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GFAJ-1. Erkenntnisschritt zur Mannigfaltigkeit des Lebens

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GFAJ-1. Erkenntnisschritt zur Mannigfaltigkeit des Lebens

Beitragvon stefu » So 5. Dez 2010, 14:02

Hallo zusammen!

GFAJ-1. So heißt der Bakterienstamm, der die Wissenschaft in eine richtige Richtung führt.

Die Wissenschaft ging bis dato davon aus, dass Leben auf sechs essenziellen Elementen aufgebaut sein müsse: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel und Phosphor.

Bei der Suche nach Leben im Weltraum wurde stets ebenfalls von diesen irdischen Annahmen ausgegangen.

Anstelle von Phosphor verwertet eine noch namenloses Bakterium Arsenverbindungen anstelle von Phosphor. Dabei galten bis dato Arsenverbindungen für Lebewesen generell als hochgiftig.
Diese Mikroben hingegen können in den Nukleinsäuren, ihren Proteinen und Fetten Phosphat wahrscheinlich vollständig mit Arsenat ersetzen.

Der Mono-Lake in Kalifornien (USA), mit seinen Vulkansteinformationen recht abenteuerlich und grotesk anmutend, beherbergt diesen Bakterienstamm, der das wissenschaftliche Lehrmodell nun erweitert.

Felisa Wolfe-Simon, vom Astrobiology Institute der NASA, vermeldete in Einklang mit ihren Kollegen: „Wir haben ein ungewöhnliches Bakterium entdeckt, das die elementare Zusammensetzung seiner wichtigsten Biomoleküle dadurch verändern kann, indem es Phosphor durch Arsen ersetzt.“
Künstlich in Nährlösungen wächst dieser Bakrerienstamm auch in phosphatfreien, arsenhaltigen Nährlösungen. Jedoch wächst es schneller bei Phosphatzusatz.

Die Sensation mag für irdische Verhältnisse gering ausfallen. Denn Phosphor und Arsen sind miteinander recht eng verwandt. Beide gehören zusammen mit Stickstoff ein und derselben Gruppe an. Doch es zeigt auf, dass die Annahmen, die Grundbedingungen für das Leben nur zu einem Bruchteil erforscht sind.

Die Wissenschaftler lassen sich zu sehr davon blenden, was sie als bekannt anerkennen. Sie verlassen damit oftmals den forschenden Bereich und gehen in eine Verwaltung der Erkenntnisse über. Bedingungen, die auf unserem Planeten gelten, müssen nicht zwangsweise auf anderen Himmelskörpern bestehen. Die Möglichkeiten sind unendlich!

„Würden die Menschen über die Evolutionsstufen tief nachdenken, sie kämen zu dem Schluss, dass die Gesetze unbegrenzt vielförmig sind. Es scheint so einfach zu sein, den Prozess des ganzen Wachstums und der Verfeinerung zu erforschen, doch die Menschheit bemerkt nur das, was sie im Rahmen des Alltagsverstehens nachweisen kann.
    Können denn die Menschen in solch einem Fall die Erhabenheit der Gesetze erfassen, die den gesamten Kosmos im Gleichgewicht halten? Irdisches Maß ist für die Erhabenheit des Kosmos unanwendbar; und der Erfolgsmangel der ganzen Forschungen kann diesem Mangel an Verstehen zugeschrieben werden.“
(FW III, 44)

Hansjürg Geiger, ein Astrobiologe, bemerkte zu dieser Entdeckung: „Eine Neuigkeit, die auch grundsätzliche Auswirkungen auf unsere Suche nach Leben im Weltall hat!“

Und dies ist dringend notwendig. Nur wenn von anderen Möglichkeiten ausgegangen wird, können diese auch erforscht und erkannt werden.

Diese einfache Entdeckung kann einen Schritt in Richtung der Erkenntnis der Unendlichkeit bedeuten. Doch viele Forscher lassen sich ungerne von ihren Kenntnissen und Ãœberzeugungen abbringen; sie erachten ihre Erkenntnisse oft sehr gerne als fix.

„Den Finsteren erscheint alles endlich, darin besteht ihre Finsternis.“
(FW III, 511)

Jedenfalls ist diese Entdeckung aus geistiger Sicht besonders erfreulich. Alte Denkmuster werden aufgebrochen, neue Überlegungen finden statt. Es gibt durchaus Forscher, die in dieser Entdeckung nichts Bemerkenswertes entdecken und weiterhin nicht bereit sind ihrem bekannten Modell Zugeständnisse in Sachen Variabilität zu machen; doch es bleibt zu hoffen, dass junge, unvoreingenommene Wissenschaftler in der Lage sein werden, diese Erkenntnisse auch in weiterführende Überlegungen anzufügen.

Um all das Leben im All zu entdecken, was tatsächlich auch für uns sichtbar existiert, bedarf es meiner Ansicht nach auch einer generellen Neudefinition darüber, was Leben überhaupt ist.

Für mich jedenfalls ein positiver Schritt der wissenschaftlichen Erkenntnis.
„Mögen wir auch keine einzige Lebensäußerung stillschweigend übersehen.“ (Herz 282)

Quellen:
http://www.nasa.gov/topics/universe/features/astrobiology_toxic_chemical.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,732542,00.html
http://www.stern.de/wissen/natur/arsen-fressende-bakterien-deutsche-forscher-halten-hype-fuer-ueberzogen-1630687.html
stefu
 
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