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Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Hier beantworten wir Fragen zur Agni Yoga Lehre.

Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon Landon » Mo 26. Apr 2010, 11:37

Ich lese öfters etwas von der Feuertaufe in der Lehre.

z.b.
FW III,18
Wer nicht die Feuertaufe annimmt, wer nicht dem Ursprung des Lichts folgt, der gelangt ins Chaos der Zersetzung.


HR schreibt dazu:
HR II, 23.11.1937
Zu § 86: Feuertaufe bedeutet die geistige Verklärung oder Angleichung an das reine Feuer des Raumes. Bei der Feuertaufe vollzieht sich das Öffnen bestimmter Nervenzentren. Die Aufspeicherung der feurigen oder Urenergie ermöglicht es dem Menschen, beim Übergang in die Feinstoffliche Welt in die höheren Sphären aufzusteigen. Je mehr wir von dieser Energie besitzen, desto höher werden wir emporgetragen. Diese Energie wird durch unerschütterliches Streben zur Selbstvervollkommnung, Arbeit und völlige Hingabe an den erwählten Lehrer aufgespeichert.


Ich verstehe den Begriff Feuertaufe nicht 100%.
Was genau ist damit gemeint?
Ich versuche mich doch durch die Lehre ständig an das reine Feuer anzugleichen.
Die Feuertaufe klingt für mich aber eher wie ein bestimmter Moment, also ähnlich wie eine "normale" Taufe.
Oder ist die Feuertaufe ein immerwährender Prozess der sich ständig vollzieht, je nachdem wann ich voranschreite?
oder ist es sogar der Moment im Augenblick des Todes, wenn sich der feinstoffliche Körper vom physischen trennt?
Kann mich da jemand aufklären?
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon Tsong » Di 27. Apr 2010, 10:26

In der Lehre finden sich nur wenige Erläuterungen des Begriffs „Feuertaufe“. Die wichtigsten sind:

„Durch die Feuertaufe kann man hier die Vereinigung mit der Feinstofflichen Welt erlangen.“ (Herz 587)

„Durch die Feuertaufe drängt es den Geist in die seinen Fähigkeiten entsprechenden Sphären. Der Vollzug der feurigen Umwandlung bietet den Menschen alle Möglichkeiten zum Aufstieg in die höheren Sphären. Dort, wo alles durch das feurige Element angespannt ist, muss man für die Angleichung an das höhere Feuer gesättigt sein. So sollte jede Stufe der Feuertaufe feierlich vollzogen werden. Jede Stufe wird neue überirdische Sphären enthüllen.“ (FW III, 86)

„Es gibt verschiedene Mittel, den grobstofflichen Körper zu verfeinern. In der Tat, jeder feine Gedanke muss als feurige Manifestation angesehen werden, deshalb ist es notwendig, sich feuriges Denken anzugewöhnen. Verklärung des dichtphysischen Körpers muss auch vom geistigen Gesichtspunkt her verstanden werden; denn während wir im physischen Körper weilen, ist es schon möglich, feinstofflicher zu werden. Der Agni Yogi, der sich der Feuertaufe und feurigen Umwandlung unterzogen hat, weilt nicht mehr in einem grobstofflichen Körper; denn sobald er feurige Ströme empfängt, verändert sich sein ganzes Wesen. Die Grundlage dieser Erfahrung feuriger Umwandlung der Zentren ist die Verfeinerung.“ (FW III, 173).

„Man wird fragen: Worin besteht das beste Pranayama? Wie läßt sich der beste Rhythmus herausbilden? Wie kann der Wurm der Verzagtheit besiegt werden? - Durch die Arbeit. Allein in der Arbeit entsteht der Antrieb zur Vervollkommnung. In der Arbeit wird auch die Feuertaufe erfolgen.“ (Br II, 102)

Es geht um Umwandlung des eigenen Selbst durch Vergeistigung, Verfeinerung, Öffnung der Zentren, Annäherung an das Geistfeuer der höheren Welten. So steigt man auf. Also ein lang dauernder Prozeß, keine einmalige Angelegenheit. Wer diese Umwandlung mehr und mehr vollzieht, kommt nach dem Tod in entsprechend höhere, geistigere Sphären der jenseitigen Welt, am Ende in die Feurige Welt.
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon stefu » So 2. Mai 2010, 17:17

Hallo!

