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Magie und Pseudo-Okkultismus

Hier beantworten wir Fragen zur Agni Yoga Lehre.

Magie und Pseudo-Okkultismus

Beitragvon Landon » Do 1. Dez 2011, 15:06

In der Lehre und in den Briefen von Helena Roerich wird immer wieder vor Zauberei und Magie gewarnt.
In einem kürzlich gelesenen Brief von Ihr stand "Vermeide alle Magie und allen Pseudo-Okkultismus!".

Ich finde dieses Thema sehr wichtig.
Ich habe aber bisher noch keine Erläuterung gefunden, was genau damit gemeint ist.

Was ist z.B. Reiki? ist das eine Art Magie?
Woher weiss ich was Magie ist und wie kann ich Pseudo-Okkultismus vom "wahren Okkultismus" unterscheiden?
und vor was genau wird gewarnt?

Gruss
L.
Landon
 
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Re: Magie und Pseudo-Okkultismus

Beitragvon Tsong » Di 6. Dez 2011, 14:04

Die Antwort ist einfach: Agni Yoga lehnt jede Form von Magie ab. Man muß die höheren Fertigkeiten seines geistigen Selbst ganz natürlich entwickeln.

Der Weg des AY ist: Erziehung des Herzens, schrittweiser Aufstieg auf dem Geistigen Pfad, Erschließen der höheren Möglichkeiten des Menschen durch Verfeinerung und Erweiterung des Bewußtseins.

Magie greift zu künstlichen, mechanischen, oft sogar zu gewaltsamen Mitteln, z.B. um die Zentren zu öffnen. Das ist gegen die Natur und behindert letztlich die Evolution, auch wenn sich anfangs scheinbare Erfolge einstellen: Es hat seinen guten Sinn, wenn gewisse Fertigkeiten noch schlummern. Wenn der Mensch für ihre Nutzung nicht reif ist, stehen sie ihm noch nicht zu. Wenn er sie sich dennoch auf gesetzwidrigem Wege verschafft, muß er dafür teuer durch körperliche und seelische Zerrüttung bezahlen.

Der Magier beschwört, zieht niedere feinstoffliche Kräfte oder Wesenheiten heran, damit sie seinen Zwecken dienen. Das ist eine Methode, zu dem sich der Reine niemals herablassen wird.

Die Gegenspieler der Hellen Hierarchie bedienen sich der schwarzen Magie und richten damit viel Schaden an – nicht zuletzt bei sich selbst; aber das nehmen sie in Kauf, weil ihnen perverserweise mehr daran liegt, Chaos zu stiften, als selbst ein harmonisches Leben zu führen.

Von Reiki weiß ich wenig. Es scheint, als ob das wahre, alte Reiki, von wirklichen, weisen Meistern gelehrt, ein heller Weg ist. Heute ist es aber weit verbreitet, eine große Menge von Menschen „einzuweihen“, die die geistigen Grundlagen (Evolution, Karma, Wiedergeburt usw) gar nicht kennen und die ein Leben voller grober Gewohnheiten führen, so daß sie für die Übertragung höherer, lichtvoller Kräfte gar nicht geeignet sind. Das ist sicherlich unzulässig. Die Energien, die solche Leute vermitteln, werden nicht die besten sein.


Zitate:

Ihr fragt, warum Ich gegen jede Magie spreche, wo Ich selbst das Zementieren des Raumes anordne, an die Bedeutung des Kreises erinnere und auf andere Gegebenheiten hinweise, die an Magie gemahnen. Doch der Unterschied liegt darin, dass die Magie einen Ersatz für das Leben darstellt, während Wir lehren, das Dasein zu verbessern und von den Möglichkeiten auszugehen, die das Leben bietet. (BGM II, 195)

Schweifet nicht in die Ferne, um Nahe liegendes zu suchen. Welch nie wieder gutzumachender Schaden entstand der Menschheit durch das tiefe Eindringen in Magie! Anstatt das Bewusstsein zu verfeinern, begnügten sich die Sucher mit den Worten anderer, ohne deren Bedeutung und Rhythmus zu kennen. Was sonst widerspricht der Evolution so sehr wie die erstarrten magischen Formeln? Durch die Methoden der Magie ist vor allem die astrale Welt von der physischen getrennt worden. Auch Besessenheit ist oft die Folge magischer Beschwörungen. Medialität ist die Genossin der Magie.
Die allgemein kundgegebenen magischen Formeln sind die Resultate von Lügen. Sie gerade hinterlassen etwas, was der mündlichen Überlieferung vorbehalten ist. Ein Yogi ist zweifellos das Gegenteil eines Magiers. Ein Magier stützt sich auf erstarrte Worte, ein Yogi atmet stets den frischen Atem des Kosmos. Der eine ist alt seit Geburt, der andere bleibt jung durch stete Wandlung. Der eine versucht mit den Worten eines anderen einen Schlag zu erwirken, der andere trifft mit einem freien Gedanken. Der eine verteidigt sich mit einer kümmerlichen Schneide, der andere ist durch die Waffe seines Blickes geschützt.
Yoga hat mit Magie nichts gemein. (AY 233)

