
großes Verdienst, aber eine große Kraft heranzuziehen ist schon eine leuchtende
Errungenschaft. Für jene, die sich wahrhaft mühen, ist der Kelch des
Allgemeinwohls nicht schwer!
Wenn ihr
nach Mitarbeitern sucht, sucht nicht schüchtern. Arbeitshände können den Boten
verbergen; die Hautfarbe kann von den Schneebergen herrühren. Der Bote der
Wahrheit wird nicht auf dem Markt schreien.
So sammelt
die Vorzeichen, die Zeit ist nah!
[335.] 18. (339) Nachdem wir uns mit den Merkmalen des
Boten vertraut gemacht habt, bringen Wir die Merkmale der Mitarbeiter in
Erinnerung: Sie sind ohne Vorurteile, beweglich im Handeln, jung im Geist und furchtlos
vor dem Abgrund. Gut ist es, die Unbekannten und die Waisen nicht zu vergessen.
Jetzt ist
es an der Zeit, über die Merkmale des Pfades zu Uns zu sprechen. Vor allem:
Nehmt ihr klar die Existenz der Lehrer an?
Wenn ihr
davon lest, dass Dinosauriereier gefunden wurden, nehmt ihr die Mitteilung leicht
an. Genauso leicht nehmt ihr die Nachricht über eine neue Art von Affen an;
über die Lebensfähigkeit von Samen in Pyramidengräbern; über ein unbekanntes
Metall oder einen neuen Stamm von Nachkommen Schiffbrüchiger. Eine ganze Reihe von
Mitteilungen, die aus eurem Alltagsleben heraustreten, nehmt ihr leicht an.
Warum ist
es aber so schwer anzunehmen, dass eine Gruppe, die auf dem Weg beharrlicher
Arbeit Wissen erworben hat, sich im Namen des Allgemeinwohls zusammenschließen
kann? Auf Erfahrung gegründetes Wissen half dabei, einen passenden Ort zu
finden, wo die Strömungen einen leichten Verkehr in verschiedene Richtungen
gestatten.
Ihr habt
gewiss die Berichte von Entdeckungsreisenden über das Auffinden unbekannter
Yogis in Höhlen gehört. Wenn ihr diese Tatsache in Richtung eines weiten,
tatsächlichen Wissens erweitert, gelangt ihr leicht zur Wahrnehmung der Gruppe der
Lehrer des Wissens.
Wie kann
man den Weg zu Unseren Laboratorien finden? Ohne
gerufen zu werden, wird niemand dorthin gelangen. Ohne Führer wird niemand
durchkommen! Gleichzeitig ist sowohl ein persönliches unbezähmbares Streben als
auch die Bereitschaft erforderlich, die Schwierigkeiten des Weges auf sich zu
nehmen.
Dem Brauch
entsprechend muss der Ankommende einen bestimmten Teil des Weges allein durchschreiten.
Sogar solche, die bereits in unmittelbarem Verkehr mit Uns standen, hören vor
dem Eintreffen nichts mehr von Uns, so muss es sein nach menschlicher Art.
Die allein
Ankommenden werden, außer bei tieferliegenden Gründen, in zwei Gruppen geteilt:
In persönlich Strebende und in solche, die wegen eines Auftrages gerufen
wurden.
Niemand
wird ohne besonderen Hinweis jene erkennen, die bei Uns waren.
Wenn Unser
Bote nicht auf dem Markt schreit, so verstehen auch jene, die bei Uns waren, das
Allgemeinwohl zu schützen.
Das
wichtigste Anzeichen für einen Ruf von Uns ist, wenn euch etwas wie Flügel unabänderlich
trägt. So nehmt Unsere Gemeinschaft des Wissens und der Schönheit an. Und seid
überzeugt, dass ein ungeladener Gast den Weg nicht finden wird, auch wenn er
alle Bergschluchten durchsuchen würde.
Wir haben
eure Städte oftmals besucht, man kann Uns nicht als welche bezeichnen, die die
Welt verlassen haben. Auch ihr errichtet doch eure Observatorien außerhalb der
Städte und sorgt dafür, dass die Wissenschaftler Ruhe haben. Nehmt Unsere Überlegung
an und klagt nicht über das Fehlen einer genauen Adresse.
Denkt an
jene, die für das Allgemeinwohl arbeiten!
[336.] 19. (340) Unvermeidlich werdet ihr einer
bestimmten Art von Menschen begegnen, die bei Erwähnung der Lehrer in Wut
geraten. Sie sind bereit, an unverschämte Börsenspekulationen zu glauben und jeden
beliebigen Schwindel für echt zu halten, doch die Idee des Allgemeinwohls ist
ihnen unzugänglich.
Blickt
diesen Leuten durchdringend in die Pupillen, ihr werdet darin einen ausweichenden
Schatten finden, und sie werden euren Blick nicht lange aushalten, das sind geheime
Dugpas*. Oft sind sie gefährlicher als ihre offen erkennbaren Mitbrüder.
Selbst wenn
man ihnen einen Beutel Geld sendet, werden sie sich eines nicht vorhandenen
Schuldners entsinnen. Selbst wenn man sie vor dem Untergang bewahrt, werden sie
ihre Dankbarkeit der Polizei zuwenden. Selbst wenn man diese scheinbar
gutgesinnten Leute bis an die Grenzen Unserer Wohnstätten brächte, würden sie
das Gesehene als Luftspiegelung erklären. Wenn sie dies nur aus Unwissenheit
täten – doch der Grund ist viel schlimmer.
Hütet euch
vor ihnen! Bewahrt vor allem die Kinder vor ihnen. Durch sie kommen Geschwüre
bei Kindern. Sie gehen in die Schulen. Für sie existiert keine historische
Tatsache und kein Gesetz des Wissens. Wenn ihr Kindern mit Geschwüren begegnet,
fragt nach den Eigenschaften der Lehrer.
Jetzt, wo
eine wichtige Zeit herankommt, soll man so viele Kinder wie möglich reinigen, sie
werden an die Städte der Zukunft denken. Man muss ihnen ein wahrheitsgetreues Buch
über die Glaubenskämpfer des Allgemeinwohls geben, doch dieses Buch wurde noch
nicht geschrieben. Gefälscht sind die Kinderbücher, gefälscht die Spielsachen und
gefälscht das Lächeln der Erzieher. Kann man inmitten völliger Fälschung
Wahrhaftigkeit erwarten?
Ich rate, den
Kindern Zeit zu widmen. Mögen sie die Balken für ihre Stadt selbst heranschleppen!
Zu eurer
Kenntnis sprach Ich über die geheimen Dugpas, es lohnt sich nicht, sich mit ihnen
zu beschäftigen; sie sind einfach nur Kehricht für jeden bestrebten Arbeiter.
Doch wenn
ihr den Kindern Unsere Wohnstätte zeigt, werden sie mit Freude durch alle
Laboratorien und Observatorien gehen. Unsere prismatischen Spiegel werden ihnen
unvergessliche Freude bereiten, weil sie alles Echte lieben, und Wir streben
zur Wahrheit.
Gebt den
Kindern nur echte Sachen!
[337.] 20. (341)[207] Von
Unserer Gemeinschaft aus säen Wir Samen des Allgemeinwohls in alle Teile der
Welt. Ihr fragt: „Wie soll man die Satzung der Gemeinschaft bewahren?“ Ihr habt
bereits von vielen Merkmalen Unserer Arbeit gehört, und jetzt merkt sie euch
nicht bloß zur Information, sondern zur sofortigen Anwendung. Wenn euch der
Verzicht auf Persönliches näher heranbringt, so entfernt euch der Verzicht auf
Tätigkeit für das Allgemeinwohl unermesslich – das ist eine Regel der
Gemeinschaft. Wenn man einen beweglichen Geist besitzt, ist es leicht, beim
Streben zum Allgemeinwohl das Persönliche zu bewahren.
Ihr fragt: „Warum
sind so viele Prüfungen notwendig?“ In der Gemeinschaft wird alles durch
Erfahrung erreicht; deshalb ist es richtig, Prüfungen als Wachstum anzusehen.
Prüfungen liegen wie Schwellen vor den schönen Toren.
Hütet euch
vor Seufzen und weinerlichen Gesichtern, wenn man von Prüfungen spricht.
Die
Ablehnung des Allgemeinwohls wirft sogar einen Riesen in die Grube.
Wer den
Vorzug hatte, eine Rede von Uns zu hören, kann bezeugen, wie geschäftsmäßig und
vielseitig Unsere Zeit verläuft. Für die Erweiterung von Möglichkeiten sahen
Wir Uns genötigt, auf den langwierigen Aufbau von Reden zu verzichten und zu
verschiedenen Jahrhunderten bessere und kürzere Bestimmungen zu finden. In
einer Zeit von drei Minuten muss man den Inhalt einer dreistündigen Rede prägnant
wiedergeben können.
Ich sage
dies, ohne Mich vor der Entrüstung der Rechtsanwälte und Prediger zu fürchten.
Den Schatz
der Zeit kann man nur bei der Arbeit für das Allgemeinwohl würdigen. Am
wenigsten darf man die Zeit eures Bruders stehlen. Das sinnlose Stehlen von
Zeit ist dasselbe wie der Diebstahl von Gedanken.
Zu den
Prüfungen kann man eine Frage hinzufügen, die auch einem Kind gestellt werden
kann: „Was hältst du zur Zeit für das Wichtigste?“ Versteht man den
Gedankengang, kann man aus der Antwort den wahren Charakter erkennen. Es ist
traurig, die anzuschauen, die ihre Gedanken verbergen. Der Gedanke ist ein
Blitz!
VI
[338.] 1. (342) Wer sich einem Hühnerstall weiht, erhält
als Ergebnis Eier. Wer sich einem Teil der Welt weiht, schwingt mit dem Boden.
Die
Menschen haben die Bedeutung des Wortes „Harmonie“ verdorben. In dieses Wort
hat man etwas Klerikales hineingelegt, die Falte eines Chitons, die Immortelkis[208] einer
nicht existierenden Liebe und sogar einen Strickstrumpf. Es wäre besser, diesen
verdorrten Begriff ohne Harfen durch einen energischeren zu ersetzen, sagen wir
durch „Feinfühligkeit der Zusammenarbeit“. Ohne sie kann die Gemeinschaft nicht
leben. Ihre Verletzung ruft Kränkung hervor; Kränkung lässt Stumpfsinn entstehen.
Ein Mensch,
der durch Kränkung niedergeschlagen ist, wird nur zu einem einzigen Punkt hingezogen.
Indem er unbeweglich wird, wird der Mensch unvermeidlich stumpfsinnig.
Stumpfsinn verzehrt wie Rost einen Teil der Grundsubstanz.
Alles
vibriert, wogt und atmet inmitten des Aufleuchtens der Blitze.
In den
Tagen des großen Aufbaus[209]
duldet keinen rostigen Anker. Rost hält dem reinigenden Wirbelwind nicht stand.
[339.] 2. (343) Ein Arzt könnte fragen: „Wenn die Aura
eine physische Erscheinung ist, kann sie dann nicht auch von außen her physisch
ausgebildet werden?“ Bis zu einem gewissen Grad hat er Recht.
Ihr habt[210] bereits
von äußeren Schlägen gehört, welche die Aura verletzen; genauso kann eine
Treibhausatmosphäre geschaffen werden, welche die Aura heilt, doch die
Bedingungen für ein Treibhaus sind überall gleich und für die Evolution ungeeignet.
Wie der
Organismus von innen her herausgearbeitet werden muss, unabhängig von den
äußeren Bedingungen, genauso wachsen die Standhaftigkeit und die Bedeutung der
Aura nur von innen. Bedrängte Bedingungen sind besonders für die Breite der
Aura geeignet. Die gebende Hand hängt nicht von der Menge des Gegebenen ab.
Ich sehe
einen jungen Wissenschaftler, der die Vermächtnisse aller Lehren des Ostens sammelte
und sich sagte: „Jetzt wähle ich überall die Vorschriften des Lebens aus, lasse
alle Hymnen und Verbeugungen beiseite und lasse die Verschiedenheit der Zeiten
und die Fehler der Verleumder und Übersetzer außer Acht, da das Einfachste sich
als das Grundlegendste erweist. Aus diesen Splittern setze ich hier ein einzelnes
Leben zusammen.“ Das ist das Leben des Ostens. Ungeachtet der Lückenhaftigkeit
wird dieses Leben weise und voller evolutionärer Taten sein.
Warum sind
alle Lehren in Asien entstanden? Welche Magneten haben dort die fortschreitende
Energie des Geistes gesammelt?
Für einen Wirbelsturm
bedarf es der Zusammenwirkung von oben und unten.
Wo entsprechen
die Flügel der Zukunft dem tiefsten Altertum? Das Altertum von Atlantis kann
einem Flug über den Planeten hinaus entsprechen. Diese Tore sind so breit, dass
die restliche Wirtschaft leicht eintreten kann!
[340.] 3. (344) Kann Unsere Gemeinschaft sich in
weltliche Angelegenheiten einmischen und tätige Hilfe leisten?
Jede
Gemeinschaft ist frei von Egoismus im vulgären Sinn, und im Namen des
Allgemeinwohls kommt sie mit der Lösung der Weltprobleme in Berührung. Wie
Pfeile bohren sich die Sendungen der Gemeinschaft in das Gehirn der Menschheit
ein.
In der
wissenschaftlichen Literatur kann man eine Reihe von Einflüssen verfolgen,
sowohl psychischer als auch materieller Art. Es sind Fälle von Sendungen sehr
bedeutender Gegenstände bekannt. Es sind Sendungen von Geldsummen bekannt. Es
sind Warnungen vor Gefahren bekannt. Es sind Briefe mit Lösungen von Problemen bekannt.
Es sind Begegnungen unter verschiedenen Gestalten bekannt.
Wir besaßen
Schiffstickets und Kleider verschiedener Länder. Wir trugen verschiedene Namen
und erschienen, wenn die Umstände es gebieterisch erforderten.
Ich sehe,
wie jemand entrüstet ist und das Gesagte als Fabel bezeichnet. Indessen erhielt
vor seinen Augen das Wohnheim einer Universität von einem Unbekannten eine
Spende; einem seiner Bekannten wurde durch einen Unbekannten eine wertvolle
Büste überreicht.
Unser Bote bat
eine Königin[211], nach den Gesetzen der
Zeit zu handeln. Unser Bote beriet einen jungen Erfinder. Unser Bote führte einen
angehenden Wissenschaftler. Man kann auf eine Liste von Personen hinweisen, die
Geldüberweisungen erhalten haben. Das alles sind Tatsachen, die durch physische
Dokumente bezeugt sind.
Warum
erscheint dies manchen mystisch und geheimnisvoll, wenn doch ein jeder das
gleiche in geringerem Maß getan hat?
Wenn einmal
das Prinzip des Allgemeinwohls in der Menschheit verankert ist, erhalten wir,
indem wir es verlängern, eine durch Erfahrung gestärkte Gemeinschaft.
Nur ein
Blinder bemerkt nicht, wohin die Spirale der Evolution sich gewendet hat. Und
Wir, die Wir existieren, senden einem jungen Geist Hilfe.
[341.] 4. (345) Wenn Unsere zentrale Gemeinschaft für
den weltweiten Aufbau von Bedeutung ist, haben auch die von Uns gegründeten Gemeinschaften
einen Einfluss auf die Evolution der Welt. Wir wollen nun die Hauptarten dieser
weit verstreuten Gemeinschaften betrachten:
Erstens: Es
gibt unbewusste Gemeinschaften, die eine annehmbare Art des Gemeinschaftslebens
herausarbeiten. Man kann sie unter Arbeitern, Landwirten, Studenten und seltener
in Familien finden.
Die zweite
Art der Gemeinschaft kennt den Plan der irdischen Evolution, doch sie verbindet
diesen Plan nicht mit einer bestimmten Tat und Frist: Kreise politischer
Idealisten, einige okkulte Organisationen, wissenschaftliche Gesellschaften und
sehr selten klerikale Kongregationen.
Die dritte
Art der Gemeinschaft kennt nicht nur den Plan der Evolution, sondern auch die
Frist und die Tat. Natürlich sind diese Gemeinschaften selten, und sie empfangen
Unsere Weisungen.
Wer bei Uns
gewesen ist, lernt das Schweigen. So ist es auch schwer, die Mitglieder der
Gemeinschaft der dritten Art zu erkennen. Gesprächiger ist die zweite Art der
Gemeinschaft; sie spricht bereits viel über das Allgemeinwohl.