Auch wenn ich noch am Anfang stehe, erlaube ich mir auch etwas zu dieser recht schwer zu behandelnden Frage zu schreiben, obwohl Tsong schon das Wesentliche beitrug.

Ich beschäftigte mich vorher nicht mit dem Wort „Feuertaufe“. Demzufolge kann dieses, was ich schreibe als ein Weg meiner Gedanken beschrieben werden, um mir ein Bild zu machen. Vielleicht kommt etwas Brauchbares raus; vielleicht nicht – dann bitte ich um Verzeihung.

Der Begriff Taufe ist aufgrund der Tatsache, dass Institutionen bereits schon Kinder taufen, nicht mehr das, was ursprünglich damit gemeint war. In unserem Kulturkreis ist mit dem Wort Taufe das verbunden, was die christlichen Kirchen anbieten. Auch wenn meine nachfolgende Darstellung mit Sicherheit unzureichend und zu kurz ausfällt, mag sie vielleicht den ein oder anderen zum tieferen Nachdenken anregen.

Das griechische Wort für „Taufe“ bedeutet in etwa „eintauchen“. Auch übersetzbar mit „untertauchen“. Und dieses Wort kommt nicht erst seit dem Neuen Testament vor. Interessant ist hier zum Beispiel die Heilung des Aramäers Naaman, der auf Anweisung Elias sieben Mal im Jordan untertauchen sollte, um sich reinzuwaschen und vom Aussatz geheilt zu werden. Nachzulesen in 2. Könige 5. Wenn diese Stelle nicht dem Worte nach gelesen wird, sondern mit dem Herzen, finden wir hier die tiefe Erkenntnis, was die Taufe ist. Eine Art Initiationsprozess, würde ich es nennen wollen.
Das Eintauchen in Wasser (nicht das betröpfeln, was wir heute oft erleben) symbolisiert hier Reinigung, Läuterung und Umkehr – ein Eintauchen, Annehmen und Praktizieren des tieferen Wissens höherer Art.

Rituelle Waschungen sind in vielen Religionen bekannt und werden auch heute noch in einer Vielzahl dieser vollzogen.
Seien es die Waschungen vor Gebeten im Islam oder die rituelle Waschung Mikwah im Judentum, welche nur mit lebendigem Wasser vollzogen werden darf. Oder das Bad im Ganges, welches die SĂĽnden mindern soll. Und auch die christliche Taufe.
Zielsetzung ist die symbolische Reinigung. Ein äußerliches Ritual, welches jedoch innerlich fortgeführt werden muss, um wirksam zu werden.

Dem denkenden Menschen dürfte klar sein, dass ein einfaches Bad in noch so heiligem Wasser keine persönlichen Sünden vergeben kann. Doch dieser äußere Akt als Zeichen, Ansporn oder Motivation für die Initiation eines inneren Prozesses, wirkt unterstützend.

Heutzutage taufen wir Babys, die sich weder wehren können, noch erfassen, was da geschieht. Doch wie eindrucksvoll muss es wohl gewesen sein für die Menschen, nach einer Einführung in eine Glaubenslehre und Bewährung die Taufe als äußerliches Zeichen zu erhalten. Nach der Zeit des Lernens, Zweifelns, der Meisterung und Überwindung des niedrigen Selbst als Einweihung und Aufnahme in die Gemeinschaft die Taufe zu erhalten.
Wie erhaben mag das GefĂĽhl gewesen sein?! Wie sehr mag der Adept daraufhin gewirkt haben?! Wie imposant und nachhaltig mag diese Erfahrung in seinem Leben gewirkt haben, bewusst und in absoluter Bereitschaft die Taufe zu erhalten?!

Soviel nur vorab. Die Taufe, wie die meisten von uns sie kennen, ist nicht das, was wir unter einer Taufe verstehen sollten. Unmündige Babys zu taufen bringt weder den Eltern noch den heranwachsenden Kindern etwas, da grundlegende Notwendigkeiten, die einer Taufe vorangehen sollten, aus rein biologischen, logischen und kognitiven Gründen in diesen jungen Jahren (oder sollte man in dem Alter nicht besser von Tagen sprechen) vollzogen werden können.

