Viele reduzieren die Bemühungen um ein würdigeres Leben auf Verbote: „Man darf nicht …“, „Du sollst nicht …“, „Ich untersage mir, …“, usw. Wir hatten aber zu Anfang dieses Kurses schon festgestellt, daß das wenig erfolgversprechend ist, weil dem Negativen verhaftet. Jeder Zwang muß vermieden werden – auch Selbstzwang.
Wir sollten stattdessen die Sache von der positiven Seite her angehen. Sagen wir also: „Ich will …“, und nehmen uns ein Ziel vor. Niemand ge- oder verbietet uns dann etwas. Wir werden das tun, was der Erreichung des Zieles dient. Wir selbst entscheiden, das zu unterlassen, von dem uns unsere eigene Erfahrung lehrt, daß es der Erreichung des Zieles im Wege steht und alle unsere Anstrengungen und Bemühungen zunichte macht.
Wir fragen bloß: „Was ist nützlich?“ „Was ist schädlich?“ „Was ist notwendig?“ „Was ist zweckmäßig?“ Aus Liebe zum Ziel, aus Freude am Streben verzichten wir gern auf alte Angewohnheiten.
Wie ein solches Ziel aussehen kann, werden wir in den nächsten Lektionen besprechen.
Zitate:
Ein Lehrer, der lediglich unter einem Baum sitzt und Verbote erteilt, entspricht nicht mehr den Erfordernissen der Neuen Zeit. (BGM II, 114)
Verbote sind nicht erforderlich. Auch das Schädliche sollte nicht verboten werden. Es ist besser, die Aufmerksamkeit auf das Nützlichere und Anziehendere zu lenken. Jene Erziehung wird die beste sein, welche die Anziehungskraft des Guten zu steigern vermag. (Gem 102)
Verbote sind durch Möglichkeiten zu ersetzen. (Gem 207)
Stellen wir uns vor, ihr seht einen Menschen, der Böses tut. Es wäre unnütz, ihm zu sagen, daß er schlecht handle, doch man könnte sagen, daß seine Handlungsweise nicht der Richtung der Evolution entspricht. Es ist keine Sache des Guten oder Bösen, es geht darum, daß sein Betragen nicht zielstrebig und daher nicht nützlich ist. (Gem 179)
Jedes Verbot ist relativ und nicht überzeugend. Schaden und Nutzen müssen ihrem Wesen nach erklärt werden. Verbote müssen abgeschafft werden; dies ist ein Gesetz der Evolution. (BGM II, 328, 329)
Merkt euch: „Bei Uns gibt es keine Verbote.“ (BGM II, 318)
Wissen ist immer positiv und bejahend. Sich mit Verneinungen und Verboten zu befassen, dafür gibt es keine Zeit. (AUM 265)
Denken, das Verbote erteilt, ist begrenzt. (Br I, 11)
Zu den Höhen des Bewußtseins schreitend, gibt es für den, der die Fackel seines Bewußtseins entfachte, weder Grenzen, noch Schranken, noch Verbote. (AY 626)