Das Herz muss als einziges natürliches Bindeglied zwischen der sichtbaren und den unsichtbaren Welten betrachtet werden. Viele Sekretionen verbinden die niedrigsten Sphären beider Welten, aber nur der Faden des Herzens kann in die Unbegrenztheit führen. Darin liegt der Unterschied zwischen Magie und der Natur des Geistes. Darum rate Ich, zuallererst dem Herzen als Quelle der bestimmungsgemäßen Vereinigung der Welten Aufmerksamkeit zu schenken. Man sollte nicht denken, die Hierarchie bedeute nur Disziplin, sie ist der Aufstieg in die Höhere Welt. (Hier 449)

Um das Licht der Höchsten Welt zu spüren, bedarf es keiner mediumistischer Erscheinungen, sondern nur des Aufstiegs zum Höchsten; deshalb sind alle erzwungenen Kunstgriffe der niederen Magie nichts im Vergleich mit dem ersten Licht des Herzens. Wenige kennen die Feuer des Herzens, aber diese Fackeln müssen allen Licht spenden. (Herz 20)

Magie ist wie eine Massage. Massage beschenkt künstlich und bringt die Körperformen sowie den Blutkreislauf wieder in Ordnung. Magie verbindet auch künstlich und stellt die Verbindung mit der Unsichtbaren Welt her. Ein normaler Organismus braucht keine Massage. Ein entwickelter Geist braucht keine Magie. Massage befasst sich mit kranken Organen. Magie vermittelt das Lehren von Zuständen, von Besänftigungen, ohne den einfachsten Zugang zur Höheren Welt zu erschließen.
Wurde einmal mit Massage begonnen, so muss man sie steigern, sonst ist das Gewebe von anormalem Wachstum und Zerstörung bedroht. Hat man sich der Magie zugewandt, ist es notwendig, ihre Beherrschung zu steigern, andernfalls werden die Elemente den Abschweifenden bedrängen. Bei diesem Vergleich der körperlichen mit der geistigen Welt erkennen wir dieselben Lebensgesetze. Dieselben Gesetze weisen darauf hin, dass für ein entwickeltes Bewusstsein die nächst liegenden Pfade die einfachsten sind. Bei Mäßigkeit wird sich der Magen nicht ausdehnen. Das Herz wird bei Verfeinerung des Geistes nicht verstummen. (Herz 43)

Es muss ein für allemal festgestellt werden, dass Yoga keine Magie ist. Vor allem gibt es im Yoga nichts Künstliches. Die Verwandtschaft und Harmonie der Gesetze des Seins widersprechen jedem Zwang. Ein Yogi kann die Uranfängliche Energie ohne äußerste Notwendigkeit nicht stören. Der Yogi wird in vollem Einklang mit der Natur schaffen. So ist das Wissen eines Yogi vor allem auf Gefühlswissen begründet; auf dieser reinen Oberfläche werden die Zeichen der Erfahrung eingeschrieben. (Herz 44)

In der menschlichen Natur sind Energien eingelagert, die unter den natürlichen Daseinsbedingungen wirken müssen. Das führt uns wieder zum Lebensaufbau. Da Magie der künstlichen Mittel bedarf, ist sie für die Lebenserneuerung ungeeignet. Die natürliche Entwicklung des Geistes und die Erkenntnis der Feurigen Welt werden die einfachste Lösung für die Bestrebung der Menschheit sein. So heißt es auch mit Recht, dass Luxus der Gegensatz von Schönheit ist. Luxus ist eine Art Magie, aber wo es Schönheit gibt, bedarf es keiner Magie. (FW I, 490)

