„Das Entscheidende ist nicht die äußere Lage, sondern der innere Zustand des Geistes.“ (Nikolaus Roerich zu Sinaida Fosdik am 05.12.1929)
Dieser bedeutungsschwere Satz ist eine gute Ergänzung zu dem Zitat „Facetten des Agni Yoga 1954, Nr. 46“, über das wir vor einigen Tagen in diesem Forum gesprochen haben.
Wieder stellt der Geist des AY unser Weltbild vom Kopf auf die Füße: Wir denken, dass das wichtig ist, was von außen auf uns zukommt. AY dagegen sagt: Was von außen auf Dich zukommt, ist unabsehbar und von Dir nicht beherrschbar. Es geht nicht nach Wunsch, sondern nach Notwendigkeit. Entscheidend ist, wie Du Dich dazu stellst:
Bewahrst Du, was immer Dir zustößt, Deine Würde als Weisheitsschüler? Machst Du Deinem Lehrer Freude und Ehre? Erkennst Du, dass Du geprüft wirst und Dich bewähren kannst? Erkennst Du in den Schwierigkeiten, die sich vor Dir auftürmen, Gelegenheiten zum Wachstum Deines Geistes, über die Du Dich freuen solltest?
Das ist leicht gesagt, aber schwer auszuführen. Es ist ein langer Weg von der bloß intellektuellen Erkenntnis, dass man sich über Hindernisse freuen kann, bis hin zu einem Wesen, das tatsächlich in jeder Lage, bei jeder Not und Erniedrigung einen heiteren, überlegenen Geisteszustand bewahrt!
Natürlich sollen wir auch die Welt um uns herum zum besseren verändern. Aber die Grundlage für ein sinnvolles äußeres Handeln ist immer ein gefestigter Zustand des Geistes.
Arbeiten wir also zunächst daran, unseren Geist „über Wasser“, im Zustand der „Erhebung“ zu halten, bevor wir nach außen wirken.