Wenn ihr Diener anheuert, prüft ihr sie entweder durch eine bestimmte Aufgabe, oder ihr vertraut ihnen, indem ihr ihnen in die Augen geschaut habt. Auf diese Weise kann in einem Blick auch das Herz überzeugend aufleuchten. Ratet daher, bei jeder Möglichkeit auf die Strahlung der Augen zu achten. (FW II, 142)
Der Pilot, der das German Wings-Flugzeug zum Absturz gebracht und viele Menschen mit sich in den Tod gerissen hat, hat sich als hochgradiger Egoist, psychisch instabil und damit als vollkommen ungeeignet für seine Position erwiesen.
Der Vorfall zeigt: Wir sind dringend darauf angewiesen, die Absichten, Zuverlässigkeit und Geeignetheit der Menschen, mit denen wir zu tun haben, zu ermitteln. Wenn wir uns in ihnen irren, wird das schlimme Folgen haben.
Die Methoden der klassischen Wissenschaften reichen offenbar nicht aus, um dies sicherzustellen. Wer intelligent genug ist, wird die Fragen der Psychologen so beantworten können, dass seine Krankheit nicht entdeckt wird.
Den Ausweg aus dieser Misere zeigt Agni Yoga: Lernen wir, die Menschen anhand ihrer Ausstrahlungen einzuschätzen! Wir können unsere Fähigkeit, Menschen zu beurteilen, erheblich steigern, indem wir die Empfindsamkeit entwickeln, das Wesen eines anderen nach seiner Aura „auf den ersten Blick“ zu erfassen. Aus seinen Ausstrahlungen können wir seinen Charakter wie aus einem offenen Buch lesen.
Das bedeutet im konkreten Fall: Es ist eigentlich schwer vorstellbar, dass es keinerlei spürbare Anzeichen für die Krankheit des Piloten gegeben hat. Feinfühlige Menschen, die sein Bild gesehen haben, haben erkannt, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Noch viel mehr müsste dies für die Menschen seines Umfeldes gelten, die ihn „hautnah“ erlebt haben.
Die erste Lehre ist also: Entwickeln wir unsere Feinfühligkeit! Nehmen wir es ernst, wenn wir etwas spüren! Womöglich hätten die Freundin, die Familie, Bekannten oder Arbeitskollegen den Absturz verhindern können, wenn sie ihrem Gespür gefolgt wären und entsprechende Maßnahmen ergriffen hätten. Es wäre interessant, dem heute noch nachzugehen und herauszufinden, wer etwas gespürt hat.
Die zweite Lehre ist: Verlassen wir uns nicht allein auf die Psychologen. Suchen wir besonders feinfühlige Menschen und bilden wir sie dahingehend aus, dass sie den Charakter einer Person anhand ihrer Ausstrahlungen einschätzen können. Da gilt nicht nur für Fluggesellschaften, sondern z.B. auch für Richter, die vielfach den Charakter von Zeugen oder Angeklagten erfassen müssen, und viele weitere Lebensbereiche.
Noch zwei weitere Beispiele:
Ich habe vor Jahren einmal gehört (aber bisher nicht verifizieren können), dass in Israel die Luftsicherheitskontrollen auch in der Weise durchgeführt werden, dass besonders ausgebildete Personen den Passagieren am Gate in die Augen schauen, um so Terroristen zu identifizieren. Das ist der Weg der Zukunft! Die böse Absicht und die Angst, entlarvt zu werden, sollten aus den Augen erkennbar sein. Wer nichts zu verbergen hat, hat einen anderen Blick.
Oder: Manche Menschen haben Angst, in ein Taxi zu steigen, das von einem Fahrer mit weißem Gewand, Turban und schwarzem Bart gefahren wird; oder einen U-Bahnwagen zu benutzen, in dem eine ebenso gekleidete Person sitzt. Das ist natürlich Unsinn, im Alltag nicht praktikabel und auch diskriminierend und beleidigend gegenüber der übergroßen Mehrheit der friedlichen Muslime.
Ich denke, wenn wir unser Feingefühl entwickeln, müssten wir in der Lage sein zu spüren, ob jemand, der neben uns sitzt, plant, sich selbst und uns in den nächsten Minuten in die Luft zu sprengen. Seine Ausstrahlungen, seine Körpersprache, seine Anspannung, seine Nervosität, seine Todesangst sollten sich deutlich von der Aura eines normalen Passagiers unterscheiden.