Ein großer, starker Geist beherrscht den Körper vollständig. Er ist wie ein Reiter, der seinen Esel lenkt, wie dieses Bild zeigt:
Ihr kennt alle die biblische Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem auf einem Esel (Matthäus 21). In der okkulten Tradition ist der Esel ein Symbol für den Körper: Er ist ein Vehikel, dessen sich der Geist für vorübergehende Zeit bedient, um auf der materiellen Ebene auftreten und handeln zu können.
Wenn der Geist stark ist, unterwirft er sich den Körper vollkommen unter und kann ihn als ein gehorsames Werkzeug benutzen.
Der Mensch unserer Zeit hat aber gerade erst bemerkt, dass er neben dem Körper auch noch ein geistiges Wesen hat. Heute ist unsere ewige Individualität noch schwach wie ein Baby, wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist:
Unsere Körper sind groß, stark und schön, aber unsere Seelen klein und schwach. So ein Kleinkind kann gerade einmal auf dem Pferd sitzen, es aber nicht lenken.
Unser wahres Selbst wird daher vom Körper hin und her getrieben und wird mehr oder weniger von dessen Wünschen dominiert. Der Körper herrscht und der Geist ist ihm unterworfen – das ist das beklagenswerte Bild, das die Menschheit heute abgibt.
Um unsere psychische Energie zu entwickeln, um die Macht unseres Geistes zu stärken, müssen wir also unsere ewige Individualität trainieren, damit sie größer und stärker wird und mehr und mehr in die Lage versetzt wird, die Kontrolle über den Körper zu übernehmen.
Der Körper sollte das tun, was der Geist will – nicht umgekehrt.
Wir sehen also: Der erste Schritt zur Stärkung unserer geistigen Kraft, der psychischen Energie, ist nicht (wie manche esoterischen Lehrer uns glauben machen), an Gedankenübertragung zu arbeiten, ferne Planeten im feinstofflichen Körper zu besuchen oder auf dem Wasser zu wandeln - sondern daran zu gehen, zunächst einmal unseren eigenen Körper zu beherrschen.