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Das Bewusstein zwischen Leben und Tod behalten?

Hier beantworten wir Fragen zur Agni Yoga Lehre.

Das Bewusstein zwischen Leben und Tod behalten?

Beitragvon stefu » Mo 6. Dez 2010, 20:54

Hallo zusammen!

Das Bewusstsein ist so eine Sache. Es ist für uns selbstverständlich. Und für ein physisches Leben auf Erden unabdingbar.

Ich lerne. Erweitere mein Wissen (und hoffentlich mein Bewusstsein). Forme meinen Charakter und mein Wesen. Mache Fehler, doch hier und dort auch mal etwas richtig.
Kurz formuliert: ich sammle Erfahrungen. Wir alle sammeln auf diese Weise unsere Erfahrungen und vertiefen unser Wissen.

Irgendwann wird jedoch der Moment kommen, wo wir an einer Schwelle stehen. Das irdische Leben erlebt seine letzten Sekunden. Das feinstoffliche Dasein beginnt und wird just in diesem Moment geboren. Und irgendwann wird aufs Neue ein Erdenleben vollzogen – das feinstoffliche Dasein erfährt seine letzten Minuten und ein neues Erdenleben entsteht.

Wie sieht es da mit unserem Bewusstsein aus?

„Der Magnet des Herzens besteht aus den Aufspeicherungen von Tausenden von Jahren.“ (FW III, 372)

Die Lehre lehrt, dass es wichtig ist, sein Bewusstsein beim Wechsel der verschiedenen Zustände zu erhalten.

Doch ich habe mit Sicherheit schon viele Inkarnationen hinter mir. Doch ich kann auf dieses Wissen nicht zugreifen. Ich bin mir dessen nicht (mehr) bewusst. Mein Bewusstsein ist in dieser Hinsicht weitestgehend augenscheinlich ausgelöscht – besser formuliert: In Versenkung geraten, bis es (irgendwann wieder) gehoben wird.

Der aufbauende Hinweis:„Strebet, um zu verstehen, dass das Ende ein Anfang ist.“ (U I, 149)

Doch ein Anfang ohne Bewusstsein – zu mindest ohne Erinnerung.

Mein Charakter wird derjenige bleiben, der er ist. Doch was ist mit anderen Elementen, die mir heute wichtig sind?

Werde ich wieder zur Agni Yoga Lehre finden? Nur eine von vielen Fragen, die mich beschäftigen.
Bereits in diesem Leben war der Weg zum Agni Yoga von einigen störenden Steinen gesäumt. Was, wenn ich im nächsten Erdenleben in einer religiös dominanteren Kultur aufwachse und wenig Möglichkeiten habe, wieder zurückzufinden?

Das verfeinerte Bewusstsein, was notwendig ist, um seine Aufspeicherungen größtenteils bewusst zu behalten beim Wechsel, ist enorm. Ich werde es – voraussichtlich – nicht erreichen in diesem Leben.

Treibe ich dann wieder in einem Meer aus Möglichkeiten?

Ich finde dies sehr ernüchternde Gedankengänge.

Was ist, wenn ich ohne direkte Anbindung an mein altes Bewusstsein geboren werde? Es latent und unerkennbar in mir schlummert?
Ich eine neue Entwicklung mache. Vielleicht fern ab von dem geistigen Weg, der mir in diesem Leben so wichtig ist.
Wenn ich nicht an meine geistigen Taten anknüpfe, die doch mein heutiges Leben bereichern und zum größten Teil ausmachen?
Gar ein Leben führe, das zu meinem jetzigen Dasein völlig konträr ist?

Diese Gedanken sind in mir, die mich unruhig machen.

Vielleicht ergeht es dem ein oder anderen auch so?
Oder er fand schon eine Lösung?

Ich würde mich sehr freuen, etwas mehr Sicherheit für den Weg meiner Evolution zu erhalten.

Lieben Gruß
stefu
stefu
 
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Re: Das Bewusstein zwischen Leben und Tod behalten?

Beitragvon Tsong » Mi 8. Dez 2010, 12:54

Mir geht es ähnlich: Es hat fast 40 Jahre gedauert, bis ich Agni Yoga gefunden habe. Davor habe ich an allen Ecken der Welt gesucht, von Bibel bis Bhagavad Gita und von Platon bis Sartre. Außerdem habe ich viele Fehler gemacht, die ich in Kenntnis der Lehre wohl nicht begangen hätte. Also wünsche ich mir auch, im nächsten Leben nicht wieder „bei Null“ anfangen zu müssen.

Man muß aber unterscheiden zwischen den Aufspeicherungen im Kelch und der Bewahrung des Bewußtseins über die Übergänge hinweg:


Aufspeicherungen im Kelch

In unserem Kelch-Zentrum sind alle Erfahrungen unserer jahrmillionenlangen Existenz aufgespeichert, aus allen Welten und Daseinsebenen, vom Beginn unserer Existenz als Inkarnation in Mineralien an. Ein riesiger Schatz!

Wenn Mozart seine 1. Symphonie (hört Euch die mal wieder an, besonders den 2. Satz, ganz offensichtlich das Werk eines großen Geistes) mit 8 Jahren geschrieben hat, kann man das nur dadurch erklären, daß er auf Erfahrungen mit Kunst, Musik in früheren Leben zurückgreifen konnte. Das bedeutet aber nicht, daß dieses Wissen auch in seinen späteren Inkarnationen wieder präsent sein wird. Das allermeiste ist uns aus gutem Grund noch verborgen, und die Zeit, in der wir all diese Erkenntnisse werden abrufen können, ist noch weit entfernt.