Wahrlich,
das finstere Zeitalter wird mit der Verkündung der Gemeinschaft zu Ende gehen.
Sergius hat sie mit der Axt herausgehauen. [Jakob] Böhme* hämmerte an ihr mit
dem Schusterhammer. Der Lehrer Buddha baute sie mit den Händen auf. Christus bereitete
ihr eine Brücke vor. Ein Lehrer des fernsten Altertums sagte: „Ich sehe keine
Sachen, die mir gehören.“
Nun bleibt
nur mehr übrig, eine Strafexpedition zu Uns zu senden; doch sie wird Uns nicht
erreichen, denn Wir verfügen über einige wissenschaftliche Mittel.
Obwohl
dieses Buch nichts über Gase enthält, habe Ich doch einige mächtige Bestandteile
genannt.
Es ist eine
wunderbare, einzigartige Zeit des Wechsels eines langen und schweren Zeitalters.
[342.] 5. (346) Man kann einen lehrreichen Fall
erzählen, wie ein unerwarteter, nützlicher Mitarbeiter Unsere Gemeinschaft
erreichte.
Ihr wisst
bereits, dass vor dem endgültigen Eintreten bei Uns besondere Anfälle von körperlicher
Schwäche auftreten – das kann durch den wellenartigen Zustand der Zentren[212] erklärt
werden; es können Ohnmachtsanfälle, Krämpfe, Schwermut und Schmerzen der
verschiedenen Zentren vorkommen.
Einer
Unserer Freunde machte sich vergeblich auf einem Bergpfad auf den Weg und, an Übergänge
gewohnt, überschritt Er die gesicherte Grenze; dort fiel Er in tiefe Ohnmacht.
Was zeigten Unsere weitsichtigen Apparate? Unser Freund liegt an einem sehr
gefährlichen Abhang; ein von der Karawane abgekommener Teilnehmer der
Expedition einer Geographischen Gesellschaft, selbst hungrig und entkräftet,
eilt zu Ihm, hebt Unseren Freund, der sehr groß an Wuchs war, auf und trägt Ihn
den Bergpfad entlang.
Nur durch die
Anspannung der Nerven ist zu erklären, wie es ihm möglich war, diese Last zu
bewältigen.
Als Unsere Abgesandten
eintrafen, fiel auch der Forschungsreisende in noch tiefere Ohnmacht. Die
übermäßige Last machte ihn einem Mitarbeiter.
Nun leitet
er die Bewachung der Pfade und beschäftigt sich mit historischen Forschungen.
Oft wiederholt er: „Fürchtet euch vor keiner übermäßigen Last.“ Er hatte
natürlich einen Anlass, sich in Unseren Bergen zu befinden.
Das
Erscheinen von Feinden muss man in Zusammenhang mit einem besonders krankhaften
Zustand stellen, den Ich bereits erwähnt habe.
Menschlich
ist es leicht zu verstehen, wie unangenehm manchen Unsere Gemeinschaft ist. Man
braucht kein Zauberer zu sein, um sich vorzustellen, wie sich manche bemühen,
den Pfad zu versperren; doch das sind weder eure noch Unsere
Feinde, sondern Feinde der Aufklärung – sie sind unvermeidlich und beharrlich.
Deshalb raten Wir, die Dinge zu nehmen, wie sie sind, und eine übermäßige Last
nicht zu fürchten.
[343.] 6. (347) Bei der Gründung neuer Gemeinschaften
muss man eine besonders lästige menschliche Eigenschaft ins Auge fassen: Ich
spreche von Neid. Aus dem Wettstreit erhebt sich allmählich die Natter des
Neides, und im selben Nest befinden sich die Lüge und die Heuchelei.
Die Natter
ist klein an Wuchs, und ihre Geburt ist oft unmöglich zu bemerken; deshalb muss
man bei der Gründung einer Gemeinschaft die Verschiedenheit der Mitglieder
berücksichtigen und darlegen, weshalb die Mitglieder der Gemeinschaft einmalig
und nicht miteinander vergleichbar sind, wie die Glieder des Körpers.
Bald kommt
die Zeit, wo Meine Lehre die Gemeinschaften in den verschiedenen Ländern nicht
so leicht erreichen wird.
Bis zur
Herausgabe des dritten Buches soll man sich das zweite nicht nur aneignen,
sondern es auch im Leben anwenden.
Ich weiß
bereits, wie oberflächlich das erste Buch von vielen gelesen wurde. Manche
machten aus ihm ein Traumbuch oder eine Wahrsagerin; manche nahmen es als
Beruhigungstropfen. Aber nur wenige nahmen es als einen dringenden Aufruf zur
Evolution der Welt.
Wer den
Aufruf im ersten Buch verstanden hat, wird im zweiten die Hinweise für die
gewünschte Arbeit finden.
Die
eintretenden Weltereignisse legen einem das Buch auf den Arbeitstisch. An
diesem Tisch kann man sich begegnen.
Eine
übermäßige Last wird manchmal zur Feder eines Flügels.
[344.] 7. (348) Bei den Gemeinschaftsaufgaben gebt
euch nicht Gedanken an die jüngste Vergangenheit hin – entweder die Zukunft
oder die Weisheit der Jahrhunderte. Die Splitter und der Staub der Hüllen der Vergangenheit
füllen den Raum zu sehr an. Vom Magnetismus der Gedanken angezogen, weben sie unreine
Phantome, die schwer zu vertreiben sind. Aus dem einen Winkel vertrieben,
übersiedeln sie in einen anderen, bis sie durch einen bewussten Schlag des
Willens wieder in Staub verwandelt werden.
Nützlicher
ist es, an die Zukunft zu denken: Diese Gedanken wenden sich an das Sonnenprana. Der Magnet solcher Gedanken kann Teilchen des
kosmischen Staubes anziehen. Dieser Staub aus fernen Welten ist vorteilhaft für
Neubildungen.
Wenn Astronomie
Geographie ist, dann ist kosmischer Staub Geschichte; und jeder Meteorstein ist
ein archäologischer Gegenstand.
Der
historische Bericht, wonach Salomon einen besonderen Meteorstein verehrte, hat
eine wissenschaftliche Grundlage. So verwandelt sich oft ein Märchen in die Seite
eines wissenschaftlichen Werkes.
Auch Galilei[213]
erzählte zu seiner Zeit gefährliche Märchen. Ihr wollt doch nicht den Kardinälen
gleichen, den Gegnern Galileis?
Man muss sich
daran gewöhnen, an die Zukunft zu denken. Wenn ihr euch versammelt, ist es
notwendig, Gedanken an die Zukunft auszusenden – die Versammlungen werden dann reiner.
[345.] 8. (349) Noch einige Ratschläge:
Zu früh zu
kommen oder sich zu verspäten, ist gleich schlecht, doch wenn man die Wahl hat,
ist es immer noch besser, zu früh zu kommen. Ebenso ist es besser, wegzulassen
als hinzuzufügen.
Wenn es in
der Gemeinschaft eine Klage gibt, verwandelt sie sich in eine Polizeibehörde.
Wenn in der
Gemeinschaft Selbstliebe auftaucht, wird sie zu einem zoologischen Garten.
Wenn in der
Gemeinschaft Meine Lehre nicht angewendet wird, bedeutet das, dass jemand sich verstellt.
Jeder, der
eingetreten ist, kann auch wieder austreten, doch nimmt der Austretendende
erworbenes, echtes Eigentum mit.
Wenn
manchmal eine übermäßige Last leicht wie eine Feder ist, so ist oft ein Solotnik[214] Unwahrheit
schwerer als ein Pud.
Ein wütender
Vergleich mit Mitgliedern einer Gemeinschaft führt zu einer schrecklichen
Niederlage.
Schwer ist
der Pfad für den, der gerufen wurde und dem es nicht leicht fiel, einzutreten.
Ich bitte, sich nicht zu entkräften.
In einem
angespannten Arbeitstempo liegt eine bemerkenswerte okkulte Eigenschaft
verborgen. Durch keine Anspannung des Willens können die Resultate einer angespannten
Arbeit erreicht werden. Das Tempo und die Sättigung mit Rhythmus können sich der
kosmischen Spannung annähern.
(…)
[346.] 9. (350) Ihr habt schon von der Sättigung der
Arbeit mit Rhythmus als einer besonderen Eigenschaft gehört, welche die
Menschen nur selten beherrschen. Ihre Wohltätigkeit hat eine viel tiefere
Bedeutung, als es scheint.
Schon die
alten Mysterien kannten zwei Ausdrücke: Erstens: „in der Schwingung der
erhabenen Natur arbeiten“ und zweitens: „mit dem Herzschlag der Mutter der Welt
arbeiten.“
Jene, die tiefgründige
Gegenstände studieren, sollten die Bedeutung des Arbeitsrhythmus kennen, nichts
sollte sie stören. Der Lehrer Buddha war sehr darum besorgt, dass Seine Nachfolger
die Wechsel des Rhythmus kannten. Er riet vor großen Errungenschaften nicht zu
Ruhe, sondern zu von Rhythmus gesättigter Arbeit – merkt euch das!
Bei den Aufgaben
der zukünftigen Evolution muss man von der Arbeit des einzelnen zur Organisation
von vielschichtigeren Organismen übergehen.
Es ist wo
weit gekommen, dass man Beispiele von Arbeiten, die von Rhythmus gesättigt sind,
bei Einzelpersonen oder in sehr kleinen Gemeinschaften sieht, doch die Masse
oder eine Ansammlung von Menschen verstehen es nicht, die Nützlichkeit dieses
Prinzips anzuwenden.
Ein altes
Sprichwort sagt: „Seid vorsichtig mit der Masse“; doch ein ebenso altes Wort lautet:
„Man muss dem Geist der Masse das Arbeiten beibringen.“
Die Äußerlichkeiten
der Arbeit können sehr verschieden sein, doch möge man den Rhythmus erfühlen,
und die Arbeit wird von ganz anderer Qualität sein.
Wäre die
Mehrzahl der heutigen Familien nicht Pflanzstätten für Banalitäten, könnten
gerade sie Führer bei der Arbeit in vereintem Geist sein. Doch die mechanischen
Mütter und Väter verstehen nur zu lallen: „Handelt wie alle!“
Lehrt die
Kleinen, ihre eigenen Städte zu bauen.
[347.] 10. (351) Nun etwas über Handschreiben.
Die
Bedeutung von Handschreiben ist vollständig vergessen worden.
Selbst der
einfachste Arzt versteht, dass Infektionen durch ein Stückchen Papier
übertragen werden können. Fromme Könige und höchst heilige Kardinäle haben mehr
als einmal auf diese Weise ihren Wohlstand vergrößert.
Auch euch
sind Experimente von zeitgenössischen Hypnotiseuren bekannt, bei denen auf
Befehl verschlossene Briefe gelesen werden. Sogar im Zirkus wird dies ohne
Preisaufschlag gezeigt.
Das bedeutet,
dass die äußere und die innere Bedeutung eines Handschreibens groß sind.
Durch ein einziges
Reiben der Hand kann man Korkfigürchen zum Hüpfen bringen. Bedenkt, wie viel
Energie auf ein Blatt Papier bei Kooperation der Zentren eingeprägt wird.
Man kann die
Ausstrahlung der Energie aus den Fingerspitzen beobachten. In der Dunkelheit
kann dieses Leuchten sichtbar sein. Bei besonders starken Emanationen kann man sogar
am Tag ein blaues Licht sehen. Gleichzeitig mit den Ausstrahlungen schichtet
sich auf dem Papier eine unvertilgbare Energie auf,
die der Einwirkung des Wortes und des Gedankens gleichkommt.
Ein Brief trägt
nicht nur die üblichen Zeichen der Buchstaben, sondern auch eine mächtige
Infektion des menschlichen Wesens. Von diesem Gesichtspunkt aus ist es gut, das
eine Schreiben in Händen zu halten, während man es nachliest, ein anderes
hingegen besser gar nicht zu berühren. Gewiss, es fliegen auch viele leere
Blätter in der Welt herum, auf denen kein Funke menschlichen Bewusstseins zurückgeblieben
ist.
Wie kann
man den Unterschied feststellen? Mit dem Wissen des Geistes, demselben, das
auch entscheidet, wo wir einen Händedruck anwenden können.
Ein
Handschreiben ist ein Händedruck auf Entfernung.
[348.] 11. (352) Man könnte fragen: „Wie kann man zu
den letzten Toren gelangen?“ Wir kennen die Gesetze und Merkmale; wir
verschwenden keine Zeit; wir erinnern uns daran, wie die Lehre zu schützen ist;
wie wird es sein, wenn wir die Tore verschlossen finden? Zur Antwort wenden wir
uns wieder den Mysterien des alten Ägypten zu, denn diese Mysterien waren die
wissenschaftlichen Pfade des Lebens.
Das
angenommene Mitglied musste, ohne den Rhythmus zu verlangsamen, bis zum Lehrer
vordringen. Vor ihm lag eine leuchtende Linie, und dieser musste er folgen,
ohne abzuweichen oder sie zu berühren. Die Räume, die er zu durchschreiten
hatte, waren von verschiedenfarbigen Feuern erleuchtet. Manchmal verschwand die
Linie beinahe. Doch zuletzt begann die Linie zu glänzen, und es war, als ob ein
blendender Strahl unter einer verschlossenen, schweren Tür verschwand. Die Tür
schien unzugänglich, sie war ohne Schloss. Bänder und Platten verschiedener
Metalle zierten und verstärkten sie.
Ein
zaghafter Geist geriet in Verwirrung und unterbrach den Rhythmus des
Schreitens, doch wer die Bedeutung der Unabänderlichkeit kannte, schritt fest voran.
Und als sein Körper an das Bollwerk schlug, zerfiel dieses, und er trat in das
letzte Gemach ein.
Dieser unabänderliche
Schlag unserer irdischen Hülle ist notwendig, um den Rhythmus für den Aufstieg
zu herzustellen.
Das Wissen
des Geistes zeigt uns, wie die Größe des Zieles die Größe der Möglichkeiten
schafft. Und das Symbol des Zerfalls der schweren Tür weist am besten darauf
hin, wie man handeln muss.
Die heutigen
Weisen lachen über das Einrennen einer Wand mit der Stirn, doch die alten
Ägypter schufen ein schönes Symbol für die Macht unseres Wesens – daher geht entlang
der Linie des Strahls.
Daher versteht
es, Neues zu beginnen, indem ihr euch das Frühere aneignet.
Versteht
es, den Spott über euren Mut nicht zu bemerken, denn ihr wisst, wohin ihr geht.
[349.] 12. (353) Wieder wird man mit einer Frage herantreten:
„Wie ist es mit Hindernissen?“ Manchen stört die Familie, manchen eine ungeliebte
Beschäftigung, manchen die Armut und manchen die Angriffe der Feinde.
Ein guter
Reiter liebt es, sich auf undressierten Pferden zu üben
und zieht das Hindernis des Grabens einem ebenen Weg vor.
Jedes
Hindernis muss die Geburt einer Möglichkeit sein.
Schwierigkeiten
vor einem Hindernis entstehen doch durch Angst. Mit welcher Haube der Feigling
sich auch verkleidet, wir müssen die Seite über die Angst finden.
Freunde,
solange Hindernisse uns nicht zur Geburt von Möglichkeiten werden, verstehen
wir die Lehre nicht.
Der Erfolg
liegt in der Erweiterung des Bewusstseins; es ist unmöglich, sich bei
Vorhandensein von Furcht anzunähern. Der Strahl des Mutes führt über die Hindernisse
hinweg, denn jetzt, wo die Welt weiß, wohin sie geht[215],
wächst der Same des Blutes, wächst der Same des Wissens und wächst der Same der
Schönheit!
Wenn der
Pfad auch mit Knochen übersät ist, kann man dennoch furchtlos dahinschreiten; wenn
die Völker verschiedene Sprachen sprechen, bedeutet dies, man kann die Seele
öffnen; wenn man sich beeilen muss, bedeutet dies, dass irgendwo ein neues Dach
bereitsteht.
Seid
gesegnet Hindernisse, durch euch wachsen wir!
[350.] 13. (354) Es kann zu Recht gefragt werden: Wie soll
man mit Tieren umgehen? Entweder behandelt man sie grausam; oder man macht in
sentimentaler Weise Parasiten aus ihnen; oder man macht sie zu Apparaten für
mechanische Kreuzungen.
