Diese Eigenschaft [Menschenliebe] muss ebenso wie die Reinheit des Körpers und des Geistes anerzogen werden. Möge die Hygiene des Geistes in den Schulen ihren Platz einnehmen, dann werden die Erhabenen Gespräche die besten Stunden sein. (AUM 166)
Früher hat man uns Kindern eingebläut: „3 x täglich Zähneputzen!“ Heute müssen wir lernen, der Reinigung des ewigen, geistigen Wesens – unserer Seele – genauso große Beachtung zu schenken wie der Reinigung unseres temporären Werkzeugs, des Körpers.
Die Seele wird ständig durch Begierden, Ängste, Zweifel, Niedergeschlagenheit, Gereiztheit, Lieblosigkeit und dergleichen Anwandlungen beschmutzt – nicht anders als die Zähne. Wir müssen die Schwären, die sich auf dem glänzenden Gold unseres wahren Selbst festzufressen drohen, immer wieder wegputzen – sonst verfestigen sie sich und sind später nur umso schwieriger zu beseitigen.
Manche Leiden wie z.B. Schlaflosigkeit oder Depressionen können darauf zurückzuführen sein, daß gewisse Schwächen der Seele jahrelang nicht geistig bekämpft wurden und man ihnen erlaubt hat, sich zu wahrhaften geistigen Krankheiten auszuwachsen.
Am besten ist es, mit der Reinigung nicht zu lange zu warten – wie wir ja auch bei den Zähnen nicht warten, bis sie verfault sind. Wir sollten es uns also zur lieben Gewohnheit machen, feste Zeiten der Seelenreinigung in unserem Tageslauf einzuplanen – am besten am Morgen, am Mittag und am Abend.
Eine geistige Waschung besteht darin, sich für einen Augenblick aus der Welt zurückzuziehen, sich in den Zustand der „Erhebung“ zu versetzen und zu dem ursprünglichen Zustand der Reinheit, Freude und Macht zurückfinden, der dem allerinnersten Kern unseres wahren Wesens entspricht.
Es mag je nach den Umständen mehr oder weniger Zeit erfordern, bis wir wieder eine Grundlage für reines, freudiges, positives Denken gefunden und die Herrschaft des Geistes über uns selbst wieder erlangt haben. Wir sollten aber versuchen, nicht anders als völlig gereinigt in die Welt zurückzukehren. Nach einiger Übung werden sich die Zeiten verringern.
In der Welt, z.B. am Arbeitsplatz, mag eine gründliche Reinigung schwer sein. Deshalb ist es besonders wichtig, zu Hause am Morgen und am Abend genug Zeit einzuplanen und gegen alle Ablenkung zu verteidigen.
Vergessen wir nicht: Reinheit des Herzens ist die unabdingbare Grundlage für alles weitere: Für geistigen Aufstieg, für Weisheit und Macht, für persönlichen Magnetismus, für das Zufließen höherer Energien, für höhere Fertigkeiten, für die Verbindung mit der Höheren Welt.
Die Menschen waschen sich täglich und finden Erfrischung für die bevorstehende Aufgabe. Ebenso sollte auch die geistige Waschung nicht zu staubigem Trödel werden. (AUM 319)