Bewahrung eines einheitlichen Bewußtseins

Was wir brauchen, um stefus und mein Problem zu lösen, und was sehr viel näher liegt, ist die Bewahrung eines einheitlichen Bewußtseins über alle Wechsel der Daseinsformen, über alle „Umzüge“ in andere Welten hinweg.

Das heißt: Wir müssen unsere ewige Persönlichkeit, unser wahres, geistiges Wesen (christlich: unsere Seele) ausbilden und größer werden lassen. Wir müssen dahin kommen, daß unsere Seele während der Inkarnation auf Erden den Körper bewußt beherrscht und steuert, so daß er ihr williges Werkzeug ist, so daß hier unten die Seele denkt, spricht und handelt (durch den Körper), so daß wir als ewige geistige, nicht als vergängliche materielle Wesen auftreten.

Wir müssen dahin kommen, daß unsere Seele bewußt, ohne Unterbrechung des Bewußtseins vom Wachen in den Schlaf übergeht und im Schlaf (in der Feinstofflichen Welt) bewußt und gezielt handelt und danach bewußt in den Körper zurückkehrt.

Wir müssen dahin kommen, daß unsere Seele beim Tod ohne Unterbrechung des Bewußtseins in die Höhere Welt übergeht, dort ihre Arbeit fortsetzt und nach bestimmter Zeit bewußt auf die materielle Ebene zurückkehrt, indem sie einen neuen Körper bildet, und auch hier wieder immer dieselbe Arbeit fortsetzt.

Das heißt: Wir müssen eine einheitliche geistige Persönlichkeit bilden, die über alle Übergänge hinweg bestehen bleibt und sich in den verschiedenen Körpern und Welten ausdrückt. Die Alternative ist, mal in Deutschland als Herr Meier, mal in England als Mrs. Smith, dann wieder in China als Herr Wu Han Tu, dann in Afrika als Frau Mungango usw geboren zu werden – das sind alles vergängliche Wesen ohne Zusammenhang miteinander. Diesen Zustand müssen wir überwinden.

Wie kann das geschehen? Wir müssen uns ein Ideal von einer überzeitlichen Persönlichkeit bilden und ihm nachstreben. Ich zum Beispiel habe das Ideal eines Schülers der Bruderschaft gewählt. Das ist ein Amt, eine Funktion, die man in allen Welten, materiell und geistig, und auf allen Daseinsebenen ausüben kann. Überall, nach jedem Übergang, kann man den Großen Dienst an den Zielen der Mahatmas fortsetzen.

Mit dieser meiner wahren, überirdischen Persönlichkeit versuche ich, eine möglichst enge Verbindung zu meinem Lehrer herzustellen. Siehe dazu im Unterforum „AY Tempel“ die 3 geistigen Übungen für Fortgeschrittene: Bewußtwerden der ständigen Gegenwart des Lehrers, den Herrscher im Herzen tragen und das Bild des Lehrers in das 3. Auge übertragen.

Wenn das mehr und mehr gelingt, bildet sich ein Silberner Faden zwischen Schüler und Lehrer, der die Inkarnationen überdauert. Ich kann dann hoffen, daß der Lehrer sich mir in der nächsten Inkarnation schon früh offenbart, so daß ich dann von Anfang an (und nicht erst mit 40 Jahren) als Schüler der Bruderschaft auftreten und wirken kann.

Nur durch die Existenz dieses Silbernen Fadens, nur durch jahrtausendelange Zusammenarbeit mit den Mahatmas ist es zu erklären, daß sich der Meister Helena Roerich schon als kleines Kind offenbart hat. Das sollte auch unser Ziel sein.


Zitat:

Urusvati bewahrt eine Erleuchtung aus der Kindheit, daß irgendwo der Lehrer des Lichts lebt. Nur die Erinnerung an die Wirklichkeit kann im kindlichen Bewußtsein solch eine leuchtende Vorstellung hervorrufen. Wir freuen Uns zu sehen, daß Unsere Mitarbeiter von ihren ersten bewußten Stunden an bereits eine Vorstellung früherer Erfahrungen in sich tragen. Ein unklarer Geist besitzt auch unklare Vorstellungen, doch ein von vielen Errungenschaften erleuchteter Geist bewahrt eine deutliche Erinnerung.
Das durch niemanden angespornte kleine Mädchen wendet sich selbst aus seinem eigenen Bewußtsein heraus der ihm bestimmten Heldentat zu. Sogar prägnante Belehrungen können nicht oft in der neuen Hülle bewahrt werden. Doch wenn ein Wanderer sich in Unserem Auftrag auf den Weg macht, wenn er auch früher schon mit der Bruderschaft in Berührung gekommen ist, dann erfährt er bereits vom Kindesalter an Erleuchtung. Er sieht die Banner des Lichts, ihm nähern Wir Uns in verschiedener Gestalt, er vernimmt silberhelle Klänge, und sein silberner Faden ist zu Uns herauf gespannt.
Die Wanderin des Lichts schreitet beharrlich, trotz der schlechten Verhältnisse der Kindheit, voran. Innerlich standhaft werdend, erfährt sie schließlich, als Geleit auf dem Weg zur Heldentat, eine Vision. Wir freuen Uns, wenn solche Heldentat nicht in einem Lippenbekenntnis, sondern im Entflammen des Herzens angenommen wird. (Br II, 21)
Tsong
 
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