Das Maß des
Verhaltens gegenüber den Tieren muss natürlich entsprechend der Einheit des
Weltrhythmus bestimmt werden; dieses Maß ist überall dasselbe. Wenn der Mensch
ein Mitarbeiter der Evolution sein soll, müssen auch die Tiere diesem Gesetz
entsprechen. Arten, die der Evolution nicht entsprechen, sterben aus. Jene, die
sich der Evolution angepasst haben, müssen diese Fähigkeit durch ihre Arbeit
aufrechterhalten.
Man muss
die wahre Nützlichkeit der Tiere studieren. Es ist unbegründet zu glauben, dass
die entarteten Plesiosaurier[216] für
die Zukunft gebraucht werden. Großmutters Kleid ist im Museum sehr rührend,
doch es ist ungeeignet für das Leben.
Das Glück
der Welten kann auch ohne Nilpferde und Nashörner geschaffen werden, die den Falten
früherer geologischer Schichten sehr gut entsprachen. Wenn eine bestimmte Art Menschen
sich als Nachahmung von Nilpferden erweist, dann gehört sie zu derselben
Evolution.
Die Tiere
müssen arbeiten, sie müssen sich das Recht zu leben erringen; daher sind
Grausamkeit und Sentimentalität ungeeignet. Kann man denn anders, als alles zu
lieben, was lebensnotwendig arbeitet?
[351.] 14. (355) Wenn selbst die Tiere arbeiten
müssen, wie bewusst muss man dann die menschliche Arbeit anwenden!
Wir werden die
Arbeit nicht unterscheiden. Ein Unterschied besteht nur in Bewusstheit und Verständnislosigkeit.
Man muss auch den Unterschied im Alter des Geistes wahrnehmen. Man kann einen Unterschied
im Streben des Geistes eines jungen im Vergleich mit einem alten Geist
wahrnehmen.
Ein junger
Geist besitzt zwar noch nicht die tiefe Wahrnehmung, die durch die Erfahrung
des Lebens zusammengetragen wird, aber er ist oft weniger egoistisch und
unterwirft sich leichter der Evolution.
Ein alter
Geist erlangt manchmal das Ebenbild eines Wassertrichters, der bei der Verwandlung
des persönlichen Ich das Wesentliche herbeizieht.
Wenn sich ein
solches Geschwür gebildet hat, kann die Heilung nur durch eine Heldentat
erfolgen.
Eine schöne
und glänzende Heldentat fördert die Erneuerung des feinstofflichen Körpers.
Solange ein solcher alter Geist zur Heldentat strebt, bedeutet dies, dass er lebensfähig
ist.
Wenn es ein
Absterben des Körpers gibt, muss es auch ein Absterben des Geistes geben. Ein
totes Glied muss man rechtzeitig entfernen, doch ein Gangrän[217] des
Geistes kann nur durch einen Schlag entfernt werden.
Der Funke
des Schlages gebiert die Heldentat. Natürlich wird jene Heldentat bevorzugt,
die bewusst heranwächst, wenn das ganze Wesen weiß, dass der Lehrer des Lichts
lebt.
Wir kannten
ein kleines Mädchen[218], in
dem dieses Wissen unabänderlich aufflammte; selbst Krankheit konnte dieses
Wissen des Geistes nicht vernichten. Die Formen wandelten sich, doch das Wesen
blieb unerschütterlich.
So setzt das
Wesen bis in die Unendlichkeit fort!
[352.] 15. (356) Welche äußere Bedingung ist für die
Qualität der Arbeit unerlässlich? Licht. Nur Licht macht eine Arbeit produktiv
und nützlich. Der Schmetterling kann so lange fliegen, bis sein Regenbogen–Blütenstaub
erschöpft ist. Der Mensch besitzt die gleiche Regenbogen–Kraft, und diese nimmt
mittels Fotoplasma die Macht des Lichtes auf. Die verschiedenen Plasmen
erweisen sich als Mittler zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren. Das
Fotoplasma, das eine Emanation des Nervensystems ist, bildet den Regenbogen–Blütenstaub,
der die Lichtstrahlen aufnimmt und den Nervenkanälen zuführt.
Die besten
Verbindungen mit dem Licht erreicht man am Morgen, verdeckt deshalb nicht das
Morgenlicht. Arbeitet bei Licht, entscheidet bei Licht, urteilt bei Licht,
trauert bei Licht, freut euch bei Licht. Nichts kann mit der Lichtwelle
verglichen werden. Selbst die beste Elektrizität, die hochblaue, spendet
achttausendmal weniger Licht als ein Sonnenstrahl.
Bald wird
die Erforschung des Fotoplasmas den Arbeitsmethoden eine neue Richtung geben.
Man kann sehen, wie der Blütenstaub des Fotoplasmas kocht und durch winzige Trichter
den erhaltenen Schatz in die Poren der Haut trägt.
Nicht nur
die Geräumigkeit der Arbeitsräume, sondern auch der richtige Einfall des Lichts
muss studiert werden.
Sonnenstrahlen
müssen als Weltschatz gewürdigt werden.
Ebenso leicht
wird sich der Forscher mit dem Strom der Strahlen der anderen Himmelskörper zurechtfinden.
Warum sollen
die Menschen an den Schätzen des Universums vorübergehen, die für sie bestimmt
sind?
Magnetische
Lichtwirbel bilden den Rhythmus der Planeten. Könnte man nicht von ihnen
Gebrauch machen, wie vom Fallen des Wasserfalls? Unerschöpflich sind die zur Verfügung
gestellten Kräfte!
Iwan
Hunderttausender[219], ergreife
deinen Anteil! Bald, wenn sich der Versuch in eine Eroberung verwandelt, wird
der Samen des Allgemeinwohls jedem die Macht des Strahles verleihen.
Daran
wollen wir denken, wenn wir am Morgen die Arbeit beginnen, und sie mutig
fortsetzen bis in die Unendlichkeit.
[353.] 16. (357) Der Menschheit fällt es besonders
schwer, die Beziehung zwischen der Qualität der Arbeit und der Unendlichkeit zu
verstehen. Der Durchschnittsmensch vermutet, dass eine höhere Qualität der
Arbeit zu Endlichkeit führt. Für ihn besteht Qualität in Vollendung, die Wir
als Leblosigkeit bezeichnen. Es ist ganz unmöglich, einem Durchschnittsmenschen
klarzumachen, dass höhere Qualität zur Unendlichkeit strebt. Gerade in der Unvollendetheit der höheren Spannung liegt das Auffinden
des Wissens. Man muss den Mut finden, für die Unendlichkeit zu arbeiten.
Man muss in
sich ein ständiges Lernen entwickeln, das nicht für das Aufzählen von
Tatsachen, sondern für die Erweiterung des Bewusstseins wichtig ist.
Es ist
nicht wichtig, auf welche Weise das Bewusstsein wächst, sondern dass sein
Umfang es erlaubt, das Ausmaß großer Ereignisse zu erfassen.
Welche
Lehre führt rascher zur Erweiterung des Bewusstseins? Man muss den Menschen ganz
individuell auf diese Wiese lassen. Jedem sein Gras. Wenn nur das innere Feuer
der menschlichen Würde entsprechen würde. Die Schläfrigen, die Eingebildeten
und jene, die aus Argwohn und Zweifel toben, werden keine Nahrung finden.
Sagt den
Schülern und Freunden: Mögen sie lernen; mögen sie in Anspannung des Geistes
lernen; mögen sie mit geöffneten Augen lernen; mögen sie vollkommen endlos
lernen, denn es gibt kein Ende. Diese einfache Feststellung erfüllt viele mit
Schrecken.
Doch Wir
sind mit jenen, die sagen: „In der Unendlichkeit ist Licht, und ganze Zeitalter
leuchten wie ein Perlenfaden.“
Lasst uns
beim Lernen nicht herabsetzen.
[354.] 17. (358) Wenn ihr die Schüler versammelt,
denkt darüber nach, womit begonnen werden soll. Der übliche Fehler besteht
darin, dass man mit dem Alphabet beginnt, ohne die Natur des Schülers zu
berücksichtigen. Unsere Regel besteht darin, zusammen mit den Anfangsgrundlagen
Fragmente höherer Möglichkeiten zu bieten.
Auch soll
das Lieblingsspiel Buddhas mit Seinen Schülern in Ruhepausen nicht vergessen
werden, bei dem der Lehrer ein Wort in den Raum warf, auf das die Schüler einen
ganzen Gedanken aufzubauen hatten. Es gibt keine weisere Prüfung des
Bewusstseinszustandes.
Stellt euch
vor, der Lehrer sagt: „Tod“ und denkt dabei an den Tod der Banalität, der
Schüler aber ruft: „Tod den Armen“. So können einzelne Wörter gleich Wegweisern
ein ganzes Muster des Geistes weben. An diesem Muster kann man sehen, welche
Feuer brennen.
Es bietet
sich die Gelegenheit, zu sagen: „Euer Bewusstsein wünschte den Tod der Armen,
deshalb ging der euch gesandte Reichtum dahin, und neben diesem primitiven
Gesetz kann man einen Funken Licht auf die Evolution der fernen Welten werfen.“
Der Vergleich der Evolution der Welten mit unbedeutenden Alltäglichkeiten kann
den Anstoß zu einer Erleuchtung geben.
Am
schwierigsten ist es, wenn der Schüler den Geist wachsen lassen will, indem er
eine Klasse der Methodik besucht. Er kann ein Magazin für Annoncen auf
Hochglanzpapier eröffnen und, mit dem Bleistift trommelnd, die noch nicht
verwendeten Rezepte aufzählen.
Wir sind
keine Veranstalter von Beerdigungsprozessionen oder Zoologischen Gärten. Wenn
ihr Uns nachfolgen wollt, schreitet ebenso gesättigt und heiter einher wie das
unaufhaltsame Leben und liebt jede Erweiterung des Bewusstseins, denn das ist
das erste Ziel.
Man kann
alles verzeihen, doch der Schimmel des Bewusstseins ist schlimmer als die
Verwesung einer Leiche.
[355.] 18. (359) Auch in Kinderzeitschriften werden Fotografien
von unerwarteten Personen veröffentlicht, die niemand kennt. Selbst eine mechanische
Platte nimmt mehr auf als die Augen. Vielleicht auch besser: Man traut dem Auge
nicht, ist jedoch voller Respekt für die Platte.
Gäste aus
dem Astralbereich drängen sich mitten ins Leben, ohne beachtet zu werden.
Natürlich fällt es ihnen nicht immer leicht, zu verschiedenen Menschen durchzudringen;
dann dienen unsere irdischen Gäste als Vermittler. Es ist schwierig, mit den
verschiedenen Schichten zu verkehren, doch die Aura, die von Besuchern oder der
Dienerschaft zurückgelassen wird, bildet eine Brücke für die unsichtbaren Gäste.
Ihr Wert ist sehr verschieden: Sie reicht vom Berühren eines Schmetterlings bis
zum Rachen eines Tigers. Deshalb ist es zweckmäßig, weniger Menschen Zutritt zum
Schlafzimmer und zum Arbeitszimmer zu gewähren, wenn eure eigene Aura bereits
genügend gefestigt ist.
Besonders
gefährlich sind Kindererzieher, die mit einem entsetzlichen Gefolge
daherkommen. Die besten Sendungen werden oft durch Anwesenheit von
Kindermädchen und Krankenpflegerinnen paralysiert. Daher ist selbständiges
Handeln immer nützlich.
Auch muss
man die Aufmerksamkeit auf die Sekretäre lenken, sie haben schon viele Angelegenheiten
zunichte gemacht.
Erledigt alles
selbst, selbst, selbst, und ihr könnt ruhig sein, was die Qualität eurer Emanationen
betrifft.
[356.] 19. (360) „Warum für ihn und nicht für mich?“,
so flüstert der Neid nach Mitternacht. Vertreibt diesen Halunken aus euren
Vorhaben.
Wachstum
des Geistes duldet keinen Zwang. Dadurch erklärt sich die langsame Evolution
der Menschheit. Man darf den Geist nicht zwingen, zu wachsen. Man darf noch
nicht einmal durch unerbetene Ratschläge nötigen. Man kann nur auf das Klopfen
eines feinfühligen Herzens antworten.
Wenn ihr den
ganz offensichtlichen Rat erteilt, dass Neid der Gesundheit schadet, so wird
dies, wenn ein geistiges Bewusstsein fehlt, nur neue Heuchelei hervorrufen.
Doch die
Pfade des persönlichen geistigen Wachstums sind hell.
Jeder
Tropfen des Ozeans erzeugt seinen Regenbogen, wie herrlich ist daher das
Leuchten des Kosmos! Und wie behutsam muss man daher Antworten geben, weil sie
einen persönlichen Geist im Sinn haben.
Wir haben
gegen die derzeitigen Kirchen gesprochen, doch man darf nicht gegen die
Priester im Allgemeinen sprechen. Wir kannten einen ausgezeichneten
katholischen Geistlichen, doch anstelle der Kardinalswürde versetzte man ihn in
eine höchst armselige Kirchengemeinde. Wir kannten einen begeisterten Rabbiner,
doch man betrachtete ihn als Geisteskranken. Wir kannten einen erleuchteten
Priester, doch sein Los war ein Kloster für betrunkene Verbannte. Ich kenne einen
gebildeten Bischof in Amerika, doch er hat kein süßes Leben.
Jeder Gedanke
an das Allgemeinwohl wird unbarmherzig verfolgt, dabei kann nur das Wachstum
des persönlichen Geistes die Schatzkammer des Allgemeinwohls füllen.
Die Entsprechung
zwischen dem persönlichen Geist und dem Allgemeinwohl der Welt bildet auch die
Schönheit des Kosmos.
Wenn jede
Pflanze ihre unersetzliche Eigenart hat, wie besonders muss man dann mit jedem
menschlichen Geist umgehen?
Solch ein Beben
der Feinfühligkeit muss ein Kennzeichen Unserer Schüler sein, und dann kann nicht
nur ein Wort, sondern sogar eine einfache Berührung Licht ausgießen.
Nicht nur
am Tag, sondern auch des Nachts kann man berühren und die Hilfe der Erleuchtung
bringen.
Erleuchtet
euch durch Erweiterung des Bewusstseins, so wie weitgereiste Wanderer durch den
Staub des Regenbogens der ganzen Welt Wissen anhäufen.
[357.] 20. (361) Reine Gedanken sind wie das Ozon des Raumes. Wahrlich, mit ihnen kann
man die Umgebung anfüllen, doch nur in einem bestimmten Akkord. Einen reinen
Gedanken auszuwerfen und ihn mit einem Dutzend Begierden zu bedecken, ist wie eine
schreckliche Dissonanz. Unter Akkord versteht man eine Reihe von klingenden Sendungen.
Deshalb schätzen wir bei der selbständigen Tätigkeit eine Reihe aufeinander
folgender Taten. Nicht ein zufälliger wohlwollender Ausruf, sondern ein bewusster,
dauernder Prozess gibt den Vorrang.
Ein Papagei
konnte schreien: „Gesegneter Lehrer!“, doch dadurch verbesserte er seine
Möglichkeiten nicht. Ein Bär ließ seine Beute zufällig auf der Türschwelle
eines Hungernden liegen, doch er hörte nicht auf, eine Bestie zu sein. Eine
Biene ließ zufällig das Geschwür eines Kranken platzen, doch sie erwarb sich damit
nicht die Seligkeit. Sogar eine Schlange rettete einst mit ihrem Gift ein
Leben. Nur Bewusstheit und Unabänderlichkeit
führen zu Resultaten.
Betrachtet
das Lächeln der Heldentat als leicht. Und eine Heldentat, die aus Unabänderlichkeit
erwächst, strahlt wie die gebende Sonne. Wie die Süße der Frucht nicht von der
Schale abhängt, so möge auch eure Tätigkeit außerhalb der Masse verlaufen. Nur
wenn ihr die Masse meidet, werdet ihr die Völker erreichen.
Ich kann
mir vorstellen, wie ein heutiger Minister oder der römische Papst in einem Auto
zu Unseren Türmen fahren. Ist das eher eine Komödie
oder ein Drama? Auf jeden Fall würde ein einfacher Mongole würdiger vorgehen,
denn in ihm ist der Nerv der Wahrnehmung noch nicht zerrissen.
Freunde!
Haltet den Kanal der Wahrnehmung sauber, in dieser Esse werden die reinen
Gedanken geschmiedet. Blickt auf reine Gedanken nicht wie auf seltsame
Himmelsbewohner, die an Feiertagen herniedersteigen, sondern wie auf eine
Mahlzeit inmitten eurer Werktage!
