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Herz 92 - Seelenfreude

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Herz 92 - Seelenfreude

Beitragvon Tsong » Mi 7. Okt 2009, 12:35

Eine alte Legende erzählt, wie ein König, der sich von allen äußeren Einflüssen befreien wollte, den Rat eines Weisen einholte. Der Weise sagte: „In deinem Herzen wirst du Befreiung finden.“ (Herz 92)

Diese Stelle ist die moderne Übersetzung des wunderbaren Christus-Wortes: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden. Man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist inwendig in euch. (Lukas 17, 20, 21)

Ähnlich sagt der Volksmund: Wer den Himmel nicht in im Herzen trägt, wird ihn anderswo vergeblich suchen.

Wir suchen Ruhe, Frieden, Freude, Geborgenheit, Sicherheit, Festigkeit vergeblich in der äußeren Welt. Dort geht es „drunter und drüber“. Wir können das verlorene Paradies nur in unserem eigenen Inneren finden. Die deutsche Sprache bringt das sehr schön mit den Begriffen „Seelenruhe“ oder „Seelenfrieden“ zum Ausdruck – im Sinne des Agni Yoga können wir unseren Sprachschatz um das Wort „Seelenfreude“ bereichern.

Das bedeutet: Wir können uns in unserem Herzen eine eigene Welt schaffen, unsere wahre Heimat, unseren eigenen, ganz persönlichen Himmel, den wir nur für kurze Ausflüge in die irdische Welt verlassen. Wenn es uns gelingt, die Zugehörigkeit zu dieser Welt in unserem Geist, in unserem Bewußtsein zu verteidigen und Welt und Menschen gegenüber stets eine entsprechende Haltung einzunehmen, leben wir tatsächlich schon auf Erden wie im Himmel – wie auch immer die Verhältnisse beschaffen sind, in die es uns verschlagen hat.

Tot sind jene, die meinen, sie könnten mittels irdischer Maja Festungen errichten. Das ist ebenso töricht wie wenn Kinder davon träumen, eine Festung aus Sand zu bauen! Allein die Welt des Geistes ist wirklich stark, denn sie ist unzerstörbar und unbesiegbar. (Hier 146)

Wir nennen das: „Weg des Inneren Klosters“.
Tsong
 
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