Nicht Magie, sondern Inspiration Gottes ist in den alten Bündnissen geboten worden. Als die Höhere Verbindung abbrach, verwendeten die Menschen eigenwillig Magie aus der irdischen Welt als Mittel zum Erzwingen der Verbindung. Doch wie alles Erzwungene, endet Magie in den finstersten Erscheinungen. Die feine Grenzlinie zwischen schwarzer und weißer Magie ist schwer zu ermessen. Deshalb sollte auf dem Pfad der Zukunft jedwede Magie unterlassen werden.
Man darf nicht vergessen, dass die alten Methoden der Magie mit anderen Lebensformen verbunden waren. Gewiss, Magie gründet auf genauer Erfüllung technischer Bedingungen, doch da alle Lebensformen geändert wurden, mussten sich zwangsläufig auch alle magischen Wirkungen entsprechend ändern. Das ist der Grund, warum derzeitige Magie in Geisterbeschwörung und andere niedere Erscheinungen versank. Wer die Technik der Formel studiert, vergisst leicht zu bedenken, dass sie für eine ganz andere Verwendung niedergeschrieben wurden. Man vergisst außerdem völlig, dass die höheren Formeln und alle Bedingungen überhaupt nicht niedergeschrieben wurden; falls aber vermerkt, dann in solchen Symbolen, deren Bedeutung jetzt völlig verschleiert ist. Auf diese Weise führen zeitgenössische Studien über Magie entweder zu sinnloser Gelehrsamkeit, oder man verfällt der schwarzen Messe.
Deshalb brauchen Wir so strenge Worte und raten, sich von Magie abzuwenden. Überlassen wir sie den finsteren Geisterbeschwörern. Es gibt zuviel Besessenheit auf Erden. Der einzige Pfad zur Höheren Verbindung führt über das Herz. Zwang darf diesen feurigen Pfad nicht beflecken. Können die Menschen wirklich meinen, dass die Beschwörung niederer Wesenheiten ungestraft bleiben kann? Und welche Lebensverbesserung kann solch eine Beschwörung bieten? Niemand kann auf einen Nutzen durch Geisterbeschwörung hinweisen noch auf ein Herz, das durch sie aufgestiegen wäre. Man muss sich dem kurzen und höheren Pfad zuwenden, der Gesundheit des Geistes verleiht und von dem die körperliche Gesundheit ausgeht. Die Ablehnung der Magie wird sich als weißer Stein auf dem Pfad der Welt erweisen. (FW II, 249)

Die Abkehr von Magie ist keine Verhinderung der Erscheinung der Feinstofflichen Welt. Im Gegenteil, das Band mit der Höheren Welt kann durch Vermeiden jedweder Gewalt nur verstärkt werden. Genau gesagt, unwissendes Erzwingen kann die Harmonie der Verbindungen stören. Die Natur widersetzt sich im Großen und im Kleinen jeglicher Gewalt. Die wunderbare Annäherung an die Feinstoffliche Well und an die Feurige Welt zu studieren und zu erkennen, ist keine Magie. Das Gebet des Herzens ist keine Magie. Das Streben des Geistes zum Licht ist keine Magie. (FW II, 251)

Man könnte fragen - worin der Hauptschaden der schwarzen Magie besteht? Kann, abgesehen von persönlicher Verletzung, auch kosmischer Schaden angerichtet werden? Gerade so ist es! Die niederen Beschwörungen richten durch das Vermengen der Elemente und die Beschwörung von Chaosteilen den meisten Schaden an. Man muss sich vorstellen, dass auf diese Weise Wesenheiten der niederen Schichten in verbotene Sphären Zutritt erhalten und in weitem Maße fortfahren, Schaden anzurichten. Deshalb müssen umfangreiche Maßnahmen getroffen werden, um den ohnehin kranken Planeten zu schützen. Magie muss allgemein gemieden werden. (FW II, 306)

Der von der schwarzen Magie angerichtete Schaden kann durch bewussten Widerstand in beträchtlichem Maße abgeschwächt werden. Wenn das Herz einen Angriff verspürt und sich schwarze Sternchen zeigen, muss man sich gelassen und furchtlos der Hierarchie zuwenden. Viele Angriffe können sofort abgewendet werden; aber es wäre ein Fehler, die dem Herzen eigenen Zeichen nicht zu beachten. (FW II, 307)

Freilich, man sollte kosmische Zustände mit Unseren Methoden verbinden. Wenn Wir auf diese Weise für die Abschaffung der Magie eintreten, wollen Wir helfen, den natürlichen Weg zu gehen. (FW II, 316)

Es ist notwendig, sich an die Vereinigung mit der Feinstofflichen Welt zu gewöhnen, ohne sich der Magie zuzuwenden. Alles Natürliche wird durch natürliche Methoden erreicht. (Br I, 38)
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Re: Magie und Pseudo-Okkultismus

Beitragvon Landon » Mi 7. Dez 2011, 17:23

Danke Tsong, aber ganz klar ist mir das dadurch noch nicht.