Jetzt zu dem schwierigen Thema der Feuertaufe.

Im Heft 9 der Briefe über Lebendige Ethik – Einführung in Agni Yoga von Leobrand mit dem Titel Sündenlossprechung oder Selbstverantwortung findet sich folgende Aussage zur Feuertaufe:
„Auch hier bezieht sich die Taufe auf den Akt der ersten Einweihung, wie sie die Apostel am Pfingstfeste – Feuertaufe – erhielten und dadurch auch höhere psychische Fähigkeiten erlangten. Diese Taufe darf man aber nicht jedem oder einem beliebigen Gläubigen spenden, denn sie ist eine große Auszeichnung für entsprechende Verdienste auf dem geistigen Pfade, die nur in zahlreichen Inkarnationen durch große Leistungen und schwere Prüfungen erworben werden können. Außerdem darf diese Taufe wiederum nur von einem höheren Eingeweihten vorgenommen werden.“

Feuer ist ein Urelement. Über das uns bekannte, sichtbare Feuer brauche ich wohl nichts zu schreiben, da es jedem bekannt ist. Es gibt jedoch auch ein für unsere Augen nicht sichtbares Feuer, bekannt als Materia Lucida, Fohat, u. a. Es handelt sich hierbei um feinste Energien unterschiedlicher Abstufungen. Wir können hier von einer Lichtmaterie sprechen. Fohat ist die Quintessenz der kosmischen Elektrizität, eine Art Urlicht, welches erfasst werden kann, wenn nachvollzogen werden kann, dass der innerste Wesenskern von Elektrizität Bewusstsein ist.
H.P.B. schreibt: „Fohat ist das Roß und der Gedanke ist der Reiter.“
Eine schöne und umfassende Sichtweise.
In einer Steigerung in immer feiner Zustände, wird aus Lichtmaterie – wie der Materia Lucida – eine Urmaterie, aus der alles wird und in der alles ist. Und diese nennt sich Materia Matrix.
Feuer ist hier ein Symbol für stetige Verfeinerung, Vergeistigung und Verklärung.

Feuer ist auch ein Symbol der Reinigung. Es ist zielgerichtet von Segen und kann Wärme spenden sowie Licht ausstrahlen. Ohne Zielrichtung wirkt es verheerend und zerstörerisch.

Die Feuertaufe ist nun eine Taufe im feurigen Element.

Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang auch wichtig zu wissen, dass wir Menschen auch feurige Körper besitzen. Der Mental- oder Denkkörper entspricht diesem. Die Entwicklung dieser Ersten der Triaden ist bei vielen Menschen in Gang jedoch noch nicht vollständig vollzogen. Zielsetzung der Entwicklung des Manas, wie der Mentalkörper auch genannt wird, ist vollständige Erhaltung des Bewusstseins. Dies ist jedoch nur einem Archaten vorbehalten.

Im Agni Yoga wird an vielen Stellen auf die Wichtigkeit des Denkens hingewiesen. Unser Denken sendet ständig Ursachen in die Welt. Wir sollten erlernen unser Denken zielgerichtet auf positive und der Evolution förderliche Gedanken zu richten, anstatt uns mit niederen Gedanken auseinanderzusetzen. Anders ausgedrückt, ein feuriges Denken zu entwickeln.

Das Denken, der Intellekt, die Denkfähigkeit ist im Mentalkörper – dem feurigen Körper – ansässig.

Und in der Zusammenstellung einer Kombination aus all dem, was ich gerade geschrieben habe, mit den Erklärungen und Zitaten, die Tsong uns gab, wird der Begriff Feuertaufe für mich sehr anschaulich und fassbar.

Es ist ein Initiationsprozess, eine Einweihung. Feuer als reinigendes Element, und auch im Sinne von Manas, ist die Beherrschung des Denkens. Eine Verklärung des Intellekts. Eine Umwandlung und Annahme und Einweihung höherer Art.

