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Bericht aus Tabenisi Nr. 4 - Fastenwoche

Bericht aus Tabenisi Nr. 4 - Fastenwoche

Beitragvon Tsong » Di 5. Nov 2013, 09:41

Wir Tabeneser legen in dieser 45. Kalenderwoche eine Fastenwoche ein. Das heißt bei uns: Nichts essen, nur Wasser trinken.

Regelmäßige Fastenzeiten sind eine gute Übung, um die Herrschaft des Geistes über den Körper zu festigen.

Jeder auf dem geistigen Pfad sollte immer wieder einmal die Erfahrung machen, dass es problemlos und ohne jede Einschränkung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit möglich ist, eine oder auch zwei Wochen ohne feste Nahrung zu bleiben: Der Körper stellt sich um und zehrt von seinen Fettreserven.

Was ist, allgemein, der Nutzen des Fastens?

Fasten ist ein Gewohnheitsbrecher. Es kann viel dazu beitragen, unsere überholten Essensgewohnheiten zu ändern: Der Fastende spürt am eigenen Leib, wie wenig Nahrung er wirklich benötigt und wie unsinnig dementsprechend seine frühere Ernährungsweise war.

Fasten ist - wie Meditation - eine fruchtbare Übung zur Überwindung der Begierden des Körpers, zur Unterwerfung des niederen durch das höhere Selbst. In der Ordensregel des Hl. Franz von Paola heißt es:

Wenn der Leib fastet, so wird der Geist gereinigt, der Sinn erhoben, das Fleisch dem Geiste untertänig, das Herz demütig und zerknirscht; dann findet die böse Begier keinen Nährboden mehr, die Glut des Begehrens erlischt, und statt dessen wird das Licht der Keuschheit angezündet.

Fasten ist eine wahre Befreiung, wenn das eigentliche Ich, die Seele, lernt, sich von Dingen und Mühen zu lösen, die sie gar nicht benötigt.

Fasten dient der Reinigung des Körpers, die auch Auswirkungen auf die geistige Gesundheit hat.

Fasten kann eine Erfahrung sein, den Geist zu erheben, weitgehend vom Körperlichen zu lösen und zu größerer Gottesnähe zu führen. Schon Hunger führt zu einem Gefühl der Leichtigkeit, das mit hoher Empfindsamkeit einhergeht. Durch Fasten werden die Geruchs- und Geschmacks-, aber auch die inneren, spirituellen Sinne geschärft, was eine erweiterte, verfeinerte Wahrnehmung ermöglicht.

Fasten kann auch der Sammlung, der Verbindung mit dem höheren Willen vor der Tat, vor einer wichtigen Entscheidung dienen.

Gerade in einer Zeit voll sinnlicher Versuchungen und hemmungslosen Konsums kann Fasten ein wirksames Mittel selbst auferlegter Buße sein (Bußfasten). Den Körper von Nahrung und Genussmitteln zu entwöhnen, selbst wenn es nur vorübergehend sein sollte, ist ein Verzicht, der reinigende Wirkung hat. Die Folgen eines Verstoßes gegen geistige Gesetze können durch Buße und Reinigung gemindert werden. Mahatma Gandhi hat diesen Aspekt wieder zur Geltung gebracht, der dem mittelalterlichen Abendland selbstverständlich war.
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Re: Bericht aus Tabenisi Nr. 4 - Fastenwoche

Beitragvon Weltenbummler » Di 5. Nov 2013, 12:30

Cool, da mach ich mit. Dann seid ihr nicht so allein ;) . Wie macht man das? Einfach aufhören zu essen? Oder gibt es sonst noch was zu beachten?
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Re: Bericht aus Tabenisi Nr. 4 - Fastenwoche

Beitragvon Tsong » Di 5. Nov 2013, 17:14

Ja, im Prinzip nur aufhören zu essen.

Eines ist allerdings sehr wichtig: Da der Darm nicht mehr arbeitet, wenn Du nichts mehr isst, muss er bei Fastenbeginn komplett gereinigt werden, sonst schwirren die alten Giftstoffe weiter im Körper herum. Am besten geht das mit Glaubersalz, das spült Magen und Darm von oben bis unten aus, sonst mit einem Einlauf.

Ein gutes Buch, das alles Wissenswerte und Notwendige enthält und geradezu Begeisterung für das Fasten vermittelt, ist: Hellmut Lützner, "Wie neugeboren durch Fasten". Wir haben hier die 19. Auflage 1986, wahrscheinlich gibt es jüngere Ausgaben :) .

Viel Erfolg! Und berichte gelegentlich mal über Deine Erfahrungen!
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Re: Bericht aus Tabenisi Nr. 4 - Fastenwoche

Beitragvon Landon » Mi 6. Nov 2013, 10:59

@Weltenbummler
Ich beginne meine Fastenzeit immer mit "Passage FX". Das Glaubersalz liegt mir persönlich nicht so.
Wenn Du zum Ersten mal fastest, würde ich Dir empfehlen, die ersten 3 Tage oder sogar länger frei zu nehmen.

Da ich schon sehr lange faste, mache ich das zwischenzeitlich so:
Samstags morgends abführen mittels "Passage FX". Danach merke ich dass ich öfters Ruhe brauche und mich hinlegen muss.
Sonntags ist ebenfalls noch viel Ruhe angesagt, eine schnelles Aufstehen z.B. verursacht bei mir am zweiten Tag immer ein kleines Schwindelgefühl.
Montags gehe ich schon wieder arbeiten.

Alle auftretenden Symtome lassen aber mit der Zeit nach...
Am 3. Tag ist bei mir schon nichts mehr von einem Schwindelgefühl übrig.
Für "Notfälle", falls es mir doch mal nicht gut gehen sollte, habe ich immer einen Traubenzucker bei mir, den ich allerdings sehr selten brauche.

Viele meiner Freunde scheitern schon am Anfang und sagen, dass sie dass nie durchstehen würden, anstatt es einfach zu versuchen, aber sie vergessen, dass sie doch JEDERZEIT wieder anfangen könnten zu essen.
Ich habe früher auch mal das fasten abgebrochen, weil vielleicht einfach nicht die richtige Zeit dafür da war.
Das wird aber jeder selbst merken.

Wenn man wieder mit dem Essen beginnt, sind auch gewissen Dinge zu beachten z.B. würde ich Dir nicht empfehlen, mit Schnitzel mit Pommes das Essen zu beginnen, da es ansonsten sein kann, dass Du sehr schnell im Krankenhaus landest. Ein kleines Buch übers Fasten sollte da ausreichen oder eine Suche im Internet.
Landon
 
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Re: Bericht aus Tabenisi Nr. 4 - Fastenwoche

Beitragvon Weltenbummler » Sa 9. Nov 2013, 19:58

Wie lange fastest du normalerweise?
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Re: Bericht aus Tabenisi Nr. 4 - Fastenwoche

Beitragvon Weltenbummler » Do 14. Nov 2013, 12:25

Hallo, Landon, aufwachen!! Die Frage, wie lange du normalerweise fastest, war an dich gerichtet :)
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Re: Bericht aus Tabenisi Nr. 4 - Fastenwoche

Beitragvon Landon » Di 26. Nov 2013, 17:02

ups... sorry Weltenbummler, dass Du so lange warten musstest.

Ich faste normalerweise mindestens 10 Tage.
Wenn es meine Verfassung zulässt auch mal 14 Tage.
Dies entscheide ich aber immer recht spontan.
Landon
 
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