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Einweihung in AY 2 - Verwandlung, Verklärung

Einweihung in AY 2 - Verwandlung, Verklärung

Beitragvon Tsong » Fr 20. Nov 2009, 12:38

Grundlage der Einweihung in AY, über die wir vor einigen Tagen gesprochen haben, ist der Begriff „Verwandlung“: Wer AY praktizieren will, muß sich selbst derart verwandeln, daß er tatsächlich zu einem anderen Wesen wird. Nur die Verwandlung des einzelnen Menschen wird dann auch die Welt in einen besseren Ort verwandeln.

Verwandlung bedeutet: Von einem physischen zu einem geistigen Wesen werden; wirklich eine Seele sein, nicht nur ein Körper.

Wir hatten gesagt, daß unser wahres Ich die überzeitliche Persönlichkeit, die unsterbliche Seele ist. Wie kann es anders sein: Wenn wir aus einem vergänglichen und einem unvergänglichen Teil bestehen, wird niemand so töricht sein, sich mit letzterem zu identifizieren; jeder will gern unsterblich sein.

Der Körper, mein gegenwärtiges irdisches Leben ist nur eine von vielen vorübergehenden Identitäten, die mein eigentliches Ich im Laufe seiner unendlichen Wanderschaft auf den ver-schiedensten Ebenen bildet. Wer über das Bewußtsein seiner physischen Existenz, seiner end-lichen materiellen Daseinsform nicht hinauskommt, stirbt in wenigen Jahren mit ihr. Wer da-gegen sein Bewußtsein aus dem Körper herauszieht und in seinen geistigen Wesensteil verlegt, lebt mit diesem ewig.

Wer sich statt mit seinem Körper mit seinem überirdischen Selbst identifiziert, tut den ersten Schritt, um tatsächlich zu einem geistigen Wesen zu werden.

Ein Symbol für diese Verwandlung ist das Bild vom Einzug Jesu in Jerusalem auf einer Eselin am Palmsonntag (Matthäus 21, 1 – 11):

Bild

Jesus mit dem Heiligenschein steht für unser höheres, besseres Selbst, der Esel für unseren Körper. Wie peinlich, wenn ein großer Herr sich selbst nicht erkennt und sich für einen Esel hält, obwohl er tatsächlich der Reiter ist! Wie lächerlich, wenn er sich wie ein Esel statt wie ein Herr benimmt! Wie traurig, wenn der Herr zum Diener und der Diener zum Herren wird!

Hören wir also auf, wie Esel (vergängliche, materielle Wesen) zu denken und zu handeln. Verwandeln wir uns und treten wir endlich als das auf, was wir wahrhaft sind: Geistige Wesen aus einer höheren Welt. Unsterbliche, die sich zur Erfüllung eines Auftrages für kurze Zeit auf diesem Planeten aufhalten und vorübergehend einen Körper gebildet haben, um in dieser fremden, materiellen Sphäre agieren zu können - so wie ein Taucher nicht ohne einen speziellen Druckanzug tiefere Schichten des Meeres aufsuchen kann.

Sich verwandeln, ein materielles statt ein geistiges Wesen zu sein, bedeutet:

- Denken wie ein geistiges Wesen,
- Fühlen wie ein geistiges Wesen,
- Sprechen wie ein geistiges Wesen,
- Handeln wie ein geistiges Wesen,


alles unter Nutzung des Körpers, unseres irdischen Vehikels.

Das ist eine gigantische Aufgabe. Wir sind noch weit davon entfernt,

- den Leib bloß als ein Werkzeug unserer Seele anzusehen und zu nutzen;
- auf allen Ebenen, in jeder Situation unser geistiges Wesen zum Ausdruck zu bringen;
- in der jenseitigen, geistigen Welt bewußt zu handeln;
- und bewußt von einer Ebene auf die andere überzugehen: nach dem Tod von der materiellen in die geistige und bei der Wiedergeburt von der geistigen in die materielle Welt.

„Unsterblichkeit ist die Fähigkeit des höheren Selbst, bewußt von einem abgetragenen Körper in einen anderen überzugehen“, sagt Helena Blavatzky sinngemäß (Geheimlehre II, 288).

Wir müssen noch hart an unserer überzeitlichen Persönlichkeit arbeiten, sie entwickeln und größer werden lassen, bis diese Fähigkeit erreicht ist und wir damit Unsterblichkeit erlangt haben.


An den entscheidenden Stellen benutzt das russische Original der AY-Lehre das Wort преображение. Das ist –nicht zufällig – ein biblischer Begriff, der im Deutschen auch „Ver-klärung“ bedeutet. Er stammt aus der Geschichte von der Verklärung Christi (Matthäus 17, 1 – 13: Einige Jünger beobachten, wie Jesus in verklärtem Zustand - also mit seiner überzeitlichen, nicht an Materie, Raum und Zeit gebundenen Persönlichkeit - mit Moses und Elias spricht).

Das bringt sehr schön zum Ausdruck, daß es um einen rein geistigen Vorgang geht, der unab-hängig von den materiellen Bedingungen jedermann jederzeit an jedem Ort und in jeder Lage möglich ist: Wir verklären tatsächlich unser Leben, wenn wir im Alltag, ohne uns von der irdischen Wirklichkeit mit ihren Zwängen und Notwendigkeiten zu entfernen, mit dem nach-sichtigen Lächeln eines unsterblichen geistigen Wesens aus einer höheren Welt auftreten und anderen helfen, auch zu dieser überlegenen Haltung zu finden.


Zu den wichtigsten Zitaten, in denen der Begriff преображение = Verwandlung, Verklärung vorkommt, gehören:

Wer beschlossen hat, Agni Yoga zu beherrschen, muss durch ihn sein ganzes Leben verwandeln. (AY 163)

Vergessen wir das Symbol der Verklärung nicht, in der sich die feinstoffliche Umwandlung des physischen Daseins offenbart. (Herz 245)

Das Herz wird einen den Pfad Christi entlang wie zur Stufe der Verklärung führen. (Herz 333)

Allmählich werden viele feinstoffliche Erscheinungen zu gewohnten Lebensbedingungen. Eine solche ist die Verklärung des Lebens, und sie kann zum erhabensten Zustand führen, ohne dass man sich vom Leben entfernt. (Herz 382)

Die Umwandlung des inneren Menschen kann nicht automatisch errungen werden, und diese Umwandlung ist das Hauptziel aller wahren Lehren. (HR I/2, 135, 136; Brief vom 21.07.1934)
Tsong
 
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