H.I.R. schreibt in einem Brief: „Um auf allen Ebenen eine bewußte Offenbarung oder anders gesagt, die wahre Unsterblichkeit zu erlangen, (d. h. ein Archat, Buddha oder Dhyan Chohan zu werden), müssen sich die drei Prinzipien – das vierte, fünfte und siebente – hier auf Erden verbinden und im sechsten Prinzip verschmelzen.“

Wir finden hier eine Zielsetzung beschrieben, die uns für einige Leben beschäftigen wird. Der Astralkörper als Träger der Lebenskraft (Prana) – nur geringfügig feinstofflicher als der uns bekannte physische Körper – muss mit dem Mentalkörper in Kombination mit dem Geisteskorn eine Verbindung eingehen und dann mit dem Höheren Selbst, dem Ego, Budhi – also dem Gefühlswissen, der Form geistigen Verstandes verschmelzen.

Ich empfinde es so, dass all dies in dem Begriff „Feuertaufe“ Beachtung findet.
Es handelt sich demzufolge um einen sukzessiven Prozess, dessen Sinn und Zweck klar umrissen ist.

Wenn ich es salopp ausdrücken darf: Wir entwickeln uns immer mehr und weiter fort durch all unsere Leben hindurch. Unser streben richtet sich auf Agni Yoga (Agni=Feuer; in diesem Zusammenhang also besonders erwähnenswert) aus. Und irgendwann wird es Klick machen. Wir werden Agni Yoga praktizieren – ohne Wenn und Aber. Wir denken feurig, handeln feurig, wir sind feurig. Dieser Zeitpunkt des Klicks wäre für mich die Feuertaufe.
Vielleicht ist deswegen so wenig darüber in der Lehre geschrieben, weil es noch ein weiter Weg für die meisten Menschen ist und vieles, was geschildert würde, über die Aufnahmefähigkeit hinausgänge.

Soweit meine Gedanken dazu.

Liebe GrĂĽĂźe
stefu
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon Landon » Mo 3. Mai 2010, 14:44

danke erstmal fĂĽr euere beide AusfĂĽhrungen.

ich habe herausgefunden, dass die Mormonen ebenfalls von einer Feuertaufe sprechen.
Da bei uns ab und zu Missionare an der TĂĽre klingen, habe ich die kurzerhand gefragt.
Die sagen dass die Feuertaufe "automatisch" direkt nach der Wassertaufe erfolgt.
Dadurch erhalten sie die Gabe des Heiligen Geistes.
Und mit dieser Gabe können sie unterscheiden zwischen Wahrheit und Lüge.
Den heiligen Geist kann man auch vor der Taufe bereits spĂĽren, beleibt aber lt. Aussage der Mormomen nicht dauerhaft bei einem.

Die Mormomen fĂĽhren die Wassertaufe bei uns im Bodensee durch und nur wenn jemand zur Umkehr auch bereit und reif ist und sich der Glaubensgemeinschaft angeschlossen hat.
Die kirchlichen "staatlichen" Taufen die diverse Familien im guten Glauben ausfĂĽhren, gleichen fĂĽr mich eher wie satanische Praktiken, da der freie Wille des Babys/Kindes missachtet wird.
Der Sinn der Taufe wird hierbei auch komplett entstellt.

"Außerdem darf diese Taufe wiederum nur von einem höheren Eingeweihten vorgenommen werden.“

Da muss ich Leobrand irgendwie wiedersprechen.
Jesus wurde ja von Johannes getauft (und nicht von einem höheren Eingeweihten.)
Für mich persönlich wäre es eher wichtig dass ich von jemanden getauft werde, dessen geisitge Einstellung ich kennenlernen durfte und nicht von einem Pfarrer der nur auf dem "Papier" Religion studiert hat.
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon stefu » Mo 3. Mai 2010, 17:33

Hallo Landon!

Wie gesagt, ich stehe erst am Anfang des Pfades. Und damit kann ich es nur so schildern, wie ich es heute verstehe.

