Anmelden

Benutzername:


Passwort:


Mich bei jedem Besuch automatisch anmelden



BGM I, 8 (6. Februar 1921) - Persönliches soll eure Aura ...

Hier können die einzelnen Paragraphen diskutiert werden.
Forumsregeln
Schreib bitte die Nummer des Paragraphen und das Buch in den Betreff des Themas. Die vewendeten Abkürzungen findest du hier.

BGM I, 8 (6. Februar 1921) - Persönliches soll eure Aura ...

Beitragvon stefu » Di 20. Apr 2010, 18:50

Hallo Zusammen!
BGM I, 8 hat geschrieben:Im Alltagsleben seid nicht kompliziert - seid einfach!
Meine Freunde, Persönliches soll eure Aura nicht verfärben.

Wie versteht ihr die Aussage "Persönliches soll eure Aura nicht verfärben"?

Danke für Anregungen im Denken und Verstehen!

Lieben Gruß
stefu
stefu
 
Beiträge: 92
Registriert: Di 16. Mär 2010, 22:09
Wohnort: 49324 Melle in Niedersachsen

Re: BGM I, 8 (6. Februar 1921) - Persönliches soll eure Aura ...

Beitragvon Landon » Mi 21. Apr 2010, 09:21

ich kann Dir zwar nicht sagen, wie es gemeint ist, allerdings schiele ich ab und zu, zu der Ãœbersetzung von Angela Fremont , wenn ich etwas nicht verstehe.

dort wird es so übersetzt:

8. Seid nicht wagemutig im täglichen Leben. Seid einfacher.
Meine Freunde, das Persönliche darf eure Aura nicht beeinflussen.
Landon
 
Beiträge: 211
Registriert: Di 26. Mai 2009, 17:43
Wohnort: Singen

Re: BGM I, 8 (6. Februar 1921) - Persönliches soll eure Aura ...

Beitragvon stefu » Mi 21. Apr 2010, 19:24

Lieber Landon!

Danke für Deine Antwort.

Ja, unterschiedliche Übersetzungen können oft Licht ins Dunkle bringen.
Wobei ich denke, dass im russischen Original tatsächlich von „verfärben“ die Rede ist.

Das ist jedoch sekundär, wie ich empfinde, da der Sinn erhalten bleibt. Mir geht es um das „Persönliche“.

Unsere Aura wird – so wie ich es verstehe – u. a. von unseren Gedanken, Gefühlen und Taten bestimmt. Sie ist das „Ableseinstrument“ unserer physischen, psychischen und spirituellen Konstitution. Anhand der Aura erfahren wir einiges über Menschen, sobald wir sie wahrnehmen können.

Gerade dies wäre ein Indiz dafür, dass „Persönliches“ durchaus unsere Aura färbt. Anders wäre es auch schwer möglich, da die Aura sich von innen heraus entwickelt und nach außen strahlt.

Soweit. So gut.

Wieso soll nun Persönliches unsere Aura nicht verfärben?

Ich habe hier einige Gedanken vollzogen, die mir jedoch zu Beginn – also in BGM I – allzu komplex erscheinen. Im Endeffekt wäre es ein direkter Appell das EINE – Brahma – in sich zu erkennen und in ihm aufzugehen. Sozusagen zu Beginn ein Ausblick zum Ziel?

Vielleicht finden wir hier ja noch mehr Gedankengänge.
Entschuldigt, wenn ich so nachbohre. Doch ich dachte mir, ich gehe hier gemeinsam mit Euch in diesem Forum, nach und nach meine „Schwachstellen“ des Verständnisses der Lehre an.

Lieben Gruß
stefu
stefu
 
Beiträge: 92
Registriert: Di 16. Mär 2010, 22:09
Wohnort: 49324 Melle in Niedersachsen

Re: BGM I, 8 (6. Februar 1921) - Persönliches soll eure Aura ...