1.) Hat z.b. Tarot etwas mit Magie zu tun? wird das ebenfalls abgelehnt?
Mir ist durchaus bewusst, genau wie beim Pendeln, dass Tarotkarten in Händen von diversen Menschen enormen Schaden anrichten können.
Ich möchte aber deswegen Tarot-Karten nicht im allgemeinen verurteilen.
Mir geht es nur um die Klärung meiner Hauptfrage bzgl. Pseudo-Okkultismus und Magie.


2.) Franz Bardon hat mehrere Bücher geschrieben. Das bekannteste wird "Der Weg zum wahren Adepten" sein.
Hier zudem eine kurze Inhaltsangabe über seinem Roman "Frabato"
Der Roman schildert wichtige Lebensabschnitte von Franz Bardon, die sich auf seine besondere Mission für die Entwicklung der Menschheit beziehen. Zwischen weißen und schwarzen Magiern kommt es im Laufe der Handlung zu unerbittlichem Kampf.
Es werden die intimsten Praktiken schwarzmagischer 99er-Logen beschrieben. Informationen über den Tempel Schambhala (Das Haus der Mitte), die Arbeit der Weißen Loge, der geistigen Weltregierung, und die Hierarchie der Meister.


Das klingt in meine Ohren erstmal ganz ok.
Seine weiteren Bücher waren z.B. "die Praxis der magischen Evokation".

Wenn ich nun aber Nachlese was Evokation genau bedeutet, gelange ich zu der Auffassung, dass das Wissen das er über seine Bücher verbreitet, von AY abgelehnt wird, oder wie siehst Du/Ihr das?
"Im Gegensatz zur Invokation, bei der der Praktizierende die Vorstellung verfolgt, eine Vereinigung mit einem angerufenen Geistwesen zu vollziehen, ist die Intention der Evokation, das Wesen aus seiner gedachten Sphäre in die dem Menschen sichtbare Welt zu bringen"

Ich habe da leider zu wenig Einblick, was das ganze Thema betrifft.
Aber könnte es so sein, das ein Mensch wie Franz Bardon der "weissen Loge" angehörte oder angehören wollte aber durch sein "Unwissen" damals den Weg über die Evokation versucht hat?
Was ich bisher über Franz Bardon weiss, ist nur positiver Natur.
z.b. dass er die Zusammenarbeit mit Hitler usw. abgelehnt hat.


3.) durch meine Suche nach Pseudo-Okkultismus bin ich über folgende Seite gestossen:
http://www.8-pfad.de/theosophie/freuden/gefahr1.htm

eine der Ausführungen auf dieser Seite haben mich nun noch mehr verwirrt:

Atemübungen: Die Meister der Weisheit warnen vor der Ausbildung und Ausübung des bewußten, systematischen und rhythmischen Atmens, weil die dadurch erlangte Macht zum Mißbrauch führt, wenn der Schüler keine Selbsterkenntnis besitzt. Hermann Rudolph.

Hat das wirklich etwas mit Pseudo-Okkultismus zu tun?

Geheimbünde (Freimaurer , Rotary , Lions, Kiwanis) aus "Fortschritt für alle".

Wenn ich auch innerlich Geheimbünde ablehne muss ich trotzdem die Frage stellen:
Die Nachfolgerin von Blavastky "Annie Besant" war bekanntlich Freimauer.
Auch "Alice Bailey" oder zumindest ihr Mann war Freimaurer.
Alice Bailey schreib ebenfalls sehr viele Bücher.
Bailey nannte ihren eigenen Meister sogar bei seinem Namen: Master D.K. (Dhwal-Khul).
Haben diese Personen noch etwas mit der Weissen Loge zu tun?
Wenn sie etwas mit der "weissen Loge" zu tun hatten, und Freimauerei auf dieser Seite als Pseudo-Okkultismus und Magie hingestellt wird, warum waren sie dann Freimauerer oder hatten entfernt etwas damit zu tun?

Heilungen (Mentalheilung, Metaphysische Heilung, Geistheilung). HPB. in Brief an Konvent. Immer wenn der Heiler - bewußt oder unbewußt - in die freie mentale Tätigkeit seines Patienten eingreift, ist das schwarze Magie.

Wenn Geist-Heilen nun auch als Magie bezeichnet wird, sogar als schwarze Magie, dann frage ich mich ernsthaft, welche Heilungsmethoden dem weissen Pfad angehören.

Vielleicht ist aber auch diese Web-Seite die einzige Verwirrung und dient nciht gerade zur Aufklärung.
Weitere Seiten dieser Webseite habe ich übrigends nicht gelesen.

Gruss
L.
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Re: Magie und Pseudo-Okkultismus

Beitragvon Tsong » Mo 12. Dez 2011, 13:29

Versuchen wir es einmal so: In einem gewissen Sinne versuchen auch reine Menschen, sich Beistand aus der feinstofflichen Welt zu holen, z.B. durch Gebet oder Anrufungen. Sie wissen aber, daß sie sich dabei an jemand Höheren als sie selbst wenden. Sie bitten also allenfalls, befehlen aber nicht. Sie wissen, daß die höheren Mächte nicht gezwungen werden dürfen und können. Sie erwarten nichts und stellen es in das Belieben der Höheren, ob überhaupt und wenn ja, wie genau sie von oben Unterstützung leisten. Solch eine demütige Hinwendung nach oben ist keine Magie.

Der Magier dagegen befiehlt niederen feinstofflichen Wesen, ihm zu dienen, er beschwört sie, zwingt sie herbei. Er läßt ihnen nicht, wie oben beschrieben, die freie Wahl, sondern hat Methoden entwickelt, die unfehlbar die Unterstützung aus den jenseitigen Welten herbeizwingt – aber eben aus den unteren Schichten, mit denen ein reiner Mensch nichts zu tun haben will.

An sich gibt es gar keine Weiße Magie: Höhere Mächte als er selbst kann und will der Weiße nicht zwingen, mit niederen Kräften läßt er sich überhaupt nicht ein. Allenfalls hat er selbst durch lange Übung höhere Fertigkeiten entwickelt, aber auf natürlichem Weg.

Tarot ist keine Magie. Das ist etwa wie Astrologie: Da irgendwie alles mit allem zusammenhängt, ist es kein Zufall, sondern sagt etwas über die Situation aus, wenn ein bestimmter Mensch in einer bestimmten Situation eine bestimmte Karte zieht. Die wissenschaftlichen Gesetze, die das bewirken, wird man, genau wie bei der Astrologie, eines Tages entdecken.

Ebensowenig ist Pendeln Magie. Hier kann ein besonders feinfühliger Mensch z.B. gesunde Schwingungen, die von einer Niere ausgesendet werden, von kranken Schwingungen unterscheiden. Das ist eine Fähigkeit, die man sich durch Übung auf ganz natürlichem Weg mit der Zeit erarbeiten kann.

Über und von Franz Bardon weiß ich nichts und kann mir anhand der wenigen Zeilen, die Du schreibst, auch kein Urteil bilden. Den entscheidenden Unterschied zwischen Evokation und Invokation sehe ich nicht – für mich ist ausschlaggebend, wie oben ausgeführt, ob man sich ehrfurchtsvoll an höhere oder unter Zwang an niedere Wesen wendet.

Zu „Pseudo-Okkultismus“ allgemein kann man nicht viel sagen, das ist kein fest definierter Begriff. Es gibt viele „Pseudo-Lehrer“, also solche, die nicht wirkliches höheres, geistiges Wissen lehren, sondern vermäntelt unter der Überschrift der Esoterik materielle, niedere Wege propagieren.

Richtig ist, daß bestimmte Übungen, die zu höheren Fertigkeiten führen, nicht Unwürdigen vermittelt werden sollten, weil die Gefahr des Mißbrauchs besteht.

Ich würde nicht in Schubladen wie „Geheimbünde“, „Freimaurer“ usw. denken. Dort gibt es wie überall gute und schlechte Menschen. Nur weil einer Freimaurer ist, muß er nicht zur dunklen Seite gehören; das waren früher fortgeschrittene spirituelle Menschen, nur ist die Verbindung nach oben lange abgerissen.

Die Werke von Alice Bailey sind laut Helena Roerich mit Vorsicht zu genießen. Was konkret heißt, daß dort einiges gute und richtige, aber auch viel falsches steht. Deswegen gehört sie aber nicht zur dunklen oder magischen Seite.

Djual Khul wird in den Mahatma-Briefen mehrfach als Schüler der Mahatmas erwähnt. Ob er wirklich der Lehrer und Inspirator von A. Bailey war, weiß ich nicht.

Wirkliches Geistheilen als solches ist überhaupt keine Magie, sondern ein besondere Fähigkeit höher entwickelter Menschen, die jeder auf natürlichem Weg durch Übung erwerben kann. Nur wer Zwang anwendet, den freien Willen des Patienten mißachtet, geht den schwarzen Weg.
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Re: Magie und Pseudo-Okkultismus

Beitragvon Landon » Di 13. Dez 2011, 12:52

Hallo Tsong,
du hast mir mit Deiner ausführlichen Antwort viele Fragen beantwortet.
Herzlichen Dank.

Gruss
L.
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