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Sexualität

Hier beantworten wir Fragen zur Agni Yoga Lehre.

Sexualität

Beitragvon Weltenbummler » Mo 18. Mär 2013, 12:26

Hallo ihr Ordensritter, lebt ihr eigentlich keusch wie im Mittelalter? Spaß beiseite: Mich beschäftigt die Sexualität ziemlich. Soll ich sie leben oder verzichten? Wie soll ich das meiner Freundin erklären? Helena Roerich schreibt in den Briefen Band I Teil 3 Seite 84: „Außerdem besteht kein Zweifel darüber, daß jene, die sich dem praktischen Okkultismus widmen, Enthaltsamkeit üben müssen; denn alle Energien müssen für die Entwicklung besonderer Fähigkeiten bewahrt werden.“ Es ist mir wichtig, ganz rein zu werden.
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Re: Sexualität

Beitragvon Tsong » Mi 20. Mär 2013, 10:52

Lies in Heft 22 der Einführung in AY („Reinigung des Körpers, der Gedanken und Gefühle“ (das findest Du hier: http://www.lebendige-ethik-schule.de/hefte.htm) das Kapitel „Sexuelle Frage“. Dort sind die wichtigsten Zitate zusammengestellt.

Das Ideal ist, Sexualität nur zum Zeugen von Kindern zu praktizieren (hier hat die katholische Kirche ausnahmsweise recht :-)). Das ist aber sehr schwer, besonders für den Mann, der ja ständig Millionen von Spermien neu produziert, die herausdrängen. Die Frau hat es da leichter, weil sie nicht unter diesem Druck steht.

Du solltest bei dieser Frage immer auch Deine Freundin im Auge haben: Wenn Du Dich für Enthaltsamkeit entscheidest, kann es sein, dass Du sie verlierst. Ich hätte in dem Alter jedenfalls keine Freundin akzeptiert, die Sexualität ablehnt.

Ich verstehe AY und Helena Roerich so, dass erst ab einer bestimmten Stufe der Schülerschaft zu Enthaltsamkeit geraten wird. Ich denke, diese Stufe haben wir alle noch lange nicht erreicht. Du würdest es merken, wenn die Sexualität tatsächlich Deine geistige Entwicklung behindern würde. Das scheint nach dem, was Du schreibst, heute noch nicht der Fall zu sein. Also solltest Du in dieser Hinsicht einstweilen ein ganz natürliches Leben führen. Das Bedürfnis nach und die Notwendigkeit der Reinigung bezieht sich am Anfang des geistigen Weges zunächst auf ganz andere Dinge. Erst wenn Du die bewältigt hast, mag später einmal auch der Verzicht auf oder die Einschränkung von Sexualität auf dem Lernprogramm stehen.

Wenn Sexualität ein Ausdruck von wirklicher Liebe und Hingabe ist, ist sie nicht ungeistig. Wir sollen unsere niederen Instinkte nicht ausrotten, sondern beherrschen, umwandeln und vergeistigen. Bei der Sexualität ist der erste Schritt dorthin, sie nur noch als einen physischen Ausdruck wahrer, tiefer, geistiger Liebe zu leben – also nur mit einem wirklichen Seelenverwandten und Lebenspartner.

Ein weiterer Schritt könnte dann sein, Geburtenkontrolle nur noch auf dem natürlichen Weg der Enthaltsamkeit an fruchtbaren Tagen zu praktizieren, und nicht durch künstliche Methoden, die physisch und geistig schädlich sind.

Du siehst, es sind erst noch viele schwierige Schritte zu tun, bevor wir an den Punkt kommen, an dem sich die Frage des Verzichts stellt.

Dementsprechend lautet die Fortsetzung des Zitates von Helena Roerich, das Du angeführt hast:

Doch man kann sich dem großen Dienst auch weihen, ohne ein Asket zu sein. Viele glauben, für geistiges Wachstum und die Annäherung an den Lehrer sei ein klösterliches Leben erforderlich. Jedoch dem ist nicht ganz so. Unter Reinheit des Lebens sind vor allem Läuterung der Gedanken, reine Motive, Furchtlosigkeit, Standhaftigkeit, selbständiges Wirken, Nächstenliebe und andere positive Eigenschaften zu verstehen. Die Bedürfnisse und Funktionen des Körpers sollten nicht als unrein betrachtet werden, da sie natürlich sind; nur Ausschreitungen sind schädlich, zerstörerisch und daher verwerflich. (HR I/3, 84)

Zur natürlichen Geburtenkontrolle schreibt Helena Roerich:

Natürlich sollte die Frau nicht nur physische Lebensspenderin sein; sie hat ihre anderen hohen Pflichten. Und zu diesem Zweck besteht die natürliche Enthaltsamkeit, die leicht durchgeführt und so der Zuwachs der Familie reguliert werden kann. Dies ist gut möglich, wenn das Herz und den Kopf hohe Interessen beschäftigen. Ich erwarte natürlich viele Einsprüche, doch ich bestehe darauf. Es besteht kein Zweifel darüber, daß dies beim gegenwärtigen sittlichen Zustand der Familien sehr schwer ist, doch es gibt bereits solche Familien, und sie werden in Zukunft zunehmen. In früheren Zeiten verstanden es die Menschen, die Geburtenregelung nach den Mondphasen zu bestimmen. Später wurde dies als schwarze Magie betrachtet, doch heutzutage wären solche Maßnahmen besser als die schrecklichen Abtreibungen, die Frauen zu Krüppeln machen und damit auch die kommenden Generationen. (HR I/2, 65)
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