Beitragvon Tsong » Do 22. Apr 2010, 09:38

Ein schönes, nicht einfaches Thema. Gemeint ist:

Wir sollen dienen – dem Höheren Willen, der Durchsetzung von Wahrheit, Gerechtigkeit, Schönheit und Liebe auf Erden. Wir sollen ein Kanal, ein reines Werkzeug werden, durch das sich der göttliche Geist ungehindert offenbaren kann.

„Die Epoche des Handelns für persönliche Zwecke ist vorbei.“ (BGM II, 262)
„Persönliche Wünsche werden in den führenden Universellen Willen umgewandelt.“ (Herz 68)


Das ist nicht oder nur begrenzt möglich, solange wir noch allzu sehr mit unseren persönlichen Angelegenheiten beschäftigt sind. Dienst wird unpersönlich geleistet. Es geht dabei nicht um mich oder mein Wohlergehen, sondern um höhere Ziele. Man kann in der Geschichte sehen, wie Heilige und Geistkämpfer immer unpersönlicher werden, je größer sie sind. Die Person tritt ganz hinter dem Dienst zurück.

„Nur wer bewusst allem Persönlichen entsagt und sein Bewusstsein in die Welt der Evolution übertragen hat, kann Unserer Überzeugung nach als Glaubensheld bezeichnet werden.“ (BGM II, 319)
„Strebet dem führenden Gedanken zu, der Menschheit zu helfen. Denket klar, damit ihr weder persönlich noch für eine Gruppe handelt, sondern eine absolut nützliche Tat vollbringt.“ (Gem 137)
„Ihr habt bemerkt, wie mit dem Wachstum der psychischen Energie das persönliche Element aus dem täglichen Leben schwand.“ (AY 641)


Das „Persönliche“ in diesem Sinn kommt dem Egoismus nahe und steht im Gegensatz zu Selbstlosigkeit.

„Wie euch ein Verzicht auf Persönliches Uns näherbringt, so entfernt ihr euch von Uns sehr stark durch die Ablehnung einer Tätigkeit für das Allgemeinwohl.“ (BGM II, 337)

Deshalb sagt die Lehre an anderer Stelle noch deutlicher: „Jeder persönliche Wunsch ist schädlich“ (BGM II, 205).

Man muß auch berücksichtigen, daß im russischen Original der Unterschied zwischen der irdischen, vergänglichen „Persönlichkeit“ und der überirdischen, ewigen „Individualität“ mitschwingt, den wir Deutschen nicht mit diesen Begriffen verbinden. Die Stelle bringt also auch zum Ausdruck, daß wir uns, wie schon Jesus in der Bibel sagt, nicht zu sehr um unsere Körper kümmern sollen, für die schon gesorgt werden wird wie für die Vögel am Himmel (Matthäus 6, 26-34), sondern um die ewigen Dinge.

Damit ist nicht gemeint, daß wir unsere Individualität aufgeben sollen, im Gegenteil. Kein Sandkorn gleicht dem anderen. Wir sollen alle unsere individuellen Fertigkeiten pflegen und einbringen – aber nicht für persönliche Zwecke.

„Je unpersönlicher und selbstloser eure gütigen Handlungen sind, desto reiner, mächtiger und größer werden die Folgen sein. Sie werden dann einen dauernden Nutzen für die ganze Rasse bilden, statt nur eurem eigenen persönlichen Selbst zu dienen.“ (TL VI, 310)

„Der Guru hegt keinen einzigen persönlichen Gedanken; absolut alles ist auf den Dienst für das Allgemeinwohl gerichtet und diesem ergeben.“ (HR I/1, 78)
Tsong
 
Beiträge: 907
Registriert: Mo 2. Mär 2009, 14:24
Wohnort: Hamburg

Re: BGM I, 8 (6. Februar 1921) - Persönliches soll eure Aura ...

Beitragvon stefu » Sa 24. Apr 2010, 08:46

Lieber Tsong!