Die Mormonen können das, was mit Feuertaufe hier explizit gemeint ist, meiner Meinung nach nicht anbieten, da es ein sich ergebender Schritt ab einer gewissen Entwicklungsstufe ist. Ich denke ein Problem von gleichem Wort für unterschiedliche Dinge.
Jesus wurde nicht zum Christus durch die Taufe. Er wurde nicht getauft, sondern er hat sich taufen lassen, um ein Zeichen zu setzen. Es ist etwas kompliziert. Doch beim Lesen der entsprechenden Bibelstelle mit dem Herzen wird dies sehr deutlich.

Leobrand spricht hier von dem Empfang der Feuertaufe ab einem gewissen Vervollkommnungsgrad, nicht von dem Zeremoniell der Wassertaufe und den Wortspielereien, die sich hernach für dieses oder jenes ergeben – wobei der Empfang des Heiligen Geistes, wenn man dies so nennen mag, ein durchaus sehr feuriger Akt ist. H.I.R. schreibt hierzu, dass Psychische Energie Heiliger Geist ist und diese ist wahrlich feuriger Natur.
Ich denke die Problematik des Missverständnisses keimt auf, weil hier keine genaue Vorstellung darüber herrscht, was mit „Feuer“ gemeint ist. Es gibt einige Warnungen in der Lehre bezüglich des geistigen Feuers, dessen Reinheit uns verzehren könnte, wenn wir nicht geistig immens gewachsen sind und uns damit auch physisch verfeinerten. Es macht vielleicht Sinn sich zum besseren Verständnis mit Fohat, Materia Lucida, Materia Matrix und dem Raumfeuer innerhalb der Lehre zu beschäftigen, um eine ungefähre Vorstellung darüber zu erhalten, was mit Feuer gemeint ist. Und dann kann sich auch die Bedeutung ins Bewusstsein drängen, was das für ein Akt (genauer gesagt kein zeremonieller Zeitpunkt, sondern eine entwicklungsbezogene Wandlung) die Feuertaufe darstellt.

Die Verfeinerung lässt sich dann auch daran erkennen, dass wir den grobstofflichen Körper nach Empfang der Feuertaufe nicht mehr tragen werden. Auch der Hinweis von H.I.R. dass der Agni Yoga an sich eine Feuertaufe ist (Brief, 12.03.1935), bedeutet nicht, dass wir mit dem bloßen einmaligen Praktizieren vom Agni Yoga schon die Feuertaufe erhalten. Es ist ein langwieriger Prozess - niemand kann sich während eines Erdenlebens vervollkommnen.
Die Lehre ist mehr ein Schlüssel der Erkenntnis - doch wer den Schlüssel nicht mindestens sieben Mal umzudrehen vermag, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Feuertaufe empfangen können (Briefe H.I.R. 16.04.1936). Und wenn wir begreifen, dass wirklich uns (zumindest mir :-)) geistig überlegene Menschen den „Schlüssel“ nur zwei oder drei Mal umdrehten, bleibt einiges an Arbeit offen für uns (zumindest mich).

Es ist immer schwierig, wenn Worte verwendet werden, die in einem anderen Zusammenhang oder anderen Lehren anders verstanden werden. Die Mormonen als Beispiel können ihre Feuertaufe erklären und definieren; also das, was sie darunter verstehen. Doch ein Agni Yoga versteht darunter - so wie ich es in der Lehre verstehe - etwas anderes.

Schwierig. Zumal ich hier natĂĽrlich auch ĂĽber etwas schreiben muss, was ich selbst noch nicht erfahren habe am eigenen Ego. Denn die Feuertaufe steht fĂĽr mich noch nicht im Kurs.

Meine Ansicht ist, dass hier eine ungefähre Vorstellung des Begriffes ausreichend ist. Wir haben – jeder für sich – in unserem Leben genug Dinge zu tun, die unser wahres Streben bekunden. Wir haben alle unsere geistigen Pflichten und Lebensaufgaben, die wir unseres Wachstums willen angehen sollten. Und wenn ich von mir ausgehe, mache ich am Tag vielleicht nur 0,5% dessen, was möglich wäre – und manchmal sogar weniger. Schlimm, da ich ja bewusst weiß, dass ich viel mehr machen müsste; die Zeit ist kurz, die Welt in Aufruhr und ich vertrödel Zeit mit Unlustphasen und unwichtigem Geplänkel.
Vielleicht ist es sinnvoll den Weg zu gehen und Agni Yoga verstehen zu lernen. Und alle wichtigen Erkenntnisse aus ihm im Leben anzuwenden. Im wahren Streben liegt eine „Schlüsselumdrehung“.
Es geht um Taten. Agni Yoga ist ein Yoga der Praxis. Wenn wir das umsetzen, was wir verstehen, werden wir so wachsen, dass wir nach und nach immer mehr erleuchtet werden.