[358.] 21. (362) Das erste Buch rief zur Heldentat der
Schönheit, der Einfachheit und der Furchtlosigkeit auf. Das zweite Buch gibt
die Beschaffenheit und die Merkmale der Arbeit, die eine Erweiterung des
Bewusstseins bewirkt.
Die Idee
der Gemeinschaft und des Allgemeinwohls erweist sich als erstes Merkmal der Erweiterung
des Bewusstseins. Man kann verstehen, dass die Qualität der Arbeit nicht zur Kenntnisnahme,
sondern zur Ausführung gegeben wird.
Dieses Buch
dient nicht der Beruhigung, sondern für die Arbeit des sich erhebenden Geistes.
Und strebt so gut wie möglich zur Arbeit. Und umhüllt jede Arbeit mit den
besten Emanationen.
Wer die
langweiligste Arbeit am freudigsten leistet, wird der unerschütterliche Sieger
sein, denn er besiegte die Last der Langeweile. Es hat doch jeder Pfad, selbst der
Pfad zu Unserer Gemeinschaft, schwierige Übergänge. Und das Ausmaß des
Bewusstseins wird nicht inmitten von Blumen, sondern über dem Abgrund gemessen.
Die Arbeit
der endlosen Vervollkommnung wurde von Uns geboten. In einer Minute der Schwierigkeit
denkt an Uns in dem Wissen, dass der drahtlose Apparat nicht zögern wird, euch
zu verbinden. Doch versteht es, zu denken und den Augenblick wirklicher
Schwierigkeiten zu erkennen.
Oft halten
die Menschen Glück für Unglück und umgekehrt. Die Erweiterung des Bewusstseins
festigt das Wissen des Geistes – dieses Wissen führt zu Unserer Gemeinschaft.
Wird es ein
drittes Buch geben? Selbstverständlich, wenn die im zweiten Buch angewiesene
Arbeit ins Leben eingeht. Das dritte Buch soll sich mit Unserer Gemeinschaft
befassen, doch kann man über Unsere Gemeinschaft sprechen, wenn das Bewusstsein
den Begriff Gemeinschaft überhaupt nicht aufnehmen will?
Wenn ihr
deshalb Unsere Gemeinschaft im Leben zum Ausdruck bringen wollt, müsst ihr
zuerst eure eigene Gemeinschaft hervorbringen. Wir werden euch helfen.
Beobachtet
ohne Vorurteile den Lauf der Weltereignisse, und ihr werdet Unsere Hand
erkennen.
Die Zeit des
Umschwungs der Evolution und ist gekommen, und die Kräfte sind gesammelt.
Versteht es,
die beste Arbeit zu leisten, und bei dieser Arbeit empfangt einen Gruß.
Ein Gruß
allen Suchern des Allgemeinwohls!
Hinweise zur Nummerierung der Paragraphen
Die Paragraphen sind mit zwei, teils mit drei Nummern
gekennzeichnet, nach dem Muster: [268.] 1. (271). Das sieht etwas kompliziert
aus, ist aber erforderlich, um Textstellen in den verschiedenen russischen,
deutschen und englischen Ausgaben vergleichen zu können.
Die Ziffern in eckigen Klammern [1.], [2.] usw. bis
[358.] gibt es im russischen Original nicht. Sie wurden später vom Spirale–Verlag
in den deutschen Text eingefügt, um das Zitieren der Paragraphen zu
erleichtern. Diese alte Nummerierung wird übergangsweise weiter aufgeführt, um
dem Leser das Auffinden von Stellen zu erleichtern, auf die ältere Schriften
oder Ausarbeitungen verweisen.
Die russische Original–Nummerierung folgt dem Schema:
Teil Eins V 1. (ohne jede Klammer). Diese wird einstweilen beibehalten, um das
russische Original weiterhin wiederzugeben.
Die Nummerierung des englischen Textes und der neuen
russischen Ausgabe von Uguns ist bis § 231 mit der deutschen Nummerierung in
den eckigen Klammern […] identisch. Ab § [231] ist die englische und die
Nummerierung von Uguns abweichend und wird zusätzlich in runden Klammern (232)
bis (362) angegeben
In Zukunft sollte nur noch diese neue Nummerierung verwendet
werden, um zu einer international einheitlichen Zählung zu kommen.
Weitere Textstellen
Die deutsche Übersetzung
folgt der von Helena Roerich besorgten Pariser bzw. Rigaer russischen
Erstausgabe, siehe den Artikel „Quellen“. Änderungen oder Ergänzungen, die in der
neuen, kritischen Ausgabe des Rigaer Verlages „Uguns“, in der englischen
Ausgabe oder in den Büchern des Spirale–Verlages enthalten sind, werden im
Folgenden mitgeteilt.
Sie sind im Text mit (…)
gekennzeichnet. Wenn es in einem Paragraphen mehrere ergänzende Textstellen
gibt, sind diese ihrer Reihenfolge nach nummeriert: (1), (2) usw.
So bleibt der ursprünglich
gedruckte Originaltext erhalten, bis eine allgemein anerkannte kritische
Ausgabe vorliegt. Die Änderungen und Ergänzungen, die seriös erscheinen, sind
trotzdem dem deutschen Leser zugänglich. Eine vollständige Erfassung aller
Abweichungen in den anderen Ausgaben steht noch aus.
88.
Man kann es verstehen, wenn Christus die
Treppen hinabsteigt und dabei das Gefäß des Lichts offenbart. Bei den
Geistwesen zeigt sich die Flamme gemäß ihrem Wesen. Die Strahlen Christi
beinhalten, einem Prüfstein gleich, die Gewähr der zukünftigen Arbeit. Die
Zufriedenheit Moryas verweist darauf, auf wen das
Barmherzige Gericht ausgerichtet ist. Bei Unseren
Schülern leuchtet, einer Kerze gleich, das Zeichen der Hohen Einweihung.
Das erste Zeichen wird im Geist entzündet
und danach, wenn die Materie dem Geist freiwillig folgt, wird das Zeichen dem
Körper zugerechnet. Dieser Moment ist eine Feierstunde für Uns. Dann wird sich
die Himmlische Kette bis zu Unserem Tempel hinziehen und hier, auf der Erde,
wird die Musik der Sphären zu hören sein. Geschmückt und mit einem neuen Feuer
ist das Gewölbe erleuchtet, und die Schar der Geistwesen hält Zwiesprache mit
den irdischen Wachen.
Die Schneegiganten hüten das Große
Geheimnis. (Uguns)
96.
Das mit dem Gefäß des Geistes geschehene
Wunder, das euch von einem Lama erzählt wurde, hat eine wissenschaftliche
Grundlage. Im Moment des Abtretens des Geistes ist die Emanation der Nerven
besonders stark und kann in einem geschlossenen Gefäß gesammelt werden.
Durch die Kraft des selbstlosen Willens
kann das Aufflackern einer schlafenden Emanation erzeugt werden, und die
Explosion dieses Stoffes gleicht der eines starken Gases. Der Geist hält sich
in der Nähe auf, solange die Emanation der Nerven nicht verdampft. Aber es
bedarf einer gewissen Zeit für das Verdampfen der Emanation der Nerven. (Uguns)
126.
Die Hauptsache sind Blumen! (Uguns)
127.
Und seine Leitung befindet sich schon in
deinen Händen, Urusvati. Denke daran, die Leitung zu Unserem Hause! Nummer
sieben nach der Anzahl der Jahre. Mögen sie auch zuerst von der Leitung gestört
werden, denn die Spannung ist sehr hoch – man muss jedes Fragment erfassen.
Doch die Erfahrung ist so wichtig, dass
man alle Geduld aufbringen muss. Genau das ist die Illuminatio
Regale der Alten – und diese kann man in Vollendung nur durch Erfahrung und
ausreichend Zeit erreichen. Man kann leicht eine Leitung von geringer Spannung
aufbauen, doch zum Höchsten kann man nur nach und nach gelangen. Du verstehst
selbst, wie vorsichtig man an Unsere Leitung heranführen muss. (Uguns)
129.
Ihr hättet die
Aufmerksamkeit auf einige Sätze richten sollen, die umgangssprachlich klangen
und sogar kindlich. Dies ist eine sehr charakteristische Einzelheit – (Uguns)
130.
Ermüde nicht, alles erfreut Uns. In der
Nacht sollte man nicht auf Schlaf verzichten, sondern man sollte eine heitere
Wachsamkeit erarbeiten. Das ist eine besondere Heiterkeit – man kann sie durch
den Begriff „Möglichkeit“ ersetzen.
Man sollte einfach die inneren Pforten offen halten.
Die erste Periode: Lernen, zuzuhören und
sich mit den schillernden Wellen des Strahls und den ihn begleitenden
Empfindungen vertraut zu machen. Die zweite Periode: Du wirst mit Uns sprechen.
Überlaste die Zentren nicht zu sehr. Es waren zwei Nächte: Zuerst muss man sich
mit den Stimmen bekannt machen. Bewusst hebe ich
nicht die Stimme, um es anderen zu übermitteln. (Uguns)
131.
Wundert euch nicht, denn der Strahl trifft
– es ist ein Strahl der Zentren; es entsteht eine hohe Spannung. Den Strahl
kannte man schon seit langem, doch es waren noch nicht die Zeit und der Anlass
gegeben, ihn anzuwenden. Außer dem Rückgrat sind alle Zentren, die sich
unterhalb der Lende befinden, der Erfahrung gegenüber feindlich eingestellt. Er
muss dem Sonnengeflecht untergeordnet werden. Eine Beschädigung gab es nicht, doch
man sollte die Saiten nicht überspannen.
Man muss nicht die Gegenwart, sondern die
Zukunft betrachten. Der Taucher sollte einen Vorrat an Sauerstoff bewahren.
Schau nur in die Zukunft, denn nach der Menge der bemerkten Empfindungen wird
es eine Erfahrung von hoher Bedeutung. Die niedergeschriebenen Worte umfassen
von der Vielfalt her einen sehr großen Kreis Unserer Studien, und hier
übersteigt Meine Zufriedenheit Meine Erwartungen. Ich betone: Überbeanspruche
dich nur nicht, verlerne nicht, zu schlafen. An der Erfahrung nehmen viele
teil, denn die gesamte Bruderschaft ist an der Erfahrung interessiert. (Uguns)
133.
(1) Viele folgen euch mit ergebener Liebe. Fragt euch: Gab es schon einmal
einen solchen Menschen, der sich euch freundschaftlich genähert hat, ohne
erhoben zu werden? (Uguns)
(2) Er zeigte ein Präparat für das Mikroskop eines Nervs des
Sonnengeflechtes. (Uguns)
(3) bewussten (Englischer
Text und Uguns)
(4) Schwierig ist deine Erfahrung, und das Erreichte ist bemerkenswert. Man
kann eine Vision geben, aber Details des vielschichtigen Lebens der
Bruderschaft in das physische Bewusstsein einzulassen, ist noch nie da gewesen.
Die Visionen kommen von dort, wenn du Unser Leben von
hier aus annäherst – und auf diese Weise wird der Mensch die höchsten Pläne zu
sich heranziehen.
Statt sich für den Himmel zu begeistern
und sich von der Erde loszusagen, ist es besser, die Höchsten Kräfte auf die
Erde zu rufen, und diese Möglichkeit bringt neues Leben herbei. Dir ist
aufgetragen, diese Möglichkeit an die Schwestern des Goldenen Berges zu
übermitteln. Möge diese Feuer–Blume dort erblühen. Deshalb bewahrt das ganze
Geheimnis. (Uguns)
139.
(1) U. – der ägyptische Hierophant, der letzte, der die Mysterien kannte,
arbeitet mit Uns. Er ist vollkommen mit Urusvati einverstanden, dass den
Würdigen die Geheimnisse weitergegeben werden können, obwohl Er dafür vergiftet
wurde. (Uguns)
(2) Und kein abstrakter Segen, sondern die Kenntnis der Gesetze nötigt uns
dazu, jene einfachen Worte auszusprechen, die Urusvati so belasten, die man
aber niederschreiben muss. (Uguns)
(3) Lahore ist auch noch deswegen wichtig, weil dort Christus die erste Vision
vom Ende seiner Predigt hatte und daran ging, sich darauf vorzubereiten. (Uguns)
146.
(1) Der Weg liegt vor dem Volk, das in den Westen geht. (Uguns)
(2) der Schöpfung (Uguns).
Englischer Text: „… im Großen Plan …“
148.
(1) Eine Brücke zu schlagen vom Geist zur Bruderschaft war nicht so
schwierig, aber eine normale Verbindung der Bruderschaft zu den Menschen
herzustellen, ist unaussprechlich schwierig. (Englischer Text und Uguns)
(2) Im Moment ist unser Laboratorium besonders beschäftigt, da ein tödlicher
Strahl die Erde durchdringt. Doch derselbe Strahl ermöglicht, wenn man ihm ein
wenig hinzufügt, Aufbau. Sobald wir eine Ingredienz hinzufügen, erhalten wir
ein Mittel, um die Erdoberfläche zu verändern. Durch diesen Strahl werden
Wüsten erblühen. Das Volk, das diesen Weg wählt, ist unvorsichtig. Maßnahmen
wurden ergriffen. (Uguns)
154.
Der Ozean des Heldentums ist groß – es gab
noch keine Zeit, da die Welt zu einer Arena wurde. Die Gedanken von einer
Umgestaltung haben den gesamten Erdball umfasst. Das, was früher eine Siedlung
oder ein Land erfüllt hat, ergießt sich jetzt in die Welt!
Bei der Bewusstwerdung des Umfangs davon
wird nun das Reservoir eures Ozeans aufgefüllt. Und das gestern Ausgedörrte
wird morgen leicht überflutet werden. Aber quält euch nur nicht, denn bei
geöffneten Toren werdet ihr euch nicht verspäten. Und wenn du mit einem Lächeln
sagst: „Ich lege das für heute beiseite, um es für morgen zu bewahren“, dann
wirst du wie ein Stratege auftreten, der seine Truppen aufteilt.
Sobald die Leitung offen ist, wird sie
nicht entwischen, doch der Unterschied ist nicht groß, wenn sie im Geist
verbleibt. Lass es uns erklären. Die Erfahrung selbst ist so weit in einige
Zentren eingedrungen, dass die Arbeit eines Jahres in zwei Monaten verrichtet
wurde. Das Wichtigste liegt nicht in den Mitteilungen, sondern darin, dass der
Organismus die Veränderung der Strahlen ertragen hat. Aber nun möge sich die
Spirale der Nerven beruhigen! Natürlich ist es keine kleine Last, aber ein
weiteres Hindernis wird nur den Wert wesentlich steigern.
Die Empfindungen sind verschiedenartig,
und der Apparat verzeichnet ständige Eingänge; doch alles ist maßvoll verteilt,
und man kann etwas aufnehmen, ohne den Empfänger zu überlasten. Wenn Mein
Strahl euren Ozean erfüllt, muss man den Organismus stärken. Das Licht einer
Gruppe von Strahlen nimmst du schon normal wahr, aber es gibt welche, die
erschüttern können, und dort muss man sehr sorgsam sein. (Uguns)
156.
des Lebens (englischer Text)
164.
Der Strahl der Mutter der Welt kann der
Menschheit in nicht ferner Zukunft übergeben werden. Der Lichtbohrer kann
vorsichtig einigen wenigen ausgehändigt werden. Doch die Feuerwand ist für
Verneiner gefährlich, da alle orangefarbenen und hochroten Auren in die
Umlaufbahn des Feuers hineingezogen werden können und nicht imstande sind,
standzuhalten. (Uguns)
165.
(1) Der Traum
zeigte den Sinn der letzten Missionen. (Uguns)
(2) Irgendwer sagte: „Wozu?“. So hat irgendjemand im Jahre 48 gedacht, zwei
Tage vor der Beendigung des gesamten irdischen Kreises. (Uguns)
(3) Morgen werden wir noch einige Beispiele von Empfindungen vor dem Wechsel
der Existenz aufzeichnen. (Uguns)
166.
Ähnlich wie
die Aufzeichnungen der Ereignisse in Unseren Archiven
die ihnen eigenen Fluida bewahren. (Uguns)
168.
Mein Freund kümmert sich besonders um
dieses Netz. Man kann es auch durch Medikamente instand setzen. Daher gehören
Moschus und Baldrian zu den nützlichsten Wirkstoffen. Natürlich muss der
Moschus bearbeitet werden, ansonsten wirkt er lediglich aufputschend. Das
betrifft auch Minze und Harz. Die Frucht kann am besten zur Stärkung der Drüsen
beitragen. Verschiedenartige Früchte enthalten die gleiche Qualität an
Naturfaseressenzen. Am besten sind rohe Früchte, ausgenommen an einem
Infektionsort.
Zum Beispiel ist es sehr nützlich, auf den
Wurzeln eines Baumes zu schlafen, aber gemäß den Lebensumständen ist dies fast
unmöglich. Federkissen und Rosshaarmatratzen sind sehr nützlich, da in Federn
und Pferdehaaren Elektrizität gespeichert ist. Gefährlich sind Metalle;
vergessen wir nicht, dass W. an einer rostigen Stockspitze starb, als sein
Freund während des Experiments den Raum betrat. Natürlich ist es ohne Rost
besser, aber man kann dies schwerlich immer beachten.
Besser ist es, die Pflanzenwelt zu nutzen.
Weise ist es, gleich den Bienen einen Vorrat an Pranaessenzen
zu sammeln – die Apotheke der Sonne. (Uguns)
169.
(1) Ein kooperativer Aufbau ist die einzige Rettung. (GF 35)
(2) Der Geist des russischen autodidaktischen Mechanikers verbreitet sich
weit. Die Grenzen, die den Westen fesseln, sind den Russen unbekannt.
Wahrhaftig, ihnen kann man Untergrund und Luft geben. Mögen die Fords Millionen
für die russische Kooperative sammeln. Man muss nur so viel, wie vorgesehen
ist, hinbringen. (Uguns)
(3) Wieder wird der Stein an den Tigern vorbeigehen. So ist der Weg, wenn der
Vertreter eines Prinzips die Träger des Symbols der gegenteiligen Kraft führen
muss – die hinterher kriechen. (Uguns)
170.
(1) Der Geist spürt, wie neues Verstehen und neue Köpfe kommen werden. (Uguns)
(2) Es gab keinen menschlichen Apparat, der nicht in einer gewissen Periode
die höchste Wachsamkeit erfordert hätte. Ich möchte gerade das Beispiel von
Ramakrischna und Vivekananda anführen. Wenn ihr wüsstet, welch absoluter Stille
beide für lange Zeit bedurften! Man kann sich vorstellen, welch tödlicher
Schmerz beide hätte durchdringen können. Doch dann bildet sich um das
Sonnengeflecht herum eine Hülle in Form eines Lichthorns, und obwohl der
Schmerz bleibt, verschwindet damit die tödliche Gefahr.
Wenn man es nur hinbrächte! Man muss das
Aufgespeicherte schonen und bewahren, das seit Jahrhunderten bestimmt ist.
Falls du sterben solltest, muss man den Bau des Tempels um ein ganzes
Jahrhundert verschieben. (Uguns)
(3) Und in Unserer Bruderschaft gibt es keine Zufriedenheit, denn …(Uguns)
(4) Sehnsucht ist die Trauer der Erde; es wurde schon gesagt, dass niemand
von Uns ihr ausweichen konnte. (Uguns)
171.
Viele Puranas enthalten Mitteilungen über
die Länder, die durch den König aus dem Nordreich erobert wurden. (Uguns)
175.
Ich weiß selbst, wie viele unnütze Worte
Origenes niedergeschrieben hat. Ich gebe nur der Zukunft einen Weg. (Uguns)
179.
Man muss einfacher sein. Weist die euren
darauf hin. Man muss das Verständnis verschärfen. (Uguns)
180.
Was gehen uns diese Niederträchtigen an?
Aber sie versuchen, die Ecken des Baus zu unterminieren, der mit den besten
Absichten geschaffen wurde. Es gibt nur wenige solcher Absichten auf der Erde.
Oh, welch scharfes Schwert! Es ist leicht, dich herauszuziehen, aber den Kopf
kannst du nicht anlehnen. Reines Unglück, reines Unglück – Armseligkeit in den
Menschen!
Wer führt durch die Taiga? Neue
minderjährige Iwane!
Ich mag es besonders nicht, etwas schon
Erbautes zu beschmutzen. Wir wollen gemeinsam keine schmutzige Wäsche waschen,
sondern weitergehen. Schließlich ist der Reichtum schon vorbereitet, warum
sollte man die Fundamente untergraben? Möge man den Gedanken folgen. (Uguns)
182.
Sobald ihr das Feuer des Buddhas
entzündet, erleuchtet ihr die gesamte Leiter – ihr sollt euch nicht vor einem
Götzen verneigen, sage ich. (Uguns)
187.
Und Seine
reine Stimme ertönt voller Hilfe, und das Erscheinen des Geistes Unseres
Lenkers gibt den Faden der Aufnahme. (Uguns)
189.
Nun ist das Wichtigste, sich vor den
Schlägen des Unverstandes zu schützen. Ist es denn nicht gleichgültig, wer die Verletzung
zufügt, ein Tiger, eine Katze oder eine Maus! Das Einreißen des Gewebes ist
gleich gefährlich. Und wer ist schon berechtigt, den Bruder zu einem Opfer
werden zu lassen?
Wir sehen eure ständige Bereitschaft,
hinüberzugehen, und diese Eigenschaft ist sehr notwendig in Verbindung mit
Schlaflosigkeit. Doch man muss abgehen, ohne die Pläne der Herrscher zu
verraten.
Vielleicht würde auch Ich mich gerne in
andere Welten begeben, aber Ich wandele stattdessen auf der Erde. Schließlich
wird der Plan Christi erfüllt, und wenn Er Mich anweisen würde, mich als ein
Balken auf die Schwelle zu legen – würde Ich mich hinlegen, denn Er kann den
Plan wählen, und Wir und Unsere Mitarbeiter sollten
wachsam sein.
Selbst Hunger und Schmerz halten jene
nicht auf, die mit Uns sind. Nur nach der Schlacht kann man das gesamte Feld
überblicken. Ich benötige auch eine Minute der Erholung, doch stattdessen
verstärken sich die Nachrichten und die Hälfte meiner Krieger bittet darum, die
Schlacht für eine gewisse Zeit verlassen zu dürfen. Sie meinen, sie könnten es
noch besser machen, als es Christus vorschlägt. Jedem scheint es, dass er es an
der Stelle des anderen besser machen würde.
Der Plan Christi gibt ihnen keine
Vorstellung davon, dass man diesen Plan nicht verraten darf. Die erste
Bedingung einer Bruderschaft besteht in der Unterordnung unter den angenommenen
Plan, und jener, der den Plan verrät, muss dafür bezahlen. Sind wir es, welche
den Wunsch Christi erschweren? Und dort, wo der Herrscher Mir nicht Seinen
Willen offenbart, sage ich: „Ich werde Deine Zahlung nicht erhöhen, da Du über
diesen Tag herrschst.“ (Uguns)
205.
persönliche (Englischer
Text)
207.
zukünftigen (Uguns).
Englischer Text: zweckmäßigen
219.
da es
wichtiger ist, wenigstens ein Wort zu hören, (Uguns)
220.
Nach Atlantis hat die Mutter der Welt Ihr
Antlitz verhüllt und verboten, den Namen auszusprechen, bevor nicht die Stunde
der Gestirne geschlagen hat. Sie erschien nur teilweise, und hat sich nie im
planetaren Maßstab offenbart. (Englischer
Text und Uguns)
222.
Haufenwolken
bilden sich über den Verkörperungen der Prophezeiungen. (Uguns)
223.
Die Beschäftigung mit Blumen ist sehr
charakteristisch für die Vollendung des Weges. Man muss die Bedeutung der
Pflanzen nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Geist begreifen. Man sollte
nie an den Schätzen des Prana vorbeigehen, genau wie jeder Aufsteigende nicht
an der Bedeutung der Sonne und der Planeten vorbeigehen kann. Bald wird jeder
Chemiker die Ausstrahlungen der Gestirne nutzen. (Uguns)
224.
der Erde (Englischer
Text und Uguns)
227.
Ihre Haupteigenschaft ist ihre Elastizität. (Englischer Text und Uguns)
229.
(1) Aber
dieses Bewusstsein wird erneuert werden. (Uguns)
(2) Doch die
Flamme deines Geistes verlischt nicht, im Gegenteil, sie wurde noch silberner.
Dein Geist kann Gott nicht tadeln, denn die Schönheit wird von dir so deutlich
gefühlt. Du hast dich in keiner Hinsicht geirrt. (Uguns)
230.
kräftig (Uguns)
231.
Ich spüre, wie
das Lehren reiner Gedanken in das Volk eindringen kann. „Der Aussäer des Gedankens sammelt die Ernte ein“ – muss man an
die Türen der Kooperative schreiben. Daher ist mit der Mutter der Welt die
alles sehende Kooperation untrennbar verbunden. (Englischer Text und Uguns)
234.
Niemals werden wir das russische Volk im
Stich lassen. Neue wunderschöne Seelen steigen auf die Erde nieder. Man muss
ihnen die Augen öffnen. Wie leicht saugen sie die geistige Nahrung auf! Freudig
helfen wir ihnen. Selbst ein unrechter Kopf ist bereit für die allerneueste
Idee.
Nur der Mut der Heldentat! Der Geist muss
die Materie durchdringen bis zu einem brauchbaren Donnerschlag. Ich verbürge
mich für eine nie dagewesene Schönheit der Heldentat. Eine nie dagewesene! Jede
ist unwiederholbar und unbegrenzt.
Helft Mein Land zu erbauen! Man sollte
jeden Tag an den Weg der Heldentat erinnern.
In vollem Lauf eilt den neuen Ereignissen
entgegen. Scheut keine Arbeit. Wer abfällt, wird sich selbst verurteilen. Denkt
an die Sache, die Rollen werden dabei vergessen. Die Kleider des Lichts warten.
Wir bitten, geht ruhig und heiter. Damit erhöht ihr eure Möglichkeit.
Auf den Bergen werdet ihr den Geist des
russischen Herzens erkennen. Die über dem Brief vergossene Träne ist wertvoll.
Tatsächlich, wie soll man sie im Stich lassen? Arbeit kann man dem Volk
bringen.
Besser schlafen, als Zeit zu vergeuden.
Ich denke, wie einzigartig ist die zugemessene Zeit. Ich sage den Kriegern:
Haltet heiter Wache. Die russischen Füße tragen weit. (Uguns)
237.
Der geheime
Bruder hat den Neophyten im Verlauf von sieben Tagen unterrichtet. (Uguns)
238.
(1) Unsere Aschrams zeichnen sich durch Reinheit aus. (Englischer Text und Uguns)
(2) Viele von Uns, die eine sehr sensible Hülle besetzen, sind nicht in der
Lage, die Ausdünstungen der Welt zu ertragen. (Englischer Text und Uguns)
241.
Aber jetzt beschließen wir den Sieg auf
den Schlachtfeldern und in den Laboratorien der Wissenschaftler. Der Mensch
zuckt zusammen, wenn sich über ihm ein Schwert erhebt und eine Stimme schreit:
„Erwache!“
Die Zeit der Vorlesungen ist vorüber, nun
ist Arbeit in den Laboratorien vonnöten. Wissenschaftlich beweisen wir vieles.
Unser Erscheinen ist bedrohlich; die
Barrieren der Welt stürzen ein. Durch das Feuer offenbare ich Meine Gesandten,
denn Ich führe Selbst! (Englischer Text
und Uguns)
243.
und unabänderliche (Englischer
Text und Uguns)
246.
(1) Natürlich
werdet ihr nach dem urteilen, was ihr seht. (Englischer Text und Uguns)
(2) Lasst uns über einen empfindlichen Apparat sprechen.
Stellt euch eine feine Nadel von
ungewöhnlicher Sensibilität vor, die auf alle Veränderungen in der Umgebung
reagiert. Die Nadel ist mit einem besonderen Apparat verbunden, der die
umgebenden Ströme anzeigt. Die Nadel vibriert bei allen Strömen, allen Tönen
und allen Darstellungen, und der anzeigende Apparat zeichnet alles Empfangene
auf. Seine Empfindlichkeit ist so hoch, dass sogar ein Gedanke registriert
wird.
Für die Genauigkeit der Arbeit ist
Beständigkeit der Umgebung unabdingbar. Ein überwiegender Strom erzeugt so
etwas wie eine Beständigkeit, das heißt, der Apparat passt sich dem Strom an.
Wenn man den Strom verändert, dann bleibt der Apparat sogar oft stehen, vor
allem, wenn die Ströme nicht harmonisch sind. (Englischer Text und Uguns)
261.
Heute
diskutieren wir das Muster auf der Waffe. (Uguns)
289.
Urusvati kennt
dieses Bewusstsein von jungen Jahren an, denn sie hat es durch viele
Aufspeicherungen geschaffen. (Uguns)
296.
Oder ein über
eine Distanz geführtes Gespräch wird als Telepgraph
verstanden. (Uguns)
298.
Zeichnet zweit
sich kreuzende Pfeile und zwischen ihnen vier der gegebenen Symbole: eine
Taube, eine Säule, eine Sonne und einen Krieger. (Uguns)
300.
(1) über den Turmbau zu Babel (Uguns)
(2) Babels (Uguns)
301.
Der Lehrer,
der Lehrer, der Lehrer weist an, dass ihr besser an die Zukunft denken solltet,
ohne das zu wiederholen, was gestern gewesen ist. Das Gewebe der Aura wird sehr
in Mitleidenschaft gezogen.
Es kommt die Zeit, da die Unversehrtheit
der Aura sehr wichtig ist. Der Lehrer spürt, wie notwendig die Schilde der Aura
für euch sind. Sobald das Purpur der Absperrung[220]
von der scharlachroten Flamme verschlungen wird, ist der Kreis des
Mentalkörpers ungeschützt.
Mutig muss man alle Hindernisse
durchschreiten, ansonsten verwandelt sich der Weg des Aufstiegs in eine Luxus–Tour.
Man kann die Magnetpfeile leicht senden,
wenn sich der anziehende Gegenstand in einem Ruhezustand befindet. Die Wellen
der Oberfläche verwandeln das Wesen in einen Zustand des Chaos, und das
Gesandte verliert die naheliegendste Richtung.
Es ist weise, mit der anstehenden Arbeit
zu beginnen. Weise muss man auf die neuen warten, ich nehme an, dass sie kommen
werden. Vergessen wir nicht, an die Zukunft zu denken. (Uguns)
302.
mit Kupfer (Englischer
Text)
309.
des Altertums (Englischer
Text)
313.
Was leidet am meisten? Die Angemessenheit! (GF 50)
314.
Es muss gelingen, sich in tausend Tagen an die
Heimatlosigkeit zu gewöhnen. Groß ist das Gefühl der Flügel der Freiheit, wenn
der Sand die Spuren verweht. (Uguns)
345.
Wichtige Ergebnisse des Geistes helfen, sich aus den
Fesseln einer falschen Familie zu lösen. Besonders gefährlich ist die moderne
Familie, die sagt: „Handle wie alle!“ Wie viele der besten Kräfte gehen
verloren bei der Abwehr des Wurmes der Banalität. (Uguns, siehe aber auch § 346 am Ende)
Anmerkungen
*: Mit einem Stern sind erläuterungsbedürftige Namen
und Begriffe gekennzeichnet, die häufiger in der Lehre vorkommen und daher in
einem besonderen Glossar erklärt werden.
[1] Die Absätze 1 und 8 dieses zweiten Teils des
Vorwortes sind identisch mit GF 42
[2] In der Erstausgabe heißt es statt „Richtung“
„Verbesserung“ – wohl ein Druckfehler. Auch in GF 42 heißt es „Richtung“
[3] Das russische Wort яства ist ein altes, biblisches Wort, das in der deutschen
Bibel mit „feine Speise“ (eines Königs) oder „fettes (im Sinne von schweres,
reichliches) Mahl“ übersetzt wird. Die Stelle steht in den Tagebüchern im
Anschluss an eine Vision, in der es um jemanden geht, der zu viel isst; daher
wurde vorliegend die Übersetzung „üppiges Mahl“ gewählt
[4] Die Stelle bezieht sich auf das wachsende Interesse
an Spiritismus in Europa
[5] Helena Roerich
II/2, 356, Brief vom 19.07.1937, kommentiert diese Stelle wie folgt: ”Berührt die Knoten des Schicksals
vorsichtig … und bedecken wir den Lauf des Karma mit dem Eis des Verstehens.”
Sie verstehen die Bedeutung dieser Worte nicht, aber mir erscheinen sie sehr
klar. Der bessere Teil unseres Wesens kann uns helfen, einen alten Schuldner
oder Gläubiger in unseren karmischen Begegnungen zu erkennen, und dann wird uns
unser Gefühlswissen zur Vorsicht mahnen und entsprechendes Handeln einflößen.
Doch gewiss, in den meisten Fällen berührt der Mensch gedankenlos seine
vergangenen vielfarbigen Verstrickungen und gibt sich erneut diesen oder jenen
Gefühlen hin, wodurch er sein altes Karma erschwert und in zahlreichen
Existenzen hinter sich herschleppt.
”Der Lauf des
Karma kann nur durch das Eis des Verstehens bedeckt werden”, oder mit anderen
Worten, seine Wirkung kann gemildert oder sogar ausgeschaltet werden. Das
erreichen wir durch die Umwandlung unseres inneren Wesens und durch die
Annäherung an die Hierarchie des Lichts. Wirklich, die Hierarchie des Lichts
hilft einem Schüler, die Begegnungen im Leben zu erkennen, damit er bei
karmischen Rückerinnerungen seine Gefühle beherrscht und sich entsprechend
verhält.
”Aber hütet
euch davor, diesen Schleier durch Unverstand oder durch Grausamkeit, was unter
Unserem Schild untersagt ist, zu zerstören.” Wenn uns der Höchste Hierarch die
Bedeutung unserer Begegnungen verständlich macht, wir aber unfähig sind, unsere
Gefühle zu beherrschen und ihnen freien Lauf lassen, das heißt, entweder durch
sinnloses Geben oder Selbstaufopferung oder durch Grausamkeit, so werden wir
uns selbst durch ein neues und noch schlimmeres Karma binden und so, vielleicht
für viele Zeitalter, des Vorrechts der Annäherung an die Großen Lehrer
berauben. Ein Mensch, der schwer mit Karma belastet ist, kann nicht zugelassen
werden. Es kann ihm beigestanden werden, aber Annäherung ist etwas ganz
anderes.
[6] Helena Roerich
II/1, 90; Brief vom 07.12.1935, kommentiert diese Stelle wie folgt:
Die Worte der
Lehre „Zu eurem Nutzen sage Ich, rufet öfter Meinen Namen”, deuten sicherlich
auf weise und herzliche Wiederholung hin, denn wie anders kann das Band mit dem
erwählten Lehrer gefestigt werden? Solche Wiederholung oder Erinnerung wird in
allen Lehren immer empfohlen, hingegen wird es abgelehnt, den Namen eitel
auszusprechen, d. h. wenn die Menschen bei unpassender Umgebung den heiligen
Namen in ihren Gesprächen unnütz aussprechen. Letzteres ist eine Gepflogenheit
von Anfängern oder gewöhnlich von jenen, die sich der Heiligkeit heiliger Dinge
gar nicht bewusst sind.
[7] Ein Hinweis zur Nummerierung der Paragraphen findet
sich am Ende des Buches nach § [358] (362)
[8] Gemeint ist der Hl. Franz von Assisi
[9] Gemeint ist die Hl. Theresa von Avila
[10] Pythagoras: (ca. 570 - 510 v.Chr.):
griechischer Philosoph, Mathematiker (Satz des Pythagoras) und
Naturwissenschaftler, Gründer der Schule der Pythagoräer
[11] Der Satz ist die Antwort auf eine Bemerkung von Helena
Roerich über eine Statue des Heiligen Rochus. Gemeint ist also: Der Geist des
Heiligen „belebt“ die Statue und wird so nicht vergessen
[12] Dorinossimo: Der Begriff stammt aus dem
Cherubikon (der Cherubischen Hymne) der Liturgie der orthodoxen Kirche und
meint dort sinngemäß die „Heerscharen“ der Engel, die bei Gott sind. Helena
Roerich erläutert (Brief vom November 1936 an D. L. Gartner, Briefe vom
23.04.1936 und vom 03.01.1947): Das Wort setzt sich zusammen aus dem
griechischen „Dori“ für „Speer“ und dem russischen
„носить“ für „tragen“, bedeutet also
„Speerträger“.
[13] Siehe zu diesem Paragraphen die Anmerkung in HR II/1, 193, 194, Brief vom 14.05.1936:
Stellen Sie sich vor, jemand fügte seinem Nächsten Leid zu und bereute sein
Verhalten, nachdem dieser Teure bereits in die andere Welt hinüberging. Da es
ihm nicht mehr möglich war, seine Schuld dem Geschädigten gegenüber zu tilgen,
kann er nichtsdestoweniger sein Karma durch ein freiwilliges Opfer für andere
Menschen verbessern, und wie es heißt, für „unbekannte Menschen“. Freilich,
Karma wird ihn zuweilen einholen und ihn seinem Opfer gegenüberstellen, aber
die Tilgung wird von einer höheren Qualität sein, weil durch das freiwillige
Opfer sein ganzes Wesen veredelt wurde.
[14] Feste: Das
russische Wort твердь meint eine feste
Grundlage oder Stütze für den Menschen. Es kommt in der Lehre auch mit Zusätzen
als „Erdfeste“ oder „Himmelsfeste“ vor
[15] Obolus: Geringwertige
Silbermünze im antiken Griechenland
[16] Donnerwetter: Möglicherweise
ist Unglück, eine schwierige Situation gemeint, in der man trotzdem die Liebe
bewahren soll
[17] Chiffre: Namenszeichen,
Kennzeichen, verborgenes Zeichen, Code
[18] Gleichnis vom
Reigen: siehe BGM I, 289
[19] Wahrscheinlich ist eine Berührung durch den Lehrer
gemeint
[20] Harmonie der Batterie: Aus dem Gesamtzusammenhang des Tagebucheintrags vom 26.08.1923
ergibt sich, dass Helena und Nikolaus Roerich nur gemeinsam als
harmonische Batterie die Kraft kontrollieren können
[21] Verkehr:
Das russische Wort общение (oder auch
сообщение oder
сношение) bedeutet nicht nur
„Verbindung“, sondern auch „Verkehr“ im Sinne von „Kommunikation“ oder
„Gespräch“. Gemeint ist eine Unterhaltung eines inkarnierten Menschen mit einem
Lehrer in der feinstofflichen Welt durch Übertragung von Gedanken, wie sie in
den Tagebüchern von Helena Roerich und den Büchern des Agni Yoga zum Ausdruck
kommt
[22] Dieser Satz fehlt in der Ausgabe von Uguns
[23] Stein: Es
könnte der Stein der Weisen gemeint sein. Im Agni Yoga wird auch ein bestimmter
geistiger Zustand als „Stein“ bezeichnet, siehe Herz 27
[24] Das Wort „Möglichkeiten“ fehlt in der Erstausgabe –
wohl ein Druckfehler
[25] In der Erstausgabe steht statt „zu ihm“ „es“ (in
welchem Fall das Silber den Weg finden müsste) – wohl ein Druckfehler
[26] Ausschlagen:
Der Begriff wird für Pferde verwandt. Hier ist wohl gemeint: ohne andere
Menschen abzustoßen oder zu verletzen
[27] Es könnten die Stufen der siebenjährigen Abschnitte
gemeint sein, in die sich das Lebens eines jeden Menschen teilt: Beim Übergang
in die nächste siebenjährige Periode erkennt man ein Wachstum des Geistes
[28] In der Erstausgabe heißt es umgekehrt: „Die
Krankheiten des Körpers sind ebenso ansteckend wie die des Geistes“ – wohl ein
Druckfehler
[29] Der Sinn könnte sein: Statt auf Wunder auf die Lehre vertrauen,
dann ist man geschützt. Im englischen Text lautet die Stelle: „Lernt es, die Offenbarung der Lehre als ein
Wunder zu verstehen, …“
[30] Die Wörter „des Unkrauts“ fehlen in der Erstausgabe –
wohl ein Druckfehler
[31] Gaurisankar: 7.143 m hoher Berg im Himalaja,
in Nepal, westlich des Mount Everest gelegen. Er gilt als der heiligste Berg
Nepals. Er wird gleichermaßen von Hindus und Buddhisten verehrt. Das Bergvolk
nennt ihn „Jomo Tseringma“, „Göttliche Mutter des langen Lebens“
[32] Jakobsleiter (Himmelsleiter):
Leiter, die auf der Erde steht und bis zum Himmel reicht, von Jakob in einer
Vision geschaut (1. Mos 28, 11 ff).
Esoterisch ein Symbol für die Hierarchie der Seelen
[33] (…) Weitere Textstellen finden sich am Ende des
Buches nach § [358] (362)
[34] Die Absätze 2, 3 und 4 dieses Paragraphen sind
identisch mit GF 33
[35] Die Wörter „die Freude“ fehlen in der Erstausgabe –
wohl ein Druckfehler. Auch in GF 33
sind die Wörter „die Freude“ enthalten
[36] Der Paragraph ist identisch mit GF 37
[37] Der letzte Satz fehlt in GF 37
[38] Tafel: Die
Lehre benutzt hier das biblische Wort für die Gesetzestafeln Moses‘
[39] Laich: Von Schutzhüllen umgebene Eier von
Insekten, Schnecken, Fischen oder Amphibien, die im Wasser abgelegt werden
[40] „Stein“ ist hier wohl im Sinne von „Grundlage“
gemeint
[41] Andere, schöne, aber nicht ganz korrekte Übersetzung:
„Die Lehre, wie man durchs Leben schreitet, wurde für jene enthüllt, die den
Himmel verwirklichen wollen.“
[42] Freesie: Botanischer Name Freesia. Blume aus
der Gattung der Schwertliliengewächse (Iridaceae), vor allem in Südafrika
verbreitet. Freesien werden ca. 40 cm hoch. Die angenehm duftenden Blüten gibt
es in den wunderbarsten Pastellfarben. Nach BGM I, 378 [443]
Lieblingsblume des Mahatma Morya
[43] Dreifuß der
Pythia: Sitz der Priesterin Pythia am Orakel von Delphi
[44] In der Erstausgabe heißt es statt „Kette“ „Netz“ –
wohl ein Druckfehler
[45] Das Wort „Stufe“ fehlt in der Erstausgabe – wohl ein
Druckfehler
[46] Gemeint ist wohl: Wiederholungen können hilfreich
sein, z.B. das regelmäßige Anrufen des Meisters im Geist. Derartige Rituale
werden aber in der Kirche nicht mehr richtig angewandt, sie sind dort zu einem
Herunterbeten von Formeln degeneriert, deren Bedeutung unklar bleibt
[47] In der Erstausgabe heißt es statt „Zoll“ „Inches“:
ein angelsächsisches Längenmaß, entspricht 2,54 cm. Das alte Längenmaß Zoll ist
eine Größe zwischen 2,3 und 3 cm
[48] Auch hier steht in der Erstausgabe statt „Zoll“
„Inches“
[49] Jährlicher Tag der Erinnerung: Gemeint ist wohl der
24. März, der traditionelle Gedenktag für den Mahatma M: Am Gedenktag, dem
24. März, begann das Buch, und heute setzt ihr dieselbe Ziffer unter den
Schluss des ersten Bandes. In jedem Jahr sollt ihr euch an diesem Tag in Meinem
Namen versammeln. Das wird Mein Tag sein, der24. März, ein Tag großer
Ereignisse. Möge dieser Tag Mir geweiht sein. An diesem einen Tag versammelt
euch zum Ausruhen in Schweigen. Und vereint für längere Zeit eure Gedanken auf
Mich und Meine Brüder. Ich gebe euch Obdach, Ich gebe euch Kraft, Ich gebe euch
den wunderschönen Pfad. Ich habe gesprochen. (Helena Roerich, Tagebücher,
24.03.1923) Weitere Zitate zum Gedenktag in der Broschüre „Gedenktag 24.
März Heft 2“, siehe www.lebendige-ethik-schule.de/24.3.dt2.pdf
[50] Jonas:
Prophet, der ins Meer geworfen, von einem Fisch verschlungen und nach drei
Tagen wieder ans Land gespien wurde, siehe das Buch Jona des Alten Testaments
[51] Augustinus (13.11.354 – 28.08. 430): Bischof
in Nordafrika, Kirchenvater. Augustinus gehört zu den einflussreichsten
Kirchenlehrern und -politikern der katholischen Kirche. Der berühmte
Kirchenvater prägte das Denken des Mittelalters u.a. durch seine Schrift „De
civitate dei“ (Über den Gottesstaat), die Scholastik durch seine Kirchen- und
Sakramenten-Lehre und die Neuzeit durch sein Geschichts- und Freiheitsdenken.
[52] In der Erstausgabe heißt es statt „zwischen Geist und
Materie“ nur „der Materie“ – wohl ein Druckfehler
[53] der Gesegnete: Buddha
[54] Hermes
Trismegistos (griechisch „Hermes, der dreimal Größte“), 2. oder 3. Jhdt. n.
Chr.: Gesetzgeber und Verfasser heiliger Bücher über geheime Kenntnisse der
Alchemie, Heilkunde, Magie und Naturphilosophie, basierend auf ägyptischen,
orphischen und neuplatonischen Einflüssen. Auf den verloren gegangenen „hermetischen“
Schriften basieren der „Corpus Hermeticum“ und die „Tabula Smaragdina“, beides
Sammlungen astrologischer und magischer Schriften
[55] Chiton:
Tunikaartiges Gewand im antiken Griechenland
[56] Zitat aus der Bibel: Mt 13, 43
[57] In der Ausgabe von Uguns heißt es statt „angespannt“
„angefüllt“
[58] Möglicherweise ist die Venus gemeint, von der ein
positiver Einfluss auf die Menschheit ausgeht; siehe sogleich § 138
[59] In verschiedenen Ausgaben heißt es teils „Svati“,
teils „Urusvati“. In einem Brief vom 17.01.1936 an Zilbersdorf bestätigt Helena
Roerich, dass „Urusvati“ richtig ist
[60] Der Stern der Mutter der Welt ist die Venus, siehe HR I/3, 24; Brief vom 11.01.1935: Der Stern der Mutter der Welt ist der Planet
Venus. Im Jahr 1924 kam dieser
Planet für eine kurze Zeit ungewöhnlich nahe an die Erde heran. Seine Strahlen
ergossen sich auf die Erde und schufen viele neue mächtige und heilige
Verbindungen, die große Ergebnisse zeitigen werden. Viele Frauenbewegungen
wurden durch diese mächtigen Strahlen ins Leben gerufen.
[61] Gemeint wohl in dem Sinn: Wegen der
Nichtübereinstimmung der kirchlichen Dogmen mit der Wirklichkeit sind die
Priester immer wieder gezwungen, zu lügen
[62] Andere, nicht ganz korrekte Übersetzung: „Und wenn
vom Grashalm bis zum Christus eine Linie gezogen würde, …“. In beiden Fällen
geht es um die hierarchische Linie, einmal aufsteigend vom Grashalm zum
Christus, einmal absteigend vom Christus zum Grashalm. Der Abstieg zu den
niedrigeren Stufen zeigt Christus und uns, was zu tun ist
[63] Maria Magdalena: Biblische Gestalt, Jüngerin
Jesu und Zeugin der Auferstehung
[64] Möglicherweise ist „Preis des Räubers“ eine
Anspielung auf Barabbas, den das jüdische Volk statt Christi freigab, siehe Mt 27, 17 ff
[65] Der Paragraph ist identisch mit GF 32
[66] Gemeint wohl: in das Jenseits mitnehmen
[67] In GF 32
heißt es statt „der Arbeit“ „des Geistes“
[68] Die Walküre: Oper von Richard Wagner, zweiter
Teil des Zyklus „Der Ring des Nibelungen“
[69] Siehe zu dieser Stelle Helena Roerich, Brief vom 13.11.1948: Der weltweite Aufbau beruht
auf Rhythmus und Wiederholung. Nur durch ständige Wiederholung kann man sich
die Grundlagen aneignen und auf dieser festen Basis weiter voranschreiten
[70] Fühler:
Gemeint sind wohl die Wurzeln der Pflanzen, siehe unten BGM II, 159
[71] Eine sehr wichtige Stelle, die zeigt, dass die
Nutzung von Pflanzen – anders als die von Tieren – kein Töten ist
[72] Chorasan:
Gebiet im Nordosten Persiens, weitgehend mit dem antiken Baktrien identisch
[73] Druiden: Keltische Priester, vor allem in Gallien
und auf den britischen Inseln
[74] Helena Roerich,
Brief vom 21.06.1952, kommentiert diese Stelle wie folgt: Es geht um einen
neuen, einstweilen unsichtbaren Planeten, dessen mächtige Ausstrahlungen auf
die Erde und den Mond positiv einwirken; siehe auch FW II, 92
[75] Bei Uguns ist dieser Satz als Frage formuliert: „Wer
bringt eine Prise des alten Wissens?“
[76] Allahabad (altindisch „Stadt Gottes“): Stadt
in Nordindien, am Zusammenfluss von Yamuna und Ganges, im Bundesstaat Uttar
Pradesch
[77] Sarnath: Ruinenstätte im indischen Bundesstaat
Uttar Pradesh nahe Benares. Nach seiner Erleuchtung hielt Buddha hier vor einer
Gruppe von fünf Asketen, seinen früheren Gefährten, seine erste Lehrrede
[78] Gaja (Both Gaja): Indischer Ort in der Nähe
von Benares. Bei Both Gaja erlangte Buddha unter einem heiligen Baum die
Erleuchtung. Die Ortsnamen belegen, dass Jesus in Indien war
[79] Die Szene mit Jesus, Morya und den drei Zeichnungen
ist wiedergegeben auf dem berühmten Gemälde „Die Zeichen Christi“ von Nikolaus
Roerich. Der Blütenstempel könnte ein Symbol für Befruchtung sein. Dann könnten
die Zeichnungen bedeuten, dass die Arbeit auf der Erde mit menschlichen Händen
und Füßen vom Geist befruchtet werden muss
[80] Äolus:
Gestalt der griechischen Mythologie, Herrscher über die Winde. Daher Äolsharfe: Instrument, das durch Wind
zum Klingen gebracht wird
[81] Anspielung auf die Gestalt des Atlas, Titan der
griechischen Mythologie, der das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt der
damals bekannten Welt stützte („Atlasgebirge“)
[82] Piroggen: Gefüllte
Teigtasche, in der osteuropäischen Küche verbreitet
[83] Auftürmung ist ein Ausdruck der Lehre für
negative Aufspeicherungen oder Ansammlungen, siehe zum Beispiel AUM 598:
Auftürmungen sind nichts anderes als Abfallhaufen. Irgendwann wird man sie wegräumen
müssen.
[84] Olymp: Höchster Berg Griechenlands, nach der
griechischen Mythologie der Sitz der Götter
[85] Fühler der
Pflanzen: Gemeint sind wohl die Wurzeln der Pflanzen
[86] Naturovaloris: Konzentrierter Vorrat an Prana.
„Nadelbäume speichern wie elektrische Apparate Lebenskräfte, einen
konzentrierten Vorrat an Prana oder Naturovaloris“ (HR I/2, 30; Brief vom
28.08.1931).
[87] Walhalla: Himmel der Germanen
[88] An manchen Stellen der Lehre ist im russischen
Originaltext ausdrücklich von „Astralkörper“ oder „Astralwelt“ die Rede, an
anderen steht nur „Astral“; im letzteren Fall muss aus dem Zusammenhang
erschlossen werden, welcher der beiden Begriffe der passende ist
[89] In der Ausgabe von Uguns heißt es statt „die“
„Unsere“
[90] Gemeint im Sinne von § 161, 1. Absatz: Die Materie
schützt sich raffiniert
[91] In der Erstausgabe heißt es statt „unharmonisch“ „ein
Analphabet“, wohl ein Druckfehler; wie hier Uguns und der englische
Text
[92] Zitat aus der Bibel: Mt 25, 13
[93] Zitat aus der Bibel: Mt 27, 46
[94] Siehe zu diesem Satz die Anmerkung in HR II/2, 408, 409, Brief vom 23.10.1937:
Teros ist gleichzusetzen mit Geist,
Bewegung oder Licht. Tamas ist synonym mit Materie, Trägheit, Nichterkenntnis.
Das Leben des Kosmos setzt sich zusammen aus dem Gleichgewicht dieser beiden
Elemente. Das Vorherrschen in der Natur oder im menschlichen Wesen von einem
dieser beiden Elemente führt zur Zersetzung und schließlich zur Vernichtung. Im
gesamten Leben kann wahrgenommen werden, dass das Gleichgewicht dieser beiden
Elemente unerlässlich ist. So können wir heute im Leben ganzer Länder und
Völker klar erkennen, wohin das gestörte Gleichgewicht führt. Die Menschen
meinen, auf verschiedene Art vorangekommen zu sein und verweisen mit Stolz auf
ihre technischen Errungenschaften. Aber im Wissen geistiger und ethischer
Grundlagen sind sie dagegen sehr wenig vorangekommen. Der Mensch hat sich in
Arten und Mitteln des Brudermordes perfektioniert, doch die Fähigkeit, über die
Grundlagen des Seins nachzudenken, büßte er ein. Diese Fragen, die das Leben
verbessern könnten, bleiben in der Tat unbeachtet. Versuchen Sie, die Welt
insgesamt zu fragen, so werden Sie ein schmähliches Schauspiel erleben. Nur
eine Minderheit wird ein wenig Streben zu oben erwähnten Grundlagen bekunden,
und selbst diese Minderheit wird zaghaft flüstern über die Feinstoffliche Welt,
über die Fortsetzung des Lebens nach dem Tod, über Karma und die Bedeutung der
Gedanken. Die Beschleunigung mechanischer Entdeckungen führt nicht zur
Gedankenkonzentration. Würden wir die Geschichte des Wissens über diese
Grundlagen schreiben, sie würde klar die Unbeweglichkeit des Bewusstseins
verdeutlichen. Will daher die Menschheit gedeihen, sollte sie über die
Grundlagen nachdenken und die Tätigkeiten von Teros, selbst auf Kosten jener
von Tamas, schnellstens verstärken, denn anders ist es unmöglich, das verlorene
Gleichgewicht wieder herzustellen.
Und so verlangt Selbstvervollkommnung
das Gleichgewicht dieser zwei Prinzipien in uns – Teros und Tamas. Alle Lehren
des Altertums sprechen übereinstimmend vom Goldenen Mittelweg, über die
Harmonie, die als Gleichgewicht zwischen Geist und Materie zu verstehen ist. So
sollten Teros und Tamas wie Brüder arbeiten.
[95] Absatz 8 dieses Paragraphen ist identisch mit GF 35
[96] Möglicherweise ist die Offenbarung der Neuen Welt
gemeint, welche die Maulwürfe (die Finsteren) vergeblich in einer Grube
vergraben wollen
[97] Die Absätze 1 bis 4 dieses Paragraphen sind identisch
mit GF 55
[98] Gemeint ist möglicherweise, auch im übertragenen
Sinne: Schafft euch ein Gewand, das euch nicht einengt
[99] In der Ausgabe von Uguns heißt es statt „ein Fließen“
„das Gefühl eines Ausfließens“
[100] In der Ausgabe von Uguns heißt es statt „eine
weltweite Botschaft“ „einen weltweiten Beschluss“
[101] Es ist nicht ganz klar, ob der physische Körper oder
der verdichtete Astralkörper* gemeint ist
[102] Im Sinne von: in unzählbarem Umfang
[103] Siehe hierzu HR
II/2, 377, Brief vom 16.08.1937: „Und der zeitlos wirkende Geist kann die
vierzehnte Gradation des Gehörsinns erreichen” bedeutet den höchstverfeinerten
Grad in der Gradation der Töne, für unser derzeitiges physisches Gehör fast
unerreichbar. Es kann jedoch sogar vierundzwanzig solcher Abstufungen geben. So
sind die Ohren der Inder für eine weit größere Tonskala aufnahmefähig als die
Ohren der Europäer
[104] Man könnte an den Schwanz (die Schleppe) eines Pfauen
denken, der sich entfaltet, und im übertragenen Sinne an die menschlichen
Eigenschaften
[105] Die Stelle ist ironisch gemeint: Die Menschen denken,
sie könnten Christus bestechen, damit er ihnen gegen Entgelt (Spenden einer
Kerze) Erlösung von ihren Sünden verschafft. Siehe hierzu Helena Roerich:
Wie viele Kerzen sind vor den Heiligen Bildnissen von Verräterhänden
angezündet und aufgestellt worden?! Wahrlich, es ist gesagt: ”Groß wäre die
Bestechlichkeit Christi, wäre er bereit, Verrat für eine Kerze zu bemänteln!
Solche Kerzen sind Abscheulichkeiten. Christus bedarf solcher Verehrung nicht;
besudeln diese Kerzen nicht die heiligen Messgewänder?” (HR I/2, 203; Brief vom
12.09.1934)
[106] Urdar (Urdarbrunnr, nordisch Urd–Brunnen): In
der germanischen Mythologie („Edda“) Quelle, die unter den Wurzeln des
Weltbaumes Yggdrasil entspringt
[107] Sonnenschlange, Sonnengeflecht oder
Solarplexus: eines der 7 Hauptzentren oder Chakras
[108] Alatyr: In
der altrussischen Mythologie ein Stein, der vom Himmel gefallen ist und
heilende und sakrale Eigenschaften besitzt
[109] Gemeint ist, dass unser gegenwärtiger Charakter in weitem
Maß von einer unserer früheren Inkarnationen bestimmt wird. In dem betreffenden
Tagebucheintrag vom 21.06.1924 wird darauf hingewiesen, dass Helena Roerich
ihren Sohn Jurij besser verstehen kann, wenn sie weiß, dass er in einem
früheren Leben Tamerlan (Timur, Timur Leng) und ziemlich grob gewesen ist
[110] Lunares Leben:
Laut Geheimlehre haben die heutigen menschlichen Monaden ihren Zyklus als Tiere
auf dem Mond verbracht, siehe Heft 4 „Das Evolutionsgesetz“ der „Einführung in
Agni Yoga“, www.lebendige–ethik–schule.de/hefte.htm. Siehe zu diesem Satz HR II/2, 377, Brief vom 16.08.1937: Damit ist das halbbewusste Leben
gemeint, das die meisten Menschen führen. Bis auf einige Ausnahmen kam die
Menschheit vom Mond auf unseren Planeten; und jetzt ist es für die Menschen an
der Zeit, ihre Evolution zu beschleunigen, aber leider haben sich bislang die
meisten vom Mondzustand nicht weit entfernt
[111] Die Absätze 1, 2, 4, 5 und 7 dieses Paragraphen sind
identisch mit GF 57
[112] Kaftan: einfaches, vorne offenes, weites orientalisches
Obergewand, gelangte auch in den Balkan, nach Russland und nach Polen
[113] Siehe hierzu HR
II/2, 377, Brief vom 16.08.1937: Es gibt keinen Zweifel darüber, dass, wer
immer den Feinden des Großen Lehrers zulächelt, sei es aus Furcht oder des Vorteils
willen, sich selbst verdammt, weil solch ein Lächeln sich leicht in eine
Grimasse des Schreckens verwandeln kann
[114] Pud:
Russisches Gewichtsmaß, entspricht 16 kg
[115] Gesegneter: Buddha
[117] Gemeint ist der feinstoffliche Körper
[118] Berg Morya: In
der Bibel „Berg Morija“: Berg in Jerusalem, auf dem der Tempel Salomos gebaut
wurde, wo Gott David erschienen war (2.
Chr 3, 1) und wo Abraham Isaak opfern wollte (1. Mose 22, 2)
[119] Salomon: Weiser König Israels, Sohn Davids,
Erbauer des Tempels in Jerusalem
[120] Synedrion: Hoher Rat der Juden in Jerusalem,
in römischer Zeit bis zu seiner Auflösung 425 n. Chr. höchste politische,
religiöse und gerichtliche Behörde des Judentum
[121] Surrogat:
Ersatz
[122] Im russischen Original heißt statt
„überwältigen“ „annehmen“. Wie hier der englische Text, der
möglicherweise von Helena Roerich selbst korrigiert wurde
[123] Das Wort „Seine“ bezieht sich auf eine Person, wohl
auf den Lehrer, der das Opfer lehrt
[124] Es geht in diesem Anschnitt wohl um die verschiedenen
Grade des Hellsehen und Hellhören mit Hilfe der geöffneten Zentren
[125] Gemeint könnte sein: Unter geistigen Menschen, z. B.
Mönchen, gibt es eine Tendenz, die materielle Welt geringzuschätzen, wodurch
ihre Schönheit verkannt wird
[126] Die Wörter „der Schönheit“ fehlen in der Erstausgabe
– wohl ein Druckfehler; wie hier auch Uguns und er englische Text
[127] Bedingt:
Ein schwer wiederzugebender Ausdruck, der häufig in der Lehre vorkommt: Ein
„bedingter“ Schüler ist jemand, der seine Schülerschaft, seine Hingabe an den
Lehrer bewusst oder unbewusst von bestimmten Bedingungen abhängig macht. Ein
„unbedingter“ Schüler dagegen ist unter allen, auch den widrigsten Umständen
ein Schüler und dem Lehrer ergeben, siehe AY
87. Auch im Deutschen spricht man von einer „unbedingten Entschlossenheit“,
die in allen Verhältnissen gilt
[128] Helena Roerich
II/1, 90, 91; Brief vom 07.12.1935, kommentiert diese Stelle wie folgt:
4. „Für
kosmische Fristen werden die offenbarten Gefäße verwendet …“, und die Antwort
heißt: Das ganze Leben gestaltet sich nach kosmischen Fristen. Diese sind
gekennzeichnet durch das Zusammenfallen des reifen Karmas eines bestimmten
Volkes oder bestimmter Völker, mit bestimmten Gestirnskonstellationen, aus
denen sich im geschichtlichen Verlauf von Menschen, Völkern oder im Leben des
Planeten neue Wendepunkte ergeben.
5. „Welche
Gefäße”? Antwort: In allen Lehren wird der Mensch mit einem Gefäß verglichen,
das das Göttliche Feuer birgt. Für die Erfüllung eines bestimmten Auftrags
innerhalb der kosmischen Fristen werden die Diener des Lichts – oder wie sie
manchmal genannt werden – „die erwählten Gefäße“ auf die Erde gesandt, nachdem
sie Tausende Jahre geprüft wurden. Man wählt Mitarbeiter, die durch Karma
zugeführt werden; erweisen sich diese aber als unwürdig oder schädlich für das
Werk, so werden sie durch andere ersetzt. Allerdings schafft eine längere
Zusammenarbeit eine bestimmte okkulte Bindung, die ohne schmerzliche Folgen für
beide Teile nicht aufgegeben werden kann. In solchen Fällen ist für den Ersatz
des Mitarbeiters die Intervention des Lehrers erforderlich. Die erwählten
älteren Mitarbeiter (oder die „offenbarten Gefäße“) können an den Lehrer
appellieren und ihn bitten, sie von den Einwirkungen der Aura der Scheidenden
zu befreien.
[129] Gehenna:
(griechisch/hebräisch): Name eines Tals bei Jerusalem, das als Ort heidnischer
Götzendienste verrufen war. Deshalb verstand man unter Gehenna im Judentum der
ersten nachchristlichen Jahrhunderte den Eingang zur Hölle bzw. diese selbst
[130] Siehe zu dieser Stelle HR II/1, 91; Brief vom 07.12.1935: „Lasst uns das Thema Lebensfähigkeit der Fristen und die Spiegel der
Zukunft beschließen …” Die Antwort ist: Was vorher über die kosmischen Fristen
gesagt wurde, erklärt auch ihre Lebensfähigkeit. Was die Spiegel betrifft,
bezieht sich das Gesagte auf die Prognose der Zukunft auf der Basis der
bestehenden Frist. Und diese Spiegel oder Visionen, die durch einen besonderen
Prozess auf einer polierten Metalloberfläche hervorgerufen werden, sind von
Anfang an echt; und dies insofern, als der Geist dessen, der mit dieser
Prognose in Zusammenhang steht, in seinem Streben fest und unerschütterlich
ist. Schwankt er aber, so wird sich der Spiegel der Zukunft in Übereinstimmung
mit diesen Schwankungen des Geistes verändern. Aus diesem Grunde treten alle
Lehren für Standhaftigkeit und Festigkeit des Geistes ein. Nur im Besitz
solcher Festigkeit kann man aufbauen und auf allen Pfaden geschützt sein. Der
Strahl kann nur den beschützen, der dem aufgezeigten Licht unbeirrbar folgt und
sich nicht von ihm entfernt. Deshalb werden für kosmische Fristen nur jene
„Gefäße“ erwählt und entsandt, die in der Standhaftigkeit der Bestrebungen
gründlich geprüft werden.