Danke für Deine Antwort.

Diese Antwort klingt für mich sehr plausibel und treffend.

Mit der persönlichen Färbung – im Sinne von persönlichen, egoistischen Motiven – werden auch edle Attribute ins Gegenteil verkehrt.
Mir kommt da die Liebe in den Sinn. Liebe vermittelt Mitleid, Einsicht und macht frei. Sie ist das Gebot, welches vom größten Bhakti-Yogi Christus Jesus am deutlichsten hervorgehoben wurde. Dasjenige, welches in sich alle anderen Gebote nach sich zieht. Diese Liebe denkt zu allererst an andere und im Ideal nicht mehr an sich selbst. Sie ist die Saat der Selbstaufopferung – wahren gelebten Altruismus. Und über die Liebe zu allem können wir mit dem Einen verschmelzen. Liebe ist sozusagen ein wesentlicher Schlüssel zur Erkenntnis und zur Überwindung.
Doch wenn wir Liebe nicht mehr unpersönlich betrachten, sondern ins Reich des Persönlichen ziehen, verkehrt sie sich oftmals in ihr direktes Gegenteil. Sie sorgt sich nicht primär um das Gegenüber, sondern um die eigene Persönlichkeit. Hier wird Liebe an Objekten ausgerichtet. Persönliche Liebe richtet sich nach eigenen Bedürfnissen mehr als an denen des Gegenübers.
So werden viele Wohltaten aus wahrer Liebe initiiert. Und viele Verbrechen gedeihen aus persönlicher Liebe. Ein Indiz dafür, wie wichtig es scheint, Persönliches nicht in zu starkem Maße einzubringen. Und zwar derart, dass wir unser Handeln prinzipiell auf das Allgemeinwohl richten, ohne unsere Persönlichkeit zu verlieren.

Es lassen sich wohl viele Beispiele finden, in denen persönliche Motive schädlich sind im direkten Vergleich zu den unpersönlichen.

Nochmals Danke.

Grüße
stefu
stefu
 
Beiträge: 92
Registriert: Di 16. Mär 2010, 22:09
Wohnort: 49324 Melle in Niedersachsen

Re: BGM I, 8 (6. Februar 1921) - Persönliches soll eure Aura ...

Beitragvon Tsong » Di 27. Apr 2010, 10:30

Die Liebe ist ein sehr gutes Beispiel. Sie kann tatsächlich geradezu negativ wirken, wenn sie nicht selbstlos ist. Da gibt es diesen berühmten Komplott, daß zwei häßliche Menschen vorgeben, einander zu lieben und sich gegenseitig versichern, wie schön sie sind. Das ist keine Liebe, sondern reiner Egoismus. Selbstlose, unpersönliche Liebe ist Allmenschheitsliebe. Wie heißt so schön:

„Das Herz ist der Mittelpunkt, aber am wenigstens egozentrisch. Nicht der Egoismus lebt im Herzen, sondern die Allmenschheitsliebe. Allein der Verstand umgarnt das Herz mit einem Spinngewebe von Selbstsucht. Gutherzigkeit bekundet sich nicht so sehr durch so genannte gute Werke, deren Beweggrunde sehr verschieden sein können, sondern durch innerste Herzensgüte. Diese entzündet das Licht, das in der Finsternis leuchtet. So erweist sich das Herz tatsachlich als ein internationales Organ. Wenn wir Licht als das Symbol der Aura annehmen, dann gilt das Herz als sein Ursprung. Wie notwendig ist es, das Herz nicht als sein eigen, sondern als weltumspannendes Organ zu empfinden. Nur durch diese Empfindung kann man sich vom Egoismus befreien, die Individualität der Aufspeicherungen bewahrend.“ (Herz 7)
Tsong
 
Beiträge: 907
Registriert: Mo 2. Mär 2009, 14:24
Wohnort: Hamburg


Zurück zu Agni Yoga Schriften

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron