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Ballett »Le Sacre du Printemps« in Hamburg

Ballett »Le Sacre du Printemps« in Hamburg

Beitragvon Andrej » So 10. Apr 2011, 22:43

http://www.hamburgballett.de/presse/verlorene_armide_sacre.pdf"

Aus den Anfängen der modernen Choreografie

Am 29. Mai 1913 bringen die Ballets Russes im Pariser Théâtre des Champs Elysées das
Ballett »Le Sacre du Printemps« heraus. Igor Strawinsky hat die Musik komponiert und
zusammen mit Nicolas Roerich, der für die Ausstattung verantwortlich war, das Libretto
verfasst, Vaslaw Nijinsky war der Choreograf. Das Werk löste einen der größten Skandale
der Theatergeschichte aus. Man jault, brüllt, tobt und schlägt um sich, fühlt sich beleidigt,
fordert zum Duell. Das Ballett wird achtmal gespielt. Noch im selben Jahr wird Nijinsky von
Diaghilew aus dem Verband der Ballets Russes entlassen, seine Choreografie gerät in
Vergessenheit, scheint verschwunden. Um sie ranken sich bald ebenso viele Legenden wie
um Nijinsky selbst, der seit den zwanziger Jahren bis zu seinem Tod 1950 in geistiger
Umnachtung lebt. Und während der Tänzer Nijinsky als eine der größten Persönlichkeiten
der Tanzgeschichte gefeiert wird, gilt der Choreograf als »unmusikalischer Dilettant«
(Strawinsky) als »perverses Genie« (Debussy), als Befehlsempfänger seines Meisters
Diaghilew. Seine »Sacre«-Choreografie wird als missglückt angesehen, eine Annahme, die
durch entsprechende Äußerungen Strawinskys solange genährt wird, bis sie allgemein
geglaubt wird.
In den späten sechziger Jahren bahnt sich eine Meinungsänderung an. Nijinskys Leben rückt
wieder einmal in den Blickpunkt des Interesses und damit auch seine Choreografien; man
liest die Uraufführungskritiken und ist über die Quantität ebenso überrascht wie über ihre
Qualität und ahnt sofort, dass Nijinskys »Sacre« eine überaus wichtige Kreation gewesen
sein muss. Schon hört man von Bemühungen, die Uraufführungschoreografie rekonstruieren
zu wollen, aber erst 1987 ist es soweit. Das Joffrey Ballet – und an dieser Stelle sei noch
einmal dem mittlerweile verstorbenen Leiter des Ensembles Robert Joffrey dankend
Reverenz erwiesen – bringt die von der amerikanischen Tanzwissenschaftlerin Millicent
Hodson erstellte Rekonstruktion zur Aufführung. Das Ballett wird zunächst in Los Angeles
und New York, dann in Europa gezeigt; es übertrifft alle Erwartungen, denn was man schon
durch das Studium der Rezensionen zu wissen glaubte, bestätigt sich jetzt: Nijinskys
Choreografie ist ein Meilenstein in der Tanzgeschichte; sie kann als die erste moderne
Choreografie bezeichnet werden.

Dr. Gunhild Oberzaucher-Schueller


Bild

Mitglieder der Hamburger AY-Gesellschaft haben das Ballet »Le Sacre du Printemps« in Hamburger Staatsoper angeschaut. Es ist klasse!
Mehr >>> http://lebendige-ethik.net/4-Le_Sacre_du_Printemps.html"
Andrej
 
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Wohnort: Bad Sachsa, Niedersachen

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