Eine meiner Lieblingsstellen hierzu, die mir zugleich aufzeigt, welche Entwicklungspotentiale ich noch vor mir habe, findet sich im Buch BGM II:
BGM II, 9 hat geschrieben:„Freunde! Legt euren Taten vier Steine zugrunde. Erstens, die Verehrung der Hierarchie. Zweitens, das Bewusstsein der Einheit. Drittens, das Bewusstsein der Entsprechung. Viertens, die Anwendung des Kanons "Mit deinem Herrn."
Zur Bekräftigung des ersten Steines erwecket eure ganze Liebe. Denkt an das schönste Lächeln aus eurer Kindheit, an die leuchtendsten Sonnenstrahlen und an das erste Lied des Vogels, das ihr am Fenster vernommen habt.
Zum Zweiten legt die Waffen des Tages an, rĂĽstet euch fĂĽr eure Taten und erfrischt euren Geist mit einem Schluck gesunden Wassers.
Zum Dritten wählt in eurem Arbeitszimmer die längste senkrechte Linie und betrachtet sie als Maßstab für den Plan. Messet eure ganze Unzufriedenheit, Gereiztheit und Schwäche in Gedanken am Maß des Weltenplanes und achtet, ob ihr nicht eine kleine Stelle für eingebildete Stimmungen findet.
Zum Vierten stellt euch die Unbegrenztheit der Sternenwelt vor. Wahrhaftig, in Gott sind viele Häuser; welches von ihnen werdet ihr beschmutzen? Denkt an den gegebenen Kanon und stellt euch vor, wie ihr aus einem verschlossenen Haus ans Licht gelangt. So werdet ihr alles erhalten, dessen ihr bedürft.
Zeichnet auf den ersten Stein eine Taube, auf den zweiten einen Krieger, auf den dritten eine Säule, auf den vierten eine Sonne.“

Und irgendwann werden wir die Feuertaufe empfangen; wahrscheinlich sind wir dann verwundert, weil es uns nicht als ein Akt – wie die bekannten Formen der Taufe – vorkommen wird. Und vielleicht erkennen wir dann, dass wir schneller diese Erkenntnis gewonnen hätten, wenn wir mit der Umsetzung begonnen hätten.

Jetzt magst Du vielleicht denken, dass ich ausweichend antworte. Natürlich mache ist das. Das, was gemeint ist, empfangen (auch dies ist prinzipiell ein falsches Wort für das, was tatsächlich geschieht) nur geistig hoch strebende und im Bewusstsein immens gewachsene Menschen. Wie sollte nun ein Jemand darüber Kenntnis haben, wie ich es bin? Eine ungefähre Vorstellung – ja. Kenntnis im Sinne von Selbsterfahrung – nein? Doch die Vorstellung sagt mir, dass ich dem Ganzen näher komme, indem ich strebend bin zur Hierarchie. Und mehr vermag ich nicht zu erkennen.
Wer es wissen will, dem antworte ich mit den Worten Moryas: Taten! Taten! Taten!

Wahrscheinlich ist dies der einzige Weg zu einer wahren Antwort am eigenen Leibe – zu der notwendigen Erleuchtung, die mit der Feuertaufe einhergeht.

Lieben GruĂź
Stephan
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon Landon » Di 4. Mai 2010, 15:33

seitdem die Missionare der Mormonen bei mir waren, und sie immer wieder vom heiligen Geist gesprochen haben, habe ich mich irgendwann gefragt was damit gemeint ist.
Was ist der heilige Geist?
Wie fĂĽhlt er sich an?

Dann wurde ich auf eine Schriftstelle hingewiessen, die ich euch nicht vorenthalten will:

MORONI 10. Kapitel [Auszug aus dem Buch Mormon]
10:3 Siehe, ich möchte euch auffordern, wenn ihr dieses hier lesen werdet -- sofern es nach Gottes
Weisheit ist, daĂź ihr es lest --, daĂź ihr daran denkt, wie barmherzig der Herr zu den Menschenkindern
gewesen ist, von der Erschaffung Adams an bis herab zu der Zeit, da ihr dieses hier empfangen werdet, und daĂź ihr im Herzen darĂĽber nachdenkt.

10:4 Und ich möchte euch auffordern: Wenn ihr dieses hier empfangt, so fragt Gott, den ewigen Vater, im Namen Christi, ob es wahr ist; und wenn ihr mit aufrichtigem Herzen, mit wirklichem Vorsatz fragt und Glauben an Christus habt, wird er euch durch die Macht des Heiligen Geistes kundtun, daß es wahr ist.

10:5 Und durch die Macht des Heiligen Geistes könnt ihr von allem wissen, ob es wahr ist.

10:6 Und wenn irgend etwas gut ist, so ist es gerecht und wahr; darum leugnet das, was gut ist, den
Christus nicht, sondern bestätigt, daß er ist.

10:7 Und durch die Macht des Heiligen Geistes könnt ihr wissen, daß er ist; darum möchte ich euch
auffordern, die Macht Gottes nicht zu leugnen; denn er wirkt durch Macht gemäß dem Glauben der
Menschenkinder, heute und morgen und immerdar gleich.


Da ich wirklich wissen wollte was damit gemeint war, habe ich das hier beschriebene beherzigt und getan.
Das war fĂĽr mich eine jener "magischen Momente" in meinem Leben, die ich nicht vergessen werde.
Seither bin ich in der Lage, wenn ich mich bemĂĽhe und darum bitte, den heiligen Geist zu spĂĽren.
Ich habe auch seither langsam aufgehört zu rauchen und alkohol zu trinken, da ich ihn ansonsten nicht spüren konnte.

wenn der Heilige Geist Psychische Energie ist und diese wahrlich feuriger Natur, dann kann ich mir nun sehr gut vorstellen was mit einer Feuertaufe gemeint ist.
Ich würde auch behaupten, dass man ohne den Heiligen Geist nicht wirklich voranschreiten kann, da man immer im Zweifel ist und bleibt, was Wahr sein könnte und was nicht.

Danke.
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon Tsong » Do 6. Mai 2010, 09:39

Wir sollten den Begriff „Heiliger Geist“ nicht mehr verwenden. Das ist eine überholte christliche Ausdrucksweise. Danach besteht Gott aus 3 Teilen (Dreieinigkeit), nämlich aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Das ist ein unverständliches, abstraktes, lebensfremdes Dogma – zumal das weibliche Element fehlt.

„Heiliger Geist“ ist kein Ausdruck des AY.

Du kannst sagen: Bei der Verbindung mit der Höheren Welt (Gebet, Meditation, Stille, Betrachtung) fließen mir aus den geistigen Sphären Energie, Kraft, Trost und Erkenntnis zu. Meine Psychische Energie lädt sich dadurch wieder auf. Dazu muß man nicht den „Heiligen Geist“ bemühen – das ist sehr hoch gegriffen.

AY sagt zu dem Thema:

Doch der Fortbestand dessen, was die Menschen Religion nennen, ist leicht zu beweisen. In dieser Kontinuität ist der Strom ein und derselben Energie fühlbar. Indem wir sie psychische Energie nennen, sprechen wir von der gleichen Sophia der Welt der Hellenen oder vom Sarasvati der Inder. Der Heilige Geist der Christen offenbart genauso Zeichen von psychischer Energie wie der schöpferische Adonai Israels und Mithra, der von Sonnenkraft Erfüllte. Gewiss zweifelt niemand daran, dass das Feuer des Zoroaster das Feuer des Raumes ist, das ihr erforscht.
Psychische Energie verbindet das Feuer mit Materia Matrix, und die Lehre des Agni Yoga ist nichts anderes als die Auslegung der gegenwärtigen Anwendung der Energie, der mit Satya Yuga nahende Strom. Dies ist kein Entfalten schlummernder Möglichkeiten, sondern die dieser Zeit geziemende Erleuchtung. (AY 416)


