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Herz 382 - Verklärung

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Herz 382 - Verklärung

Beitragvon Weltenbummler » Sa 7. Mai 2011, 17:41

Allmählich werden viele feinstoffliche Erscheinungen zu gewohnten Lebensbedingungen. Eine solche ist die Verklärung des Lebens, und sie kann zum erhabensten Zustand führen, ohne dass man sich vom Leben entfernt. (Herz 382)

Für mich schwer zu verstehen. Kann mir jemand erklären, was Verklärung hier bedeutet? Das hört sich so biblisch an.
Weltenbummler
 
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Re: Herz 382 - Verklärung

Beitragvon Tsong » Mo 9. Mai 2011, 12:55

Das ist ein weites Feld. Gelegentlich muß ich die wichtigsten Stellen heraussuchen. Für den Anfang folgendes:

Das russische Wort „Verklärung“ im russischen Text der Lehre (teils im deutschen Text auch mit „Verwandlung“ oder „Umwandlung“ übersetzt) ist tatsächlich dasselbe Wort, das in der russischen Bibel für die Verklärung Christi (Matthäus 17. Kapitel) verwendet wird. Es geht hier also um eine Erhebung, Vergeistigung des physischen Zustands.

Einige Beispiele:

Du kannst den groben Begriff des Eigentums („Das gehört allein mir, ich kann damit machen, was ich will, niemand anderer darf das nutzen“) vergeistigen oder verklären, indem Du Dein Bewußtsein umstellst und Dir sagst: „Ich bin nur Verwalter dieses Gutes. Ich nutze es zum Wohl der Allgemeinheit. Ich sehe zu, daß ich es eines Tages in einem besseren Zustand an einen Würdigen weitergebe, als ich es selbst empfangen habe.“ Mit dieser Einstellung können wir alles besitzen und sogar reich sein, und trotzdem geistige Menschen bleiben.

Du kannst die grobe Praxis habgieriger Kaufleute verklären, indem Du Dein Bewußtsein umstellst und Dir sagst: „Ich handele mit Waren nicht, um reich zu werden, sondern um meine Mitmenschen mit ethisch hergestellten Gütern von guter Qualität für ihre Lebensnotwendigkeiten zu versorgen. Damit verdiene ich nicht mehr, als was ich für ein bescheidenes Leben benötige.“ So wird der egoistische Händler zum Diener des Allgemeinwohls.

So kannst Du jeden Beruf verklären: Der Journalist diene der Wahrheit, Rechtsanwalt, Richter, Justizangestellte der Gerechtigkeit, ärztliche Berufe der körperlichen und seelischen Gesundheit, Künstler und Architekten der Schönheit, usw.

Du kannst jede Furcht verklären, indem Du Dein Bewußtsein umstellst und Dir sagst: „Ich selbst, mein wahres, geistiges Ich bin nicht materiell und daher unzerstörbar. Mir kann nichts und niemand etwas anhaben. Also muß ich mich vor nichts und niemandem ängstigen. Die scheinbare Gefahr ist für mich also nur eine Gelegenheit, meinen Geist zu stärken und weiter aufzusteigen. Über diese Gelegenheit freue ich mich.“ So verwandelst Du Furcht in Freude.

Du kannst Leid verklären und in Freude verwandeln, indem Du Dein Bewußtsein umstellst und Dir sagst: „Ich danke dafür, daß Leid meiner Seele (nicht anders als Schmerz meinem Körper) anzeigt, daß ich offenbar eine Schwachstelle habe oder falsch lebe. Nur so kann ich lernen, die Schwäche bekämpfen und mein Leben ändern. Wenn ich wachse, wird das Leid verschwinden.“

Du kannst Langeweile verklären, indem Du Dein Bewußtsein umstellst und Dir sagst: „Alles, was ich tue, tue ich im Auftrag der Hierarchie zum Wohle der Menschheit. Eine notwendige Arbeit, die ich der Hierarchie abnehme, wird nicht langweilig sein, sondern kann mit Freude und Dankbarkeit verrichtet werden. Außerdem bin ich mir der Gegenwart meines Lehrers bewußt, in Anwesenheit eines so hohen Wesens kann es keine Langeweile, sondern nur Begeisterung geben.“

Die geistige Übung, stets so zu denken, zu sprechen und zu handeln, als befände sich der Meister neben Dir, bewirkt auch eine Verklärung des Lebens.

Das Konzept der Verklärung ist also: Sich nicht vom Leben entfernen. Mitten im Alltag, in allen Umständen Freude finden, eine höhere, vergeistigte Existenz verwirklichen - nicht indem man die äußeren Verhältnisse, sondern indem man sein Bewußtsein, seine Haltung zu den Dingen ändert.
Tsong
 
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