[131] Der Paragraph ist identisch mit GF 49
[132] In GF 49
heißt es statt „der Bruderschaft“ „des Aufbaus“
[133] Zu dem Kanon „Mit deinem Gott“ siehe auch die
ausführlichen Erläuterungen von Helena
Roerich in Briefe II/2, 546–549,
Brief vom 26.01.1939
[134] Der Paragraph ist identisch mit GF 58, 3. Absatz
[135] Fuß: Englisches Längenmaß
[136] Die Wörter „kann man vorankommen“ fehlen in der
Erstausgabe – wohl ein Druckfehler
[137] Kali: Im Glauben der Hindus Göttin des Todes,
Gattin Shivas, Zerstörerin des Lebens
[138] Isis: Göttin der ägyptischen Mythologie. Sie
stand für die königliche Macht, die sie als Gemahlin des Osiris aufgenommen und
als Mutter des Horus wieder hervorgebracht hatte. Sie konnte so Dies– und
Jenseits mit einander verbinden. Sie war gleichzeitig Mutter–, Frauen–,
Geburts– und Totengöttin. Als Schutzgöttin der Toten wird sie mit
ausgebreiteten Flügeln dargestellt, welche an den Sargwänden dargestellt waren und
Schutz bieten sollten. Zum Mythos von Isis und Osiris siehe die Anmerkung zu Herz
470
[139] Ischtar: Babylonisch–akkadische Göttin der
Liebe, des Kampfes und des Planeten Venus. Ihr Kult wurde insbesondere von den
Herrschern des Großreichs von Akkad gefördert. Im Laufe des 2. Jahrtausends v.
Chr. wurde sie dem Typ der Muttergottheit angenähert. Die Griechen setzten sie
später mit Aphrodite gleich
[140] In der Erstausgabe steht dieser Satz am Beginn des
folgenden § 221
[141] In der Erstausgabe steht hier der letzte Satz von §
220, siehe die vorherige Fußnote
[142] Legende von Lot: Siehe 1. Mos 19: Lot und seine Familie entgehen, von zwei Engeln gewarnt,
dem Untergang Sodoms. Sie werden angewiesen, sich nicht umzudrehen. Als Lots
Frau dieses Verbot missachtet, erstarrt sie zur Salzsäule
[143] Wohl gemeint in dem Sinn: Es wird dann weniger
Bewohner der niederen Schicht geben
[144] In der Erstausgabe steht statt „Urusvati sich“ „ihr
euch“
[145] Elementargeister oder Elementale:
Elementarwesen, Geschöpfe, die sich in den vier Elementen - Erde, Luft, Feuer
und Wasser - entwickelt haben. Sie sind niedere unsichtbare Wesen, die sich in
niederen Schichten der irdischen Atmosphäre befinden. Volkstümlich auch Gnomen,
Sylphen, Salamander und Nixen genannt. Siehe auch BGM II, 228, 231; Gem 26;
FW I, 428
[146] Adonai (hebräisch „mein Herr“): Bezeichnung
für Gott im Alten Testament
[147] Hier beginnt bei Uguns und in der englischen Ausgabe
ein neuer Paragraph mit der Nummer 232, während in der russischen Erstausgabe
und in der Ausgabe des Spirale Verlages die folgenden Absätze noch Teil von §
231 sind. Entsprechend verschiebt sich die Nummerierung der folgenden
Paragraphen
[148] Der 1. Absatz dieses Paragraphen ist identisch mit GF 40
[149] Siehe zu diesen vier Steinen auch AY 570
[150] Krieger des Heiligen Grals (Gralsritter): Der
Heilige Gral wird der Sage nach als sakrales Gefäß verstanden, in dem Josef von
Arimathia (Mt 27, 57–69) das Blut
Jesu aufgefangen haben soll. Nach dem Tod des Josef von Arimathia soll der Gral
durch Engel an einen geheimen Ort gebracht worden sein, der nur wenigen
Auserwählten zugänglich ist. Dieser geheime Ort werde von Gralsrittern bewacht.
Das legendäre Motiv wurde später von Wolfram von Eschenbach („Parzival“) weiter
ausgestaltet
[151] Siehe die Bibel: Das einsame Gebet Jesu im Garten Gethsemane
lautete: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein,
sondern dein Wille geschehe!“ (Luk 22,42)
[152] Fall Alexandrias: In der Antike zweitgrößte
Stadt nach Rom. Mit dem Fall sind möglicherweise die oft gewalttätigen
Streitigkeiten zwischen Christen und anderen Glaubensrichtungen gemeint, die um
415 in der Ermordung der neuplatonischen Philosophin Hypathia gipfelten
[153] siehe die Bibel: „Wer das Schwert erhebt, der soll
durch das Schwert umkommen.“ (Mt 26, 53)
[154] Das Wort „Verständnis“ fehlt in der Erstausgabe –
wohl ein Druckfehler
[155] Konfuzius: (551-479 v. Chr.): bedeutender
chinesischer Philosoph, lehrte eine Ordnung der Familie und des Staates
basierend auf Moral, Menschlichkeit und den Kardinaltugenden. Seine Lehre
prägte die Philosophie, Staats- und Soziallehre Chinas und beeinflusste über
Jahrhunderte Politik und Moral des Landes
[156] Stylit:
Säulensteher, „Säulenheiliger“. Siehe z. B. den Heiligen Simeon, den Styliten,
der viele Jahre lang auf einer Säule lebte. Im übertragenen Sinne geht es hier
also um übertriebene asketische Übungen
[157] Vgl. zu dieser Stelle auch Helena Roerich, Die Grundlagen des Buddhismus, S. 32, 33: Das
ganze Leben in der Gemeinschaft war strenger Disziplin unterworfen; die
Grundlage der Lehre Buddhas war eiserne Selbstdisziplin, um unkontrollierte
Gefühle und Gedanken zu zügeln und einen unbeugsamen Willen zu entwickeln. Erst
wenn der Schüler seine Gefühle beherrschte, hob der Lehrer ein wenig den
Schleier und teilte ihm eine Aufgabe zu. Erst dann wurde der Schüler allmählich
in die Tiefe des Wissens eingeführt. Aus solchen Menschen, die diszipliniert
und durch strengen Verzicht auf alles Persönliche geübt und daher stark und
furchtlos waren, wollte Gotama Buddha Arbeiter für das Allgemeinwohl, Schöpfer
des menschlichen Bewusstseins und Vorläufer der Weltgemeinschaft machen.
[158] Janus: Römischer Gott des Anfangs und des
Endes, doppelgesichtig nach vorne und nach hinten blickend dargestellt
[159] Friedenszweig:
Siehe die biblische Geschichte von Noah, der das Ende der Sintflut daran
erkannte, dass die von ihm ausgesandte Taube mit einem Olivenzweig zurückkam, 1. Mos 8, 11. Seither ist der
Olivenzweig ein Symbol des Friedens, der Versöhnung zwischen Gott und den
Menschen
[160] sitzen: Wohl im Sinne von spiritistischer
Sitzung, Séance gemeint: Teile der Lehre wurden bei derartigen Sitzungen
übermittelt
[161] In der Erstausgabe ist „wir“ groß geschrieben, so
dass die Bruderschaft gemeint wäre
[162] In der Erstausgabe ist „uns“ groß geschrieben, so
dass die Bruderschaft gemeint wäre
[163] Zitat aus der Bibel: Mt 25, 13
[164] Der § ist identisch mit GF 51, 1. Absatz
[165] Der 1. Absatz dieses Paragraphen ist identisch mit GF 52
[166] Der 2. und 5. Absatz dieses Paragraphen sind
identisch mit GF 51, 2. und 3. Absatz
[167] Devadata: Schüler und Verwandter Buddhas. Als
Devadata Buddha aufforderte, in den Ruhestand zu treten und ihm die Leitung des
Ordens zu übergeben, lehnte Buddha strikt ab. Devadata verübte drei vergebliche
Mordversuche an Buddha und verließ schließlich den Orden mit einigen Anhängern,
womit er die erste Spaltung der buddhistischen Gemeinschaft herbeiführte
[168] Uschas: Hinduistische Göttinen der
Morgendämmerung
[169] Federgras: Wildes Steppengras mit schmalen
Blättern, auch Pfriemen- oder Reihergras genannt
[170] Baum Elgario: In der mongolischen Sage ein
legendärer Baum aus dem heiligen Land, in dem Ghesar–Chan herrschte
[171] Bei Uguns steht statt „ein Feldherr“ „Timur“
[172] Das Wort „Timurs“ fehlt in der Erstausgabe
[173] Die Absätze 2, 3 und 4 dieses Paragraphen sind
identisch mit GF 54, Absätze 1, 2 und
3
[174] Der Paragraph ist identisch mit GF 54, 4. Absatz
[175] Der 1. Absatz dieses Paragraphen ist identisch mit GF 54, 5. Absatz
[176] Die Absätze 1 und 2 dieses Paragraphen sind identisch
mit GF 36, 1. und 2. Absatz
[177] Gemeint ist: Wenn das Geld sogleich in Waren
zurückgetauscht wird
[178] Gemeint ist wohl: Besser einen Tadel erhalten als ein
süßliches (falsches) Lob
[179] Siehe zu dieser Stelle HR II/2, 413, 414; Brief vom (01.09.?) 1937: 7. Die von Medien und Schwarzmagiern vollführten Phänomene, die mit den
atmosphärischen und anderen Bedingungen nicht im Einklang stehen, rufen oft
eine Wirkung hervor, die infolge gewaltsamer Energieentziehung und ihrer
Verbindungen aus dem Raum in ihrer zerstörenden Kraft mit einer Explosion
verglichen werden können. Diese Gewalttätigkeit verursacht – wie erklärt – die
abscheuliche Atmosphäre der gestörten Elektronen. Das scheint verständlich zu
sein.
[180] Saulus: Name des Apostels Paulus vor seiner
Bekehrung. Nach der Überlieferung des Neuen Testaments (Apostelgeschichte,
Galaterbrief) wurde der ursprüngliche Christenverfolger in einer Offenbarung
von Jesus Christus angesprochen und so zu seinem Anhänger
[181] In der Erstausgabe ist „wir“ groß geschrieben, so
dass die Bruderschaft gemeint wäre. Dasselbe würde dann wohl auch für das „wir“
im nächsten Satz gelten
[182] Absatz 3 dieses Paragraphen ist identisch mit GF 36, 3. Absatz
[183] Paroxysmus: Anfallartige
Steigerung bestehender Beschwerden
[184] In der Erstausgabe steht statt „Gemeindemitglied“ „Kommunist“,
das wurde offenbar später geändert; wie hier Uguns und der englische
Text
[185] Der 2. Absatz dieses Paragraphen ist identisch mit GF 77, 4. Absatz
[186] Die Absätze 1 und 2 dieses Paragraphen sind identisch
mit GF 50, wo allerdings statt
„Unser“ „Führer“ steht
[187] In GF 50
heißt es statt „Krieger“ „Baumeister“
[188] Die Absätze 1 bis 10 dieses Paragraphen sind
identisch mit GF 61
[189] In der Erstausgabe ist „unser“ groß geschrieben, so
dass die Bruderschaft gemeint wäre. In GF
61 ist „unser“ klein geschrieben
[190] Die Absätze 1, 3 und 4 dieses Paragraphen sind
identisch mit GF 62
[191] Wohl eine ironische Anspielung auf den
Hosenbandorden, den höchsten Orden Großbritanniens
[192] Die Absätze 3 und 4 dieses Paragraphen sind identisch
mit GF 63
[193] Das Wort „leicht“ fehlt in der Erstausgabe – wohl ein
Druckfehler
[194] In der Erstausgabe steht das Wort „oberflächlich“ im
Satz zuvor vor „entstehen“ – wohl ein Druckfehler
[195] Dieser Halbsatz fehlt in GF 63
[196] Timbre (französisch):
Klangfarbe einer Stimme oder eines Instrumentes
[197] Die Absätze 7, 8 und 9 dieses Paragraphen sind
identisch mit GF 71, Absätze 1, 2 und
3
[198] Zitat aus der Bibel: 5. Mos 32, 35
[199] Die vorhergehenden beiden Absätze fehlen in GF 71
[200] Die Wörter „einen Anfall“ fehlen in GF 71
[201] Absatz 6 dieses Paragraphen ist identisch mit GF 72
[202] Hier und im ganzen Paragraphen wurde das russische
Wort воздержание mit „Mäßigung“ übersetzt, zumal es am Anfang im
Zusammenhang mit Essen und Reden vorkommt und auch von dem „Maß“ die Rede ist,
das der Körper kennt. Das Wort kann aber auch „Enthaltsamkeit“ oder „Abstinenz“
bedeuten. Der englische Text benutzt
mit „temperance“ ein Wort, das ebenfalls sowohl „Mäßigung“ als auch
„Enthaltsamkeit“ oder „Abstinenz“ bedeuten kann
[203] Lingam (Linga): Symbol für die hinduistische
Gottheit Shiva in der Form eines männlichen Penis
[204] In der Erstausgabe steht statt „der Erhaltung“ „des
Strebens“ – wohl ein Druckfehler; wie hier Uguns und der englische
Text
[205] Zirbelnuss:
Essbare Nuss der Zirbelkiefer (Arve)
[206] Siehe zu dieser Stelle HR I/1, 57, Brief vom 24.06.1930: Ich befürchte, dass meine Ausführungen von einigen nicht gerne gehört
werden, und ich habe meine Gründe, dies zu glauben. Aber es heißt: ”Die Lehre
ist kein Honiglecken und auch kein silbernes Mikadospiel. Sie verlangt eine
strenge Kreuzigung des eigenen Selbst und eine angespannte Umwandlung der
niederen Eigenschaften durch feinste Feuer. Wie Honiglecken mag sie vielleicht
auf den ersten Stufen erscheinen, doch die Lehre erfordert die herben und
schönen Blumen der Selbstverleugnung. Jene, die das Honiglecken vorziehen,
lassen besser die Finger von der feurigen Speise, die für jene, die
Selbstverleugnung gewählt haben, vorbereitet wurde.” All die finsteren Winkel
müssen erleuchtet und der Staub von gestern hinausgefegt werden. Ansonsten ist
es unmöglich, die nächste Stufe aufzubauen.
[207] Der 7. Absatz dieses Paragraphen ist identisch mit GF 71, 4. Absatz
[208] Immortelki:
Blumen, die, auch wenn sie getrocknet werden, Farbe und Form bewahren. Hier
möglicherweise als Sinnbild für etwas Totes gemeint, das nur noch der äußeren
Hülle nach besteht
[209] Bei Uguns steht statt „des großen Aufbaus“ „der
großen Erschütterungen“
[210] In der Erstausgabe heißt es: „Wir haben …“ – wohl ein
Druckfehler
[211] Es soll die englische Königin Victoria (1819 – 1901)
gemeint sein
[212] Bei Uguns steht statt „Zentren“ „Nervenzentren“
[213] Galileo Galilei (1564-1642): Italienischer
Philosoph, Mathematiker, Ingenieur, Physiker, Astronom und Kosmologe; einer der
wichtigsten Begründer der neuzeitlichen Naturwissenschaften; setzte sich für
das heliozentrische Weltbild des Kopernikus ein, wurde dafür von der
Inquisition verurteilt
[214] Solotnik:
Kleines russisches Gewichtsmaß, ca. 5 Gramm
[215] Die Wörter „wohin sie geht“ fehlen in der Erstausgabe
– wohl ein Druckfehler
[216] Plesiosaurier: Ausgestorbene räuberische, bis
zu 15 m lange, im Meer lebende Reptilien mit sehr langem Hals und kräftigen
Ruderflossen
[217] Gangrän
(Brand): Absterben des Gewebes infolge unzureichender Blutzufuhr
[218] Gemeint ist Helena
Roerich
[219] Iwan Hunderttausender:
Gemeint ist der (russische) Durchschnittsmensch, die große Menge; siehe HR
I/2, 241; Brief vom 12.12.1934: Es wurde schon vor langem gesagt, dass nicht
die engstirnigen Gotteslästerer das neue Land aufbauen werden, sondern der
gesunde Verstand von Hunderttausenden. Genauso ist es: „Iwan Hunderttausender
wird sein Land retten”. Es ist jetzt nämlich an Iwan. Wahrlich, Iwan
Hunderttausender wird die Möglichkeit gegeben, sein Potential zu offenbaren.