Übrigens sollten wir besser von „Feuriger Taufe“ sprechen: „Feuertaufe“ (baptism of fire, baptême du feu) ist im Westen ein militärischer Ausdruck für einen Soldaten, der zum ersten Mal an die Front und unter gegnerisches Feuer kommt – das paßt in diesem Zusammenhang gar nicht.
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon Landon » Fr 7. Mai 2010, 10:11

danke für die Textstelle und die Erläuterung, Tsong.

Vater, Sohn und Heiligem Geist - war mir früher immer ein Rätsel was damit gemeint ist.

Sobald man aber den Heiligen Geist zu spüren beginnt (oder wie AY bzw. Du sagst: die Physische Energie), ab dem Moment fängt man langsam an zu verstehen was damit gemeint ist.

Irgendwo steht noch in der Bibel: der heilige Geist ist kleiner wie der Sohn, und der Sohn ist kleiner wie der Vater... irgendwie etwas in der Art.
Dadurch können wir nur eine Vermutung anstellen wie mächtig diese "Energie" ist.

Jetzt bin ich aber doch etwas verwirrt was die Begriffe "Fohat, Materia Lucida, Materia Matrix" angeht.

Kann die nochmal jemand erläutern?
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon stefu » Sa 31. Jul 2010, 14:02

Hallo!

Die Begriffe erläuterte ich grob im Forum "Frage und Antwort": Begriffserklärung

Im sehr lesenswerten Werk von Leobrand "Psychische Energie", welches viele bereichernde Informationen enthält - jedoch auch viel Arbeit macht, da alles verstanden und bearbeitet werden will, fand ich folgenden Text. Er entstammt dem Kapitel 1 - Was ist psychische Energie? - und dort dem Abschnitt 12 - Die Erweckung und Beherrschung des inneren Feuers:
Auf einer bestimmten Stufe der geistigen Entwicklung erlangt der Mensch, ohne daß die Öffentlichkeit davon erfährt, die sogenannte Feuertaufe. Auch dieser Begriff wurde leider schrecklich mißbraucht. In Wahrheit handelt es sich um einen heiligen Akt, der jedoch von keinem irdischen Priester vollzogen werden kann, da es kein "heiliges Offizium" gibt, welches feststellen könnte, wer in die Gemeinschaft der „Feuergetauften", beziehungsweise in die Gemeinschaft der "geistig Wiedergeborenen" aufgenommen werden kann und wer nicht. Das Urteil darüber steht nur den Adepten zu. Die Feuertaufe bedeutet geistige Verwandlung oder Assimilation des Raumfeuers. Bei dieser Handlung vollzieht sich auch die Eröffnung verschiedener Nervenzentren, beziehungsweise Chakras. Die Aufspeicherung der feurigen Energien verleiht dem Menschen die Möglichkeit, beim Übergang in die Feinstoffliehe Welt gleich in die höheren Sphären emporzusteigen. Je mehr psychische Energie in uns vorhanden ist, desto höher trägt sie uns empor. Diese Energie wird durch unentwegtes Streben nach Selbstvervollkommnung und durch Tätigkeit erlangt, und zwar bei völliger Hingabe an den Hohen Lehrer oder führenden Adepten, den jeder Bestrebte einmal finden wird.
Es sei noch bemerkt, daß das innere Feuer durch Brom gelöscht und durch Baldrian entzündet wird. Außerdem wird vor bluthaltiger Nahrung, Nikotin, Narkotika und Alkohol gewarnt.

Nur so als Ergänzung.

Lieben GruĂź
Stephan
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Re: Was genau versteht man unter der Feuertaufe?

Beitragvon Landon » Di 3. Aug 2010, 09:26

danke Stephan,

ein sehr aufschlussreicher Beitrag.
Hab mir gleich mal die zwei Bände von Leobrand bestellt :)

Gruss
L.
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