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Br II, 306 - Konsequent moralisch handeln

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Br II, 306 - Konsequent moralisch handeln

Beitragvon Tsong » Mo 27. Apr 2009, 15:03

Die Menschen können, jeder einzeln, konsequent moralisch handeln und dadurch eine sehr starke Ausstrahlung erreichen. (Br II, 306)

Eine Kernaussage der Lehre! Wie Jesus in den Vordergrund stellt, daß die Welt besser wäre, wenn ein jeder seinen Nächsten liebte, so betont die Lebendige Ethik, daß unser aller Leben lebenswerter wäre, wenn ein jeder in jedem Augenblick ethisch handeln würde.

Wir Deutschen sind besonders empfänglich für diese Weisung: Wir haben unter Schmerzen gelernt, daß eine Katastrophe wie die Herrschaft des Bösen in der Nazizeit nur verhindert werden kann, indem jeder einzelne für seine Ideale, für das Gute einsteht, ohne Rücksicht auf die Folgen, die das für ihn haben mag. Wir haben gelernt, daß der Lokführer, der einen Zug mit Juden nach Auschwitz fährt, sich nicht mit den üblichen Ausreden entschuldigen darf, als da sind: Anweisungen von oben, alle anderen tun es auch, wenn ich es nicht tue, tut es ein anderer, ich muß schließlich meine Familie ernähren, usw. Wir haben gelernt, daß Hitlers Angriffskriege hätten verhindert werden können, wenn jeder einzelne Soldat seine Mitwirkung an diesem unmoralischen Vorhaben verweigert hätte.

Agni Yoga lehrt uns, daß diese Überlegungen nicht nur in außergewöhnlichen Katastrophenzeiten gelten, sondern jeden Tag: Die Welt ist schlecht, weil die Menschen schlecht handeln. Würden sie besser, und das heißt vor allem, ethisch rein handeln, wäre sie besser.

Der einzelne hat, entgegen allem Anschein, auch in einer Massengesellschaft wie der unsrigen eine große Macht: Nicht nur Kriege würden nicht geführt, auch Legebatterien verschwinden, wenn die Menschen die von ihnen produzierten Eier nicht mehr kaufen, Kraftwerke müssen stillgelegt werden, wenn die Menschen nur noch Ökostrom bestellen, umweltschädliche Landwirtschaft lohnt sich nicht mehr, wenn die Verbraucher nur noch beim Bio-Bauern kaufen, unverantwortliche Fernsehserien werden eingestellt, wenn kaum jemand sie mehr sieht, und so fort. Hergestellt wird, was nachgefragt wird; endet die Nachfrage, endet die Produktion.

Wenn Du Dir Deinen eigen kleinen Alltagsbereich, besonders das Berufsleben ansiehst, wirst Du erkennen, wie vollkommen wir die Welt auf den Kopf stellen können, wenn wir nur noch ethisch sauber handeln und jede Mitwirkung an unethischen Vorhaben verweigern.

Wir müssen aufpassen, daß wir im Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen nicht der falschen Seite mit unserer Zeit und Kraft dienen – auch nicht unter dem Vorwand, unseren Lebensunterhalt verdienen zu müssen.

Natürlich ist das sehr schwer. Wir müssen nahezu bei Null neu beginnen und neue Strukturen (wie die Bio-Landwirtschaft) aufbauen, in denen der einzelne, ohne sich moralisch zu verbiegen, mit reinem Dienst am Allgemeinwohl sein Brot verdienen kann. Das ist eine gigantische Aufgabe. Packen wir sie an!
Tsong
 
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